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Der neue Vorstand stellt sich vor<br />
Strukturierte interdisziplinäre<br />
Weiterbildung<br />
Chemotherapie bei<br />
Weichteilsarkomen<br />
7 2011<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 1
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2 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Körperschaft des öffentlichen Rechts / www.aeksa.de<br />
Inhaltsverzeichnis:<br />
4<br />
5<br />
6<br />
8<br />
10<br />
13<br />
14<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
21<br />
22<br />
22<br />
23<br />
24<br />
52<br />
54<br />
56<br />
114. Deutscher Ärztetag | Impressionen<br />
Konstituierende Kammer versammlung<br />
Der neue Vorstand stellt sich vor<br />
Vorstellungsreden der Bewerber<br />
um das Präsidentenamt<br />
Ärztliche Weiterbildung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
„Gesund macht Schule“ sucht Partner<br />
Eintrag in die „Gutachterliste zur verkehrsmedizinischen<br />
Begutachtung“ der Ärztekammer SA<br />
Neuer Direktor der Geburtshilfe<br />
Kinderkrebsstiftung fördert bundesweites Register<br />
an der Universitätskinderklinik<br />
Umzug der Klinik und Poliklinik, UKH<br />
Kliniken übernehmen Verantwortung für Organspende<br />
Fritz-Acker-Preis für Kardiologen Professor Werdan<br />
Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium<br />
Neue S3-Leitlinie „Magenkarzinom“ erschienen<br />
Neue Professorin für Humangenetik<br />
Prof. Dr. Peter Würl ist Chefarzt der Klinik für<br />
Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
Ausblick auf den Kinder- und Jugendärztekongress 2011<br />
Aus der Fallsammlung der Norddeutschen<br />
Schlichtungsstelle<br />
Adjuvante und palliative Chemotherapie bei<br />
Weichteilsarkomen<br />
Paradigmenwechsel in der Thrombose- und<br />
Schlaganfall-Prophylaxe<br />
26 Strukturierte interdisziplinäre urologisch-onkologische<br />
Weiterbildung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
24<br />
58<br />
60<br />
61<br />
62<br />
62<br />
63<br />
64<br />
66<br />
15<br />
68<br />
70<br />
Ausschreibungen der Facharztsitze<br />
Mitteilungen der KV<br />
Für Sie gelesen: Die Invasion<br />
Mit aller Kraft verdrängt. Entrechtung und Verfolgung<br />
„nicht arischer“ Ärzte in Hamburg 1933 bis 1945<br />
Placebo in der Medizin<br />
Denkmalschutz ist Klimaschutz<br />
Medizingeschichte 3D<br />
Glanz der Macht - Schätze des Habsburgischen<br />
Kaiserreichs<br />
Das OZEANEUM in Stralsund<br />
Chefarztwechsel<br />
Laudatio zum 80. Geburtstag von<br />
Prof. Dr. Axel Simon<br />
Geburtstage<br />
Fortbildung im Mittelteil<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 3
Impressionen<br />
31. Mai bis 3. Juni 2011<br />
114. Deutscher Ärztetag<br />
In Kiel<br />
Die neue Führungsspitze des Vorstandes der Bundesärztekammer:<br />
Dr. med. Martina Wenker, Dr. med. Frank Ulrich<br />
Montgomery und Dr. med. Max Kaplan<br />
Dank dem bisherigen Präsidenten der Bundesärztekammer,<br />
Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich<br />
4 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7<br />
Hoppe und der ehemaligen Vizepräsidentin,<br />
Frau Dr. med. Cornelia Goesmann
Konstituierende Kammer versammlung<br />
am 25.06.2011<br />
Die Ärztekammer<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hat eine<br />
neue Präsidentin<br />
Neue Präsidentin<br />
Die neu gewählten Mitglieder der Kammerversammlung<br />
traten am 25.06.2011 zu ihrer mit Spannung erwarteten<br />
konstituierenden Sitzung zusammen.<br />
Ihre erste Aufgabe bestand darin, aus ihren Reihen den Präsidenten<br />
oder die Präsidentin der Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> für die VI. Wahlperiode 2011-2016 zu bestimmen.<br />
Neben dem langjährigen Amtsinhaber Herrn Dr. med.<br />
Henning Friebel bewarb sich die bisherige Vizepräsidenten<br />
Frau Dr. med. Simone Heinemann-Meerz um das Amt.<br />
Sie erreichte im ersten Wahlgang die erforderliche absolute<br />
Mehrheit von 19 Stimmen. Die niedergelassene Kardiologin<br />
aus Halle wird nun als erste Frau die Geschicke der Ärztekammer<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> für die kommenden fünf Jahre<br />
lenken.<br />
Zum Vizepräsidenten wurde Herr Dr. med. Lutz Lindemann-<br />
Sperfeld gewählt. Er war der einzige Kandidat für dieses Amt<br />
und erhielt 29 Stimmen von den 33 anwesenden Mitgliedern<br />
der Kammerversammlung. Herr Dr. Lindemann-Sperfeld ist<br />
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Chefarzt<br />
im Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau gGmbH. In der<br />
vergangenen Amtsperiode war er bereits Mitglied des<br />
Vorstandes.<br />
Um die weiteren sieben Sitze im künftigen Vorstand<br />
bewarben sich 10 Kandidaten. Nach dem ersten Wahlgang<br />
hatten bereits sechs die hierfür erforderliche Mehrheit von<br />
17 Stimmen erreicht. Nach einem zweiten Wahlgang, in<br />
dem keiner der verbliebenen Bewerber die notwendige<br />
Stimmenzahl auf sich vereinigen konnte, setzte sich im<br />
dritten Wahlgang Frau Dr. med. Petra Bubel durch. Sie<br />
komplettierte damit das geschäftsführende Organ der Ärztekammer<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />
An diesem Tag waren auch die Vorsitzenden der Geschäftsstellen<br />
in Dessau, Halle und Magdeburg aus den Reihen der<br />
Kammerversammlungsmitglieder zu wählen.<br />
Die Wahl des Vorsitzenden/der Vorsitzenden sowie seines/<br />
ihres Stellvertreters oder seiner/ihrer Stellvertreterin erfolgte<br />
geheim durch die gewählten Mitglieder des jeweiligen<br />
Zuständigkeitsbereiches der Geschäftsstelle.<br />
Für die Geschäftsstelle Dessau (Wahlkreis Ost) ist der bisherige<br />
Stellvertreter Herr Dipl.-Med. Holger Thurow, niedergelassener<br />
Facharzt für Orthopädie in Dessau-Roßlau, zum<br />
Vorsitzenden bestimmt worden. Der bisherige Vorsitzende,<br />
Herr Prof. Dr. med. Hermann Seeber, Facharzt für Hals-<br />
Nasen-Ohrenheilkunde im Ruhestand aus Dessau-Roßlau,<br />
übernimmt die Funktion des Stellvertreters.<br />
In ihrem Amt bestätigt wurden die bisherigen Vorsitzenden<br />
und Stellvertreter der Geschäftsstellen in Halle und Magdeburg.<br />
Der Geschäftsstelle Halle (Wahlkreise Halle und Süd) sitzt<br />
für weitere fünf Jahre Herr Dr. med. Thomas Langer, niedergelassener<br />
Facharzt für Innere Medizin in Lutherstadt<br />
Eisleben, vor. Die Position des Stellvertreters wird wieder<br />
von Herr Dr. med. Michael Büdke übernommen.<br />
Die Geschäftsstelle Magdeburg (Wahlkreise Magdeburg,<br />
Nord und West) wird auch für die kommenden fünf Jahre<br />
von ihrem langjährigen Vorsitzenden, Herrn Dr. med. Peter<br />
Eichelmann, Facharzt für Chirurgie im Ruhestand aus<br />
Magdeburg, geführt. Sein Stellvertreter ist, wie bisher, Herr<br />
Dipl.-Med. Stefan Andrusch.<br />
Wegen der anstehenden Haushaltsberatungen für das<br />
kommende Jahr wurden abschließend die Mitglieder des<br />
Ausschusses Finanzen und Beitrag neu bestimmt.<br />
Neben den bereits mit dessen Aufgaben aus den vergangenen<br />
Jahren vertrauten Mitgliedern, Herrn Dr. med. Hans-<br />
Peter Bosselmann (Magdeburg), Herrn Prof. Dr. med.<br />
Hermann Seeber und Herrn Dr. med. Peter Wolf (beide<br />
Dessau-Roßlau) engagieren sich mit Herrn Dr. med. Christian<br />
Eggemann (Wernigerode) und Herrn Dr. med. Ulrich<br />
Kuminek (Hettstedt) zwei neue Mitglieder der Kammerversammlung.<br />
Nicht mehr zur Verfügung stand Frau Dr. med. Gerlinde<br />
Weise aus Magdeburg. Die langjährige Vorsitzende des<br />
Ausschusses hatte sich entschieden, nach mehr als 20jähriger<br />
verdienstvoller Tätigkeit für die Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong>, nicht mehr für die Kammerversammlung zu kandidieren.<br />
| K. Hoffmann<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 5
Der neueVors<br />
Vorstand<br />
Dr. med. Simone Heinemann-Meerz,<br />
Halle (Saale)<br />
FÄ für Innere Medizin/Kardiologie in<br />
eigener Niederlassung<br />
Präsidentin der Ärztekammer<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Dr. med. Jörg Böhme,<br />
Stendal<br />
FA für Allgemeinmedizin in eigener<br />
Niederlassung<br />
Mitglied der Vertreterversammlung der<br />
KV <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Dr. med. Lutz Lindemann-Sperfeld,<br />
Halle (Saale)<br />
FA für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau<br />
gGmbH, Chefarzt<br />
Vizepräsident der Ärztekammer<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Dr. med. Petra Bubel,<br />
Lutherstadt Eisleben<br />
FÄ für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in<br />
eigener Niederlassung<br />
Mitglied der Vertreterversammlung der KV<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Dipl.-Med. Stefan Andrusch,<br />
Halberstadt<br />
FA für Allgemeinmedizin in eigener<br />
Niederlassung<br />
Mitglied der Vertreterversammlung der<br />
KV <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Dr. med. Michael Büdke, Halle (Saale)<br />
FA für Allgemeinmedizin in eigener<br />
Niederlassung<br />
6 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
tand<br />
stellt sich<br />
stellt<br />
vor<br />
sich<br />
PD Dr. med. habil. Uwe Ebmeyer,<br />
Magdeburg<br />
FA für Anästhesiologie<br />
Otto-von-Guericke-Universität<br />
Magdeburg/Med. Fakultät, Oberarzt<br />
Prof. Dr. med. habil. Udo Rebmann,<br />
Dessau-Roßlau<br />
FA für Urologie<br />
Diakonissenkrankenhaus Dessau gGmbH,<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Dr. med. Peter Wolf, Dessau-Roßlau<br />
FA für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in<br />
eigener Niederlassung<br />
Beschluss der konstituierenden Kammerversammlung:<br />
Die Amtsdauer der bestehenden Ausschüsse und Gremien, die<br />
nicht auf der konstituierenden Kammerversammlung gebildet<br />
wurden, wird bis zu ihrer Neuwahl auf der Kammerversammlung<br />
am 5. November 2011 verlängert.<br />
Bereits gebildet wurde ein neuer Finanz- und Beitragsausschuss.<br />
Die Mitglieder der Kammerversammlung der Wahlperiode 2011-2016<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 7
Mitteilungen aus der Kammer<br />
Vorstellungsreden der Bewerber um das Präsidentenamt anlässlich<br />
der konstituierenden Kammerversammlung<br />
Es gibt viel zu tun<br />
Der gute Brauch will es, dass sich die Kandidaten, die zu einer<br />
Wahl anstehen, nochmals vorstellen. <strong>Als</strong>o, mein Name ist Henning<br />
Friebel, ich bin Jahrgang 44, verheiratet, habe einen Sohn und ein<br />
Enkelkind und einstmals habe ich „Facharzt für Innere Medizin“<br />
gelernt. Derzeit bin ich an der Medizinischen Fakultät Magdeburg<br />
im Ärztlichen Direktorat beschäftigt.<br />
Wie viele von Ihnen wissen, habe ich 1990 die Kammer mit aus der<br />
Taufe gehoben und bin seit 1999 Präsident der Ärztekammer<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
dass ich heute hier stehe und mich nochmals für das Amt des<br />
Präsidenten bewerbe, ist natürlich nicht zuletzt dem Ergebnis der<br />
Kammerwahl vom März geschuldet. Mit der höchsten Stimmenzahl<br />
von Allen, sehe ich darin einen klaren Auftrag, meine Arbeit in und<br />
für die Kammer fortzusetzen. Ich will nicht zu denjenigen gehören,<br />
die Wählervoten nicht ernst nehmen.<br />
Lassen Sie mich etwas zu den Aufgaben sagen, die zu dem Amt<br />
gehören.<br />
Die Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist eine Körperschaft öffentlichen<br />
Rechts mit einem festumschriebenen Aufgabengebiet. Eine Verwaltungsstruktur,<br />
die von der Exekutive, in unserem Fall vom Sozialministerium,<br />
an die Personengruppe übertragen wird, deren Belange<br />
zu regeln sind. Das Kurzwort dazu heißt Selbstverwaltung.<br />
<strong>Als</strong> Präsident eben dieser Selbstverwaltung möchte ich auch<br />
weiterhin die Interessen der gesamten Ärzteschaft vertreten,<br />
-die Interessen der Kollegen im öffentlichen Gesundheitswesen,<br />
-die Interessen aller Kollegen in eigener Niederlassung egal, ob sie<br />
ein Spezialgebiet vertreten oder sich als Allgemeinmediziner in<br />
mehreren Fachgebieten auskennen müssen,<br />
-die der Krankenhausärzte in jedweder Trägerschaft,<br />
-die der Kollegen in der Universitätsmedizin<br />
-die der Kollegen des MDK und natürlich<br />
-die der Ärztinnen und Ärzte in der Bundeswehr.<br />
Die erforderliche Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
ist dabei selbstverständlich.<br />
Und nicht zuletzt gehört die sensible Betreuung unseres ärztlichen<br />
