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Ausgabe 04/13 - Wirtschaftsjournal.de

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Das mittel<strong>de</strong>utsche Wirtschaftsmagazin<br />

www.wirtschaftsjournal.<strong>de</strong> Nr. <strong>04</strong>/20<strong>13</strong> | 23. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669<br />

ENERGIE<br />

Denkfabrik <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong><br />

Seiten 11-27<br />

LESEECKE<br />

Deutschlands neue Rendite<br />

Seite 46<br />

VORDENKER GESUCHT<br />

Das WJ auf <strong>de</strong>m Innovationsgipfel<br />

Seiten 31-33<br />

Titel: Unternehmensnachfolge – Lebenswerke sichern | Seiten 5-8<br />

Mit Zuversicht in die Zukunft<br />

Nahtloser Übergang bei Fahrzeugtechnik Miunske GmbH: Jana Kirstein, Johannes Miunske und<br />

Katrin Miunske


Das mittel<strong>de</strong>utsche Wirtschaftsmagazin<br />

www.wirtschaftsjournal.<strong>de</strong> Nr. <strong>04</strong>/20<strong>13</strong> | 23. Jahrgang | Preis: 4,50 € | ISSN: 1617-6669<br />

ENERGIE<br />

Denkfabrik <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong><br />

Seiten 11-27<br />

LESEECKE<br />

Deutschlands neue Rendite<br />

Seite 46<br />

VORDENKER GESUCHT<br />

Das WJ auf <strong>de</strong>m Innovationsgipfel<br />

Seiten 31-33<br />

Titel: Unternehmensnachfolge – Lebenswerke sichern | Seiten 5-8<br />

Mit Zuversicht in die Zukunft<br />

Nahtloser Übergang bei Fahrzeugtechnik Miunske GmbH: Jana Kirstein, Johannes Miunske und<br />

Katrin Miunske


Editorial<br />

Die Kraft <strong>de</strong>r Alten<br />

Nur selten zuvor war <strong>de</strong>r Arbeitsmarkt in Deutschland so<br />

in Bewegung wie heute. Dabei sind die dazu diskutierten<br />

Themen durchaus wi<strong>de</strong>rsprüchlich. Es fehlen einerseits<br />

massiv Fachkräfte. Der VDI errechnet mehr als 100.000<br />

fehlen<strong>de</strong> Ingenieurstellen, wodurch die Wirtschaft acht<br />

Milliar<strong>de</strong>n Euro verloren hat.<br />

För<strong>de</strong>rprogramme und öffentlich finanzierte Projekte zur<br />

Gewinnung und Akzeptanzerhöhung von ausländischen<br />

Arbeitskräften haben Hochkonjunktur. Trotz inzwischen<br />

endlich vorhan<strong>de</strong>nen ersten brauchbaren Modalitäten zur<br />

Anerkennung <strong>de</strong>r Berufsabschlüsse, halten sich die Unternehmen<br />

noch immer zurück, wenn es darum geht, Mitarbeiter<br />

aus <strong>de</strong>m Ausland einzustellen.<br />

Es fehlen Fachkräfte, weil die Gesellschaft altert, ist die<br />

in <strong>de</strong>r Politik am meisten beanspruchte Antwort. Das ist<br />

aber falsch: Noch nie zuvor gab es in Deutschland so viele<br />

Erwerbstätige wie heute und selbst die Zahl <strong>de</strong>r Menschen,<br />

die <strong>de</strong>m Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, war<br />

nur 2006 kurzfristig höher.<br />

Denn <strong>de</strong>rzeit gibt es so viele Erwerbstätige wie nie zuvor<br />

in Deutschland und auch die Zahl <strong>de</strong>r Menschen, die <strong>de</strong>m<br />

Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen – das so genannte<br />

Erwerbspersonenpotenzial – ist nur im Jahr 2006 einmal<br />

kurzfristig höher gewesen als heute.<br />

Diese Tatsachen scheinen ein Argument dafür zu sein, dass<br />

die ganze Diskussion um die klugen Köpfe ein rhetorisches<br />

Schattenboxen ist. Man übersieht schnell, dass<br />

<strong>de</strong>r Arbeitsmarkt in Deutschland sich verän<strong>de</strong>rt hat. Auch<br />

ist es Deutschland alles in allem gelungen, <strong>de</strong>r noch immer<br />

anhalten<strong>de</strong>n weltweiten Wirtschaftskrise besser zu be -<br />

gegnen.<br />

Studien zeigen etwas an<strong>de</strong>res: Arbeiten<strong>de</strong> ältere Menschen<br />

sind glücklicher und leistungsfähiger als ihre<br />

Artgenossen im Ruhestand. Derzeit arbeiten 800.000<br />

Rentner und 1,5 Millionen Menschen zwischen 60 und<br />

65. Tun die das alle aus Not o<strong>de</strong>r weil die Konzerne ihre<br />

Vorruhestandsregelungen zurück gefahren haben? Ältere<br />

Menschen wollen arbeiten, sie wollen wie davor auch<br />

wichtig sein und mit ihrer Leistung etwas bewegen. Und<br />

sie können das oft auch gesundheitlich noch. Auch die<br />

Zahl <strong>de</strong>r Menschen, die über das 65. o<strong>de</strong>r 67. Lebensjahr<br />

arbeiten wollen, steigt weiter. Und die Beispiele zeigen,<br />

dass das hervorragend funktioniert und die Exzellenz <strong>de</strong>r<br />

Älteren gebraucht wird. Es tut auch gut, wenn die routinierte<br />

Meinung eines „Alten“ etwas Ruhe und Klarheit in<br />

<strong>de</strong>n digital dominierten Arbeitsalltag bringt.<br />

Alle, die für <strong>de</strong>n Arbeitsmarkt Verantwortung tragen, sollten<br />

sich dringend die „Kraft <strong>de</strong>r Alten“ sichern. Gewerkschaften<br />

sollten endlich ihre „Wir sind dagegen“-Position aufgeben<br />

und wie<strong>de</strong>r die Interessen ihrer Mitglie<strong>de</strong>r nachhaltig<br />

vertreten. Arbeitsagenturen müssen in <strong>de</strong>r Praxis anfangen,<br />

Berater für arbeitswillige Rentner und Unternehmer<br />

zu sein. Und die Politik mit <strong>de</strong>n diskriminieren<strong>de</strong>n und<br />

wirtschaftlich schädlichen Einschränkungen aufräumen,<br />

die es Älteren viel zu oft unmöglich machen, ihrer Berufung<br />

nachzugehen.<br />

Und wir Unternehmer sollten unseren Blick noch etwas<br />

auf die Experten in Grau ausweiten. So wird manches Fachkräfteproblem<br />

gar nicht erst entstehen.<br />

Ihr Jörg Sattler<br />

Die Diskussionen um Fachkräfte sind richtig und wichtig:<br />

Sie sind Deutschlands Schatz! Und da scheint es mir angebracht,<br />

verstärkt auf die Ressourcen zu blicken, die wohl<br />

die größten Potenziale aufweisen: Die „Alten“. Auch hier<br />

fin<strong>de</strong>n wir wie<strong>de</strong>r die typischen zementierten und diametral<br />

voneinan<strong>de</strong>r abweichen<strong>de</strong>n Wahrheiten verschie<strong>de</strong>ner<br />

Lager. Gewerkschaftsnahe Verbän<strong>de</strong> argumentieren,<br />

dass die meisten Menschen über 65 nur <strong>de</strong>shalb noch<br />

arbeiten, weil sie sich angesichts niedriger Renten ihr täglich<br />

Brot sonst nicht leisten könnten. Unternehmernahe<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

3


Inhalt<br />

Aus <strong>de</strong>m Inhalt<br />

Standpunkte<br />

Editorial 3<br />

Titel - Unternehmensnachfolge<br />

Lebenswerke bedroht 5<br />

Die Zukunft heißt Miunske 6-7<br />

Aktuelles aus <strong>de</strong>n Firmen<br />

Erfolgreiche Lotsen für Sachsen 9<br />

Standort mit Profil 10<br />

Die Stromverteilnetze in Deutschland müssen bis 2030 in Größenordnungen<br />

ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Dafür wer<strong>de</strong>n mehrere Milliar<strong>de</strong>n Euro benötigt.<br />

Der Ausbau- und Investitionsbedarf ist abhängig davon, wie hoch <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r<br />

regenerativen Stromerzeugung im Jahr 2030 ist. Foto: Vattenfall<br />

Energie | Seite 14<br />

Energie<br />

Milliar<strong>de</strong>ngrab für Energiewen<strong>de</strong> 11<br />

Knackpunkt Netzausbau 14<br />

Kälte gegen Konjunktur<strong>de</strong>lle 15<br />

Eine Lanze für Elektromobilität 20<br />

Wasserpfennig sorgt für Unmut 26-27<br />

Wie eine Umfrage <strong>de</strong>r IHK zu Leipzig<br />

ergab, reagieren Unternehmen auf <strong>de</strong>n<br />

Mangeln an Bewerbern. So wer<strong>de</strong>n<br />

beispielsweise mehr Praktikumsplätze<br />

für neue Zielgruppen zur Verfügung<br />

gestellt. Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Fachkräfte | Seite 44<br />

Treffpunkt<br />

Messe auf Wachstumskurs 29<br />

Wie Mo<strong>de</strong>llarbeitsplätze helfen 30<br />

Vor<strong>de</strong>nker Mittel<strong>de</strong>utschlands<br />

Catch me! 32<br />

Luft- und Raumfahrt<br />

Luftfahrtindustrie im Aufwind 34<br />

Unternehmensführung<br />

Die Segel neu setzen - Dynamik im Vertrieb 35<br />

Geld und Kapital<br />

Wachstum im Mittelstand 36<br />

Recht<br />

Grenzen überschreiten - Verträge in Englisch 37<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Digitaler Stift war Messehit 39<br />

Fachkräfte<br />

Meisterleistungen für die WM 41<br />

Ost<strong>de</strong>utsche Unternehmen <strong>de</strong>r Luft- und Raumfahrt befin<strong>de</strong>n sich im Aufwind.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Luft- und Raumfahrt | Seite 34<br />

KulTour<br />

Der Zauber <strong>de</strong>r Masai Mara 48-49<br />

Impressum 50<br />

4 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Titel – Unternehmensnachfolge<br />

Lebenswerke bedroht<br />

IHK-Nachfolgereport: Ost<strong>de</strong>utsche Unternehmergeneration <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong> kann schwer loslassen<br />

Dr. Thomas Brockmeier, Hautgeschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r IHK Halle-Dessau.<br />

Foto: IHK<br />

Bis 2020 stehen im Sü<strong>de</strong>n Sachsen-Anhalts circa<br />

2000 Unternehmensübergaben aus Altersgrün<strong>de</strong>n<br />

an. Laut <strong>de</strong>m erstmals erschienen Nachfolgereport<br />

<strong>de</strong>r Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer Halle-Dessau<br />

(IHK), <strong>de</strong>m unter an<strong>de</strong>rem Umfragen unter Unternehmern,<br />

Übernahmeinteressierten und Beratern<br />

zugrun<strong>de</strong> liegen, gestaltet sich die Suche nach<br />

einem geeigneten Firmennachfolger aber immer<br />

schwieriger: 80 Prozent <strong>de</strong>r befragten Unternehmer<br />

hätten Probleme, einen passen<strong>de</strong>n Nachfolger<br />

zu fin<strong>de</strong>n.<br />

„Vor allem die Suche nach einem externen Nachfolger<br />

erweist sich als problematisch. Ein Grund dafür ist die oftmals<br />

sehr spät gestartete Suche“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Thomas Brockmeier. „Wird die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

‚Unternehmensnachfolge‘ auf breiter Front nicht<br />

gemeistert, drohen dramatische Folgen. Allein durch die<br />

<strong>de</strong>mografische Entwicklung wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Unternehmensbestand<br />

bis 2020 um rund ein Fünftel sinken. Je<strong>de</strong> nicht gelungene<br />

Betriebsübergabe jedoch kostet Kapital und Arbeitsplätze,<br />

ganze Lebenswerke wer<strong>de</strong>n zerstört.“<br />

Betroffene Unternehmer seien gut beraten, die Nachfolge<br />

langfristiger zu planen und rechtzeitig auch externe<br />

Beratungskompetenz einzubeziehen. Potenzielle Unternehmenskäufer<br />

sollten insbeson<strong>de</strong>re kaufmännisch noch<br />

besser gerüstet sein, die Gesetzgebung im Erbschaftssteuer-<br />

und Arbeitsrecht müsse unternehmerfreundlicher gestaltet<br />

und die Informationspolitik seitens Kammern und Beratern<br />

zum Übergabeprozess verbessert wer<strong>de</strong>n, so Brockmeier<br />

durchaus auch selbstkritisch. „Zu<strong>de</strong>m muss die Selbstständigkeit<br />

als attraktive Lebensalternative wahrgenommen,<br />

anerkannt und propagiert wer<strong>de</strong>n. Dies jedoch ist eine<br />

gesamtgesellschaftliche Aufgabe, <strong>de</strong>nn Unternehmer sind<br />

<strong>de</strong>r Motor <strong>de</strong>r sozialen Marktwirtschaft.“<br />

Laut IHK-Nachfolgereport 20<strong>13</strong> ist die Unternehmensübergabe<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Familie die wichtigste Form <strong>de</strong>r<br />

Nachfolge: 42 Prozent <strong>de</strong>r befragten Unternehmer wollen<br />

bei Erreichen <strong>de</strong>s Ruhestands ihr Lebenswerk in die Hän<strong>de</strong><br />

ihrer Nachkommen übergeben. Schwierig sei die Suche nach<br />

einem externen Nachfolger. Neben zu spät begonnener<br />

Suche scheitert die Übergabe oft an unrealistischen Kaufpreisvorstellungen<br />

o<strong>de</strong>r auch wegen <strong>de</strong>s – verständlicherweise<br />

– mitunter emotional aufgela<strong>de</strong>nen Prozesses an<br />

sich: „Unter schwierigsten Bedingungen haben insbeson<strong>de</strong>re<br />

die heutigen Unternehmersenioren in Ost<strong>de</strong>utschland<br />

ihr Unternehmen aufgebaut. Sechs von zehn Unternehmer<br />

können ihr Lebenswerk <strong>de</strong>shalb nur schwer ‚loslassen‘. Dieser<br />

Wert liegt <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt und<br />

dokumentiert das immense persönliche und finanzielle Engagement<br />

<strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rgeneration nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigung“,<br />

so <strong>de</strong>r IHK-Hauptgeschäftsführer. PM/SP<br />

Die Akteure <strong>de</strong>r Aktionstage<br />

sind das Wirtschaftsministerium,<br />

dres<strong>de</strong>n exists, Bürgschaftsbank<br />

Sachsen, SAB, die Volksbanken<br />

Raiffeisenbanken, das RKW<br />

Sachsen sowie <strong>de</strong>r Ost<strong>de</strong>utsche<br />

Bankenverband und <strong>de</strong>r Steuerberaterverband<br />

Sachsen e.V.<br />

Die Fachforen in <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Regionen wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Kammern<br />

vor Ort vorbereitet.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.unternehmensnachfolge.sachsen.<strong>de</strong><br />

www.saechsischer-meilenstein.<strong>de</strong>.<br />

www.folgerichtig.net<br />

Aktionstage Unternehmensnachfolge<br />

Politik unterstützt Mittelstand bei Nachfolgebemühungen<br />

Sachsens Unternehmen wer<strong>de</strong>n bei ihren Bemühungen<br />

um eine erfolgreiche Nachfolgeregelung<br />

auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r von vielen Seiten unterstützt.<br />

Dazu fin<strong>de</strong>n vom <strong>13</strong>. bis 17. Mai sachsenweit<br />

Informationsveranstaltungen, Telefonforen, Seminare<br />

und Expertensprechtage statt.<br />

Am <strong>13</strong>. Mai la<strong>de</strong>n das Wirtschaftsministerium, dres<strong>de</strong>n exists<br />

und die bei<strong>de</strong>n Dresdner Kammern ab 16 Uhr zur Auftaktveranstaltung<br />

unter <strong>de</strong>m Thema „Unternehmensnachfolge<br />

- rechtliche Fallstricke frühzeitig entschärfen" in die Dresdner<br />

Börse ein. Rechtsanwalt Prof. Stanislav Tobias von <strong>de</strong>r<br />

Kanzlei Tobias Rechtsanwälte in Dres<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>n Fachvortrag<br />

halten.<br />

Wie erfolgreich Unternehmen ihre Nachfolge umsetzen<br />

konnten, spiegelt sich im Wettbewerb „Sächsischer Meilenstein"<br />

wi<strong>de</strong>r. Der von <strong>de</strong>r Bürgschaftsbank Sachsen GmbH<br />

ausgelobte Preis unter <strong>de</strong>r Schirmherrschaft <strong>de</strong>s Sächsischen<br />

Wirtschaftsministeriums wird in diesem Jahr zum nunmehr<br />

dritten Mal vergeben. Der Startschuss dazu fällt ebenfalls<br />

am <strong>13</strong>. Mai zum Beginn <strong>de</strong>r Aktionstage.<br />

Es wird geschätzt, dass jährlich rund 1000 sächsische<br />

Unternehmen in neue Hän<strong>de</strong> übergehen. Damit dieser Generationswechsel<br />

erfolgreich verläuft, bün<strong>de</strong>ln zahlreiche Partner<br />

ihre Aktivitäten in <strong>de</strong>n Aktionstagen Unternehmensnachfolge.<br />

PM/SP<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

5


Titel – Unternehmensnachfolge<br />

Die Zukunft heißt Miunske<br />

Unternehmensnachfolge bei Fahrzeugtechnik Miunske GmbH geregelt: Jetzt übernehmen die Töchter Katrin<br />

Miunske und Jana Kirstein – unterstützt von ihren Männern – das Ru<strong>de</strong>r von Firmenchef Johannes Miunske<br />

Vor 15 Jahren hatte Johannes Miunske seinen Traum<br />

von <strong>de</strong>r eigenen Firma verwirklicht. Seit<strong>de</strong>m gilt er<br />

als <strong>de</strong>r große Visionär, <strong>de</strong>r aus Träumen Taten folgen<br />

lässt. Johannes Miunske führte in an<strong>de</strong>rthalb Jahrzehnten<br />

die Fahrzeugtechnik Miunske GmbH in Großpostwitz<br />

zum Unternehmen mit Fachkompetenz,<br />

Zuverlässigkeit und Weitblick. Der Name Miunske<br />

hat seit<strong>de</strong>m einen guten Klang in <strong>de</strong>r Branche und<br />

ist in Deutschland und in vielen Län<strong>de</strong>rn Europas<br />

längst zum Markenzeichen gewor<strong>de</strong>n. Nomen est<br />

Omen. Kun<strong>de</strong>n in aller Welt vertrauen <strong>de</strong>m.<br />

Das können sie auch in Zukunft, obwohl <strong>de</strong>r Kapitän das<br />

Ru<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Firma abgegeben hat. Jetzt bestimmen zwei<br />

junge Frauen, seine Töchter Katrin Miunske und Jana<br />

Kirstein, maßgeblich <strong>de</strong>n Kurs <strong>de</strong>s Schiffes. Als Johannes<br />

Miunske am 16. Oktober <strong>de</strong>s vergangenen Jahres die<br />

Geschicke <strong>de</strong>r Firma in die Hän<strong>de</strong> seiner Töchter legte und<br />

ihnen die Gesellschaftsanteile übertrug, kam dieser Schritt<br />

für niemand unerwartet. Vorausschauend und weitsichtig<br />

hatte <strong>de</strong>r Firmenchef von Anfang an die Unternehmensnachfolge<br />

geregelt.<br />

Johannes Miunske hat nie etwas <strong>de</strong>m Zufall überlassen.<br />

So wie sich das Familienunternehmen in Großpostwitz<br />

unter seiner Ägi<strong>de</strong> zum weltweit agieren<strong>de</strong>n Systemlieferanten<br />

für Nutzfahrzeugelektronik mit heute rund 40<br />

Mitarbeitern entwickelte, so konsequent behielt er seine<br />

Nachfolge im Unternehmen im Auge. Von Beginn an wur<strong>de</strong><br />

die Familie, die bei<strong>de</strong>n Töchter und Schwiegersöhne, in<br />

die Arbeit integriert und Schritt für Schritt an die künftige<br />

Firmenleitung herangeführt - so, wie eben ein Visionär<br />

han<strong>de</strong>lt.<br />

Auch Katrin Miunske und Jana Kirstein – bei<strong>de</strong> Mütter<br />

von je zwei Kin<strong>de</strong>rn – waren sich immer bewusst: Wir wer<strong>de</strong>n<br />

eines Tages die Firma übernehmen. Das hielt die bei<strong>de</strong>n<br />

Frauen nicht davon ab, ihren beruflichen Wer<strong>de</strong>gang<br />

zu gehen. Katrin Miunske absolvierte ein Studium, das sie<br />

als Diplomfinanzwirtin abschloss und arbeitete seit 1994<br />

im Finanzamt Bautzen mit Beamtenstatus, <strong>de</strong>n sie En<strong>de</strong><br />

2012 aufgegeben hat. Ihre Erfahrungen auf <strong>de</strong>m Gebiet<br />

<strong>de</strong>r Steuern und Finanzen konnte die heutige Steuerberaterin<br />

bereits seit Firmengründung einfließen lassen.<br />

Jana Kirstein ist Diplomverwaltungswirtin und Spezialistin<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s Personalmanagement. Da bringt<br />

die eine die Erfahrungen und Kompetenzen in Sachen Finanzen<br />

und Bilanzen mit in die Firma, die an<strong>de</strong>re Kenntnisse<br />

und Wissen, wenn es um personelle Entscheidungen und<br />

Entwicklungen geht, <strong>de</strong>n Part, <strong>de</strong>n heute Frau Monika<br />

Miunske mit Herz und Seele ausfüllt.<br />

Wenn Vater Miunske über seine Töchter spricht, klingt<br />

Stolz aus je<strong>de</strong>m seiner Worte. Für ihre neuen Aufgaben<br />

hält er sie bestens geeignet. „Bei<strong>de</strong> Töchter sind bzw.<br />

waren verbeamtet und hätten auf Lebenszeit keine beruflichen<br />

Unsicherheiten mehr“, sagt er. „Dass sich Katrin<br />

dafür entschie<strong>de</strong>n hat, die Beamtenlaufbahn <strong>de</strong>s öffentlichen<br />

Dienstes nun an <strong>de</strong>n Nagel zu hängen und mit einer<br />

Führungstätigkeit in <strong>de</strong>r freien Wirtschaft zu tauschen,<br />

spricht Bän<strong>de</strong>.“ Da hat <strong>de</strong>r Visionär und Stratege völlig<br />

recht, drückt doch die Entscheidung von Tochter Katrin<br />

ein ab solutes Vertrauen in die Zukunft <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

aus. Kun<strong>de</strong>n und Mitarbeiter können darauf bauen, die<br />

Fahrzeugtechnik Miunske GmbH wird es auch noch in 20,<br />

30 Jahren o<strong>de</strong>r ewig geben. „Das Fortbestehen <strong>de</strong>r Firma<br />

Familienunternehmen im wahrsten Sinn<br />

<strong>de</strong>s Wortes: Alle Mitarbeiter sind<br />

begeis tert, als Firmenchef Johannes<br />

Miunske 2012 stolz <strong>de</strong>n Großen Preis<br />

<strong>de</strong>s Mittelstan<strong>de</strong>s, eines <strong>de</strong>r begehrtes -<br />

testen Wirtschaftsauszeichnungen<br />

Deutschlands, präsentiert.<br />

<br />

6 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Titel – Unternehmensnachfolge<br />

Lenksäulensysteme für Nutzfahrzeuge<br />

gehören zu <strong>de</strong>n neuen Produktentwick -<br />

lungen, mit <strong>de</strong>nen die Fahrzeugtechnik<br />

Miunske GmbH Furore macht.<br />

Ob kleine, mittlere o<strong>de</strong>r große Bauform,<br />

das Lenksystem ist nach <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Maschine <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n<br />

bezüglich Funktion und Komfort frei<br />

konfigurierbar und wächst praktisch mit<br />

<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Baureihen mit.<br />

Sie garantieren auch künftig <strong>de</strong>n Erfolgskurs <strong>de</strong>n Unternehmens: Jana Kirstein und Ehemann Stephan Kirstein,<br />

Firmengrün<strong>de</strong>r Johannes Miunske und Frau Monika, René Miunske und Ehefrau Katrin. Im Oktober 2012 übernahmen die<br />

Töchter Katrin und Jana die Gesellschaftsanteile und arbeiten seit Jahresbeginn im Unternehmen.<br />

CAN Module<br />

Die CAN-Tastaturen aus Großpostwitz<br />

gibt es als 4er, 6er o<strong>de</strong>r 12er Feld.<br />

Fahrzeugtechnik Miunske GmbH<br />

Oberlausitzer Straße 28<br />

D-02692 Großpostwitz<br />

Telefon: +49 35938 9800-0<br />

Telefax: +49 35938 9800-98<br />

info@miunske.com<br />

www.miunske .com<br />

ist auf lange Sicht gesichert und liegt in guten Hän<strong>de</strong>n“,<br />

bringt es Johannes Miunske auf <strong>de</strong>n Punkt.<br />

Gut zu wissen für die etwa 40 Mitarbeiter. Aber die vertrauen<br />

eh <strong>de</strong>m Unternehmen und sind von <strong>de</strong>n Kompetenzen<br />

<strong>de</strong>r Firmenleitung überzeugt. Nicht umsonst wur<strong>de</strong><br />

das Unternehmen in Großpostwitz bei Bautzen im vergangenen<br />

Jahr mit <strong>de</strong>m Großen Preis <strong>de</strong>s Mittelstan<strong>de</strong>s,<br />

einem <strong>de</strong>r wichtigsten Wirtschaftspreise Deutschlands<br />

geehrt. Darauf ist das gesamte Familienunternehmen stolz.<br />

Wenn Johannes Miunske von Familienunternehmen<br />

spricht, dann meint er nicht nur sich und seine Frau, die<br />

bei<strong>de</strong>n Töchter und die Schwiegersöhne Stephan Kirstein<br />

und René Miunske, die von Anfang an als Leiter Entwicklung<br />

und Technik sowie kaufmännischer Leiter die Stützen <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens sind. „Familienbetrieb, das bezieht bei<br />

Miunske alle Mitarbeiter ein“, bestätigt Bettina Miska,<br />

die für das Marketing im Unternehmen zuständig ist. „Wir<br />

gehören hier alle zusammen, arbeiten gemeinsam für <strong>de</strong>n<br />

Erfolg <strong>de</strong>r Firma und feiern gern zusammen.“ Bettina Miska<br />

sagt das nicht nur, weil sie von Berufs wegen verantwortlich<br />

ist, das Unternehmen positiv zu präsentieren. Was sie sagt,<br />

ist Tatsache und hat Hand und Fuß. So lädt die Geschäftsleitung<br />

zur monatlichen Betriebsversammlung alle Mitarbeiter<br />

zum gemeinsamen Mittagessen ein. „Das ist eine<br />

Möglichkeit, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen zusammenkommen<br />

und miteinan<strong>de</strong>r sprechen können“, sagt Johannes<br />

Miunske. Darüber hinaus gibt es weitere Veranstaltungen<br />

und Feiern, die das Zusammenwachsen <strong>de</strong>r Firma<br />

unter Beweis stellen. Und weil Johannes Miunske wie alles<br />

auch die Unternehmensnachfolge bestens vorbereitet hatte,<br />

ging das überlicherweise langwierige Proze<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Übergabe<br />

bil<strong>de</strong>rbuchmäßig vonstatten. So konnte die Firmenübertragung<br />

innerhalb eines Vierteljahres über die Bühne<br />

gehen. Seit Jahresbeginn setzen nun Katrin Miunske und<br />

Jana Kirstein als Gesellschafter im Unternehmen Zeichen.<br />

Johannes Miunske jedoch zieht sich nicht völlig zurück. Als<br />

Geschäftsführer wird er auch weiterhin auf die Geschicke<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens Einfluss nehmen. Zumin<strong>de</strong>st in <strong>de</strong>n<br />

nächsten drei Jahren. Dann wird er 66, Zeit sich endgültig<br />

zur Ruhe zu setzen und mit seiner Frau Monika mal 14<br />

Tage am Stück Urlaub zu machen, ein in <strong>de</strong>n letzten Jahren<br />

nicht realisierbarer Luxus. „Ganz ruhig wird es wohl<br />

auch dann nicht wer<strong>de</strong>n“, meint augenzwinkernd Bettina<br />

Miska. „Wie ich unseren Chef kenne, sehe ich ihn schon<br />

oben mit <strong>de</strong>n Konstrukteuren tüfteln.“ Da schmunzelt <strong>de</strong>r<br />

alte Hase und sagt, das könnte er sich vorstellen und wür<strong>de</strong><br />

ihm sogar Spaß machen.<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall wird in drei Jahren Katrin Miunske die<br />

Geschäftsführertätigkeit übernehmen. Die Einzelprokura<br />

besitzt sie heute schon. Sie ist ohne Abstriche unterschriftsberechtigt<br />

genauso wie ihr Vater.<br />

„Wir freuen uns, dass <strong>de</strong>r Vater auch künftig mit seinen<br />

Erfahrungen an unserer Seite steht“, versichert Katrin<br />

Miunske. „Bis zum endgültigen Ruhestand ist ja noch einige<br />

Zeit. Wir rechnen fest damit, dass wir auch danach nicht<br />

auf seine Erfahrungen verzichten müssen.“ Darauf können<br />

sich die bei<strong>de</strong>n Frauen verlassen. „So, wie sich die jungen<br />

Leute in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren eingebracht haben, wird<br />

es künftig auch an<strong>de</strong>rsherum sein“, versichert <strong>de</strong>r Firmengrün<strong>de</strong>r.<br />

Und im Hinterstübchen <strong>de</strong>nkt er schon weiter.<br />

Robert, <strong>de</strong>r 16-jährige Sohn von Katrin Miunske hat<br />

bei einem Praktikum im Unternehmen mit Programmierungsarbeiten<br />

von sich re<strong>de</strong>n gemacht. Wächst da schon<br />

ein Unternehmensnachfolger <strong>de</strong>r übernächsten Generation<br />

heran? Johannes Miunske fin<strong>de</strong>t das nicht abwegig.<br />

Der Name Miunske bliebe als Markenzeichen auf lange<br />

Sicht erhalten. Aber das ist Zukunftsmusik und Robert hat<br />

dabei auch noch ein Wörtchen mitzure<strong>de</strong>n.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

7


Titel – Unternehmensnachfolge<br />

Vom Stu<strong>de</strong>nt zum Unternehmer<br />

Industrieverein und TU Chemnitz treiben gemeinsam das Projekt „Unternehmenszukunft Sachsen“ voran<br />

Der Industrieverein Sachsen 1828 e.V. schloss in<br />

seiner Jahreshauptversammlung am 7. März 20<strong>13</strong><br />

eine Kooperationsvereinbarung mit <strong>de</strong>r Technischen<br />

Universität Chemnitz zum Thema Unternehmensnachfolge<br />

ab. Nach Schätzungen <strong>de</strong>s Instituts für<br />

Mittelstandsforschung Bonn stehen in Sachsen von<br />

2010 bis 2014 ca. 4.400 umsatzkräftige Unternehmen<br />

mit mehr als 42.000 Beschäftigten vor <strong>de</strong>r<br />

Frage, wer das Unternehmen in Zukunft weiterführen<br />

wird. Das sind ca. 1.000 Unternehmen pro<br />

Jahr. In ganz Deutschland sind sogar mehr als 100.000<br />

Unternehmen betroffen.<br />

Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Industrievereins, Prof.<br />

Dr. Hans J. Naumann, und <strong>de</strong>r Rektor<br />

<strong>de</strong>r TU Chemnitz, Prof. Dr. Arnold van<br />

Zyl, unterzeichneten Vertrag, in <strong>de</strong>m sie<br />

vereinbaren, das Qualifikationsprogramm<br />

Unternehmenszukunft Sachsen<br />

gemeinsam voranzutreiben.<br />

Foto TU Chemnitz/Philip Knauth<br />

„Wir können es uns nicht leisten, ein so wichtiges Thema<br />

<strong>de</strong>m Zufall zu überlassen“, betonte Kuratoriumssprecher<br />

Prof. Dr. Reinhard Erfurth in <strong>de</strong>r Jahreshauptversammlung<br />

<strong>de</strong>s Vereins. „Deshalb sind wir <strong>de</strong>r Technischen Universität<br />

Chemnitz dankbar, dass sie sich diesem Thema angenommen<br />

und das <strong>de</strong>utschlandweit einzigartige Qualifikationsprogramm<br />

Unternehmenszukunft Sachsen entwickelt hat.“<br />

In <strong>de</strong>m vom Präsi<strong>de</strong>nten <strong>de</strong>s Industrievereins, Prof. Dr. Hans<br />

J. Naumann, und <strong>de</strong>m Rektor <strong>de</strong>r TU Chemnitz, Prof. Dr.<br />

Arnold van Zyl, unterzeichneten Vertrag vereinbaren bei<strong>de</strong><br />

Seiten, dieses wichtige Programm in Zukunft gemeinsam<br />

voranzutreiben.<br />

„Vor allem <strong>de</strong>r persönliche Kontakt zwischen Studieren<strong>de</strong>n<br />

und Unternehmern soll stärker ausgebaut wer<strong>de</strong>n“,<br />

betonte Prof. Naumann. Die Absolventen <strong>de</strong>s Programms<br />

wür<strong>de</strong>n künftig aktiv in das Netzwerk <strong>de</strong>s Industrievereins<br />

eingebun<strong>de</strong>n und von Mentoren unterstützt. Ziel sei es,<br />

durch die konsequente Einbeziehung von Unternehmern<br />

und wirtschaftsnahen Experten in das Programm, Stu<strong>de</strong>nten<br />

für <strong>de</strong>n sächsischen Mittelstand zu sensibilisieren und<br />

eine enge und praxisnahe Verbindung zu för<strong>de</strong>rn, so <strong>de</strong>r<br />

Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Industrievereins.<br />

„Durch die Kooperation können wir unseren Teilnehmern<br />

die Zukunftschancen im sächsischen Mittelstand<br />

hautnah vermitteln. Durch <strong>de</strong>n aktiven Einbezug und <strong>de</strong>n<br />

Austausch mit <strong>de</strong>n erfahrenen Unternehmern <strong>de</strong>s Indus -<br />

trievereins erhalten sie Einblicke aus erster Hand und können<br />

bereits während <strong>de</strong>s Studiums o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Promotion<br />

wertvolle Kontakte knüpfen“, ergänzt Dr. Mario Geißler,<br />

Projektgeschäftsführer <strong>de</strong>s Qualifikationsprogramms „Un -<br />

ternehmenszukunft Sachsen“.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.tu-chemnitz.<strong>de</strong>/<br />

unternehmensnachfolge<br />

Übernahme von Unternehmen erleichtern<br />

Mecklenburg-Vorpommern bringt neues Mittelstandsför<strong>de</strong>rgesetz auf <strong>de</strong>n Weg<br />

Der Entwurf eines Gesetzes zur Mittelstandsför<strong>de</strong>rung in<br />

Mecklenburg-Vorpommern (Mittelstandsför<strong>de</strong>rungsgesetz)<br />

ist auf <strong>de</strong>n Weg gebracht. Der Entwurf wur<strong>de</strong> Mitte April<br />

vom Kabinett beschlossen und wird <strong>de</strong>m Landtag zugeleitet.<br />

„Ziel <strong>de</strong>s Gesetzes ist es, die mittelständischen Strukturen<br />

nachhaltig zu stärken, die Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />

Unternehmen zu för<strong>de</strong>rn, die Arbeits- und Ausbildungsplätze<br />

zu sichern und auszubauen sowie die Gründung<br />

und Festigung von selbständigen Existenzen und die Übernahme<br />

von Unternehmen <strong>de</strong>r mittelständischen Wirtschaft<br />

zu erleichtern“, sagte <strong>de</strong>r Minister für Wirtschaft, Bau und<br />

