Als PDF-Datei herunterladen - Ärzteblatt Sachsen-Anhalt
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Fachartikel<br />
U. Rebmann 1 , W. Lessel 2 , 1 Diakonissenkrankenhaus Dessau gemeinnützige GmbH,<br />
2<br />
Praxis für Urologie, Magdeburg<br />
Strukturierte interdisziplinäre<br />
urologisch-onkologische<br />
Weiterbildung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>:<br />
Prof. Dr. med. U. Rebmann<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
Laut Robert-Koch-Institut erkranken in Deutschland jährlich<br />
426.000 Patienten neu an Krebs. Davon sind 110.000 Patienten<br />
aus dem urologischen Fachgebiet. Das entspricht<br />
25 % der Neuerkrankungen. Durch die Fortschritte in Diagnostik<br />
und Therapie steigt die Lebenserwartung der an urologischen<br />
Neubildungen erkrankten Personen ständig an.<br />
Lediglich 23.600 Patienten mit urologischen Tumoren<br />
versterben pro Jahr. Damit ist die urologische Onkologie<br />
qualitativ und quantitativ ein entscheidender Baustein der<br />
Betreuung unserer Patienten.<br />
Urologische Tumoren sind funktionelle Tumoren mit<br />
verschiedenen Therapiestrategien zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten der Erkrankung, die einer besonderen Expertise<br />
bedürfen, die vor allem durch einen Urologen erfüllt werden<br />
können. Nicht zu vergessen ist die Behandlung von urologischen<br />
Komplikationen, wie z. B. Harnstauungsnieren oder<br />
neurourologischen Störungen bei Tumoren anderer Fachgebiete.<br />
Die Weiterbildung ist eine zentrale Forderung der Gesundheitspolitik<br />
und der Gesellschaft. Medizinische Fachleute<br />
sind mit einer rasant wachsenden Wissensflut konfrontiert.<br />
Der persönliche Wissensstand ist ständig zu kontrollieren<br />
und zu erneuern. Die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung<br />
ist damit unverzichtbar, um auf dem aktuellen Stand<br />
des Fachgebietes zu bleiben.<br />
Um der besonderen Bedeutung der Fortbildung und Weiterbildung<br />
auf urologisch-onkologischem Gebiet gerecht zu<br />
werden, erfolgte im Rahmen des 1990 gegründeten Urologisch-Onkologischen<br />
Arbeitskreises <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
eine Analyse der Effektivität der bis 2007 geleisteten Arbeit,<br />
insbesondere hinsichtlich der Weiterbildungsaktivitäten und<br />
deren Qualität. Es wurde zwar eine erfolgreiche Weiterbildung<br />
konstatiert, aber gleichzeitig auch die Notwendigkeit<br />
der Schaffung einer neuen Struktur gesehen. Die machte<br />
sich erforderlich, um das eigene Wissen, aber auch um die<br />
Onkologievereinbarung der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> und die Weiterbildungsverpflichtungen der<br />
Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> zu erfüllen.<br />
Bis Mitte 2005 gab es viele kleinere Veranstaltungen mit<br />
Themenwiederholungen ohne Abstimmung zwischen den<br />
Anbietern der Weiterbildung. Eine Interaktivität und eine<br />
ausreichende interdisziplinäre Themenauswahl waren eher<br />
nicht die Regel. Gleichzeitig standen der Aufwand, der fachliche<br />
Nutzen und die Teilnehmerzahl nach unserer Meinung<br />
in keiner vernünftigen Relation.<br />
Auf Grundlage dieser Analyse erfolgte im Rahmen einer<br />
Mitgliederversammlung Anfang 2007 die Vorstellung eines<br />
durch den Vorstand erarbeiteten Konzeptes, welches zusammengefasst<br />
folgende Grundsätze beinhaltete:<br />
Es sollte eine gezielte zentralisierte Veranstaltungsreihe für<br />
Urologen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> mit dem Schwerpunkt Uro-<br />
Onkologie entstehen. Dabei wurde ein besonderer Wert auf<br />
eine enge Abstimmung der Inhalte und Themen mit dem<br />
Weiterbildungsausschuss der Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
sowie der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
gelegt.<br />
Eine Konzentration von Weiterbildungsveranstaltungen bei<br />
Reduktion der Anzahl der Veranstaltungen sollte zu einem<br />
Qualitätssprung führen. Inhaltlich wurden die Veranstaltungen<br />
interdisziplinär ausgerichtet. Zu jeder Veranstaltung<br />
sollten 2 Drittel urologisch, aber auch 1 Drittel der Vorträge<br />
durch kooperierende Fachgebiete, wie z. B. Pathologie oder<br />
Strahlentherapie usw. gestaltet werden, um der Komplexität<br />
unseres Fachgebietes gerecht zu werden.<br />
Der Titel der Weiterbildungsreihe wurde mit „4 + 1“ charakterisiert.<br />
Was bedeutete das?<br />
Vier Weiterbildungsveranstaltungen pro Jahr mit einer<br />
26 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7