1| 2010 Lanzarote: Vögel auf Lava - Biologie
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Am Samstag fand traditionell das<br />
Helgoländer Birdrace statt. Erneut<br />
wurden Spenden für die Avifauna<br />
Helgolands gesammelt, von der auch<br />
ein Probelayout in der Nordseehalle<br />
zu bewundern war. Insgesamt wurden<br />
knapp 3000 Euro erwirtschaftet,<br />
wobei in diesem Jahr besonders positiv<br />
zu erwähnen ist, dass mehrere<br />
Teams eigene Sponsoren vom Festland<br />
gewinnen konnten oder sich sogar<br />
selbst gesponsort haben. Eine Liste<br />
aller Sponsoren ist <strong>auf</strong> der Homepage<br />
der OAG Helgoland einzusehen<br />
(http://www.oag-helgoland.de). Insgesamt<br />
wurden 137 Arten notiert, von denen<br />
das Team „Shower of Bustards“, bestehend<br />
aus Frank Stühmer, Jochen<br />
Dierschke und Jan Ole Kriegs mit 100<br />
Arten am meisten sahen. Zweiter war<br />
das Team „Oriol“ von Frank Schwintech<br />
und Patricia Chaves mit 94 Arten.<br />
Unter allen Teilnehmern wurden<br />
wie immer attraktive Preise verlost,<br />
besonders glücklich war dabei Sven<br />
Baumung, der ein Spektiv gewann.<br />
Am Abend des 10. Oktober informierten<br />
Bettina Mendel (FTZ Westküste)<br />
und Volker Dierschke über die<br />
Lebensweise Helgoländer Heringsmöwen,<br />
die mit traditionellen Mitteln<br />
(Farbberingung) oder Hightech (GPS<br />
Datalogger) untersucht wurden.<br />
Das Tageslicht wurde von allen<br />
250 bis 300 Teilnehmern der Vogeltage<br />
ausgiebig zur Vogelbeobachtung<br />
genutzt. Besonders begehrt war dabei<br />
eine Weißbart-Grasmücke, die dem<br />
Ruf nach der Unterart S. c. moltoni<br />
angehörte. Diese Form brütet <strong>auf</strong><br />
den Balearen und in Süditalien, wurde<br />
jedoch nie zuvor in Deutschland<br />
festgestellt. Systematiker diskutieren<br />
derzeit, ob es nicht sogar eine eigene<br />
Art sein könnte. Daneben gab es<br />
einen Waldpieper, Helgolands dritten<br />
Silberreiher-Nachweis, zwei Wellenläufer,<br />
eine Schwalbenmöwe und<br />
einige Gelbbrauen-Laubsänger zu<br />
Deutschlands erster Steinortolan erschien leider<br />
erst zwei Tage nach Abreise der meisten Besucher<br />
der Vogeltage. Foto: H. Schmaljohann. Helgoland, 13.10.2009.<br />
betrachten. Aber auch die häufigeren<br />
Arten präsentierten sich gut für die<br />
Fotografen, sodass viele Gigabyte,<br />
aber auch noch einzelne Dias produziert<br />
wurden. Besonders belohnt<br />
wurden Vogelbeobachter, die ihren<br />
Aufenthalt über die Vogeltage hinaus<br />
verlängerten: Am 13.10. hatten sie<br />
Gelegenheit, den ersten in Deutschland<br />
festgestellten Steinortolan zu<br />
bewundern.<br />
Jochen Dierschke, Volker Dierschke<br />
Auf dem Festland inzwischen<br />
keine Seltenheit mehr, für Helgoland<br />
stellte dieser Silberreiher<br />
aber erst den dritten Nachweis<br />
dar. Foto: T. Kuppel. Helgoland, 10.10.2009.<br />
Der Falke 57, <strong>2010</strong> 25