Versorgungswerks dazu. Eine teilrechtsfähige Einrichtung unserer<br />
Kammer, deren Versagen zu fatalen Folgen für jeden Einzelnen von<br />
uns führen würde.<br />
Aber die Interessenvertretung beschränkt sich nicht nur auf<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, sondern erstreckt sich auch auf die Bundesebene.<br />
<strong>Als</strong> Mitglied des Vorstandes der Bundesärztekammer, habe ich<br />
ebenfalls Aufgaben im Rahmen der Selbstverwaltung zu übernehmen.<br />
So bin ich z.B.<br />
-Mitglied im Vorstand der Arzneimittelkommission der Deutschen<br />
Ärzteschaft,<br />
-Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Geschäftsführungen<br />
und Vorsitzenden der Ethik-Kommissionen der Landesärztekammern.<br />
Ich bin<br />
-Stellv. Vorsitzender des Ausschusses „Ausbildung zum Arzt/Hochschule<br />
und Medizinische Fakultäten“ der Bundesärztekammer<br />
-Mitglied der Ständigen Konferenz „Öffentlichkeitsarbeit“ der<br />
Bundesärztekammer<br />
und<br />
-Stellv. Vorsitzender der Ständigen Konferenz „Gutachterkommissionen<br />
/ Schlichtungsstellen“, eine Funktion, die ich allerdings nicht<br />
immer wahrnehmen konnte und sie dankenswerterweise weitgehend<br />
an Dr. Eichelmann delegieren durfte.<br />
Das alles würde ich, mit Ihrem Votum, gerne weitermachen, denn<br />
es erfordert eine Strategie des Ausgleichs, um deren Durchsetzung<br />
ich mich immer wieder bemühe. Das ist nicht einfach, aber unser<br />
Berufsstand hat, bei aller, teilweise deutlich dargestellter innerärztlicher<br />
Differenziertheit, wie kein anderer, eine komplexe Außenwirkung<br />
und ich sehe die Notwendigkeit dem „auseinanderdividieren“<br />
der Ärzteschaft entgegen zu wirken. Was Ärzte tun oder<br />
lassen, wird in der Gesellschaft mit wachem Auge verfolgt. Beispiele<br />
dazu muss ich nicht aufführen.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
es gibt eine Menge Aufgaben in der Zukunft. Zuallererst muss allen<br />
Mitspielern im Gesundheitswesen zu vermitteln sein, die Ärztekammern<br />
sind die Ansprechpartner Nr. 1, wenn es um die Belange<br />
unseres Berufsstands geht. Das heißt auch, dass wir politischer<br />
werden müssen. Das gilt in den Ländern und erst recht auf Bundesebene.<br />
Das reicht vom erweiterten Mitspracherecht im gemeinsamen<br />
Bundesausschuss bis zur Durchsetzung einer neuen GOÄ,<br />
von der Sicherung der Aufgaben der Ärztekammern, ich denke an<br />
die konsequente und dennoch individuelle Betreuung der Weiterzubildenden,<br />
bis zur Erschließung neuer Geschäftsfelder. Das alles<br />
hat eine hohe Priorität, denn es dient dem Erhalt und der Anerkennung<br />
der Ärzteschaft und damit der Absicherung der flächendeckenden<br />
medizinischen Versorgung im ambulanten wie im stationären<br />
Bereich.<br />
Schon während des Studiums an unseren beiden Med. Fakultäten<br />
müssen unsere Werbungen für den Verbleib der Absolventen als<br />
junge Ärzte in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> beginnen. Organisationsstrukturen<br />
dazu sind etabliert. Es bedarf der Annahme durch die jungen<br />
Kollegen.<br />
Dauerthemen wie Weiterbildung, Fortbildung, Probleme des<br />
Rettungsdienstes oder auch Qualitätssicherung werden uns in vielfältiger<br />
Weise beschäftigen.<br />
Und wie können wir den Forderungen der Ärzteschaft nach Abbau<br />
von Bürokratie gerecht werden? In unseren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen<br />
ist mit gutem Willen und thematischer Überlegung<br />
Einiges zu bewirken. Grundsätzlich aber ist es ein Thema, welches<br />
nicht in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> gelöst werden kann. Es betrifft die Ärzteschaft<br />
in allen Bundesländern und solange zur Bundesgesetzgebung<br />
noch eine unterschiedliche föderale Gesetzgebung hinzukommt,<br />
kann es nur eine immerwährende Auseinandersetzung<br />
sein.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren,<br />
ich appelliere an Sie, die Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> als institutionalisierte<br />
Chance für den Ausgleich der Interessen innerhalb der<br />
Ärzteschaft zu begreifen und sie nicht als Ableger von Gewerkschaften,<br />
Berufsverbänden, Fachgesellschaften oder anderen Organisationen<br />
anzusehen.<br />
Ich bitte Sie, mir auch weiterhin Ihr Vertrauen und Ihre Stimme zu<br />
geben und wünsche uns eine Wahl, die dem eigenen Gewissen<br />
verpflichtet ist und nicht nur auf Absprachen beruht, sondern den<br />
Wählerwillen unserer Kolleginnen und Kollegen aus den Wahlkreisen<br />
widerspiegelt.<br />
| Dr. med. Henning Friebel<br />
8 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Frei nach Martin Luther:<br />
„Hier stehe ich, ich kann nicht anders…“<br />
Verehrte Kammerversammlung, sehr geehrter Herr Professor<br />
Kleiber !<br />
Ich bewerbe mich bei Ihnen für das Amt der Präsidentin unserer<br />
Landesärztekammer.<br />
Ich bin seit 1995 Mitglied unserer Kammerversammlung.<br />
Seit 1999 gehöre ich dem Vorstand an, seit der letzten Legislaturperiode<br />
als Vizepräsidentin.<br />
Für die, die mich nicht kennen, möchte ich mich kurz vorstellen.<br />
Ich habe an der MLU Halle-Wittenberg studiert, meine Ausbildung<br />
zum Internisten am damaligen Stadtkrankenhaus Halle (heute Bergmannstrost)<br />
begonnen. Dort war ich vom ersten Tag der Weiterbildung<br />
an Stationsarzt der Infektionsstation, die über Nacht baupolizeilich<br />
gesperrt wurde. Die Patienten wurden evakuiert und fanden<br />
sich an der Medizinischen Klinik der MLU wieder. Ich wechselte<br />
mit dieser Station und konnte dann auch an der MLU meine Weiterbildung<br />
zum Internisten und später zum Kardiologen zu Ende<br />
bringen.<br />
In dieser Zeit konnte ich auch meine Promotion am Pharmakologischen<br />
Institut bei Frau Prof. Taube abschließen.<br />
Seit 1994 bin ich in eigener Niederlassung, inzwischen mit noch<br />
zwei Kollegen, tätig.<br />
Für die Ärztekammer engagiere ich mich insbesondere deshalb,<br />
weil hier die Interessen aller Ärzte zusammengeführt werden,<br />
Niedergelassene, Kliniker und andere.<br />
Primär wollte ich mich 1994 eigentlich nicht niederlassen, in der<br />
Klinik hat es mir immer gut gefallen. Aber heute bin ich damit sehr<br />
zufrieden und habe nach wie vor eine enge Verbindung zur Klinik.<br />
Mir sind die Probleme und Sorgen der klinisch tätigen Ärzte gut<br />
bekannt.<br />
Unsere Praxis hat inzwischen drei Kooperationsverträge mit drei<br />
großen halleschen Kliniken. Mein Praxispartner ist Angiologe,<br />
unsere Praxis hat einen Kooperationsvertrag mit dem St. Elisabeth-<br />
Krankenhaus. Es finden dort angiologische Konzile und angiologische<br />
Diagnostik statt, da das St. Elisabeth-Krankenhaus lange Zeit<br />
keinen eigenen Angiologen vorhalten konnte, aber eine gut<br />
laufende Gefäßchirurgie. Die derzeit dort tätige Angiologin hat den<br />
größten Teil ihrer Weiterbildung in unserer Praxis absolviert.<br />
Wir haben weiterhin einen Kooperationsvertrag mit dem Diakonissenkrankenhaus.<br />
Dort werden von uns Schrittmacherimplantationen<br />
und -wechsel vorgenommen.<br />
Wir haben ebenfalls einen Kooperationsvertrag mit der Martin-<br />
Luther-Universität, was mich besonders freut, weil das meine<br />
frühere Arbeitsstelle war. Dort werden von unserer Praxis diagnostische<br />
Herzkatheteruntersuchungen vorgenommen und in Zusammenarbeit<br />
mit der dortigen Radiologie – also sogar fachgebietsübergreifend<br />
– Kardio-MRT-Untersuchungen.<br />
Ich will Ihnen damit zeigen, dass mir die Belange sowohl der<br />
klinisch tätigen als auch der niedergelassenen Kollegen am Herzen<br />
liegen und dass kooperative Strukturen zum Nutzen aller sind - es<br />
geht nur miteinander und nicht gegeneinander.<br />
Sie sehen: sogenannte Schnittstellen können auch unblutig sein !<br />
Was möchte ich anders machen?<br />
Ich muss etwas anders machen wollen, sonst hätte ich mich nicht<br />
zur Wahl stellen brauchen.<br />
Nach außen:<br />
• Ganz wichtig: den Kollegen die Bedeutung der ÄK als<br />
Selbstverwaltungsinstitution noch näher bringen.<br />
• Die ÄK muss politischer werden, sie muss sich konzeptionell<br />
in manche tagespolitischen Themen einbringen.<br />
• Die ÄK muss Positionen – auch wenn sie unbequem sind<br />
– nach außen vertreten. Wir müssen unsere Belange<br />
häufiger öffentlich machen. Mehr agieren, weniger<br />
reagieren.<br />
Nach innen:<br />
• Die ÄK muss noch teamorientierter werden. Keine<br />
Ämterhäufung.<br />
• Noch mehr Kollegen in das Tagesgeschäft einbeziehen.<br />
• Ich könnte mir auch eine Amtszeitbegrenzung vorstellen.<br />
• Warum kann nicht eine Kammerversammlung im Jahr in<br />
anderen Städten stattfinden (z.B. die Frühjahrssitzung in Halle,<br />
Dessau oder Wittenberg…).<br />
• Zu großen Themen würde ich mir einen Prozess der<br />
Meinungsbildung wünschen. Nicht in dem Sinne, wie<br />
ein großer russischer Politiker sagte:<br />
„Eine Meinungsbildung ist, wenn ein Beamter mit seiner<br />
Meinung zu seinem Vorgesetzten geht und mit dessen Meinung<br />
zurückkommt.“<br />
(Andrej Gromyko, 1909 – 1989)<br />
• Die ÄK muss noch weniger „berlinhörig“ werden. Nicht um<br />
jeden Preis, sondern einzig um der Sache willen. Nicht fremd<br />
bestimmt sein.<br />
Einiges ist da schon gelungen… es gibt noch viel zu tun.<br />
Deshalb bitte ich um Ihre Stimme.<br />
Die Medizin ist weiblich – grammatikalisch und real - die Ärztekammer<br />
ebenso – warum dann nicht mal eine Präsidentin?<br />
Die Ärztekammer wird seit Ihrer Gründung hier in Magdeburg<br />
präsidial vertreten.<br />
Seit 21 Jahren kommt der Präsident aus Magdeburg, 17 Jahre der<br />
Vizepräsident.<br />
In den letzten vier Jahren - seit 2007 - kam ich als Vizepräsidentin<br />
aus Halle dazu.<br />
Ein letztes und sehr wichtiges Argument:<br />
Mandatsträger sollten von den Entscheidungen, die sie treffen, auch<br />
selbst „betroffen“ sein (im täglichen Umgang mit Patienten und/<br />
oder Kollegen).<br />
Deshalb trete ich – mit allem Respekt vor der Leistung bisheriger<br />
Mandatsträger – nun für einen Generationswechsel ein.<br />
Ich werbe für den Generationswechsel und damit um Ihre Stimme.<br />
Bitte nehmen Sie mich in die Pflicht.<br />
Vielen Dank.<br />
| Dr. med. Simone Heinemann-Meerz<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 9
Mitteilungen aus der Kammer<br />
Ärztliche Weiterbildung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Monatlich möchten wir an dieser Stelle die Ärztinnen und Ärzte benennen, die<br />
erfolgreich ihre Facharztprüfung an der Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> abgelegt haben.<br />
Im Monat Mai konnten wir folgende Ärztinnen und Ärzte zum Erwerb des Facharztes beglückwünschen:<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin<br />
Martin Scheffler, Magdeburg<br />
Facharzt für Anästhesiologie<br />
Anita Bettge, Wernigerode<br />
Dr. med. Anja Lehmann, Magdeburg<br />
Facharzt für Plastische und<br />
Ästhetische Chirurgie<br />
Dr. med. Gabriel Marey, Halle (Saale)<br />
Facharzt für Gefäßchirurgie<br />
Chris Scharenberg, Wernigerode<br />
Facharzt für Viszeralchirurgie<br />
Christine Guhr, Magdeburg<br />
Priv.-Doz. Dr. med.<br />
Arndt Hribaschek, Magdeburg<br />
Facharzt für Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe<br />
Berit Kadoch-Lattorff, Halle (Saale)<br />
Sandra Kohlmann, Sangerhausen<br />
Facharzt für Innere Medizin<br />
Dr. med. Denise Hoch, Aschersleben<br />
Dr. med. Felix Höche, Halle (Saale)<br />
Dr. med. Juliane Keil, Magdeburg<br />
Przemyslaw Wolyniec, Sangerhausen<br />
Facharzt für Innere Medizin<br />
und Gastroenterologie<br />
Maher Madi, Salzwedel<br />
Facharzt für Innere Medizin<br />
und Hämatologie und Onkologie<br />
Ute Neef, Halle (Saale)<br />
Dr. med. Norbert Schmidt, Magdeburg<br />
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Christian Dubau, Halle (Saale)<br />
Sebastian Schuster, Halberstadt<br />
Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
und -psychotherapie<br />
Ralf Hilpert, Traunreut<br />
Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie<br />
Dr. med. Tiny Jäntsch, Petersberg<br />
Facharzt für Nervenheilkunde<br />
Dr. med. Susanne Genzel, Halle (Saale)<br />
Facharzt für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie<br />
Krzysztof Zbigniew Holowinski, Salzatal<br />
Neu erteilte Weiterbildungsbefugnisse gemäß der Weiterbildungsordnung<br />
vom 16.04.2005 (siehe auch im Internet unter www.aeksa.de)<br />
Facharztbezeichnungen:<br />
Arbeitsmedizin<br />
