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Herunterladen - Elisabethheim Havetoft

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BERICHTE<br />

INFORMATIONEN<br />

MÄRZ 2010<br />

Nr. 242<br />

<strong>Havetoft</strong><br />

6 Rekordwinter in <strong>Havetoft</strong><br />

13 Erinnerungen teilen<br />

15 Von Afghanistan nach <strong>Havetoft</strong><br />

18 Neues Stallgebäude


2<br />

Vorwort<br />

Verleger und Herausgeber:<br />

<strong>Elisabethheim</strong> <strong>Havetoft</strong> –<br />

Heilpädagogische Kinder- und Jugendhilfe<br />

in Angeln<br />

Pastor-Witt-Straße 6, 24873 <strong>Havetoft</strong><br />

Telefon (0 46 03) 94 00-0<br />

Telefax (0 46 03) 94 00-15<br />

www.elisabethheim.de<br />

E-Mail: post@elisabethheim.de<br />

Spendenkonto:<br />

Ev. Darlehnsgenossenschaft Kiel e. G.,<br />

BLZ 210 602 37, Konto 349178<br />

oder online spenden unter<br />

www.elisabethheim.de<br />

Druck:<br />

Druck-Zentrum Neumünster<br />

Rungestraße 4, 24537 Neumünster<br />

www.druckzentrum-neumuenster.de<br />

Titelbild:<br />

Kinder der Tagesgruppe<br />

Liebe Freundinnen und Freunde<br />

des <strong>Elisabethheim</strong>es <strong>Havetoft</strong>,<br />

wir sind sehr erfreut und überaus<br />

dankbar, dass die Freunde und<br />

Förderer des <strong>Elisabethheim</strong>es <strong>Havetoft</strong><br />

uns trotz der volkswirtschaftlich<br />

schwierigen Lage treu<br />

geblieben sind. Für die Arbeit mit<br />

benachteiligten Kindern haben<br />

wir 2009 fast im gleichen Umfang<br />

ideelle und finanzielle<br />

Unterstützung erhalten wie im<br />

Vorjahr. Wir danken für die Verbundenheit<br />

vieler Menschen mit<br />

unserem Werk.<br />

In den vor uns liegenden Monaten<br />

werden wir uns besonders mit<br />

der Beschulung von emotional<br />

auffälligen Kindern, mit Flüchtlingskindern<br />

und mit der weiteren<br />

Dezentralisierung beschäftigen.<br />

Für Ihr Interesse an Kindern in<br />

schwierigen Lebenslagen vielen<br />

Dank!<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Ihr Christian Oehler<br />