Tourismus Harry Glawe am 12. April in Schwerin. Mit <strong>de</strong>m<br />

Entwurf soll die Fassung <strong>de</strong>s Gesetzes aus <strong>de</strong>m Jahr 1993<br />

aktualisiert wer<strong>de</strong>n. „Gesetzgebung und Verwaltung orientieren<br />

sich somit an einer verbindlichen Richtschnur, um<br />

die Wirtschafts- und Mittelstandspolitik unternehmensund<br />

mittelstandsfreundlich zu gestalten. Zu<strong>de</strong>m wird<br />

hiermit <strong>de</strong>n vielfältigen geän<strong>de</strong>rten Rahmenbedingungen<br />

und Lebenswirklichkeiten Rechnung getragen“, so Glawe<br />

weiter.<br />

PM/CH<br />

8 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Aktuelles aus <strong>de</strong>n Firmen<br />

Erfolgreiche Lotsen für Sachsen<br />

Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung Sachsen zieht positive Bilanz – Trend zu mehr Unterstützung für ansässige Firmen<br />

André Lang, Geschäftsführer <strong>de</strong>s<br />

sächsischen Textilspezialisten Norafin<br />

(Mitte) zeigt <strong>de</strong>m Sächsischen Wirtschaftsminister,<br />

Sven Morlok (links),<br />

und Peter Nothnagel, Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r WFS, seine für technische Textilien<br />

eingesetzten Vliesstoffe. Foto: WFS<br />

WFS-Geschäftsführer Peter Nothnagel ist zufrie<strong>de</strong>n.<br />

„Das Interesse am Wirtschaftsstandort Sachsen ist<br />

nach wie vor hoch, Investoren fühlen sich hier gut<br />

betreut. Allein im letzten Jahr haben uns über 80<br />

neue Anfragen erreicht. Insgesamt haben wir 327<br />

individuelle Standortangebote erstellt – knapp 40<br />

Prozent mehr als im Vorjahr", sagte er anlässlich<br />

<strong>de</strong>r Bilanzpressekonferenz am 18. März in Dres<strong>de</strong>n.<br />

Die Interessenten kamen dabei hauptsächlich aus Deutschland,<br />

aber auch zum Beispiel aus <strong>de</strong>n USA, aus Japan,<br />

Italien o<strong>de</strong>r Polen. Von <strong>de</strong>r WFS wur<strong>de</strong>n im Jahr 2012 dreizehn<br />

Neuansiedlungen und elf Unternehmenserweiterungen<br />

begleitet. Damit verbun<strong>de</strong>n war ein Investitionsvolumen<br />

von 322,7 Millionen Euro, insgesamt entstan<strong>de</strong>n dadurch<br />

1.215 neue Arbeitsplätze. Allerdings sind dies rund 300<br />

weniger als im Jahr zuvor, das Investitionsvolumen sank um<br />

25 Millionen Euro. Peter Nothnagel bestätigt einen weiteren<br />

Trend - weniger Neuansiedlungen, mehr Erweiterungsinvestitionen.<br />

Bereits hier ansässige Unternehmen beim<br />

Ausbau zu unterstützen, stärke das endogene Wachstum<br />

im Freistaat.<br />

Die Norafin Industries GmbH ist eines <strong>de</strong>r Unternehmen,<br />

die mit Unterstützung <strong>de</strong>r WFS im vergangenen Jahr wachsen<br />

konnten. Das Unternehmen mit Sitz in Mil<strong>de</strong>nau im Erzgebirge<br />

entwickelte zu Beginn <strong>de</strong>r 1980er Jahre zusammen<br />

mit <strong>de</strong>m Forschungsinstitut für Textilindustrie Europas erste<br />

Wasserstrahllinie, bei <strong>de</strong>r Fasern mittels Wasser unter Hochdruck<br />

durch feine Düsen gepresst und miteinan<strong>de</strong>r verwirbelt<br />

wer<strong>de</strong>n. Diese Technologie nutzt das Unternehmen, um<br />

in Kombination mit einer firmeneigenen Na<strong>de</strong>ltechnologie<br />

innovative und funktionelle Textilien herzustellen. „Dass<br />

wir unser Geschäftsfeld stetig erweitern und wachsen können,<br />

dabei hilft uns die WFS zusammen mit <strong>de</strong>n regionalen<br />

Wirtschaftsför<strong>de</strong>rern und <strong>de</strong>r Sächsischen Aufbaubank",<br />

bestätigt Norafin-Geschäftsführer André Lang.<br />

Die meisten WFS-Projekte wur<strong>de</strong>n rund um Dres<strong>de</strong>n (15)<br />

realisiert, im Raum Chemnitz sechs und in Leipzig drei.<br />

Simone Pflug<br />

Günstige Konditionen<br />

Commerzbank und SAB vereinbaren Globaldarlehen für Sachsens KMU<br />

Gute Nachricht für <strong>de</strong>n sächsischen Mittelstand:<br />

Die Commerzbank hat zusammen mit <strong>de</strong>r Sächsischen Aufbaubank<br />

– För<strong>de</strong>rbank ein Globaldarlehen in Höhe von<br />

50 Millionen Euro vereinbart. Die Finanzierungsmittel sollen<br />

als Einzelkredite mittelständischen Unternehmen im<br />

Freistaat Sachsen zugutekommen, teilte die Commerzbank<br />

mit. Die Mittel ebenso wie die günstigen Konditionen wer<strong>de</strong>n<br />

zweck gebun<strong>de</strong>n an ihre mittelständischen Firmenkun<strong>de</strong>n<br />

weitergegeben, heißt es in <strong>de</strong>r Information. Die<br />

einzelnen Darlehen könne die Commerzbank in <strong>de</strong>r Laufzeit<br />

flexibel gestalten und risikogerecht verzinsen.<br />

„Als führen<strong>de</strong> Bank für <strong>de</strong>n Mittelstand in Deutschland<br />

nutzen wir seit vielen Jahren gerne die Finanzierungsmöglichkeit<br />

über die För<strong>de</strong>rbanken", so Burkhard von <strong>de</strong>r<br />

Osten, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsleitung <strong>de</strong>r Mittelstandsbank<br />

<strong>de</strong>r Commerzbank in Dres<strong>de</strong>n. „Mit <strong>de</strong>m neuen<br />

Kreditrahmen können wir <strong>de</strong>n gestiegenen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

unserer mittelständischen Kun<strong>de</strong>n weiterhin gerecht<br />

wer<strong>de</strong>n. Damit können wir ihnen individuelle und langfristige<br />

Finanzierungslösungen mit flexibler Zins- und Laufzeitgestaltung<br />

anbieten."<br />

PM/SP<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

9


Aktuelles aus <strong>de</strong>n Firmen<br />

Standort mit Profil<br />

Ausbau <strong>de</strong>r Pflanzenschutz-Produktion bei BASF in Schwarzhei<strong>de</strong> stärkt Ausrichtung als Spezialitätenstandort<br />

Die BASF Schwarzhei<strong>de</strong> GmbH erzielte 2012 einen<br />

Umsatz von 1.007 Millionen Euro. Damit lag <strong>de</strong>r<br />

Umsatz zum dritten Mal nacheinan<strong>de</strong>r über <strong>de</strong>r<br />

Marke von 1 Milliar<strong>de</strong> Euro, allerdings 5 Prozent<br />

unter <strong>de</strong>m Rekordwert <strong>de</strong>s Vorjahres. „2012 war<br />

ein bewegen<strong>de</strong>s Jahr. Der Spannungsbogen begann<br />

im Januar mit <strong>de</strong>r Entscheidung, die TDI-Produktion<br />

ab 2015 stillzulegen und reichte bis zum Spatenstich<br />

zum Bau <strong>de</strong>r dritten Produktionslinie <strong>de</strong>s Pflanzenschutzwirkstoffes<br />

F 500 ® ", so Dr. Karl Heinz Tebel,<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsführung.<br />

Nach<strong>de</strong>m am 21. Dezember 2012 <strong>de</strong>r<br />

offizielle Spatenstich für die dritte Linie<br />

zur Produktion <strong>de</strong>s Pflanzenschutzwirkstoffs<br />

F500 ® bei <strong>de</strong>r BASF Schwarzhei<strong>de</strong><br />

vollzogen wur<strong>de</strong>, wächst die Anlage<br />

stetig. Mit <strong>de</strong>r bisher größten Einzel -<br />

investition für <strong>de</strong>n Standort soll das<br />

Projekt bis 2014 realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Foto: BASF<br />

Der Ausbau <strong>de</strong>r Produktionsanlage F 500 ® ist mit mehr als<br />

100 Millionen Euro die bisher größte Einzelinvestition am<br />

Standort. Sie soll 2014 fertiggestellt sein. Das Fungizid wird<br />

weltweit ausschließlich in Schwarzhei<strong>de</strong> hergestellt.<br />

In die Instandhaltung und Erweiterung von Produktionsanlagen<br />

sowie für die Mo<strong>de</strong>rnisierung von Infrastruktureinrichtungen<br />

wur<strong>de</strong>n im vergangenen Jahr mehr als 90<br />

Millionen Euro investiert. Dazu gehörten die Sanierung <strong>de</strong>r<br />

Kanalsysteme und <strong>de</strong>r zentralen Abwasseranlage sowie ein<br />

neues Zentralbad. Am Standort Schwarzhei<strong>de</strong> sind 1.718<br />

Mitarbeiter beschäftigt. Sie wer<strong>de</strong>n im Tagesgeschäft von<br />

Leasingkräften und Kontraktoren unterstützt. Zusammen<br />

mit <strong>de</strong>n Beschäftigten weiterer BASF-Gruppengesellschaften,<br />

Ansiedlern und Dienstleistern arbeiten am Standort<br />

Schwarzhei<strong>de</strong> 3.300 Menschen.<br />

Um <strong>de</strong>r Jugend berufliche Perspektiven in <strong>de</strong>r Region zu<br />

bieten und <strong>de</strong>n Bedarf an Fachkräften langfristig zu sichern,<br />

bil<strong>de</strong>t das Chemieunternehmen seit Jahren über Bedarf aus.<br />

Derzeit absolvieren 142 junge Menschen am Standort eine<br />

Berufsausbildung. „Die Ausbildungsquote liegt bei 9 Prozent<br />

und damit <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sdurchschnitt",<br />

sagte Dr. Colin von Ettingshausen, Arbeitsdirektor und Kaufmännischer<br />

Geschäftsführer. „Es ist ein Teil unserer sozialen<br />

Verantwortung, jungen Menschen mit einer breitgefächerten<br />

und qualifizierten Ausbildung eine soli<strong>de</strong> Grundlage für<br />

ihren weiteren Berufsweg zu bieten." PM/SP<br />

Der Bo<strong>de</strong>n für Investitionen wird bereitet<br />

Gewerbegebiet Hoffeld wird um weitere 12 Hektar erweitert<br />

Mitte April erfolgte <strong>de</strong>r erste Spatenstich zur Erweiterung<br />

<strong>de</strong>s Gewerbegebietes Hoffeld in Oelsnitz/Erzgebirge. Bis<br />

En<strong>de</strong> dieses Jahres wer<strong>de</strong>n Trink-, Abwasser- und Stromleitungen<br />

verlegt, das Regenrückhaltebecken fertig gestellt,<br />

das Gelän<strong>de</strong> reguliert und eine neue Zufahrtsstraße gebaut.<br />

Dieses Vorhaben wird aus Mitteln <strong>de</strong>r Gemeinschaftsaufgabe<br />

„Verbesserung <strong>de</strong>r regionalen Wirtschaftsstruktur“<br />

durch <strong>de</strong>n Freistaat Sachsen in Höhe von 3,5 Millionen Euro<br />

geför<strong>de</strong>rt. Der Zweckverband steuert Eigenmittel in Höhe<br />

von rund 1,5 Millionen Euro bei.<br />

Er ist zu<strong>de</strong>m verpflichtet sicherzustellen, dass auf min<strong>de</strong>stens<br />

51 Prozent <strong>de</strong>r Nettofläche <strong>de</strong>s erschlossenen Gelän<strong>de</strong>s<br />

för<strong>de</strong>rfähige Betriebe angesie<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, d. h. Betriebe,<br />

in <strong>de</strong>nen überwiegend Güter hergestellt o<strong>de</strong>r Leistungen<br />

erbracht wer<strong>de</strong>n, die ihrer Art nach regelmäßig überregional<br />

abgesetzt wer<strong>de</strong>n. Sieben Unternehmen planen<br />

bereits ihre Ansiedlung auf <strong>de</strong>r neuen Fläche von etwa 12<br />

Hektar. Sie schaffen dadurch rund 80 neue Arbeitsplätze.<br />

CH<br />

1.Spatenstich zur Erweiterung Gewerbegebiet<br />

Hoffeld Oelsnitz/E.:<br />

v.l.n.r. Dietrich Göckelmann, Präsi<strong>de</strong>nt<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sdirektion Sachsen, Ludwig<br />

Richter, BM Stadt Oelsnitz/E., Klaus<br />

Küttner, 1. Stellv. BM Stadt Lugau,<br />

Alexandra Lorenz-Kuniß, Ortsvorsteherin<br />

Erlbach-Kirchberg, Jan Jacob, Bauamtsleiter<br />

und Geschäftsleiter Zweck -<br />

verband Hoffeld<br />

Foto: Stefan Hohmeister<br />

10 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Energie<br />

Milliar<strong>de</strong>ngrab Energiewen<strong>de</strong><br />

Arbeitsplätze gefähr<strong>de</strong>t – Wirtschaftsrat Sachsen für Erhalt von Pumpspeicherwerken und Braunkohleför<strong>de</strong>rung<br />

Dr. Dirk Biermann, 50Hertz Transmission GmbH: Stromeinspeisung aus Win<strong>de</strong>nergie<br />

VDEW: Verlauf <strong>de</strong>s winterlichen Stromverbrauchs über verschie<strong>de</strong>ne Wochentage<br />

und Einsatz von Grund-, Mittel- und Spitzenlastkraftwerken am Lastverlauf<br />

werktags.<br />

Bis zu eine Billion Euro könnte die Energiewen<strong>de</strong> in Deutschland laut<br />

Berechnungen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sumweltministeriums verschlingen.<br />

Mit rund 680 Milliar<strong>de</strong>n Euro entfiele <strong>de</strong>r Großteil allein auf die Einspeisevergütung<br />

für erneuerbare Energien. Netzausbau, Forschung und Entwicklung, die<br />

Bereitstellung von Reservekapazitäten und Investitionen in Energieeffizienz<br />

kosten weitere Milliar<strong>de</strong>n Euro. „Die damit verbun<strong>de</strong>nen Belastungen sind we<strong>de</strong>r<br />

für die Wirtschaft noch für Verbraucher vertretbar. Eine Strompreisbremse ist<br />

unumgänglich, <strong>de</strong>r im zweiten Schritt die EEG-Reform zwangsläufig folgen<br />

muss.“, mahnt die sächsische Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wirtschaftsrates, Simone<br />

Hartmann. „Je<strong>de</strong>r Cent, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Strom weiter verteuert, kostet Arbeitsplätze,<br />

insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Industrie“, ist sie sicher. Lan<strong>de</strong>sregierungen müssten diese<br />

Realität im Blick behalten, wenn sie im Bun<strong>de</strong>srat eine EEG-Reform blockieren.<br />

Diesem brisanten Thema widmete sich <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverband Sachsen <strong>de</strong>s Wirtschaftsrates<br />

am 5. April zum Energieforum „Blackout o<strong>de</strong>r sichere und bezahlbare<br />

Energieversorgung“. Rund 100 Unternehmer und Führungskräfte <strong>de</strong>r Region<br />

waren <strong>de</strong>r Einladung gefolgt, darunter namhafte Persönlichkeiten wie <strong>de</strong>r Ministerpräsi<strong>de</strong>nt<br />

a.D. Prof. Dr. Georg Milbradt und <strong>de</strong>r Konsul <strong>de</strong>r Tschechischen<br />

Republik, Petr Jaroš.<br />

In seinem flammen<strong>de</strong>n Impulsvortrag zu Deutschlands Energiepolitik sagte<br />

Arnold Vaatz, früheres langjähriges Mitglied <strong>de</strong>r sächsischen Staatsregierung<br />

und jetzt stellvertreten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r CDU/CSU-Bun<strong>de</strong>stagsfraktion, <strong>de</strong>m<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz <strong>de</strong>n Kampf an. Damit traf er <strong>de</strong>n Nerv vieler Unternehmer<br />

– und erhielt reichlich Beifall.<br />

Welche Anstrengungen seitens eines Netzbetreibers zur Wahrung <strong>de</strong>r Systemsicherheit<br />

unternommen wer<strong>de</strong>n, erläuterte Dr. Dirk Biermann, Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r 50Hertz Transmission GmbH. Zu Panik bestehe zwar kein Grund, sagte er.<br />

Aber das Netz sei bereits heute extrem belastet. Vor <strong>de</strong>r Einspeisung von Strom<br />

aus erneuerbaren Energien waren lediglich 20 Eingriffe im Jahr zur stabilen Energieversorgung<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Heute erfolgen 10 bis 20 am Tag. Doch die Stromversorgung<br />

muss gewährleistet bleiben – zu je<strong>de</strong>r Zeit und unter allen Umstän<strong>de</strong>n.<br />

Dafür müssen jetzt die Weichen gestellt wer<strong>de</strong>n. Hierzu gehörten eine enge<br />

Zusammenarbeit <strong>de</strong>r Netzbetreiber, grenzüberschreiten<strong>de</strong> Sicherheitskooperationen<br />

und ein realistischer Bedarfs- und Netzentwicklungsplan.<br />

In einer Aussage waren sich alle Referenten einig: Bei einer Beibehaltung<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>rzeitigen Kurses in <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n die Kosten zwangsläufig<br />

dramatisch steigen. Volkswirtschaftlich betrachtet sei dieser Weg mit Blick auf<br />

die günstigeren konventionellen Energieträger höchst kritisch zu betrachten, da<br />

er <strong>de</strong>n gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland schwäche und massive internationale<br />

Wettbewerbsnachteile mit sich bringe. „Die Abwan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Industrie<br />

ist damit vorgezeichnet“, befürchtet Simone Hartmann.<br />

Die Position <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sfachkommission Energiepolitik (LFK) <strong>de</strong>s Wirtschaftsrates<br />

in Sachsen ver<strong>de</strong>utlichte <strong>de</strong>ren Vorsitzen<strong>de</strong>r Christoph Klemm. So wird die LFK<br />

auch in Zukunft die For<strong>de</strong>rungen an die Politik zur Abschaffung <strong>de</strong>r Härtefallregelung<br />

nach § 12 EEG und <strong>de</strong>r Reduzierung <strong>de</strong>r Einspeisevergütung unbedingt<br />

aufrechterhalten. Ohne ein marktwirtschaftliches Fundament sei die Energiewen<strong>de</strong><br />

auf Dauer nicht zu finanzieren, sagte Klemm. Der Wirtschaftsrat setze<br />

sich daher weiterhin für <strong>de</strong>n Erhalt <strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Pumpspeicherwerke in Sachsen<br />

ein und unterstütze die Strategie <strong>de</strong>r sächsischen Lan<strong>de</strong>sregierung um <strong>de</strong>n<br />

Erhalt <strong>de</strong>r Braunkohleför<strong>de</strong>rung im Freistaat als eine preisgünstige und grundlastfähige<br />

Komponente <strong>de</strong>r Energieversorgung. Simone Pflug<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

11


Energie<br />

Denkfabrik <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong><br />

2. Ost<strong>de</strong>utsches Energieforum bietet Plattform für Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft,<br />

die Lösungen vorantreiben wollen und können<br />

Hartmut Bunsen, Sprecher <strong>de</strong>r Interessengemeinschaft<br />

<strong>de</strong>r Unternehmerverbän<strong>de</strong><br />

Ost<strong>de</strong>utschlands und Berlin, wird<br />

wie im vergangenen Jahr auch diesmal<br />

das Ost<strong>de</strong>utsche Energieforum eröffnen<br />

(links).<br />

„Für über 60 Prozent <strong>de</strong>r sächsischen Unternehmen<br />

stellen die Energie- und Kraftstoffpreise das größte<br />

Risiko ihrer Geschäftstätigkeit dar", beschreibt<br />

Wolfgang Topf, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer<br />

<strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Impuls, das Ost<strong>de</strong>utsche<br />

Energieforum fortzusetzen.<br />

Informationen und Anmeldung unter:<br />

www.ost<strong>de</strong>utsches-energieforum.<strong>de</strong><br />

Im vergangenen Jahr stellte sich Sachsens<br />

Ministerpräsi<strong>de</strong>nt Stanislaw Tillich<br />

<strong>de</strong>n Fragen <strong>de</strong>r Unternehmer. Auf <strong>de</strong>m<br />

diesjährigen Forum wer<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler sowie<br />

Bun<strong>de</strong>sumweltminister Peter Altmaier<br />

auftreten (rechts).<br />

Fotos: Unternehmerverban<strong>de</strong>s Sachsen<br />

e. V./<strong>de</strong>photo/Marcus Klepper/Thaut<br />

Images/Rheinland/adimas – Fotolia.com<br />

Es führt am 29. und 30. April 20<strong>13</strong> in Leipzig zum zweiten<br />

Mal Entschei<strong>de</strong>r und Experten aus Politik, Wirtschaft und<br />

Wissenschaft zusammen, die Lösungen für die Umsetzung<br />

<strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong> anstreben.<br />

„Wir wollen Versorgungssicherheit und Preisstabilität.<br />

Wir wollen auch, dass sich <strong>de</strong>r Mittelstand am Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Netze beteiligt", bringt es Hartmut Bunsen, Sprecher <strong>de</strong>r<br />

Interessengemeinschaft <strong>de</strong>r Unternehmerverbän<strong>de</strong> Ost<strong>de</strong>utschlands<br />

und Berlin, auf <strong>de</strong>n Punkt. „Dafür brauchen<br />

wir auch klare Vorgaben <strong>de</strong>r Politik, nach <strong>de</strong>nen wir uns<br />

richten können". So freut er sich, Vizekanzler und Wirtschaftsminister<br />

Dr. Philipp Rösler sowie <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sumweltminister<br />

Peter Altmaier als Gäste und Referenten <strong>de</strong>s<br />

Forums gewonnen zu haben.<br />

Es bietet <strong>de</strong>n Teilnehmern an zwei Tagen ein umfassen<strong>de</strong>s<br />

Programm mit einer Vielzahl an Einzelvorträgen und insgesamt<br />

fünf Diskussionsforen, die sich mit folgen<strong>de</strong>n Themen<br />

beschäftigen:<br />

EEG: Energiepreis im Spannungsfeld zwischen Markt<br />

und Staat<br />

Netze – Speicherung – grenzüberschreiten<strong>de</strong>r<br />

Energieaustausch<br />

Rohstoffe für eine sichere und wettbewerbsfähige<br />

Energieversorgung - Wirtschaftlichkeit <strong>de</strong>r Kraftwerke<br />

Energiewirtschaftliches Bauen: Ökologischer Anspruch<br />

ohne Realitätsbezug<br />

Zentral – Dezentral: Der Energiemix in Deutschland<br />

Weitere Referenten und Diskussionsteilnehmer sind zum<br />

Beispiel Dr. Karsten Heuchert (VNG AG), Tuomo J. Hatakka<br />

(Vattenfall), Dr. Frank Büchner (Siemens AG), Stephan<br />

Kohler (<strong>de</strong>na), Carl-Ernst Giesting (enviaM) und Thomas<br />

Prauße (Stadtwerke Leipzig). Letzterer wird an die politischen<br />

Vertreter unter an<strong>de</strong>rem die Frage stellen: „Was ist<br />

mit weiteren Umlagen, die kommen wer<strong>de</strong>n?“<br />

Doch die Umsetzung <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong> darf nicht allein<br />

die Sache <strong>de</strong>r Politik sein, son<strong>de</strong>rn muss vor allem von<br />

<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Ingenieuren getragen wer<strong>de</strong>n. In diesem<br />

Zusammenhang soll die Abendveranstaltung <strong>de</strong>s Ost<strong>de</strong>utschen<br />

Energieforums <strong>de</strong>n kleinen Unternehmen Ge -<br />

legenheit bieten, <strong>de</strong>n anwesen<strong>de</strong>n Vertretern großer In -<br />

dus triekonzerne ihre Lösungen vorzustellen.<br />

Veranstalter <strong>de</strong>s Ost<strong>de</strong>utschen Energieforums sind die<br />

Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaften <strong>de</strong>r Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammern<br />

Berlin, Bran<strong>de</strong>nburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie<br />

die Interessengemeinschaft <strong>de</strong>r Unternehmerverbän<strong>de</strong><br />

Ost<strong>de</strong>utschlands und Berlins. Sie erwarten über 600 Teilnehmer<br />

– überwiegend Fach- und Führungskräfte.<br />

Claudia Hillmann<br />

12 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Energie<br />

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Impulse für mehr Effizienz<br />

RKW Sachsen unterstützt Unternehmen beim Erschließen von Energieeinsparpotenzialen<br />

Weitere Informationen zu <strong>de</strong>n<br />

Energieeffizienz-Impulsgesprächen<br />

fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.rkw-sachsen.<strong>de</strong>.<br />

Das Projekt wird geför<strong>de</strong>rt vom<br />

Bun<strong>de</strong>sministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie.<br />

Mel<strong>de</strong>n Sie sich noch heute zum<br />

kostenfreien Beratungsgespräch<br />

an unter 0351-8322348 und<br />

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Gern können Sie uns auch<br />

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0351-832248348 und wir wer<strong>de</strong>n<br />

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Ansprechpartner:<br />

RKW Sachsen GmbH<br />

Dienstleistung und Beratung<br />

Jürgen Zuschke<br />

Leiter Innendienst<br />

Freiberger Straße 35<br />

01067 Dres<strong>de</strong>n<br />

Telefon: 0351 8322-348<br />

zuschke@rkw-sachsen.<strong>de</strong><br />

www.rkw-sachsen.<strong>de</strong><br />

Fotomontage: Nikada, iStockfoto.com<br />

Foto: Rudyanto Wijaya, iStockfoto.com<br />

Maßnahmen zur rationellen Energienutzung wer<strong>de</strong>n in<br />

mittelständischen Unternehmen noch zu selten und oft<br />

nur in Teilbereichen umgesetzt. Damit liegen Einsparpoten -<br />

ziale brach, die es zu nutzen gilt, <strong>de</strong>nn die Energiekosten<br />

wer<strong>de</strong>n weiter steigen – nicht nur durch die beschlossene<br />

Energiewen<strong>de</strong>. In allen Unternehmen gibt es Optimierungspotenziale<br />

im Energieverbrauch. Wer<strong>de</strong>n diese sys -<br />

tematisch erkannt und umgesetzt, lassen sich die Energiekosten<br />

erheblich senken.<br />

Die RKW Sachsen GmbH bietet daher kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen ein „Energieeffizienz Impulsgespräch“<br />

an, in <strong>de</strong>m systematisch das Verbrauchsgeschehen<br />

erfasst und Wege zum sparsamen Energieverbrauch aufgezeigt<br />

wer<strong>de</strong>n. Das kostenfreie Impulsgespräch samt<br />

Betriebsrundgang dauert etwa ein bis zwei Stun<strong>de</strong>n. Vor<br />

Ort wer<strong>de</strong>n gemeinsam die Einsparpotenziale besprochen.<br />

Zu allen relevanten Themenfel<strong>de</strong>rn erhalten die Unternehmer<br />

vertiefen<strong>de</strong> Faktenblätter. Ein Mo<strong>de</strong>llprojekt hat die<br />

Wirksamkeit <strong>de</strong>r Gespräche bereits belegt. Die Ergebnisse<br />

<strong>de</strong>s Projektes wer<strong>de</strong>n für die Bun<strong>de</strong>sregierung ausgewertet,<br />

um weitere Aktivitäten für eine höhere Energieeffizienz<br />

zu entwickeln, selbstverständlich unter Einhaltung aller<br />

Datenschutzrichtlinien.<br />

Sehr offen geht Bernd Ehnert mit <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>s<br />

Impulsgespräches in seinem Unternehmen um. Der Inhaber<br />

<strong>de</strong>r Firma Maschinenbau Ehnert in Marienberg wur<strong>de</strong><br />

von Mitarbeitern <strong>de</strong>s RKW auf die Analysemöglichkeit aufmerksam<br />

gemacht, da ohnehin durch die Zertifizierung nach<br />

ISO 9001 eine enge Zusammenarbeit bestand. „Es war<br />

überraschend, dass das Gespräch gleich auf <strong>de</strong>n eigenen<br />

Bedarf zugeschnitten war und bereits während <strong>de</strong>s Rundgangs<br />

konkrete Energiesparpotenziale i<strong>de</strong>ntifiziert wur<strong>de</strong>n“,<br />

sagt Bernd Ehnert. „Beispielsweise wur<strong>de</strong> auf die<br />

Beleuchtung und die Option zum Austausch eines in die<br />

Jahre gekommenen Kessels hingewiesen. Ebenfalls hilfreich<br />

war für unser Unternehmen <strong>de</strong>r Hinweis auf die Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r KfW-För<strong>de</strong>rung für Beratung und Investition in<br />

Energieeffizienz.“, so <strong>de</strong>r Firmenchef weiter. Maschinenbau<br />

Ehnert ist ein weltweit agieren<strong>de</strong>s mittelständisches<br />

Unternehmen. Es entwickelt und baut seit rund 20 Jahren<br />

Vorrichtungen, Son<strong>de</strong>rmaschinen und Automatisierungslösungen<br />

vor allem für die Automobilzulieferindustrie.<br />

Mit <strong>de</strong>n konkreten Handlungsempfehlungen aus <strong>de</strong>m Impulsgespräch<br />

wandte sich das Unternehmen im Nachgang an<br />

eine Energieeffizienzberatung, die <strong>de</strong>n Handlungsbedarf<br />

bei Strom und Wärme bestätigte, da die vorliegen<strong>de</strong>n Werte<br />

im Bereich <strong>de</strong>s Heiz- und <strong>de</strong>s Strombedarfs über <strong>de</strong>m Niveau<br />

<strong>de</strong>r Vergleichswerte <strong>de</strong>r aktuellen Energiesparverordnung<br />

lagen. Allein 25 Prozent <strong>de</strong>s Elektroenergieverbrauchs waren<br />

auf die Leuchtstoffröhren zurückzuführen. Seitens <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

herrschte Skepsis, ob die als Ersatz vorgeschlagenen<br />

LEDs eine ähnliche und ausreichen<strong>de</strong> Lichtstärke und<br />

-farbe erreichen wür<strong>de</strong>n. Der daraufhin gestartete Testlauf<br />

über zwei Monate en<strong>de</strong>te zufrie<strong>de</strong>nstellend. So wer<strong>de</strong>n in<br />

Kürze 60 neue LED-Röhren eingesetzt, die zwar teuer sind,<br />

aber <strong>de</strong>utlich weniger Energie verbrauchen und viermal so<br />

lange halten wie herkömmliche Leuchtstoffröhren. „Das<br />

bringt jährliche Einsparungen in Höhe von 1.800 Euro und<br />

amortisiert sich innerhalb von zwei Jahren.“, erläutert <strong>de</strong>r<br />

Firmenchef zufrie<strong>de</strong>n. Um die Heizkosten zu senken, wird<br />

langfristig an eine Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage gedacht<br />

– immerhin eine Investition um die 20.000 Euro. Hier sollen<br />

För<strong>de</strong>rmöglichkeiten einbezogen wer<strong>de</strong>n. „Wir können<br />

nur je<strong>de</strong>m Unternehmen empfehlen, aufsattelnd auf das<br />

Impulsgespräch, diese Beratungsleistung in Anspruch zu<br />

nehmen, da sie Einsparpotenziale auf<strong>de</strong>ckt und außer<strong>de</strong>m<br />

zu 80 Prozent geför<strong>de</strong>rt wird. Gera<strong>de</strong> kleine und mittlere<br />

Unternehmen können durch Energieeffizienz in hohem Maße<br />

Einsparpotenziale aufgezeigt bekommen, die sich rechnen.<br />

Für unser Unternehmen je<strong>de</strong>nfalls war es ein Schritt in die<br />

richtige Richtung.“, so Bernd Ehnert abschließend.<br />

SP<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

<strong>13</strong>


Energie<br />

Knackpunkt Netzausbau<br />

Die Gewährleistung <strong>de</strong>r Versorgungssicherheit erfor<strong>de</strong>rt schnelle und klare Entscheidungen<br />

WJ: Mit welchen konkreten Problemen haben Sie in<br />

Ihrem Versorgungsgebiet bei <strong>de</strong>r Integration von<br />

Photovoltaik und Windkraft zu kämpfen?<br />

Schweer: Im letzten Jahr mussten wir 100 Mal eingreifen,<br />

sprich abschalten. Vor wenigen Jahren war dies noch gar<br />

nicht <strong>de</strong>r Fall.<br />

Damit Strom aus Erneuerbare-Energien-Anlagen tatsächlich<br />

verteilt und verbraucht wer<strong>de</strong>n kann, muss die Netzinfrastruktur<br />

an die zunehmend <strong>de</strong>zentrale und volatile Einspeisung<br />

angepasst wer<strong>de</strong>n.<br />

Foto: MITNETZ STROM<br />

Die Stromverteilnetze in Deutschland müssen bis 2030 in<br />

einer Größenordnung von <strong>13</strong>5.000 Kilometer bis zu 193.000<br />

Kilometer ausgebaut und auf einer Länge von 21.000 bis<br />

zu 25.000 Kilometer umgebaut wer<strong>de</strong>n. Dafür wer<strong>de</strong>n zwischen<br />

27,5 Milliar<strong>de</strong>n und 42,5 Milliar<strong>de</strong>n Euro benötigt.<br />

Das geht aus einer Studie hervor, die die Deutsche Energie-<br />

Agentur GmbH (<strong>de</strong>na) Mitte Dezember vergangenen Jahres<br />

vorgestellt hat. Der Ausbau- und Investitionsbedarf ist<br />

abhängig davon, wie hoch <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r regenerativen<br />

Strom erzeugung im Jahr 2030 ist. Die Verteilnetze in Deutschland<br />

dienten bisher dazu, Strom zu <strong>de</strong>n Endverbrauchern<br />

zu leiten. Im Zuge <strong>de</strong>s Ausbaus <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien<br />

und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>zentralen Stromerzeugung müssen die Stromverteilnetze<br />

schon jetzt einen großen Stromanteil aus Solarund<br />

Windkraftanlagen aufnehmen. Dies wird sich in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Jahren noch verstärken und dazu führen, dass die<br />

bisherige Kapazität <strong>de</strong>r Verteilnetze nicht mehr ausreicht,<br />

um regional überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien<br />

abzutransportieren. Vor diesem Hintergrund fragte das<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> <strong>de</strong>n technischen Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />

Mittel<strong>de</strong>utschen Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ<br />

STROM), Dr. Adolf Schweer, wie sich sein Unternehmen darauf<br />

einstellt.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong>: Die Umsetzung <strong>de</strong>r so genannten<br />

Energiewen<strong>de</strong> erfor<strong>de</strong>rt neue, intelligente Stromnetze.<br />

Was be<strong>de</strong>utet dies konkret?<br />

Dr. Adolf Schweer: Einfach ausgedrückt, be<strong>de</strong>utet das:<br />

Wenn wir mehr Strom aufnehmen, als unmittelbar gebraucht<br />

wird, brauchen wir dickere Leitungen und wir müssen mehr<br />

Daten transportieren, die wie<strong>de</strong>rum leistungsfähigere Steuerungstechnik<br />

erfor<strong>de</strong>rn.<br />

WJ: Welche technischen Neuerungen müssen vorgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n?<br />

