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Die schwarze Wut REPORT DEEPWAVE - von Deepwave eV

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Oasis-Projekt<br />

Nordostatlantischen<br />

Seamounts<br />

untersuchen.<br />

«<strong>Die</strong>s ist die erste<br />

europäische Untersuchung»,<br />

sagt<br />

Bernd Christiansen,<br />

«die die physikalischen,<br />

biogeochemischen<br />

und biologischen<br />

Bedingungen an<br />

Fischen im Dunkeln. <strong>Die</strong> Oasis-Forscher<br />

erkunden die weit abgelegenen<br />

Tierwelten an den Seebergen<br />

den Seebergen zum Ziel hat und diese Daten direkt<br />

für das Management dieser einzigartigen Ökosysteme<br />

zur Verfügung stellt.» Zuerst einmal steht die<br />

Erforschung der diversen Ökosysteme im Vordergrund.<br />

<strong>Die</strong> erste Expedition erbrachte eine veränderte<br />

Zusammensetzung der Planktongemeinschaften<br />

oberhalb der Seekuppen und an deren Flanken.<br />

<strong>Die</strong> Berge unterhalb der Meeresoberfläche sind<br />

hochproduktive Oasen der Ozeane. Auftriebsphänomene<br />

aus der Tiefsee sorgen hier für reichhaltigen<br />

Planktonwuchs und eine Ansammlung <strong>von</strong> Tiefseefischen<br />

wie beispielsweise große Schulen des<br />

zunehmend kommerziell verwerteten Kaiserbarschs<br />

(Orange Roughy).<br />

Mit dem Verschwinden der Fischbestände in<br />

den küstennahen Zonen, werden diese<br />

noch unerschöpften Fischgründe ein<br />

wachsendes Ziel der industriellen Hochseeflotte.<br />

Doch eine ressourcenfreundliche Fischerei wird<br />

derzeit nicht gewährleistet. Selbsternannte «ökologische»<br />

Zertifikate der Fischindustrie, wie das des<br />

Fishery Steward Council (FSC), halten manche<br />

Fischarten an den Seamounts ohne wissenschaft-<br />

Ein erfahrener Seebär. Dr. Bernd Christiansen leitet die<br />

Koordination des OASIS-Seamountprojekts. Forschung und<br />

Umweltschutz werden hier erstmalig vereint. Foto: O. Groß<br />

liche Grundlagen für nachhaltig befischbar.<br />

Deshalb wird ein Management der Tiefseefischbestände<br />

an den Seebergen auch vom Internationalen<br />

Rat für Meeresforschung (ICES) dringend<br />

eingefordert.<br />

Um die Überfischung zu stoppen, hilft nur eine<br />

drastische Reduktion der Fangmengen und ein zeitlich<br />

begrenztes Verbot der Langleinen- und Trawlfischerei<br />

an diesen hot spots. Und solange EU-<br />

Gremien wie OSPAR (siehe nächster Artikel) zu<br />

Einzigartiger Reichtum. An den Seamountflanken in 300 bis<br />

1000 Meter Wassertiefe versammlen sich große Fischschwärme<br />

und diverse andere Benthosorganismen.<br />

wenig für einen Schutz dieser Biodiversitätszentren<br />

in der Tiefsee unternehmen, bleibt es Aufgabe der<br />

Wissenschaftler, diese Lücke zu füllen.<br />

«Fehlende Daten sind kein Grund zum Verzögern»,<br />

warnt Stephan Lutter vom WWF und verweist<br />

auf den dringenden Schutzbedarf für die<br />

Seamounts. Tiefseebiologen in Australien, Neuseeland<br />

und Kanada haben da schneller gehandelt und<br />

schon Regionen unter Schutz gestellt. «Es ist Zeit<br />

zu handeln,» warnt daher auch Bernd Christiansen:<br />

«Wer einmal Zeuge für den Verlust dieser Paradiese<br />

unter Wasser geworden ist, kann als Foscher<br />

gar nicht anders handeln». O. Groß<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

Oasis-Projekt<br />

www.rrz.uni-hamburg.de/OASIS/<br />

Seamounts<br />

www.ifm.uni-kiel.de/volvooceanrace/<br />

beitraege/seamount/beitrag.htm<br />

S.9 <strong>DEEPWAVE</strong> Report Nr.1

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