und das Redaktionsteam


Andacht<br />

Klaus Matthiesen, 1. Vorsitzender<br />

Oh, was ist das für ein langer<br />

Winter, denke ich heute morgen.<br />

Draußen hat's schon wieder geschneit<br />

. . . nichts mehr davon zu<br />

sehen, dass es doch schon einige<br />

Tage getaut hatte. Aber trotz der<br />

frischen Schneedecke: Ich bin mir<br />

sicher, dass der Frühling kommt!<br />

Nicht nur, weil ich - ebenfalls<br />

heute Morgen - schon die Amsel<br />

hab ihr Lied singen hören. Nein,<br />

ich glaube, dass Gott das wahr<br />

macht, was er mal „in seinem<br />

Herzen" beschlossen hat:<br />

„Solange die Erde steht, soll nicht<br />

aufhören Saat und Ernte, Frost<br />

und Hitze, Sommer und Winter,<br />

Tag und Nacht." (1. Mose 8,22)<br />

Gott verspricht uns also jedes<br />

Jahr einen neuen Frühling und<br />

damit ein neues Durchstarten der<br />

Natur. Und in dieses Durchstarten<br />

der Natur werden wir Menschen<br />

unweigerlich mit hineingenommen.<br />

Ein jeder Frühling hat etwas<br />

von einem neuen Anfang. Und jedem<br />

Anfang wohnt ja, wenn man<br />

Hermann Hesses Gedicht „Stufen"<br />

folgt, bekanntlich „ein Zauber inne"<br />

- und er meint damit: etwas<br />

Anmutiges, Liebreizendes, Charmantes.<br />

Was hielten Sie von einem neuen<br />

Anfang? Was hielten Sie von einem<br />

zweiten Frühling im christlichen<br />

Glauben. Denn ist es nicht<br />

auch da so, dass der mit der Zeit<br />

in eine Winterstarre geraten<br />

kann?! Gott ist der Gott des neuen<br />

Anfangs. Immer wieder dürfen<br />

wir zu ihm kommen und ihm sagen:<br />

Herr, ich möchte dass das,<br />

was war, nicht mehr zwischen<br />

uns steht. Ich möchte neu mit Dir<br />

anfangen. Ich möchte, dass wieder<br />

Frühling wird in meinem<br />

Glauben.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

einen belebenden Frühling!<br />

Ihr Klaus Matthiesen


4<br />

TimeOut am Wittensee<br />

Ein Silvester-Highlight<br />

TimeOut, so heißt die jährliche<br />

Silvesterfreizeit des Jugendverbandes<br />

EC-Nordbund im Erholungs-<br />

und Bildungszentrum Wittensee<br />

in Bünsdorf. Fünf Jugendliche<br />

und junge Volljährige des<br />

<strong>Elisabethheim</strong>es machten sich<br />

dorthin auf den Weg, um mit insgesamt<br />

53 jungen Leuten den<br />

Jahreswechsel zu erleben. Die Tage<br />

standen unter dem Motto:<br />

„www.world.wide.wishn". Julie<br />

aus der Wohngruppe „Friedrichs-<br />

Die Teilnehmer der Freizeit des EC-Nordbundes<br />

ruh" war begeistert: „Schon die<br />

Kennenlernspiele hatten mit dem<br />

Thema zu tun, world = Gottes<br />

Liebe zur ganzen Welt; wide =<br />

wir sind weltweit nicht allein;<br />

wishn? Naja, Vision schreibt sich<br />

eigentlich anders = wir sind berufen,<br />

Gottes Botschafter zu sein."<br />

Die <strong>Havetoft</strong>er erlebten ein tolles<br />

Programm aus Aktionen, Denkanstößen<br />

und Zeiten, sich mit ihrem<br />

persönlichen Glauben auseinanderzusetzen.<br />

Julie berichtet wei-


Julie findet sich gut in ihrem Rollenspiel<br />

zurecht.<br />

ter: „Die Bibelarbeiten haben<br />

mich berührt und ich habe neuen<br />

Mut und Gottvertrauen bekommen."<br />

Für die zwei jungen Männer<br />

aus dem <strong>Elisabethheim</strong> bleiben<br />

die Nachtwanderungen und<br />

das Silvesterbüfett die Höhepunkte.<br />

Julie wird still, wenn sie über<br />

Nord-Korea spricht: „Wir hörten<br />

von der Christenverfolgung in<br />

Nord-Korea, das hat mich ge-<br />

schockt." Was Schikane und Verfolgung<br />

heißen kann, versuchten<br />

die jungen Leute dann in Planspielen<br />

nachzuempfinden. So versuchten<br />

sie in Gruppen, in „andere<br />

Länder zu reisen", während die<br />

Freizeitmitarbeiter Repressalien<br />

mimten.<br />

Es war für die fünf <strong>Havetoft</strong>er ein<br />

ganz eindrücklicher Jahreswechsel<br />

mit viel Spaß und viel Tiefgang.<br />

Spender aus dem Freundeskreis<br />

unserer Einrichtung haben durch<br />

ihre Gaben an die Stiftung <strong>Elisabethheim</strong><br />

<strong>Havetoft</strong> den Jugendlichen<br />

und jungen Volljährigen die<br />

Teilnahme ermöglicht. Es ist gut<br />

angelegtes Geld!<br />

Die Gemeinschaft ist ein wichtiger Faktor.


6<br />

Rekordwinter in <strong>Havetoft</strong><br />

Schneehöhlen, Eiszapfen und Schulfrei<br />

Philipps und Simones Iglu ist extrem stabil. Leben wie die Eskimos<br />

Statt zur Schule zu gehen, konnten<br />

die Kinder des <strong>Elisabethheim</strong>es<br />

an einigen Tagen dieses Winters<br />

herrliche Schneehöhlen bauen.<br />

Schneeverwehungen machten die<br />

Straßen für die Schulbusse nicht<br />

mehr gefahrlos passierbar. Die<br />

Kinder saßen derweilen in ihren<br />

Iglus, und mit einer Tasse Tee in<br />

der Hand wurde es im Innenraum<br />

des Schneehauses sogar warm.<br />

Das Hausmeisterteam, Herr Berndsen<br />

und drei Zivildienstleistende,<br />

waren über den ganzen Winter<br />

hinweg mit Schneeräumen beschäftigt.<br />

In den Monaten Dezember,<br />

Januar und Februar fielen bis<br />

zu 50 cm Schnee. Je nach Windrichtung<br />

und -stärke türmten sich<br />

natürlich manchmal höhere Verwehungen<br />

auf.<br />

Als das Salz zu Ende ging, musste<br />

der Sand des Spielplatzes als<br />

Streumittel herhalten. Soviel Freude<br />

die Kinder auf dem Rodelberg<br />

hatten, so groß waren die Sorgen<br />

auf der anderen Seite. Die Melkmaschine<br />

in der Landwirtschaft<br />

fror nicht nur einmal ein und bei<br />

Minustemperaturen ist die Arbeit<br />

im Melkstand nicht angenehm.<br />

Eiszapfen von riesigen Ausmaßen<br />

stellten eine Gefahr dar. Blechschäden<br />

an unseren Fahrzeugen<br />

waren die Folge von durch<br />

Schneewälle stark verengten Straßen<br />

und vereisten Spurrillen. Hinzu<br />

kam, dass das hungernde Wild<br />

auf den Straßen von Fahrzeugen<br />

erfasst wurde.<br />

Allein in den ersten zwei Schneemonaten<br />

wurden 20.000 Liter


Heizöl verbraucht. Der schneereichste<br />

Winter seit 1979 und die<br />

am längsten geschlossene Schneedecke<br />

seit Anfang der Sechziger<br />

Jahre - das wird uns lange in Erinnerung<br />

bleiben. In diesem Winter<br />

gehörten wir mit 50 cm Schnee<br />

gemeinsam mit Fehmarn zu den<br />

Rekordhaltern im Flachland (Quelle:<br />

www.dwd.de).<br />

Und wie war es mit Schlittschuhlaufen?<br />

Fehlanzeige: Die sehr dicke<br />

Schneeschicht auf dem Eis des<br />

<strong>Havetoft</strong>er Sees ließ wenig Freude<br />

aufkommen. Darunter war das Eis<br />

zwar dick, aber stellenweise eigentümlich<br />

matschig. Also wieder<br />

ab zum Rodelberg!<br />

<strong>Havetoft</strong> versank über acht Wochen im Schnee.<br />

Zivildienstleistender im Räumdienst.