Schweer: Wir bauen aus, in <strong>de</strong>m wir dickere Leitungen<br />

bauen, die Masten höher setzen, Umspannwerke mo<strong>de</strong>rnisieren,<br />

Steuerungstechnik erneuern usw.<br />

WJ: Welcher finanzielle Aufwand steht dahinter?<br />

Schweer: Dafür haben wir jährlich rund 100 Millionen Euro<br />

vorgesehen und das für die nächsten zehn Jahre. Geht allerdings<br />

die Energiewen<strong>de</strong> schneller voran, müssen wir früher<br />

mehr investieren.<br />

WJ: Bei dieser Größenordnung benötigen Sie Planungssicherheit.<br />

Welche politischen Rahmenbedingungen<br />

müssen also noch geschaffen wer<strong>de</strong>n?<br />

Schweer: Das ganze Design <strong>de</strong>s Marktes muss sich än<strong>de</strong>rn,<br />

<strong>de</strong>nn die Netzausbaukosten sind in Ost<strong>de</strong>utschland beson<strong>de</strong>rs<br />

hoch. Hier wird teils mehr regenerativ erzeugter Strom eingespeist<br />

als von <strong>de</strong>n Einwohnern und <strong>de</strong>r Industrie abgenommen<br />

wird. Wir haben daher einen Netzausbauplan mit<br />

allen ost<strong>de</strong>utschen Beteiligten erstellt. Dieser bil<strong>de</strong>t die<br />

Basis für die Verhandlungen mit <strong>de</strong>r Politik in Bezug auf<br />

zusätzliche Anreize für die Finanzierung. Es gibt auch Überlegungen,<br />

Leistungsspitzen <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien nicht<br />

mehr aufzunehmen. Dann muss nicht so ein aufwändiger<br />

Netzausbau betrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

WJ: Im <strong>de</strong>rzeitigen Wahlkampf ist davon auszugehen,<br />

dass die Bun<strong>de</strong>sregierung auch weiterhin keinen<br />

Masterplan für die Umsetzung <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong><br />

vorlegen wird. Wie stellt sich Ihr Unternehmen<br />

darauf ein?<br />

Schweer: Wir führen viele Gespräche mit <strong>de</strong>r Politik und<br />

re<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n Landtagsfraktionen. Das technische Verständnis<br />

für die Probleme ist da, aber nicht unbedingt <strong>de</strong>r<br />

politische Entscheidungswille kurz vor <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>stagswahl.<br />

Doch im Hintergrund sucht die Politik nach Lösungen und<br />

arbeitet intensiv an einem EEG 2.0.<br />

Gespräch: Claudia Hillmann<br />

Dr. Adolf Schweer, Technischer<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r Mittel<strong>de</strong>utschen<br />

Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ<br />

STROM). Foto: MITNETZ STROM<br />

14 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Energie<br />

Kälte gegen Konjunktur<strong>de</strong>lle<br />

Im ersten Quartal stieg Gasverbrauch – Stromverbrauch sank in Folge <strong>de</strong>r schwächeren Konjunktur<br />

Strom- und<br />

Gasverbrauch 2012:<br />

Der Stromverbrauch in Deutschland<br />

ist im Jahr 2012 um 1,6<br />

Prozent zurückgegangen, während<br />

<strong>de</strong>r Gasverbrauch um 1,5<br />

Prozent gestiegen ist.<br />

Diese Entwicklungen sind unter<br />

an<strong>de</strong>rem auf die insgesamt kältere<br />

Witterung, <strong>de</strong>n Schalttag im<br />

vergangenen Jahr sowie auf<br />

eine verhaltene konjunkturelle<br />

Entwicklung zurückzuführen.<br />

Quelle: BDEW<br />

Während <strong>de</strong>r Gasverbrauch im ersten Quartal 20<strong>13</strong><br />

um fünf Prozent gestiegen ist, sank <strong>de</strong>r Stromverbrauch<br />

leicht um ein Prozent. Das geht aus<br />

neuen vorläufigen Zahlen hervor, die <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sverband<br />

<strong>de</strong>r Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)<br />

Anfang April zur Hannover Messe 20<strong>13</strong> vorgelegt<br />

hat.<br />

Der Anstieg <strong>de</strong>s Erdgasverbrauchs in <strong>de</strong>n ersten drei Monaten<br />

dieses Jahres ist insbeson<strong>de</strong>re auf die lang anhalten<strong>de</strong>,<br />

kalte Witterung bis En<strong>de</strong> März zurückzuführen, teilte<br />

<strong>de</strong>r BDEW mit. Dies habe die Effekte <strong>de</strong>r schwächeren<br />

Konjunktur und <strong>de</strong>s fehlen<strong>de</strong>n Schalttags im Vergleich zum<br />

Vorjahr überkompensiert. Einen gegenläufigen Effekt hatten<br />

diese Entwicklungen auf <strong>de</strong>n Stromverbrauch: die kalten<br />

Monate Januar und März konnten die Auswirkungen<br />

<strong>de</strong>r etwas schwächeren Konjunktur und <strong>de</strong>s fehlen<strong>de</strong>n<br />

Schalttags nicht ausgleichen.<br />

Im Jahr 2012 lag <strong>de</strong>r Erdgasverbrauch nach BDEW-Angaben<br />

mit 909,1 Milliar<strong>de</strong>n Kilowattstun<strong>de</strong>n (Mrd. kWh)<br />

zwar um 1,5 Prozent über <strong>de</strong>m Wert von 2011 (895,9 Mrd.<br />

kWh). Allerdings konnte <strong>de</strong>r Verbrauch aus <strong>de</strong>m Jahr 2010<br />

mit 976,2 Mrd. kWh nicht wie<strong>de</strong>r erreicht wer<strong>de</strong>n. Dies<br />

ist insbeson<strong>de</strong>re auf <strong>de</strong>n starken Einsatzrückgang von Erdgas<br />

bei <strong>de</strong>r Stromerzeugung zurückzuführen, so <strong>de</strong>r BDEW.<br />

Der Stromverbrauch ist 2012 im Vergleich zum Vorjahr<br />

zurückgegangen. Mit 526,6 Mrd. kWh sank <strong>de</strong>r Verbrauch<br />

um 1,6 Prozent (2011: 535,2 Mrd. kWh). Dies sei vor allem<br />

eine Folge <strong>de</strong>r konjunkturellen Entwicklungen im vergangenen<br />

Jahr.<br />

Die Industrie bleibt nach BDEW-Angaben <strong>de</strong>r größte<br />

Verbraucher von Erdgas und Strom. Ihr Anteil am Netto-<br />

Stromverbrauch lag 2012 bei 46 Prozent. Rund 41 Prozent<br />

<strong>de</strong>s gesamten Erdgases wur<strong>de</strong> im selben Jahr an die<br />

Industrie geliefert.<br />

PM/CH<br />

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<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

15


Energie<br />

Wärmemarkt unterschätzt<br />

„Rund zwei Drittel <strong>de</strong>r Heizungsanlagen im Gebäu<strong>de</strong>bestand sind nicht auf <strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>r Technik.“<br />

„Neben <strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien in<br />

<strong>de</strong>r Stromerzeugung muss endlich auch <strong>de</strong>r Wärmemarkt<br />

stärker ins Blickfeld <strong>de</strong>r Politik gelangen:<br />

Immerhin 40 Prozent <strong>de</strong>s En<strong>de</strong>nergieverbrauchs und<br />

etwa ein Drittel <strong>de</strong>r CO ² -Emissionen in Deutschland<br />

entfallen auf <strong>de</strong>n Wärmemarkt. Rund zwei Drittel<br />

<strong>de</strong>r Heizungsanlagen im Gebäu<strong>de</strong>bestand sind nicht<br />

auf <strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>r Technik. Das CO ² -Min<strong>de</strong>rungsund<br />

Energieeinsparpotenzial ist <strong>de</strong>mentsprechend<br />

hoch", sagte Anke Tuschek, Mitglied <strong>de</strong>r Hauptgeschäftsführung<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Energieund<br />

Wasserwirtschaft (BDEW), anlässlich <strong>de</strong>r Eröffnung<br />

<strong>de</strong>r „ISH – Weltmesse für Bad, Energie-, Klimatechnik<br />

und Erneuerbare Energien" am 10. März<br />

in Frankfurt am Main.<br />

„Wenn wir die Energieeffizienzziele wirklich ernsthaft verfolgen<br />

wollen, dann ist die von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung ergänzte<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r energetischen Gebäu<strong>de</strong>sanierung nach<br />

<strong>de</strong>m Scheitern im Vermittlungsausschuss lei<strong>de</strong>r nur ein Tropfen<br />

auf <strong>de</strong>n heißen Stein. Hier müssen zur Steigerung <strong>de</strong>r<br />

Energieeffizienz weitere Angebote im Gebäu<strong>de</strong>bereich erfolgen",<br />

so Tuschek.<br />

In Deutschland wur<strong>de</strong> nach vorläufigen Angaben <strong>de</strong>s<br />

BDEW im Jahr 2012 knapp die Hälfte <strong>de</strong>r insgesamt 38,2<br />

Millionen Wohnungen mit Erdgas beheizt (49,2 Prozent).<br />

In 12,8 Prozent aller Wohnungen wird Fernwärme genutzt,<br />

während Heizöl in 29 Prozent aller Wohnungen für Wärme<br />

sorgt. Strom (Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen)<br />

lieferte für 6,1 Prozent die Heizenergie. Der Anteil <strong>de</strong>r übrigen<br />

Festbrennstoffe (darunter u.a. Holz, Koks/Kohle) lag bei<br />

2,9 Prozent.<br />

„Im Bestand sollte eine schnelle, effiziente und bezahlbare<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung auf bewährte und klimaeffiziente<br />

Anwendungen wie <strong>de</strong>r Gasbrennwerttechnik aufsetzen.<br />

Erdgassystemlösungen zum Beispiel in Kombination mit<br />

Solartechnik sind <strong>de</strong>r Treiber für eine schnelle, wirksame<br />

und bezahlbare CO ² -Absenkung und Effizienzsteigerung im<br />

Heizungsmarkt. Darüber hinaus ist <strong>de</strong>r Einsatz von <strong>de</strong>zentraler<br />

Kraft-Wärme-Kopplung beispielsweise in Verbindung<br />

mit Fernwärmesystemen auch langfristig eine sinnvolle<br />

Option zur CO ² -Reduktion in <strong>de</strong>r Strom- und Wärmeversorgung",<br />

so Tuschek.<br />

Auch im Neubau bleibt Erdgas nach aktuellen Daten<br />

Nummer eins bei <strong>de</strong>n Heizungssystemen. 49,8 Prozent aller<br />

neuen Wohnungen wur<strong>de</strong>n 2012 mit einer Erdgasheizung<br />

Jahr<br />

Anteile in %<br />

Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Wohnungen<br />

1) Wärmepumpen<br />

Fern-<br />

Gas<br />

Strom Heizöl<br />

wärme<br />

ausgestattet. Q Wärmepumpen hatten einen Anteil von 24,5<br />

Prozent, gefolgt von Fernwärme mit 16,6 Prozent. Die verbleiben<strong>de</strong>n<br />

Anteile entfielen auf Heizöl (0,9 Prozent), Stromheizungen<br />

(0,6 Prozent) und sonstige Heizungssysteme (7,6<br />

Prozent, darunter vor allem Holzpellet-Heizungen). Insgesamt<br />

wur<strong>de</strong>n im vergangenen Jahr 211.000 neue Wohnungen<br />

gebaut.<br />

Auf <strong>de</strong>r Weltleitmesse für effiziente Heizungstechnik ISH<br />

informierte ein Gemeinschaftsstand <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Gaswirtschaft<br />

mit Beteiligung <strong>de</strong>s BDEW über die vielfältigen<br />

Einsatzmöglichkeiten von Erdgas im Wärmemarkt. Unter<br />

<strong>de</strong>m Motto „Die Energiewen<strong>de</strong> für Zuhause" wur<strong>de</strong>n bewährte<br />

und sichere Erdgassystemlösungen ausgestellt, welche<br />

die Vorteile <strong>de</strong>s Energieträgers schnell, ohne aufwendige<br />

Arbeiten an <strong>de</strong>r Bausubstanz und mit kurzer Amortisationsdauer<br />

nutzen. Erdgas kann mit seinen gleichfalls vorgestellten<br />

innovativen Anwendungen einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Effizienzsteigerung und verstärkten Integration<br />

<strong>de</strong>r erneuerbaren Energien in die Wärmeversorgung und<br />

zur <strong>de</strong>zentralen Energieversorgung leisten. Zusätzlich bietet<br />

ein wachsen<strong>de</strong>r Anteil von Bio-Erdgas ökologisch und<br />

ökonomisch sinnvolle Lösungen, um die CO ² -Min<strong>de</strong>rungsziele<br />

<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung für <strong>de</strong>n Wärmemarkt zu erreichen.<br />

Gas-basierte Heizungstechnologien, so <strong>de</strong>r BDEW,<br />

bieten die günstigsten CO ² -Vermeidungskosten und stellen<br />

damit eine effiziente Form <strong>de</strong>s Klimaschutzes dar.<br />

PM/CH<br />

Koks/<br />

Kohle<br />

Holz,<br />

Holzpellets<br />

Sonstige<br />

2)<br />

1996 500.554 72,1 • 9,9 1,1 16,5 • 0,1 0,3<br />

2000 3<strong>04</strong>.248 76,7 • 7,0 1,4 <strong>13</strong>,4 • 0,2 1,3<br />

20<strong>04</strong> 236.352 74,9 3,1 7,3 1,2 10,7 1,2 0,2 1,4<br />

2005 211.659 74,0 5,4 8,6 1,2 6,4 3,0 0,2 1,2<br />

2006 216.519 66,9 11,2 9,0 1,0 4,3 6,0 0,1 1,5<br />

2007 157.148 65,6 14,3 10,2 1,3 3,2 3,0 0,1 2,3<br />

2008 148.300 58,4 19,8 11,9 1,0 2,3 4,0 0,1 2,5<br />

2009 153.701 50,9 23,9 <strong>13</strong>,1 0,8 1,9 5,0 0,1 4,3<br />

2010 164.540 50,4 23,1 14,6 1,0 1,8 5,0 0,0 4,1<br />

2011 200.061 50,1 22,6 16,3 0,9 1,5 5,6 • 3,0<br />

2012* 211.000 49,8 24,5 16,6 0,6 0,9 6,0 • 1,6<br />

* Schätzung, vorläufig<br />

1) zum Bau genehmigte neue Wohneinheiten<br />

2) bis 2000 einschl. Wärmepumpen und Holz<br />

Rundungsdifferenzen<br />

Beheizungssysteme in neuen<br />

Wohnungen. Abbildung: BDEW<br />

Quelle: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt<br />

16 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Energie<br />

Vielversprechen<strong>de</strong>r Ansatz<br />

Mit Power to Gas könnte Strom aus regenerativen Energiequellen zuverlässig und effektiv genutzt wer<strong>de</strong>n<br />

Power to Gas ist eine mögliche<br />

Systemlösung, um erneuerbare<br />

Energien durch Nutzung <strong>de</strong>s<br />

bestehen<strong>de</strong>n Erdgasnetzes in<br />

das Energiesystem zu integrieren.<br />

Damit Strom dort gespeichert<br />

wer<strong>de</strong>n kann, muss er<br />

zunächst in Wasserstoff umgewan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n. Dieser kann<br />

direkt o<strong>de</strong>r weiterverarbeitet<br />

als synthetisches Erdgas in das<br />

bestehen<strong>de</strong> Erdgasnetz eingespeist,<br />

dort gespeichert und in<br />

Gaskraftwerken und Kraft-<br />

Wärme-Kopplungsanlagen<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n. Darüber hinaus<br />

kann das synthetische Gas auch<br />

im Kraftfahrzeugverkehr und in<br />

<strong>de</strong>r industriellen Wasserstoffnutzung<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Die innovative Systemlösung Power to Gas gilt als ein wichtiger<br />

Baustein für eine erfolgreiche Energiewen<strong>de</strong>. Sie soll<br />

mittel- bis langfristig dazu beitragen, die schwanken<strong>de</strong>n<br />

erneuerbaren Energien in das <strong>de</strong>utsche Energiesystem zu<br />

integrieren und die CO ² -Reduktionsziele <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

zu erreichen. Um die Weiterentwicklung dieses Ansatzes<br />

zu forcieren, haben die von <strong>de</strong>r Deutschen Energie-<br />

Agentur GmbH (<strong>de</strong>na) initiierte „Strategieplattform Power<br />

to Gas“ und die Initiative „performing energy – Bündnis<br />

für Windwasserstoff“ Anfang April eine Kooperationsvereinbarung<br />

auf <strong>de</strong>r Hannover Messe unterzeichnet.<br />

Dadurch begrün<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n Initiativen eine enge Vernetzung<br />

und einen intensiven fachlichen Austausch. Sie zielen<br />

bei<strong>de</strong> darauf ab, perspektivisch Power to Gas großtechnisch<br />

nutzbar zu machen. Die <strong>de</strong>na-Strategieplattform<br />

mit <strong>de</strong>rzeit 30 Partnern fokussiert sechs verschie<strong>de</strong>ne Handlungsfel<strong>de</strong>r:<br />

von energiewirtschaftlichen Grundlagen und<br />

Technologie- und Anwendungsforschung über systemtechnische<br />

Voraussetzungen bis zu marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.<br />

Die 15 Partner <strong>de</strong>r performing energy-<br />

In Anwesenheit von Bun<strong>de</strong>sumweltminister Peter Altmaier<br />

unterzeichneten Stephan Kohler (links), Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführung <strong>de</strong>r Deutschen Energie-Agentur GmbH<br />

(<strong>de</strong>na), und Werner Diwald (rechts), Sprecher <strong>de</strong>r Initiative<br />

„performing energy – Bündnis für Windwasserstoff“, die<br />

Kooperationsvereinbarung zur Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Powerto-Gas-Ansatzes.<br />

Foto: <strong>de</strong>na<br />

Initiative konzentrieren sich zusätzlich auf die technische<br />

und wirtschaftliche Machbarkeit von Wind-Wasserstoff-<br />

Systemen und liefert darüber hinaus einen Rahmen für konkrete<br />

Forschungsprojekte zur Vorbereitung <strong>de</strong>r zeitnahen<br />

Markteinführung.<br />

PM/CH<br />

Darauf ist Verlass.<br />

Kopf frei für das Kerngeschäft.<br />

Horst Polzin von <strong>de</strong>r GWG hat sich für<br />

das Wärme-Contracting von SpreeGas<br />

entschie<strong>de</strong>n. 10 Gaskesselanlagen<br />

versorgen zentral 409 Wohnungen.<br />

Von <strong>de</strong>r Planung über die Installation<br />

bis hin zur Wartung hat SpreeGas ein<br />

bedarfsgerechtes Leistungspaket<br />

geschnürt. Vorteil: Die GWG ist gut<br />

versorgt, hat Planungssicherheit<br />

und braucht sich um nichts zu<br />

kümmern.<br />

Horst Polzin (Geschäftsführen<strong>de</strong>r Vorstand <strong>de</strong>r Großräschener Wohnungsbaugenossenschaft »Glückauf« eG, rechts) und Björn Hagemeister (SpreeGas Energieverkauf)<br />

www.spreegas.<strong>de</strong> · SpreeGas-Ruf 0800 78 22 78 0<br />

Mitglied im Verband<br />

für Wärmelieferung


Energie<br />

Erneuerbar und bedarfsgerecht<br />

BTU Cottbus will gemeinsam mit Industriepartnern erneuerbare Energien bedarfsgerecht ins Netz integrieren<br />

Die ENERTRAG AG stellt für das Verbundprojekt „Erzeugung<br />

von Wasserstoff aus regenerativen Energien“ Windleistungsdaten<br />

zur Verfügung. Foto: ENERTRAG<br />

Seit Beginn <strong>de</strong>s Jahres führen die Wissenschaftler im Forschungsteam<br />

von Christine Tillmann an <strong>de</strong>r Bran<strong>de</strong>nburgischen<br />

Technischen Universität Cottbus erfolgreich die ersten<br />

Versuchsreihen mit <strong>de</strong>r alkalischen Druckelektrolyseanlage<br />

<strong>de</strong>s Wasserstoff-Forschungszentrums durch.<br />

Bis zu einem maximalen Druck von 58 bar wer<strong>de</strong>n Variationen<br />

<strong>de</strong>r primären Prozessparameter wie Stromdichte,<br />

Betriebstemperatur, Betriebsdruck und Umwälzrate <strong>de</strong>r<br />

Elektrolytpumpe vorgenommen und das Überlastverhalten<br />

getestet. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r begleitend durchgeführten,<br />

mo<strong>de</strong>llgestützten Untersuchungen wer<strong>de</strong>n anhand <strong>de</strong>r experimentellen<br />

Versuchsergebnisse validiert. Sie bil<strong>de</strong>n die Basis<br />

für die Auslegung von großtechnischen Anlagen. In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />

Versuchskampagnen ist die Erprobung <strong>de</strong>r Versuchsanlage<br />

mit realen, historischen Windleistungsdaten<br />

eines Verbunds von Windkraftanlagen vorgesehen. Diese<br />

Daten wer<strong>de</strong>n vom Projektpartner ENERTRAG zur Verfügung<br />

gestellt und entsprechend <strong>de</strong>r Leistung <strong>de</strong>s Druck -<br />

elektrolyseurs über einen Skalierungsfaktor angepasst.<br />

Die Forschungsarbeiten erfolgen im Rahmen <strong>de</strong>s von<br />

<strong>de</strong>r InvestitionsBank <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>nburg (ILB) geför<strong>de</strong>rten<br />

Verbundprojektes „Erzeugung von Wasserstoff aus<br />

regenerativen Energien“, in <strong>de</strong>m die BTU Cottbus und die<br />

ENERTRAG AG als Projektpartner zusammenarbeiten. Ziel<br />

<strong>de</strong>s Projektes ist es zu untersuchen, wie erneuerbare Energien<br />

gespeichert und bedarfsgerecht ins Netz integriert<br />

wer<strong>de</strong>n können. Die Speicherung von Überschussenergie<br />

erfolgt über die Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse.<br />

Dieser Einsatz von Elektrolyseuren ist ein Instrument<br />

zur Lastregelung und stellt beson<strong>de</strong>re Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

die Komponenten <strong>de</strong>r Anlagenkonfiguration, insbeson<strong>de</strong>re<br />

hinsichtlich höherer Lastän<strong>de</strong>rungsgradienten sowie<br />

Überlast- und Teillastfähigkeit, welche ebenfalls im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s Projektes untersucht wer<strong>de</strong>n. PM/CH<br />

Das Wasserstoff-Forschungszentrum<br />

vereint Forschungsequipment<br />

für eine Vielzahl von wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Wasserstofftechnologie<br />

unter einem Dach.<br />

Der Wasserstoff-Versuchsstand<br />

umfasst eine alkalische Druck -<br />

elektrolyseanlage mit einer<br />

Wasserstoffproduktionsleistung<br />

von 20 Nm³/h (maximale Produktionsleistung<br />

bei Überlast 30<br />

Nm³/h), <strong>de</strong>n Einzel-Zellversuchsstand<br />

sowie <strong>de</strong>n Komplexversuchsstand<br />

Regenerative Energien.<br />

Überschüssiger Strom zu Wasserstoff<br />

Industriekonsortium will Wasserstoff wirtschaftlich erzeugen und vielfältig nutzen<br />

Am 3. April hat das HYPOS-Initialkonsortium <strong>de</strong>n Projektantrag<br />

für das Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft für<br />

Innovation“ <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sforschungsministeriums eingereicht.<br />

Mit <strong>de</strong>m Vorhaben wollen rund 90 Partner aus ganz Ost<strong>de</strong>utschland<br />

die Wasserstoffwirtschaft revolutionieren.<br />

Das gemeinsam von <strong>de</strong>r Wirtschaftsinitiative, <strong>de</strong>m Fraunhofer-Institut<br />

für Werkstoffmechanik IWM und <strong>de</strong>m Cluster<br />

Chemie/Kunststoffe Mittel<strong>de</strong>utschland initiierte Projekt<br />

HYPOS (Hydrogen Power Storage & Solutions East Germany)<br />

verfolgt das Ziel, bis 2020 wirtschaftliche Lösungen für<br />

die Nutzung <strong>de</strong>s temporären Stromüberschusses aus Windund<br />

Sonne zur Erzeugung von Wasserstoff via Elektrolyse<br />

in großtechnischem Maßstab zu erarbeiten. Dieser „grüne“<br />

Wasserstoff soll dann als erneuerbarer Rohstoff für die Chemieindustrie,<br />

als Grundlage für eine flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Elektromobilität<br />

sowie als Energiequelle für die Strom- und Wärmeversorgung<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

An <strong>de</strong>m Projekt sind rund 90 Partner aus großen sowie<br />

kleinen und mittleren Unternehmen <strong>de</strong>r Energiewirtschaft,<br />

<strong>de</strong>r Chemie und <strong>de</strong>m Anlagenbau sowie aus Hochschulen<br />

und Forschungseinrichtungen beteiligt. Über <strong>de</strong>n Projektantrag<br />

für das Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft für<br />

Innovation“ <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) wird eine unabhängige Expertenjury voraussichtlich<br />

im Juni 20<strong>13</strong> entschei<strong>de</strong>n. Die erfolgreichen<br />

Initialkonsortien wer<strong>de</strong>n dann bis zum Jahr 2020 als Projektkonsortien<br />

mit maximal 45 Millionen Euro durch das<br />

BMBF geför<strong>de</strong>rt.<br />

PM/CH<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.hypos-eastgermany.<strong>de</strong><br />

18 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Energie<br />

Deutsches Stromnetz in Zahlen<br />

Stromnetzlänge in Deutschland entspricht 45-facher Erdumrundung<br />

Netzausbauprojekte bis 2015<br />

Quellen: BDEW, Deutsche Energie-Agentur,<br />

Bun<strong>de</strong>snetzagentur<br />

Das <strong>de</strong>utsche Stromnetz ist inzwischen 1,8 Millionen<br />

Kilometer lang. Das ergeben aktuelle Berechnungen<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Energie- und<br />

Wasserwirtschaft (BDEW). Mit dieser Länge könnte<br />

<strong>de</strong>r Äquator 45-mal umrun<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Der größte Teil <strong>de</strong>s Stromnetzes fällt mit einer Länge von<br />

1,44 Millionen Kilometern auf die Erdverkabelung. Damit<br />

macht die unterirdische Verlegung von Kabeln einen Anteil<br />

von mehr als 80 Prozent am <strong>de</strong>utschen Stromnetz aus. Vor<br />

zehn Jahren waren es noch gut zwei Drittel (2002: 70 Prozent).<br />

Rund 350.000 Kilometer wer<strong>de</strong>n durch Freileitungen<br />

abge<strong>de</strong>ckt.<br />

Der längste Teil <strong>de</strong>r Stromnetze entfällt mit 1,16 Mil -<br />

lionen Kilometern auf die Nie<strong>de</strong>rspannungsebene.<br />

In <strong>de</strong>n regionalen Verteilnetzen kommt die Mittelspannungsebene<br />

auf eine Länge von 5<strong>13</strong>.500 km und die Hochspannungsebene<br />

auf 79.900 km, so <strong>de</strong>r BDEW. Die überregionalen<br />

Höchstspannungsnetze sind in Deutschland<br />

34.810 km lang.<br />

OHNE UNS WÄRE WINDKRAFT<br />

NUR EINE LUFTNUMMER.<br />

DIE enviaM-GRUPPE INVESTIERT 1 MILLIARDE EURO IN NEUE NETZE FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN.<br />

Mehr Informationen unter www.enviaM.<strong>de</strong>


Energie<br />

Eine Lanze für Elektromobilität<br />

Firma Laukner fährt ausschließlich mit Sonnenstrom<br />

Beim „Anlassen“ ist nichts zu hören. Nur auf <strong>de</strong>n<br />

ersten Metern hört man ein leises Surren. André<br />

Laukner steuert seinen VW-Transporter - ein Elektrofahrzeug<br />

- ruhig und sicher durch das Verkehrsgewühl<br />

Chemnitzer Straßen hinaus auf die A 72. Ziel<br />

ist Laukners Firmensitz im Schwarzenberger Ortsteil<br />

Bermsgrün.<br />

André Laukner ist in Elektrofahrzeuge vernarrt. Sie sind<br />

sparsamer im Verbrauch als Benziner o<strong>de</strong>r Diesel und umweltfreundlicher.<br />

Der VW-Transporter, mit <strong>de</strong>m wir unterwegs<br />

sind, ist Laukners ganzer Stolz. Er hat ihn selbst entwickelt<br />

und im Unternehmen ausgerüstet, ebenso wie die übrigen<br />

20 Elektrofahrzeuge, die auf ihn zugelassen sind und in seiner<br />

Firma laufen. Damit dürfte er in Sachsen <strong>de</strong>r Halter<br />

sein, auf <strong>de</strong>n die meisten Elektrofahrzeuge zugelassen sind.<br />

Laukner, Inhaber eines Energietechnik Fachbetriebes,<br />

begann 1991 mit Haustechnik. Privaten Anwen<strong>de</strong>rn wur<strong>de</strong>n<br />

Anlagen zur Nutzung regenerativer Energie zur Verfügung<br />

gestellt. „So sind wir vor sechs Jahren auf unsere Stationärbatterie<br />

gekommen, um mit Photovoltaikstrom am<br />

Tag Energie zu speichern und abends zu verbrauchen“, sagt<br />

er, während er <strong>de</strong>n Transporter ganz entspannt mit 120<br />

Stun<strong>de</strong>nkilometer fahren lässt. 200 km/h o<strong>de</strong>r das Ziehen<br />

eines 3,5 t Hängers sind möglich.<br />

Der Energieinhalt <strong>de</strong>s Elektrofahrzeugs, mit <strong>de</strong>m wir<br />

unterwegs sind, entspricht etwa <strong>de</strong>m von vier Litern Diesel.<br />

Damit ist <strong>de</strong>r Diplom-Ingenieur am Morgen von Großolbersdorf<br />

im Erzgebirge via Chemnitz nach Schwarzenberg<br />

gestartet. Mit einem dieselbetriebenen Fahrzeug wäre man<br />

auf Nummer sicher gegangen und vorsichtshalber gleich<br />

an die Tankstelle gefahren.<br />

Auf <strong>de</strong>m Display an <strong>de</strong>r Frontscheibe wird <strong>de</strong>r Energieverbrauch<br />

sichtbar: Im Schnitt sind es 25 kwh auf 100 Kilometer.<br />

„Damit haben wir jetzt eine Restreichweite von 56<br />

Kilometer“, so Laukner. „Das reicht dicke, um an unser Ziel<br />

zu kommen. Die 40 kwh Energieinhalt <strong>de</strong>r Batterie genügen<br />

für 120 bis 150 Kilometer Reichweite. Bei einem Pkw<br />

wür<strong>de</strong> man mit diesem Inhalt 250 Kilometer weit kommen.<br />

Wenn <strong>de</strong>r Strom aber doch mal knapp wird? Laukner<br />

winkt ab. „Überhaupt kein Problem. Mit <strong>de</strong>m normalen<br />

Elektroauto können Sie überall ‘tanken’, wo es eine Steckdose<br />

gibt. Wir la<strong>de</strong>n meistens bei Kun<strong>de</strong>n. Dieser VW-Transporter<br />

benötigt aufgrund <strong>de</strong>r hohen Batteriekapazität allerdings<br />

Drehstrom. Überall dort, wo es so genannte CEE-<br />

Steck dosen mit 16 o<strong>de</strong>r 32 Ampere gibt, kann ich la<strong>de</strong>n.<br />

Die La<strong>de</strong>zeit richtet sich nach <strong>de</strong>r Stärke <strong>de</strong>r Quelle. Bei<br />

zweimal 32 Ampere, dauert sie 50 Minuten, bei 16 Ampere<br />

brauche ich um die vier Stun<strong>de</strong>n.“<br />

„Als Entwicklungsansatz für <strong>de</strong>n VW-Transporter als<br />

Elektrofahrzeug habe ich mir die Aufgabe gestellt, es müssen<br />

alle Parameter eines Dieselfahrzeuges erfüllt sein o<strong>de</strong>r<br />

überboten wer<strong>de</strong>n. Das ist mir gelungen“, freut sich André<br />

Laukner. Inzwischen hat unsere Firma drei solcher Fahrzeuge<br />

entwickelt und gebaut. Eins ist bei einem großen mittelständischen<br />

Unternehmen in Rehau im täglichen Einsatz,<br />

das zweite kommt beim Fraunhofer Institut in Stuttgart zum<br />

Einsatz, während das dritte in Laukners Firma verblieben<br />

und gera<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>m Weg nach Schwarzenberg ist. Laukner<br />

beabsichtigt, eine Kleinserie vorzubereiten und arbeitet<br />

bereits mit mehreren sächsischen Firmen zusammen.<br />

Wenn die Bun<strong>de</strong>sregierung ihr Ziel von einer Million<br />

Elektrofahrzeuge bis 2020 realisieren will, muss sie sich sputen,<br />

ist sich Laukner sicher. Dazu müsse das Fahrrad nicht<br />

zweimal erfun<strong>de</strong>n und in Forschungs- und Entwicklungsleis -<br />

tungen investiert wer<strong>de</strong>n, obwohl es bereits genügend Lösungen<br />

gibt. Seine Firma habe z. B., ohne in <strong>de</strong>n Genuss von<br />

För<strong>de</strong>rmitteln zu kommen, ein Batteriemanagementsystem<br />

entwickelt, das weltweit bereits sieben Millionen Kilometer<br />

in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Systemen gefahren ist.<br />

Laukners VW-Transporter zieht auch noch kräftig, als es<br />

auf <strong>de</strong>r B 101 bergauf geht. Mit geringem Energieverbrauch<br />

und umweltfreundlich, aber genauso schnell und sicher wie<br />

mit einem Dieselfahrzeug erreichen wir Bermsgrün.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Photovoltaikanlage auf <strong>de</strong>m Dach <strong>de</strong>s<br />

Partnerbetriebs Schäfer/Seinig in Aue.<br />

Hier wer<strong>de</strong>n Laukners Elektrofahrzeuge<br />

mit Sonnenstrom „betankt“.<br />

Der Partnerbetrieb erledigt für die Firma<br />

Laukner alle mechanischen Aufgaben,<br />

von <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum die Solaranlage<br />

gebaut wur<strong>de</strong>. Im Bild: André Laukner<br />

am VW-Transporter.<br />

Fotos: Wolfgang Baltzer<br />

Hier kann <strong>de</strong>r VW-Transporter mit Strom<br />

gela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

20 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Energie<br />

Nationaler Solargipfel gefor<strong>de</strong>rt<br />

Entwicklung und Produktion von PV-Systemen in Deutschland muss zentrales Element <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong> sein<br />

Weitere Informationen unter:<br />

http://www.solarinput.<strong>de</strong><br />

Die <strong>de</strong>utsche Photovoltaikindustrie befin<strong>de</strong>t sich<br />

in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage, aus <strong>de</strong>r<br />

auf schnellstem Wege ein Ausweg gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

muss. Die jüngste Ankündigung von Bosch, sich<br />

aus <strong>de</strong>m Solargeschäft zurückzuziehen, ist ein<br />

beson<strong>de</strong>rs schwerer Schlag für die Solarbranche in<br />

Thüringen und Deutschland. Vor diesem Hintergrund<br />

unterstützen SolarInput und Solarvalley,<br />

die Industrieverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Solarindustrie und <strong>de</strong>r<br />

Forschungsinstitute in Mittel<strong>de</strong>utschland, die For<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s thüringischen Wirtschaftsministers<br />

