Herunterladen - Elisabethheim Havetoft
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<strong>Havetoft</strong><br />
BERICHTE –INFORMATIONEN –MÄRZ 2009 – Nr. 238<br />
4 Haus „Spatzennest“<br />
7 Vor 30 Jahren: Schneekatastrophe<br />
13 Projekttage Lehmbau<br />
16 Klaus Matthiesen, 10 Jahre Vorsitzender
2<br />
Vorwort<br />
Mit den jüngeren Kindern feiern die „Leos”<br />
jährlich Fasching (siehe auch Seite 17).<br />
Verleger und Herausgeber:<br />
<strong>Elisabethheim</strong> <strong>Havetoft</strong> –<br />
Heilpädagogische Kinder- und Jugendhilfe<br />
in Angeln<br />
Pastor-Witt-Straße 6, 24873 <strong>Havetoft</strong><br />
Telefon (0 46 03) 94 00-0<br />
Telefax (0 46 03) 94 00-15<br />
www.elisabethheim.de<br />
E-Mail: post@elisabethheim.de<br />
Spendenkonto:<br />
Ev. Darlehnsgenossenschaft Kiel e. G.,<br />
BLZ 210 602 37, Konto 349178<br />
oder online spenden unter<br />
www.elisabethheim.de<br />
Druck:<br />
Liekfeldt Druck GmbH<br />
Mittelstraße 13 – 19, 24534 Neumünster<br />
www.liekfeldt.de<br />
Titelbild:<br />
Florian auf seinem Lieblingsbaum<br />
Liebe Freundinnen und Freunde<br />
des <strong>Elisabethheim</strong>es <strong>Havetoft</strong>,<br />
die Förderung benachteiligter<br />
Kinder macht sich bezahlt, erklärte<br />
der Nobelpreisträger für Ökonomie<br />
James Heckmann in der<br />
Süddeutschen Zeitung. Diese Kinder<br />
werden gegenüber einer Vergleichsgruppe<br />
weniger kriminell,<br />
haben höhere Schulabschlüsse,<br />
verdienen mehr usw.<br />
Das allein wäre schon genug<br />
Grund, sich intensiv mit benachteiligten<br />
Kindern zu befassen. In<br />
<strong>Havetoft</strong> sehen wir jedoch noch<br />
andere Gründe, diese Kinder zu<br />
fördern: Sie sollen zufriedener<br />
werden und ihrem Leben einen<br />
Sinn geben können. Wir sehen<br />
auch die Eltern und helfen ihnen<br />
so weit wie möglich und gewünscht.<br />
Sie als Freundeskreis oder ehemalige<br />
Bewohner unterstützen uns<br />
dabei auf vielfältige Art und<br />
Weise. Haben Sie vielen Dank dafür.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Ihr Christian Oehler<br />
und das Redaktionsteam
Was bei den Menschen unmöglich ist,<br />
das ist bei Gott möglich.<br />
(Lukas 18,27)<br />
In der Bibel wird uns von einem<br />
jungen, angesehenen und überdies<br />
sehr reichen jungen Mann<br />
berichtet, der merkt, dass Geld allein<br />
nicht glücklich macht. Als er<br />
dann von Jesus hört, ahnt er, dass<br />
der ihm bei seiner Suche nach<br />
Glück helfen könnte. Doch als er<br />
mit ihm spricht, merkt der junge<br />
Mann, dass er dazu seine Prioritäten<br />
ändern und das Geld nicht<br />
mehr obenan stellen sollte. Für<br />
diese Änderung aber fühlt er sich<br />
zu schwach und geht zurück, woher<br />
er kam.<br />
Mit Gottes Hilfe wird wahres<br />
Glück, wird das ewige Leben<br />
möglich!<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
viel Glück!<br />
Ihr Klaus Matthiesen, Kiel<br />
Das ist bedauerlich, denn in einem<br />
anschließenden Gespräch<br />
mit einigen Zeugen dieser Begegnung<br />
verrät Jesus den Schlüssel<br />
für das Glück: „Was bei den Menschen<br />
unmöglich ist, das ist bei<br />
Gott möglich.“<br />
Auf der Suche nach Glück - und<br />
das wahre Glück des Lebens ist<br />
die ewige Gemeinschaft mit dem<br />
lebendigen Gott - reicht es nicht,<br />
auf seine eigenen Möglichkeiten<br />
zu bauen. Doch wir brauchen<br />
nicht vorschnell aufzugeben:
4<br />
Haus „Spatzennest“<br />
oder: Zuhause ist mehr als ein Wort.<br />
Achim Schmidt, Diakon und Erzieher<br />
Als ich das erste Mal aus dem<br />
Ruhrgebiet zum Vorstellungsgespräch<br />
in das <strong>Elisabethheim</strong> kam,<br />