8<br />

Harztour Januar 2010<br />

Julia Donner, Schwalbennest<br />

Am frühen Morgen des 2. Januar<br />

haben wir uns auf den Weg in<br />

den Oberharz gemacht. Wir sind<br />

mit den Bullys der Einrichtung<br />

zum Bahnhof gebracht worden<br />

und haben dann viele, viele Stunden<br />

mit mehrfachem Umsteigen<br />

in der Bahn verbracht. Irgendwann<br />

sind wir in Bad Harzburg<br />

angekommen. Von dort aus sind<br />

wir mit dem Linienbus hoch in<br />

den Oberharz nach Torfhaus gefahren.<br />

Die Gruppe bestand aus zwei Betreuern,<br />

Herrn Klüß und Herrn<br />

Danlowski, sowie elf Jugendlichen,<br />

wobei ich diesmal meine<br />

Freundin mitnehmen durfte (Julia<br />

K.). Nach der sehr beschwerlichen<br />

Anreise stand dann die Zimmerverteilung<br />

an und danach das<br />

Bettenbeziehen. Als wir damit<br />

fertig waren, wurde gemeinsam<br />

Abendbrot gegessen und gleichzeitig<br />

die Schlitten verteilt. Am<br />

frühen Abend ging es gleich gemeinsam<br />

auf den Berg zum ersten<br />

Rodelevent.<br />

Rodeln<br />

Nachdem wir unsere erste Nacht<br />

Steffen musste erst eine Eisfläche<br />

frei räumen.<br />

gut durchgeschlafen hatten, begann<br />

der Tag mit einem ordentlichen<br />

Frühstück. Als Erstes stand<br />

auf dem Programm, den Brocken<br />

zu besteigen. Es machten sich also<br />

zwei Betreuer und elf Jugendliche<br />

mit Schlitten auf den Weg,<br />

um 13 km weit und hoch auf den<br />

Brocken zu kommen. Ein mühsamer<br />

Weg durch unglaubliche<br />

Schneeberge, die wir so noch nie<br />

gesehen haben, bis wir nach zwei<br />

Stunden und 45 Minuten oben<br />

ankamen. Es bot sich leider keine<br />

große Aussicht, da es stark geschneit<br />

hatte und oben auf dem<br />

Berg sehr neblig war.<br />

Nach einer längeren Rast bot sich<br />

dann aber der größte Spaß, den<br />

ich bis jetzt erlebt habe. Es sollte


mit dem Schlitten wieder bergab<br />

ins Tal gehen, wovor ich ein wenig<br />

Angst hatte. Aber nach den<br />

ersten zwei Kilometern serpentinenmäßig<br />

den Berg wieder runter,<br />

bot sich ein wahnsinnig schönes<br />

Bild. Wer Harry Potter kennt und<br />

den Hogwarts-Express, weiß, wie<br />

schön das aussieht, wenn eine<br />

Dampflok mit Anhängern in der<br />

Dämmerung im roten Licht der<br />

untergehenden Sonne seine<br />

Rauchschwaden heraus bläst … Es<br />

war einfach nur toll!<br />

Wir waren dort als Wohngruppe<br />

ganz alleine. Nach nur einer<br />

Stunde und 30 Minuten kamen<br />

wir wieder in Torfhaus an. Das<br />

war eine große Erleichterung, da<br />

es erstens schneller war und<br />

zweitens nicht ganz so anstrengend.<br />

Wir haben dann gemeinsam<br />

Abendbrot gegessen und den<br />

Abend mit Gesellschaftsspielen,<br />

Billardspielen und Tischtennis beendet.<br />

Skilanglauf<br />

Am nächsten Morgen kam gleich<br />

die nächste Herausforderung, weil<br />

es hieß, wir sollten Skier empfan-<br />

gen und Skilanglauf machen. Es<br />

gab einen mühsamen, anstrengenden<br />

Übungsvormittag, bis alle<br />

Wohngruppenmitglieder das auch<br />

einigermaßen konnten. Dadurch<br />

hatten wir uns auf die nächste<br />

größere Fahrt schon vorbereitet<br />

und haben diese auch durchgeführt<br />

durch einen traumhaft<br />

schönen Tag. Die Sonne schien, es<br />

war ganz blauer Himmel, ganz<br />

beschneite Tannen und Wiesen -<br />

und wir ganz alleine mitten im<br />

Oberharz!<br />

Am Abend wurde beschlossen,<br />

dass alle früh zu Bett gehen, denn<br />

am nächsten Tag sollte es ja eine<br />

große Tour geben. So war es<br />

auch. Wir haben gut gefrühstückt,<br />

uns noch etwas Essen auf den<br />

Weg mitgenommen und sind auf<br />

unsere Bretter gestiegen. Von unserem<br />

Schullandheim in Torfhaus<br />

aus sind wir los auf den Brocken<br />

rauf, rechts rüber Richtung<br />

Braunlage und bis Braunlage runter<br />

gefahren. Teilweise ging es<br />

ganz steil abwärts, sodass wir uns<br />

selbst überschätzt haben und<br />

große Teile auch zu Fuß den Berg<br />

herunter gegangen sind, weil die


10<br />

Berge einfach zu steil waren. Aber<br />

alle haben das zusammen geschafft<br />

- ein Riesenerlebnis!<br />

Einfach nur schön<br />

Am Ende dieses Tages sind wir<br />

zusammen auf eine Skihütte gegangen<br />

und haben dort gemeinsam<br />

zu Abend gegessen. Jeder<br />

durfte sich etwas zu essen und zu<br />

trinken aus der Karte bestellen. Es<br />

war einfach nur schön. Danach<br />

ging es darum, nun wieder die Taschen<br />

zu packen, das Zimmer aufzuräumen,<br />

um alles fertig zu machen<br />

für den nächsten Tag, weil<br />

es dann ja wieder losging Richtung<br />

<strong>Havetoft</strong>.<br />

Und dies ist gar nicht so einfach:<br />

Man muss erst den Berg hinunter<br />

laufen, dann den Bus nehmen von<br />

Torfhaus nach Bad Harzburg, von<br />

Bad Harzburg mit dem Zug nach<br />

Hannover fahren, dort umsteigen,<br />

mit dem nächsten Zug nach Uelzen<br />

fahren, dort wieder über den<br />

Bahnhof laufen, um den Zug zu<br />

bekommen von Uelzen nach<br />

Hamburg, von Hamburg dann<br />

wieder recht schnell nach Neumünster,<br />

dort in den Tunnel und<br />

wieder hoch, von Neumünster<br />

weiter in Richtung Schleswig. In<br />

Schleswig standen dann Gott sei<br />

Dank Tanja und Jörg, auch unser<br />

neuer Praktikant Benjamin war<br />

anwesend. Dann ging es wie üblich<br />

in unseren Bullys Richtung<br />

Einrichtung. Dort begann wieder<br />

der Alltag.<br />

Ich danke allen für diese wunderschöne<br />

Ferienfahrt und ich hoffe,<br />

dass meine Freundin Julia auch<br />

einen großen Spaß gehabt hat.<br />

Zu Seite 13: Erinnerungen<br />

Die heutige Pastor-Witt-Straße;<br />

hinter der Mühle bog die Zuwegung<br />

zum <strong>Elisabethheim</strong> ab.