Dr. med. Jürgen Biewald<br />
12 Monate<br />
Agentur für Arbeit Halle (Saale)<br />
Schopenhauerstraße 2<br />
06114 Halle (Saale)<br />
Allgemeinchirurgie<br />
Heiko Fuhrmann<br />
24 Monate Basisweiterbildung<br />
Chirurgie im Verbund mit<br />
Dr. med. Stefan Breuer und<br />
Dr. med. Joachim Zagrodnick<br />
und 48 Monate Allgemeinchirurgie im<br />
Verbund mit<br />
Priv.-Doz. Dr. Dr. Reinhard Schück und<br />
Dr. med. Joachim Zagrodnick<br />
Städtisches Klinikum Dessau<br />
Chirurgische Klinik<br />
Auenweg 38<br />
06847 Dessau-Roßlau<br />
Gefäßchirurgie<br />
Dr. med. Jürgen Müller<br />
24 Monate Basisweiterbildung Chirurgie<br />
im Verbund mit<br />
Dipl.-Med. Jörgen Bretschneider,<br />
Dr. med. Thomas Kühnast und<br />
Dr. med. Ingo Böttcher<br />
und 30 Monate Gefäßchirurgie<br />
Asklepios Klinik Weißenfels<br />
Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie<br />
Naumburger Straße 76<br />
06667 Weißenfels<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Prof. Dr. med. Karl-Stefan Delank<br />
24 Monate Basisweiterbildung Chirurgie<br />
im Verbund mit<br />
Prof. Dr. med. Henning Dralle,<br />
Prof. Dr. med. Michael Bucher,<br />
Dr. med. Holger Siekmann und<br />
Mroawan Amoury<br />
und 48 Monate Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
im Verbund mit<br />
Dr. med. Holger Siekmann<br />
Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />
Department für Orthopädie, Unfall- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Magdeburger Straße 22<br />
06112 Halle (Saale)<br />
Plastische und Ästhetische Chirurgie<br />
Dr. med. Sönke Eger<br />
24 Monate Basisweiterbildung Chirurgie<br />
im Verbund mit<br />
Prof. Dr. med. habil. Karsten Ridwelski,<br />
PD Dr. med. habil. Jörg Tautenhahn,<br />
PD Dr. med. habil. Fred Draijer und<br />
PD Dr. med. habil. Günter Weiß<br />
und 24 Monate Plastische und Ästhetische<br />
Chirurgie<br />
Klinikum Magdeburg gGmbH<br />
Klinik für Plastische, Brust- und<br />
Ästhetische Chirurgie<br />
Birkenallee 34<br />
39130 Magdeburg<br />
10 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Facharztbezeichnungen:<br />
Viszeralchirurgie<br />
Dr. med. Albrecht Brunk<br />
24 Monate Basisweiterbildung Chirurgie<br />
im Verbund mit<br />
Dr. med. Klaus-Dieter Becker,<br />
Dr. med. Bernd Lobenstein und<br />
Dr. med. Wolfram Marquardt<br />
und 24 Monate Viszeralchirurgie<br />
Klinikum Burgenlandkreis GmbH<br />
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
Humboldtstraße 31<br />
06618 Naumburg (Saale)<br />
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
Prof. Dr. med. Stefan Plontke<br />
24 Monate Basisweiterbildung<br />
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
und 36 Monate Hals-Nasen-Ohrenheilkunde<br />
Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />
Universitätsklinik und Poliklinik für<br />
Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,<br />
Kopf- und Halschirurgie<br />
Magdeburger Straße 12<br />
06112 Halle (Saale)<br />
Innere Medizin und Endokrinologie<br />
und Diabetologie<br />
Prof. Dr. med. Peter Jehle<br />
36 Monate Basisweiterbildung Innere<br />
Medizin im Verbund mit<br />
Dr. med. Renee Schmidt,<br />
Dr. med. Stephan Sack,<br />
Dr. med. Cornelia Winkelmann und<br />
Dipl.-Med. Martina Jentzsch<br />
und 30 Monate Innere Medizin und<br />
Endokrinologie und Diabetologie<br />
einschl. 6 Monate internistische<br />
Intensivmedizin im Verbund mit<br />
Dr. med. Burkhard Schulze<br />
Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus<br />
und Pflege GmbH<br />
Klinik für Innere Medizin<br />
Paul-Gerhardt-Straße 42-45<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
Dr. med. Antje Spens<br />
36 Monate Innere Medizin und<br />
Endokrinologie und Diabetologie<br />
einschl. 6 Monate internistische<br />
Intensivmedizin im Verbund mit<br />
Prof. Dr. med. Karl Werdan<br />
Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />
Universitätsklinik und Poliklinik für<br />
Innere Medizin II<br />
Ernst-Grube-Straße 40<br />
06120 Halle (Saale)<br />
Innere Medizin und Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
Dr. med. Regina Moeller<br />
12 Monate<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Mauerstraße 5<br />
06110 Halle (Saale)<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Dr. med. Sabine Fiedler<br />
36 Monate im Verbund mit<br />
Oberärztin Dipl.-Med. Eckstein<br />
Kinder-Reha-Klinik „Am Nicolausholz“<br />
Elly-Kutscher-Straße 16<br />
06628 Naumburg (Saale)<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie und<br />
-psychotherapie<br />
Dipl.-Med. Manuela Elz<br />
48 Monate<br />
Krankenhaus St. Elisabeth und<br />
St. Barbara Halle<br />
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
Psychosomatik und Psychotherapie<br />
Barbarastraße 4<br />
06110 Halle (Saale)<br />
Pathologie<br />
Dr. med. Peter Herrmann-Trost,<br />
Dr. med. Sibylle Irmscher,<br />
Dr. med. Michael Teichmann,<br />
Dr. med. Annette Trost und<br />
Dr. med. Michaela Warich-Kirches<br />
24 Monate Basisweiterbildung<br />
Pathologie im Verbund<br />
und 48 Monate Pathologie im Verbund mit<br />
Prof. Dr. Andrea Tannapfel<br />
Berufsausübungsgemeinschaft<br />
Reilstraße 129 a<br />
06114 Halle (Saale)<br />
Zusatzbezeichnungen:<br />
Betriebsmedizin<br />
Dr. med. Karsten Fünfhausen<br />
24 Monate<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Siedlung 6<br />
39326 Zielitz<br />
Notfallmedizin<br />
Dipl.-Med. Holger Altknecht<br />
6 Monate<br />
AGAPLESION Diakoniekrankenhaus<br />
Seehausen gGmbH<br />
Abteilung für Anästhesie und<br />
Intensivmedizin<br />
Lindenstraße 32<br />
39615 Seehausen (Altmark)<br />
Dr. med. Yvette Schmidt<br />
Dr. med. Martin Stielow<br />
6 Monate im Verbund<br />
Klinikum Dorothea Christiane Erxleben<br />
Quedlinburg<br />
Notaufnahme<br />
Ditfurter Weg 24<br />
06484 Quedlinburg<br />
Radiologie<br />
Dr. med. Kathrin Ludwig<br />
18 Monate<br />
Lungenklinik Lostau gGmbH<br />
Lindenstraße 2<br />
39291 Lostau<br />
und<br />
Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen<br />
GmbH<br />
Pfeifferstraße 10<br />
39114 Magdeburg<br />
Urologie<br />
Dr. med. Frank Volkert<br />
60 Monate<br />
Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus<br />
und Pflege GmbH<br />
Klinik für Urologie und Kinderurologie<br />
Paul-Gerhardt-Straße 42-45<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
Schwerpunktbezeichnung:<br />
Neuropädiatrie<br />
Dr. med. Birgit Brett<br />
24 Monate<br />
Kinderzentrum Magdeburg gGmbH<br />
Adolf-Jentzen-Straße 2<br />
39116 Magdeburg<br />
Orthopädische Rheumatologie<br />
Prof. Dr. med. Karl-Stefan Delank<br />
12 Monate<br />
Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />
Department für Orthopädie, Unfall- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Magdeburger Straße 22<br />
06112 Halle (Saale)<br />
Spezielle Orthopädische Chirurgie<br />
Prof. Dr. med. Karl-Stefan Delank<br />
36 Monate<br />
Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />
Department für Orthopädie, Unfall- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Magdeburger Straße 22<br />
06112 Halle (Saale)<br />
Sportmedizin<br />
Dr. med. Thomas Bartels<br />
12 Monate<br />
Sportklinik Halle<br />
Weidenplan 17<br />
06108 Halle (Saale)<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 11
Mitteilungen aus der Kammer<br />
Erloschene Weiterbildungsbefugnisse:<br />
Für die Unterstützung der Kammerarbeit<br />
im Rahmen der Weiterbildung möchten<br />
wir nachfolgenden Ärzten herzlich<br />
danken:<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Gerhard Behre,<br />
Universitätsklinikum Halle (Saale),<br />
Befugnis für Infektiologie endete am<br />
30.04.2011<br />
Dr. med. Karl-Heinz Binias,<br />
AMEOS Poliklinikum Halberstadt,<br />
Befugnis für Allgemeinmedizin endete<br />
am 31.03.2011<br />
Dr. med. Albrecht Brunk,<br />
Klinikum Burgenlandkreis GmbH in<br />
Naumburg (Saale),<br />
Befugnis für Allgemeinchirurgie endete<br />
am 24.05.2011<br />
Priv.-Doz. Dr. med. Frank Grothues,<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg/Med.<br />
Fakultät,<br />
Befugnis für Internistische Intensivmedizin<br />
endete am 30.04.2011<br />
Dr. med. Bernd Kramer,<br />
Gemeinschaftspraxis in Halberstadt,<br />
Befugnis für Augenheilkunde endete am<br />
27.04.2011<br />
Dr. med. Gunter Seidel,<br />
MEDIAN Klinikum Flechtingen GmbH &<br />
CO. KG,<br />
Befugnis für Innere Medizin und<br />
Kardiologie endete am 30.04.2011<br />
PD Dr. med. habil. David Wohlrab,<br />
Universitätsklinikum Halle (Saale),<br />
Befugnis für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
endete am 01.05.2011,<br />
Übertragung der Befugnis Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie an<br />
Prof. Dr. med. Karl-Stefan Delank<br />
Neu zugelassene Weiterbildungsstätten:<br />
BG-Kliniken Bergmannstrost<br />
Merseburger Straße 165<br />
06112 Halle (Saale)<br />
Klinik für Physikalische<br />
Rehabilitative Medizin<br />
zugelassen für Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie und<br />
Spezielle Unfallchirurgie<br />
Klinikum Burgenlandkreis GmbH<br />
Humboldtstraße 31<br />
06618 Naumburg (Saale)<br />
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
zugelassen für Viszeralchirurgie<br />
Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus<br />
und Pflege GmbH<br />
Paul-Gerhardt-Straße 42-45<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
Klinik für Innere Medizin<br />
zugelassen für Innere Medizin und<br />
Endokrinologie und Diabetologie<br />
Sport- und Rehabilitationszentrum Harz<br />
Michaelstein 18<br />
38889 Blankenburg (Harz)<br />
zugelassen für Physikalische und<br />
Rehabilitative Medizin<br />
HELIOS Klinik<br />
Robert-Koch-Straße 8<br />
06333 Hettstedt<br />
zugelassen für Spezielle<br />
Schmerztherapie<br />
Referat „Ausbildung zur/zum Medizinischen Fachangestellten“ informiert<br />
Abschlussprüfung Winter<br />
Die schriftliche Prüfung findet am 13. Dezember 2011, die<br />
praktische Prüfung im Januar 2012 statt.<br />
Vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung<br />
Medizinische Fachangestellte<br />
Gemäß § 45 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) besteht die<br />
Möglichkeit der vorzeitigen Zulassung zur Abschlussprüfung.<br />
Nachstehende Kriterien müssen erfüllt sein:<br />
1. Bei überdurchschnittlichen Leistungen kann die<br />
Abschlussprüfung bis zu 6 Monate vor Ausbildungsende<br />
absolviert werden.<br />
2. Der Notendurchschnitt aller Berufsschulzeugnisse darf nicht<br />
schlechter als 2,0 sein, wobei keine Einzelnote in den<br />
berufsbezogenen Lernbereichen schlechter als 2,4 sein darf.<br />
3. Die Leistungsbewertung des Arztes soll die Note „Gut“<br />
ergeben.<br />
4. Der Ausbildungsnachweis muss einen überdurchschnittlichen<br />
Ausbildungsstand dokumentieren und wahrscheinlich<br />
machen, dass alle Fertigkeiten und Kenntnisse<br />
des Ausbildungsrahmenplanes bis zum Prüfungstermin<br />
vermittelt worden sind und eine erfolgreiche Prüfungsteilnahme<br />
möglich erscheint.<br />
5. Die Teilnahme an der erforderlichen Zwischenprüfung<br />
muss erfolgt sein.<br />
6. Die 4 Module der Erste-Hilfe-Ausbildung müssen absolviert<br />
sein.<br />
Der Antrag ist bis spätestens 31.08.2011 vom ausbildenden<br />
Arzt und der Auszubildenden an die Ärztekammer zu stellen.<br />
Die Anträge können ab sofort von der Ärztekammer abgefordert<br />
werden.<br />
Fehlzeitenregelung<br />
Um Auszubildenden, die hohe Fehlzeiten in der Theorie<br />
und/oder Praxis zu verzeichnen haben, eine optimale<br />
Ausbildung zu gewährleisten, wurde durch den Berufsbildungsausschuss<br />
eine Fehlzeitenregelung beschlossen.<br />
12 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Das heißt:<br />
Bei einem Ausfall von mehr als 10 % der Ausbildungszeit in<br />
der Theorie und/oder Praxis kann keine Zulassung zur regulären<br />
Abschlussprüfung erfolgen.<br />
In diesen Fällen muss der Ausbildungsvertrag bis zur<br />
nächsten Prüfung verlängert werden.<br />
Einzelfallentscheidung erfolgt bei Schwangerschaft und<br />
Krankheit.<br />
Die Entscheidung zur Zulassung obliegt dem Zulassungsausschuss.<br />
Diese Fehlzeitenregelung trifft für alle Auszubildenden und<br />
Umschülerinnen zu.<br />
Außerbetriebliche Ausbildung<br />
Lt. Beschluss des Berufsbildungsausschusses vom<br />
26.04.2007 müssen Auszubildende für den Beruf der Medizinischen<br />
Fachangestellten, die nicht in einer Praxis der<br />
Allgemeinmedizin, Inneren Medizin, Chirurgie oder beim<br />
