Die schwarze Wut REPORT DEEPWAVE - von Deepwave eV
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Titanic zerfällt<br />
Während in den USA derzeit der neue IMAX-<br />
Film «Ghosts of the Abyss» <strong>von</strong> James Cameron,<br />
dem Regisseur des „Titanic“-Dramas, dreidimensional<br />
bestaunt wird, schlagen Forscher Alarm. «Ich<br />
war geschockt», zitierte die New York Times den<br />
Ozeanologen Alfred McLaren, der im Juli zu dem<br />
Wrack herabgetaucht war. Er habe erwartet, das<br />
Schiff praktisch unverändert zu finden, doch habe<br />
sich ihr Zustand deutlich verschlechtert. Unter anderem<br />
sei der Ausguck verschwunden, <strong>von</strong> dem damals<br />
der Ausruf kam: «Eisberg voraus». Ursächlich<br />
für die Zerstörung sind Gebilde, die wie zementartige<br />
Eiszapfen aussehen. Sie behausen Bakterien und<br />
Pilze, die sich <strong>von</strong> Eisen und Stahl ernähren. Mittlerweile sind die meisten Wrackteile mit diesen als<br />
Rusticles bezeichneten Bakterien-Nestern überzogen. Und nun will auch noch eine US-Bergungsfirma<br />
einen Zugang ins Innere des Schiffswracks schneiden, um Artefakte aus den Kabinen der ersten Klasse<br />
(u.a. 400000 Briefe) herauszuholen. «<strong>Die</strong> Besucher richten mehr Schaden an als alles andere», meint dazu<br />
der Präsident der Historischen Titanic Gesellschaft. www.welt-am-sonntag.de (17.8.03)<br />
Mr. Winzig<br />
Australische und britische Zoologen sind erstmals auf ein<br />
lebendes Männchen eines Löcherkraken (das Wappentier <strong>von</strong><br />
<strong>DEEPWAVE</strong>) gestoßen. Bemerkenswert ist dabei die Größe:<br />
Das Exemplar ist hundert Mal kleiner und vierzigtausend Mal<br />
leichter als seine potenziellen Partnerinnen. Wie Forscher im<br />
"New Zealand Journal of Marine and Freshwater Research"<br />
berichten, begegnete ihnen das Männchen bei einem nächtlichen<br />
Tauchgang vor dem Great Barrier Reef. Das voll ausgereifte<br />
Tier ist lediglich 2,4 Zentimeter lang und ein Viertel<br />
Gramm schwer - die Weibchen bringen es dagegen auf zwei<br />
Meter Länge und zehn Kilogramm Gewicht. Trotz seiner Zwergengröße zeigte das offenbar durch die<br />
Scheinwerfer angelockte Männchen ein äußerst unwirsches Verhalten.<br />
Tremoctopus violaceus ist die einzige pelagisch (im Freiwasser) lebende Oktopusart. «Wir wissen nicht,<br />
warum es bei diesen Kraken zu solchen Größenunterschieden kommt», sagte Tom Treganza <strong>von</strong> der<br />
University of Leeds. Einerseits können sich die<br />
Männchen so schneller bis zur Geschlechtsreife entwickeln.<br />
Eine andere Erklärung sehen die Forscher<br />
in der Verteidigungsstrategie der Tiere. Tremoctopus<br />
wehrt sich mit Nesselzellen, die er den Portugiesischen<br />
Galeeren, einer Quallenart, entwendet. <strong>Die</strong><br />
Waffen lassen sich vielleicht nur mit winzigen<br />
Weibliche Löcherkrake: Hundertmal größer! Foto: P. Wirtz<br />
Ozeanographica/News<br />
Liebe rostet nicht - die «Titanic» aber schon seit fast einem<br />
Jahrhundert in der Tiefsee. Illustration: Anna Mandel<br />
Männlicher Löcherkrake<br />
Foto: Univ. of Leeds<br />
Saugnäpfen problemlos handhaben, vermuten die<br />
Forscher.<br />
reporter.leeds.ac.uk/487/s1.htm<br />
S.16 <strong>DEEPWAVE</strong> Report Nr.1