Maria Westerhoff<br />

Jeder Tag steckt voller Überraschungen<br />

Rüdiger Krämer<br />

Maria Westerhoff arbeitet, wie sie<br />

Auto fährt: gut und sicher, häufig<br />

mit hohem Tempo.<br />

Die heute 41 Jahre alte Heilpädagogin<br />

wurde in Nottuln geboren.<br />

Die Katholikin besuchte die Schule<br />

in Billerbeck und wechselte für<br />

ihre Ausbildung zur Erzieherin an<br />

die Liebfrauenschule, Fachschule<br />

für Sozialpädagogik in Coesfeld.<br />

Das sich anschließende Anerkennungsjahr<br />

absolvierte sie „auf<br />

Schalke": im Kinderheim St. Josef<br />

in Gelsenkirchen. Maria Westerhoff<br />

sagt darüber: „Das war ein<br />

spannendes Jahr."<br />

Es folgten fünf Jahre im Bergischen<br />

Land. Sie sammelte Erfahrungen<br />

und wuchs endgültig zu<br />

einer Erzieherin heran, die Freude<br />

an ihrem Beruf hat und dieses<br />

auch ausstrahlen kann. Zehn Kinder<br />

im Alter von 6 bis 18 Jahren<br />

betreute sie im Kinderheim Maria<br />

Frieden in Langenberg bei Velbert.<br />

Noch heute denkt sie gerne an<br />

diese Zeit zurück.<br />

Die junge Frau aus dem Münsterland<br />

verbrachte als Kind häufig<br />

mit ihrer Familie den Urlaub in<br />

Dänemark und wollte gerne aus<br />

Maria Westerhoff liebt ihren Beruf<br />

als Heilpädagogin<br />

dem Bergischen Land an die See<br />

wechseln. Sie suchte in Anzeigen<br />

und über die Agentur für Arbeit.<br />

Ein Mitarbeiter der Flensburger<br />

Arbeitsvermittlung rief sie eines<br />

Tages an und verwies sie auf das<br />

<strong>Elisabethheim</strong>. Da <strong>Havetoft</strong> zudem<br />

so schön dänisch klang, entschloss<br />

sie sich, das Team der damaligen<br />

Mädchenwohngruppe im<br />

„Hasenbau" zu verstärken. Die<br />

Stelle war zum 1. Oktober 1994<br />

nach dem Tod von Frau Luth neu<br />

zu besetzen.<br />

Noch heute hat Maria Westerhoff


12<br />

Kontakte zu vielen der damals betreuten<br />

Mädchen. Die Arbeit<br />

machte ihr viel Spaß. Bereits anfangs<br />

nutzte sie ihre musischen<br />

Begabungen in ihrem pädagogischen<br />

Wirken.<br />

Nachdem die Wohngruppe zum 1.<br />

Dezember 2000 aus Kostengründen<br />

geschlossen werden musste, verstärkte<br />

die Erzieherin das Team der<br />

Wohngruppe „Blaufüchse". Und<br />

zum 1. Januar 2005 zog sie mit<br />

der Wohngruppe in das neu gebaute<br />

Haus „Feldheck" im Ortsteil<br />

Hostrup um. Hier erfüllte sich auch<br />

endlich ihre Vorstellung von pädagogischer<br />

Arbeit: eine Außenwohngruppe<br />

und die Möglichkeit,<br />

autark (selbstständig) arbeiten zu<br />

können.<br />

Den Grundstein dazu legte die<br />

„selbstbewusste, engagierte, musikalische<br />

und tatkräftige" Maria<br />

Westerhoff, wie eine Kollegin sie<br />

charakterisiert, bereits in den Jahren<br />

zuvor. Von September 2002 bis<br />

Juli 2005 reduzierte sie ihren Stellenanteil<br />

und absolvierte eine berufsbegleitende<br />

Ausbildung zur<br />

Heilpädagogin in Rendsburg.<br />

In ihrer Arbeit, die sie selber mit<br />

dem Leitspruch „Erziehung durch<br />

Beziehung" beschreibt, nehmen<br />

musikalische Angebote einen breiten<br />

Raum ein. Gerne singt sie mit<br />

den zu Betreuenden und spielt selber<br />

die Gitarre dazu. Gäste unserer<br />

Jahresfeste oder auch der Adventsfeiern<br />

lernten sie als Verantwortliche<br />

der Theater- oder Krippenspiele<br />

unserer Kinder kennen. Eine<br />

nicht immer leichte Aufgabe bei<br />

den häufig sehr unruhigen, quirligen<br />

Darstellern, die Maria Westerhoff<br />

aber immer meisterte. Sie verstand<br />

es, ihre Truppe beisammen<br />

zu halten.<br />

Einen „Partner" bringt sie seit einigen<br />

Jahren mit zur Arbeit, der ihr<br />

beim Beziehungsaufbau sehr hilfreich<br />

ist: Er hört auf den Namen<br />

Finn, ist ein „lieber Hundi" und ein<br />

Freund aller im Haus „Feldheck".<br />

Breiten Raum nimmt für die Heilpädagogin,<br />

die seit dem 1. Dezember<br />

2007 die Gruppenleitung innehat,<br />

die Elternarbeit ein. „Ein offenes<br />

Ohr, eine Tasse Kaffee und guter<br />

Schnack", so betont sie, seien<br />

dabei wichtige Säulen ihrer Erziehungsarbeit.


