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Die schwarze Wut REPORT DEEPWAVE - von Deepwave eV

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EU-Politik<br />

Riffe ohne Schutz<br />

Vor den Küsten Europas liegt das größte Korallenriff der Erde verborgen<br />

in der Tiefsee. Was kann die EU zu seinem Schutz tun? Ein<br />

Blick auf die OSPAR/HELCOM Meereskonferenz.<br />

Ozeane sind seine Sache nicht», so der lapidare<br />

Kommentar meines Tischnachbarn.<br />

Tatsächlich fand die Absichtserklärung <strong>von</strong><br />

Bundesumweltminister Jürgen Trittin auf der Bremer<br />

Meereskonferenz, mehr für den Schutz der<br />

Ozeane in Zukunft zu tun, nicht gerade die Zustimmung<br />

der Umweltschützer. Und wenn Verbraucherministerin<br />

Renate Künast hier wäre?<br />

OSPAR und HELCOM, die beiden wichtigsten<br />

europäischen Kommissionen zum maritimen<br />

Meeresschutz hatten sich zum ersten Mal gemeinsam<br />

Ende Juni im Bremer Maritim-Hotel getroffen,<br />

um die vielfältigen Probleme vor Europas<br />

Küsten anzugehen. 21 Umweltminister der Ostseeund<br />

Nordatlantikanrainer waren unter Vorsitz <strong>von</strong><br />

Trittin versammelt. OSPAR (Oslo-Paris-Commission)<br />

und HELCOM (Helsinki-Commisson)<br />

sind Gremien der EU-Staaten, die sich für die verschiedensten<br />

Umweltaspekte im Nordatlantik und<br />

der Ostsee einsetzen sollen.<br />

<strong>Die</strong> anwesenden Experten aus den einzelnen<br />

Umweltbehörden kennen sich meistens gut. Denn<br />

Sorglosigkeit? Wann und wo landet das nächste Schiffswrack?<br />

Den EU-Komissionen fehlt jedoch der Mut zum vorausschauenden<br />

Meeresschutz. Foto:Spooner Pictures<br />

«Ozeane sind seine Sache nicht»,<br />

Kommentar zu Umweltminister Jürgen<br />

Trittin auf der Bremer Meerestagung.<br />

während die Minister der Länder sich nach den<br />

politischen Wahlen ändern mögen, bleiben die<br />

Sachreferenten. Meist versuchen sie im Vorfeld<br />

eines Treffens durch regen Email-Kontakt die<br />

jeweiligen nationalen Interessen auszuloten. Wer<br />

gibt welches Statement, welche Länder stimmen<br />

wann zu? Wie entschärfen wir die Kernsätze der<br />

Absichtserklärungen, damit so und so nicht dagegen<br />

stimmt. Am Ende blieb es diesmal (wie so oft)<br />

beim Papiertiger.<br />

Seit der «Prestige»-Ölkatastrophe mehren sich<br />

zwar die kritischen Stimmen und der Einfluss der<br />

«grünen» Politik steigerte sich, doch wenn es um<br />

ökonomische Fragen geht, bleibt vieles auf der<br />

Strecke. Beispiel Schifffahrt: Vehement sperrte<br />

sich Russland, die Ostsee als besonders empfindliches<br />

Meeresgebiet (PSSA) bei der Internationalen<br />

Maritimen Organisation IMO anzumelden,<br />

wie <strong>von</strong> Finnland und Schweden vorgetragen (dort<br />

hatten gerade 68000 Liter Schweröl aus dem<br />

gesunkenen chinesischen Frachter «Fu Shan Hai»<br />

die Küsten verseucht). Schließlich einigte man<br />

sich auf eine Komission, die notfalls einige Gebiete<br />

als PSSA auswählt. Doch ein Verbot der<br />

Einhüllentanker war für Russland wegen des<br />

freien Welthandels natürlich nicht drin. Und werden<br />

die Lotsen für die Kaderinne, eine der gefährlichsten<br />

Schifffahrtsstrassen in der Ostsee, kommmen?<br />

Eine Komission soll´s prüfen und der IMO<br />

vorschlagen.<br />

Heiss her ging’s wie immer auch bei der Radioaktivität.<br />

Irland und England waren deswegen<br />

schon mal bis vor den Internationalen Seegerichtshof<br />

gezogen. Warum auch soll die Irische See zum<br />

S.10 <strong>DEEPWAVE</strong> Report Nr.1

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