fiel mir der Unterschied zwischen<br />
Wirklichkeit und Vorurteil auf.<br />
Denkt man im Süden, also südlich<br />
des Nord-Ostsee-Kanals, über<br />
Norddeutschland nach, denkt<br />
man an verschlossene, schweigsame<br />
und zurückhaltende Menschen.<br />
Dass dies ein Vorurteil ist,<br />
wurde schon in den ersten Minuten<br />
des Gesprächs klar. Warmherzig,<br />
offen und hilfsbereit – so war<br />
mein erster Eindruck, der sich in<br />
den Monaten seitdem nur gefestigt<br />
hat. Die Kinder und Jugendlichen<br />
waren (und sind) lebendig<br />
und neugierig, eben wie Kinder so<br />
sind. Klar war auch vom ersten<br />
Moment an, dass es sich in den<br />
Augen von Mitarbeitenden und<br />
Bewohnern bei der Gruppe „Spatzennest“<br />
nicht einfach um einen<br />
Arbeitsplatz handelt, sondern um<br />
einen Lebensraum. Ein Zuhause,<br />
wie ich heute weiß.<br />
Was ist es also, das diese Wohngruppe<br />
zu mehr als einer „Wohngruppenverwahrung"<br />
macht? Zunächst<br />
die nüchternen Fakten.<br />
Das „Spatzennest" verfügt über<br />
acht Einzelzimmer und ein Appartement<br />
für zwei Personen. Je zwei<br />
Bewohner teilen sich ein Badezimmer.<br />
Im Erdgeschoss gibt es<br />
ein großzügig gestaltetes Wohnund<br />
Esszimmer, in den Kellerräumen<br />
befindet sich neben einem<br />
Mitarbeiterbüro ein Freizeitraum<br />
mit Kicker und Tischtennisplatte<br />
und seit Neuestem ein mit den<br />
jugendlichen Bewohnern gemeinsam<br />
geplanter und eingerichteter<br />
Internetraum.<br />
Das Ziel ist eine längerfristige<br />
Unterbringung, damit eine konstante<br />
Einbindung in sichere<br />
Strukturen möglich ist. Die Unter-
ingung erfolgt freiwillig und die<br />
Kinder und Jugendlichen haben<br />
im pädagogischen Rahmen auch<br />
Einfluss auf die Gestaltung des<br />
Alltags. Die Bandbreite der Gründe<br />
für eine Unterbringung ist weit<br />
gefächert, sie reichen von Schulverweigerung,<br />
über aggressive<br />
und autoaggressive Verhaltensweisen<br />
und Verwahrlosung, bis<br />
hin zur seelischen Behinderung.<br />
Waisen als klassische Klientel des<br />
<strong>Elisabethheim</strong>es sind mittlerweile<br />
eine klare Minderheit in den<br />
Wohngruppen, wie dem Spatzennest.<br />
Die Anforderungen an die Mitarbeiter<br />
sind entsprechend vielschichtig.<br />
Jenseits der Fakten sind<br />
Im neu eingerichteten Computerraum<br />
Der Computer ist das liebste Hobby.<br />
es aber die Menschen, die einen<br />
Ort prägen. Zurzeit leben im<br />
„Spatzennest" Kinder und Jugendliche<br />
im Alter zwischen acht und<br />
sechzehn Jahren, wobei die Jungen<br />
mit sieben zu drei eindeutig<br />
in der Mehrheit sind. Nun ja, eigentlich<br />
leben noch mehr Menschen<br />
im „Spatzennest", denn die<br />
Gruppenleiterin bewohnt eine separate<br />
Mitarbeiterwohnung im<br />
ersten Stock.<br />
Vielleicht ist es eben jene Konstanz<br />
und Nähe, die über jede<br />
professionelle Distanz hinweg ein<br />
Gefühl der Wärme und Anteilnahme<br />
vermittelt und Kinder und Jugendliche<br />
spüren lässt, nicht einfach<br />
in einem anonymen Heim
6<br />
gelandet zu sein. Man kann sagen:<br />
Das „Spatzennest" hat vom<br />
ersten Augenblick an ein Gesicht.<br />
Eben dies prägt auch die anderen<br />
Mitarbeiter. Es wird vom ersten<br />
Kontakt an deutlich, dass Dienst<br />
am Menschen immer auch Dienst<br />
mit Menschen bedeutet.<br />
Nun mag man einwenden, dass<br />
auch bei den Kindern im „Spatzennest"<br />
vieles nicht auf Anhieb<br />
funktioniert, dass Wutausbrüche<br />
und Beleidigungen auch hier viel<br />
zu oft zum Alltag gehören. Es<br />
bliebe nicht viel anderes übrig, als<br />
zu sagen: Stimmt! Aber! Es werden<br />
weniger, je länger ein Kind im<br />
