Ausgabe 04/13 - Wirtschaftsjournal.de
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Recht<br />
Freiwilligkeitsprinzip wahren<br />
Unternehmen sollten in <strong>de</strong>r Ausübung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nicht behin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n<br />
Gegen einen Richtlinienvorschlag <strong>de</strong>r EU-Kommission<br />
zur „Offenlegung nicht-finanzieller Informationen<br />
und zu Diversity“ haben sich Mitte April die<br />
vier Spitzenverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft ausgesprochen.<br />
In einer gemeinsamen Erklärung <strong>de</strong>s Deutschen Industrieund<br />
Han<strong>de</strong>lskammertages (DIHK), <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svereinigung<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Arbeitgeberverbän<strong>de</strong> (BDA), <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>r Deutschen Industrie (BDI) und <strong>de</strong>s Zentralverban<strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Handwerks (ZDH) heißt es:<br />
„Der Richtlinienvorschlag wird viele Unternehmen<br />
mit unzumutbaren Belastungen im<br />
Bereich CSR überziehen. Die Kommission will<br />
sogar mittelständische Unternehmen verpflichten,<br />
Informationen unter an<strong>de</strong>rem zu<br />
Maßnahmen zu sozialen, ökologischen,<br />
Menschenrechts- und Arbeitnehmerbelangen<br />
sowie zu Diversity-Politiken in Aufsichtsräten,<br />
Vorstän<strong>de</strong>n und Verwaltungsräten zu<br />
veröffentlichen.<br />
Die vier Spitzenverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft lehnen<br />
dieses Vorhaben entschie<strong>de</strong>n ab. Beson<strong>de</strong>rs gravierend ist,<br />
dass Betriebe in ihren Geschäftsberichten Risikofel<strong>de</strong>r benennen<br />
sollen, die hochsensible unternehmensinterne Informationen<br />
enthalten können. Die Kommission greift damit<br />
massiv in die Gestaltungsfreiheit <strong>de</strong>r Unternehmen auf<br />
einem Gebiet ein, auf <strong>de</strong>m staatliche Regulierungen nichts<br />
zu suchen haben. Aus einer Verpflichtung zur Veröffentlichung<br />
wird ein Handlungsdruck.<br />
Der Wesenskern <strong>de</strong>r gesellschaftlichen Verantwortung<br />
<strong>de</strong>r Unternehmen ist aber die Freiwilligkeit ihres Engagements.<br />
Dies ist auch vom Europäischen Parlament ausdrücklich<br />
bestätigt wor<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m es bekräftigt hat, dass<br />
‘wohltätige Maßnahmen niemals zur Pflicht gemacht wer<strong>de</strong>n<br />
dürfen’.<br />
Eine gesetzliche Verpflichtung wür<strong>de</strong> im Ergebnis zu<br />
einem erheblichen bürokratischen Aufwand führen und in<br />
keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Die erklärte Absicht<br />
<strong>de</strong>r Kommission, durch mehr Regulierung ein größeres CSR-<br />
Engagement zu erreichen, ist abwegig und kontraproduktiv.<br />
Die Kommission verkennt, dass in <strong>de</strong>r fortdauern<strong>de</strong>n<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise zusätzliche Belastungen für<br />
Unternehmen <strong>de</strong>r falsche Weg sind. Die Kommission führt<br />
ihr Ziel <strong>de</strong>s Bürokratieabbaus für ein wettbewerbsfähiges<br />
Europa ad absurdum.<br />
Besser sind aus Sicht <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft vor allem<br />
Dialogprozesse und <strong>de</strong>r Austausch von Best Practice. Die in<br />
<strong>de</strong>n letzten Jahren gestiegene Zahl <strong>de</strong>r Unternehmen, die<br />
bereits jährliche Nachhaltigkeits- o<strong>de</strong>r CSR-Berichte freiwillig<br />
und entsprechend ihrer Tätigkeitsfel<strong>de</strong>r veröffentlichen,<br />
ist hierfür ein Beleg und völlig ausreichend.“<br />
PM/CH<br />
CSR steht für Corporate Social<br />
Responsibility und bezeichnet<br />
eine verantwortungsvolle Unternehmensführung:<br />
Faire<br />
Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte<br />
Personalpolitik, sparsamer<br />
Einsatz von natürlichen<br />
Ressourcen, Schutz von Klima<br />
und Umwelt, ernst gemeintes<br />
Engagement vor Ort und Verantwortung<br />
auch in <strong>de</strong>r Lieferkette.<br />
Nach einer Expertenbefragung,<br />
die TNS Emnid im Sommer vergangenen<br />
Jahres durchgeführt<br />
hat, stehen Unternehmen, die<br />
heute CSR-Strategien verfolgen,<br />
in 10 Jahren <strong>de</strong>utlich besser da.<br />
Quelle: www.csr-preis-bund.<strong>de</strong>/<br />
Freud und Leid mit <strong>de</strong>m Betriebsrat<br />
eureos lädt zum 4. Mittel<strong>de</strong>utschen Arbeitsrechtsstammtisch ein<br />
Der 4. Mittel<strong>de</strong>utsche Arbeitsrechtsstammtisch bringt<br />
Experten und Praktiker aus <strong>de</strong>r Wirtschaft, <strong>de</strong>r Beratung<br />
und <strong>de</strong>r Wissenschaft zusammen.<br />
Das diesjährige Thema lautet: „Freud und Leid im Umgang<br />
mit <strong>de</strong>m Betriebsrat“. Die Veranstaltung fin<strong>de</strong>t am 29. Mai<br />
20<strong>13</strong> im Steigenberger Grandhotel Han<strong>de</strong>lshof Leipzig ab<br />
14:00 Uhr statt. Weitere Informationen erhalten Sie unter:<br />
www.eureos.<strong>de</strong>.<br />
Die Geschäftsanteile <strong>de</strong>r eureos gmbh steuerberatungsgesellschaft<br />
rechtsanwaltsgesellschaft wer<strong>de</strong>n ausschließlich<br />
von aktiv in <strong>de</strong>r Gesellschaft tätigen Partnern gehalten. Alle<br />
Partner sind Steuerberater und/o<strong>de</strong>r Rechtsanwälte und verfügen<br />
als eingespieltes Team über mehrjährige Berufserfahrung<br />
in namhaften Beratungsgesellschaften (Arthur<br />
An<strong>de</strong>rsen/Ernst & Young/KPMG/Luther).<br />
Die Gesellschafter <strong>de</strong>r eureos gmbh wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
sind Wirtschaftsprüfer und/o<strong>de</strong>r Steuerberater<br />
mit ebenfalls langjähriger Berufserfahrung in renommierten<br />
Beratungsgesellschaften (Arthur An<strong>de</strong>rsen/Ernst & Young).<br />
eureos ist <strong>de</strong>rzeit mit ca. 45 Mitarbeitern an <strong>de</strong>n Standorten<br />
Dres<strong>de</strong>n und Leipzig präsent.<br />
4. Mittel<strong>de</strong>utsche<br />
Arbeitsrechtsstammtisch<br />
29. Mai 20<strong>13</strong><br />
Leipzig<br />
www.eureos.<strong>de</strong><br />
38 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong>