Deutsch - Über Heraeus
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Industrie<br />
Strahlumformer macht<br />
Diodenlaser brillanter<br />
Preisgekröntes Kernmaterial für Hochleistungsfaserlaser entstand<br />
in gemeinsamer Entwicklung zwischen IPHT und <strong>Heraeus</strong> – einzelne<br />
Faser erzeugt erstmals fünf Kilowatt Laserleistung<br />
Hochleistungsfaserlaser sind aus der Materialbearbeitung<br />
und industriellen Fertigungstechnik nicht mehr wegzudenken.<br />
Faserlaser werden zum Beispiel in der Automobilindustrie<br />
zum Schneiden, Schweißen oder Bohren von<br />
mehreren Millimeter dicken Metallblechen eingesetzt.<br />
Weltweit wird intensiv daran geforscht, die eingesetzten<br />
Lasersysteme zu verbessern und die Leistungsfähigkeit der<br />
Laser zu steigern. Einer Forschergruppe am Institut für<br />
Photonische Technologien (IPHT) in Jena ist gemeinsam<br />
mit <strong>Heraeus</strong> ein Durchbruch in der Entwicklung eines<br />
neuartigen Kernmaterials für Laserfasern gelungen. Damit<br />
können erstmals Multikilowatt-Faserlaser gebaut werden,<br />
die aus nur einer einzigen Glasfaser mehr als fünf Kilowatt<br />
Laserleistung erzeugen.<br />
„Bei der Herstellung von XLMA-Laserfasern stößt das konventionelle<br />
Fertigungsverfahren, das Modified Chemical<br />
Vapor-Deposition-Verfahren, kurz MCVD, schnell an seine<br />
Grenzen, da die notwendigen großen aktiven Kerndurchmesser<br />
nicht in ausreichend guter Qualität und Homogenität<br />
realisierbar sind“, sagt Dr. Gerhard Schötz, General<br />
Manager Specialty Fiber Optics bei <strong>Heraeus</strong> Quarzglas.<br />
Neues Verfahren ermöglicht komplexe Faserdesigns<br />
Üblicherweise werden Glasfasern aus einer Vorform gezogen,<br />
die bereits alle Eigenschaften der späteren Faser besitzt.<br />
„Die Evolutionsstufe gegenüber bisherigen Verfahren<br />
beruht darauf, dass wir den laseraktiven Kern dieser Vor<br />
Dieser Erfolg basiert auf der engen Kooperation zwischen<br />
Experten des IPHT und von <strong>Heraeus</strong> auf dem Gebiet der<br />
synthetischen Quarzgläser. Die Faseroptikgruppe des<br />
IPHT hat gemeinsam mit <strong>Heraeus</strong> Quarzglas im Rahmen<br />
eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
seit 2008 geförderten Projekts das so genannte<br />
Reaktiv-Pulver-Sinterverfahren entwickelt. Mit diesem<br />
neuen Verfahren ist es erstmalig möglich, sehr homogene,<br />
laseraktiv dotierte Quarzgläser in größerem Maßstab<br />
herzustellen. Die einzigartige Homogenität und Chargengröße<br />
dieser Gläser erlauben neuartige Faserdesigns wie<br />
Multikernfasern mit mehreren laseraktiven Kernen in einer<br />
Faser oder Extra-Large-Mode-Area-Fasern (kurz XLMA) für<br />
Lasersysteme, bei denen eine Faser mit einem sehr großen<br />
Einzelkern zum Einsatz kommt. Hierbei wird die gesamte<br />
Leistung von über fünf Kilowatt kostengünstig in einer<br />
einzigen 1,2 Millimeter dicken Quarzglasfaser mit einem<br />
laseraktiven Faserkern von 50 bis 100 Mikrometer Durchmesser<br />
generiert. Bisher waren solche Hochleistungsfaser-<br />
Lasersysteme nur durch eine sehr aufwändige, teure und<br />
störanfällige Kopplung mehrerer Einzelfasern möglich.<br />
Neue LaserfaserGeneration durch<br />
PulverSinterverfahren<br />
Ursprünglich fanden Faserlaser bzw. Faserverstärker im Bereich<br />
der Telekommunikation zur Datenübertragung Verwendung, um<br />
die in Glasfasern übermittelten Lichtsignale zu verstärken und<br />
so die optische Datenübertragung über größere Distanzen zu<br />
ermöglichen. Seit diesen Anfängen in den 1990er-Jahren<br />
wurde die Leistungsfähigkeit von Faserlasern erheblich verbessert<br />
und von niedrigen Ausgangsleistungen im Wattbereich bis<br />
heute in den Multikilowattbereich gesteigert. Der Faserlaser<br />
verdrängt im Automobil- und Schiffbau zunehmend etablierte<br />
Lasersysteme wie CO 2 -Laser, Stablaser oder Direktdiodenlaser.<br />
Ein technischer Vorteil des Faserlasers ist seine hohe Effizienz<br />
in Kombination mit der brillanten Strahlqualität. Dies führt zu<br />
höheren Leistungsdichten im Strahlfokus bzw. spart Energie,<br />
wenn vergleichbare Leistungsdichten eingesetzt werden. Ein<br />
weiterer Pluspunkt ist seine robuste Bauweise, die ihn unempfindlich<br />
gegenüber äußeren mechanischen Störungen macht.<br />
8 technology report Ausgabe 4 | 2013