„Spatzennest" bleibt. Und eben<br />
dies macht den Unterschied aus<br />
zu einer bloßen Verwahrung. Kinder<br />
und Jugendliche, die hier lebten<br />
und leben werden mit dem<br />
Wort „Zuhause" eine gute Erinnerung<br />
verbinden.<br />
P. S.: Natürlich bin ich immer<br />
noch ein „Ruhri", aber ich kann<br />
mit Sicherheit sagen, dass <strong>Havetoft</strong><br />
näher an der Heimat liegt, als<br />
ich ursprünglich annahm.<br />
Die Kinder des Spatzennestes zeigen:<br />
Vom Angeln zur fertigen Mahlzeit.
Alle reden vom Wetter – wir auch!<br />
Marion Striegler, Heilpädagogin<br />
Vor dreißig Jahren wurde ganz<br />
Norddeutschland von einer<br />
Schneekatastrophe heimgesucht.<br />
Was <strong>Havetoft</strong> angeht, muss man<br />
allerdings wohl eher von einer<br />
Stromkatastrophe sprechen. Marion<br />
Striegler erlebte diesen Winter<br />
als junge Mitarbeiterin im <strong>Elisabethheim</strong><br />
mit.<br />
Die Dorfstraße in <strong>Havetoft</strong><br />
Eisregen und Wind, alles grau –<br />
so sah es am 28. Dezember 1978<br />
in <strong>Havetoft</strong> aus. Viele unserer<br />
Kinder besuchten zwischen den<br />
Feiertagen Verwandte, Paten und<br />
befreundete Familien.<br />
Am 29. Dezember beschlossen wir<br />
„Blaufüchse", uns von dem nasskalten<br />
Wetter nicht die Laune<br />
vermiesen zu lassen und machten<br />
es uns mit Karl May vor dem<br />
Fernseher gemütlich. Viele Kerzen,<br />
Früchtetee, Harmonie. Plötzlich<br />
fiel der Strom aus – Empörung<br />
aus allen Mündern! Es war gerade<br />
so spannend! Doch was an den<br />
nächsten Tagen passierte, sollte<br />
für unsere Kinder noch viel spannender<br />
werden.<br />
Es schneite, stürmte, und erste<br />
Schneeverwehungen sorgten anfangs<br />
für den nötigen Winterspaß.<br />
In den Badewannen hatten<br />
wir in letzter Minute Wasser für<br />
den ersten Bedarf gebunkert. Dick<br />
vermummt ging es mit dem<br />
Schlitten zu den Kaufleuten Jensen<br />
und Greve nach <strong>Havetoft</strong> und<br />
Hostrup, um noch die letzten Taschenlampen<br />
und Batterien zu ergattern.<br />
Wasser, Tee usw. wurden<br />
auf kleinen Campingkartuschen,<br />
Fonduegeräten und Spirituskochern<br />
erhitzt. Alles war neu und<br />
aufregend.<br />
Doch es sollte nicht lange dauern,<br />
bis die Jugendlichen und Erwachsenen<br />
sich mehr und mehr mit<br />
dem Ernst der Lage auseinandersetzen<br />
mussten. Die Schneemas-
8<br />
sen türmten sich bald mehrere<br />
Meter hoch, die Temperatur sank<br />
auch in den Häusern in den Minusbereich.<br />
Hans-Jürgen setzte<br />
sich zum Aufwärmen so nah an<br />
die Kerzen, dass sein Pullover<br />
Feuer fing. Zum Glück trug er<br />
mehrere Schichten übereinander,<br />
seine Haut blieb unbeschadet.<br />
Im Stall brüllten die Kühe vor<br />
Durst. Onkel Ernst versuchte mit<br />
ein paar Kindern, Schnee aufzutauen.<br />
Ganz viel Schnee ergibt<br />
aufgetaut aber nur wenig Wasser.<br />
So schaufelten sich ein paar Jugendliche<br />
und Erwachsene einen<br />
Gang zum See. Nur wer sich an<br />
die Schneemengen von vor 30<br />
Jahren erinnern kann, weiß, dass<br />
diese Arbeit nicht mit dem bisschen<br />
Schneeschippen von heute<br />
verglichen werden kann. Doch die<br />
Knochenarbeit lohnte sich, die<br />
Tiere konnten versorgt werden.<br />
Die Kühe wurden dann per Hand<br />
gemolken.<br />
Was den Großen Kraft abverlangte<br />
und Sorgen bereitete, wurde<br />
für die jüngeren Kinder zu einem<br />
großen Abenteuer. Der Inhalt der<br />
Gefriertruhen wurde ins Freie befördert,<br />
damit er bei Temperaturen<br />
von minus 18 Grad haltbar<br />
Guntram Hartwig (links) bespricht die Lage<br />
mit der Hubschrauberbesatzung.
