Ausg. 3 - apr
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PAPIERERZEUGUNG<br />
50 mm auf beiden Seiten der Maschine. Für<br />
jeden Querschneider wird ein separates<br />
Randbeschnitttransportgebläse geliefert.<br />
Der Randbeschnitt wird in den Einlaß eines<br />
patentierten Häcksel-Randbeschnitttransportgebläses<br />
gesogen, das in ein zerlegbares,<br />
mit Schalldämpfern am Einlaß- und Auslaß-<br />
Kanal ausgestattetes Schallschutzgehäuse<br />
eingebaut ist. Der gehäckselte Randbeschnitt<br />
aus jedem Randbeschnitttransportgebläse<br />
wird anschließend pneumatisch durch speziell<br />
konstruierte Kanäle zum Pulper oder<br />
einer horizontalen Ballenpresse befördert.<br />
Zur Separierung des gehäckselten Randbeschnitts<br />
aus dem Förderluftstrom werden<br />
zwei patentierte Materialentladeeinheiten<br />
(MDUs) geliefert, die beide hängend montiert<br />
werden: eine über dem Pulper, eine über der<br />
Ballenpresse.<br />
In den Kanal zwischen der MDU und dem<br />
Eintritt in die Ballenpresse wird eine pneumatisch<br />
betriebene Überlaufrinne eingepaßt.<br />
Diese Einheit wird mittels fotoelektrischer<br />
Sensoren geregelt und gewährleistet im Falle<br />
eines Ausfalls der Ballenpresse eine Um-<br />
leitung des Randbeschnitts auf den Boden;<br />
darüber hinaus schützt sie die MDU vor<br />
einem Papierstau.<br />
Das Unternehmen liefert die MCC-Elektrik,<br />
6 pneumatische Umleitungsventile, eine<br />
horizontale, automatische Balemster-Ballenpresse<br />
und eine vertikale T40-Ballenpresse.<br />
Es wurde eine Vereinbarung getroffen, später<br />
zusätzliche Staubsammelanlagen zu liefern,<br />
damit die Luft innerhalb der Fabrik dem<br />
Luftkreislauf wieder zugeführt werden kann,<br />
wodurch auch Einsparungen bei den Heizkosten<br />
im Winter erzielt werden. <br />
26. EUCEPA-Konferenz und 92. Zellcheming-<br />
HV in Baden-Baden (X)<br />
Die Donnerstag-Sitzungen über Abfallwirtschaft<br />
(8) und Energie (9) begann mit nur<br />
vier Minuten Verspätung (eine reife Leistung<br />
nach einem engagierten Tanzvergnügen bis<br />
in die frühen Morgenstunden). So konnte Co-<br />
Chairman C. H. Möbius den Diskussionsleiter<br />
P. Culicchi, SCA Italcarta aus Porcari im<br />
Herzogtum Lucca (Spielort von „Paganini“)<br />
vorstellen, der sich bereits als EUCEPA-Präsident<br />
bewährt hat und zudem als einziger<br />
Italiener den Titel „Tappi Fellow“ trägt. Wie<br />
bei dieser Konferenz üblich, gab Culicchi<br />
zunächst eine Einführung in das Oberthema<br />
mit dem Titel<br />
Papierindustrie und Abfallwirtschaft<br />
(The involvement of the<br />
Paper Industry in Waste Management),<br />
den er fast akzentfrei verlas. Dabei konnte er<br />
sich ganz auf seinen Text konzentrieren und<br />
selbst auf den Augenkontakt zum Publikum<br />
1<br />
Diese Tradition wird mit dem Argument verteidigt: „Das haben wir schon<br />
immer so (seit 1952 in Garmisch-Partenkirchen) gemacht!“ Dazu paßt<br />
vielleicht ein Kommentar von Erich Kästner: „Höre nie auf Leute, die etwas<br />
deshalb für richtig halten, weil man das „seit 20 Jahren schon immer<br />
so gemacht hat”. - Man kann auch 20 Jahre etwas falsch machen!“<br />
Es wird schon eines sehr durchsetzungsfreudigen Vereinsvorsitzenden<br />
bedürfen, um der - auch steuerlichen - Programm-Vernunft zum Durchbruch<br />
zu verhelfen. - Die Red.<br />
2<br />
Man denke z. B. an die Feinstschlitzsiebe der Fa. Hein, Lehmann in Krefeld,<br />
deren Oberfläche elektrolytisch nachpoliert wird, um die verbliebenen<br />