Matthias Machnig an die Bun<strong>de</strong>sregierung, einen<br />

nationalen Solargipfel einzuberufen.<br />

Hier muss nach <strong>de</strong>ren Ansicht ein nachhaltiges Konzept<br />

zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Forschung von PV Systemen und Produktionstechnologien<br />

verabschie<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>m auch<br />

langfristig <strong>de</strong>r „Solargenerator“ als Schlüsselkomponente<br />

<strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong>, in Deutschland entwickelt und pro -<br />

duziert wer<strong>de</strong>n kann. „Es kann nicht sein, dass sich<br />

Deutschland von diesem Zentralpfeiler <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong><br />

verabschie<strong>de</strong>t, und künftig die Produktion nur noch in<br />

Asien möglich ist“, beklagt Hubert Aulich, Sprecher von<br />

Solarvalley und SolarInput.<br />

Auch soll die bereits letztes Jahr von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

beschlossene Innovationsallianz II endlich zur<br />

Umsetzung gebracht wer<strong>de</strong>n, damit mit neuen Solarmodul-Konzepten<br />

weitere Kostensenkungen realisiert und<br />

Produkte wirtschaftlich gefertigt wer<strong>de</strong>n können. „Es wird<br />

höchste Zeit, dass die Bun<strong>de</strong>sregierung die immense Be<strong>de</strong>utung<br />

<strong>de</strong>r PV-Branche für <strong>de</strong>n Standort Deutschland erkennt<br />

und in <strong>de</strong>r Krise unterstützt“, so for<strong>de</strong>rt Aulich noch einmal<br />

nachdrücklich.<br />

PM/CH<br />

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Solar-Module im Flammentest<br />

MPA Dres<strong>de</strong>n GmbH stellt auch im Bereich Photovoltaik Kompetenz unter Beweis<br />

Mit <strong>de</strong>r Prüfung zum Nachweis <strong>de</strong>s<br />

Brandverhaltens von PV-Modulen stellt<br />

die MPA Dres<strong>de</strong>n GmbH mit Sitz in<br />

Freiberg auch Kompetenz im Bereich<br />

Photovoltaik unter Beweis: Prüfinge -<br />

nieur Thomas Beutner beim Spread-offlame<br />

Test. Foto: Matthias Degen<br />

MPA<br />

Dres<strong>de</strong>n<br />

MPA Dres<strong>de</strong>n GmbH<br />

Fuchsmühlenweg 6f<br />

09599 Freiberg<br />

Telefon: 03731 20393-0<br />

Telefax: 03731 20393-110<br />

info@mpa-dres<strong>de</strong>n.<strong>de</strong><br />

www.mpa-dres<strong>de</strong>n.<strong>de</strong><br />

Vorbeugen<strong>de</strong>r Brandschutz hat in Freiberg eine über 80-<br />

jährige Tradition, die am Standort <strong>de</strong>r MPA Dres<strong>de</strong>n GmbH<br />

fortgesetzt wird. 1990 aus <strong>de</strong>m Institut für Bergbausicherheit<br />

hervorgegangen, versteht sich das heute 34 Mitarbeiter<br />

zählen<strong>de</strong> Unternehmen als anerkannte Überwachungsund<br />

Zertifizierungsstelle und ist zu<strong>de</strong>m als Ingenieurbüro<br />

im bauprojektbezogenen und überwachen<strong>de</strong>n Brandschutz<br />

tätig. Die kompetente Ermittlung <strong>de</strong>s Brandwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />

von Bauteilen, die Prüfung <strong>de</strong>s Brandverhaltens von Baustoffen<br />

und nicht zuletzt die Tätigkeit als akkreditierte und<br />

amtlich anerkannte Prüfstelle für Feuerlöschmittel und Feuerlöschgeräte<br />

haben das sächsische Unternehmen zum weltweit<br />

tätigen Kompetenzzentrum für Brandschutz gemacht.<br />

Damit nicht genug, erklärt Geschäftsführer Thomas Hübler.<br />

„Wir haben unser Angebot hinsichtlich <strong>de</strong>s Brandschutzes<br />

von Solarmodulen erweitert und bieten verschie<strong>de</strong>ne<br />

Prüfungen zum Nachweis <strong>de</strong>s Brandverhaltens von PV-<br />

Modulen an“, so Hübler, verweist auf die Photovoltaik-<br />

Prüfnormen IEC 61730-2 und ANSI/UL 1703 und erklärt<br />

mit Spread-of-flame und Burning-brand zwei in seinem Haus<br />

praktizierte Prüfmetho<strong>de</strong>n. „Beim Spread-of-flame Test<br />

wirkt eine Gasflamme unter zusätzlichem Win<strong>de</strong>influss auf<br />

die Module ein und bestimmt so die Flammenausbreitung<br />

auf <strong>de</strong>r Moduloberfläche. Beim Burning-brand Test wer<strong>de</strong>n<br />

unter zusätzlichem Win<strong>de</strong>influss auf <strong>de</strong>r Prüfkörperoberfläche<br />

im Vorfeld entzün<strong>de</strong>te Holzkrippen aufgelegt“, erklärt<br />

<strong>de</strong>r Experte die aufwendigen Prüfverfahren.<br />

Für gebäu<strong>de</strong>integrierte Photovoltaik-Systeme (BIPV) wer<strong>de</strong>n<br />

in Europa an<strong>de</strong>re Prüfnachweise benötigt. Neben einer<br />

Klassifizierung als Bauprodukt nach EN <strong>13</strong>501 Teil 1 sind<br />

für Bedachungen unterschiedliche Brandprüfungen gegen<br />

Einwirkung von Feuer nach EN <strong>13</strong>501 Teil 5 notwendig.<br />

Auch dafür wird in <strong>de</strong>r MPA Dres<strong>de</strong>n GmbH das vorgeschriebene<br />

Prüfverfahren für Deutschland und weitere EU-<br />

Län<strong>de</strong>r durchgeführt.<br />

Matthias Degen<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

21


Energie<br />

Betroffene zu Akteuren machen<br />

Über 650 Energiegenossenschaften betreiben Windparks, Solar- und Biogasanlagen o<strong>de</strong>r Nahwärmenetze<br />

Ob Ortsumgehung, das Baugebiet nebenan, <strong>de</strong>r Mobilfunksen<strong>de</strong>mast<br />

o<strong>de</strong>r auch Großprojekte wie Stuttgart 21 –<br />

vielfach fühlen sich die Bürger bei Projektentscheidungen<br />

in ihrem unmittelbaren Umfeld außen vor. Dass es auch<br />

an<strong>de</strong>rs geht, zeigen Energiegenossenschaften, die Erneuerbare-Energien-Anlagen<br />

betreiben.<br />

Durch eine direkte Gel<strong>de</strong>inlage, <strong>de</strong>n Genossenschaftsanteil,<br />

können sich Bürger dort aktiv an <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong><br />

beteiligen und wer<strong>de</strong>n mittelbar Miteigentümer <strong>de</strong>r Anlagen.<br />

Gleichzeitig entwickeln sich neue innovative und <strong>de</strong>zentrale<br />

Energieversorgungskonzepte im Wärme- und Stromsektor.<br />

„Je<strong>de</strong> Woche entstehen laut Deutschem Genossenschafts-<br />

und Raiffeisenverband drei Energiegenossenschaften<br />

in Deutschland“, berichtet Prof. Martin Maslaton, Direktor<br />

<strong>de</strong>r Forschungsstelle Neue Energien und Recht <strong>de</strong>r TU Chemnitz<br />

und <strong>de</strong>r Bergaka<strong>de</strong>mie Freiberg. „Begonnen hat ihr<br />

Boom im Jahr 2008, und mittlerweile haben wir <strong>de</strong>utschlandweit<br />

über 650 dieser Energiegenossenschaften. Dies<br />

vor allem im ländlichen Raum. Allein letztes Jahr nahm <strong>de</strong>r<br />

Genossenschaftsverband 150 neue Energiegenossenschaften<br />

auf. In Sachsen waren es 2011 bereits insgesamt 18<br />

Energiegenossenschaften, Ten<strong>de</strong>nz auch hier steigend.“<br />

Regional und bürgernah, das ist <strong>de</strong>r Kern <strong>de</strong>s Erfolgs<br />

<strong>de</strong>r Energiegenossenschaften. Durch die direkte Beteiligung<br />

<strong>de</strong>r Bürger gibt es auch weit weniger Probleme bei <strong>de</strong>r<br />

Akzeptanz von Erneuerbare-Energien-Projekten. Die Organisationsform<br />

Energiegenossenschaft bietet dabei vielfältige<br />

Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Vor allem<br />

ist sie sehr <strong>de</strong>mokratisch verfasst, <strong>de</strong>nn je<strong>de</strong>s Mitglied hat<br />

eine Stimme in <strong>de</strong>r Generalversammlung <strong>de</strong>r Genossenschaft,<br />

soweit die Satzung nicht im gesetzlichen Rahmen<br />

etwas an<strong>de</strong>res bestimmt. In <strong>de</strong>r Regel bewegen sich die<br />

Beteiligungen um die 500 Euro, aber auch vierstellige Beträge<br />

sind anzutreffen.<br />

PM/CH<br />

Hilfe und Beratung bei <strong>de</strong>r<br />

Gründung einer Energie -<br />

genossenschaft erhalten<br />

Interessierte von <strong>de</strong>n Genossenschaftsverbän<strong>de</strong>n<br />

(etwa<br />

www.dgrv.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r www.genossenschaftsverband.<strong>de</strong>)<br />

sowie bei<br />

<strong>de</strong>n regionalen Prüfverbän<strong>de</strong>n.<br />

Energie aus Mittel<strong>de</strong>utschland für Mittel<strong>de</strong>utschland<br />

BOREAS Energie GmbH ist wichtiger Akteur <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong> in Mittel<strong>de</strong>utschland<br />

Anzeige<br />

Als innovativer Energiedienstleister im Bereich <strong>de</strong>r Energie -<br />

erzeugung aus regenerativen Quellen konzipiert, plant,<br />

baut, betreibt und vermarktet BOREAS seit 1997 Windund<br />

Solarparks im mittel<strong>de</strong>utschen Raum und ist mit Büros<br />

in Sachsen, Thüringen, Bran<strong>de</strong>nburg und Sachsen-Anhalt<br />

vertreten. Das Leistungsspektrum umfasst alle Bestandteile<br />

<strong>de</strong>r Wertschöpfungskette <strong>de</strong>s Baus und Betriebs von<br />

Windkraft- und Photovoltaikanlagen, die sowohl als Einzelmodule<br />

wie auch als Komplettpaket angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />

Zu BOREAS gehören unter an<strong>de</strong>rem spezialisierte<br />

Unternehmen für die Planung, die technische und kaufmännische<br />

Betriebsführung sowie die Vermarktung mit<br />

insgesamt über 90 Mitarbeitern. Das Unternehmen ist<br />

in Mittel<strong>de</strong>utschland verwurzelt und setzt in <strong>de</strong>r Region<br />

konsequent auf eine langfristige, vertrauensvolle und<br />

transparente Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern,<br />

Gemein<strong>de</strong>n, Investoren und Mitarbeitern.<br />

Die BOREAS Energie GmbH ist überzeugt, dass mit <strong>de</strong>n<br />

Win<strong>de</strong>nergieanlagen <strong>de</strong>r neuesten Generation eine hun<strong>de</strong>rtprozentige<br />

Stromversorgung aus regional erzeugtem<br />

Strom möglich ist. Solch mo<strong>de</strong>rne Anlagen liefern an durchschnittlichen<br />

Standorten in Thüringen und Sachsen über<br />

3.000 Volllaststun<strong>de</strong>n pro Jahr, das ist zwar etwas weniger<br />

als an <strong>de</strong>r Küste, dafür wird <strong>de</strong>r Strom aber vor Ort erzeugt,<br />

wo er auch verbraucht wird. Gleichzeitig wird damit <strong>de</strong>r<br />

Strom auf eine gerechte, nachhaltige und sichere Weise<br />

erzeugt und starke positive Effekte für die Bürger, Kom -<br />

mu nen und die Mittel<strong>de</strong>utsche Wirtschaft erzielt: Beteili -<br />

gungs möglichkeiten für die Anwohner, steigen<strong>de</strong> Gewerbesteuereinnahmen,<br />

neue Arbeitsplätze in allen Qualifikationsbereichen<br />

und eine erhebliche zusätzliche regionale<br />

Wertschöpfung, insbeson<strong>de</strong>re in ländlichen Regionen, sind<br />

zu erwarten und die Verbraucher profitieren von langfristig<br />

stabilisierten Strompreisen.<br />

Aufbau einer Vestas V 112 mit 3 MW<br />

Leistung in Thüringen. Mo<strong>de</strong>rne Win<strong>de</strong>nergieanlagen,<br />

wie diese im Landkreis<br />

Gotha, erreichen in Mittel<strong>de</strong>utschland<br />

bis zu 3.000 Volllaststun<strong>de</strong>n pro Jahr.<br />

Foto: Jan Oelker<br />

BOREAS Energie GmbH<br />

Moritzburger Weg 67<br />

01109 Dres<strong>de</strong>n<br />

Grünstraße 106<br />

99955 Ballhausen<br />

Telefon: +49 351 885070<br />

Telefax: +49 351 885075<br />

info@boreas.<strong>de</strong><br />

www.boreas.<strong>de</strong><br />

22 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Energie<br />

Politik kommt teuer zu stehen<br />

Debatte um „Strompreisbremse“ führte zu erhöhten Eigenkapitalanfor<strong>de</strong>rungen bei Windpark-Projekten<br />

Sylvia Pilarsky-Grosch ist seit Mitte<br />

April Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverbands<br />

WindEnergie (BWE). Foto: BWE<br />

„Die Finanzierung <strong>de</strong>utscher Onshore-Windprojekte<br />

ist grundsätzlich gesichert“, sagte BWE-Vize-<br />

Präsi<strong>de</strong>ntin Sylvia Pilarsky-Grosch Anfang April auf<br />

<strong>de</strong>r Hannover Messe: „Allerdings hat die Debatte<br />

um die so genannte ‘Strompreisbremse‘ zu Risikoaufschlägen<br />

bei <strong>de</strong>r Bepreisung und erhöhten<br />

Eigenkapitalanfor<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>r Finanzierung<br />

<strong>de</strong>r Projekte geführt.“<br />

Die BWE-Mitglie<strong>de</strong>r Commerzbank, GLS, DKB und Bremer<br />

Lan<strong>de</strong>sbank kämen hier zu einer übereinstimmen<strong>de</strong>n Einschätzung.<br />

Pilarsky-Grosch: „Die Politik ist sich offensichtlich<br />

nicht bewusst, welchen Scha<strong>de</strong>n sie durch vorschnelle<br />

Äußerungen über EEG-Kürzungen anrichten kann:<br />

Wenn sich die kalkulierte EEG-Vergütung für Windstrom<br />

außerplanmäßig verringern sollte, kann ich als Investor<br />

weniger Kredit bedienen. Allein durch die politische Debatte<br />

über eine Kürzung ist so <strong>de</strong>r Eigenkapitalbedarf bei <strong>de</strong>r<br />

Finanzierung neuer Projekte bei manchen Geldinstituten<br />

um bis zu 50 Prozent gestiegen. Wir brauchen jetzt ein<br />

<strong>de</strong>utliches Signal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>skanzlerin, dass eine überhas -<br />

tete EEG-Novelle endgültig vom Tisch ist. Die Bun<strong>de</strong>sregierung<br />

sollte innerhalb <strong>de</strong>r durch das EEG vorgegebenen<br />

Fristen mit Hilfe <strong>de</strong>r gesetzlich geregelten Expertise von<br />

Wissenschaftlern das EEG reformieren. Der BWE wird diese<br />

Debatte konstruktiv begleiten und unterstützen.“<br />

Der BWE geht <strong>de</strong>rzeit für 20<strong>13</strong> von einem Zubau an<br />

Win<strong>de</strong>nergieanlagen onshore mit einer installierten<br />

Leistung von etwa 2900 Megawatt aus. Dies entspricht<br />

Investitionen in <strong>de</strong>n Standort Deutschland von über 3,5<br />

Milliar<strong>de</strong>n Euro.<br />

PM/CH<br />

26. – 27. November 20<strong>13</strong><br />

Fachtagung | Ausstellung | Event<br />

Wind.Energie<br />

Mittel<strong>de</strong>utsche Branchentage<br />

www.mittel<strong>de</strong>utscher-windbranchentag.<strong>de</strong><br />

in Kooperation mit<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

23


Energie<br />

Umweltschutz spart bares Geld<br />

Elf vogtländische Unternehmen erzielten im Ökoprofit-Projekt Einsparungen von rund 122.000 Euro<br />

Sachsens Umweltminister Frank Kupfer würdigte die Anstrengungen<br />

von Unternehmen aus <strong>de</strong>m Vogtland für <strong>de</strong>n Umweltschutz.<br />

Bei <strong>de</strong>r Abschlussveranstaltung <strong>de</strong>s Ökofit-Projektes<br />

Lengenfeld erhielten am 5. April elf Firmen ihre Zertifikate<br />

für freiwillige Umweltleistungen in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

zwei Jahren und wur<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m in die Umweltallianz Sachsen<br />

aufgenommen.<br />

„Die beteiligten Unternehmen haben in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

zwei Jahren Energie und Kosten eingespart und damit<br />

viel für die Umwelt getan“, sagte Kupfer im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Feierlichkeiten. „Die Ökoprofit-Unternehmen haben insgesamt<br />

rund 612.450 Kilowattstun<strong>de</strong>n Energie eingespart<br />

und dadurch 168 Tonnen Kohlendioxid vermie<strong>de</strong>n. Zusammen<br />

mit <strong>de</strong>n Reduzierungen beim Wasserverbrauch und<br />

beim Abfallaufkommen macht das unterm Strich Einsparungen<br />

von rund 122.000 Euro. Hier wird <strong>de</strong>utlich, dass<br />

sich freiwilliger Umweltschutz lohnt.“ Das Projekt „Ökoprofit“<br />

ist ein Einstiegsprogramm für Unternehmen, die<br />

Umweltmanagementsysteme einführen wollen. Im Rahmen<br />

<strong>de</strong>s Programms nehmen sie an Workshops teil, erhalten<br />

mehrere Beratungen vor Ort und können so erste konkrete<br />

Umweltmaßnahmen planen und einleiten. Der ökologische<br />

und ökonomische Nutzen <strong>de</strong>r einzelnen Maßnahmen<br />

wird dabei erfasst. Nach einer Prüfung erhalten die Unternehmen<br />

das Zertifikat „Ökoprofit-Betrieb“.<br />

In fünfeinhalb Jahren Ökoprofit in Sachsen haben bisher<br />

86 Unternehmen 12,6 Millionen Kilowattstun<strong>de</strong>n Energie<br />

eingespart, was einem Gegenwert von 3,1 Millionen<br />

Euro entspricht.<br />

Die Umweltallianz Sachsen mit <strong>de</strong>rzeit 853 Unternehmen<br />

beruht auf einer freiwilligen Vereinbarung zwischen<br />

Sächsischer Staatsregierung und <strong>de</strong>r sächsischen Wirtschaft.<br />

Unternehmen können von Verwaltungsvereinfachungen wie<br />

Gebührenermäßigungen und an<strong>de</strong>ren Privilegien profitieren,<br />

wenn sie für die Umwelt mehr leisten, als gesetzlich<br />

vorgeschrieben.<br />

PM/CH<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.umweltallianz.sachsen.<strong>de</strong>/<br />

oekoprofit<br />

BYE, BYE LASER!<br />

Die Epson WorkForce Pro Serie überzeugt durch wirtschaftlichen Einsatz<br />

Anzeige<br />

Business Inkjet Drucker wer<strong>de</strong>n sich mittelfristig am Markt<br />

durchsetzen, so lautet die Einschätzung <strong>de</strong>s Fachhan<strong>de</strong>ls,<br />

nach<strong>de</strong>m er <strong>de</strong>n Buiness Inkjet Drucker <strong>de</strong>r WorkForce Pro<br />

Reihe getestet hat. Der Grund: Im direkten Vergleich zu<br />

Laser-basierten Mo<strong>de</strong>llen, die bislang <strong>de</strong>n Office-Druck<br />

dominieren, können durch die Inkjet-Technologie signifikant<br />

Kosten eingespart wer<strong>de</strong>n. Konkret belegen dies folgen<strong>de</strong><br />

Testergebnisse:<br />

Die durch <strong>de</strong>n Druck verursachten Stromkosten von<br />

Epsons Business Inkjets liegen um bis zu 80 Prozent unter<br />

<strong>de</strong>nen vergleichbarer Laserdrucker. Die Seitenpreise von<br />

leis tungsfähigen Tintenstrahlern liegen bis zu 50 Prozent<br />

unter <strong>de</strong>nen vergleichbarer Laserdrucker. Durchschnittlich<br />

müssen bei Tintenstrahldruckern <strong>de</strong>utlich weniger Materialien<br />

ausgetauscht wer<strong>de</strong>n als bei Lasern. So auch bei <strong>de</strong>r<br />

Epson WorkForce Pro Serie. Besitzen Laserdrucker neben<br />

<strong>de</strong>n Tonerkartuschen noch Fotoleiter, Entwicklereinheiten<br />

und weitere Materialien, sind es bei Tintenstrahldruckern<br />

nur Tintenpatronen. Denen wird oftmals nachgesagt, sie<br />

seien so klein. Doch so wie Tintenstrahldrucker in ihren<br />

Leis tungsprofilen auf verschie<strong>de</strong>ne Anfor<strong>de</strong>rungen zugeschnitten<br />

sind, sind es auch die Tintenpatronen. So gibt es<br />

Tintenpatronen mit Reichweiten von rund 400 Seiten bis<br />

zu 10.000 Seiten.<br />

Wichtig dabei ist: Alle diese Angaben wur<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r<br />

international anerkannten ISO/IEEE Norm 24711/24712<br />

bestimmt und sind somit direkt mit <strong>de</strong>n Angaben an<strong>de</strong>rer<br />

Hersteller vergleichbar.<br />

Aber stimmt auch die Druckqualität für Office Zwecke?<br />

Die hochentwickelte Epson DURABrite Tinte zum Beispiel,<br />

die in allen Epson Business Inkjet Druckern zum Einsatz<br />

kommt, besitzt eine spezielle Rezeptur, damit die Drucke<br />

auch auf Recyclingpapier scharf und sauber aussehen. Und<br />

mehr: die Ausdrucke sind nicht nur wisch-und wasserfest<br />

sowie lichtbeständig, son<strong>de</strong>rn erfüllen auch die PTS Kriterien<br />

für dokumentenechtes Drucken!<br />

Überzeugen Sie sich selbst: Die Firma Oliver Oehme<br />

EDV-Service GmbH berät Sie gerne! Als langjähriger Epson<br />

Partner bietet sie nicht nur das notwendige Know-How,<br />

son<strong>de</strong>rn ist auch Ihr Ansprechpartner für ein maßgeschnei<strong>de</strong>rtes<br />

Angebot.<br />

Oliver Oehme EDV-Service GmbH<br />

Straße <strong>de</strong>r Nationen 35 a<br />

09111 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 45052-0<br />

Telefax: 0371 45052-100<br />

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24 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Energie<br />

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Ein Beitrag zur Klimaentlastung<br />

Energieeffiziente Restabfallbehandlung in Chemnitz<br />

Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz.<br />

Foto: Luftbild-Service Büschel,<br />

08301 Schlema<br />

Weißer Weg 180<br />

09<strong>13</strong>1 Chemnitz<br />

Telefon: 0371 67407-101<br />

Telefax: 0371 67407-111<br />

www.awvc.<strong>de</strong><br />

Seit 2005 wer<strong>de</strong>n die kommunalen Restabfälle <strong>de</strong>r<br />

Region am Standort <strong>de</strong>r Deponie Weißer Weg in <strong>de</strong>r<br />

mechanisch-physikalischen Restabfallbehandlungsanlage<br />

(RABA) Chemnitz angenommen und auf<br />

die nahezu 100 %-ige Verwertung vorbereitet. Der<br />

Bau <strong>de</strong>r Anlage und die Verwertung <strong>de</strong>r Produkte<br />

ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung<br />

<strong>de</strong>s Abfallwirtschaftsverban<strong>de</strong>s Chemnitz (AWVC)<br />

in <strong>de</strong>n Jahren 1999/2000.<br />

In <strong>de</strong>r Anlage wur<strong>de</strong>n ab 2005 über 860.000 t Restabfall<br />

verarbeitet. Damit wird die Entsorgungssicherheit für über<br />

800.000 Einwohner gewährleistet. Die mechanisch-physikalische<br />

Restabfallbehandlung benötigt viel Energie. Die<br />

AWVC Abfallverwertungsgesellschaft mbH, eine 100 %-ige<br />

Tochtergesellschaft <strong>de</strong>s Abfallwirtschaftsverban<strong>de</strong>s Chemnitz<br />

(AWVC), hat als Besitzerin und Betreiberin <strong>de</strong>r RABA<br />

insbeson<strong>de</strong>re nach <strong>de</strong>m Jahr 2007 stetig <strong>de</strong>n Energieeinsatz<br />

optimiert.<br />

Die wesentlichen Verbesserungen waren 2011 erreichbar,<br />

da die konzeptionellen Untersuchungen und planerische<br />

Ansätze aus <strong>de</strong>n Jahren 2009 und 2010 im zweiten<br />

Halbjahr 2011 technisch umgesetzt wur<strong>de</strong>n. Damit wur<strong>de</strong>n<br />

die Voraussetzungen geschaffen, die Energieeffizienz <strong>de</strong>r<br />

Anlage entschei<strong>de</strong>nd zu verbessern und die klimawirksamen<br />

CO ² -Emissionen <strong>de</strong>r stoffstromspezifischen Abfallbehandlung<br />

zu reduzieren (siehe Grafik).<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0,0<br />

CO 2 -Bilanz Erdgas und Strom (2005 = 1)<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Jahr<br />

Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r CO ² -Bilanz (kg CO ² /Mg Input)<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s EFRE-Programmes erfolgte für die Maßnahmen<br />

eine För<strong>de</strong>rung durch die EU.<br />

Wesentliche Zielstellungen <strong>de</strong>r 2011 umgesetzten Maßnahmen<br />

sind die Senkung <strong>de</strong>s Erdgasverbrauches, die Reduzierung<br />

<strong>de</strong>s Energieverbrauches bei <strong>de</strong>r Nachzerkleinerung<br />

durch effektivere Zerkleinerungsaggregate sowie die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Variabilität <strong>de</strong>r Stoffströme in <strong>de</strong>r Anlage.<br />

Äußerlich sichtbarer Bestandteil <strong>de</strong>r Maßnahmen ist die<br />

neue Verla<strong>de</strong>halle. In ihr können gleichzeitig mehrere Fahrzeugeinheiten<br />

verla<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Durch das Sächsische Lan<strong>de</strong>samt für Umwelt, Landwirtschaft<br />

und Geologie wur<strong>de</strong> im Rahmen eines FuE-Vorhabens<br />

die Erfolgskontrolle klimarelevanter Maßnahmen<br />

<strong>de</strong>r Abfallwirtschaft in <strong>de</strong>n Abfallverbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Freistaates<br />

Sachsen – EKLIRA – im Jahr 2012 durchgeführt.<br />

Die Ergebnisse sind aktuell im Heft 3/20<strong>13</strong> <strong>de</strong>r Schriftenreihe<br />

<strong>de</strong>s Sächsischen Lan<strong>de</strong>samtes für Umwelt, Landwirtschaft<br />

und Geologie (LfULG), „Klimarelevante Maßnahmen<br />

<strong>de</strong>r Abfallwirtschaft“, veröffentlicht wor<strong>de</strong>n.<br />

Im Vergleich zu <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Vorgängerstudie<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 2009 (LfULG 2009) wur<strong>de</strong>n die spezifischen<br />

Treibhausgasemissionen bzw. -emissionseinsparungen<br />

in <strong>de</strong>r Restabfallbehandlungsanlage Chemnitz auf<br />

-114,3 kg CO ² -Äq./Mg Input (klimaentlastend) verbessert.<br />

Damit ist die Chemnitzer Restabfallverwertung<br />

klima entlastend und die nachgewiesene Verbesserung ist<br />

größer als in <strong>de</strong>n o.g. Projekten prognostiziert.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Erfolgskontrolle wird für die Restabfallbehandlung<br />

und -verwertung <strong>de</strong>s Abfallwirtschaftsver ban<strong>de</strong>s<br />

Chemnitz ein energetischer Gesamt-Netto-Wirkungsgrad<br />

von 31,5 % nachgewiesen. Damit wird durch die Erfolgskontrolle<br />

ein besserer Gesamt-Netto-Wirkungsgrad ermittelt<br />

als er z. B. bei Müllverbrennungsanlagen (MVA mit ausschließlicher<br />

Stromerzeugung; 20,5 %) und Ersatzbrennstoffkraftwerken<br />

(EBS-KW mit ausschließlicher Stromerzeugung;<br />

27,4 %) sowie Biomassekraftwerken (26,0 %)<br />

berechnet wur<strong>de</strong>.<br />

Die aktuellen Ergebnisse nach <strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>r Op -<br />

timierungsmaßnahmen zeigen <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s bisher be -<br />

schrittenen Weges. Neben <strong>de</strong>n Maßnahmen zum effektiveren<br />

Betrieb <strong>de</strong>r Anlage sind die Quantität und Qualität <strong>de</strong>r<br />

aussortierten Eisen- und Nichteisenmetalle (ca. 23.400 t<br />

seit 2005) und die Verwertungswege <strong>de</strong>r hergestellten Produkte<br />

für <strong>de</strong>n Erfolg verantwortlich. Weitere Effekte sind<br />

durch <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r erzeugten Brennstoffe in Kraftwerken<br />

mit Prozess- bzw. Fernwärmeauskopplung (z .B. Kraftwerk<br />

Schwarze Pumpe) o<strong>de</strong>r in EBS-Kraftwerken mit Prozesswärmeauskopplung<br />

möglich.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r politischen Zielstellungen zur Energiewen<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>r betriebswirtschaftlichen Zwänge <strong>de</strong>r Anlagenbetreiber<br />

wer<strong>de</strong>n Klimarelevanz und Energieeffizienz<br />

weiter an Be<strong>de</strong>utung zunehmen.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

25


Energie<br />

Wasserpfennig sorgt für Unmut<br />

Kleine und mittlere Wasserkraftwerke in Sachsen in ihrer Existenz bedroht<br />

Die Energiewen<strong>de</strong> ist in aller Mun<strong>de</strong>, in Regierungskreisen,<br />

Parlamenten, bei Parteien, in <strong>de</strong>r Wirtschaft,<br />

bei Unternehmern und Umweltverbän<strong>de</strong>n,<br />

am Stammtisch und bei Lieschen Müller. Doch wenn<br />

es zur Sache geht, dann schei<strong>de</strong>n sich die Geister.<br />

Die einen wollen <strong>de</strong>n Atomstrom nicht, die an<strong>de</strong>ren<br />

nicht die Verstromung <strong>de</strong>r Kohle. Alle wollen<br />

erneuerbare Energien, allerdings ohne Windrä<strong>de</strong>r,<br />

die die Landschaft verschan<strong>de</strong>ln, ohne Flusswehren,<br />

weil sie <strong>de</strong>n Fischen scha<strong>de</strong>n, und die Sonne<br />

scheint auch nicht alle Tage. Egal, Strom kommt eh<br />

aus <strong>de</strong>r Steck dose. Die Lampen leuchten, <strong>de</strong>r Kühlschrank<br />

kühlt, <strong>de</strong>r Fernseher flimmert, <strong>de</strong>r Föhn stylt<br />

die Haare, <strong>de</strong>r Herd lässt die Speisen gar wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r Computer gewährt Zugang zum World Wi<strong>de</strong> Web<br />

und auch alle an<strong>de</strong>ren technischen Geräte funktionieren<br />

ta<strong>de</strong>llos und versehen ihre Dienste. Um mehr<br />

braucht man sich eigentlich nicht zu kümmern.<br />

Einer, <strong>de</strong>m es nicht am Hut vorbeigeht, wo <strong>de</strong>r Strom herkommt,<br />

ob er umweltschonend und preiswert ist o<strong>de</strong>r nicht,<br />

heißt Onnen Krieger. Der ist Unternehmer im erzgebirgischen<br />

Hennersdorf. Sein seit 1977 bestehen<strong>de</strong>s mittelständisches<br />

Familienunternehmen mit 18 Mitarbeitern hat<br />

sich auf <strong>de</strong>n Stahlwasserbau und an<strong>de</strong>re Stahlbauarbeiten<br />

spezialisiert. Zu <strong>de</strong>n Auftraggebern <strong>de</strong>r Firma zählen Talsperrenverwaltungen,<br />

Flussmeistereien, Bauunternehmen,<br />

Energieversorger, Wasserkraftbetreiber, Fischzuchtbetreiber<br />

und Privatkun<strong>de</strong>n nicht nur in Deutschland, son<strong>de</strong>rn auch<br />

in Österreich, <strong>de</strong>r Schweiz und Frankreich.<br />

Wenn es um Energie geht, <strong>de</strong>nkt Onnen Krieger an<strong>de</strong>rs<br />

als die ewigen Nörgler und Zau<strong>de</strong>rer, die ständig nach Vorbehalten<br />

suchen. Krieger schwört auf erneuerbare Energie<br />

und beson<strong>de</strong>rs auf die Kraft <strong>de</strong>s Wassers. Die nutzt er zur<br />

Energiegewinnung seines kleinen Unternehmens. Und weil<br />

die Zschopau quasi vor <strong>de</strong>r Haustür am Betriebsgelän<strong>de</strong><br />

vorbeifließt, betreibt er hier ein kleines Wasserkraftwerk.<br />

„Unsere Familie nutzt die Wasserkraft seit 1937“, erzählt<br />

Onnen Krieger. „Nur zu DDR-Zeiten war unser Wasserkraftwerk<br />

20 Jahre lang stillgelegt. Seit 1993 ist es wie<strong>de</strong>r<br />

in Betrieb.“ Bei entsprechen<strong>de</strong>m Wasserstand produziert<br />

das Wasserkraftwerk bis zu 270 Kilowatt in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>. Das<br />

ist nicht überwältigend, reicht aber zur Versorgung von<br />

Onnen Kriegers Metallbau GmbH. „Was wir darüber hinaus<br />

an Strom produzieren, geht ans öffentliche Netz und<br />

reicht umgerechnet für etwa 300 Haushalte“, so <strong>de</strong>r<br />

Firmenchef. Der ist mächtig stolz darauf, sauberen, umweltfreundlichen<br />

Strom zu produzieren.<br />

Das wird nicht von allen so gesehen. Betreiber von kleinen<br />

Wasserkraftwerken wer<strong>de</strong>n oft abfällig als Hobby -<br />

stromerzeuger abgetan, die <strong>de</strong>m Bestand <strong>de</strong>r Fische in <strong>de</strong>n<br />

Flüssen Scha<strong>de</strong>n zufügen. Onnen Krieger wi<strong>de</strong>rspricht <strong>de</strong>m.<br />

„Früher, zu DDR-Zeiten wur<strong>de</strong>n in Sachsen rund 3000 Wasserkraftwerke<br />

betrieben. Heute sind es lediglich noch 350.<br />

Und trotz<strong>de</strong>m gab es früher wesentlich mehr Fische in unseren<br />

Flüssen als heute“, sagt <strong>de</strong>r Wasserkraftswerksbetreiber.<br />

„Die geringeren Fischbestän<strong>de</strong> heute haben also<br />

nichts mit unseren Anlagen zu tun.“ Und dann zählt Onnen<br />

Krieger auf, was er alles getan hat, damit die Fische in<br />

<strong>de</strong>r Zschopau ungehin<strong>de</strong>rt ihre Bahn ziehen können. So<br />

hat er 2002 nach <strong>de</strong>m Jahrhun<strong>de</strong>rthochwasser aus freien<br />

Stücken eine Fischtreppe angelegt, obwohl das damals<br />

keine Pflicht war.<br />

Und <strong>de</strong>nnoch sieht er sein Wasserkraftwerk heute in <strong>de</strong>r<br />