lieb. Drinnen wurde auf engstem<br />
Raum gespielt, geschlafen und<br />
getobt. Thomas freute sich riesig,<br />
dass er seine Haare nicht waschen<br />
musste. Tante Jenny zauberte<br />
einmal auf dem Herd eine<br />
heiße Gemüsesuppe. Kinder und<br />
Mitarbeiter genossen die Mahlzeit<br />
und den Zusammenhalt, alle um<br />
den Herd herum verteilt. Habe ich<br />
es wegen der lange dazwischen<br />
liegenden Zeit vergessen, oder<br />
gab es in den Tagen der Schneekatastrophe<br />
wirklich kaum Streit<br />
und Gezanke? Ich glaube es fast.<br />
Sturm und Schneetreiben begleiteten<br />
auch den letzten Tag des<br />
Jahres. Inzwischen war es in den<br />
Häusern so kalt geworden, dass<br />
alle den Altjahrsabend schlafend<br />
im Bett verbrachten. Der Neujahrstag<br />
verzauberte dann, ließ<br />
man mal alle Probleme außer<br />
Acht, durch erste Sonnenstrahlen<br />
und eine bayrisch anmutende<br />
Winterlandschaft. Mit Elektrizität<br />
hätten wir den Anblick bestimmt<br />
genossen. Es herrschte aber immer<br />
noch Eiseskälte. Stephan Krämer<br />
war erst fünf Wochen alt und<br />
litt an einer Unterkühlung, eine<br />
Erzieherin wurde von einer fiebrigen<br />
Mandelentzündung geplagt.<br />
Tante Anni und Tante Roni, zwei<br />
alte Damen aus „Friedrichsruh",<br />
hatten auch schwer unter den<br />
Umständen zu leiden und lagen<br />
seit Tagen im Bett. Heute nahte<br />
Hilfe. Ein Rettungshubschrauber<br />
landete auf der Koppel und flog<br />
Frau Krämer und unsere Kranken<br />
aus.<br />
Später landende Hubschrauber<br />
brachten ein Notstromaggregat,<br />
Ersatzteile für die Heizung, Lebensmittel<br />
und 2.500 Brote als<br />
Notversorgung, auch für das Dorf.<br />
Den Schlitten vollgepackt mit<br />
Broten, zog mein Mann Peter los,<br />
Richtung Westscheide. Er wollte<br />
auch nach zwei älteren Damen<br />
sehen, die auf dem Weg dorthin<br />
wohnten. Von ihnen wurde er<br />
fröhlich begrüßt. Sie hatten den<br />
alten Herd ordentlich eingeheizt<br />
und selbst Brot gebacken. Nur der<br />
Postbote mit der Rente sei nicht<br />
durchgekommen!<br />
Ab dem 4. Januar war der Spuk<br />
dann vorbei. Die wichtigsten<br />
Straßen waren teilweise von Panzern<br />
geräumt, auswärtige Kinder
10<br />
Termine 2009<br />
und Mitarbeiter konnten <strong>Havetoft</strong><br />
wieder erreichen. Nun kam das<br />
große Aufräumen, denn viele<br />
Heizkörper waren geplatzt. Die<br />
verbliebenen Bewohner des Eli -<br />
sabethheimes waren alle gesund,<br />
das Abenteuer Schnee- bzw.<br />
Stromkatastrophe lag hinter uns.<br />
Die Notlage hatte uns untereinander<br />
sehr nahe gebracht und zusammengeschweißt.<br />
Jeder stand<br />
für den anderen ein, Rücksichtnahme<br />
und Hilfsbereitschaft waren<br />
selbstverständlich geworden.<br />
Inzwischen sind in viele Haushalte<br />
Schleswig-Holsteins Öfen zurückgekehrt,<br />
manche haben ein<br />
Notstromaggregat. Aber wie wäre<br />
es wohl, gäbe es einmal über einen<br />
längeren Zeitraum weder<br />
Benzin noch Diesel!?<br />
Alt- und Neu-Friedrichsruh im Sommer 2008<br />
3. Mai<br />
Konfirmation von Kindern und<br />
Jugendlichen des <strong>Elisabethheim</strong>es<br />
20. Juni, 19.15 Uhr<br />
Auftakt des 121. Jahresfestes<br />
mit Posaunenchören,<br />
20.00 Uhr Wochenschlussandacht<br />
21. Juni, 10.00 Uhr<br />
121. Jahresfest<br />
12. Juli, 11.00 Uhr<br />
Seegottesdienst mit Taufen<br />