Dass ihre Arbeit Früchte trägt,<br />

lässt sich gut ablesen an den bestehenden<br />

Kontakten zu ehemals<br />

Betreuten. Häufige Anrufe und Informationen<br />

über das Leben der<br />

Ehemaligen sowie Einladungen zu<br />

deren Familienfesten wie Hochzeiten<br />

etc. zeugen auf eindrucksvolle<br />

Art und Weise davon.<br />

Befragt zu ihrer Motivation zu<br />

dem Beruf der Heilpädagogin,<br />

sagt sie: „Der Glaube und der ‚heiße<br />

Draht zum lieben Gott', auf<br />

den ich mich immer verlasse, geben<br />

mir seit nunmehr fast 22 Jahren<br />

in der Erziehungsarbeit die<br />

Kraft, mich für die Belange der<br />

Kinder einzusetzen. Diesen praktisch<br />

gelebten Glauben durch<br />

überzeugendes Handeln, Fröhlichkeit<br />

und Optimismus an die Kinder<br />

weiterzugeben, ist mir im Alltag<br />

wichtig."<br />

So ist es kein Wunder, wenn Maria<br />

Westerhoff die Meinung vertritt,<br />

dass der Beruf der Erzieherin<br />

nach wie vor der schönste Beruf<br />

der Welt ist; denn kein Tag ist wie<br />

der andere und jeder Tag steckt<br />

voller Überraschungen.<br />

Erinnerungen<br />

Achim Schmidt, Erzieher<br />

Das alte Haupthaus weckt Erinnerungen,<br />

gute und nachdenkliche.<br />

Blickt man dieser Tage, wo ich<br />

diesen Beitrag schreibe, aus dem<br />

Fenster, so erstreckt sich, wohin<br />

man auch blickt, eine geschlossene<br />

Schneedecke. Man fragt sich<br />

unwillkürlich, wann man dies zuletzt<br />

über so einen langen Zeitraum<br />

erlebt hat. Schnell gerät<br />

man ins Grübeln und eigentlich<br />

fällt einem dann nur der furchtbare<br />

Schneewinter vor mehr als<br />

dreißig Jahren ein.<br />

Unsere regelmäßigen Leserinnen<br />

und Leser werden sich daran erinnern,<br />

dass im letzten Jahr ein<br />

Beitrag bei uns erschien, in dem


14<br />

an das Leben im <strong>Elisabethheim</strong><br />

eben während jener Schneekatastrophe<br />

erinnert wurde. Ich habe<br />

damals den Artikel regelrecht<br />

verschlungen, weil ich es sehr<br />

spannend finde zu erfahren, wie<br />

das Leben an einem bekannten<br />

Ort in der Vergangenheit aussah.<br />

Und als ich mich zum Jahresfest<br />

mit der Vergangenheit des <strong>Elisabethheim</strong>s<br />

auseinandersetzte, begegneten<br />

mir Menschen, die mir<br />

aus „ihrer" Zeit im <strong>Elisabethheim</strong><br />

erzählten. Vor diesem Hintergrund<br />

entstand bei mir ein Bild der gelebten<br />

Tradition.<br />

Natürlich ist es recht einfach zu<br />

sagen, das <strong>Elisabethheim</strong> wurde<br />

1888 gegründet, es besteht nun<br />

im 122. Jahr. Wir wissen, dass es<br />

gelang, auch in den dunklen Zeiten<br />

des letzten Jahrhunderts eine<br />

gewisse Unabhängigkeit zu wahren.<br />

Viele Kinder wurden während<br />

dieser Zeit in ein geregeltes Leben<br />

als Erwachsene geführt, bei anderen<br />

scheiterte dies trotz aller Bemühungen.<br />

Als Einrichtung unter dem Dach<br />

des Diakonischen Werkes ist das<br />

<strong>Elisabethheim</strong> nach wie vor sei-<br />

nen christlichen Wurzeln verpflichtet.<br />

Die Arbeit im <strong>Elisabethheim</strong><br />

ist hoch anerkannt und geschätzt,<br />

von Ämtern, Behörden<br />

und Angehörigen.<br />

Alles richtig, aber doch irgendwie<br />

auch oberflächlich, nicht mit persönlich<br />

Erlebtem gefüllt.<br />

Was sonst gäbe es zu berichten?<br />

Nun, diese Frage stellen wir jetzt<br />

Ihnen. Wir möchten Sie bitten,<br />

Ihre persönlichen Erinnerungen<br />

an das <strong>Elisabethheim</strong> mit uns zu<br />

teilen. Das können Sie gerne<br />

schriftlich tun, oder aber Sie rufen<br />

hier in der Einrichtung an,<br />

und ich komme, wenn es möglich<br />

ist, vorbei und schreibe auf, was<br />

Sie mir erzählen.<br />

Wir wollen versuchen, in jeder<br />

Ausgabe eine Erinnerungsgeschichte<br />

zu veröffentlichen. So<br />

Gott will (und Sie mitmachen),<br />

werden wir es gemeinsam schaffen,<br />

soviel an Vergangenheit zusammenzutragen,<br />

dass wir am<br />

Jahresfest oder bei der Weihnachtsfeier<br />

eine kleine Ausstellung<br />

präsentieren können.


Wie fühle ich mich in Deutschland?<br />

Ein Porträt<br />

Achim Schmidt, Erzieher<br />

Morteza lebt seit zwölf Monaten<br />

in <strong>Havetoft</strong><br />

Es ist immer relativ einfach, bei<br />

den vielen Jugendlichen in unserer<br />

Einrichtung zu verallgemeinern<br />

nach dem Motto: „Die Jugendlichen<br />

heute sind …". Allerdings<br />

wird man ihnen damit in<br />

keiner Weise gerecht.<br />

In einer vorherigen Ausgabe berichtete<br />

ich schon davon, dass die<br />

weltweiten Flüchtlingsströme<br />

auch bis nach <strong>Havetoft</strong> spürbar<br />

sind. Die bloßen Zahlen geben<br />

aber nur einen sehr ungenauen<br />

Eindruck von den Personen, die<br />

sich dahinter verbergen. Ich<br />

möchte an dieser Stelle die Gelegenheit<br />

nutzen, Ihnen einen jungen<br />

Mann vorzustellen, der hier<br />

im <strong>Elisabethheim</strong> lebt.<br />

Wie heißt Du?<br />

Morteza<br />

Wie alt bist Du?<br />

16<br />

Wo kommst Du her?<br />

Aus Afghanistan<br />

Wie lange bist Du schon in<br />

Deutschland?<br />

Am 18. Februar ist es ein Jahr her<br />

gewesen.<br />

Was machst Du hier?<br />

Ich gehe aufs Bernstorff-Gymnasium<br />

in Satrup, in die 11. Klasse.<br />

Welche Sprachen sprichst Du?<br />

Persisch, Englisch, Französisch,<br />

Deutsch, Arabisch lesen und verstehen.<br />

Was ist Dein späteres Ziel, also<br />

beruflich und privat?<br />

Ich interessiere mich für Wirtschaft<br />

und Politik und habe auch<br />

großes Interesse an den modernen<br />

Kommunikationsmitteln im IT-Bereich.<br />

Ich bin für vieles offen, auch<br />

wenn ich gerne mit meiner Familie<br />

wieder zusammen wäre.