Existenz gefähr<strong>de</strong>t. Der Grund ist die geplante Einführung<br />

eines Entgeltes für die Wasserentnahme von Wasserkraftanlagen.<br />

Die Anlagenbetreiber müssten dann pro Kubikmeter<br />

Wasser, <strong>de</strong>n sie entnehmen, 0,01 Cent zahlen und<br />

min<strong>de</strong>stens 15, aber höchstens 25 Prozent ihrer Strompreisvergütung<br />

an <strong>de</strong>n Freistaat abgeben. Das Land rechnet<br />

mit drei Millionen Euro.<br />

„Wir als mittlere Wasserkraftanlage könnten das vielleicht<br />

gera<strong>de</strong> noch verkraften, wür<strong>de</strong> dieser so genannte<br />

Wasserpfennig wie geplant 2014 erhoben. Wir müssten<br />

Onnen Krieger, Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />

Metallbau und Wasserkraft GmbH, am<br />

großen Schütz, <strong>de</strong>r die Wasserzuführung<br />

reguliert. Solche Anlagen wer<strong>de</strong>n von<br />

<strong>de</strong>m Hennersdorfer Unternehmen für<br />

an<strong>de</strong>re Betreiber <strong>de</strong>utschlandweit<br />

gebaut. Fotos: Wolfgang Baltzer<br />

26 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Energie<br />

„Die Anfang dieses Jahres eingeführte Wasserentnahmeabgabe<br />

bedroht bis zu 80 Prozent <strong>de</strong>r Wasserkraftwerksbetreiber<br />

im Freistaat Sachsen in ihrer Existenz.“<br />

Angela Markert, Präsi<strong>de</strong>ntin <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Wasserkraftwerksbetreiber Sachsen und Sachsen-Anhalt e. V.<br />

Wehr an <strong>de</strong>r Zschopau kurz vor <strong>de</strong>m<br />

Frühlingseinbruch. Das Wasser <strong>de</strong>s<br />

erzgebirgischen Flusses sorgt für<br />

sauberen, umweltfreundlichen Strom.<br />

aber mit einer erheblichen Mehrbelastung unseres Unternehmens<br />

rechnen. Für die meisten Betreiber kleiner Anlagen<br />

wäre <strong>de</strong>r Wasserpfennig aber <strong>de</strong>r Ruin“, beklagt Onnen<br />

Krieger.<br />

So sieht das auch die Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r<br />

sächsischen Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammern. Die hat die<br />

Einführung eines Entgeltes für die Wasserentnahme von<br />

Wasserkraftwerksanlagen entschie<strong>de</strong>n zurückgewiesen. Das<br />

geht aus einer Stellungnahme an das Sächsische Staatsministerium<br />

für Umwelt und Landwirtschaft hervor, die die<br />

IHKs als Träger öffentlicher Belange im Interesse ihrer Mitgliedsunternehmen<br />

verfasst haben. Die Einführung eines<br />

Wasserentnahmeentgeltes sei we<strong>de</strong>r sachlich gerechtfertigt<br />

noch vereinbar mit <strong>de</strong>r Belastungsgerechtigkeit <strong>de</strong>r<br />

Abgabepflichtigen. Da nicht begrün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>, welche Lenkungsfunktion<br />

das Wasserentnahmeentgelt haben soll, sei<br />

von einer rein fiskalischen Motivation für die Erhebung auszugehen.<br />

Die Höhe sei zu<strong>de</strong>m unverhältnismäßig, wür<strong>de</strong><br />

zur Unwirtschaftlichkeit und damit zur Aufgabe fast aller<br />

Wasserkraftanlagen in Sachsen führen, da diese häufig nicht<br />

mit <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Gewinn betrieben wer<strong>de</strong>n. Es sei<br />

im Zuge <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong> für die sächsischen IHKs nicht<br />

nachvollziehbar, warum ohne Not das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nutzung<br />

von Wasserkraft zur Energieerzeugung im Freistaat provoziert<br />

wer<strong>de</strong>.<br />

In einem offenen Brief an <strong>de</strong>n sächsischen Ministerpräsi<strong>de</strong>nten<br />

Stanislaw Tillich for<strong>de</strong>rt auch <strong>de</strong>r Wasserkraftwerksverband<br />

Sachsen und Sachsen-Anhalt e. V. die Rück -<br />

Fachgespräch am Firmensitz: Geschäftsführer Onnen Krieger<br />

und Juniorchef Björn Krieger.<br />

nahme <strong>de</strong>r zu Jahresbeginn beschlossenen Wasserentnahmeabgabe.<br />

„Wenn die Abgabe nun wie geplant ab 2014<br />

erstmals erhoben wer<strong>de</strong>n soll, sieht <strong>de</strong>r Wasserkraftwerksverband<br />

für viele Wassermüller in <strong>de</strong>r klein- und mittelständisch<br />

geprägten Branche schwarz“, heißt es in <strong>de</strong>m<br />

Schreiben. „Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n strukturschwachen ländlichen<br />

Gebieten sichern die Wasserkraftanlagen Arbeitsplätze und<br />

Steuereinnahmen“, ist sich Verbandschefin Angela Markert<br />

sicher. „Ge plante Sanierungsarbeiten, um die Anlagen in<br />

Zukunft ökologisch aufzuwerten und die Durchgängigkeit<br />

<strong>de</strong>r Wasserwege für Fische zu ermöglichen, könnten dann<br />

ebenfalls nicht mehr umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Damit verfehlt <strong>de</strong>r<br />

Wasserpfennig ein<strong>de</strong>utig seine Zielrichtung und scha<strong>de</strong>t<br />

damit gleichzeitig <strong>de</strong>m sächsischen Wirtschaftsstandort<br />

massiv.“<br />

Björn Krieger, Juniorchef <strong>de</strong>r Metallbau und Wasserkraft<br />

GmbH, hofft das kleine Wasserkraftwerk an <strong>de</strong>r Zschopau<br />

erhalten zu können. „In <strong>de</strong>n vergangenen 20 Jahren haben<br />

wir in die Erhaltung <strong>de</strong>r Anlage etwa 1,5 Millionen Euro<br />

investiert. Dazu mussten wir Kredite aufnehmen, die zurück -<br />

gezahlt wer<strong>de</strong>n müssen. Mit <strong>de</strong>m Wasserpfennig wird das<br />

eine Zuschussrechnung. Ich hoffe, das es uns kleine Wasserkraftwerksbetreiber<br />

die Staatsregierung nicht noch schwerer<br />

macht, damit wir unsere saubere Energiequelle auch<br />

künftig noch nutzen können.“ Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

27


Treffpunkt<br />

WEITSICHT mit neuem Konzept<br />

Die Unternehmermesse „Weitsicht" fin<strong>de</strong>t am 16. und 17. Oktober im Flughafen Dres<strong>de</strong>n statt<br />

Mit überarbeitetem Konzept und einem bunten<br />

Strauß neuer I<strong>de</strong>en präsentiert sich die Dresdner<br />

Unternehmermesse „Weitsicht" zum nunmehr dritten<br />

Mal. Bewährtes wur<strong>de</strong> beibehalten, Erfahrungsberichte<br />

und Feedbacks <strong>de</strong>r Aussteller und<br />

Besucher wur<strong>de</strong>n eingearbeitet.<br />

So ist <strong>de</strong>r erste Messetag für die Aussteller reserviert, die<br />

ihre jeweils zehn besten Kun<strong>de</strong>n einla<strong>de</strong>n können. Damit<br />

erhält <strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>n Charakter einer Hausmesse und klingt<br />

in einer festlichen Abendveranstaltung aus. Der zweite Tag<br />

beginnt mit einem Ausstellerfrühstück und ist offen für interessiertes<br />

Fachpublikum. Die Aussteller können Klienten und<br />

Geschäftspartner mittels Freiticket zum Besuch <strong>de</strong>r Messe<br />

im Dresdner Flughafen einla<strong>de</strong>n. „Wir erwarten rund 60 bis<br />

70 Aussteller", hofft Initiator Roland Hess. Wer sich bis En<strong>de</strong><br />

April anmel<strong>de</strong>t, erhält 10 Prozent Frühbucherrabatt. Die<br />

Messestän<strong>de</strong> haben alle die gleiche Größe, wer<strong>de</strong>n komplett<br />

aufgebaut und bieten je<strong>de</strong>r Firma die gleichen Voraussetzungen<br />

für eine ansprechen<strong>de</strong> Präsentation. Dies soll<br />

vor allem Firmen mit schmalem Werbebudget entgegenkommen.<br />

Im Gegensatz zum Vorjahr ist diesmal die Gastromesse<br />

an bei<strong>de</strong>n Tagen präsent und in die Unternehmermesse<br />

auf bei<strong>de</strong>n Flughafenplattformen integriert, so dass<br />

hier mehr Synergieeffekte erwartet wer<strong>de</strong>n. Neu ist eine<br />

Grün<strong>de</strong>rlounge, die ein umfangreiches Informationsangebot<br />

bereithält für alle, die ins Unternehmertum starten wollen,<br />

die sich noch mit diesem Gedanken tragen o<strong>de</strong>r vor<br />

geraumer Zeit gestartet sind. Die organisatorischen Vor -<br />

bereitungen hat die noch sehr junge Unternehmensberatungsgesellschaft<br />

Avalia UG übernommen. Sogar Auto -<br />

mobilfans kommen auf ihre Kosten. Opel wird auf <strong>de</strong>r Ab -<br />

flugebene eine Mo<strong>de</strong>llpalette präsentieren. Abgerun<strong>de</strong>t wird<br />

die Unternehmermesse durch Fachvorträge und Diskussionsrun<strong>de</strong>n.<br />

„Hier haben wir die Kommunikation verbessert<br />

und richten die Foren sehr praxisnah aus", so Roland<br />

Hess. Auch die Benefizminute wur<strong>de</strong> beibehalten.<br />

Simone Pflug<br />

Freuen sich auf viele interessierte<br />

Unternehmer: Roland Hess, <strong>de</strong>r die<br />

„Weitsicht“ vor drei Jahren ins Leben<br />

rief, und Projektassistentin Stephanie<br />

Mai.<br />

Foto: Medienkontor<br />

Bei Anmeldungen<br />

bis zum 30. April<br />

gibt es zehn Prozent<br />

Frühbucherrabatt.<br />

Anmeldungen unter:<br />

www.dresdner-weitsicht.<strong>de</strong><br />

„Wir wer<strong>de</strong>n 18“<br />

Traditionsveranstaltung mit ständig neuen Überraschungen: Visitenkartenparty<br />

Die mittlerweile 18. Visitenkartenparty fin<strong>de</strong>t am 5. Juni ab<br />

19 Uhr bei Büroland in Chemnitz in <strong>de</strong>r Beckerstr. 11 statt.<br />

Auch in diesem Jahr wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r rund 500 Gäste erwartet,<br />

die sich unter <strong>de</strong>m Motto „Wir wer<strong>de</strong>n 18“ treffen und<br />

<strong>de</strong>n Abend nutzen wer<strong>de</strong>n, um alte Bekannte zu treffen und<br />

neue Kontakte zu knüpfen.<br />

Etwas Neues wird auch wie<strong>de</strong>r das Programm bieten,<br />

über das sich Interessenten vorab auf www.vip-chemnitz.<strong>de</strong><br />

informieren können.<br />

Natürlich soll die eigentliche I<strong>de</strong>e <strong>de</strong>r Visitenkartenparty<br />

nicht zu kurz kommen: Kontakte knüpfen und pflegen!<br />

„Manche Bekannte treffen sich nur einmal im Jahr, und<br />

zwar genau hier“ so die Aussage einiger Gäste.<br />

Wie im letzten Jahr bauen die Initiatoren die kleine Zeltstadt<br />

vor <strong>de</strong>n Büroland-Gebäu<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r auf, die für eine<br />

tolle Atmosphäre sorgen wird. In <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkmalgeschützten<br />

Fabrik, die in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren für die Party<br />

genutzt wur<strong>de</strong>, läuft bereits die Sanierung. Derzeit sind<br />

nur noch zwei große Lofts im Dachgeschoss und einige<br />

Büroflächen frei.<br />

Auch <strong>de</strong>r ansässige Büroeinrichter Büroland wird in die<br />

unteren zwei Etagen <strong>de</strong>r sanierten Fabrik einziehen und<br />

Trends in puncto Arbeitswelten, Ergonomie sowie Optimierung<br />

von Büroflächen <strong>de</strong>monstrieren.<br />

PM/CH<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.vip-chemnitz.<strong>de</strong><br />

28 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Treffpunkt<br />

Messe auf Wachstumskurs<br />

Messe Dres<strong>de</strong>n setzt auf Erweiterung <strong>de</strong>s Veranstaltungsspektrums<br />

Schloss Albrechtsberg wird für Gala -<br />

veranstaltungen genutzt und von <strong>de</strong>r<br />

Messe Dres<strong>de</strong>n GmbH mit einigen<br />

Umbauten und glamourösen Details<br />

versehen.<br />

Foto: Messe<br />

Das Veranstaltungsjahr 2012 war ein sehr erfolgreiches<br />

für die städtische GmbH, resümierte Ulrich<br />

Finger. „Mit <strong>de</strong>r Fokussierung auf starke Gastveranstaltungen,<br />

<strong>de</strong>n Ausbau hochwertiger Eigenmessen,<br />

die optimale Auslastung <strong>de</strong>s Kongressbereiches<br />

Börse Dres<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Halle 1 für Konzerte ist<br />

die Messe Dres<strong>de</strong>n im Jahr 2012 einen weiteren<br />

großen Schritt <strong>de</strong>s Erfolges gegangen“, so <strong>de</strong>r Messechef.<br />

Mit 5,17 Millionen Euro erwirtschaftete die Messe Dres<strong>de</strong>n<br />

erneut einen Umsatz wie im Vorjahr (5,24 Mio. Euro). Als<br />

Austragungsort von 166 Veranstaltungen fan<strong>de</strong>n 469.000<br />

Besucher <strong>de</strong>n Weg ins Messegelän<strong>de</strong>, gut 120.000 weniger<br />

als im Vorjahr. Seit <strong>de</strong>m zweiten Halbjahr 2012 fungiert<br />

die Halle 1 als Ausweichspielstätte für Unterhaltungsmusik<br />

<strong>de</strong>s in Sanierung befindlichen Kulturpalastes. Mit <strong>de</strong>m<br />

Schloss Albrechtsberg hat die Messe GmbH seit 1. Januar<br />

20<strong>13</strong> eine glanzvolle Stätte für Gala-Veranstaltungen hinzugewonnen.<br />

Trotz <strong>de</strong>s Rückzuges <strong>de</strong>r TMS Messen Kongresse Ausstellungen<br />

GmbH zeigt sich <strong>de</strong>r Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r gut<br />

gefüllt. So öffnet die PIETA, die größte Fachmesse für Bestattungsbedarf<br />

und Friedhofstechnik in <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

- eine Eigenproduktion <strong>de</strong>r Messe Dres<strong>de</strong>n mit<br />

nationaler und internationaler Beteiligung - vom 24. bis<br />

26.Mai die Halle1 für das Fachpublikum. Die Deutsche<br />

Gesellschaft für Neurologie (18. bis 21.09.) und die Deutsche<br />

Gesellschaft für Urologie (25. bis 28.09.) nutzen für<br />

ihre Jahrestagungen das gesamte Messegelän<strong>de</strong>. Die europäische<br />

Leitmesse <strong>de</strong>r Halbleiterindustrie, die SEMICON<br />

Europa, und die Plastic Electronics Exhibition & Conference<br />

sorgen vom 8. bis 10. Oktober wie<strong>de</strong>r für internationales<br />

Publikum in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>shauptstadt.<br />

In Partnerschaft mit <strong>de</strong>r Ortec Messe und Kongress GmbH<br />

stehen im Oktober die „Immo & Finanz“ und im Januar<br />

2014 die “SachsenKrad“ und die „KarriereStart“, mit einer<br />

geplanten Erweiterung auf die Halle 1, auf <strong>de</strong>m Programm.<br />

Neben einer Neuauflage <strong>de</strong>r Messe „schriftgut“ wird die<br />

„1. Frauenmesse“ am 4. und 5. Mai Premiere feiern.<br />

PM/SP<br />

Treffpunkt außerhalb <strong>de</strong>s Protokolls<br />

Alte Messe Leipzig feiert 100 Jahre<br />

Die Leipziger Frühjahrs- und Herbstmessen<br />

ermöglichten auch Treffen von<br />

Unternehmensvertretern aus Län<strong>de</strong>rn<br />

verschie<strong>de</strong>ner politischer Systeme.<br />

Foto: Leipziger Messeamt<br />

Die Alte Messe Leipzig feiert am 1.Mai 20<strong>13</strong> <strong>de</strong>n<br />

100. Jahrestag <strong>de</strong>s Bestehens, und die Leipziger sind<br />

eingela<strong>de</strong>n, am Abend <strong>de</strong>s Maifeiertages mitzufeiern.<br />

Ab 17.30 Uhr dreht sich von Führungen über<br />

Dok-Filme, Leipziger Blätter, Fotowettbewerb und<br />

historischen Exponaten alles um die 100 Jahre <strong>de</strong>s<br />

Gelän<strong>de</strong>s. Höhepunkt und Finale <strong>de</strong>s Abends ist um<br />

21.00 Uhr das Open Air Spektakel TITANIC <strong>de</strong>s auf<br />

<strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> ansässigen Theater Titanick.<br />

Mit <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>de</strong>r internationalen Baufachausstellung<br />

(IBA) am 03. Mai 19<strong>13</strong> wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grundstein eines <strong>de</strong>r<br />

weltweit be<strong>de</strong>utendsten internationalen Messegelän<strong>de</strong><br />

gelegt. Mit <strong>de</strong>m Einzug <strong>de</strong>r Technischen Messe im Jahr 1920<br />

vollzog sich auf <strong>de</strong>m Areal ein enormes Wachstum. Allein<br />

bis 1928 entstan<strong>de</strong>n 17 neue Ausstellungshallen. Tausen<strong>de</strong><br />

Händler und Interessierte aus aller Welt strömten bis in<br />

die 90er Jahre <strong>de</strong>s 20.Jahrhun<strong>de</strong>rts zu <strong>de</strong>n Frühjahrs- und<br />

Herbstmessen jährlich auf das Gelän<strong>de</strong>. Neben <strong>de</strong>r Bauindustrie<br />

präsentierten sich dabei die Automobil-, Maschinenbau-,<br />

Elektro- und Chemieindustrie sowie die Sportund<br />

Freizeitmesse. Nicht zuletzt boten die Messehallen Gelegenheit<br />

für Treffen von Ost und West auch außerhalb <strong>de</strong>s<br />

politischen Protokolls.<br />

Seit <strong>de</strong>m Umzug <strong>de</strong>r Leipziger Messe auf das neue Messegelän<strong>de</strong><br />

im Jahr 1996 hat sich auf <strong>de</strong>m Areal ein großer<br />

Wan<strong>de</strong>l vollzogen, <strong>de</strong>r noch in vollem Gange ist.<br />

Wissenschaft, Medizin und Biotechnologie haben sich<br />

angesie<strong>de</strong>lt, genauso wie Han<strong>de</strong>l, Gastronomie, Sport und<br />

Kunst sowie eine große Automeile. In <strong>de</strong>r Interessengemeinschaft<br />

Alte Messe sind fast alle Anlieger versammelt<br />

und för<strong>de</strong>rn mit ihrem interdisziplinären Netzwerk, dass das<br />

Gelän<strong>de</strong> neu ge<strong>de</strong>iht.<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

29


Treffpunkt<br />

Wie Mo<strong>de</strong>llarbeitsplätze helfen<br />

Unternehmertreff in <strong>de</strong>r Klinik Bavaria Kreischa mit Einblicken in medizinisch-berufsorientierte Rehabilitation<br />

Abgesehen von <strong>de</strong>n kleinen Unannehmlichkeiten, mit <strong>de</strong>nen<br />

sich Menschen das Leben manchmal schwermachen, birgt<br />

insbeson<strong>de</strong>re das berufliche Umfeld ein großes Potenzial<br />

für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Ob körperliche<br />

Beschwer<strong>de</strong>n, Bewegungs- und Belastbarkeitseinschränkungen<br />

bei <strong>de</strong>r Arbeit, Langzeitfolgen ergonomisch ungüns -<br />

tig gestalteter Arbeitsplätze o<strong>de</strong>r psychosoziale Probleme<br />

wie Zeitdruck o<strong>de</strong>r Mobbing – sie bedürfen einer professionellen<br />

Behandlung. Dabei ist das nicht allein ein Arbeitnehmerproblem,<br />

son<strong>de</strong>rn verantwortungsbewusste Arbeitgeber<br />

sind dafür ebenso sensibilisiert.<br />

Um Unternehmern einen konkreten Einblick in arbeitsplatzbezogene<br />

Reha-Maßnahmen zu geben, hatte <strong>de</strong>r Unternehmerverband<br />

Sachsen gemeinsam mit <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

für Gesun<strong>de</strong> Arbeit Dres<strong>de</strong>n mbH am 20. März in die Klinik<br />

Bavaria nach Kreischa eingela<strong>de</strong>n, ins Medizinische Zentrum<br />

für Arbeit und Beruf (MedZAB). Hier wer<strong>de</strong>n berufsbezogene<br />

Fragestellungen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />

umfassend beantwortet. In erster Linie dient<br />

das MedZAB <strong>de</strong>r medizinisch-berufsorientierten Rehabilitation<br />

von stationär aufgenommenen Patienten, aber auch<br />

teilstationäre Reha ist möglich. An Mo<strong>de</strong>llarbeitsplätzen<br />

wie Metallbearbeitungsmaschinen, Büroarbeitsplätzen, einer<br />

Postsortieranlage o<strong>de</strong>r Supermarktkasse trainieren die Patienten,<br />

wie sie ihre Arbeitskraft wie<strong>de</strong>rerlangen und dabei<br />

Zwangshaltungen vermei<strong>de</strong>n. Von speziell geschultem Fachpersonal<br />

wer<strong>de</strong>n sie umfassend und individuell betreut.<br />

„Wir praktizieren ein enges Zusammenspiel von Therapeuten,<br />

Sozialpädagogen und Arbeitsmedizinern, um die<br />

Rehabilitan<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r fit für ihren Beruf zu machen“, bestätigt<br />

<strong>de</strong>r medizinische Leiter <strong>de</strong>s MedZAB, Dr. Johannes<br />

Kiesel, Facharzt für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin, Umweltmedizin<br />

und Rehabilitationswesen. Die Rehabilitan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<br />

unter Berücksichtigung ihrer individuellen beruflichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen und <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n medizinischen Funktionseinschränkungen<br />

behan<strong>de</strong>lt und mit speziellen therapeutischen<br />

und ärztlichen Modulen allmählich wie<strong>de</strong>r an<br />

ihre berufliche Tätigkeit herangeführt. Manchmal können<br />

durch die trainierten Tätigkeiten nützliche Kleinigkeiten für<br />

<strong>de</strong>n Klinikalltag hergestellt o<strong>de</strong>r repariert wer<strong>de</strong>n – das<br />

erhöht die Motivation.<br />

„Wir sind sehr froh, dass wir das Know-how nutzen können“,<br />

sagt Diplom-Sportwissenschaftler und Euro-Ergonom<br />

Michael Jacobs von <strong>de</strong>r Gesellschaft für Gesun<strong>de</strong> Arbeit<br />

Dres<strong>de</strong>n mbH. Seit vielen Jahren unternimmt die „Gesun<strong>de</strong><br />

Arbeit“ große Anstrengungen, um Unternehmen professionell<br />

bei <strong>de</strong>r Gesundheitsprävention und <strong>de</strong>r betrieblichen<br />

Gesundheitsför<strong>de</strong>rung zu begleiten, bietet Beratungen,<br />

Gesundheitstraining und Belastungsanalysen. An <strong>de</strong>n<br />

Mo<strong>de</strong>llarbeitsplätzen im MedZAB lassen sich körperschonen<strong>de</strong><br />

Verhaltenstechniken untersuchen und berufsspezifische<br />

Ausgleichsübungen ableiten, die im Rahmen einer<br />

Gesundheitsberatung Arbeitgebern und Arbeitnehmern übermittelt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Weiterhin gibt es Unterstützung<br />

zum sinnvollen Ablauf von betrieblichem Einglie<strong>de</strong>rungsmanagement<br />

und zur Einrichtung behin<strong>de</strong>rten- o<strong>de</strong>r altersgerechter<br />

Arbeitsplätze.<br />

„Lei<strong>de</strong>r ist die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Gesundheitsfürsorge bei<br />

<strong>de</strong>n Unternehmen noch nicht angekommen“, bedauert<br />

Klaus-Dieter Lin<strong>de</strong>ck vom Unternehmerverband Sachsen.<br />

Diese wachse vermutlich erst, wenn <strong>de</strong>r Fachkräftemangel<br />

akut spürbar wird. Diese Ansicht kann Andreas Frädrich,<br />

Pressesprecher <strong>de</strong>r Klinik Bavaria, bestätigen: „Vor allem<br />

im Gesundheitswesen macht sich die <strong>de</strong>mografische Lücke<br />

bereits <strong>de</strong>utlich bemerkbar.“ Dem Fachkräftemangel vor<br />

allem im pflegerischen Bereich könne man neben Zuwan<strong>de</strong>rung<br />

und Innovationskraft nur durch bessere Nutzung<br />

<strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Arbeitsmarktpotenziale begegnen.<br />

Die teilnehmen<strong>de</strong>n Unternehmer je<strong>de</strong>nfalls zeigten sich<br />

beeindruckt und waren sehr angetan von <strong>de</strong>r Offenheit <strong>de</strong>r<br />

Klinik Bavaria, mit <strong>de</strong>r sie Einblicke in ihre Fachbereiche bot,<br />

vom liebevollen Engagement <strong>de</strong>s Fachpersonals und <strong>de</strong>r<br />

Gastfreundschaft <strong>de</strong>r Geschäftsleitung, allen voran Angelika<br />

Presl.<br />

Simone Pflug<br />

Basierend auf <strong>de</strong>n Erfahrungen und<br />

Eigenentwicklungen <strong>de</strong>r Klinik Bavaria<br />

wer<strong>de</strong>n spezifische Therapie-, Trainingsund<br />

Schulungsmaßnahmen in das<br />

Behandlungsprogramm integriert.<br />

Davon konnten sich Interessierte zum<br />

Unternehmertreff am 20. März über -<br />

zeugen.<br />

Foto: Olaf Börner<br />

Veranstaltungstermine <strong>de</strong>r<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

8. Mai, <strong>13</strong> Uhr<br />

Beiratssitzung<br />

„Gesun<strong>de</strong> Arbeit“<br />

Referenten aus <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

und weiterer<br />

Branchen<br />

Ort: Hotel Pullman,<br />

Prager Str. 2c, 01069 Dres<strong>de</strong>n<br />

22. Mai, 18 Uhr<br />

„Gütesiegel Gesun<strong>de</strong> Arbeit“<br />

Referent Michael Erlecke,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r Obstland<br />

Dürrweitzschen AG<br />

Ort: Gesellschaft für Gesun<strong>de</strong><br />

Arbeit Dres<strong>de</strong>n mbH,<br />

Prager Str. 3, 01069 Dres<strong>de</strong>n<br />

30 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Vor<strong>de</strong>nker Mittel<strong>de</strong>utschlands<br />

Die Zukunft <strong>de</strong>r Industrie<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist Medienpartner <strong>de</strong>s „Innovation – Unternehmergipfels“<br />

Bild links:<br />

Für Nie<strong>de</strong>rsachsens Wirtschaftsminister<br />

Jörg Bo<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>r Innovationsgipfel ein<br />

wichtiger Impulsgeber für neue Denkanstöße.<br />

Bild rechts:<br />

Viele Diskussionsbeiträge <strong>de</strong>r Entschei<strong>de</strong>r,<br />

Führungskräfte, Experten und Multiplikatoren<br />

verschie<strong>de</strong>ner Branchen<br />

sind richtungsweisend für unsere<br />

Gesellschaft.<br />

Fotos: F.A.Z.-Institut<br />

Initiator <strong>de</strong>s „Innovation –<br />

Unternehmergipfels“ ist das<br />

F.A.Z.-Institut, Innovations -<br />

projekte in Frankfurt.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.innovationsgipfel.<strong>de</strong><br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist erneut Medienpartner<br />

<strong>de</strong>s „Innovation – Unternehmergipfels“. Er fin<strong>de</strong>t<br />

in diesem Jahr am 28. Juni in Frankfurt am Main<br />

statt. Aus diesem Anlass präsentiert das <strong>Wirtschaftsjournal</strong><br />

in dieser und <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n <strong>Ausgabe</strong>n<br />

Unternehmen, die mit ihren Produkten,<br />

Dienstleistungen o<strong>de</strong>r Managementstrategien beispielgebend<br />

sind.<br />

Der „Innovation - Unternehmergipfel 20<strong>13</strong>" lädt, wie<br />

schon in Dres<strong>de</strong>n, Frankfurt, Stuttgart, München und zuletzt<br />

in Hannover, verschie<strong>de</strong>ne Akteure <strong>de</strong>s gesamten Innovationsprozesses<br />

ein und bietet allen Teilnehmern Gelegenheit,<br />

Einblicke in und Erfahrungen aus <strong>de</strong>r Praxis von<br />

führen<strong>de</strong>n Spitzenunternehmen und Experten zu gewinnen,<br />

um sie in nachhaltigen Erfolg umzusetzen.<br />

„Der Unternehmergipfel gilt als Treffpunkt wichtiger<br />

Akteure im Innovationsprozess und als hervorragen<strong>de</strong><br />

Plattform für einen fruchtbaren Austausch von Meinungen,<br />

Erfahrungen und I<strong>de</strong>en. Das soll auch heute wie<strong>de</strong>r<br />

so sein“, erklärte Jörg Bo<strong>de</strong>, Nie<strong>de</strong>rsachsens Minister für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, in seiner Eröffnungsre<strong>de</strong><br />

zum „Innovation – Unternehmergipfel 2012“ im NORD/LB<br />

forum in Hannover. „Veranstaltungen wie die heutige sind<br />

ein wichtiger Impuls für uns alle uns auszutauschen, neue<br />

Denkanstöße zu bekommen und diese in unsere praktische<br />

Arbeit einfließen zu lassen.“<br />

Im Eröffnungsplenum <strong>de</strong>r diesjährigen Veranstaltung<br />

wer<strong>de</strong>n zum Themenkomplex „Industrie <strong>de</strong>r Zukunft " Volker<br />

Bouffier, Ministerpräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hessen, Dr.<br />

Roland Mohr, Geschäftsführer, Infraserv GmbH & Co. Höchst<br />

KG, Dr. Günter Jordan, Partner, A.T. Kearney GmbH und<br />

Otto Wassermann, Aufsichtsratsvorsitzen<strong>de</strong>r, Otto Wassermann<br />

AG, diskutieren. Sie sollen die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Impulse für die anschließen<strong>de</strong>n Foren liefern, die sich<br />

u. a. mit „Produktivität 4.0.“, <strong>de</strong>r „Digitalen Fabrik“ sowie<br />

innovativen Personalkonzepten auseinan<strong>de</strong>rsetzen wer<strong>de</strong>n.<br />

CH<br />

Neue Möglichkeiten<br />

Experte für Kühl-, Isolier- und Reinraumtechnik erweitert erheblich sein Know-how<br />

Weitere Informationen unter:<br />

http://www.ilkazell.<strong>de</strong><br />

Seit 2012 setzt die ILKAZELL Isoliertechnik GmbH ein 4,5<br />

Millionen Euro umfassen<strong>de</strong>s Investitionsprogramm um. Dies<br />

beinhaltet auch eine neue Blechverarbeitungsanlage <strong>de</strong>r<br />

Firma Wemo Ne<strong>de</strong>rland BV, die <strong>de</strong>rzeit die mo<strong>de</strong>rnste Maschine<br />

dieser Art in Deutschland ist. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um<br />

eine Universalmaschine, mit <strong>de</strong>r das Unternehmen seine<br />

Erzeugnisse weiter entwickeln will. Ilkazell ist in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Kühl-/Tiefkühlzellen, Reinraumtechnik, Umweltsimulation,<br />

Bausysteme aktiv.<br />

Ebenso lässt sich mit <strong>de</strong>r neuen Anlage die Produktivität<br />

bis zu 30 Prozent erhöhen und die Durchlaufzeiten <strong>de</strong>utlich<br />

reduzieren. Dies ist auch ein Anlass für <strong>de</strong>n Geschäftsführer<br />

Gert Kehle, über Lohnarbeit nachzu<strong>de</strong>nken.<br />

Gegenwärtig kommen für sein Unternehmen die größeren<br />

Umsatzimpulse aus <strong>de</strong>r Pharmaindustrie. Vor allem<br />

beliefert er Kun<strong>de</strong>n in Russland und <strong>de</strong>r Schweiz mit verschie<strong>de</strong>nen<br />

Kühl- und Reinraumsystemen, die seine Mitarbeiter<br />

auch vor Ort montieren.<br />

CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

31


Vor<strong>de</strong>nker Mittel<strong>de</strong>utschlands<br />

CATCH ME!<br />

Großes Interesse an Dresdner Innovationswerkstatt zum Thema Personalgewinnung<br />

Erfolgreiche Personalpolitik für junge Unternehmen stand<br />

im Mittelpunkt <strong>de</strong>r 3. Innovationswerkstatt Wirtschaft am<br />

26. März. Unter <strong>de</strong>m witzigen Titel "Catch me!" trafen sich<br />

Vertreter von Start-ups und KMU, um sich vorrangig über<br />

Personalfragen auszutauschen. Wie Arbeitgeber mit <strong>de</strong>m<br />

Lebensgefühl <strong>de</strong>r heutigen Generation konfrontiert wer<strong>de</strong>n,<br />

stellte Anett Eichner vom Organisator HightechStartbahn<br />

an <strong>de</strong>n Anfang. Der Fachkräftemangel in einigen Branchen<br />

hinterlässt seine Spuren. Arbeitnehmer kommunizieren<br />

auf Augenhöhe mit ihrem Vorgesetzten, Unternehmen<br />

müssen sich als attraktive und zukunftsträchtige Arbeitgeber<br />

<strong>de</strong>n wählerischen und selbstbewussten Kandidaten präsentieren.<br />

Wie man zum Vorteil <strong>de</strong>s Unternehmens mit <strong>de</strong>n<br />

anspruchsvollen Mitarbeitern umgeht, legten Tino Petsch,<br />

Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r 3D-Micromac AG, und Katrin<br />

Haubold, bei <strong>de</strong>r Komsa AG zuständig für Personalentwicklung<br />

und -administration, an Beispielen aus ihren Firmen<br />

dar. Flexible Arbeitszeiten, Familienfreundlichkeit und<br />

Entgegenkommen bei privaten Verpflichtungen haben für<br />

Mitarbeiter offenbar einen viel höheren Stellenwert als hohe<br />

Gehälter. „Zum Glück zählen nicht nur monetäre Ansprüche",<br />

so Tino Petsch, „<strong>de</strong>nn mit <strong>de</strong>n Gehältern <strong>de</strong>r ’Großen’<br />

können wir hier nicht mithalten." Flache Hierarchien<br />

und die damit mögliche bessere Würdigung <strong>de</strong>r Leistung<br />

je<strong>de</strong>s Einzelnen hob Katrin Haubold als einen Vorteil von<br />

KMU hervor.<br />

Mit welchen Maßnahmen es Arbeitgeber schaffen, zu<br />

einer attraktiven „Marke“ zu wer<strong>de</strong>n, erläuterte Robert<br />

Weichert, geschäftsführen<strong>de</strong>r Partner <strong>de</strong>r Kommunikationsberatung<br />

PR-Piloten. „Employer Branding ist von <strong>de</strong>r<br />

Glaubwürdigkeit abhängig!“, betonte er. Wer qualifizierte<br />

Bewerber ansprechen will, muss ein Image vorweisen, das<br />

nicht nur Mantel, son<strong>de</strong>rn Unternehmensinhalt ist. In <strong>de</strong>n<br />

abschließen<strong>de</strong>n Diskussionsforen konnten viele Einzelfragen<br />

