Bayerischer Rahmenhygieneplan
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<strong>Bayerischer</strong> <strong>Rahmenhygieneplan</strong> für Infektionsprävention in Heimen<br />
Stand Mai 2010<br />
8.1.3 Alternativen zu Verweilkathetern<br />
Bei der Versorgung von Personen mit neurologischen Störungen hat sich die intermittierende<br />
Katheterisierung bewährt, da infektiologische Komplikationen reduziert werden<br />
können.<br />
Bei Inkontinenz männlicher Bewohner können ggf. Kondom-Urinale eingesetzt werden.<br />
Eine weitere Alternative sind Urostomata.<br />
Für detaillierte Hinweise wird auf die aktuellen „Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle<br />
Katheter-assoziierter Harnwegsinfektionen " der Kommission für Krankenhaushygiene<br />
und Infektionsprävention beim Robert Koch-Institut verwiesen.<br />
8.2 Prävention von Bakteriämien und Sepsis<br />
8.2.1 Punktionen und Injektionen<br />
• Hygienische Händedesinfektion vor jeder Zubereitung von Injektionslösungen sowie<br />
vor jeder Punktion oder Injektion (Kat. IB),<br />
• Desinfektion der Einstichstelle mit einem alkoholischen Präparat und sterilisiertem Tupfer<br />
(Kat. IB),<br />
• Tragen von Einmalhandschuhen bei möglichem Blutkontakt (Kat. IV),<br />
• Eindosisbehälter sollten bevorzugt vor Mehrdosisbehältern verwendet werden (Kat. IB).<br />
Insbesondere bei Verwendung von lipid- und proteinhaltigen Lösungen strikte Beachtung<br />
der Herstellerangaben (Kat. IV),<br />
• Gummimembran des Mehrdosisbehälters mit einem geeigneten alkoholischen Desinfektionsmittel<br />
desinfizieren, Einwirkzeit beachten (s. auch Angaben des Arzneimittelherstellers)<br />
(Kat. IB),<br />
• Bei jeder Punktion des Mehrdosisbehälters müssen die Spritze und Kanüle gewechselt<br />
werden (Kat. IB),<br />
• Angebrochene Mehrdosisbehälter müssen mit Datum und Uhrzeit des Erstanbruchs<br />
versehen sein (Kat. IB),<br />
• Zumischung von Arzneimitteln bzw. Herstellung von Arzneimittelmischungen erst unmittelbar<br />
vor Injektion,<br />
• Standzeiten und Lagerungsbedingungen sind den Herstellerangaben zu entnehmen<br />
(Kat. IV).<br />
• Besonderheiten bei Insulininjektionen mit PEN-Nadeln:<br />
o Bei Vornahme durch das Personal ist aus haftungsrechtlichen Gründen eine<br />
Hautdesinfektion durchzuführen. Die Kanüle ist vor jeder neuen Injektion zu wechseln.<br />
o Führt der Bewohner die Injektion selbst durch, kann eine Hautdesinfektion unterbleiben.<br />
Die Kanülen können mehrfach benutzt werden, soweit diese laut Hersteller<br />
dafür vorgesehen sind.<br />
Zur Lagerung der PENs sind die Herstellerangaben zu beachten.<br />
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