16<br />

Was waren Deine ersten Eindrükke<br />

in Deutschland?<br />

Mein erster Eindruck war der Geruch<br />

der Kuhställe. Ich brauchte<br />

zwei Wochen, um mich daran zu<br />

gewöhnen. Ich fühlte mich ziemlich<br />

verloren, ich sah keine Menschen<br />

und dachte, ich wäre in der<br />

Mitte der Sahara.<br />

Welche Unterschiede siehst Du<br />

heute?<br />

Es ist alles so wunderschön grün,<br />

der See im Sommer, die vielen<br />

Bäume, es ist einfach schön. Am<br />

Anfang ist es sehr schwierig, bei<br />

den unterschiedlichen Mentalitäten<br />

in Afghanistan und Deutschland<br />

mit den Deutschen in Kontakt<br />

zu kommen, aber mittlerweile<br />

geht es.<br />

Wie sind Deine Eindrücke heute<br />

in Deutschland?<br />

Es sind so viele verschiedene Eindrücke,<br />

es fällt mir heute noch<br />

schwer, mich da genau auszudrükken.<br />

Sich zu integrieren heißt für<br />

mich, sich Mühe zu geben, damit<br />

man zu einer friedlichen Koexistenz<br />

kommen kann.<br />

Die Deutschen sind …?<br />

Ich kann das, ehrlich gesagt, noch<br />

gar nicht so genau sagen. Ich lerne<br />

jeden Tag noch soviel Neues, da<br />

fällt es mir schwer etwas zu sagen,<br />

was den Deutschen wirklich<br />

gerecht wird … vielleicht in einem<br />

Jahr!<br />

Es ist schon erstaunlich: Bedenkt<br />

man die Schwierigkeiten, die eine<br />

Flucht über solch eine Distanz mit<br />

sich bringt, die Gefahren und<br />

auch die Verluste … in einem Gespräch<br />

mit Morteza bemerkt man<br />

davon nichts! Man begegnet in<br />

ihm einem freundlichen nachdenklichen<br />

jungen Mann, der immer<br />

ein Lachen im Gesicht zu haben<br />

scheint. Etwas verblüfft, muss<br />

ich zugeben, hat Morteza mich,<br />

als er nachfragte, ob er denn<br />

Deutsch unter den Sprachen aufführen<br />

dürfe, welche er beherrscht.<br />

Denn zum einen spricht<br />

er sehr gutes Deutsch, zum anderen<br />

ist allein schon die Fülle der<br />

Sprachen, die er spricht, sehr beeindruckend.<br />

Ich denke, man sieht in Morteza<br />

einen guten Grund, sich in der<br />

Arbeit mit jungen Flüchtlingen zu<br />

engagieren!