11. Dezember, 19.00 Uhr<br />
Advents- und Weihnachtsfeier<br />
für alle Freunde, Förderer, Angehörigen<br />
und ehemaligen Bewohner<br />
des <strong>Elisabethheim</strong>es
Tatkräftige Unterstützung<br />
Freunde des <strong>Elisabethheim</strong>es<br />
machten sich auch im vergangenen<br />
Jahr Gedanken, wie sie problembeladenen<br />
Kindern in <strong>Havetoft</strong><br />
helfen können.<br />
Seit vielen Jahren spielt ein Flensburger<br />
Sparclub (Gaststätte<br />
„Schlips“) ein selbst erdachtes Zusatzzahlen-Lottospiel.<br />
Ein Teil des<br />
Erlöses ist stets für Kinder in <strong>Havetoft</strong><br />
gedacht. Eine Tombola und<br />
ein Erbsensuppe-Essen stocken<br />
den Betrag dann ordentlich auf.<br />
Der Stapelholmer Sängerbund<br />
traf sich zu einem großen Adventskonzert<br />
und sang zugunsten<br />
benachteiligter Kinder. Den Erlös<br />
überbrachte eine kleine Abordnung<br />
der Sänger. Die Mitarbeiter<br />
von Mitsubishi-Paper luden die<br />
Kinder der Häuser des <strong>Elisabethheim</strong>es<br />
zu einer Vorstellung der<br />
Niederdeutschen Bühne ein (siehe<br />
auch die Kurznachrichten in diesem<br />
Heft). Immer wieder gibt es<br />
z. B. Kreise der Frauenhilfe und<br />
der Landfrauen, die sich für die<br />
Arbeit interessieren und sie<br />
unterstützen möchten. Ein Freund<br />
aus Berlin bat seine Gratulanten,<br />
anlässlich seines 80. Geburtstages<br />
auf Geschenke zu verzichten<br />
und stattdessen eine Spende für<br />
die Kinder des <strong>Elisabethheim</strong>es zu<br />
überweisen. In Trauerfällen wünschen<br />
gelegentlich die Angehörigen,<br />
dass statt Kränzen eine Gabe<br />
nach <strong>Havetoft</strong> geht. Von hier aus<br />
wird dann die Bedankung übernommen,<br />
Zuwendungsbestätigungen<br />
werden erstellt und die Angehörigen<br />
werden über die „Kranzspender“<br />
informiert. Soll ein<br />
Nachlass Kindern in Not zugute
12<br />
kommen, steht hierfür die Stiftung<br />
zur Verfügung: Eine Zustiftung<br />
kann dann „auf ewig“ ihre<br />
Erträge einem guten Zweck zufließen<br />
lassen.<br />
Was passiert mit den Spenden?<br />
Die Gehälter der Mitarbeiter und<br />
die Unterhaltungskosten der Einrichtung<br />
werden durch Zahlungen<br />
der öffentlichen Hand refinanziert.<br />
Spielanlagen, Ferienfreizeiten,<br />
neue Wohnprojekte (wie z. B.<br />
in jüngster Vergangenheit „Fried -<br />
richsruh"), Projektwochen und besondere<br />
Förderungen der Kinder,<br />
die wichtig, aber nicht im „Regelkatalog"<br />
der Kostenträger enthalten<br />
sind, werden dagegen durch<br />
Spenden bei Veranstaltungen<br />
unterstützt.<br />
Wir möchten Sie, liebe Leserinnen<br />
und Leser, ermutigen, nach speziellen<br />
Projekten zu fragen. Bei<br />
einem persönlichen Besuch in <strong>Havetoft</strong><br />
können Sie dann auch gern<br />
das besichtigen, was Sie unterstützen<br />
möchten oder bereits<br />
unterstützt haben. Sie sind herzlich<br />
willkommen. Natürlich kommen<br />
wir auch gern in Gruppen<br />
oder Kirchengemeinden und berichten<br />
anhand einer Präsentation<br />
von unserer Arbeit.<br />
Auf großen Widerhall stieß übrigens<br />
der Aufruf zur Unterstützung<br />
des Speedstacking in der<br />
vorletzten Ausgabe: Es konnte eine<br />
ausreichende Zahl Bechersets<br />
beschafft werden und los ging<br />
das Training für die nächste<br />
Meisterschaft.
Projekttage Lehmbau<br />
der Schulischen Eingliederungshilfe<br />
Daniela Licht, Ergotherapeutin<br />
Erde wird gebraucht,<br />
um auf den Grund zu weisen,<br />
als das Schöpferische,<br />
jedem Verständliche. (…)<br />
Sie ist unsere Existenz.<br />
(Rolf Iseli)<br />
In den fünf Projekttagen Lehmbau<br />
entstanden eine Lehmhütte, ein<br />
Weidentipi und eine Schwitzhütte.<br />
Hans Baselli vom IFG-Institut für<br />
Gesundheitsbildung in Flensburg<br />
und Daniela Licht, Leiterin der<br />
Praxis für Ergotherapie im <strong>Elisabethheim</strong><br />
<strong>Havetoft</strong> e. V., riefen das<br />
Projekt ins Leben. Möglich wurde<br />
es durch Landesmittel des Sozialvertrages<br />
(Lotteriemittel). Alle Kinder,<br />
Jugendlichen und Lehrkräfte<br />
der Schulischen Eingliederungshilfe<br />
nahmen an diesem Projekt teil.<br />
Die einzelnen Bauwerke sind auf<br />
dem Grundstück nahe des <strong>Havetoft</strong>er<br />
Sees zu betrachten.<br />
In diesem Projekt ging es vor allem<br />
um die Entfaltung der Sinne,<br />
denn durch die Industriegesellschaft<br />
findet eine starke Verarmung<br />
an sinnlicher Wahrnehmung,<br />
an praktischem Wissen und<br />
an Gestaltungsvermögen statt.<br />
Aufbauende Tätigkeiten dagegen<br />
gehen mit der Entfaltung der seelischen,<br />
geistigen und sozialen Fähigkeiten<br />
einher. Der Umgang mit<br />
dem organischen Material vermittelt<br />
eine Beziehung zur Natur,<br />
wie zu anderen Menschen in der<br />
Auseinandersetzung mit Ritualen<br />
und Regeln. So war das Projekt eine<br />
gute Möglichkeit, um Lernsituationen<br />
herbeizuführen und<br />
mit Material und Umfeld ganzheitlich<br />
umzusetzen. Die verschiedenen<br />
Bauten aus Lehm und Weide<br />
bieten die Möglichkeit, sich mit<br />
den eigenen Bewegungs- und<br />
Empfindungsweisen auseinanderzusetzen.<br />
Besucher können in Augenschein<br />
nehmen, was die Schüler in der<br />
Lehmbauwoche erstellt haben.<br />
Den Abschluss der Woche bildeten<br />
die Erprobung der Sauna und ein<br />
Fest an der neu errichteten Feuerstelle.<br />
Ein Ziel des Projektes war,<br />
die eigene Erlebnisfähigkeit als<br />
Quelle für Verhaltensveränderung<br />
zu nehmen und sie als Basis für<br />
die persönliche Entwicklung und<br />
in der Auseinandersetzung mit<br />
Anderen und der Welt zu nutzen.