<strong>de</strong>r zahlreichen Teilnehmer geklärt wer<strong>de</strong>n.<br />

Simone Pflug<br />

In <strong>de</strong>n Diskussionsforen konnten viele<br />

Einzelfragen <strong>de</strong>r Teilnehmer beantwortet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Foto: RKW<br />

Neue Einblicke<br />

Wirtschaftsjunioren tauchten in die Welt <strong>de</strong>r Wissenschaft ein<br />

Im März trafen sich die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Wirtschaftsjunioren<br />

Plauen-Vogtland im Max-Planck-Institut<br />

für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dres<strong>de</strong>n,<br />

um sich einen Einblick in die Welt <strong>de</strong>r Grundlagenforschung<br />

zu verschaffen.<br />

Insgesamt gibt es <strong>de</strong>utschlandweit 80 Institute. Das Dresdner<br />

Institut gilt mit seinen offenen Strukturen und <strong>de</strong>m einzigartigen<br />

Kommunikationskonzept als Vorreiter in <strong>de</strong>r Forschungsgemeinschaft.<br />

Je<strong>de</strong>n Freitag tauschen sich die<br />

Wissenschaftler über Ergebnisse und Errungenschaften <strong>de</strong>r<br />

Woche aus, danach geht es bei <strong>de</strong>r sogenannten Bier session<br />

weiter mit <strong>de</strong>m informellen Erfahrungs- und Wissenstransfer.<br />

So wer<strong>de</strong>n häufig Probleme interdisziplinär vorangebracht<br />

und gelöst. „Wir haben das gesellige Miteinan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Forscher<br />

hautnah erleben können und waren schlichtweg<br />

begeistert. Das ist in <strong>de</strong>r Forschung bisher nicht Usus“, so<br />

Sina Krieger, Geschäftsführerin <strong>de</strong>s Vereins Wirtschafts -<br />

junioren. Rund 400 Mitarbeiter aus 45 Nationen arbeiten<br />

in Dres<strong>de</strong>n an Projekten, die für die Diagnose und Behandlung<br />

von Krankheiten, wie z.B. Krebs und Alzheimer, entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Anhaltspunkte liefern sollen.<br />

Nach <strong>de</strong>r Besichtigung <strong>de</strong>s Max-Planck-Institutes ging<br />

es noch ins Bioinnovationszentrum, wo sich die Wirtschaftsjunioren<br />

mit <strong>de</strong>m Geschäftsführer <strong>de</strong>s Biotechnologieverban<strong>de</strong>s<br />

Biosaxony e. V. und <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschlandweit<br />

agieren<strong>de</strong>n Ingenieur-Dienstleister brunel austauschten.<br />

„Den Blick weiten und sich mit neuen Entwicklungen<br />

und Trends auseinan<strong>de</strong>rsetzen, das liegt im Interesse <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaftsjunioren“, so Sina Krieger. PM/CH<br />

32 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Vor<strong>de</strong>nker Mittel<strong>de</strong>utschlands<br />

Straße <strong>de</strong>r Erfin<strong>de</strong>r<br />

Auf <strong>de</strong>m Tag <strong>de</strong>r Sachsen wer<strong>de</strong>n erstmals große und<br />

kleine Vor<strong>de</strong>nker <strong>de</strong>r Wirtschaft präsentiert<br />

Praxisvorträge zur IT-Konferenz<br />

für Entschei<strong>de</strong>r am 22./23.Mai<br />

Open IT Summit, Berlin<br />

Unter <strong>de</strong>r Überschrift „einfach patent“ bereitet Schwarzenberg<br />

für <strong>de</strong>n „Tag <strong>de</strong>r Sachsen“ vom 6. Bis 8. September<br />

die 1. Sächsische Erfin<strong>de</strong>rstraße vor. Auf einer<br />

300 Meter langen Passage entlang <strong>de</strong>r Bahnhofstraße<br />

wer<strong>de</strong>n sich die größten Unternehmen <strong>de</strong>r Stadt, weitere<br />

Firmen aus <strong>de</strong>r Region und die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

interessante Innovation aus <strong>de</strong>m Freistaat zeigen. Aber<br />

auch die „kleinen Erfin<strong>de</strong>r“ und klugen Köpfe sollen<br />

zum „Tag <strong>de</strong>r Sachsen“ ein Podium erhalten und sind<br />

ebenso aufgerufen, sich zu bewerben.<br />

Veranstaltungen<br />

16. Mai 20<strong>13</strong><br />

Die lange und erfolgreiche Industriegeschichte<br />

Sachsens erfüllt mit Stolz und<br />

ist Antrieb für die heutige Unternehmerschaft.<br />

Foto: Große Kreisstadt Schwarzenberg<br />

Schwarzenberg ist als Wirtschaftsstandort traditionell<br />

gewachsen. Dabei sind die Wurzeln gera<strong>de</strong> im Bereich<br />

<strong>de</strong>r Metallverarbeitung in <strong>de</strong>n kleinen Klempnerwerkstätten,<br />

die En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts vielfach entstan<strong>de</strong>n,<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Aber auch das mo<strong>de</strong>rne Gießereiunternehmen<br />

hat seine Wurzeln in <strong>de</strong>r Verhüttung von<br />

Eisenerzen. Das Werk in Schwarzenberg kann sogar auf<br />

eine über 600-jährige Geschichte zurückblicken. Ebenso<br />

weit in die Vergangenheit reicht die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r<br />

Pappen- und Kartonagenfertigung in Schwarzenberg.<br />

Business and Innovation Centre (BIC)<br />

Zwickau GmbH<br />

Veranstaltungsort: Konferenzzentrum<br />

Gewerbestraße 19<br />

08115 Lichtentanne, OT Stenn<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.tag<strong>de</strong>rsachsen20<strong>13</strong>.<strong>de</strong><br />

Was früher <strong>de</strong>r Klempner mit seiner Handschere exakt<br />

zuschnei<strong>de</strong>n musste, wur<strong>de</strong> später durch einen einzigen<br />

Pressendruck möglich. Viele beschritten mit ihrem<br />

kleinen Handwerk <strong>de</strong>n Weg zur industriemäßigen Produktion<br />

– heute allgegenwärtig und nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken.<br />

So wur<strong>de</strong>n aus kleinen Handwerksbetrieben<br />

nach und nach Unternehmen, <strong>de</strong>ren Nachfolger heute<br />

noch weltweit tätig sind, bei anerkannten wissenschaftlichen<br />

Studien mitwirken o<strong>de</strong>r neue Produktionsverfahren<br />

entwickeln. Immer wie<strong>de</strong>r gelang es in<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit <strong>de</strong>n Firmen, sich durch Erfin<strong>de</strong>rgeist,<br />

Engagement und harter Arbeit <strong>de</strong>n neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Zeit zu stellen und sich am Markt zu<br />

behaupten.<br />

Projektleiter Thomas Hahn: „Auf unsere beson<strong>de</strong>re<br />

Indus triegeschichte sind wir stolz und sie ist uns Verpflichtung<br />

zugleich. Daher soll die 1. Sächsische Erfin<strong>de</strong>rstraße<br />

nicht nur Firmenpräsentation sein, son<strong>de</strong>rn<br />

auch einen Abriss <strong>de</strong>r Industriegeschichte geben. Wir<br />

wür<strong>de</strong>n uns freuen, wenn auch zukünftige Ausrichter -<br />

städte unsere I<strong>de</strong>e aufgreifen, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Freistaat steht<br />

für Innovation und wirtschaftliche Höchstleistungen.“<br />

10:00 bis ca. 14:00 Uhr<br />

Informationsveranstaltung zur<br />

Verbreitung <strong>de</strong>s Europagedankens<br />

Informační setkání k šíření evropské<br />

myšlenky<br />

15:15 bis 20:00 Uhr<br />

Informationstag für<br />

Existenzgrün<strong>de</strong>r und<br />

Fachkräfte<br />

Einladungsflyer inklusive Programm und<br />

Anmeldung unter<br />

http://www.bic-zwickau.<strong>de</strong><br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

33


Luft- und Raumfahrt<br />

Luftfahrtindustrie im Aufwind<br />

Ost<strong>de</strong>utsche Unternehmen mischen erfolgreich in <strong>de</strong>r Branche mit<br />

Die internationale Luftfahrtindustrie ist weiterhin<br />

auf Erfolgskurs. Das ergab die Branchenanalyse <strong>de</strong>s<br />

Kreditversicherers Euler Hermes. Demnach stieg die<br />

Auslieferung von Maschinen mit mehr als 100 Sitzplätzen<br />

im vergangenen Jahr um 14 Prozent. In diesem<br />

Jahr wird eine Steigerung um zehn Prozent<br />

erwartet. Für die Luftfahrtindustrie ist das ein Rekor<strong>de</strong>rgebnis.<br />

Unruhigere Zeiten dagegen gibt es für <strong>de</strong>n Transportsektor.<br />

Verzeichnete <strong>de</strong>r klassische europäische Lufttransport im<br />

Jahr 2012 noch einen Verlust, könnte er 20<strong>13</strong> dank <strong>de</strong>r<br />

bereits eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen wie<strong>de</strong>r<br />

ins Gleichgewicht kommen. Wenn sich die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Jahres 2012 fortsetzt, könnten für <strong>de</strong>n Lufttransport,<br />

das Symbol <strong>de</strong>r Globalisierung, die ersten Weichen für die<br />

Konsolidierung auf internationaler Ebene gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Insgesamt stimmen die Aussichten <strong>de</strong>r Luftfahrtindus -<br />

trie nach wie vor zuversichtlich. Nach <strong>de</strong>n im Jahre 2011<br />

1011 und im vergangenen Jahr 1155 ausgelieferten Maschinen<br />

dürften die Auslieferungen nach Schätzung von Euler<br />

Hermes mit 1270 Flugzeugen im Jahr 20<strong>13</strong> einen neuen<br />

Rekord verbuchen.<br />

Im Freistaat Sachsen gehört die Luft- und Raumfahrtechnik<br />

zu <strong>de</strong>n Hochtechnologie-Branchen. Der Freistaat<br />

verfügt über zahlreiche luft- und raumfahrtrelevante Forschungspotenziale<br />

und Industriekapazitäten mit regionalen<br />

Schwerpunkten in Dres<strong>de</strong>n, Freiberg und Chemnitz.<br />

Wichtigster Produzent ist die EADS Elbe Flugzeugwerke<br />

GmbH. Darüber hinaus sind überwiegend zahlreiche kleine<br />

und mittlere Unternehmen sowie Einrichtungen <strong>de</strong>r<br />

Materialtechnik, Informationstechnik, Elektronik, Feinmechanik/Optik<br />

in <strong>de</strong>r Branche tätig. Bei internationalen Großprojekten<br />

wie <strong>de</strong>n Passagierflugzeugen Airbus A 350 und<br />

A 380 sowie <strong>de</strong>m Transportflugzeug Airbus A 400 sind<br />

Unternehmen <strong>de</strong>r sächsischen Luft- und Raumfahrtindus -<br />

trie geschätzte Partner. Unternehmen <strong>de</strong>s Freistaates konnten<br />

in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren eigenständige Teilprojekte<br />

bei <strong>de</strong>r Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und<br />

beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />

platzieren.<br />

Gegenwärtig arbeiten in <strong>de</strong>r sächsischen Luft- und<br />

Raumfahrtindustrie in 150 Unternehmen etwa 6200 Mitarbeiter,<br />

die im Jahr 2011 einen Umsatz von 780 Millionen<br />

Euro erwirtschafteten. Die Wachstumsrate <strong>de</strong>r sächsischen<br />

Luft- und Raumfahrtbranche (44,4 Prozent) in <strong>de</strong>n<br />

letzten fünf Jahren liegt über <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Durchschnitt<br />

(28,5 Prozent).<br />

In <strong>de</strong>r Hauptstadtregion <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik leben rund<br />

25.000 Menschen von <strong>de</strong>r Luft- und Raumfahrt. In <strong>de</strong>r<br />

Region Berlin-Bran<strong>de</strong>nburg konnte die Branche mit über<br />

6300 industriellen Arbeitsplätzen ihre Beschäftigtenzahl<br />

<strong>de</strong>utlich steigern. Das breite Spektrum von Luft- und Raumfahrtfirmen<br />

reicht hier von hochspezialisierten Kleinbetrieben<br />

bis zu global agieren<strong>de</strong>n Konzernen. Berlin und das<br />

Umland sind nicht nur die Wiege <strong>de</strong>r Luftfahrt, son<strong>de</strong>rn<br />

heute wie<strong>de</strong>r auf Platz eins, was <strong>de</strong>utsche Innovationen in<br />

<strong>de</strong>r Luftfahrt betrifft. Wichtigstes Exportgut <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>nburg<br />

ist die Warengruppe „Luftfahrzeuge“.<br />

Zu einem gefragten Standort für die Luft- und Raumfahrtbranche<br />

hat sich auch Mecklenburg-Vorpommern entwickelt.<br />

24 Unternehmen sind mit fast 100 Mitarbeitern in<br />

<strong>de</strong>r Fertigung von Zulieferteilen und im ingenieurtechnischen<br />

Bereich für <strong>de</strong>n Airbus tätig. Zu <strong>de</strong>n Produkten gehören<br />

unter an<strong>de</strong>rem die Beschichtung von Einzelteilen, Brandgassentoren,<br />

Spezialschläuche und Spezialvorrichtungen<br />

für die Montage bis hin zu speziellen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben.<br />

Die günstige regionale Lage zum Luftfahrtzentrum<br />

Hamburg, unterstützt durch gezielte Ansiedlungsbegleitung<br />

in Kontakt mit <strong>de</strong>r Airbus Deutschland<br />

GmbH, haben dazu beigetragen, dass sich in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren mittelständische Zulieferer direkt o<strong>de</strong>r als Tochterfirmen<br />

in Mecklenburg-Vorpommern angesie<strong>de</strong>lt haben.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Der Airport Leipzig/Halle ist eine Drehscheibe<br />

für Passagierflugzeuge und für<br />

<strong>de</strong>n Lufttransport.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

34 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Unternehmensführung<br />

Die Segel neu setzen –<br />

Dynamik im Vertrieb<br />

Panta rhei – alles fließt und ist in Bewegung – könnte einer <strong>de</strong>r Leitsätze für <strong>de</strong>n Vertrieb in<br />

Unternehmen sein. Neue Medien, neue Ansprüche, sich wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Strukturen und Prozesse<br />

sind nur einige <strong>de</strong>r Aspekte, die die Dynamik im Vertrieb auszeichnen. Mit diesem hochspannen<strong>de</strong>n<br />

Thema befasst sich 20<strong>13</strong> unsere Fachtagung VertriebsERFOLG. Seien Sie dabei, wenn<br />

am 06. und 07. Juni 20<strong>13</strong> im Bioseehotel Zeulenroda die Fragen <strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>ls im Vertrieb diskutiert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Freuen Sie sich schon heute auf viel Know-how, Input und Anregungen aus Praxis und Wissenschaft.<br />

In Workshops und Vorträgen stehen Themen wie wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Kun<strong>de</strong>nbeziehungen,<br />

serviceorienterte Betrachtungsweisen im Vertrieb, das Mitnehmen von Mitarbeitern bei Verän<strong>de</strong>rungsprozessen<br />

sowie zeitgemäße Vertriebsprozesse zur Diskussion und bieten Ihnen die<br />

Möglichkeit, neue I<strong>de</strong>en für <strong>de</strong>n Vertrieb Ihres Unternehmens zu generieren. Natürlich gibt es<br />

während <strong>de</strong>r Veranstaltung und <strong>de</strong>r Abendveranstaltung ausreichend Zeit zum Kontakte knüpfen,<br />

Gedanken austauschen und Synergien zwischen Unternehmen fin<strong>de</strong>n.<br />

Panta rhei heißt es dann auch im Abendprogramm, <strong>de</strong>nn es geht auf das Wasser: Viel Spaß<br />

verspricht eine Kanadier-Ralley auf <strong>de</strong>r Talsperre Zeulenroda, bei <strong>de</strong>r nur das beste Teilnehmerteam<br />

gewinnen kann. Im Anschluss wartet ein zünftiger Abendausklang mit gutem Essen und<br />

interessanten Gesprächen auf Sie.<br />

Wir la<strong>de</strong>n Sie herzlich ein, sich mit uns gemeinsam zwei Tage Auszeit vom Alltagsgeschäft<br />

zu gönnen, um neue Inspirationen und Anregungen zu fin<strong>de</strong>n. Merken Sie sich schon heute <strong>de</strong>n<br />

06. und 07. Juni 20<strong>13</strong> vor o<strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>n Sie sich gleich an:<br />

6. Fachtagung VertriebsERFOLG<br />

Segel neu setzen – Dynamik im Vertrieb<br />

06. und 07. Juni 20<strong>13</strong> in Zeulenroda<br />

Mehr zu solchen und an<strong>de</strong>ren spannen<strong>de</strong>n Vertriebsthemen unter www.tradu4you.<strong>de</strong><br />

Programm<br />

6. Fachtagung VertriebsERFOLG<br />

Programm 06.06.20<strong>13</strong>:<br />

ab 09:00 Uhr Ankommen/Empfang <strong>de</strong>r Gäste mit<br />

kleinen Snacks<br />

09:30 Uhr – 09:45 Uhr: Eröffnung und Auftakt<br />

09:45 Uhr – 10:45 Uhr: „Vorwärts trotz Pannen. Warum<br />

Weiterentwicklung manchmal auch mit Fehlern funktioniert“<br />

, Dr. Jörg Zittlau, Wissenschaftsjournalist und<br />

Buchautor<br />

10:45 Uhr – 11:15 Uhr Update Know-how: „Servicedominate<br />

Betrachtung im Marketing – neue Impulse für<br />

<strong>de</strong>n Vertrieb?!“, Dr. Marc Banaszak, Projektgeschäftsführer<br />

Grün<strong>de</strong>rnetzwerk SAXEED <strong>de</strong>r TU Chemnitz<br />

11:30 Uhr – 12:15 Uhr Impulsvortrag: „Verän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbindung in Banken seit Beginn <strong>de</strong>r Finanzkrise<br />

am Beispiel <strong>de</strong>r Volksbank Chemnitz,<br />

Gunnar Bertram, Vorstand Volksbank Chemnitz eG<br />

<strong>13</strong>:30 Uhr – 15:00 Uhr: 3 parallele Workshops zu<br />

Führung, B2B- und B2C-Vertrieb mit Praxispartnern<br />

15:15 Uhr – 17:25 Uhr: Best-Practice – wie funktioniert<br />

es? – Präsentation <strong>de</strong>r Nominierten zum<br />

VertriebsVuchs mit anschließen<strong>de</strong>m Voting und<br />

Verleihung <strong>de</strong>s Preises 20<strong>13</strong><br />

18:30 Uhr – 20:00 Uhr Outdoorfreu<strong>de</strong>n: Kanadier-<br />

Aktion am Bioseehotel<br />

20:00 Uhr – 23:30 Uhr Gute Gespräche und rustikales<br />

Essen mit Weinprobe in <strong>de</strong>r Scheune Stelzendorf<br />

Programm 15.06.20<strong>13</strong> (optional:)<br />

Anne Kamenik<br />

10:00 Uhr – 11:30 Uhr: 2 parallele Workshops zur<br />

Vertiefung <strong>de</strong>r Thematik „Dynamik im Vertrieb“<br />

11:30 Uhr – 12:00 Uhr: Abschluss <strong>de</strong>r Veranstaltung<br />

mit Bil<strong>de</strong>rresümee und Farewell-Imbiss<br />

Ihre Anmeldung<br />

Kristin Kubanek<br />

für <strong>de</strong>n 06.06.2012, Preis 395,00 Euro netto*<br />

für <strong>de</strong>n 06./07.06.20<strong>13</strong>, Preis 445,00 Euro netto*<br />

Bitte teilen Sie uns jeweils mit, an welchen Workshops<br />

Sie teilnehmen möchten:<br />

Tag 1: Workshop A) o<strong>de</strong>r B) o<strong>de</strong>r C)<br />

sowie Tag 2: Workshop 1 o<strong>de</strong>r 2<br />

*Bei Stornierung bis zwei Wochen vor Termin berechnen<br />

wir Ihnen 50 % <strong>de</strong>s Preises. Übertragung an eine<br />

dritte Person ist erlaubt. Im Preis sind Tagungsunterlagen,<br />

das Fachprogramm, Tagungs- und Pausengetränke<br />

sowie Lunchbuffet und Abendprogramm enthalten.<br />

Nicht eingeschlossen sind Übernachtungskosten und<br />

sonstige Speisen und Getränke.<br />

Name, Unternehmen<br />

Anschrift, Unterschrift<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

35


Geld & Kapital<br />

Wachstum beim Mittelstand<br />

Deutsche Bank erzielte im vergangenen Jahr gutes Ergebnis in Chemnitz<br />

Die Deutsche Bank in Chemnitz konnte<br />

2012 mit guten Ergebnissen aufwarten.<br />

Foto: Wolfgang Schmidt<br />

Ein gutes Geschäftsergebnis hat im vergangenen<br />

Jahr die Deutsche Bank in Chemnitz erzielt. „Für die<br />

Kun<strong>de</strong>n stan<strong>de</strong>n die Suche nach Vermögensschutz<br />

sowie Investitionen in Sachwerte im Vor<strong>de</strong>rgrund“,<br />

teilte Evelyn Koch von <strong>de</strong>r Presseabteilung <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Bank AG mit. „Privat- und Geschäftskun<strong>de</strong>n,<br />

mittelständische Unternehmen und vermögen<strong>de</strong><br />

Anleger wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Beratungsangebot auch<br />

2012 intensiv begleitet. Die Kun<strong>de</strong>n haben dies<br />

honoriert und es <strong>de</strong>r Deutschen Bank in Chemnitz<br />

ermöglicht, ihre Marktposition vor Ort weiter zu<br />

festigen.“<br />

„Viele unserer Kun<strong>de</strong>n sehen die Gefahr einer finanziellen<br />

Repression. Sie entsteht, wenn die Zinsen sicherer Anlagen,<br />

wie etwa Staatsanleihen, niedriger sind als die Inflationsrate.<br />

In dieser Situation wird unsere Beratung von <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n<br />

beson<strong>de</strong>rs intensiv nachgefragt“, sagt Mike Röseler,<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung in <strong>de</strong>r Region Sachsen/Mittel<strong>de</strong>utschland<br />

und verantwortlich für Privat- und Geschäftskun<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Bank in <strong>de</strong>r Marktregion Chemnitz.<br />

En<strong>de</strong> vergangenen Jahres betreute die Deutsche Bank in<br />

<strong>de</strong>r Region Sachsen/Mittel<strong>de</strong>utschland über 68.000 mittelständische<br />

Kun<strong>de</strong>n. Auf hohem Niveau stabil gehalten hat<br />

die Deutsche Bank 2012 bun<strong>de</strong>sweit die Kreditausreichungen<br />

an <strong>de</strong>n Mittelstand. In Höhe von 2,6 Milliar<strong>de</strong>n Euro wur<strong>de</strong>n<br />

öffentliche För<strong>de</strong>rkredite zugesagt. Das Mittelstandsgeschäft<br />

habe sich in <strong>de</strong>r Region gut entwickelt, versicherte<br />

Andreas Fichte, Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung <strong>de</strong>r Deutschen<br />

Bank in Chemnitz. Das Kreditinstitut sei maßgeblich<br />

an be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Finanzierungsaktionen beteiligt gewesen.<br />

So wur<strong>de</strong> beispielsweise <strong>de</strong>r Milliar<strong>de</strong>n-Kredit <strong>de</strong>r Verbundnetz<br />

Gas AG begleitet.<br />

Wissend, dass für die Unternehmen in <strong>de</strong>r Region vor allem<br />

die langfristige Finanzierungssicherheit zählt, versicherte<br />

Fichte, dass die Deutsche Bank auch künftig in allen Konjunkturphasen<br />

ein starker und zuverlässiger Partner für <strong>de</strong>n<br />

Mittelstand bleibe. „Für unsere Kun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n wir in <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahren insgesamt 10 Milliar<strong>de</strong>n Euro an zusätzlichen<br />

Krediten bereitstellen“, betonte er.<br />

Ein zuverlässiger Partner für mittelständische Unternehmen<br />

wolle die Deutsche Bank auch beim Endspurt zur Vorbereitung<br />

auf die SEPA-Einführung am 1. Februar 2014 sein.<br />

„Um liqui<strong>de</strong> zu bleiben, müssen viele Firmen ihren Zahlungsverkehr<br />

in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Monaten umstellen. Dies<br />

ist mit einem hohen Aufwand verbun<strong>de</strong>n. Hier beraten wir<br />

unsere Kun<strong>de</strong>n umfassend bei ihren Vorbereitungen“, erläutert<br />

Fichte.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Informativ<br />

Zum Jahresen<strong>de</strong> 2012<br />

betreute die Deutsche Bank<br />

in <strong>de</strong>r Marktregion rund<br />

178.800 Privat- und<br />

Geschäftskun<strong>de</strong>n, davon<br />

40.800 im Stadtgebiet.<br />

Das Geschäftsvolumen<br />

betrug En<strong>de</strong> letzten Jahres<br />

3,4 Mrd Euro.<br />

Das Anlagevolumen betrug<br />

in <strong>de</strong>r Marktregion rund 2,3<br />

Mrd Euro, im Stadtgebiet<br />

Chemnitz etwa 697 Mio<br />

Euro.<br />

Das Depotvolumen ist mit<br />

1 Mrd Euro in <strong>de</strong>r Marktregion<br />

und mit 295 Mio Euro<br />

im Stadtgebiet in Chemnitz<br />

auf hohem Niveau stabil<br />

geblieben.<br />

Das Baufinanzierungsvolumen<br />

belief sich in <strong>de</strong>r Region<br />

Marktregion auf rund 768<br />

Mio Euro, 6,3 Prozent mehr<br />

als im Vorjahr. In Chemnitz<br />

sind es 294 Mio Euro, ein<br />

Plus von 5,4Prozent.<br />

36 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Recht<br />

Grenzen überschreiten –<br />

Verträge in Englisch<br />

E X P E R T E N<br />

TIPP<br />

von Rechtsanwalt Eckhart Braun<br />

Eckhart Braun ist Fachanwalt für Han<strong>de</strong>ls-<br />

und Gesellschaftsrecht, stellvertreten<strong>de</strong>r<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Fachausschusses<br />

für Han<strong>de</strong>ls- und Gesellschaftsrecht<br />

<strong>de</strong>r Rechtsanwaltskammer Sachsen und<br />

Partner bei CMS Hasche Sigle.<br />

CMS – das sind 2.800 Rechtsund<br />

Steuerberater an 54 Standorten<br />

mit einer Präsenz und<br />

Marktdurchdringung in Europa<br />

wie kaum eine an<strong>de</strong>re Wirtschaftskanzlei.<br />

Eine starke Wirtschaftssozietät<br />

im internationalen<br />

CMS-Verbund ist CMS<br />

Hasche Sigle – exzellente<br />

Rechtsberatung „Ma<strong>de</strong> in Germany"<br />

in allen Fragen <strong>de</strong>s<br />

nationalen und internationalen<br />

Wirtschaftsrechts, auf ihrem<br />

Kernmarkt Deutschland tätig<br />

mit mehr als 600 Rechtsanwälten,<br />

Steuerberatern und Notaren.<br />

Kontakt:<br />

eckhart.braun@cms-hs.com<br />

Weitere Informationen:<br />

www.cms-hs.com<br />

Englische Verträge sind eine Herausfor<strong>de</strong>rung und<br />

mehr als ein <strong>de</strong>utscher Vertrag in englischer Sprache.<br />

Unternehmen und Geschäftsleiter sind auf <strong>de</strong>r<br />

Suche nach neuen Geschäftschancen im Ausland.<br />

Dort begegnen sie nicht nur an<strong>de</strong>ren Sprachen und<br />

Kulturen. Praktizierte (Vertrags-)Muster <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Geschäftswelt müssen im Ausland nicht genauso<br />

erfolgreich funktionieren. Es ist wichtig, wesentliche<br />

Unterschie<strong>de</strong> zu kennen und sich darauf einzustellen.<br />

Übersetzung reicht nicht<br />

Für fast je<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Satz gibt es mehrere mögliche<br />

englische Übersetzungen. Verträge aber verlangen Be<strong>de</strong>utungskongruenz.<br />

Der Kun<strong>de</strong> bezahlt die Rechnung wird im<br />

Englischen we<strong>de</strong>r mit The customer pays the bill noch mit<br />

The customer will pay the bill o<strong>de</strong>r The customer is going<br />

to pay the bill adäquat wie<strong>de</strong>rgegeben. Nur The customer<br />

shall pay the bill begrün<strong>de</strong>t die gewollte vertragliche Verpflichtung.<br />

Die Praxis zeigt, dass ausländische Geschäftspartner<br />

sprachliche Schwächen auszunutzen verstehen.<br />

I will or<strong>de</strong>r the products you shall <strong>de</strong>liver wür<strong>de</strong> erfahrungsgemäß<br />

mancher <strong>de</strong>utsche Lieferant unbeanstan<strong>de</strong>t<br />

lassen, obwohl er sich damit, im Gegensatz zu seinem<br />

Geschäftspartner, vertraglich bin<strong>de</strong>t.<br />

Gewohntes ist fremd<br />

Die <strong>de</strong>utsche Vertragspraxis kennt Regelungen, die in vielen<br />

Vertragswerken und Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

zu fin<strong>de</strong>n sind: die Pflicht zur Nachbesserung bei mangelhafter<br />

Lieferung, Scha<strong>de</strong>nsersatz bei schuldhafter Schlechtleistung,<br />

Eigentumsvorbehalt zur Absicherung von Zahlungsansprüchen,<br />

Vertragsstrafe bei Verzug. Das sind uns<br />

vertraute Regelungen und wir sind geneigt, sie in <strong>de</strong>n englischen<br />

Übersetzungen unserer Verträge und Geschäftsbedingungen<br />

nicht zu än<strong>de</strong>rn. Umso mehr wer<strong>de</strong>n wir überrascht<br />

sein, wenn Vertragspartner im Ausland uns nicht vorbehaltlos<br />

folgen. Statt <strong>de</strong>r typisch <strong>de</strong>utschen sechs Gewährleistungsrechte<br />

(Nachbesserung, Min<strong>de</strong>rung, Ersatz, Scha<strong>de</strong>nsersatz,<br />

Rücktritt, Kündigung) kennen viele ausländische<br />

Rechtsordnungen bei Vertragsbruch (breach) grundsätzlich<br />

nur die Verpflichtung zum Scha<strong>de</strong>nsersatz, und das<br />

zu<strong>de</strong>m verschul<strong>de</strong>nsunabhängig. Der Eigentumsvorbehalt<br />

verschwin<strong>de</strong>t nicht selten bei Grenzübertritt, weil die ausländische<br />

Rechtsordnung ihn nicht kennt o<strong>de</strong>r von förmlichen<br />

Registrierungen abhängig macht. Dies gilt nicht nur<br />

für vermeintlich exotische Län<strong>de</strong>r, son<strong>de</strong>rn zum Bespiel auch<br />

für die Schweiz. Die Vereinbarung <strong>de</strong>utschen Rechts hilft<br />

hier nicht, weil das Eigentum zum Sachenrecht gehört, das<br />

<strong>de</strong>m Ort folgt, an <strong>de</strong>m sich die Sache befin<strong>de</strong>t, im Übrigen<br />

auch in Bezug auf <strong>de</strong>n Gerichtsstand. Eine Vertragsstrafe<br />

empfin<strong>de</strong>n viele ausländische Geschäftspartner als unzulässiges<br />

punishment und sind nur bereit, über liquidated<br />

damages zu sprechen, was hinsichtlich Inhalt und Regelungsumfang<br />

weit mehr ist als die Übersetzung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />

Wortes Vertragsstrafe. Auch die <strong>de</strong>utsche Bürgschaft<br />

mit <strong>de</strong>r englischen guarantee gleichzusetzen, kann zu Überraschungen<br />

führen, ist das Haftungskonzept doch unterschiedlich.<br />

Die Haftung für representations erwischt <strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r seine Haftung auf die vertraglichen genannten Eigenschaften<br />

(warranties) beschränkt zu haben glaubte. Einen<br />

ungewöhnlichen Haftungsausschluss unter <strong>de</strong>r Überschrift<br />

force majeure versteckt zu ent<strong>de</strong>cken, gelingt häufig nur<br />

<strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r diese Erfahrung einmal schmerzlich gemacht hat.<br />

Richtig streiten<br />

Das bekannte Sprichwort Vertrag kommt von sich vertragen<br />

ist nach wie vor aktuell und sollte immer das Ziel sein.<br />

Manchmal gelingt dies trotz aller Bemühungen nicht und<br />

ein Rechtstreit muss geführt wer<strong>de</strong>n. Nur gut, wenn dann<br />

als Gerichtsstand <strong>de</strong>r Sitz <strong>de</strong>s eigenen Unternehmens in<br />

Deutschland vereinbart wur<strong>de</strong> – so die vermeintlich erste<br />

Einschätzung. Die bessere Erkenntnis lässt oft nicht lange<br />

auf sich warten. Können wir einen Prozess mit englischen<br />

Unterlagen vor <strong>de</strong>utschen Gerichten führen o<strong>de</strong>r muss alles<br />

kosten- und zeitintensiv von vereidigten Spezialisten übersetzt<br />

wer<strong>de</strong>n? Ist das Urteil <strong>de</strong>s Landgerichts überhaupt<br />

im Ausland vollstreckbar? Wie können wir einen für uns<br />

wichtigen Zeugen mit Wohnsitz im Ausland zwingen, vor<br />

einem <strong>de</strong>utschen Gericht zu erscheinen, o<strong>de</strong>r reicht <strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>utschen Richter eine schriftliche Aussage? Die Antworten<br />

auf diese Fragen sind teilweise ernüchternd und <strong>de</strong>r<br />

ausländische Geschäftspartner genießt die Sonne seines<br />

Lan<strong>de</strong>s, statt sich mit uns gerichtlich auseinan<strong>de</strong>rzusetzen.<br />

Die häufig mit Schlussbestimmungen überschriebenen Regelungen<br />

eines Vertrages dürfen daher nicht vernachlässigt<br />

wer<strong>de</strong>n. In Deutschland ist eine Prozessführung in Englisch<br />

nur bei einer Handvoll Landgerichten möglich. Die vertragliche<br />

Vereinbarung auf ein internationales Schiedsgericht<br />

ist nicht selten die einzig sinnvolle Möglichkeit, wirklich<br />

Rechtsschutz zu erlangen.<br />

Eckhart Braun<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

37


Recht<br />

Freiwilligkeitsprinzip wahren<br />

Unternehmen sollten in <strong>de</strong>r Ausübung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht behin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n<br />

Gegen einen Richtlinienvorschlag <strong>de</strong>r EU-Kommission<br />

zur „Offenlegung nicht-finanzieller Informationen<br />

und zu Diversity“ haben sich Mitte April die<br />

vier Spitzenverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft ausgesprochen.<br />

In einer gemeinsamen Erklärung <strong>de</strong>s Deutschen Industrieund<br />

Han<strong>de</strong>lskammertages (DIHK), <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svereinigung<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Arbeitgeberverbän<strong>de</strong> (BDA), <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Industrie (BDI) und <strong>de</strong>s Zentralverban<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>s Deutschen Handwerks (ZDH) heißt es:<br />

