1| 2010 Lanzarote: Vögel auf Lava - Biologie

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Aktion Helgoländer Vogeltage 2009 Bereits zum achten Mal fanden im Oktober 2009 die Helgoländer Vogeltage statt. Erneut konnte die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft (OAG) Helgoland ein attraktives Programm auf die Beine stellen. Neben ornithologischen Führungen für Laien und Fortgeschrittene sowie einer Besichtigung des Fanggartens des Instituts für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ führte der Sponsor der Veranstaltung, die Firma Carl Zeiss Sports Optics, sein neuestes Produkt im Feld vor: Das Zeiss PhotoScope, ein Spektiv mit integrierter Digitalkamera. Tagsüber lud die Nordseehalle zum Genuss von Kaffee, Tee und Eintopf ein, daneben wurden die Teilnehmer an den Ständen von Carl Zeiss Sports Optics, OAG Helgoland, Birdingtours und Dr. Koch Reisen ausgiebig informiert. Abends gab es in der gut besuchten Nordseehalle Vorträge zu hören. Am 8. Oktober erklärte Jan Ole Kriegs aus Münster den Zuhörern verschiedene genetische Methoden, die in der Ornithologie angewandt werden und mit denen er selbst ostasiatische Schwirle untersucht. Im Mittelpunkt des zweiten Abends stand das Rätselvogelquiz, das diesmal Roef Mulder aus den Niederlanden vorbreitet hatte. Mit 16 von 25 hatten Frank Stühmer und Tobias Rautenberg die meisten Vögel richtig erkannt, im anschließenden Stechen setzte sich Frank Stühmer durch und erhielt den begehrten Hauptpreis, ein Fernglas des Hauptsponsors. Sechs weitere Kandidaten erreichten 15 richtige Antworten, im Stechen teilten sich Wie in jedem Jahr präsentierten sich mehrere Gelbbrauen-Laubsänger sehr schön für die Kamera. Foto: J. Dierschke. Abends herrschte reges Treiben am Stand der OAG. Foto: U. Nettelmann. Detlef Gruber und Jochen Dierschke Platz 3. Am selben Abend informierte Benoit Paepegaey aus Frankreich die Zuhörer über das „Helgoland Frankreichs“, die bretonische Insel Ouessant. Es zeigten sich in der Tat viele Parallelen, aber auch einige schmerzliche Unterschiede (z. B. das weitgehende Fehlen amerikanischer Singvögel auf Helgoland). Auf der Suche nach einem potenziellen Buschspötter. Foto: R. Busch. 24 Der Falke 57, 2010
Am Samstag fand traditionell das Helgoländer Birdrace statt. Erneut wurden Spenden für die Avifauna Helgolands gesammelt, von der auch ein Probelayout in der Nordseehalle zu bewundern war. Insgesamt wurden knapp 3000 Euro erwirtschaftet, wobei in diesem Jahr besonders positiv zu erwähnen ist, dass mehrere Teams eigene Sponsoren vom Festland gewinnen konnten oder sich sogar selbst gesponsort haben. Eine Liste aller Sponsoren ist auf der Homepage der OAG Helgoland einzusehen (http://www.oag-helgoland.de). Insgesamt wurden 137 Arten notiert, von denen das Team „Shower of Bustards“, bestehend aus Frank Stühmer, Jochen Dierschke und Jan Ole Kriegs mit 100 Arten am meisten sahen. Zweiter war das Team „Oriol“ von Frank Schwintech und Patricia Chaves mit 94 Arten. Unter allen Teilnehmern wurden wie immer attraktive Preise verlost, besonders glücklich war dabei Sven Baumung, der ein Spektiv gewann. Am Abend des 10. Oktober informierten Bettina Mendel (FTZ Westküste) und Volker Dierschke über die Lebensweise Helgoländer Heringsmöwen, die mit traditionellen Mitteln (Farbberingung) oder Hightech (GPS Datalogger) untersucht wurden. Das Tageslicht wurde von allen 250 bis 300 Teilnehmern der Vogeltage ausgiebig zur Vogelbeobachtung genutzt. Besonders begehrt war dabei eine Weißbart-Grasmücke, die dem Ruf nach der Unterart S. c. moltoni angehörte. Diese Form brütet auf den Balearen und in Süditalien, wurde jedoch nie zuvor in Deutschland festgestellt. Systematiker diskutieren derzeit, ob es nicht sogar eine eigene Art sein könnte. Daneben gab es einen Waldpieper, Helgolands dritten Silberreiher-Nachweis, zwei Wellenläufer, eine Schwalbenmöwe und einige Gelbbrauen-Laubsänger zu Deutschlands erster Steinortolan erschien leider erst zwei Tage nach Abreise der meisten Besucher der Vogeltage. Foto: H. Schmaljohann. Helgoland, 13.10.2009. betrachten. Aber auch die häufigeren Arten präsentierten sich gut für die Fotografen, sodass viele Gigabyte, aber auch noch einzelne Dias produziert wurden. Besonders belohnt wurden Vogelbeobachter, die ihren Aufenthalt über die Vogeltage hinaus verlängerten: Am 13.10. hatten sie Gelegenheit, den ersten in Deutschland festgestellten Steinortolan zu bewundern. Jochen Dierschke, Volker Dierschke Auf dem Festland inzwischen keine Seltenheit mehr, für Helgoland stellte dieser Silberreiher aber erst den dritten Nachweis dar. Foto: T. Kuppel. Helgoland, 10.10.2009. Der Falke 57, 2010 25
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