Praktischen Arzt ausgebildet werden, für insgesamt 2 Monate<br />
der Ausbildungszeit wahlweise eine außerbetriebliche<br />
Ausbildung in einer Facharztpraxis dieser Gebiete absolvieren.<br />
Diese Zeit ist jeweils zum Ende des Ausbildungsvertrages<br />
der Ärztekammer nachzuweisen.<br />
Wir erinnern an die Zusendung einer Kopie des jeweiligen<br />
Vertrages, wenn dies erfolgt ist bzw. ein diesbezüglicher<br />
Vertrag (siehe Anlage zum Berufsausbildungsvertrag –<br />
Vertrag über die außerbetriebliche Ausbildung einer Auszubildenden<br />
für den Beruf der/des Medizinischen Fachangestellten)<br />
abgeschlossen wurde.<br />
An alle Ärztinnen und Ärzte<br />
mit Kindern oder Enkelkindern im Grundschulalter<br />
„Gesund macht Schule“ sucht Partner<br />
Auch im kommenden Schuljahr wird das gemeinsame<br />
Präventionsprojekt der AOK <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> und der Ärztekammer<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> „Gesund macht Schule“ fortgesetzt.<br />
Dabei werden Themen der Gesundheitsförderung in den<br />
Unterricht und in den Schulalltag integriert. Grundschullehrerinnen<br />
und –lehrer sollen mit Hilfe von Ärztinnen und<br />
Ärzten unterstützt werden, gesundheitsbewusste Einstellungen<br />
und Verhaltensweisen bei den Schülern zu fördern<br />
und zu entwickeln. Themen sind zum Beispiel;<br />
- Bewegung und Entspannung<br />
- Essen und Ernährung<br />
- Sexualerziehung<br />
- Suchtprävention und<br />
- Gesundheit von Schulkindern<br />
Wir hoffen insbesondere auf Unterstützung seitens der ärztlichen<br />
Kolleginnen und Kollegen, die selbst, entweder<br />
Kinder oder auch Enkelkinder im Grundschulalter haben<br />
und die mit Ihren Schulen am von der AOK <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
geförderten Projekt teilnehmen möchten. Die bisherigen<br />
Erfolge zeigen: Es lohnt sich!<br />
Rückmeldung bitte bis zum 31. Juli 2011 an:<br />
Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Marion Böhrs<br />
Doctor-Eisenbart-Ring 2<br />
39120 Magdeburg<br />
Tel.: (0391) 60547720<br />
Fax: (0391) 60547751<br />
E-mail: akademie@aeksa.de<br />
oder<br />
Programmleitung der AOK <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Dorita Tangelmann<br />
Fachbereich Prävention<br />
Lüneburger Str. 2<br />
39106 Magdeburg<br />
Telefon: (0391) 287844171<br />
Telefax: (0391) 287844888<br />
E-Mail: dorita.tangelmann@san.aok.de<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 13
Mitteilungen aus der Kammer<br />
Eintrag in die „Gutachterliste zur verkehrsmedizinischen<br />
Begutachtung“ der Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Im Zusammenhang mit der Umsetzung der Fahrerlaubnisverordnung<br />
ist die Ärztekammer für die Vergabe der Qualifikation<br />
zur verkehrsmedizinischen Begutachtung zuständig.<br />
Um den Probanden die Suche nach einem geeigneten<br />
verkehrsmedizinischen Gutachter zu erleichtern, beabsichtigt<br />
die Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, auf ihrer Homepage<br />
eine diesbezügliche Liste zu veröffentlichen.<br />
Die Freischaltung Ihres Eintrages in der o.g. Gutachterliste<br />
unter www.aeksa.de ist ein kostenfreies Serviceangebot der<br />
Ärztekammer.<br />
Alle berufstätigen Mitglieder der Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> mit der Qualifikation „Verkehrsmedizinische Begutachtung“<br />
werden automatisch mit ihren Grunddaten (u. a.<br />
Titel, Vorname, Nachname, Praxiskontakt, Fachrichtungen)<br />
in die Gutachterliste aufgenommen, sofern der Ärztekammer<br />
kein Widerspruch dagegen vorliegt.<br />
Sollten Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Daten nicht einverstanden<br />
sein, senden Sie diese Widerspruchserklärung bitte<br />
ausgefüllt und unterschrieben per Post oder Fax an:<br />
Korrektur der Faxnummer<br />
Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>,<br />
Doctor-Eisenbart-Ring 2, 39120 Magdeburg,<br />
Fax 0 391 60 54 77 50<br />
Titel, Vorname, Nachname<br />
Adresse<br />
Widerspruchserklärung<br />
Hiermit widerspreche ich der Veröffentlichung meiner Daten in der o.g.<br />
Gutachterliste unter www.aeksa.de.<br />
Datum<br />
Unterschrift<br />
14 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Personalia<br />
Chefarztwechsel<br />
Fachkrankenhaus Uchtspringe<br />
SALUS gGmbH<br />
AGAPLESION DIAKONIEKRANKENHAUS<br />
SEEHAUSEN gGmbH<br />
Herr Dr. med. Ekkehard Wolf leitet<br />
seit dem 01.11.2010 den Chefarztbereich<br />
II der Forensik (Maßregelvollzug)<br />
als Chefarzt.<br />
Chefarzt der Abteilung Chirurgie im<br />
AGAPLESION DIAKONIEKRANKEN-<br />
HAUS SEEHAUSEN ist seit dem<br />
01.07.2011 Herr Dr. med. Georg<br />
Federmann.<br />
Städtisches Klinikum Dessau<br />
Universitätsklinikum Halle<br />
Herr Dr. med. Karsten Stock leitet<br />
seit dem 01.04.2011 die Klinik für<br />
Diagnostische und Interventionelle<br />
Radiologie und Neuroradiologie als<br />
Chefarzt.<br />
Direktor des Departments für Orthopädie,<br />
Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />
ist seit dem 01.03.2011<br />
Herr Professor Dr. med. Karl-Stefan<br />
Delank.<br />
MEDIGREIF Bördekrankenhaus gGmbH<br />
Diakoniekrankenhaus Halle<br />
Zum 01.03.2011 hat Herr Enver<br />
Beqiraj die Leitung als Chefarzt an<br />
der Klinik für Innere Medizin und<br />
Geriatrie im Bördekrankenhaus<br />
Neindorf übernommen.<br />
Seit dem 01.02.2011 ist Herr Dr.<br />
med. Michael Chalupka Chefarzt<br />
der Klinik für Anästhesiologie und<br />
Intensivmedizin.<br />
Sana Ohre-Klinikum Haldensleben<br />
SALUS gGmbH Fachklinikum Bernburg<br />
<strong>Als</strong> Chefarzt der Klinik für Innere<br />
Medizin ist seit dem 01.01.2011<br />
Herr Dr. med. Wieland Klaus Schulze<br />
tätig.<br />
Herr Dr. med. Uwe Ehrt ist seit dem<br />
01.01.2011 Chefarzt der Klinik für<br />
Gerontopsychiatrie.<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 15
In der JVA Burg ist zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt folgende Position zu besetzen:<br />
Paul Gerhardt Diakonie Krankenhaus<br />
und Pflege GmbH<br />
Anstaltsärztin/ Anstaltsarzt<br />
Die JVA Burg ist eine Anstalt des geschlossenen Vollzugs für männliche<br />
Strafgefangene und Sicherungsverwahrte. Die JVA Burg verfügt über<br />
658 Haftplätze und ist zuständig für den Vollzug von lebenslanger Freiheitsstrafe<br />
und zeitiger Freiheitsstrafen für männliche Verurteilte, deren<br />
Gesamtvollzugsdauer drei Jahre übersteigt. Die ärztliche Versorgung des<br />
Strafvollzugsgesetzes wird durch hauptamtliche Ärzte sichergestellt.<br />
Ihre Aufgaben:<br />
• medizinische Versorgung der Inhaftierten<br />
• Mitwirkung in Konferenzen<br />
• hygienische Überwachung der Anstalt<br />
• Kontrolle der Verpflegung der Gefangenen (Sonderkostformen)<br />
• Mitarbeit in vollzuglichen Behandlungsbereichen<br />
Unser Angebot:<br />
• einen nach A 15 Landesbesoldungsordnung bewerteten Arbeitsplatz<br />
als Beamtin/Beamter auf Lebenszeit oder einen entsprechenden<br />
unbefristeten Arbeitsplatz im Beschäftigtenverhältnis<br />
• Teamarbeit in kollegialer Atmosphäre<br />
• familienfreundliche Arbeitszeiten ohne Wochenend- und<br />
Feiertagsdienst<br />
• Möglichkeit der Ausübung einer Nebentätigkeit im Rahmen der<br />
gesetzlichen Regelungen<br />
• vollzeitnahe Teilzeitbeschäftigung unter Berücksichtigung<br />
dienstlicher Belange<br />
Chefarzt der Klinik für Urologie<br />
und Kinderurologie ist seit dem<br />
01.12.2010 Herr Dr. med. Frank<br />
Volkert im Paul Gerhardt Diakonie-<br />
KH in der Lutherstadt Wittenberg.<br />
Carl-von-Basedow-Klinikum<br />
Saalekreis GmbH<br />
Seit dem 01.10.2010 ist Herr Dr.<br />
med. Sven-Uwe Hake Chefarzt der<br />
Medizinischen Klinik IV im Carl-von-<br />
Basedow-Klinikum Merseburg.<br />
Ihr Profil:<br />
• Fachärztin/Facharzt folgender Fachrichtungen: Allgemeinmedizin,<br />
Innere Medizin, Chirurgie oder Dermatologie<br />
• eine Persönlichkeit mit einem besonderen Interesse an einer Tätigkeit<br />
im Justizvollzug und einem hohen Maß an Identifikation mit<br />
der Aufgabe, Leistungsbereitschaft, Motivation, Team- und Konfliktfähigkeit<br />
sowie interkultureller Kompetenz<br />
• Fahrerlaubnis Klasse B ist erwünscht<br />
• Bewerbungen von Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund<br />
sind ausdrücklich erwünscht<br />
• Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung und<br />
Befähigung bevorzugt berücksichtigt<br />
Ihre aussagekräftige Bewerbung senden Sie bitte bis zum 31. Juli 2011 an das<br />
Ministerium für Justiz und Gleichstellung<br />
Referat 301<br />
Domplatz 2-4, 39104 Magdeburg<br />
Für Rückfragen stehen Ihnen Herr Ministerialrat Fruhner (Tel.: 0391 567-<br />
6058) und Herr Medizinaldirektor Morgenstern (Tel.: 03475 657-150) zur<br />
Verfügung. Die ausführliche Stellenausschreibung finden Sie im Internet<br />
unter http://www.sachsen-anhalt.de/index.php?id=3151.<br />
www.akdae.de: Drug Safety Mail<br />
www.akdae.de: Neue Arzneimittel<br />
Vermissen Sie unsere Hinweise der<br />
Arzneimittelkommission?<br />
Wir verweisen auf unsere Internetseite<br />
www.aerzteblatt-sachsen-anhalt.de<br />
16 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Presse<br />
Neuer Direktor der Geburtshilfe<br />
Chirurgische Eingriffe am Kind im Mutterleib als<br />
Alleinstellungsmerkmal<br />
Professor Dr. med.<br />
Michael Tchirikov<br />
Seit mehr als 20 Jahren hautnah bei Geburten dabei, mehr<br />
als 30.000 Schwangerschaften begleitet und auch bei den<br />
eigenen sechs Kindern Geburtshelfer gewesen: Mit Professor<br />
Dr. Michael Tchirikov hat zum 16. Mai 2011 ein erfahrener<br />
Mediziner seinen Dienst als Direktor der Universitätsklinik<br />
und Poliklinik für Geburtshilfe am Universitätsklinikum<br />
Halle (Saale) angetreten. Er löst damit Oberärztin Dr. Cerrie<br />
Scheler ab, welche die Klinik in den vergangenen Jahren<br />
kommissarisch geleitet hat. Professor Tchirikov war bisher<br />
leitender Oberarzt an der Klinik für Geburtshilfe an der<br />
Universitätsmedizin Mainz. „Ich glaube an das Potenzial der<br />
Region Halle“, begründet er seinen Wechsel von Mainz<br />
nach Halle.<br />
Professor Tchirikov wird in Halle die fetale Chirurgie<br />
(Eingriffe am Kind im Mutterleib) etablieren und damit einen<br />
Schwerpunkt setzen, der bisher in deutschen Krankenhäusern<br />
nur wenig angeboten wird. „Sowohl in der Krankenversorgung<br />
als auch in der Forschung habe ich mir spezielle<br />
Kenntnisse in der Behandlung von Kindern im Mutterleib<br />
angeeignet.“ Der Geburtshelfer kann dabei auf vier Patente<br />
verweisen. Der 43-Jährige unterstreicht: „Ich habe in Kooperation<br />
mit Industrieunternehmen Instrumente wie beispielsweise<br />
ultradünne Nadeln und Katheter entwickelt, welche<br />
die Behandlung im Mutterleib erfolgversprechender und<br />
sicherer machen.“ Zahlreiche Publikationen seiner Behandlungsergebnisse<br />
in renommierten Fachzeitschriften führt er<br />
als Beleg für den erfolgreichen Einsatz dieser Instrumente an.<br />
Mit dem neuen Schwerpunkt der Behandlung im Mutterleib<br />
soll der Ruf des Universitätsklinikums als Perinatalzentrum<br />
im südlichen <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> weiter ausgebaut werden. „Bei<br />
Risikoschwangerschaften sind die Mütter bei uns bestens<br />
aufgehoben.“<br />
Außerdem sollen die Hebammen mehr Freiheit in ihrer<br />
Arbeit erhalten, um intensiver auf die Mütter eingehen zu<br />
können und familienorientierte und hebammengeleitete<br />
Geburten anzubieten. Das Angebot an geburtsvorbereitenden<br />
Kursen für Mütter und Angehörige dehnt die Klinik<br />
weiter aus.<br />
Alle medizinischen Angebote eines Maximalversorgers -<br />
von konservativen und operativen Eingriffen, Biopsien bis<br />
hin zu Sonografien - bietet die Klinik an. „Dabei arbeiten wir<br />
eng mit anderen Kliniken und Instituten des Universitätsklinikums<br />
zusammen“, sagt Professor Tchirikov, er verweist<br />
dabei unter anderem auf die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
oder das Institut für Humangenetik sowie das<br />
Zentrum für Reproduktionsmedizin und Andrologie.<br />
Professor Tchirikov wurde 1967 in Torschok (Russland)<br />
geboren und studierte in Kalinin und St. Petersburg Medizin.<br />
Über den Deutschen Akademischen Austauschdienst kam<br />
der Geburtshelfer 1995 als Hospitant an die Universitätsfrauenklinik<br />
Hamburg-Eppendorf und legte 2002 seine<br />
Facharztprüfung für Geburtshilfe und Gynäkologie ab und<br />
habilitierte sich zwei Jahre später. Von 2004 bis 2006 wirkte<br />
er als Oberarzt in Hamburg und wechselte dann als leitender<br />
Oberarzt an die Klinik für Geburtshilfe nach Mainz. Der Arzt<br />
ist verheiratet und sechsfacher Vater (fünf Jungen, ein<br />
Mädchen) - der älteste Sohn ist 21 Jahre alt, der jüngste neun<br />
Monate. I Pi UKH<br />
Doch nicht nur bei generell mit Risiken behafteten Schwangerschaften<br />
oder schwierigen Schwangerschaftsverläufen<br />
soll seine Klinik führend sein. „Wir wollen im Team die<br />
Angebote der Klinik noch stärker auf die Wünsche der Eltern<br />
ausrichten“, betont der Geburtshelfer. Die bisher schon<br />
hochprofessionelle Arbeit des Teams aus Ärzten, Hebammen<br />
und Krankenschwestern werde ausgedehnt. „Die Hebammenstellen<br />
werden aufgestockt“, sagt der Klinikdirektor.<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 17
Presse<br />
Kinderkrebsstiftung fördert<br />
bundesweites Register an der<br />
Universitätskinderklinik<br />
PD Dr. med. Peter Vorwerk<br />
Die Deutsche Kinderkrebsstiftung<br />
fördert seit dem 1. März 2011 den<br />
Aufbau eines bundesweiten klinischen<br />
Registers an der Magdeburger Universitätskinderklinik<br />
für die im Kindesund<br />
Jugendalter seltenen Malignen<br />
Endokrinen Tumoren (MET). Damit<br />
erhält das von dem Magdeburger<br />
Kinderarzt Privatdozent Dr. Peter<br />
Vorwerk seit 2008 geleitete Studienzentrum<br />
zur Untersuchung dieser<br />
speziellen Krebserkrankungen des<br />
Kindesalters erstmalig eine überregionale<br />
Förderung, zunächst für einen<br />
Zeitraum von zwei Jahren.<br />
Im GPOH-MET-Register, zu dessen<br />
Leiter PD Dr. Peter Vorwerk von der<br />
Fachgesellschaft für Kinderkrebsheilkunde<br />
ernannt wurde, werden junge<br />
Patienten aus dem gesamten deutschsprachigen<br />
Raum, die an Tumoren der<br />
Schilddrüse, der Nebennieren, so<br />
genannten neuroendokrinen Tumoren<br />
des Magen-Darm-Traktes oder an<br />
Phäochromozytomen leiden, erfasst<br />
und konsiliarisch betreut. Wichtigstes<br />
gemeinsames Merkmal dieser Tumoren<br />
ist die Abstammung von hormonell<br />
aktiven Organen oder Geweben. Die<br />
Betreuung der Patienten setzt ein<br />
hohes Maß an interdisziplinärer<br />
Zusammenarbeit voraus. So sind<br />
neben Onkologen auch Endokrinologen,<br />
Chirurgen, Pathologen, Radiologen,<br />
Nuklearmediziner, Strahlentherapeuten,<br />
Biologen und Humangenetiker<br />
mit speziellen Erfahrungen im<br />
pädiatrischen Bereich beteiligt, wobei<br />
die Koordination der Betreuung in den<br />
Händen der Kinderonkologen liegt.<br />
Arbeitsschwerpunkt des Registers wird<br />
neben der klinischen Beratung im<br />
Einzelfall die wissenschaftliche Erfas-<br />
sung und Auswertung der genannten<br />
Erkrankungsfälle sein, mit dem Ziel,<br />
eine weitere Verbesserung der<br />
Heilungschancen für die betroffenen<br />
Kinder und Jugendlichen zu erreichen.<br />
Die überwiegend aus Spenden finanzierte<br />
Deutsche Kinderkrebsstiftung,<br />
die 1995 vom Dachverband der „Deutschen<br />
Leukämie-Forschungshilfe -<br />
Aktion für krebskranke Kinder“<br />
gegründet wurde, steht krebskranken<br />
Kindern und ihren Familien mit Rat<br />
und Tat zur Seite und setzt sich dafür<br />
ein, dass Heilungschancen, Behandlungsmethoden<br />
und die Lebensqualität<br />
krebskranker Kinder ständig weiter<br />
verbessert werden. Dabei steht vor<br />
allem die Forschung im Mittelpunkt,<br />
die jährlich mit rund vier Millionen<br />
Euro gefördert wird. I Pi UKMD<br />
18 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Kliniken übernehmen Verantwortung für<br />
Organspende<br />
Ministerien aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, <strong>Sachsen</strong> und Thüringen<br />
würdigen Krankenhäuser für vorbildliches Engagement<br />
„Nirgendwo ist Sterben und Leben so<br />
dicht beieinander wie bei Organspende<br />
und Organtransplantation“,<br />
erklärte Norbert Bischoff, Minister für<br />
Arbeit und Soziales des Landes<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, in Magdeburg. „Ohne<br />
die engagierte Arbeit in den Kliniken<br />
Mitteldeutschlands bliebe aber jede<br />
noch so großherzige Organspendebereitschaft<br />
der Bürgerinnen und Bürger<br />
wirkungslos.“<br />
Gemeinsam mit Staatsministerin Christine<br />
Clauß aus <strong>Sachsen</strong>, der Ministerin<br />
Heike Taubert aus Thüringen und der<br />
Deutschen Stiftung Organtransplantation<br />
(DSO) zeichnete er am 20. Juni<br />
drei Krankenhäuser aus, die sich<br />
besonders für die Organspende<br />
einsetzen: die Berufsgenossenschaftlichen<br />
Kliniken Bergmannstrost Halle,<br />
die Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau<br />
gGmbH und das Universitätsklinikum<br />
Jena. Entscheidend für die Auszeichnung<br />
sind Kriterien wie die Unterstützung<br />
der Transplantationsbeauftragten<br />
durch die Klinikleitungen, die Fortbildung<br />
des Klinikpersonals sowie die<br />
Erarbeitung von Leitlinien und Verfahrensschritten<br />
für den Akutfall Organspende.<br />
„Die Ärzte und Pfleger in den geehrten<br />
Krankenhäusern haben die Gemeinschaftsaufgabe<br />
Organspende mit<br />
Leben erfüllt und ihre Verantwortung<br />
gegenüber den Patienten auf der<br />
Warteliste ernst genommen“, sagte<br />
Christine Clauß, Sächsische Staatsministerin<br />
für Soziales und Verbraucherschutz.<br />
„Jedes Krankenhaus muss Strukturen<br />
und Richtlinien für die Durchführung<br />
einer Organspende festlegen“, so<br />
Heike Taubert, Thüringer Ministerin<br />
für Soziales, Familie und Gesundheit.<br />
„Das haben die ausgezeichneten Krankenhäuser<br />
in vorbildlicher Weise<br />
getan.“<br />
„Unser Dank gilt allen beteiligten<br />
Ärzten und dem Pflegepersonal, die<br />
mit hohem persönlichen Einsatz engagierte<br />
Arbeit leisten“, betonte Dr.<br />
Christa Wachsmuth, Geschäftsführende<br />
Ärztin der DSO in der Region<br />
Ost. „Die Koordinatoren der DSO<br />
stehen rund um die Uhr bereit, um das<br />
Personal auf den Intensivstationen im<br />
Falle einer Organspende zu unterstützen.“<br />
Derzeit warten in Deutschland<br />
12.000 Menschen auf eine Transplantation.<br />
Etwa 1000 Menschen<br />
versterben jährlich, weil für sie nicht<br />
rechtzeitig ein Organ zur Verfügung<br />
stand.<br />
Die DSO ist seit Juli 2000 die bundesweite<br />
Koordinierungsstelle für Organspende.<br />
In der Akutsituation Organspende<br />
begleitet sie alle Abläufe: Von<br />
der qualifizierten Feststellung des<br />
Hirntods über das Gespräch mit den<br />
Angehörigen, medizinische<br />
Maßnahmen zur Erhaltung von<br />
Organen und zum Schutz der Organempfänger<br />
bis hin zum Organtransport.<br />
Daneben unterstützt sie die Krankenhäuser<br />
durch Fortbildungen und<br />
Prozessoptimierung zum Thema<br />
Organspende. Die Mitarbeiter der<br />
DSO-Region Ost, zu der Thüringen,<br />
<strong>Sachsen</strong> und <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> gehören,<br />
betreuen insgesamt 145 Krankenhäuser.<br />
| PI DSO<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 19
Presse<br />
Umzug der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-<br />
Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie<br />
Modernste Technik installiert<br />
beispielsweise auch Transporte durch die Stadt von Patienten<br />
anderer Fächer zur Diagnostik und Therapie von<br />
HNO-Störungen entfallen. Umgekehrt profitieren die HNO-<br />
Patienten von der Nähe zu den anderen Fachdisziplinen des<br />
Universitätsklinikums.<br />
Die Ambulanz sowie das Direktorat befinden sich - in Nachbarschaft<br />
zu den anderen Kopffächern Augenheilkunde,<br />
Mund- Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie sowie<br />
Neurochirurgie – auf der Ebene 01 des Erweiterungsbaus,<br />
Funktionsgebäude 04. Auch der Weg zur Kinder- und<br />
Jugendmedizin in den Stockwerken darüber ist beeindruckend<br />
kurz. Die Station der HNO-Klinik ist im Modulbau<br />
lokalisiert. „Hier können wir den Patienten nun in den<br />
Zimmern eigene sanitäre Einrichtungen bieten“, dies sei ein<br />
deutlicher Fortschritt zu den bisherigen Unterbringungsmöglichkeiten.<br />
Nach 100 Jahren am Standort in der Magdeburger Straße<br />
endet dort die Geschichte der Universitätsklinik und Poliklinik<br />
für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und<br />
Halschirurgie, welche zu den traditionsreichsten in Deutschland<br />
gehört. Sie zog an den Standort Ernst-Grube-Straße 40<br />
des halleschen Universitätsklinikums. Damit setzen wir<br />
unser Konzept, die somatische Medizin am Standort Ernst-<br />
Grube-Straße zu konzentrieren, um“, betont PD Dr. Thomas<br />
Klöss, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. Mittelfristig<br />
werden nur noch aus dem Bereich der somatischen<br />
Medizin die Radionuklid-Therapien der Nuklearmedizin,<br />
geplante Operationen in der Orthopädie sowie die Zahnmedizin<br />
außerhalb dieses Standortes stattfinden. Unberührt<br />
davon bleibt die Behandlung psychiatrischer Erkrankungen<br />
am Standort Julius-Kühn-Straße.<br />
Ab Mai wurde der Betrieb der Ambulanzen und der Station<br />
wieder hochgefahren. Die volle Einsetzbarkeit ist seit Juni<br />
garantiert.<br />
Im Bereich der Otologie und Audiologie kann die Klinik nun<br />
auf die modernsten Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten<br />
in Deutschland verweisen. Es wurden sieben neue,<br />
schalldichte Behandlungsräume geschaffen, in denen ohne<br />
äußere Einflüsse Hörtests, auch objektiver Art mittels<br />
Messung von Hirnströmen, durchgeführt und elektronische<br />
Hörimplantate eingestellt werden können. „Auf diese Neuerung<br />
sind wir besonders stolz“, sagt Professor Plontke, der<br />
damit eine führende Stellung seiner Klinik in Deutschland<br />
im Bereich Audiologie, inklusive der operativen und konservativen<br />
Therapie von Hörstörungen, festigen möchte. I Pi<br />
UKH<br />
Der Direktor der HNO-Klinik, Professor Dr. Stefan Plontke,<br />
betont den großen Vorteil des Umzuges für die Patienten:<br />
„Der interdisziplinäre Austausch mit allen anderen Fachdisziplinen<br />
ist bei der Konzentration an einem Standort deutlich<br />
einfacher und schneller zu realisieren.“ Damit werden<br />
20 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Prostatakrebs im<br />
fortgeschrittenen Stadium –<br />
Fritz-Acker-Preis<br />
für Kardiologen<br />
Professor Werdan<br />
Prof. Dr. med. Karl Werdan<br />
Der hallesche Kardiologe Professor Dr. Karl Werdan ist von der Deutschen<br />
Gesellschaft für Kardiologie und der Deutschen Herzstiftung mit<br />
dem renommierten Fritz-Acker-Preis ausgezeichnet worden. Die Gesellschaft<br />
begründete diese Ehrung mit den umfangreichen wissenschaftlichen<br />
Arbeiten von Professor Werdan auf dem Gebiet der internistischen<br />
und kardiologischen Intensivmedizin, aber auch mit seinen Verdiensten<br />
beim „Aufbau Ost“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.<br />
Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird von der Fritz-Acker-Stiftung<br />
getragen. Zweck der Stiftung, die an einen Kaufmann aus Bad Homburg<br />
erinnert, ist die Förderung medizinischer Forschungen zum Nutzen der<br />
Allgemeinheit, besonders auf dem Gebiet der Krebs- und Herzleiden. Mit<br />
dem Preisgeld werden die Forschungsaktivitäten des Geehrten gefördert.<br />
Professor Werdan arbeitet seit 1995 an der Martin-Luther-Universität<br />
und hat den Lehrstuhl für Kardiologie inne, zudem ist er geschäftsführender<br />
Direktor des Departments für Innere Medizin am Universitätsklinikum<br />
Halle (Saale). Der 63-Jährige ist Mitglied der Deutschen Akademie<br />
der Naturforscher Leopoldina und war Vorstandsmitglied in verschiedenen<br />
wissenschaftlichen Organisationen wie der Deutschen Gesellschaft<br />
für Innere Medizin, der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie<br />
und der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und<br />
Notfallmedizin, deren Präsident er zudem war. Der Kardiologe ist<br />
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer.<br />
Seine wissenschaftlichen und klinischen Arbeitsgebiete umfassen unter<br />
anderem die akute Herzinsuffizienz, Herzerkrankungen des Älteren,<br />
Sepsis und das akute Koronarsyndrom. Er ist Facharzt für Innere Medizin<br />
mit dem Schwerpunkt Kardiologie und studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München Medizin. I Pi UKH<br />
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Neue Kurzinformation für<br />
Patienten erschienen<br />
Eine Krebserkrankung wirkt sich immer<br />
auf das gewohnte Leben aus und<br />
verändert den Alltag von Patienten und<br />
Angehörigen. Damit umzugehen, ist<br />
nicht leicht. Das Ärztliche Zentrum für<br />
Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat im<br />
Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
(KBV) zum Thema "Prostatakrebs<br />
im fortgeschrittenen Stadium"<br />
ein Informationsblatt für Patienten<br />
entwickelt.<br />
Leicht verständlich und kompakt<br />
vermittelt es wichtige Informationen<br />
zur Erkrankung und deren Behandlung.<br />
Grundlage für die Empfehlungen<br />
bildete die Patientenleitlinie "Prostatakrebs<br />
II. Lokal fortgeschrittenes und<br />
metastasiertes Prostatakarzinom."<br />
Depression - Kurzinformation<br />
für Angehörige<br />
Eine Depression belastet nicht nur den<br />
Betroffenen, sondern auch viele<br />
Personen in seiner Umgebung, besonders<br />
die nahen Angehörigen. Für diese<br />
hat das Ärztliche Zentrum für Qualität<br />
in der Medizin (ÄZQ) im Auftrag der<br />
Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
(KBV) nun ein neues Informationsblatt<br />
erstellt. Die Kurzinformation „Depression<br />
– Ratgeber für Angehörige“ gibt<br />
Tipps und Hinweise, wie Angehörige<br />
mit der Situation umgehen können.<br />
Grundlage hierfür bildet die Patienten-<br />
Leitlinie „Unipolare Depression“<br />
Beide Kurzinformationen stehen allen<br />
Ärzten zum Ausdrucken zur Verfügung,<br />
damit sie bei Bedarf den Betroffenen<br />
bzw. Angehörigen persönlich<br />
ausgehändigt werden können. Das<br />
ÄZQ erstellt dafür doppelseitige Dokumente<br />
im DIN-A4-Format, die nun als<br />
pdf-Download in der Arztbibliothek<br />
und als Download bereit stehen.<br />
www.patienten-information.de I Pi äzq<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 21
Presse<br />
Neue S3-Leitlinie<br />
„Magenkarzinom“<br />
erschienen<br />
Krebserkrankungen des Magens und<br />
der unteren Speiseröhre nehmen den<br />
sechsten Rang unter allen Krebserkrankungen<br />
ein. In Deutschland erkranken<br />
über 20.000 Personen jedes Jahr neu<br />
an einem dieser Tumoren. Neue<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse zur<br />
Diagnostik und zu den verschiedenen<br />
neuen Therapiemöglichkeiten bilden<br />
die Grundlage der aktuellen Leitlinie,<br />
die zu einer optimierten interdisziplinären<br />
Betreuung von Patienten führen<br />
wird.<br />
Über 100 Experten von 28 verschiedenen<br />
Fachgesellschaften und Organisationen<br />
haben unter der Federführung<br />
der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs-<br />
und Stoffwechselkrankheiten<br />
(DGVS) die Leitlinie „Diagnostik und<br />
Therapie der Adenokarzinome des<br />
Magens und ösophagogastralen Übergangs“<br />
erstellt. Die Leitlinie ist im<br />
Internet auf www.dgvs.de kostenfrei<br />
abrufbar.<br />
Die Leitlinie richtet sich an alle Berufsgruppen,<br />
die Patienten mit Magenkrebs<br />
betreuen sowie auch an interessierte<br />
Patienten selbst oder Selbsthilfegruppen.<br />
Die Leitlinie ist eine sehr gute Grundlage,<br />
klare Entscheidungen in der<br />
täglichen Praxis zu treffen, um die<br />
Versorgung, Perspektiven und Lebensqualität<br />
der Patienten zu verbessern.<br />
Neben den ausführlichen Handlungsempfehlungen<br />
in den Themenbereichen<br />
Vorsorge, Diagnostik und<br />
Therapie des Magenkarzinoms wurde<br />
auch ausführlich Stellung zur<br />
Ernährung, zu psychoonkologischen<br />
Aspekten und zur Komplementärmedizin<br />
Stellung genommen. Gleichzeitig<br />
wurden erstmals Qualitätsindikatoren<br />
entwickelt, an denen sich eine<br />
gute klinische Patientenversorgung<br />
messen lässt. I Pi dgvs<br />
Professor Dr. med.<br />
Katrin Hoffmann<br />
Neue Professorin<br />
für Humangenetik –<br />
Bundesweiter Nachholbedarf<br />
an Fachärzten<br />
Mit dem Erbgut des Menschen beschäftigt sich Professor Dr. Katrin Hoffmann,<br />
die von der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg zur Direktorin des Instituts für Humangenetik ernannt<br />
worden ist. Sie trat damit die Nachfolge von Professor Dr. Ingo Hansmann<br />
an, der altersbedingt in den Ruhestand gegangen ist und das Institut<br />
zuvor 15 Jahre leitete. Die neue Professorin arbeitete bisher im Institut<br />
für Humangenetik der Charité Berlin und als Koordinatorin des medizinisch-genetischen<br />
Teils der Berliner Altersstudie (Forschungsgruppe<br />
Geriatrie der Charité und Max-Planck-Institut für Bildungsforschung).<br />
Zu ihrem Arbeitsbereich gehört unter anderem die genetische Beratung,<br />
beispielsweise von angehenden Eltern, die Diagnose von Erbkrankheiten<br />
sowie deren Aufklärung und Erforschung. Sie sieht dabei auch eine<br />
besondere Verantwortung des Humangenetikers. „In unserer Beratungstätigkeit<br />
wollen wir über die Erkrankungen aufklären, nicht aber die<br />
Betroffenen in eine bestimmte Richtung oder Entscheidung drängen.“<br />
Die immer größer werdenden diagnostischen Möglichkeiten in der<br />
Humangenetik seien differenziert zu betrachten und anzuwenden. Angesichts<br />
der größer werdenden Bedeutung ihres Fachgebietes, auch in der<br />
frühzeitigen Erkennung von Krankheiten, der Benennung von Risikofaktoren<br />
oder der Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen<br />
(„Personalisierte Medizin“) möchte sie die Ausbildung von<br />
Fachärzten für Humangenetik intensivieren. „Bundesweit gibt es hier ein<br />
Nachholbedarf.“<br />
Die diagnostischen Möglichkeiten sowie die Forschungskapazitäten<br />
beispielsweise auf den Gebieten der Zytogenetik (Untersuchung menschlicher<br />
Chromosomen auf Besonderheiten, die mit bestimmten Erkrankungen<br />
in Verbindung gebracht werden können) und Molekulargenetik<br />
in ihrem Institut sollen – unter anderem durch neue Gerätschaften –<br />
ausgebaut werden. Mit dem „Next-Generation-Sequencing“ wolle sie<br />
eine moderne Methode der Genom-Analyse in der interdisziplinären<br />
Grundlagenforschung an der Medizinischen Fakultät etablieren. Mit<br />
vielen medizinischen, aber auch naturwissenschaftlichen Fachgebieten<br />
sehe sie Kooperationsmöglichkeiten. So möchte die Professorin ihre<br />
Arbeiten auf dem Gebiet des Alterns fortsetzen. „Wichtig ist mir zudem,<br />
mein großes Netz an internationalen Kooperationspartnern für meine<br />
Arbeit in Halle zu nutzen und den Studenten zugänglich zu machen.“<br />
Pi UKH<br />
22 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Neuer Chefarzt im Diakoniekrankenhaus:<br />
Prof. Dr. Peter Würl ist Chefarzt der<br />
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
am Diakoniekrankenhaus hat<br />
seit 1. Juni einen neuen Chefarzt: Prof.<br />
Dr. Peter Würl ist Facharzt für Chirurgie<br />
sowie Viszeral- und Thoraxchirurgie<br />
und besitzt eine Zusatzqualifikation für<br />
Proktologie. Er deckt ein breites Spektrum<br />
chirurgischer Fachgebiete ab, das<br />
sich bestens mit den bereits vorhandenen<br />
Kompetenzen im Diakoniekrankenhaus<br />
ergänzt. Zu den Schwerpunkten<br />
seiner Arbeit zählen unter<br />
anderem die operative Entfernung von<br />
Tumoren in den inneren Organen<br />
sowie den Weichteilen, die Chirurgie<br />
von Schild- und Nebenschilddrüse<br />
sowie die geriatrische Chirurgie.<br />
Methodisch hat sich Würl intensiv mit<br />
der minimal invasiven Chirurgie –<br />
auch Schlüssellochchirurgie genannt<br />
– befasst und wendet sie an, wann<br />
immer es sinnvoll und möglich ist.<br />
Prof. Würl lebt in Leipzig, ist verheiratet<br />
und hat vier Kinder.<br />
„Ich freue mich riesig auf die neue<br />
Aufgabe. Denn für mich ist das auch<br />
ein Weg zurück in meine alte Heimat“,<br />
sagt Peter Würl. Der Grund: Nach<br />
Stationen in Leipzig, Ulm, Flensburg<br />
und zuletzt Bremen kommt der Mediziner<br />
nun zurück zu den Wurzeln<br />
seiner medizinischen Tätigkeit. Denn<br />
der in Haldensleben geborene Würl<br />
hat in Magdeburg und Halle studiert.<br />
Später arbeitete er als Oberarzt an der<br />
Martin-Luther-Universität sowie an der<br />
Universität Leipzig. 2001 wechselte<br />
Würl schließlich nach Ulm, wo er<br />
außerordentlicher Professor wurde.<br />
An seiner neuen Wirkungsstätte wird<br />
der 49-Jährige berufliche Erfahrungen<br />
unter anderem im zertifizierten Darmzentrum<br />
des Diakoniekrankenhauses<br />
einbringen. Denn zu seinen Schwerpunkten<br />
gehört auch die Behandlung<br />
von Patienten mit Tumoren am Darm.<br />
Nicht selten ist in diesen Fällen auch<br />
Prof. Dr. med. Peter Würl<br />
die Leber betroffen, das heißt, in<br />
diesem Organ hat der Ursprungstumor<br />
bereits isolierte Metastasen gebildet.<br />
„Trotzdem ist die Situation für diese<br />
Patienten nicht hoffnungslos,“ sagt<br />
Würl. Zwar werde oft behauptet, dass<br />
die Metastasierung eine Art Todesurteil<br />
bedeute. „Das ist ein weit verbreitetes<br />
und inzwischen nicht mehr haltbares<br />
Vorurteil, das so nicht stimmt“, erklärt<br />
der Experte. Der Grund: Eine multimodale<br />
Therapie, wie sie ein Darmzentrum<br />
heutzutage anbietet, kann fast<br />
immer eine Lebensverlängerung und in<br />
einigen Fällen sogar vollständige<br />
Heilung erzielen. I Pi Diakoniewerk Halle<br />
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<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 23
Die Kassenärztliche<br />
Vereinigung schreibt<br />
folgende Vertragsarztsitze<br />
aus:<br />
Fachgebiet:<br />
Praxisform:<br />
Planungsbereich:<br />
Haut- und<br />
Geschlechtskrankheiten<br />
Einzelpraxis<br />
Stendal<br />
Ausblick auf den Kinder- und<br />
Jugendärztekongress 2011<br />
Fachgebiet:<br />
Praxisform:<br />
Praxisort:<br />
Fachgebiet:<br />
Praxisform:<br />
Praxisort:<br />
Fachgebiet:<br />
Praxisform:<br />
Praxisort:<br />
Fachgebiet:<br />
Praxisform:<br />
Planungsbereich:<br />
Fachgebiet:<br />
Praxisform:<br />
Praxisort:<br />
Frauenheilkunde und<br />
Geburtshilfe<br />
Einzelpraxis<br />
Wernigerode<br />
Kinder- und<br />
Jugendlichenpsychotherapie<br />
(halber<br />
Versorgungsauftrag)<br />
Einzelpraxis<br />
Weißenfels<br />
Chirurgie<br />
0,5 Versorgungsauftrag<br />
0,5 Versorgungsauftrag<br />
(1450)<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Magdeburg<br />
Anästhesiologie<br />
0,5 Versorgungsauftrag<br />
Einzelpraxis<br />
Halberstadt<br />
Psychologische<br />
Psychotherapie<br />
halber Versorgungsauftrag<br />
Einzelpraxis<br />
Magdeburg<br />
Schwerer Start ins Leben: Ein Neugeborenes, das bei der<br />
Geburt unter Sauerstoffmangel leidet, profitiert von einer<br />
gezielten Unterkühlung. Bei der Hypothermiebehandlung<br />
wird die Körpertemperatur für einen Zeitraum von 12 bis 24<br />
Stunden auf 32° - 34° Celsius gesenkt, womit die Chancen<br />
auf ein Überleben ohne neurologische Schäden signifikant<br />
steigen.<br />
Schutz vor Spätfolgen: Frühgeburten können schwere<br />
substanzielle Hirnschädigungen nach sich ziehen, die sich<br />
oft erst im Kleinkindalter als kognitive und neurologische<br />
Beeinträchtigungen zeigen und dann entsprechend therapiert<br />
werden. Die Neuroprotektion setzt bereits am zu<br />
frühen Geburtstermin an und zielt mit unterschiedlichen<br />
Strategien (z.B. der Gabe von Erythropoietin) auf den Schutz<br />
der Hirnfunktionen.<br />
Dies sind Beispiele für die zahlreichen Forschungsansätze<br />
rund um den Start ins Leben, mit denen Ende September die<br />
4-tägige Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderund<br />
Jugendmedizin (DGKJ) beginnen wird. Tagungspräsident<br />
Prof. Dr. Johannes Otte erwartet vom 22. - 25.<br />
September bei dem Wissenschaftskongress in Bielefeld mehr<br />
als 2.000 Kinder- und Jugendärzte.<br />
Bewerbungen richten Sie bitte an:<br />
Kassenärztliche Vereinigung <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>,<br />
Abt. Zulassungswesen, Postfach 1664,<br />
39006 Magdeburg<br />
Die Ausschreibung endet am 25. dieses<br />
Monats. Wir weisen darauf hin, dass sich die in<br />
der Warteliste eingetragenen Ärzte ebenfalls<br />
um den Vertragsarztsitz bewerben müssen.<br />
Die Kongressteilnehmer kommen aus Forschungseinrichtungen<br />
und Kinderarztpraxen, aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
und aus Kliniken und Krankenhäusern. Diese<br />
Vielfalt bildet sich im Kongressprogramm ab, erläutert<br />
Professor Otte: „Klare inhaltliche Schwerpunkte sind mit<br />
gleich mehreren Plenarvorträgen<br />
und Symposien die<br />
Epilepsieforschung und die<br />
Psychosomatik – Themen, die<br />
auch hier in unserer Bielefelder<br />
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />
zu den Leistungsschwerpunkten<br />
gehören. Der<br />
Kongress befasst sich zudem<br />
intensiv mit der Transplantationsmedizin<br />
und mit modernen<br />
Behandlungsverfahren in der<br />
Neonatologie. Neben diesen<br />
Bereichen der Hochleistungsmedizin<br />
gibt es aber noch eine<br />
ganze Palette neuester<br />
24 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Frühgeburten können schwere substanzielle Hirnschädigungen<br />
nach sich ziehen, die sich oft erst im Kleinkindalter als kognitive<br />
und neurologische Beeinträchtigungen zeigen und dann<br />
entsprechend therapiert werden.<br />
Forschungsergebnisse und –ansätze aus allen Feldern der<br />
Kinder- und Jugendmedizin. Bei vielen Themen haben wir<br />
versucht, die Zusammenarbeit der Berufsgruppen und deren<br />
unterschiedliche Perspektiven aufzunehmen. Unser ärztlicher<br />
Alltag ist in der Pädiatrie ohnehin stark geprägt von<br />
Kooperationen, ob in interdisziplinären Teams oder der<br />
Zusammenarbeit mit den Kindern, der Einbindung ihrer<br />
Familien und ihres sozialen Umfelds.“<br />
Da die DGKJ gemeinsam mit den Fachgesellschaften der<br />
Kinderchirurgie, der Sozialpädiatrie und Jugendmedizin und<br />
der Kinderkrankenpflege tagt, wird die multiprofessionelle<br />
Diskussion den Kinder- und Jugendärztekongress auch vor<br />
Ort aktiv mitgestalten.<br />
Während das Hauptprogramm aus Vorträgen, Symposien<br />
und Workshops bereits seit langem fest steht, treffen bei<br />
Kongresspräsident Otte zur Zeit noch weitere Beiträge und<br />
Berichte zur aktuellen Forschung in der Pädiatrie ein: Interessierte<br />
Wissenschaftler sind aufgerufen, den Kongress als<br />
eigene Plattform zu nutzen und ihre aktuellen Forschungsarbeiten<br />
und Projekte in<br />
Vorträgen oder Posterpräsentationen<br />
der Fachwelt vorzustellen.<br />
Neuerungen wie ein<br />
„Education Day“ (zum Thema<br />
Schmerz) und etliche überblickshaft<br />
angelegte Veranstaltungen<br />
ergänzen das umfassende<br />
Fortbildungsangebot.<br />
Das Programm und alle Informationen<br />
zur 107. Jahrestagung<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kinder- und Jugendmedizin<br />
finden Sie online<br />
unter www.dgkj2011.de<br />
DGKJ/EVKB<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 25
Fachartikel<br />
U. Rebmann 1 , W. Lessel 2 , 1 Diakonissenkrankenhaus Dessau gemeinnützige GmbH,<br />
2<br />
Praxis für Urologie, Magdeburg<br />
Strukturierte interdisziplinäre<br />
urologisch-onkologische<br />
Weiterbildung in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>:<br />
Prof. Dr. med. U. Rebmann<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
Laut Robert-Koch-Institut erkranken in Deutschland jährlich<br />
426.000 Patienten neu an Krebs. Davon sind 110.000 Patienten<br />
aus dem urologischen Fachgebiet. Das entspricht<br />
25 % der Neuerkrankungen. Durch die Fortschritte in Diagnostik<br />
und Therapie steigt die Lebenserwartung der an urologischen<br />
Neubildungen erkrankten Personen ständig an.<br />
Lediglich 23.600 Patienten mit urologischen Tumoren<br />
versterben pro Jahr. Damit ist die urologische Onkologie<br />
qualitativ und quantitativ ein entscheidender Baustein der<br />
Betreuung unserer Patienten.<br />
Urologische Tumoren sind funktionelle Tumoren mit<br />
verschiedenen Therapiestrategien zu unterschiedlichen<br />
Zeitpunkten der Erkrankung, die einer besonderen Expertise<br />
bedürfen, die vor allem durch einen Urologen erfüllt werden<br />
können. Nicht zu vergessen ist die Behandlung von urologischen<br />
Komplikationen, wie z. B. Harnstauungsnieren oder<br />
neurourologischen Störungen bei Tumoren anderer Fachgebiete.<br />
Die Weiterbildung ist eine zentrale Forderung der Gesundheitspolitik<br />
und der Gesellschaft. Medizinische Fachleute<br />
sind mit einer rasant wachsenden Wissensflut konfrontiert.<br />
Der persönliche Wissensstand ist ständig zu kontrollieren<br />
und zu erneuern. Die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung<br />
ist damit unverzichtbar, um auf dem aktuellen Stand<br />
des Fachgebietes zu bleiben.<br />
Um der besonderen Bedeutung der Fortbildung und Weiterbildung<br />
auf urologisch-onkologischem Gebiet gerecht zu<br />
werden, erfolgte im Rahmen des 1990 gegründeten Urologisch-Onkologischen<br />
Arbeitskreises <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />
eine Analyse der Effektivität der bis 2007 geleisteten Arbeit,<br />
insbesondere hinsichtlich der Weiterbildungsaktivitäten und<br />
deren Qualität. Es wurde zwar eine erfolgreiche Weiterbildung<br />
konstatiert, aber gleichzeitig auch die Notwendigkeit<br />
der Schaffung einer neuen Struktur gesehen. Die machte<br />
sich erforderlich, um das eigene Wissen, aber auch um die<br />
Onkologievereinbarung der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> und die Weiterbildungsverpflichtungen der<br />
Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> zu erfüllen.<br />
Bis Mitte 2005 gab es viele kleinere Veranstaltungen mit<br />
Themenwiederholungen ohne Abstimmung zwischen den<br />
Anbietern der Weiterbildung. Eine Interaktivität und eine<br />
ausreichende interdisziplinäre Themenauswahl waren eher<br />
nicht die Regel. Gleichzeitig standen der Aufwand, der fachliche<br />
Nutzen und die Teilnehmerzahl nach unserer Meinung<br />
in keiner vernünftigen Relation.<br />
Auf Grundlage dieser Analyse erfolgte im Rahmen einer<br />
Mitgliederversammlung Anfang 2007 die Vorstellung eines<br />
durch den Vorstand erarbeiteten Konzeptes, welches zusammengefasst<br />
folgende Grundsätze beinhaltete:<br />
Es sollte eine gezielte zentralisierte Veranstaltungsreihe für<br />
Urologen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> mit dem Schwerpunkt Uro-<br />
Onkologie entstehen. Dabei wurde ein besonderer Wert auf<br />
eine enge Abstimmung der Inhalte und Themen mit dem<br />
Weiterbildungsausschuss der Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
sowie der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
gelegt.<br />
Eine Konzentration von Weiterbildungsveranstaltungen bei<br />
Reduktion der Anzahl der Veranstaltungen sollte zu einem<br />
Qualitätssprung führen. Inhaltlich wurden die Veranstaltungen<br />
interdisziplinär ausgerichtet. Zu jeder Veranstaltung<br />
sollten 2 Drittel urologisch, aber auch 1 Drittel der Vorträge<br />
durch kooperierende Fachgebiete, wie z. B. Pathologie oder<br />
Strahlentherapie usw. gestaltet werden, um der Komplexität<br />
unseres Fachgebietes gerecht zu werden.<br />
Der Titel der Weiterbildungsreihe wurde mit „4 + 1“ charakterisiert.<br />
Was bedeutete das?<br />
Vier Weiterbildungsveranstaltungen pro Jahr mit einer<br />
26 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Presse<br />
Dauer von 4 bis 5 Stunden an Werktagen und zusätzlich<br />
eine Jahresabschlussveranstaltung von 1 ½ Tagen auch am<br />
Wochenende werden durchgeführt. Alle Veranstaltungen<br />
finden in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der<br />
Urologen <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> statt. Damit ist eine enge<br />
gewünschte Verknüpfung von Berufspolitik und wissenschaftlicher<br />
Weiterbildung erreicht.<br />
Themen, Zeitpunkt und Ablauf der Veranstaltungen werden<br />
einmal im Jahr im voraus festgelegt. Damit ist eine Kontinuität<br />
angestrebt und erreicht. Die Veranstaltungsorte wurden<br />
ebenfalls zentralisiert mit Halle und Magdeburg benannt,<br />
um allen Kollegen gleiche Anfahrtswege zu den Veranstaltungen<br />
zu ermöglichen. Verantwortlich für die Organisation<br />
und Durchführung ist der Urologisch-Onkologische Arbeitskreis<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V. benannt worden. In Personen ist<br />
die Verantwortlichkeit mit Prof. Dr. Udo Rebmann, Prof. Dr.<br />
Paolo Fornara, Prof. Dr. Hans Heynemann einmal mit Klinikern,<br />
zum anderen aber auch mit Dr. Wolfgang Lessel, Dr.<br />
Hugo Plate und Dr. Miroslav Markov auf niedergelassene<br />
Kollegen übergegangen. Eine Verzahnung von Klinik und<br />
Niedergelassenen Kollegen war angestrebt, erwünscht und<br />
zwischenzeitlich durchgesetzt.<br />
Die Struktur einer geplanten Weiterbildungsveranstaltung ist<br />
wie folgt gestaltet (am Beispiel Prostatakarzinom):<br />
1. Übersichtsreferate (leitliniengerecht – praxisrelevant)<br />
a) Prävention und Diagnostik (Urologe/Pathologe/<br />
Labormediziner)<br />
b) Therapie organbegrenzter Tumoren (Urologe/<br />
Strahlentherapeut)<br />
c) Therapie fortgeschrittener Tumoren (Urologe/<br />
Traumatologe/Nuklearmediziner)<br />
2. Diskussion mit Moderation<br />
3. Neues aus Diagnostik und Therapie<br />
- von Tagungen/Kongressen<br />
- aktuelle Forschungsergebnisse<br />
- aus Kliniken/Praxen <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s<br />
4. Aktuelle allgemeine und berufspolitische Probleme/<br />
Informationen (Betriebsökonomie, steuerliche Aspekte,<br />
Darstellung von aktuellen rechtlichen Problemen)<br />
5. Berichte aus der Tätigkeit der verschiedenen Gremien<br />
(DGU, BDU, Ärztekammer, KV)<br />
6. Lernerfolgskontrolle<br />
Die Inhalte der Weiterbildungsveranstaltungen waren seit<br />
2007 alle organbezogenen Tumoren mit abgestimmten<br />
interdisziplinären Komplexen in angegebener Struktur.<br />
Sämtliche Vorträge werden nach jeder Veranstaltung im<br />
Internet veröffentlicht und können damit für jedes Mitglied<br />
des Urologisch-Onkologischen Arbeitskreises mit besonderer<br />
Zugangsberechtigung noch einmal rekapituliert werden.<br />
Was haben die Urologen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> im Rahmen<br />
ihrer Weiterbildung und der gemeinsamen Berufspolitik<br />
erreicht?<br />
Seit 2008 finden regelmäßig zu festen Zeitpunkten an immer<br />
den gleichen Orten vier Veranstaltungen pro Jahr nach<br />
geschildertem Vorgehen statt. Teilnehmer waren zu jeder<br />
Veranstaltung 80 bis 100 Urologen aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Zur<br />
Jahreshauptversammlung ständig 120 Kollegen.<br />
Die Fortbildungsreihe „4 + 1“ ist ein fester Bestandteil der<br />
urologisch-onkologischen Weiterbildung geworden.<br />
Niedergelassene Urologen erfüllen die Vorgaben der bisher<br />
noch gültigen Onkologievereinbarung. Insgesamt hat sich<br />
das vorgestellte Weiterbildungskonstrukt bewährt, wird vollkommen<br />
akzeptiert, angenommen und führt zu einem<br />
Zusammenrücken der Fachgruppe der Urologen. Zu jeder<br />
Jahrestagung erfolgt die Planung der Themen für das<br />
kommende Jahr im Rahmen einer erweiterten Vorstandssitzung,<br />
um die Vorschläge anschließend mit den Mitgliedern<br />
zu diskutieren. Die Themenvorschläge der Veranstaltungen<br />
und die Termine werden nun der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
und der Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> bekannt<br />
gegeben, um Weiterbildungspunkte speziell im Rahmen der<br />
onkologischen Weiterbildung für das Weiterbildungszertifikat<br />
zu erlangen.<br />
Ein Veranstaltungsplan für das Jahr 2011 ist erstellt – größere<br />
Veranstaltungen, wie die Tagung der Vereinigung der Mitteldeutschen<br />
Urologen und der Sächsischen Gesellschaft für<br />
Urologie in Dessau wird mit Themenblocks aktiv mitgestaltet.<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 51
Die Urologen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> haben sich mit dem Urologisch-Onkologischen<br />
Arbeitskreis <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V., der<br />
seit 10 Jahren existiert, ein Podium geschaffen, um Weiterbildung<br />
strukturiert zu gestalten, gleichzeitig die Möglichkeit<br />
der Veränderung der Weiterbildung und Information zu<br />
garantieren, um sie den gegebenen berufspolitischen<br />
Verhältnissen anzupassen. Das von uns gestaltete System „4<br />
+ 1“ ist in unseren Augen eine Erfolgsgeschichte der Weiterbildung<br />
für alle Urologen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Durch die<br />
enge Verknüpfung mit dem Berufsverband ist es gleichzeitig<br />
möglich, Berufspolitik zu integrieren und den Zusammenhalt<br />
aller Beteiligten zu erhöhen.<br />
Zusätzlich wurden und werden über den Berufsverband in<br />
Zusammenarbeit mit den Fachgesellschaften regelmäßig<br />