„Der Richtlinienvorschlag wird viele Unternehmen<br />

mit unzumutbaren Belastungen im<br />

Bereich CSR überziehen. Die Kommission will<br />

sogar mittelständische Unternehmen verpflichten,<br />

Informationen unter an<strong>de</strong>rem zu<br />

Maßnahmen zu sozialen, ökologischen,<br />

Menschenrechts- und Arbeitnehmerbelangen<br />

sowie zu Diversity-Politiken in Aufsichtsräten,<br />

Vorstän<strong>de</strong>n und Verwaltungsräten zu<br />

veröffentlichen.<br />

Die vier Spitzenverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft lehnen<br />

dieses Vorhaben entschie<strong>de</strong>n ab. Beson<strong>de</strong>rs gravierend ist,<br />

dass Betriebe in ihren Geschäftsberichten Risikofel<strong>de</strong>r benennen<br />

sollen, die hochsensible unternehmensinterne Informationen<br />

enthalten können. Die Kommission greift damit<br />

massiv in die Gestaltungsfreiheit <strong>de</strong>r Unternehmen auf<br />

einem Gebiet ein, auf <strong>de</strong>m staatliche Regulierungen nichts<br />

zu suchen haben. Aus einer Verpflichtung zur Veröffentlichung<br />

wird ein Handlungsdruck.<br />

Der Wesenskern <strong>de</strong>r gesellschaftlichen Verantwortung<br />

<strong>de</strong>r Unternehmen ist aber die Freiwilligkeit ihres Engagements.<br />

Dies ist auch vom Europäischen Parlament ausdrücklich<br />

bestätigt wor<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m es bekräftigt hat, dass<br />

‘wohltätige Maßnahmen niemals zur Pflicht gemacht wer<strong>de</strong>n<br />

dürfen’.<br />

Eine gesetzliche Verpflichtung wür<strong>de</strong> im Ergebnis zu<br />

einem erheblichen bürokratischen Aufwand führen und in<br />

keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Die erklärte Absicht<br />

<strong>de</strong>r Kommission, durch mehr Regulierung ein größeres CSR-<br />

Engagement zu erreichen, ist abwegig und kontraproduktiv.<br />

Die Kommission verkennt, dass in <strong>de</strong>r fortdauern<strong>de</strong>n<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise zusätzliche Belastungen für<br />

Unternehmen <strong>de</strong>r falsche Weg sind. Die Kommission führt<br />

ihr Ziel <strong>de</strong>s Bürokratieabbaus für ein wettbewerbsfähiges<br />

Europa ad absurdum.<br />

Besser sind aus Sicht <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft vor allem<br />

Dialogprozesse und <strong>de</strong>r Austausch von Best Practice. Die in<br />

<strong>de</strong>n letzten Jahren gestiegene Zahl <strong>de</strong>r Unternehmen, die<br />

bereits jährliche Nachhaltigkeits- o<strong>de</strong>r CSR-Berichte freiwillig<br />

und entsprechend ihrer Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r veröffentlichen,<br />

ist hierfür ein Beleg und völlig ausreichend.“<br />

PM/CH<br />

CSR steht für Corporate Social<br />

Responsibility und bezeichnet<br />

eine verantwortungsvolle Unternehmensführung:<br />

Faire<br />

Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte<br />

Personalpolitik, sparsamer<br />

Einsatz von natürlichen<br />

Ressourcen, Schutz von Klima<br />

und Umwelt, ernst gemeintes<br />

Engagement vor Ort und Verantwortung<br />

auch in <strong>de</strong>r Lieferkette.<br />

Nach einer Expertenbefragung,<br />

die TNS Emnid im Sommer vergangenen<br />

Jahres durchgeführt<br />

hat, stehen Unternehmen, die<br />

heute CSR-Strategien verfolgen,<br />

in 10 Jahren <strong>de</strong>utlich besser da.<br />

Quelle: www.csr-preis-bund.<strong>de</strong>/<br />

Freud und Leid mit <strong>de</strong>m Betriebsrat<br />

eureos lädt zum 4. Mittel<strong>de</strong>utschen Arbeitsrechtsstammtisch ein<br />

Der 4. Mittel<strong>de</strong>utsche Arbeitsrechtsstammtisch bringt<br />

Experten und Praktiker aus <strong>de</strong>r Wirtschaft, <strong>de</strong>r Beratung<br />

und <strong>de</strong>r Wissenschaft zusammen.<br />

Das diesjährige Thema lautet: „Freud und Leid im Umgang<br />

mit <strong>de</strong>m Betriebsrat“. Die Veranstaltung fin<strong>de</strong>t am 29. Mai<br />

20<strong>13</strong> im Steigenberger Grandhotel Han<strong>de</strong>lshof Leipzig ab<br />

14:00 Uhr statt. Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />

www.eureos.<strong>de</strong>.<br />

Die Geschäftsanteile <strong>de</strong>r eureos gmbh steuerberatungsgesellschaft<br />

rechtsanwaltsgesellschaft wer<strong>de</strong>n ausschließlich<br />

von aktiv in <strong>de</strong>r Gesellschaft tätigen Partnern gehalten. Alle<br />

Partner sind Steuerberater und/o<strong>de</strong>r Rechtsanwälte und verfügen<br />

als eingespieltes Team über mehrjährige Berufserfahrung<br />

in namhaften Beratungsgesellschaften (Arthur<br />

An<strong>de</strong>rsen/Ernst & Young/KPMG/Luther).<br />

Die Gesellschafter <strong>de</strong>r eureos gmbh wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

sind Wirtschaftsprüfer und/o<strong>de</strong>r Steuerberater<br />

mit ebenfalls langjähriger Berufserfahrung in renommierten<br />

Beratungsgesellschaften (Arthur An<strong>de</strong>rsen/Ernst & Young).<br />

eureos ist <strong>de</strong>rzeit mit ca. 45 Mitarbeitern an <strong>de</strong>n Standorten<br />

Dres<strong>de</strong>n und Leipzig präsent.<br />

4. Mittel<strong>de</strong>utsche<br />

Arbeitsrechtsstammtisch<br />

29. Mai 20<strong>13</strong><br />

Leipzig<br />

www.eureos.<strong>de</strong><br />

38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Gesundheitswirtschaft<br />

Anzeige<br />

Digitaler Stift war Messehit<br />

KOLDI Solutions GmbH mit erfolgreichem Messe<strong>de</strong>büt bei Messe Altenpflege in Nürnberg<br />

Der digitaler Stift ermöglicht ein Echtzeitscannen<br />

<strong>de</strong>s gera<strong>de</strong> Geschriebenen.<br />

Reges Besucherinteresse fand <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r KOLDI Solutions GmbH zur Messe Altenpflege in Nürnberg.<br />

Fotos: KOLDI<br />

KOLDI Solutions GmbH<br />

Conrad-Clauß-Straße 7a<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Telefon: 03723 62912-0<br />

Telefax: 03723 62912-100<br />

hohenstein@koldi.<strong>de</strong>,<br />

www.koldi.<strong>de</strong><br />

Die Messe Altenpflege Nürnberg ist die Leitmesse<br />

<strong>de</strong>r Pflegewirtschaft. In diesem Jahr fand sie vom<br />

9. bis 11. März statt. Zu <strong>de</strong>n mehr als 700 Ausstellern,<br />

die ihre Produkte und Dienstleistungen aus<br />

allen Pflegebereichen präsentierten, gehörte die<br />

KOLDI Solutions GmbH aus Hohenstein-Ernstthal.<br />

KOLDI, zum ersten Mal bei <strong>de</strong>r Messe dabei, wartete mit<br />

zukunftsorientierten Lösungen auf, die <strong>de</strong>m dynamischen<br />

Markt in <strong>de</strong>n Bereichen Pflege zugute kommen. Dabei kooperierte<br />

das Hohenstein-Ernstthaler Unternehmen mit <strong>de</strong>n<br />

Chemnitzer Firmen ACS GmbH und KASU GmbH.<br />

„Nicht nur unser Unternehmen wur<strong>de</strong> in Nürnberg mit<br />

großem Interesse wahrgenommen, son<strong>de</strong>rn auch unser<br />

Exponat“, freute sich Jens Protze, Leiter von KOLDI in<br />

Hohenstein-Ernstthal. „Mit unserer Dokumentationshilfe<br />

machten wir im wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes Furore.“ Dabei<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um einen Stift, <strong>de</strong>r eine digitale Erfassung<br />

ermöglicht, ohne auf handschriftliche Dokumentation zu<br />

verzichten und ohne eine Mehrbelastung durch zusätzliche<br />

Eingabegeräte zu verursachen.<br />

„Unser digitaler Stift ermöglicht ein Echtzeitscannen <strong>de</strong>s<br />

gera<strong>de</strong> Geschriebenen“, erläutert David Schüppel von <strong>de</strong>r<br />

KOLDI Solutions GmbH. „Das Geschriebene steht <strong>de</strong>m<br />

Anwen<strong>de</strong>r sofort digital zur Verfügung. Der Zugriff auf die<br />

Dokumentation ist orts- und zeitunabhängig. Daten, die<br />

beim Patienten liegen, können im Büro je<strong>de</strong>rzeit aufgerufen<br />

und angeschaut wer<strong>de</strong>n. Die verarbeiteten und geschriebenen<br />

Daten wer<strong>de</strong>n maschinenlesbar aufbereitet, das heißt,<br />

sie können nahtlos weiterverarbeitet wer<strong>de</strong>n.“<br />

Die Datenübertragung erfolgt per USB-Dockingstation<br />

auf <strong>de</strong>n Computer o<strong>de</strong>r per Bluetooth-Schnittstelle auf<br />

Handy. Für ambulante Pflegedienste, aber auch für sta -<br />

tionäre Pflegedienste, die z. B. zentrales Qualitätsmanagement<br />

organisieren und zentrale Abrechnungsstellen haben,<br />

ist <strong>de</strong>r digitale Stift eine enorme Arbeitserleichterung. Hochinteressant<br />

ist <strong>de</strong>r Stift aber auch für diejenigen, die eine<br />

Nachweispflicht zu erbringen haben, z. B. im Handwerksbereich,<br />

auf Baustellen, bei Prüfungen von Feuerlöschanlagen<br />

o<strong>de</strong>r Sprenklern.<br />

Zur Messe konnte KOLDI mit seinem Exponat überzeugen<br />

und mit Nachnutzern bereits erste Vereinbarungen<br />

abschließen. Ein Grund, weshalb Koldi auch bei <strong>de</strong>r Altenpflegemesse<br />

im Oktober in Leipzig wie<strong>de</strong>r mit dabei sein<br />

wird.<br />

Wolfgang Baltzer<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

39


Gesundheitswirtschaft<br />

Intelligent Kosten sparen<br />

Mit Smart Object-Technologie Abläufe im Krankenhaus für alle Beteiligten effizient gestalten<br />

Schon bald könnten intelligente Sensornetze dank <strong>de</strong>r Smart<br />

Object-Technologie die Arbeitsprozesse im Klinikalltag optimieren.<br />

Auch in Großwäschereien, die Krankenhäuser beliefern,<br />

wer<strong>de</strong>n sie zunehmend eingesetzt. Die med.Logistica<br />

(15. bis 16. Mai 20<strong>13</strong>) widmet sich <strong>de</strong>n Potenzialen <strong>de</strong>r<br />

Technologie, auch aus ökonomischer Sicht. Ulli Münch vom<br />

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS zeigt auf<br />

<strong>de</strong>m Kongress für Krankenhauslogistik mit Fachausstellung<br />

<strong>de</strong>n Nutzen dieser Technologie auf. Wie durch <strong>de</strong>n Einsatz<br />

von RFID (Radio Frequency I<strong>de</strong>ntification) beispielsweise<br />

Wäschereiunternehmen im Krankenhausbereich profitieren,<br />

stellt Dr.-Ing. Frank Ryll vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb<br />

und -automatisierung IFF in Mag<strong>de</strong>burg dar.<br />

Unter Smart Objects versteht man kleine schlaue Chips,<br />

die auch Transpon<strong>de</strong>r genannt wer<strong>de</strong>n. Angebracht an medizinischen<br />

Geräten und Produkten sowie Arbeitskleidung<br />

speichern und erfassen sie Daten, lokalisieren Bezugsobjekte<br />

o<strong>de</strong>r übernehmen eigenständig Aufgaben. Via Funksignal<br />

können sie beispielsweise die gespeicherten Daten<br />

übermitteln o<strong>de</strong>r auch ein drahtloses, selbstorganisieren<strong>de</strong>s<br />

Sensornetz bil<strong>de</strong>n. Über eine Vermittlungssoftware kann<br />

<strong>de</strong>r Nutzer auf die Transpon<strong>de</strong>rdaten zugreifen. „Vor allem<br />

in Hinblick auf personelle, aber auch materielle Ressourcen<br />

können Krankenhäuser durch die Anwendung von Smart<br />

Object-Technologien Kosten sparen“, sagt Ulli Münch, Gruppenleiter<br />

am Fraunhofer IIS. In <strong>de</strong>m staatlich geför<strong>de</strong>rten<br />

Projekt Opal-Health wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r Technologie im<br />

Klinikalltag erprobt. „Klare Verbesserungen lassen sich im<br />

Gerätemanagement o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Koordination <strong>de</strong>r Behandlung<br />

von Patienten erzielen. Dadurch wird das Krankenhauspersonal<br />

entlastet und kann seinen eigentlichen Aufgaben<br />

nachgehen“, so Ulli Münch.<br />

Wenn mobile medizinische Geräte, wie Infusionspumpen<br />

o<strong>de</strong>r EKG-Geräte mit Transpon<strong>de</strong>rn versehen wer<strong>de</strong>n,<br />

kann sich das Stationspersonal einen Überblick über <strong>de</strong>ren<br />

Standort verschaffen. Das spart Zeit und ermöglicht, ihren<br />

Einsatz sinnvoll zu planen. Ebenso kann das Krankenhaus-<br />

Management eine übermäßige Anschaffung von Geräten<br />

zur Bedarfs<strong>de</strong>ckung vermei<strong>de</strong>n. Ein weiteres Einsatzgebiet<br />

von Smart Object-Technologien ist die Überwachung von<br />

kritischen medizinischen Betriebsmitteln. So garantieren sie<br />

bei Produkten wie Blutbeuteln Qualitätssicherheit. „Ausgestattet<br />

mit Sensoren können die Transpon<strong>de</strong>r beispielsweise<br />

die Temperatur <strong>de</strong>s Blutes messen. Somit wird die<br />

Kühlkette und eine fachgerechte Aufbewahrung überprüft“,<br />

erklärt Ulli Münch. Mit Hilfe dieser Technik kann das Personal<br />

Schwankungen rechtzeitig erkennen und entsprechen<strong>de</strong><br />

Maßnahmen ergreifen. Darüber hinaus bieten Smart<br />

Objects die Möglichkeit, Patienten ebenfalls mit einem Transpon<strong>de</strong>r<br />

auszustatten. Sind wichtige Daten wie die Blutgruppe<br />

auf ihm gespeichert, kann vor <strong>de</strong>r Bluttransfusion<br />

nochmals die Zuordnung von Blutbeutel und Patient geprüft<br />

wer<strong>de</strong>n, um Fehltransfusionen zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

PM/CH<br />

Warentransportsysteme <strong>de</strong>r Universitätsklinik<br />

Leipzig<br />

Foto: Leipziger Messe GmbH/<br />

Uwe Frauendorf<br />

Auf <strong>de</strong>r med.Logistica wer<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>m Kongressblock „Materialund<br />

Produktinformation“ am<br />

Mittwoch (15. Mai 20<strong>13</strong>) unter<br />

an<strong>de</strong>rem Ulli Münch und Dr.<br />

Frank Ryll zum Thema Smart<br />

Object-Technologie und RFID<br />

sprechen. Es geht um Chancen<br />

und Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Technologie im Krankenhausbetrieb<br />

sowie ihren sinnvolle Einsatz<br />

in Großwäschereien.<br />

Klingen<strong>de</strong>s Kurparkfest<br />

Kurorte Wiesenbad und Warmbad la<strong>de</strong>n gemeinsam ein<br />

Zum zweiten Mal la<strong>de</strong>n die Kurorte Wiesenbad und Warmbad<br />

gemeinsam zu einem Kurparkfest ein. Am 25. und 26.<br />

Mai können die Besucher einen singen<strong>de</strong>n, klingen<strong>de</strong>n Kurpark<br />

in Thermalbad Wiesenbad erleben. Dabei wird die neue<br />

Konzert-Bühne eingeweiht. Die Akrobatik-Gruppe Blumenau<br />

zeigt ihre sportliche Note auf <strong>de</strong>m Areal <strong>de</strong>s Bewegungsparcours<br />

und im Kurpark erklingt an diversen Orten<br />

Live-Musik. Den inhaltlichen Rahmen bil<strong>de</strong>t ein buntes Programm<br />

mit Informationen zum Thema Aktiv &Vital.<br />

PM/CH<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.wiesenbad.<strong>de</strong><br />

40 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Fachkräfte<br />

Meisterleistungen für die WM<br />

Internationale Konzerne wie Samsung und DHL ermöglichen die Weltmeisterschaft <strong>de</strong>r Berufe<br />

Zum ersten Mal in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>s Wettbewerbs<br />

präsentiert ein Unternehmen die WM <strong>de</strong>r<br />

Berufe: Samsung wird Overall Event Presenter<br />

<strong>de</strong>r WorldSkills Leipzig 20<strong>13</strong> und belegt damit<br />

erneut sein weltweites Engagement für Ausbildungsberufe.<br />

Eine entsprechen<strong>de</strong> Vereinbarung<br />

unterzeichneten am 14. März Dr. Ji Oh Song, Executive<br />

Vice Presi<strong>de</strong>nt und Senior Advisor bei Samsung<br />

und Hubert Romer, Geschäftsführer <strong>de</strong>r<br />

WorldSkills Leipzig 20<strong>13</strong>.<br />

Unter <strong>de</strong>r Schirmherrschaft von Bun<strong>de</strong>skanzlerin Dr. Angela Merkel fin<strong>de</strong>n die WorldSkills<br />

Leipzig 20<strong>13</strong> vom 2.-7. Juli auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Leipziger Messe statt. Bei <strong>de</strong>r WM <strong>de</strong>r<br />

Berufe ermitteln über 1000 junge Fachkräfte bis zum Alter von 22 Jahren aus <strong>de</strong>r ganzen<br />

Welt in 46 Disziplinen ihre Weltmeister.<br />

Mehr Informationen unter www.worldskillsleipzig20<strong>13</strong>.com<br />

„Wir freuen uns sehr, die WorldSkills Leipzig 20<strong>13</strong> zu<br />

unterstützen“, sagt Dr. Ji Oh Song. „Dies ist unser viertes<br />

Sponsoring für einen WorldSkills-Wettbewerb in Folge.<br />

Das Unternehmen ist stolz auf die Tradition, die junge<br />

Generation durch die För<strong>de</strong>rung gut ausgebil<strong>de</strong>ter Fachkräfte<br />

zu inspirieren.“<br />

Neben einer beträchtlichen finanziellen Unterstützung<br />

stellt Samsung auch zahlreiche elektronische Geräte<br />

für die Durchführung <strong>de</strong>r Wettbewerbe zur Verfügung,<br />

darunter Bildschirme, Drucker, Telefone o<strong>de</strong>r Kühlschränke.<br />

Insgesamt müssen bis zu zwei Millionen Einzelgegenstän<strong>de</strong><br />

bewegt wer<strong>de</strong>n, damit die Wettbewerbe<br />

stattfin<strong>de</strong>n können. Diese Aufgabe wird im Wesentlichen<br />

DHL Tra<strong>de</strong> Fairs & Events übernehmen. Das Logistikunternehmen<br />

verfrachtet Maschinen und Material für die<br />

Berufe-WM auf das Gelän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Leipziger Messe, vom<br />

Schneebesen bis zur Druckerpresse. Weiter transportiert<br />

DHL die Werkzeugkisten <strong>de</strong>r über 1000 Teilnehmer aus<br />

aller Welt nach Deutschland. Insgesamt müssen mehrere<br />

hun<strong>de</strong>rt Tonnen Fracht per Flugzeug, Schiff, Bahn o<strong>de</strong>r<br />

Lkw bewegt wer<strong>de</strong>n.<br />

„Die WorldSkills Leipzig 20<strong>13</strong> ist eine großartige<br />

Veranstaltung, bei <strong>de</strong>r junge Fachkräfte aus <strong>de</strong>r ganzen<br />

Welt zeigen, was sie können. Wir freuen uns, die WM <strong>de</strong>r<br />

Berufe mit unserem weltweiten Netzwerk und unserem<br />

Know-how zu unterstützen“, so Vincenzo Scrudato,<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r DHL Tra<strong>de</strong> Fairs & Events GmbH.<br />

PM/CH<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

41


Fachkräfte<br />

Guinness: an Irish Original<br />

An experience about one of the most famous beer brands in the world – Guinness<br />

It all started in 1759 with a man named Arthur Guinness<br />

leasing a brewery called St. James' Gate Brewery and signing<br />

a 9,000 year contract for beer brewing.<br />

In1769 a few barrels ma<strong>de</strong> their way to England and<br />

were able to begin a wave of export that would last for<br />

over many years. Arthur Guinness died in 1803 so his son<br />

took over the business with another business partner named<br />

Gossett. In the 1830s Guinness was the most famous beer<br />

in Ireland. The brewery kept on growing and in 1886 it was<br />

the largest brewery in the world. In 1974 they ma<strong>de</strong> the<br />

last barrel in St. James' Gate but moved back there in 1997.<br />

The brewery is still one of the most advanced in the world<br />

and the labels now state 'brewed in Dublin'.<br />

Today the Guinness Brewery is the third biggest brewery<br />

in Dublin. Their biggest foreign brewery is in Nigeria.<br />

Guinness produces about 3 million beer bottles per day and<br />

you can buy the beer in over 100 different countries.<br />

The visitor center of the factory was built in 1902 and finished<br />

in 19<strong>04</strong>. It is a steel construction and in the middle<br />

there is the world's largest beer glass. But it is not for drinking,<br />

you can walk into it and look up to the top. It is big<br />

enough to fill it with more than 8 million liters of Guinness.<br />

In the building there is also a big waterfall, 15 foot high<br />

hops plants and copper casks. The building has six floors<br />

and a basement.<br />

On the top floor the visitors can find a place for drinking<br />

and enjoying the best beer of the world and to see the<br />

magnificent panoramic view: The Gravity Bar. A purchased<br />

ticket inclu<strong>de</strong>s a free Guinness or a non alcoholic drink. And<br />

you stand at the highest point in Dublin.<br />

On our tour through the factory we first walked through<br />

the exhibition, where we got information on production,<br />

the ingredients and the transport of Guinness. After that,<br />

we learned some interesting facts about their advertising,<br />

for example that the company opened a zoo where the visitors<br />

can see exotic animals and can also buy Guinness. On<br />

the third floor we could test our knowledge about responsible<br />

drinking. The following floor was the most interesting<br />

one. There was a big social media wall where we could write<br />

some impressions on computers about Guinness and then<br />

we could see them on the wall.<br />

"Before I came to Ireland I didn't<br />

think about what it would be like, I<br />

wanted to be surprised. And it really<br />

surprised me that Dublin looks<br />

like a little city because there are<br />

very small houses and no skyscrapers.<br />

After school we had some<br />

free time in Dublin and it was<br />

great. The city centre is fantastic<br />

and the architecture is very impressive<br />

especially Trinity College. We<br />

also visited interesting companies<br />

like Butlers Chocolate and Guinness.<br />

Sometimes the English was<br />

hard to un<strong>de</strong>rstand but we ma<strong>de</strong><br />

it. I really like the i<strong>de</strong>a of going<br />

back to Ireland when I'm ol<strong>de</strong>r."<br />

Nadine from SC Thum<br />

English on the Emerald Isle<br />

How an Italian spreads the English language to thousands of people from all over<br />

the world<br />

In a globalized world it is very essential to communicate<br />

effectively in English.<br />

Ireland is a great place for international education. Emerald<br />

Cultural Institute is an English language school providing<br />

programs for international stu<strong>de</strong>nts and professionals<br />

from more than 50 countries world-wi<strong>de</strong>. They study English<br />

in all different aspects and make intercultural experiences.<br />

The headquarters of that institute are located in an old mansion<br />

in Milltown, a suburb of Dublin. The well-equipped<br />

facilities inclu<strong>de</strong> classrooms, a language laboratory, a canteen<br />

and private gar<strong>de</strong>ns. Most stu<strong>de</strong>nts come from East<br />

Asia, South America and the south of Europe. Dublin is an<br />

excellent place to learn English, because you are in an<br />

English-speaking environment, the best prerequisite for<br />

learning and experiencing the foreign language.<br />

ECI was established by Mauro Biondi in 1986. He first<br />

started renting school facilities during summer breaks and<br />

employed people for teaching. He emphasizes on the human<br />

factor in business. Behind a business there is a person. A<br />

lot of ECI employees have worked for the company for a<br />

long time. At peak times in summer they have about 300<br />

people working for the institute. There are offices in New<br />

York, USA and Taipei, Taiwan. The Italian-born director of<br />

ECI came to Ireland in the 1980's to write his thesis on the<br />

Ireland conflict. At that time Ireland was still a very poor<br />

country, so people were immigrating to other countries. A<br />

lot has changed since that time. International companies<br />

set up shops in Ireland and attracted employees from all<br />

around the world. ECI has used that need for international<br />

education and teaches English to a broad target group -<br />

from school kids to business people. Whoever wants to learn<br />

English in Ireland is welcome and well-educated at ECI<br />

Dublin. Its worldwi<strong>de</strong> reputation can only confirm that!<br />

<br />

42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Fachkräfte<br />

Next stop – Rainbow<br />

Croke Park – A place where emotions unite the nation: a touch of<br />

Irish culture<br />

Sprachcampus on Tour<br />

Firmenbesuche in Irland<br />

"This trip to Ireland was very exciting!<br />

We learnt a lot about the<br />

language, the country and the people<br />

there. We visited some interesting<br />

companies like Butlers Chocolate,<br />

Croke Park or the Bewleys<br />

Hotel. All the gui<strong>de</strong>d tours were in<br />

English and at the end of the week<br />

we didn't realize that we were<br />

listening to another language. Now<br />

we can speak much better, too.<br />

Altogether we loved this trip and if<br />

we could, we would do it again!"<br />

Sarah, Jasmin, Paula and Sophie<br />

from SC Chemnitz<br />

Give respect and get respect-that s the motto of the players<br />

in Croke Park stadium. They play against each other,<br />

shoul<strong>de</strong>r to shoul<strong>de</strong>r, for 70 minutes. The Irish love sports<br />

and that is why Croke Park stadium is so important for Ireland.<br />

It is the largest stadium of the Gaelic Athletic Association<br />

and the fourth largest stadium in Europe. GAA is the<br />

largest amateur sports organization in the world. The stadium<br />

opened in 19<strong>13</strong> and so this year they are going to<br />

celebrate their 100th birthday.<br />

All matches of the Gaelic sports (Hurling, Handball, Gaelic<br />

Football and Roun<strong>de</strong>rs) take place at Croke Park's big<br />

pitch. Gaelic football and Hurling (a game with a Hurl and<br />

a Sliotar) are, besi<strong>de</strong>s rugby, the most popular kinds of sport<br />

in Ireland. The history of them is shown in the GAA museum<br />

which is an important part of the "Crooker", where you<br />

can see the <strong>de</strong>velopment of the Gaelic sports in Ireland. On<br />

a match day, 82,300 people can enjoy the most important<br />

sport events in Ireland. Furthermore concerts and weddings<br />

take place at the pitch.<br />

Sport is an important part of Irish culture and there are<br />

many jobs created because of the stadium e.g. event managers,<br />

security officers, tour gui<strong>de</strong>s and shop assistants. Ireland<br />

also earns a lot of money with it and many companies<br />

use it for their advertisement. Most tourists are spectators<br />

and watch the games, but there are also tours through the<br />

stadium like ours:<br />

We experienced Croke Park on a cloudy and rainy day.<br />

Our gui<strong>de</strong> – the enthusiastic JJ – first brought us to a conference<br />

room and showed us an impressive film about GAA<br />

and its history. Then we went to the players' lounge, where<br />

no press is allowed. After that we came into the changing<br />

room and the warm up room. From there we went to the<br />

pitch where we got an amazing electronic applause. Our<br />

next stop was the stand including a great view. Lucky as<br />

we were a double-rainbow appeared in the sky. The ending<br />

of the tour was a sports room where we could try out some<br />

Gaelic sports. Unfortunately time was too short to try everything,<br />

but it was great fun.<br />

Grand for Business Travelers<br />

Bewley's Hotels is a chain of three and four star hotels in Ireland and the UK that is<br />

i<strong>de</strong>al for business clients<br />

They <strong>de</strong>scribe their<br />

hotels as being "contemporary,<br />

relaxed and<br />

informal." After staying<br />

at their Leopardstown<br />

location, I would<br />

agree with them. Four<br />

of their hotels are in<br />

Dublin, and the other two are in the UK. The foun<strong>de</strong>r is Bert<br />

Allen and the current owner is Tom Moran, who acquired<br />

the chain in 2008. Their head office is in Dublin.<br />

The hotel where we stayed is located in Leopardstown<br />

and has three stars. It has applied for four star ranking and<br />

expects to receive it in several months. It is mainly for business<br />

travelers, but of course leisure tourists can stay there<br />

also. It is in one of Dublin's commercial districts and has<br />

easy access to the city center, giving you flexibility and in<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nce.<br />

The hotel has 14 meeting rooms, a fitness center, a library<br />

and 345 sound proof bedrooms. It is affordable, with one<br />

night costing between 69 and 399 Euro. An international<br />

staff of 124 employees works at the hotel. Complimentary<br />

high-speed Internet is provi<strong>de</strong>d and free Wi-Fi is available<br />

in all public areas in the hotel.<br />

The kitchen serves traditional Irish food along with gourmet<br />

items. For example, the typical Irish breakfast is served<br />

daily. It inclu<strong>de</strong>s scrambled eggs or eggs fried sunny si<strong>de</strong><br />

up, sausages, rashers of bacon, baked beans, cooked tomato<br />

halves, black and white pudding, and mushrooms. Needless<br />

to say, we ate very well on our trip.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

43


Fachkräfte<br />

Neue Zielgruppen erschließen<br />

Umfrage „Ausbildung 20<strong>13</strong>" <strong>de</strong>r IHK zu Leipzig: Unternehmen reagieren auf Bewerbermangel<br />

Auch 20<strong>13</strong> beteiligte sich die Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer<br />

(IHK) zu Leipzig an <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweiten Unternehmensbefragung<br />

<strong>de</strong>s Deutschen Industrie- und<br />

Han<strong>de</strong>lskammertages (DIHK) zum Thema Ausbildung.<br />

In <strong>de</strong>r Zeit vom <strong>13</strong>. Februar bis 1. März konnten sich<br />

Firmen online zu ihren Ausbildungsplänen äußern.<br />

Im IHK-Bezirk Leipzig taten dies 163 Unternehmen.<br />

„Das Ausbildungsengagement unserer Mitgliedsunternehmen ist konstant, aber<br />

sie haben nach wie vor mit Schwierigkeiten bei <strong>de</strong>r Besetzung ihrer Ausbildungsplätze<br />

zu kämpfen. Die Grün<strong>de</strong> dafür sind verschie<strong>de</strong>n: Die Zahl <strong>de</strong>r Schulabgänger<br />

in unserer Region ist 2012 im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht angestiegen,<br />

liegt jedoch noch immer auf einem niedrigen Niveau. Auch die fehlen<strong>de</strong><br />

Eignung <strong>de</strong>r Bewerber sowie falsche Vorstellungen vom Berufsbild wer<strong>de</strong>n<br />

von <strong>de</strong>n Betrieben als Hauptgrün<strong>de</strong> benannt“, fasst Dr. Thomas Hofmann, Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r IHK zu Leipzig, die regionalen Ergebnisse <strong>de</strong>r Umfrage zusammen.<br />

„Zwei weitere Aspekte, die sich seit vergangenem Jahr abzeichnen und<br />

die Situation zusätzlich verschärfen: Zum einen schließen insbeson<strong>de</strong>re leistungsstarke<br />

Schüler immer öfter bei mehreren Firmen gleichzeitig Verträge ab<br />

und sagen dann kurzfristig ab – zum Nachteil <strong>de</strong>s Unternehmens, das nicht mehr<br />

Nachbesetzen kann. Hier ist unbedingt mehr Verbindlichkeit gefor<strong>de</strong>rt. Zum<br />

an<strong>de</strong>ren wird die Entfernung zur Berufsschule von <strong>de</strong>n regionalen Firmen als<br />

immer größeres Ausbildungshemmnis gesehen. Positiv ist: Die Unternehmen<br />

stellen sich auf <strong>de</strong>n Bewerbermangel ein.<br />

So reagiert 38,1 Prozent <strong>de</strong>r Unternehmen [Vorjahr: 32,0 Prozent] auf die<br />

rückläufigen Bewerberzahlen mit <strong>de</strong>m Anbieten von Praktikumsplätzen. Auf<br />

hohem Niveau bleibt auch <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>rjenigen Unternehmen (31,6 Prozent),<br />

die mit Senkung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen an die Vorbildung von Bewerbern reagieren.<br />

[Vorjahr: 34,4 Prozent]. Auf 24,5 Prozent angestiegen ist <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r<br />

Unternehmen, die angeben, durch die Erschließung neuer Bewerbergruppen<br />

(z.B. Studienabbrecher) auf die zurückgegangenen Bewerberzahlen zu reagieren.<br />

[Vorjahr: 19,7 Prozent].<br />

PM/CH<br />

IHK. DIE WEITERBILDUNG<br />

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Geprüfte(r) Fachwirt(in) für Finanzberatung: vorauss. ab Herbst 20<strong>13</strong><br />

Geprüfte(r) Meister(in) für Schutz und Sicherheit:<br />

16.09.20<strong>13</strong> bis 30.<strong>04</strong>.2014<br />

Geprüfte(r) technische(r) Fachwirt(in): 16.09.20<strong>13</strong> bis 11.05.2015<br />

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44 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


Menschen<br />

Personalien<br />

Praxisvorträge zur IT-Konferenz<br />

für Entschei<strong>de</strong>r am 22./23.Mai<br />

Open IT Summit, Berlin<br />

Tobias Möckel, Unternehmer und Tastatur-Pionier, hat die von ihm<br />

gegrün<strong>de</strong>te GETT-Unternehmensgruppe per Management Buyout an<br />

Tino Pietzsch, Steve Möckel und Pierre Beer veräußert (alle von links).<br />

Foto: GETT<br />

Planmäßige Nachfolgeregelung<br />

Treuen. Nach 20 Jahren Selbstständigkeit verlässt Tobias Möckel die von ihm gegrün<strong>de</strong>te<br />

GETT-Gruppe und übergibt die Unternehmen GETT Gerätetechnik GmbH, Treuen,<br />

InduKey Keyboard Production GmbH & Co. KG, Treuen sowie InduKey North America<br />

LLC, New Jersey, in jüngere Hän<strong>de</strong>. Via Management Buyout übernehmen ab sofort sein<br />

langjähriger Wegbegleiter und Betriebsleiter Tino Pietzsch, <strong>de</strong>r 2011 ins Unternehmen<br />

eingestiegene Finanzdirektor Pierre Beer und Möckels Sohn Steve, <strong>de</strong>r aktuell <strong>de</strong>n strategischen<br />

Einkauf leitet, die Geschäfte. Die Transaktion wur<strong>de</strong> unterstützt durch <strong>de</strong>n<br />

Wachstumsfonds Mittelstand Sachsen aus Leipzig (WMS). Der Tastatur-Pionier bleibt<br />

noch bis Mitte <strong>de</strong>s Jahres als Angestellter im Unternehmen und schei<strong>de</strong>t zum 30. Juni<br />

endgültig aus. Er wird sich dann neuen unternehmerischen Herausfor<strong>de</strong>rungen in Asien<br />

stellen. Mit Möckel verlässt auch <strong>de</strong>r bisherige Geschäftsführer Erwin Götzl die Kommandobrücke.<br />

n<br />

Krankenhausgesellschaft mit neuer<br />

Führung<br />

Dr. Sven Ulrich Langner<br />

bringt über 16 Jahre<br />

profun<strong>de</strong> Erfahrung im<br />

Gesundheitswesen in<br />

seine neue Funktion<br />

ein. Foto: KGSein<br />

Leipzig. Nach <strong>de</strong>m altersbedingten Ausschei<strong>de</strong>n von<br />

