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Ausgabe 04/13 - Wirtschaftsjournal.de

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KulTour<br />

Wer ist <strong>de</strong>r Stärkere? Die bei<strong>de</strong>n Jumbos wollen das gera<strong>de</strong><br />

herausfin<strong>de</strong>n (oben). Frauen <strong>de</strong>r Massai heißen uns in ihrem<br />

Dorf willkommen (rechts). Fotos: Wolfgang Baltzer<br />

Rhinozerosse (oben) bekommt man nur mit etwas Glück zu<br />

Gesicht. Wegen ihres Horns, <strong>de</strong>m man in Asien heilen<strong>de</strong> Wun<strong>de</strong>rkräfte<br />

zuschreibt, wer<strong>de</strong>n sie von von Wil<strong>de</strong>rern gejagt und<br />

sind vom Ausssterben bedroht. Flusspfer<strong>de</strong> tummeln sich in<br />

<strong>de</strong>r Savanne am Mara River (unten).<br />

hohe Sprünge macht. Außer uns beobachten einige<br />

Hyänen das Schauspiel.<br />

Gegen Mittag gelangen wir zu einer kleinen<br />

bewal<strong>de</strong>ten Anhöhe mit dichtem Buschwerk. Hier<br />

verlassen wir unseren Jeep und gehen zu Fuß auf<br />

Pirsch. Unser Gui<strong>de</strong> hat zur Sicherheit ein Jagdgewehr<br />

mitgenommen. Bald legt er einen Finger<br />

an <strong>de</strong>n Mund und be<strong>de</strong>utet uns zu schweigen.<br />

Vorsichtig pirschen wir durch das Gelän<strong>de</strong>, vor<br />

uns drei flirten<strong>de</strong> Nashörner, was uns eher mitleidig<br />

amüsiert statt ängstigt. Wir sind begeistert,<br />

die in Kenias Savannen inzwischen selten gewor<strong>de</strong>nen<br />

Tiere zu Gesicht zu bekommen. Nashörner<br />

sind wegen ihres wertvollen Horns bevorzugte<br />

Objekte von Wil<strong>de</strong>rer. Die drei Rhinoze rosse<br />

grasen gemütlich. Wir kommen von <strong>de</strong>r vom Wind<br />

abgewandten Seite bis auf zwei, drei Meter an<br />

sie heran. Nashörner haben zwar einen guten<br />

Geruchs- und Gehörsinn, aber ein schlechtes Sehvermögen.<br />

Gegen Mittag gelangen wir in ein Dorf <strong>de</strong>r<br />

Massai, die als Krieger und Viehhirten berühmt<br />

sind. Um die Hütten, in <strong>de</strong>nen auch Kleintiere<br />

schlafen, ist eine dichte Dornenhecke gezogen.<br />

Die soll Löwen und an<strong>de</strong>res Raubgetier abhalten,<br />

Rin<strong>de</strong>r, Schafe und Ziegen, die nachts in diesen<br />

Schutzbereich getrieben wer<strong>de</strong>n, zu reißen.<br />

Die Kultur <strong>de</strong>r Massai dreht sich um das Rind. Ein<br />

guter Massai hat nicht weniger als 50 Rin<strong>de</strong>r. Da<br />

kommt es <strong>de</strong>s Öfteren zum Konflikt zwischen <strong>de</strong>n<br />

Hirten, <strong>de</strong>ren Bewegungsfreiheit im Naturreservat<br />

Masai Mara immer mehr eingeschränkt wird,<br />

und <strong>de</strong>n Naturschutzbehör<strong>de</strong>n. Wir aber wer<strong>de</strong>n<br />

von <strong>de</strong>n männlichen Dorfbewohnern mit traditionellen<br />

Tänzen herzlich begrüßt. Dabei han<strong>de</strong>lt<br />

es sich um ein springen<strong>de</strong>s Tanzen. Die jungen<br />

Massai springen dabei auf <strong>de</strong>r Stelle so hoch wie<br />

möglich und beweisen so ihre Stärke.<br />

Den Abend verbringen wir im Safaricamp am<br />

Mara River, in <strong>de</strong>m sich noch einige Flusspfer<strong>de</strong><br />

tummeln. Von unserer Terrasse beobachten wir,<br />

wie zwei junge Elefantenbullen sich einen Scheinkampf<br />

liefern. Während die Eiswürfel im Whisky<br />

<strong>de</strong>s Sundowners klirren und gut gekühltes Bier<br />

in unsere ausgedörrten Kehlen rinnt, genießen<br />

wir das Schauspiel und verspüren eine angenehme<br />

Gänsehaut, wenn sich die Stoßzähne <strong>de</strong>r Elefanten<br />

krachend ineinan<strong>de</strong>r verhaken.<br />

Nach vier Safaritagen bringt uns <strong>de</strong>r Flieger,<br />

<strong>de</strong>n schneegekrönten Kilimanjaro zum Greifen<br />

nahe, zurück in die Hafenstadt Mombasa und in<br />

eines <strong>de</strong>r herrlichen Strandhotels. Palmen wiegen<br />

sich in <strong>de</strong>r sanften Brise und zeichnen flirren<strong>de</strong><br />

Muster in <strong>de</strong>n feinen weißen Sand. Als breites<br />

Band zieht sich <strong>de</strong>r Strand am Meer entlang,<br />

geschützt vom Korallenriff, vor <strong>de</strong>m das Wasser<br />

<strong>de</strong>s Ozeans in Azur und Opal leuchtet. Weit draußen<br />

verschmelzen die Farben mit <strong>de</strong>m blauen<br />

Himmel. In <strong>de</strong>r Ferne zieht eine Dhau mit drei -<br />

eckigem Segel ihren Kurs. Wolfgang Baltzer<br />

Als breites Band zieht sich <strong>de</strong>r weiße Strand am Meer entlang.<br />

Davor leuchtet das Wassers <strong>de</strong>s Indiks in Azur und Opal.<br />

Sie prägen das Bild <strong>de</strong>r Masai Mara, <strong>de</strong>m nördlichen Fortsatz <strong>de</strong>r Serengeti, wesentlich: Giraffen und<br />

Zebras.<br />

<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 20<strong>13</strong><br />

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