16<br />
Klaus Matthiesen<br />
10 Jahre Vorstandsvorsitzender<br />
Peter Andersen, Schriftführer des Vereins<br />
Klaus Matthiesen wurde 1990 als<br />
Mitglied in den Verein <strong>Elisabethheim</strong><br />
<strong>Havetoft</strong> e. V. gewählt. Bereits<br />
ein Jahr später erfolgte die<br />
Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden.<br />
Am 19. März 1999<br />
wählten die Mitglieder des Vereins<br />
ihn schließlich zum Vorsitzenden,<br />
als sein Vorgänger Nicolaus<br />
Jessen-Thiesen aus Altersgründen<br />
ausschied.<br />
Klaus Matthiesen lebt mit seiner<br />
Familie in Kiel und ist dort Prediger<br />
der „Gemeinschaft in der<br />
Evangelischen Kirche". Er ist ein<br />
Mensch, der Beziehungen sucht<br />
und diese auch braucht. Dies<br />
spiegelt sich in seinem Familienund<br />
Gemeindeleben wider und ist<br />
auch in der Vereinsarbeit stets zu<br />
spüren.<br />
In den Aufgaben der Vereinsarbeit<br />
zeigt sich seine Fähigkeit der<br />
Kommunikation. Auch ist er ein<br />
verlässlicher Partner. In vielen Bereichen<br />
legt er eine Spur, sorgt<br />
für regen Gedankenaustausch und<br />
versucht in Teamgesprächen Lösungen<br />
zu finden. Er kümmert<br />
sich nicht nur um Sachfragen,<br />
wie Tarifvereinbarungen, Satzungsänderungen<br />
oder die Gründung<br />
einer Stiftung. Er zeigt Offenheit<br />
und Interesse an neuen<br />
Wegen und Perspektiven der Einrichtung.<br />
Er ist Ansprechpartner<br />
für die Einrichtungsleitung, setzt<br />
sich mit den Belangen der Bewohner<br />
und Vorstellungen der<br />
Mitarbeiter auseinander und kann<br />
sich an positiven Dingen freuen.<br />
Dankbar blickt er auch auf die<br />
kleinen Schritte des Vorankommens<br />
und verliert in langwierigen<br />
Prozessen nicht die Geduld.<br />
Der Glaube an Jesus Christus<br />
prägt das Leben von Klaus Matthiesen.<br />
Sein Herz ist im Himmel<br />
und doch steht er mit beiden Füßen<br />
auf dem Boden der Tatsa-
Kurznachrichten<br />
chen. Sein Vorgänger Nicolaus<br />
Jessen-Thiesen führte ihn vor<br />
zehn Jahren in dieses Amt ein<br />
und sagte ihm in Anlehnung an 2.<br />
Mose 33,13-14: „Du lebst und arbeitest<br />
unter Gottes Gnade. Er hat<br />
dich berufen, zeigt den Weg und<br />
schenkt die Blickrichtung für den<br />
nächsten Schritt."<br />
In den Jahren seines Wirkens als<br />
Vorstandsvorsitzender durfte<br />
Klaus Matthiesen diese Gnade<br />
und den geführten Blick immer<br />
wieder erfahren und darin auch<br />
eine innere Ruhe und Geborgenheit<br />
finden. Von diesen Werten<br />
können wir Vereinsmitglieder profitieren<br />
und gemeinsam legen wir<br />
immer wieder Perspektiven und<br />
Entscheidungen im Gebet in Gottes<br />
Hand. Diese Gewissheit ist für<br />
Klaus Matthiesen prägend und<br />
strahlt in unsere gemeinsame Arbeit.<br />
Herzlichen Dank an ihn für die<br />
vergangenen Jahre und Gottes<br />
Segen für die vor uns liegende<br />
Zeit.<br />
Einladung: Es war am Samstag,<br />
dem 5. Dezember 2008, als vierzehn<br />
im <strong>Elisabethheim</strong> betreute<br />
Kinder und Jugendliche im Alter<br />
von 12 bis 16 Jahren von den<br />
„Leos“, der Jugendorganisation<br />
des Flensburger Lions Club, zum<br />
Schlittschuhlaufen nach Harrislee<br />
in die Eishalle eingeladen waren.<br />
Gemeinsam verbrachten sie einen<br />
bunten Nachmittag. Es ist besonders<br />
dankenswert, dass sich<br />
hier junge Menschen ehrenamtlich<br />
für benachteiligte Kinder und<br />
Jugendliche einsetzen und obendrein<br />
einen nicht unerheblichen<br />
persönlichen und finanziellen Einsatz<br />
betreiben.<br />
„Der Lebkuchenmann“ – so lautete<br />