Dieter Blaßkiewitz nach 23 Jahren als Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r<br />

hat die Mitglie<strong>de</strong>rversammlung <strong>de</strong>r Krankenhausgesellschaft<br />

Sachsen (KGS) zeitnah zwei Vorstandspositionen<br />

nachbesetzt. Neu im Vorstand <strong>de</strong>r<br />

KGS sind Martin Jonas (Regionalgeschäftsführer <strong>de</strong>r<br />

Rhön-Klinikum AG für die Region Sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bran<strong>de</strong>nburg)<br />

und Dr. Sven Ulrich Langner (Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Katholischen Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen<br />

Elisabeth). Im Rahmen einer konstituieren<strong>de</strong>n Vorstandssitzung<br />

wur<strong>de</strong> Dr. Langner (49) anschließend<br />

zum neuen Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>n gewählt. Dr.<br />

Langner bedankte sich sowohl bei <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<br />

als auch bei <strong>de</strong>n Vorstandsmitglie<strong>de</strong>rn<br />

für das entgegengebrachte Vertrauen und freute sich<br />

„sehr auf die künftige, spannen<strong>de</strong> Aufgabe“.<br />

Der aus Leipzig stammen<strong>de</strong> promovierte Diplom-<br />

Ökonom wirkte in <strong>de</strong>r Vergangenheit als langjähriger<br />

kaufmännischer Direktor <strong>de</strong>s Krankenhauses St.<br />

Joseph-Stift in Dres<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>n letzten drei Jahren<br />

auch als Regionalgeschäftsführer für die Klinik St.<br />

Marienstift Mag<strong>de</strong>burg. Zu<strong>de</strong>m ist Dr. Langner seit<br />

2003 Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (VKD). Seit Mitte<br />

2012 ist Dr. Langner Geschäftsführer <strong>de</strong>r Katholischen<br />

Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth<br />

(KWA) mit Einrichtungen in Reinbek, Eutin, Lahnstein,<br />

Berlin, Mag<strong>de</strong>burg, Halle/Saale und Dres<strong>de</strong>n.<br />

n<br />

Insi<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>r Spitze<br />

Oliver Hill ist neuer<br />

Direktor Gasverkauf bei<br />

VNG. Foto: VNG<br />

Leipzig. Mit Wirkung zum 1. März 20<strong>13</strong> übernahm<br />

Oliver Hill für die VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft<br />

(VNG) die Leitung <strong>de</strong>s Bereichs Gasverkauf<br />

Deutschland. Er folgt auf Olaf Schnei<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r in<br />

die Führungsposition eines ost<strong>de</strong>utschen kommunalen<br />

Energieversorgungsunternehmens wechselt.<br />

Oliver Hill ist ein „VNG-Insi<strong>de</strong>r“ und verfügt über<br />

exzellente, langjährige Erfahrung in <strong>de</strong>r Energiewirtschaft.<br />

Seit <strong>de</strong>m Eintritt bei VNG vor 16 Jahren<br />

hat <strong>de</strong>r 43-jährige Pfälzer vielfältige Aufgaben in<br />

unterschiedlichen Bereichen <strong>de</strong>r VNG beklei<strong>de</strong>t. Er<br />

war maßgeblich am erfolgreichen Aufbau <strong>de</strong>r Geschäftsaktivitäten<br />

in Italien und Norwegen beteiligt und hat<br />

unter an<strong>de</strong>rem bereits <strong>de</strong>n Auslandsverkauf von VNG<br />

geleitet. Hill wird an Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht,<br />

Vorstand Gasverkauf/Personal, berichten. n<br />

100 Tage erfolgreiche Doppelspitze<br />

Chemnitz. Für <strong>de</strong>n kaufmännischen Geschäftsführer<br />

Hubertus Jaeger und <strong>de</strong>n theologischen Geschäftsführer<br />

Frank Eibisch stellt ihre Zusammenarbeit einen<br />

wichtigen Baustein für die Stärkung <strong>de</strong>r Marke edia.con<br />

dar. Hubertus Jaeger erklärt dazu: „Durch die jetzt<br />

auch nach außen hin sichtbar gemachte gleichberechtigte<br />

Be<strong>de</strong>utung bei<strong>de</strong>r Bereiche wollen wir die<br />

Kontur <strong>de</strong>r edia.con noch weiter herausarbeiten.“<br />

Bei<strong>de</strong> Geschäftsführer zeigten sich außer<strong>de</strong>m erfreut<br />

darüber, so vielen motivierten Mitarbeitern zu begegnen,<br />

die sich gern und mit zahlreichen guten I<strong>de</strong>en<br />

in die gemeinsame Verantwortung einbringen. Dazu<br />

gehört auch das Vorhaben, die Marke edia.con weiter<br />

zu stärken. „Wir sind mit viel Schwung und frischen<br />

I<strong>de</strong>en in unsere Arbeit gestartet und es ist<br />

schön zu sehen, dass viele Projekte angeregt wer<strong>de</strong>n<br />

konnten und sich teilweise sogar schon im<br />

Abschluss befin<strong>de</strong>n. Es ist toll, dass viele mit hohem<br />

Engagement bei <strong>de</strong>r Sache sind und ein konstruktives<br />

Miteinan<strong>de</strong>r leben, wie es auch unserem Selbstverständnis<br />

als christlichem Unternehmensverbund<br />

entspricht“, bemerkt Frank Eibisch.<br />

n<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

45


Leseecke<br />

Deutschlands neue Rendite<br />

Michael Sitte-Zöllner von WortReich hat nachgelesen, wie Beruf und Familie unseren Wohlstand sichern<br />

Die Prognosen sind ein<strong>de</strong>utig. Bekommt Deutschland<br />

<strong>de</strong>n einsetzen<strong>de</strong>n Fachkräftemangel nicht in<br />

<strong>de</strong>n Griff, sagen Experten Wertschöpfungsverluste<br />

in Billionenhöhe voraus – eine reale Gefahr mehr<br />

für Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand.<br />

Vor diesem Hintergrund gewinnt die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie an Stellenwert in <strong>de</strong>r öffentlichen Debatte. Dr.<br />

John Feldmann, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Gemeinnützigen<br />

Hertie-Stiftung, dazu: „Eine wirksam umgesetzte familienbewusste<br />

Personalpolitik verwaltet nicht nur die angebotenen<br />

Maßnahmen, son<strong>de</strong>rn gestaltet einen Bewusstseinswan<strong>de</strong>l.<br />

"<br />

Immer mehr Unternehmen wird klar, nur mit einer ausbalancierten<br />

betrieblichen Strategie in dieser Frage lassen<br />

sich Fachkräfte gewinnen und bin<strong>de</strong>n. Bessere Motivation<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter, engere Verbun<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Arbeitnehmer<br />

mit <strong>de</strong>m Unternehmen steigern die Produktivität. Im Ergebnis<br />

gewinnen Unternehmen und Gesellschaft.<br />

„Ich bin überzeugt, dass die Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie<br />

nur gemeinsam zu gestalten ist<br />

und somit über das Thema hinaus<br />

Wichtiges für die Diskussionskultur<br />

in Deutschland leisten kann."<br />

Nach seinem stark beachteten Aufsatz „Die Renditerevolution"<br />

legte Berthold Müller-Urlaub nun das erste Handbuch<br />

aus Unternehmens-Sicht in Deutschland zu diesem<br />

Thema vor. Es <strong>de</strong>finiert und erläutert die Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />

von „Familienfreundlichkeit", wird ergänzt um zahlreiche<br />

Rechenbeispiele („Familienbewusste Personalpolitik rechnet<br />

sich in harten Zahlen."), Meinungen renommierter<br />

Ex perten, Rechts- und Steuertipps sowie Beispiele aus<br />

Unternehmen von Winsen (Aller) im Nor<strong>de</strong>n bis Grenzach-<br />

Wyhlen im Sü<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Republik und ist somit eine von vielen<br />

Experten gefüllte „Schatzkiste" für Personalarbeit und<br />

Personalentwicklung, <strong>de</strong>ren Öffnen sich immer wie<strong>de</strong>r lohnt<br />

und unabhängig von <strong>de</strong>r jeweiligen Betriebsgröße die<br />

Erkenntnis vermittelt: JEDER KANN ETWAS TUN!<br />

Berthold Müller-Urlaub , geboren 1953, ist seit 1994<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsführung <strong>de</strong>r EHV GmbH, die im<br />

bun<strong>de</strong>sweiten Wettbewerb „Erfolgsfaktor Familie" 2012"<br />

die Endrun<strong>de</strong> erreichte, und seit 2011 Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s<br />

Kraft-Wärme-Kopplung e.V.<br />

„Als Geschäftsführer habe ich<br />

eine unternehmerische Verantwortung<br />

übernommen. Familienfreundlichkeit<br />

ist dabei nicht nur<br />

ein Erfolgsrezept, son<strong>de</strong>rn auch<br />

Bekenntnis zu bürgerlichem<br />

Engagement."<br />

Als Botschafter <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Sachsen-Anhalt agiert er im<br />

Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie" <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sministeriums<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der<br />

diplomierte Kaufmann liest als Gastdozent am Institut für<br />

Infrastruktur und Ressourcenmanagement <strong>de</strong>r Universität<br />

Leipzig. 2008 grün<strong>de</strong>te er die Unternehmensinitiative "Familienfreundliches<br />

Halle". Dort treffen sich Vertreter von Unternehmen<br />

zum Erfahrungsaustausch über Beruf und Familie.<br />

Prominente Redner wie Ministerin von <strong>de</strong>r Leyen und BA-<br />

Präsi<strong>de</strong>nt Weise traten dort auf. Weitere Initiativen dieser<br />

Art sind geplant. Berthold Müller-Urlaub ist verheiratet und<br />

hat einen Sohn.<br />

Foto: B.KWK<br />

Berthold Müller-Urlaub<br />

Deutschlands neue Rendite – Wie<br />

Beruf und Familie unseren Wohlstand<br />

sichern<br />

Ein Handbuch für <strong>de</strong>n Mittelstand<br />

220 S., geb. - inkl. E-Book<br />

ISBN 978-3-89812-974-9<br />

46 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


KulTour<br />

Anzeige<br />

Köstliche Teamarbeit<br />

BEST WESTERN Hotel Am Straßburger Tor Plauen bietet inspirieren<strong>de</strong> Form <strong>de</strong>s Beisammenseins im<br />

Kollegen- und Freun<strong>de</strong>skreis an<br />

Fotos: FAW<br />

Gemeinsam etwas schaffen und das Ergebnis gleich nach getaner Arbeit genießen.<br />

Dies ist ein I<strong>de</strong>alzustand, <strong>de</strong>n je<strong>de</strong>r Chef mit seinen Mitstreitern tagtäglich<br />

anstrebt, aber natürlich nicht immer unmittelbar erreichen kann. Eine fast<br />

100-prozentige und vor allem kurzfristige Erfolgsgarantie verspricht dagegen<br />

das BEST WESTERN Hotel Am Straßburger Tor Plauen mit seiner neuen Showund<br />

Veranstaltungsküche.<br />

Sie ist erst En<strong>de</strong> März mit einem Schaukochen, zu <strong>de</strong>m Plauener Medienvertreter einge -<br />

la<strong>de</strong>n waren, eingeweiht wor<strong>de</strong>n. Unter Anleitung <strong>de</strong>s Hotel-Chefkochs Thomas<br />

Gruner zauberten sechs „Küchenlehrlinge“ auf Zeit ein 3 Gänge Menü. Es bestand u. a.<br />

aus einem Rotwildfilet mit Kartoffel-Pastinaken-Püree, einer Ratatouille an bunten<br />

Rosmarinkartoffeln mit gebratenem Tintenfisch sowie einer exotischen Gemüsecurry mit<br />

Basmatireis.<br />

So wie die Journalisten können auch kleinere Firmengruppen, Unternehmer mit ausgewählten<br />

Gästen o<strong>de</strong>r auch privat im Familien- und Freun<strong>de</strong>skreis ein paar gesellige und<br />

inspirieren<strong>de</strong> Stun<strong>de</strong>n verbringen. Zu diesem Zweck ist die geräumige, mo<strong>de</strong>rne und für<br />

Profis ausgestattete Küche direkt neben einem Festzimmer und <strong>de</strong>n Tagungsräumen eingerichtet<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

„Gemeinsam kochen, essen und gesellig beisammen sein – dafür ist die neue Lounge-Küche<br />

gedacht. Gern können Sie Ihren Wunschtermin individuell mit uns abstimmen“, erklärt<br />

Hoteldirektorin Christina Zetzsche.<br />

Kochkurs-Spezial – Termine 20<strong>13</strong><br />

3.Mai: Männer an <strong>de</strong>n Grill – Saucen, Dip´s und Beilagen<br />

wer<strong>de</strong>n neben Rin<strong>de</strong>rsteak, Fischfilet sowie verschie<strong>de</strong>nen<br />

Gemüsen in ein Grillerlebnis verwan<strong>de</strong>lt<br />

31.Mai: „Spargelzeit" – Aus <strong>de</strong>r Königin <strong>de</strong>s Gemüses<br />

wird ein königliches 4 Gänge Menü<br />

7. Juni: „Spargelzeit" – Aus <strong>de</strong>r Königin <strong>de</strong>s Gemüses wird<br />

ein königliches 4 Gänge Menü<br />

12. Juli: Leichte Sommerküche – Ein 5 Gänge Menü zur<br />

Sommerzeit<br />

2. August: „ Streifzug durch Asiaküchen"–<br />

Knackig! Lecker! Leicht! Ein leichtes 4 Gänge Menü<br />

30.August: „Tapas und Tex-Mex-Küche" – Von klein und<br />

feurig bis fleischig und scharf (4 Gänge)<br />

<strong>13</strong>.September: „Kürbis und Birne" – Früchte aus <strong>de</strong>r<br />

Region sowie Fisch und Fleisch in Szene gesetzt<br />

27. September: „Urlaubserinnerung" – Mediterrane<br />

Küche in 4 Gängen von Frankreich bis Griechenland<br />

2. Oktober: „Ost trifft West" – Klassiker neu<br />

interpretiert – ein grenzenloses Menü in 4 Gängen<br />

BEST WESTERN Hotel Am Straßberger Tor <strong>de</strong>r FAW gGmbH<br />

Straßberger Straße 37-41 | 08527 Plauen | Tel.: 03741 2870 480 | Fax: 03741 2870 100<br />

info@restaurant-am-strassberger-tor.<strong>de</strong> | www.strassberger-tor.bestwestern.<strong>de</strong><br />

www.restaurant-am-strassberger-tor.<strong>de</strong><br />

1.November: „Wild und die Früchte <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s" –<br />

Heimischer Hirsch + kleine Waldzwerge = Superlecker,<br />

3 Gänge Menü<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

47


KulTour<br />

Der Zauber <strong>de</strong>r Masai Mara<br />

Hakuna matata – alles in Ordnung – gilt noch für Kenias größtes Tierparadies<br />

Wiegen<strong>de</strong>n Schrittes und rüsselschwingend bewegen sich<br />

graue Kolosse durch die Büsche. Der Anblick <strong>de</strong>r etwa 35<br />

Elefanten lässt unser Herz höher schlagen. Fotoapparate<br />

klicken. Wir sind mit unserem Jeep ziemlich dicht an die<br />

etwa vier Meter großen Tiere herangefahren. Das ist nicht<br />

ungefährlich, <strong>de</strong>nn es sind etliche Junge in <strong>de</strong>r Her<strong>de</strong>. Da<br />

sind die Mütter und Tanten <strong>de</strong>r Großfamilie beson<strong>de</strong>rs achtsam<br />

und besorgt. Schon schnaubt eine Elefantenkuh wütend<br />

mit hoch erhobenem Rüssel und kommt uns bedrohlich<br />

nahe. Die großen Ohren we<strong>de</strong>ln aufgeregt. Wir aber haben<br />

<strong>de</strong>n Motor <strong>de</strong>s offenen Landrovers laufen lassen und legen<br />

<strong>de</strong>n Rückwärtsgang ein. Die Riesen <strong>de</strong>r Masai Mara, <strong>de</strong>m<br />

nördlichen Ausläufer <strong>de</strong>r Serengeti in Kenia, wollen wir lieber<br />

nicht provozieren.<br />

Wir sind im Herzen Afrikas und <strong>de</strong>nnoch ist es ziemlich<br />

frisch an diesem Morgen. Kenias hervorragendstes Wildtiergebiet,<br />

zwei Flugstun<strong>de</strong>n von Mombasa entfernt, liegt<br />

immerhin auf einer Höhe von 1650 Meter und nimmt eine<br />

Fläche von 1510 Quadratkilometer ein.<br />

Unser Fahrzeug hinterlässt an diesem frühen Morgen<br />

tiefe Furchen im Bo<strong>de</strong>n, die sofort mit Wasser voll laufen.<br />

In <strong>de</strong>r Nacht hatte <strong>de</strong>r Himmel alle Schleusen geöffnet und<br />

<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n tüchtig aufgeweicht. Es ist Regenzeit. Der Motor<br />

unseres Safarijeeps heult, die Rä<strong>de</strong>r drehen durch. Wir bleiben<br />

in einem Wasserloch stecken. Das ist uns schon öfters<br />

passiert. Manchmal mussten uns an<strong>de</strong>re Jeeps, die glücklicherweise<br />

vorbeikamen, herausziehen. Dieses Mal schaffen<br />

wir es aus eigener Kraft.<br />

Wir durchstreifen die weiten Grasebenen, Baum- und<br />

Buschsavannen, die eine wun<strong>de</strong>rvolle Vielfalt an Wildtieren<br />

aufweisen. Die offenen Ebenen machen die Wildbeobachtung<br />

zum Vergnügen. Die Masai Mara ist noch immer<br />

Heimat riesiger Tierher<strong>de</strong>n, zu <strong>de</strong>nen vor allem Antilopen,<br />

darunter Impalas, Kudus, Springböcke und Oryx-Antilopen,<br />

zählen. Auch Büffel treten fast immer in Her<strong>de</strong>n von Hun<strong>de</strong>rten<br />

Tieren auf. Vor <strong>de</strong>nen nehmen wir uns in Acht, <strong>de</strong>nn<br />

sie gelten als gefährlich und hinterhältig, weil sie bevorzugt<br />

von hinten angreifen. Graziös und langsam bewegt<br />

sich eine Gruppe von Giraffen, dazwischen Hun<strong>de</strong>rte Zebras<br />

und Gnus.<br />

Unser Gui<strong>de</strong> vom Stamm <strong>de</strong>r Kikuyu hat Augen wie ein<br />

Luchs. Er bemerkt Tiere lange bevor wir sie mit unseren<br />

Feldstechern ent<strong>de</strong>cken. Mit Handzeichen macht er auf ein<br />

Gebüsch aufmerksam, das wir auch prompt ansteuern. Dort<br />

schlummert ein Löwenru<strong>de</strong>l und träumt wahrscheinlich von<br />

ihrer Jagd in <strong>de</strong>r letzten Nacht. 17 dieser Riesenkatzen, darunter<br />

sechs süße Jungtiere, liegen hier und lassen sich von<br />

uns nicht beeindrucken. Mit schläfrigen Augen beäugt uns<br />

<strong>de</strong>r fast drei Meter lange Chef, <strong>de</strong>r König <strong>de</strong>r Tiere, mit seiner<br />

beeindrucken<strong>de</strong>n Mähne. Dann gähnt er gelangweilt<br />

und nimmt von uns keine Notiz mehr. Er weiß wahrscheinlich,<br />

dass er aus <strong>de</strong>m Stand 12 Meter weit springen und<br />

uns damit das Fürchten lehren kann.<br />

Als wir unsere Safari fortsetzen, sind die letzten Zeichen<br />

<strong>de</strong>s nächtlichen Wolkenbruchs vom Himmel verschwun<strong>de</strong>n.<br />

Die Sonne schickt ungehin<strong>de</strong>rt ihre sengen<strong>de</strong> Glut in die<br />

Masai Mara. An einer Baumgruppe suchen drei Gepar<strong>de</strong>n<br />

Schatten. Mit eleganten Bewegungen schleichen sie um<br />

unsere Jeeps herum. Als ihnen ein Schakal zu nahe kommt,<br />

jagen sie ihn mit außeror<strong>de</strong>ntlicher Geschwindigkeit davon.<br />

Von unserem Gui<strong>de</strong> wissen wir, dass es <strong>de</strong>r Gepard dabei<br />

auf 120 Stun<strong>de</strong>nkilometer bringt und er bis zu sieben Meter<br />

Gepar<strong>de</strong>n gehören zu <strong>de</strong>n schnellsten<br />

Säugetieren <strong>de</strong>r Welt (oben). Löwen<br />

jagen nachts und verschlafen die meiste<br />

Zeit <strong>de</strong>s Tages (unten).<br />

Der Flieger wird schnell noch einmal aufgetankt, bevor er uns von <strong>de</strong>r Savanne an<br />

die Küste bringt.<br />

Die gekreuzten Elefantenstoßzähne sind das Wahrzeichen <strong>de</strong>r Hafenstadt Mombasa.<br />

Von hier aus sind Kenias Traumstän<strong>de</strong> am Indischen Ozean gut zu erreichen.<br />

48 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


KulTour<br />

Wer ist <strong>de</strong>r Stärkere? Die bei<strong>de</strong>n Jumbos wollen das gera<strong>de</strong><br />

herausfin<strong>de</strong>n (oben). Frauen <strong>de</strong>r Massai heißen uns in ihrem<br />

Dorf willkommen (rechts). Fotos: Wolfgang Baltzer<br />

Rhinozerosse (oben) bekommt man nur mit etwas Glück zu<br />

Gesicht. Wegen ihres Horns, <strong>de</strong>m man in Asien heilen<strong>de</strong> Wun<strong>de</strong>rkräfte<br />

zuschreibt, wer<strong>de</strong>n sie von von Wil<strong>de</strong>rern gejagt und<br />

sind vom Ausssterben bedroht. Flusspfer<strong>de</strong> tummeln sich in<br />

<strong>de</strong>r Savanne am Mara River (unten).<br />

hohe Sprünge macht. Außer uns beobachten einige<br />

Hyänen das Schauspiel.<br />

Gegen Mittag gelangen wir zu einer kleinen<br />

bewal<strong>de</strong>ten Anhöhe mit dichtem Buschwerk. Hier<br />

verlassen wir unseren Jeep und gehen zu Fuß auf<br />

Pirsch. Unser Gui<strong>de</strong> hat zur Sicherheit ein Jagdgewehr<br />

mitgenommen. Bald legt er einen Finger<br />

an <strong>de</strong>n Mund und be<strong>de</strong>utet uns zu schweigen.<br />

Vorsichtig pirschen wir durch das Gelän<strong>de</strong>, vor<br />

uns drei flirten<strong>de</strong> Nashörner, was uns eher mitleidig<br />

amüsiert statt ängstigt. Wir sind begeistert,<br />

die in Kenias Savannen inzwischen selten gewor<strong>de</strong>nen<br />

Tiere zu Gesicht zu bekommen. Nashörner<br />

sind wegen ihres wertvollen Horns bevorzugte<br />

Objekte von Wil<strong>de</strong>rer. Die drei Rhinoze rosse<br />

grasen gemütlich. Wir kommen von <strong>de</strong>r vom Wind<br />

abgewandten Seite bis auf zwei, drei Meter an<br />

sie heran. Nashörner haben zwar einen guten<br />

Geruchs- und Gehörsinn, aber ein schlechtes Sehvermögen.<br />

Gegen Mittag gelangen wir in ein Dorf <strong>de</strong>r<br />

Massai, die als Krieger und Viehhirten berühmt<br />

sind. Um die Hütten, in <strong>de</strong>nen auch Kleintiere<br />

schlafen, ist eine dichte Dornenhecke gezogen.<br />

Die soll Löwen und an<strong>de</strong>res Raubgetier abhalten,<br />

Rin<strong>de</strong>r, Schafe und Ziegen, die nachts in diesen<br />

Schutzbereich getrieben wer<strong>de</strong>n, zu reißen.<br />

Die Kultur <strong>de</strong>r Massai dreht sich um das Rind. Ein<br />

guter Massai hat nicht weniger als 50 Rin<strong>de</strong>r. Da<br />

kommt es <strong>de</strong>s Öfteren zum Konflikt zwischen <strong>de</strong>n<br />

Hirten, <strong>de</strong>ren Bewegungsfreiheit im Naturreservat<br />

Masai Mara immer mehr eingeschränkt wird,<br />

und <strong>de</strong>n Naturschutzbehör<strong>de</strong>n. Wir aber wer<strong>de</strong>n<br />

von <strong>de</strong>n männlichen Dorfbewohnern mit traditionellen<br />

Tänzen herzlich begrüßt. Dabei han<strong>de</strong>lt<br />

es sich um ein springen<strong>de</strong>s Tanzen. Die jungen<br />

Massai springen dabei auf <strong>de</strong>r Stelle so hoch wie<br />

möglich und beweisen so ihre Stärke.<br />

Den Abend verbringen wir im Safaricamp am<br />

Mara River, in <strong>de</strong>m sich noch einige Flusspfer<strong>de</strong><br />

tummeln. Von unserer Terrasse beobachten wir,<br />

wie zwei junge Elefantenbullen sich einen Scheinkampf<br />

liefern. Während die Eiswürfel im Whisky<br />

<strong>de</strong>s Sundowners klirren und gut gekühltes Bier<br />

in unsere ausgedörrten Kehlen rinnt, genießen<br />

wir das Schauspiel und verspüren eine angenehme<br />

Gänsehaut, wenn sich die Stoßzähne <strong>de</strong>r Elefanten<br />

krachend ineinan<strong>de</strong>r verhaken.<br />

Nach vier Safaritagen bringt uns <strong>de</strong>r Flieger,<br />

<strong>de</strong>n schneegekrönten Kilimanjaro zum Greifen<br />

nahe, zurück in die Hafenstadt Mombasa und in<br />

eines <strong>de</strong>r herrlichen Strandhotels. Palmen wiegen<br />

sich in <strong>de</strong>r sanften Brise und zeichnen flirren<strong>de</strong><br />

Muster in <strong>de</strong>n feinen weißen Sand. Als breites<br />

Band zieht sich <strong>de</strong>r Strand am Meer entlang,<br />

geschützt vom Korallenriff, vor <strong>de</strong>m das Wasser<br />

<strong>de</strong>s Ozeans in Azur und Opal leuchtet. Weit draußen<br />

verschmelzen die Farben mit <strong>de</strong>m blauen<br />

Himmel. In <strong>de</strong>r Ferne zieht eine Dhau mit drei -<br />

eckigem Segel ihren Kurs. Wolfgang Baltzer<br />

Als breites Band zieht sich <strong>de</strong>r weiße Strand am Meer entlang.<br />

Davor leuchtet das Wassers <strong>de</strong>s Indiks in Azur und Opal.<br />

Sie prägen das Bild <strong>de</strong>r Masai Mara, <strong>de</strong>m nördlichen Fortsatz <strong>de</strong>r Serengeti, wesentlich: Giraffen und<br />

Zebras.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

49


In eigener Sache<br />

Innovative I<strong>de</strong>en und ihre Macher<br />

Vor- und Neu<strong>de</strong>nker Mittel<strong>de</strong>utschlands gesucht<br />

Auf <strong>de</strong>m Innovation-Unternehmergipfel<br />

kommen Entschei<strong>de</strong>r und Führungskräfte<br />

zusammen.<br />

Foto: F.A.Z.-Institut für Management-,<br />

Markt- und Medieninformationen<br />

GmbH<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist auf<br />

folgen<strong>de</strong>n Messen und Veranstaltungen<br />

präsent (Auszug):<br />

transport logistik<br />

<strong>04</strong>.-07.06.20<strong>13</strong><br />

München<br />

Techtextil 20<strong>13</strong><br />

11.-<strong>13</strong>.06.20<strong>13</strong><br />

Frankfurt/Main<br />

WiN – <strong>de</strong>r Mittelstandsmesse<br />

für Thüringen<br />

25.07.20<strong>13</strong><br />

Erfurt<br />

Mittel<strong>de</strong>utscher<br />

Kunststofftag<br />

26.-27.06.20<strong>13</strong><br />

Erfurt<br />

Innovation –<br />

Unternehmergipfel<br />

28.06.20<strong>13</strong><br />

Frankfurt/Main<br />

Das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> ist in diesem Jahr erneut<br />

Medienpartner <strong>de</strong>s Innovation-Unternehmergipfels,<br />

<strong>de</strong>r am 28. Juni 20<strong>13</strong> in Frankfurt am Main stattfin<strong>de</strong>t.<br />

Er gilt als eine <strong>de</strong>r wichtigsten Veranstaltungen in Deutschland<br />

zum Thema Innovation. Die Organisatoren vom F.A.Z.-<br />

Institut erwarten rund 500 Teilnehmer, zum großen Teil aus<br />

<strong>de</strong>r oberen Führungs- und Entscheidungsebene.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Eröffnungsplenums, das sich in diesem<br />

Jahr <strong>de</strong>m Themenkomplex "Industrie 4.0" widmet, <strong>de</strong>r<br />

Keynote-Vorträge, <strong>de</strong>r Praxis-Foren sowie <strong>de</strong>r begleiten<strong>de</strong>n<br />

Ausstellung erhalten die Besucher wertvolle Informationen<br />

und kreative Denkanstöße.<br />

Diese möchte das <strong>Wirtschaftsjournal</strong> auch in seinen<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong>n liefern und stellt schwerpunktmäßig<br />

Unternehmen und Forschungseinrichtungen vor, die in diesem<br />

Sinn beispielgebend sind. Das kann sich auf neuartige<br />

Produkte, Verfahren o<strong>de</strong>r Dienstleistungen, aber auch<br />

auf nachahmenswerte Managementstrategien beziehen.<br />

Unser Magazin wird zum Innovation-Unternehmergipfels<br />

zur informativen Auslage kommen und als Diskussionsgrundlage<br />

dienen.<br />

Auch Ihrem Unternehmen bieten wir diese attraktive<br />

Plattform für eine werbliche Präsentation an. Wir freuen<br />

uns darauf, mit Ihnen dazu ins Gespräch zu kommen.<br />

Wir präsentieren Ihr Unternehmen auf<br />

internationalen Messen<br />

Neben <strong>de</strong>m verstärkten Fokus auf beson<strong>de</strong>rs zukunftsweisen<strong>de</strong><br />

Unternehmen aller Branchen, setzen wir uns in <strong>de</strong>r<br />

Mai-<strong>Ausgabe</strong> vertiefend mit technischen Textilien, <strong>de</strong>r Kunststoffindustrie<br />

sowie <strong>de</strong>m Logistik-Sektor auseinan<strong>de</strong>r. Die<br />

Firmen, die in diesen Bereichen aktiv sind, sowie <strong>de</strong>ren Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

und Entwicklungsperspektiven präsentieren<br />

wir gezielt auf <strong>de</strong>r Techtextil Mitte Juni in Frankfurt am<br />

Main, auf <strong>de</strong>m Mittel<strong>de</strong>utschen Kunststofftag am 26. und<br />

27. Juni in Erfurt sowie auf <strong>de</strong>r transport logistic Anfang<br />

Juni in München. Ebenso sind wir auf <strong>de</strong>r WiN - <strong>de</strong>r Mittelstandsmesse<br />

für Thüringen am 25 und 26. Juni in Erfurt präsent.<br />

Claudia Hillmann<br />

Impressum<br />

VWJ Verlag <strong>Wirtschaftsjournal</strong> GmbH<br />

Otto-Schmerbach-Straße 19, 09117 Chemnitz<br />

www.wirtschaftsjournal.<strong>de</strong><br />

kontakt@wirtschaftsjournal.<strong>de</strong><br />

Geschäftsführer:<br />

Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteurin/Verlagsleiterin<br />

Claudia Hillmann<br />

Telefon: 0341 3916105<br />

hillmann@wirtschaftsjournal.<strong>de</strong><br />

Leiter Son<strong>de</strong>rpublikationen:<br />

Wolfgang Baltzer<br />

Telefon: 0371 33492-<strong>13</strong><br />

baltzer@wirtschaftsjournal.<strong>de</strong><br />

Redakteurin:<br />

Simone Pflug<br />

Assistenz:<br />

Kathrin Schiffmann<br />

Telefon: 0371 33492-0<br />

Telefax: 0371 33492-20<br />

Foto:<br />

Wolfgang Schmidt<br />

Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong>:<br />

15. April 20<strong>13</strong><br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen. Für die<br />

Richtigkeit <strong>de</strong>r Beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />

Die Beiträge geben die Meinung <strong>de</strong>r Autoren, je doch<br />

nicht unbedingt die Ansicht <strong>de</strong>r Re daktion wie<strong>de</strong>r. Nachdruck<br />

nur mit Ge nehmigung <strong>de</strong>s Ver lages und unter<br />

Angabe <strong>de</strong>r Quelle.<br />

Titelbild:<br />

Wolfgang Schmidt<br />

Anzeigenverkauf/Projektmanager:<br />

Matthias Degen, Monika Fröhlich,<br />

Stefan Hohmeister, Lothar Mätzold,<br />

Joachim Porstein, Mara Lisa Strohbehn,<br />

Dr. Jens Pape<br />

Layout/Satz/Grafik:<br />

Andreas Lorenz<br />

Werbung & Kommunikation<br />

Telefon: 0371 33492-14<br />

Mobil: 0179 5054087<br />

Druck:<br />

Druckhaus Dres<strong>de</strong>n GmbH<br />

Telefon: 0351 31870-<strong>13</strong><br />

CO2-klimaneutral gedruckt<br />

ClimatePartnerID: 53211-<strong>13</strong>01-1001<br />

www.climatepartner.com<br />

Erscheinungshinweise:<br />

Monatlich. Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint in <strong>de</strong>r<br />

21. KW 20<strong>13</strong><br />

Redaktionsschluss: 10.05.20<strong>13</strong><br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom Januar 2007<br />

50 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>


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Parallelveranstaltung:<br />

Die Bildungs-, Job- und<br />

Grün<strong>de</strong>rmesse in Sachsen


Milchschokola<strong>de</strong><br />

Erfin<strong>de</strong>r: Gottfried Heinrich Jordan<br />

und August Friedrich Timaeus<br />

Deutschland, Dres<strong>de</strong>n, 1839<br />

Für Sie vor Ort in Mittel<strong>de</strong>utschland:<br />

in Chemnitz, Dres<strong>de</strong>n, Erfurt, Halle,<br />

Leipzig und Mag<strong>de</strong>burg.<br />

Passen<strong>de</strong> Zutaten. Ma<strong>de</strong> in Germany.<br />

Für <strong>de</strong>n Mittelstand in Mittel<strong>de</strong>utschland.<br />

Aus einer genialen I<strong>de</strong>e und <strong>de</strong>n richtigen Zutaten entstand in Dres<strong>de</strong>n<br />

einst die erste Milchschokola<strong>de</strong>. Für die richtigen Zutaten bei ganzheitlichen<br />

Finanzlösungen sorgt die Sachsen Bank. Als Unternehmen<br />

<strong>de</strong>r LBBW-Gruppe bieten wir speziell <strong>de</strong>m Mittelstand in unserer Region<br />

das umfassen<strong>de</strong> Leistungsspektrum eines erfahrenen, flexiblen Finanzdienstleisters,<br />

verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r individuellen Kun<strong>de</strong>nbetreuung<br />

einer eigenständig agieren<strong>de</strong>n Regionalbank. Weitere Informationen<br />

unter www.sachsenbank.<strong>de</strong><br />

Ein Unternehmen <strong>de</strong>r LBBW-Gruppe

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