Rauheiten auf eine Größe zu reduzieren, die noch unter der liegt,<br />
die man beim Honen und Läppen erreichen kann. - Die Red.<br />
3<br />
Es gibt auch „Grüne“, die auf einem Ohr schon „rot“ hören. Ein „Rotohr“<br />
weigert sich dagegen im Regelfall, auf dem anderen Ohr „grün“<br />
zu hören, wie die Diskussionen um Garzweiler II in Düsseldorf seit langem<br />
demonstrieren. - Die Red.<br />
verzichten, denn sein Auditorium umfaßte<br />
noch nicht einmal 50 Hörer. Der extrem<br />
schwache Besuch in den ersten Vorträgen am<br />
Donnerstagmorgen gehört ja schon seit Jahrzehnten<br />
zur keineswegs lobenswerten Zellcheming-Tradition<br />
1 . - In seiner Tour d’horizon<br />
streifte Culicchi einleitend die exponentielle<br />
Zunahme der Umweltsensibilität in der<br />
Wählerschaft auf allen Ebenen. Die daraus<br />
erwachsene „Abfallkultur“ wird durch die Legislative<br />
laufend gestärkt und gehört heute<br />
schon zur Geschäftsstrategie.<br />
Die damit verbundene Gesetzesinflation<br />
steuert bereits globale Ziele an, denn an jedem<br />
Produktionsstandort wird man heute<br />
die Frage stellen: wie hältst Du es mit den<br />
Luftemissionen, der Recyclierung des Betriebswassers<br />
und der Wiederverwertung<br />
von Abfällen? So schreibt die EU z. B. für den<br />
Verpackungsabfall vor, daß 50 bis 65% davon<br />
zu recyclieren sind. Die gesamte Papierindustrie<br />
sieht sich deshalb mit der Aufgabe konfrontiert,<br />
die Abfälle aus ihren Endprodukten<br />
nach deren Gebrauch in ihre Überlegungen<br />
bzw. Marktstrategie einzubeziehen. Oberstes<br />
Ziel ist dabei, den Abfall so gering wie möglich<br />
zu halten.<br />
Zweckmäßigerweise fängt man mit der<br />
Realisierung dieses Gedankens schon bei der<br />
Konstruktion jener Maschinen an, die den<br />
Abfall für die Recyclierung aufbereiten. So<br />
hat man Siebe mit Barriere-Oberflächen 2<br />
entwickelt, die Rejekte wirkungsvoll abweisen<br />
und die sich vor allem auch für die Stoffsortierung<br />
bei hohen Dichten eignen (dadurch<br />
weniger Geräte-Investitionen und geringerer<br />
Energieverbrauch!).<br />
Als weitere Maßnahme empfiehlt sich die<br />
Einengung bzw. Schließung von Wasserkreisläufen,<br />
was innerbetrieblich zu höheren<br />
Kreislauftemperaturen führt und folglich<br />
Energie spart. Letztere gewinnt man vorzugsweise<br />
durch „cogeneration of heat and<br />
power“ (CHP-Anlagen), um den Verbrauch an<br />
fossilen Brennstoffen zu mindern.<br />
Etwas unkonventionell für klassisch-grüne<br />
Ohren 3 lobte Culicchi implicit auch den<br />
Beitrag der Chemie, deren Hilfsmittel dafür<br />
sorgen, daß kolloid-suspendierte Stoffkomponenten<br />
auf die Stoffasern aufziehen, was der<br />
Senkung der Störstoffkonzentration im<br />
Kreislauf wie auch der Reduzierung des<br />
Schlamms in der Abwasserreinigungsanlage<br />
zugute kommt.Auch für die Maximierung der<br />
Deinking-Technologie muß man die Chemie<br />
kreditieren, von der man in Zukunft noch<br />
weitere Hilfen erwartet wie z. B. beim Wiedereinsatz<br />
von Kopier- und Laserdruckpapieren<br />
(Büropapiere sind nämlich zur Zeit<br />
noch die letzte nicht angezapfte Quelle hochwertiger<br />
Abfallpapiere!) oder bei der Entwicklung<br />
wasserlöslicher Druckfarben<br />
zwecks Vermeidung von Lösemittelverlusten<br />
im Tiefdruck.<br />
Schlämme lassen sich heute auf vielfältige<br />
Weise nutzen: einmal durch Wiedereinsatz in<br />
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