im Dezember der Titel einer<br />
Aufführung der Niederdeutschen<br />
Bühne Flensburg für Kinder. Auf<br />
Einladung der Mitsubishi Hitec<br />
Paper GmbH Flensburg sahen<br />
15 Kinder und ihre Betreuer am<br />
13. Dezember die Inszenierung<br />
und hatten auch Gelegenheit, im<br />
Anschluss an die Aufführung mit<br />
den Schauspielern zu reden. Frau<br />
Krause, Mitarbeiterin der Flensburger<br />
Papierfabrik, überreichte
18<br />
DIe „Leos“ luden auch in diesem Jahr die Kinder zum Eislaufen ein.<br />
die Karten im Theater und nahm<br />
den Dank des <strong>Elisabethheim</strong>es<br />
entgegen.<br />
Freizeit der Wohngruppe<br />
„Schwalben“ über Silvester in<br />
Torfhaus/Harz. Sie hat schon Tradition,<br />
die Silvesterfreizeit im Jugendgästehaus<br />
nahe Braunlage.<br />
Meistens sogar mit guten Skimöglichkeiten.<br />
So auch diesmal,<br />
eine fröhliche Silvesterfeier eingeschlossen.<br />
Vom 28. Dezember<br />
bis zum 3. Januar reisten neun<br />
Jugendliche und zwei Betreuer<br />
mit der Bahn in den Harz.<br />
Posaunenwochenende mit dem<br />
Breklumer Posaunenchor. Ein gemeinsames<br />
Wochenende der Posaunenchöre<br />
<strong>Havetoft</strong> und Brek -<br />
lum diente dem gemeinsamen Posaunenblasen<br />
und der Verkündigung<br />
zum Lob Gottes. Gut 20<br />
Bläserinnen und Bläser übten und<br />
musizierten in <strong>Havetoft</strong> gemeinsam.<br />
„Ich hätte noch stundenlang<br />
so weiter blasen können", meinte<br />
ein Teilnehmer am Schluss. Der<br />
Sonntag stand im Zeichen der<br />
musikalischen Ausgestaltung des<br />
Gottesdienstes und eines gemein-
samen Mittagessens im <strong>Elisabethheim</strong>.<br />
In der Kirche füllten die<br />
Bläser alleine schon die Empore.<br />
Christian Oehler hob dabei die<br />
Beziehung zwischen Breklum und<br />
insbesondere dem <strong>Elisabethheim</strong><br />
hervor, die schon seit der Gründerzeit<br />
durch die Pastoren Jensen<br />
und Witt besteht. „Zwischen uns<br />
stimmt einfach die Chemie", sagte<br />
der Leiter des Breklumer Posaunenchores.<br />
Fahrertraining mit der Ecclesia-<br />
Versicherungsgruppe. Es fand am<br />
10. Februar mit acht Mitarbeitenden<br />
aus dem <strong>Elisabethheim</strong> <strong>Havetoft</strong><br />
statt, die über wenig Fahrpraxis<br />
verfügen bzw. zu der Gruppe<br />
der Fahranfänger zu zählen<br />
sind. Damit soll der in den letzten<br />
Jahren gestiegenen Unfallhäufung<br />
entgegengewirkt werden.<br />
Englandaustausch: Ende Februar<br />
war für eine Woche eine Gruppe<br />
von sieben Jugendlichen und drei<br />
Pädagogen aus Norfolk im <strong>Elisabethheim</strong><br />
<strong>Havetoft</strong> zu Gast. Die<br />
Gruppe aus dem Osten Englands<br />
hat sich hier über das deutsche<br />
Jugendhilfesystem informiert. Dazu<br />
erfolgten weitere Besuche im<br />
Kreis Schleswig-Flensburg, wie<br />
z. B. im Jugendamt, in Schulen<br />
und in Neumünster. Im <strong>Elisabethheim</strong><br />
standen Gespräche und gegenseitiges<br />
Kennenlernen mit unterschiedlichen<br />
Wohngruppen und<br />
besonders mit der Schule für Erziehungshilfe<br />
auf dem Programm.<br />
Im Haus „Friedrichsruh“ wurde ein Heimbeirat<br />
gewählt: (v. l. n. r.) Daniel Küster, Kevin Witt,<br />
Daniel Rapp und Erzieher Jörg Sommer.
<strong>Elisabethheim</strong><br />
<strong>Havetoft</strong><br />
Heilpädagogische<br />
Kinder- und Jugendhilfe in Angeln<br />
Pastor-Witt-Straße 6<br />
24873 <strong>Havetoft</strong><br />
Tel. 04603/9400-0<br />
Fax 04603/9400-15<br />
post@elisabethheim.de<br />
www.elisabethheim.de<br />
Mitglied im<br />
Diakonischen Werk<br />
begleiten – fördern – verselbständigen