Unsere Klasse hält sich Hühner!<br />

Stephen D., Kim-O. H., Robert L.<br />

Als wir vor den Herbstferien letzten<br />

Jahres erfuhren, dass wir aus<br />

einem landwirtschaftlichen Betrieb<br />

zwanzig Hühner geschenkt<br />

bekommen werden, fassten wir<br />

spontan den Entschluss, diese<br />

Hühner zu halten und ihnen im<br />

<strong>Elisabethheim</strong> das „Gnadenbrot"<br />

zu geben.<br />

Da die Tiere aus einer landwirtschaftlichen<br />

Bodenhaltung kamen,<br />

hatten sie ein zerrupftes Federkleid.<br />

Wir haben sie gehegt und<br />

gepflegt und jetzt sehen sie wieder<br />

aus wie richtige Hühner! Wenn<br />

das Wetter schön ist, dürfen sie<br />

Das Geschenk eines Landwirtes aus Angeln.<br />

Enno lernt die Zusammenhänge<br />

der Hühnerhaltung.<br />

auch raus in das Freigehege.<br />

Sie bekommen jeden Tag frisches<br />

Wasser und eine anständige Mahlzeit<br />

aus Körnern, Legemehl und<br />

Muschelkalk. Natürlich gehört frisches<br />

Wasser ebenfalls dazu.<br />

Fast jeder Schüler ist einmal dran<br />

mit „Hühnerdienst". Das bedeutet,<br />

dass man jeden Morgen die Hühner<br />

füttert und die gelegten Eier<br />

absammelt. Den Hühnern geht es<br />

so gut, dass sie jeden Tag 15 bis


18<br />

20 Eier legen! Wir haben natürlich<br />

eine große Legebox für die<br />

Tiere, aber manchmal legen sie<br />

ihre Eier einfach ins Stroh auf<br />

den Stallboden.<br />

Die Eier verkaufen wir an alle, die<br />

Eier von glücklichen Hühnern haben<br />

möchten. Von dem Geld, das<br />

wir einnehmen, können wir<br />

manchmal etwas Tolles machen.<br />

Zweimal haben wir schon mit der<br />

gesamten Klasse Tennisstunden<br />

bei einem professionellen Tennistrainer<br />

genommen. Das hat sehr<br />

viel Spaß gemacht!<br />

Wir lernen so natürlich auch sehr<br />

viel über die Tiere selbst und wie<br />

man Verantwortung übernimmt.<br />

Tiere zu halten ist nämlich auch<br />

manchmal ganz schön anstrengend,<br />

z. B. wenn man jede Woche<br />

den Stall ausmisten muss. Aber<br />

das gehört einfach dazu!<br />

Unser neues<br />

Stallgebäude<br />

Jan-Christoph freut sich über<br />

die Ausleuchtung vor dem neuen Stall.<br />

Als wir am 7. November 2007 eine<br />

Begehung durch den Bauausschuss<br />

des Vorstands hatten, nahmen<br />

wir auch das Ende des<br />

19. Jahrhunderts gebaute Stallgebäude<br />

in Augenschein. Wir kamen<br />

schnell zu dem Entschluss: Hier<br />

muss etwas passieren! Die Frage<br />

war dann natürlich: Lohnt sich eine<br />

größere Investition bei einer,<br />

für heutige landwirtschaftliche<br />

Verhältnisse, eher unwirtschaftlichen<br />

Größenordnung?<br />

Wir kamen ganz schnell zu einem<br />

eindeutigen Ja, und zwar aus folgendem<br />

Grund: Die Landwirtschaft<br />

ist eine der tragenden Säulen<br />

im pädagogischen Gesamt-


konzept unseres <strong>Elisabethheim</strong>es.<br />

Der landwirtschaftliche Betrieb ist<br />

immer wieder Anlaufstelle für<br />

junge Menschen aus den einzelnen<br />

Gruppen unserer Einrichtung.<br />

Hier können überschüssige Kräfte<br />

sinnvoll genutzt werden. Hier<br />

können mal Emotionen abgebaut<br />

werden. Und der Umgang mit den<br />

Tieren kann so mancher jungen<br />

Seele zum Ausgleich sehr gut tun.<br />

Dankbar sind wir auch für unseren<br />

Verwalter Ralf Schinkel, der es<br />

sehr gut versteht, die Jugendlichen<br />

in die landwirtschaftlichen<br />

Arbeiten mit einzubeziehen.<br />

In der neuen Abkalbebox erblicken als erste<br />

Kälbchen Zwillinge das Licht der Welt.<br />

Doch zurück zu unserem Stallgebäude.<br />

Die Bauarbeiten wurden<br />

von der Firma Kramp aus Winderatt<br />

ausgeführt. Ich denke, wir<br />

haben eine praktische und auch<br />

optisch gute Lösung bekommen:<br />

Das neue Stallgebäude fügt sich<br />

sehr gut in das Gesamtbild des<br />

<strong>Elisabethheim</strong>es ein.<br />

Im rechten Teil des Gebäudes<br />

wurden ein Büroraum und Sozialräume<br />

untergebracht. Außerdem<br />

befindet sich hier auch der Melkstand,<br />

der von der Baumaßnahme<br />

nicht betroffen war. Im linken Teil<br />

des Gebäudes befindet sich ein<br />

großräumiger freier Teil, der für<br />

Strohlagerung und Jungvieh genutzt<br />

wird. Dieser Teil des Gebäudes<br />

lässt sich auch sehr gut mal<br />

für verschiedene Innenarbeiten<br />

oder auch für Veranstaltungen<br />

wie z. B. das Jahresfest nutzen.<br />

Schauen Sie doch beim nächsten<br />

Jahresfest mal herein. Dann gibt<br />

es die leckeren Erdbeermilchshakes<br />

von Ralf, wetterunabhängig<br />

unter dem neuen Vordach unseres<br />

Stallgebäudes. - Und sicher ist<br />

auch Gelegenheit für eine Stallführung!


20<br />

Spenden aus unserem Freundeskreis<br />

Die Osterkoppel,<br />

Bauplatz für eine neue Außenwohngruppe.<br />

Die Flensburgerin Ilse Rossen<br />

Raabe setzte das <strong>Elisabethheim</strong><br />

<strong>Havetoft</strong> als Erbin ein. Sie selbst<br />

war verwitwet und kinderlos. Es<br />

war ihr Wunsch, dass ihr Nachlass<br />

benachteiligten Kindern in<br />

schwierigen Lebenslagen zugute<br />

kommen sollte. Frau Raabe hatte<br />

sich vor ihrem Heimgang im Januar<br />

2009 genaue Vorstellungen<br />

über den Umgang mit ihrem Vermögen<br />

gemacht.<br />

Aus dem Geld der Erbschaft kaufte<br />

der Verein <strong>Elisabethheim</strong> <strong>Havetoft</strong><br />

das Grundstück „Osterkoppel"<br />

in <strong>Havetoft</strong>loit. Es soll die weitere<br />

Dezentralisierung des <strong>Elisabethheim</strong>es<br />

fortführen und später als<br />

Bauplatz für ein Wohngruppenhaus<br />

dienen. Die Wertpapiere von<br />

Frau Raabe konnten in die Stif-<br />

tung eingegeben werden. Ihre Erträge<br />

werden dauerhaft Kindern<br />

in Not zugutekommen.<br />

Ein Ehepaar aus Kappeln überschrieb<br />

ein Appartement dem <strong>Elisabethheim</strong>.<br />

Sie hatten sich immer<br />

für schwierige Kinder eingesetzt,<br />

ob als Pflegekind in ihrer<br />

Familie oder für Lehrlinge in ihrem<br />

Heizungs- und Sanitärbetrieb.<br />

Das Appartement soll nun<br />

dem gleichen Zweck dienen und<br />

im Rahmen des Betreuten Wohnens<br />

jungen Volljährigen als erste<br />

Wohnung nach ihrem Auszug aus<br />

dem <strong>Elisabethheim</strong> zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Die Flensburger Zusatzzahlen-<br />

Lottogemeinschaft trägt seit vielen<br />

Jahren ihre Erlöse für die Kinder<br />

des <strong>Elisabethheim</strong>es zusammen.<br />

Auch im vergangenen Jahr<br />

überbrachte Herr Semrau eine<br />

hohe Summe: „Unsere Kinder in<br />

<strong>Havetoft</strong> vergessen wir nicht".<br />

Herr Semrau interessiert sich bei<br />

seinen Besuchen stets dafür, was<br />

mit den Spenden gemacht wurde<br />

und nimmt z. B. dafür angeschaffte<br />

Spielgeräte persönlich in<br />

Augenschein.


