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Die schwarze Wut REPORT DEEPWAVE - von Deepwave eV

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Hitzerekordler<br />

In machen Regionen herrscht ewiger Supersommer: beispielsweise an den heißen Quellen in der Tiefsee.<br />

Ein neu entdecktes Bakterium stellte jetzt einen neuen Rekord, auf wie Wissenschaftler in Science (15.8.03)<br />

berichten. Kazem Kashefi und Derek R. Lovley untersuchten eine Wasserprobe <strong>von</strong> einem aktiven, hydrothermalen<br />

Schlot eines <strong>schwarze</strong>n<br />

Rauchers am Juan de Fuca Ridge im<br />

pazifischen Ozean. Sie lokalisierten ein<br />

Bakterium bei 100 Grad Celsius und<br />

züchteten die Kultur in eisenoxidreicher<br />

Lösung. Das Bakterium vermehrte sich<br />

bei 85 bis 121 Grad und überlebte sogar<br />

noch 130 Grad, es übersteht somit die<br />

Temperatur in einem Autoklaven, einem<br />

Sterilisationsgerät. <strong>Die</strong>ser Fund ist nicht<br />

nur für die Enzymindustrie interessant,<br />

sondern hat auch Implikationen für<br />

Fragen nach dem Beginn der Evolution<br />

Some like it hot. <strong>Die</strong> Fauna an den heißen Meeresquellen liebt die Hitze.<br />

Foto: Richard Lutz, Rutgers University, Stephen Low Production, WHOI<br />

Fundsache<br />

Auch für die großen Räuber der Meere gibt es regelrechte<br />

Brennpunkte der Biodiversität, hat eine deutschkanadische<br />

Forschergruppe um Boris Worm <strong>von</strong> der<br />

Universität Kiel ermittelt. Günstige Umweltbedingungen<br />

- vor allem üppige Jagdgründe - sorgen in einigen<br />

Meeresgebieten für einen besonders hohen Artenreichtum<br />

<strong>von</strong> Thunfischen, Schwertfischen, Meeresschildkröten<br />

und anderen Räubern.<br />

<strong>Die</strong> Biologen werteten Beobachtungs- und Logbuch-<br />

Daten der atlantischen und pazifischen Langleinen-<br />

Fischerei aus. Erst kürzlich hatten sie anhand solcher<br />

Ozeanographica/News<br />

und der Verbreitung <strong>von</strong> Organismen tief<br />

im Erdmantel. zdna.micro.umass.edu<br />

Seltene Gäste: Meeresschildkröten wie die Unechte<br />

Karettschildkröte (Caretta caretta) konzentrieren sich an<br />

wenigen hot spots im Ozean. Foto: ArtToday<br />

Daten aufgezeigt, wie kritisch die Situation für Haie und andere vermeintlich robuste Meeresräuber in den<br />

letzten Jahrzehnten geworden ist. Nun konzentrierten sich die Forscher auf die Zahl unterschiedlicher Arten<br />

in den Fängen. Besonders hoch ist der Artenreichtum demnach im Bereich der Wendekreise, zwischen den<br />

20. und 30. Breitengraden. Vermutlich können hier sowohl tropische Arten als auch solche der gemäßigten<br />

Zonen existieren. Vor allem in der Umgebung <strong>von</strong> Riffen, Unterwasserbergen und anderen «hervorspringenden»<br />

Strukturen des Meeresgrunds stellen sich viele Arten <strong>von</strong> Hochseeräubern ein. Hier sorgen die<br />

Strömungsverhältnisse für hohe Nährstoffkonzentrationen und damit für einen reich gedeckten Tisch.<br />

Ungeachtet der hohen Artenvielfalt werden in solchen Gebieten aber vergleichsweise wenige Raubfische<br />

gefangen, ermittelten die Biologen. «<strong>Die</strong>se Merkmale sollten genutzt werden, um zukünftige Schutzbemühungen<br />

zu konzentrieren», schlägt Worm vor. Ihren Computer-Modellen zufolge könnte der Schutz einiger<br />

dieser Gebiete den Druck auf die großen Meeresräuber deutlich reduzieren, ohne der Fischerei allzu<br />

empfindliche Einbußen zu bescheren. fish.dal.ca www.vistaverde.de<br />

S.17 <strong>DEEPWAVE</strong> Report Nr.1

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