Als PDF-Datei herunterladen - Ärzteblatt Sachsen-Anhalt
Als PDF-Datei herunterladen - Ärzteblatt Sachsen-Anhalt
Als PDF-Datei herunterladen - Ärzteblatt Sachsen-Anhalt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Presse<br />
Neue S3-Leitlinie<br />
„Magenkarzinom“<br />
erschienen<br />
Krebserkrankungen des Magens und<br />
der unteren Speiseröhre nehmen den<br />
sechsten Rang unter allen Krebserkrankungen<br />
ein. In Deutschland erkranken<br />
über 20.000 Personen jedes Jahr neu<br />
an einem dieser Tumoren. Neue<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse zur<br />
Diagnostik und zu den verschiedenen<br />
neuen Therapiemöglichkeiten bilden<br />
die Grundlage der aktuellen Leitlinie,<br />
die zu einer optimierten interdisziplinären<br />
Betreuung von Patienten führen<br />
wird.<br />
Über 100 Experten von 28 verschiedenen<br />
Fachgesellschaften und Organisationen<br />
haben unter der Federführung<br />
der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs-<br />
und Stoffwechselkrankheiten<br />
(DGVS) die Leitlinie „Diagnostik und<br />
Therapie der Adenokarzinome des<br />
Magens und ösophagogastralen Übergangs“<br />
erstellt. Die Leitlinie ist im<br />
Internet auf www.dgvs.de kostenfrei<br />
abrufbar.<br />
Die Leitlinie richtet sich an alle Berufsgruppen,<br />
die Patienten mit Magenkrebs<br />
betreuen sowie auch an interessierte<br />
Patienten selbst oder Selbsthilfegruppen.<br />
Die Leitlinie ist eine sehr gute Grundlage,<br />
klare Entscheidungen in der<br />
täglichen Praxis zu treffen, um die<br />
Versorgung, Perspektiven und Lebensqualität<br />
der Patienten zu verbessern.<br />
Neben den ausführlichen Handlungsempfehlungen<br />
in den Themenbereichen<br />
Vorsorge, Diagnostik und<br />
Therapie des Magenkarzinoms wurde<br />
auch ausführlich Stellung zur<br />
Ernährung, zu psychoonkologischen<br />
Aspekten und zur Komplementärmedizin<br />
Stellung genommen. Gleichzeitig<br />
wurden erstmals Qualitätsindikatoren<br />
entwickelt, an denen sich eine<br />
gute klinische Patientenversorgung<br />
messen lässt. I Pi dgvs<br />
Professor Dr. med.<br />
Katrin Hoffmann<br />
Neue Professorin<br />
für Humangenetik –<br />
Bundesweiter Nachholbedarf<br />
an Fachärzten<br />
Mit dem Erbgut des Menschen beschäftigt sich Professor Dr. Katrin Hoffmann,<br />
die von der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg zur Direktorin des Instituts für Humangenetik ernannt<br />
worden ist. Sie trat damit die Nachfolge von Professor Dr. Ingo Hansmann<br />
an, der altersbedingt in den Ruhestand gegangen ist und das Institut<br />
zuvor 15 Jahre leitete. Die neue Professorin arbeitete bisher im Institut<br />
für Humangenetik der Charité Berlin und als Koordinatorin des medizinisch-genetischen<br />
Teils der Berliner Altersstudie (Forschungsgruppe<br />
Geriatrie der Charité und Max-Planck-Institut für Bildungsforschung).<br />
Zu ihrem Arbeitsbereich gehört unter anderem die genetische Beratung,<br />
beispielsweise von angehenden Eltern, die Diagnose von Erbkrankheiten<br />
sowie deren Aufklärung und Erforschung. Sie sieht dabei auch eine<br />
besondere Verantwortung des Humangenetikers. „In unserer Beratungstätigkeit<br />
wollen wir über die Erkrankungen aufklären, nicht aber die<br />
Betroffenen in eine bestimmte Richtung oder Entscheidung drängen.“<br />
Die immer größer werdenden diagnostischen Möglichkeiten in der<br />
Humangenetik seien differenziert zu betrachten und anzuwenden. Angesichts<br />
der größer werdenden Bedeutung ihres Fachgebietes, auch in der<br />
frühzeitigen Erkennung von Krankheiten, der Benennung von Risikofaktoren<br />
oder der Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen<br />
(„Personalisierte Medizin“) möchte sie die Ausbildung von<br />
Fachärzten für Humangenetik intensivieren. „Bundesweit gibt es hier ein<br />
Nachholbedarf.“<br />
Die diagnostischen Möglichkeiten sowie die Forschungskapazitäten<br />
beispielsweise auf den Gebieten der Zytogenetik (Untersuchung menschlicher<br />
Chromosomen auf Besonderheiten, die mit bestimmten Erkrankungen<br />
in Verbindung gebracht werden können) und Molekulargenetik<br />
in ihrem Institut sollen – unter anderem durch neue Gerätschaften –<br />
ausgebaut werden. Mit dem „Next-Generation-Sequencing“ wolle sie<br />
eine moderne Methode der Genom-Analyse in der interdisziplinären<br />
Grundlagenforschung an der Medizinischen Fakultät etablieren. Mit<br />
vielen medizinischen, aber auch naturwissenschaftlichen Fachgebieten<br />
sehe sie Kooperationsmöglichkeiten. So möchte die Professorin ihre<br />
Arbeiten auf dem Gebiet des Alterns fortsetzen. „Wichtig ist mir zudem,<br />
mein großes Netz an internationalen Kooperationspartnern für meine<br />
Arbeit in Halle zu nutzen und den Studenten zugänglich zu machen.“<br />
Pi UKH<br />
22 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7