Die Mitarbeiterschaft von Mitsubishi-Paper<br />

lud, gemeinsam mit<br />

ihren eigenen Kindern, die Kinder<br />

des <strong>Elisabethheim</strong>es zu einer Vorstellung<br />

der niederdeutschen<br />

Bühne ein. „Der Zauberlehrling"<br />

begeisterte alle Besucher.<br />

Das Bekleidungshaus NIK, Flensburg,<br />

übergab hochwertige Bekleidung<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

des <strong>Elisabethheim</strong>es.<br />

Der Stapelholmer Sängerbund<br />

besuchte mit einer Abordnung die<br />

Wohngruppe „Silberfüchse". Im<br />

Rahmen eines Kaffeetrinkens<br />

übergaben sie den Erlös des Adventskonzertes<br />

zu Gunsten der<br />

Kinder des <strong>Elisabethheim</strong>es.<br />

4Fun Fitness, Kappeln, stellte vor<br />

Weihnachten in seinem Studio einen<br />

Wunschbaum auf. Geschmückt<br />

war der Baum mit gelben<br />

Sternen, auf die die Kinder<br />

der Häuser „Spatzennest", „Feldheck"<br />

und „Silberfüchse" Weihnachtswünsche<br />

geschrieben hatten.<br />

Der Geschäftsführer Oliver<br />

Müller konnte einer Abordnung<br />

von Kindern die Geschenke überreichen<br />

und vermelden: „Alle<br />

Wünsche erfüllt".<br />

Viele Freundinnen und Freunde<br />

des <strong>Elisabethheim</strong>es haben, besonders<br />

vor Weihnachten, die Arbeit<br />

des <strong>Elisabethheim</strong>es unterstützt.<br />

Für diese Zeichen der Verbundenheit<br />

sagen wir herzlichen<br />

Dank, da hierdurch manches<br />

möglich wird, was durch die Entgelte<br />

der Kostenträger nicht gedeckt<br />

ist. Wenn Sie darüber mehr<br />

erfahren wollen, setzen Sie sich<br />

gern mit uns in Verbindung!<br />

Florian entdeckt seine Fähigkeiten.


22<br />

Kurznachrichten<br />

VHS Kurse: Erstmals bietet die<br />

Volkshochschule Südangeln zwei<br />

Kurse im <strong>Elisabethheim</strong> <strong>Havetoft</strong><br />

an. Neben einem Auffrischungskurs<br />

für Interessierte mit Grundkenntnissen<br />

in Englisch ist es ein<br />

Kursus „Progressive Muskelentspannung".<br />

Beide Angebote finden<br />

im Schulungsraum des „Biberbaus"<br />

statt.<br />

Fortbildung: Regelmäßig bietet<br />

das <strong>Elisabethheim</strong> <strong>Havetoft</strong> in der<br />

Einrichtung Fortbildungen für pädagogische<br />

Mitarbeiter/innen an.<br />

Am 1. und 2. Februar fand jetzt<br />

unter dem Thema „Nörgler, Besserwisser,<br />

Querulanten und andere<br />

Kooperationspartner" eine von<br />

Friedrich Dachale aus Göttingen<br />

moderierte Veranstaltung statt.<br />

Kinder der Tagesgruppe<br />

Wie verhalte ich mich in Gesprächssituationen,<br />

die den üblichen Rahmen erheblich<br />

sprengen,<br />

in denen keine Gesprächsbereitschaft<br />

vorausgesetzt werden<br />

kann,<br />

wo besondere Inhalte eine Klärung<br />

benötigen,<br />

wo ein Geheimnis die Zusammenarbeit<br />

belastet<br />

oder die Situation bereits so<br />

verfestigt ist, dass kein konstruktiver<br />

Umgang möglich erscheint?<br />

Wahl zur Mitarbeitervertretung:<br />

Im Februar wurde nach vier Jahren<br />

turnusmäßig die Mitarbeitervertretung<br />

neu gewählt. Mitarbeitervertretungen<br />

(MAV) sind betriebliche<br />

Interessenvertretungen<br />

nach kirchlichem Arbeitsrecht. Sie<br />

sind den Betriebsräten ähnlich.<br />

Die Mitarbeitervertretungen bestimmen<br />

mit, z. B. bei Personalfragen<br />

wie Einstellungen, Vergütung,<br />

Kündigungen und Festlegung<br />

der Arbeitszeit. Darüber hinaus<br />

können sich die Mitarbeiter/innen<br />

jederzeit mit ihren Fra-


gen und Anregungen an die MAV<br />

wenden.<br />

Internetforum: Von einer ehemaligen<br />

Bewohnerin der Wohngruppe<br />

„Hasen" wurde vor einiger Zeit<br />

im Internetforum MeinVz eine<br />

Gruppe mit dem Namen „<strong>Elisabethheim</strong><br />

<strong>Havetoft</strong>" gegründet.<br />

Hier können sich Ehemalige und<br />

Interessierte einloggen und<br />

gegenseitig ihre Erlebnisse und<br />

Erfahrungen austauschen. Zurzeit<br />

sind 29 Mitglieder gemeldet, aber<br />

täglich werden es mehr.<br />

Für Marcel kann es nicht genug Schnee geben.<br />

Termine 2010<br />

18. März<br />

Fortbildung für alle Interessierten<br />

aus dem kirchlich-diakonischen<br />

Bereich<br />

18.00-19.30 Uhr, Fördermöglichkeiten<br />

für soziale Projekte; Referent:<br />

Bernd Hannemann, Diakonisches<br />

Werk Schleswig-Holstein<br />

19. Juni<br />

Auftakt des 122. Jahresfestes<br />

Um 19.15 Uhr spielen Posaunenchöre,<br />

um 20 Uhr folgt eine<br />

Abendandacht mit Prediger Samuel<br />

Liebmann, Flensburg.<br />

20. Juni<br />

122. Jahresfest<br />

Beginn um 10.00 Uhr mit einem<br />

Gottesdienst. Es folgt ein buntes<br />

Fest bis ca. 16.00 Uhr.<br />

27. Juni<br />

Seegottesdienst mit Taufen<br />

Beginn um 11.00 Uhr.<br />

10. Dezember<br />

Advents- und Weihnachtsfeier<br />

Beginn um 19.00 Uhr. Eingeladen<br />

sind alle Freunde, Angehörigen,<br />

ehemaligen Bewohner, usw.


<strong>Elisabethheim</strong><br />

<strong>Havetoft</strong><br />

Heilpädagogische<br />

Kinder- und Jugendhilfe in Angeln<br />

Pastor-Witt-Straße 6<br />

24873 <strong>Havetoft</strong><br />

Tel. 04603/9400-0<br />

Fax 04603/9400-15<br />

post@elisabethheim.de<br />

www.elisabethheim.de<br />

Mitglied im<br />

Diakonischen Werk<br />

begleiten – fördern – verselbständigen

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