interaktive, zertifizierte „Online-Veranstaltungen“ ca. 6 bis<br />
10/Jahr angeboten. Eine anschließende Lernerfolgskontrolle<br />
ist dabei fast immer obligat. Diese Veranstaltungen ergänzen<br />
die fachliche aber auch berufspolitische Weiterbildung der<br />
Urologen in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Im Vordergrund steht eine<br />
strukturierte Weiterbildung verbunden mit einer interaktiven<br />
Diskussion und einem intensiven Erfahrungsaustausch.<br />
Schwerpunkte stellen dabei besonders das Management von<br />
Nebenwirkungen der medikamentösen Tumortherapie, aber<br />
auch andrologische Themen und die Behandlung der<br />
Harninkontinenz besonders bei onkologischen Patienten u.<br />
a. dar.<br />
Korrespondenzanschriften:<br />
Prof. Dr. med.Udo Rebmann<br />
Chefarzt der Klinik für Urologie, Kinderurologie,<br />
Urologische Onkologie<br />
Diakonissenkrankenhaus Dessau gemeinnützige GmbH<br />
Gropiusallee 3<br />
06846 Dessau-Roßlau<br />
Dr. med. Wolfgang Lessel<br />
Facharzt für Urologie<br />
Domplatz 10<br />
39104 Magdeburg<br />
Aus der Fallsammlung der Norddeutschen<br />
Schlichtungsstelle<br />
Pankreatitis nach nicht indizierter<br />
endoskopischer Pankreasgangdarstellung<br />
(Post-ERCP-Pankreatitis)<br />
Dr. med. Herbert Pröpper<br />
Die 51- jährige Patientin wurde von ihrem Hausarzt wegen<br />
unklarer Oberbauchschmerzen und eines leicht erhöhten<br />
Serumamylasewertes zum Internisten überwiesen. Dort gab<br />
sie an, seit Tagen unter Völlegefühl und Schmerzen im<br />
linken Oberbauch zu leiden. Bei der klinischen und sonographischen<br />
Untersuchung am gleichen Tage ergab sich<br />
kein wegweisender Befund. Daraufhin wurde acht Tage<br />
später eine ERCP (endoskopisch retrograde Cholangio-<br />
Pankreatikographie) durchgeführt mit folgendem Befund:<br />
Unter Prämedikation mit Buscopan, Dormicum und Tramal<br />
intravenös stellten sich die Major- und Minorpapille mit<br />
normalem Papillenspiel in typischer Lage dar. Nach Kanülierung<br />
der Majorpapille zeigte sich der Ductus pancreaticus<br />
auf ganzer Länge regelrecht weit und glatt begrenzt. Die<br />
Nebenäste zweigten normal auf. Verdrängungen oder<br />
Erweiterungen waren nicht zu beobachten. Keine Parenchymographie.<br />
Das Kontrastmittel entleert sich ohne Verzögerung.<br />
Symptome der akuten Pankreatitis<br />
• gürtelförmige Bauchschmerzen 90 %<br />
• Erbrechen 80 %<br />
• paralytischer (Sub)-Ileus 70 %<br />
• Fieber 60 %<br />
• „Gummibauch“ 60 %<br />
Beurteilung: Normales Pankreasgangsystem, Duodenum<br />
und Magen ohne pathologischen Befund. Diagnose: Funktionelle<br />
Darmstörungen.<br />
Nach einer etwa einstündigen Beobachtung wurde die Patientin<br />
im Laufe des Vormittags aus der Praxis entlassen.<br />
52 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Gegen Mittag rief die Patientin in der Praxis an und klagte<br />
über Bauchschmerzen. Es wurde ihr die Einnahme eines<br />
entblähenden Tees angeraten. Nach Zunahme der<br />
Beschwerden veranlasste der hinzugezogene Notarzt die<br />
Klinikeinweisung.<br />
Unter der Arbeitsdiagnose einer Post-ERCP-Pankreatitis<br />
erfolgte die Klinikaufnahme. In den folgenden vier Tagen<br />
wurden leichte Bauchschmerzen mit Analgetika behandelt.<br />
Bei dann zunehmenden Schmerzen unterhalb des rechten<br />
Rippenbogens erfolgte am 5. Tag der Ausschluss eines Herzinfarktes.<br />
Endoskopisch wurde eine Refluxösophagitis<br />
Stadium I. sowie ein Short-Barrett-Ösophagus mit leichter<br />
Epitheldysplasie festgestellt und mit einem Protonenpumpeninhibitor<br />
behandelt. Ein Spiral-CT ergab eine<br />
ödematös-exsudative Pankreatitis. Nachdem unter Karenz<br />
und Infusionsbehandlung ab dem 10. Tag nach der ERCP<br />
keine Beschwerden mehr angegeben wurden und die<br />
anfänglich erhöhte Serumlipase sich normalisiert hatte,<br />
erfolgte am 13. Tag nach der Aufnahme die Entlassung.<br />
Die Patientin wirft dem Internisten, der die ERCP durchgeführt<br />
hatte, vor, ihr sei lediglich die Einnahme eines Pfefferminztees<br />
empfohlen worden, als sie über das Eintreten<br />
starker Schmerzen telefonisch berichtete. Nachdem in der<br />
Klinik eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung diagnostiziert<br />
worden wäre, gehe sie davon aus, dass durch fehlerhafte<br />
Behandlung und ein fehlerhaftes Folgeverhalten des<br />
Internisten ihre Erkrankung eingetreten sei.<br />
Gutachten<br />
Der von der Schlichtungsstelle beauftragte Gutachter kam<br />
zu folgenden Kernaussagen:<br />
Ein erhöhter Alpha-Amylase-Spiegel im Serum müsse immer<br />
geklärt werden. Die Differentialdiagnose reiche in einem<br />
solchen Falle von einer bedeutungslosen Hyperamylasämie<br />
bis hin zu einem fortgeschrittenen Pankreaskarzinom. Nach<br />
Anamnese und klinischer Untersuchung folge im diagnostischen<br />
Ablauf eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens.<br />
Wenn die Diagnose dann nicht eindeutig gesichert sei,<br />
wären weitere bildgebende Verfahren MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie),<br />
CT, Endosonographie<br />
oder ERCP indiziert. Der in Anspruch genommene Internist<br />
habe sich jedoch für die ERCP als Maßnahme der ersten<br />
Wahl entschieden. Die ERCP sei von ihm sach- und fachgerecht<br />
durchgeführt worden. Bei dem zunächst völlig komplikationslosen<br />
Verlauf wäre es zu verantworten gewesen, die<br />
Patientin nach Hause zu entlassen.<br />
Jede ERCP sei jedoch komplikationsträchtig mit einer<br />
Gesamtkomplikationsrate von sieben bis zehn Prozent,<br />
wobei leichte Post-ERCP-Pankreatitiden zirka drei Prozent<br />
und schwere bis zu 0,4 Prozent ausmachten. Eine Post-<br />
ERCP-Pankreatitis mache sich durch Schmerzen im<br />
Abdomen innerhalb einer Stunde bis zu zwölf Stunden nach<br />
der Untersuchung bemerkbar. Das Auftreten einer Post-<br />
ERCP-Pankreatitis spreche an sich nicht für einen ärztlichen<br />
Behandlungsfehler. Es handele sich um eine Komplikation,<br />
die auch bei sachgerechter Durchführung dieser Untersuchung<br />
auftreten könne. Im vorliegenden Falle entsprächen<br />
die vorgelegten Computertomographien unter Berücksichtigung<br />
des Verlaufs einer leichten ödematösen Post-ERCP-<br />
Pankreatitis.<br />
Eine ERCP wäre jedoch nur dann ohne Einschränkung als<br />
Maßnahme der ersten Wahl indiziert gewesen, wenn sich<br />
aus der vorangegangenen Ultraschalluntersuchung die Indikation<br />
zu einer endoskopischen Intervention (Steinentfernung,<br />
Drainage) ergeben hätte. Das sei nicht der Fall<br />
gewesen. Offensichtlich seien der Patientin die Alternativen<br />
der weiterführenden Diagnostik, insbesondere die MRCP,<br />
nicht erläutert worden.<br />
Eine MRCP hätte der ERCP vorgeschaltet werden müssen, um<br />
erst bei Hinweis auf die Notwendigkeit einer Intervention die<br />
ERCP einzusetzen. Hätte sich die Patientin nach entsprechender<br />
Aufklärung für eine MRCP-Untersuchung entschieden,<br />
wäre die Post-ERCP-Pankreatitis nicht aufgetreten.<br />
<strong>Als</strong> die Patientin nach drei Stunden in der Praxis anrief und<br />
über Bauchschmerzen klagte, hätte bei der relativ hohen<br />
Komplikationsrate nach ERCP die Möglichkeit einer Post-<br />
ERCP-Pankreatitis erwogen und die Patientin umgehend<br />
unter weitere ärztliche Aufsicht gestellt werden müssen. Das<br />
sei jedoch erst acht Stunden nach dem Telefonat durch den<br />
von der Patientin gerufenen Notarzt erfolgt. Die Nachsorgemaßnahmen<br />
des Internisten seien somit ebenfalls nicht zeitund<br />
sachgerecht gewesen.<br />
Entscheidung der Schlichtungsstelle<br />
Die Schlichtungsstelle schloss sich den gutachterlichen<br />
Erwägungen an und ging davon aus, dass bei entsprechender<br />
Aufklärung über methodische Risiken die Patientin sich für<br />
die risikoärmere MRCP entschieden und damit die Pankreatitis<br />
nicht erlitten hätte. Ferner hätte bei der telefonischen<br />
Schmerzangabe eine Post-ERCP-Pankreatitis differenzialdiagnostisch<br />
erwogen und die Patientin umgehend unter<br />
ärztliche Überwachung und Therapie, insbesondere auch<br />
Analgesie, gestellt werden müssen.<br />
Die Schlichtungsstelle hielt daher Schadensersatzansprüche<br />
für begründet und hat eine außergerichtliche Regulierung<br />
empfohlen.<br />
Autor:<br />
Dr. med. Herbert Pröpper<br />
Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen<br />
Hans-Böckler-Allee 3<br />
30173 Hannover<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 53
Ein Auszug aus Tumorzentrum aktuell 2/2010<br />
Adjuvante und palliative Chemotherapie<br />
bei Weichteilsarkomen<br />
Thomas Fischer<br />
Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie<br />
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg<br />
Tumortyp Zytogenetische Befunde Involvierte Gene<br />
Ewing-Sarkom/PNET<br />
t (11;22) (q21-24;q11-13)<br />
t (21;22) (q22;q12)<br />
t (7;22) (p2;q12)<br />
EWS-FLI1<br />
EWS-ERG<br />
EWS-ETV1<br />
myxoides Chondrosarkom t (9;22) (q31;q12) EWS-TEC<br />
alveoläres Rhabdomyosarkom t (12;13) (q35-37; q14)<br />
t (1;13) (p36;q14)<br />
myxoid/rundzelliges Liposarkom<br />
t (12;16) (q13;p11)<br />
t (12;22) (q13;q11-12)<br />
PAX3-FKHR<br />
PAX7-FKHR<br />
Synovialsarkom t (X;18) (p11.2;q11.2) SYT-SSX<br />
CHOP-TLS = FUS-DDIT3<br />
CHOP-EWS<br />
Dermatofibrosarcoma protuberans t (17;22) (q22;q13) PDGFB-COL1A1<br />
54 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 55
Paradigmenwechsel in der Thromboseund<br />
Schlaganfall-Prophylaxe<br />
Die Faktor IIa-Hemmstoffe (Fondaparinux/Arixtra®, Rivaroxaban/Xarelto®<br />
und demnächst auch Apixaban/noch kein<br />
Handelsname) schicken sich an, die bisherigen therapeutischen<br />
Säulen der Prophylaxe von thromboembolischen<br />
Erkrankungen und Schlaganfällen bei Vorhofflimmern zu<br />
stürzen. Hinzu kommt die bevorstehende europäische<br />
Zulassung eines weiteren direkten Faktor IIa-Hemmstoffs<br />
namens Dabigatran (Pradaxa®) zur Prophylaxe von Insulten<br />
bei Vorhofflimmern, nachdem eine Zulassung zur Thrombo-<br />
Embolie-Prophylaxe nach großen chirurgischen Eingriffen<br />
an Hüfte und Knie bereits besteht. (Die Aufzählung der neue<br />
Wirkstoffe, die in den Markt drängen, ist bewusst nicht vollständig).<br />
Die neuen Wirkstoffe haben gegenüber dem derzeitigen<br />
Standard der Therapie mit niedermolekularen Heparinen<br />
und Vitamin-K-Antagonisten patientenfreundliche Vorteile:<br />
Außer Fondaparinux sind sie oral gut verfügbar, müssen<br />
nicht injiziert werden und bedürfen keines umständlichen<br />
Gerinnungs-Monitorings, das den Patienten das Leben so<br />
erschwert. Die Beleglage gegenüber dem Standard – zumindest<br />
was die Schlaganfalls-Prophylaxe bei Vorhofflimmern<br />
betrifft – weist auf Überlegenheit hin und ist der Standard-<br />
Heparinisierung nach großen operativen Eingriffen nahezu<br />
gleichwertig.<br />
Kein Wunder, dass viele Experten in Kommentaren bereits<br />
zu Nachrufen auf den gewohnten Standard übergegangen<br />
sind. Wie zum Beispiel O. Lomas in einem angesehenen<br />
englischen Journal: „Die Tage der unhandlichen und unberechenbaren<br />
Warfarin-Therapie gehen zu Ende“ (O. Lomas,<br />
et al. Q.J. Med. 2010; 103; 429 – 434).<br />
Übertragen auf die deutsche Szene gibt es keinen Zweifel<br />
daran, dass die therapeutische Alternative „Tablette versus<br />
Spritze“ in der Thrombose-Prophylaxe nach Unfällen,<br />
Operationen und bei krankheitsbedingter Immobilisierung<br />
begrüßt werden wird. Diese Option verbessert den Patienten-Komfort<br />
und erleichtert das therapeutische Krankheits-Management<br />
außerhalb von klinischen Einrichtungen,<br />
weil das Selbstinjizieren erklärt, angeleitet und organisiert<br />
werden muss. Schlucken kann jeder. Im Krankenhaus ist der<br />
Aufwand „Spritze versus Tablette“ nicht entscheidend unterschiedlich,<br />
da beides von fachkundigem Personal gewährleistet<br />
werden muss.<br />
Das lebenslange Management der Verabreichung von<br />
Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar® u.a.) bei Vorhofflimmern,<br />
einer Krankheit die vorwiegend ältere und betagte<br />
Patienten betrifft, war und ist mühsam und aufwändig. Vor<br />
allem für die Betroffenen selbst.<br />
Die Kosten der generisch verfügbaren Wirkstoffe aus der<br />
Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten sind minimal. Die<br />
Honorare für die Laborkontrollen der Gerinnungsparameter<br />
in der hausärztlichen und internistischen Praxis sind so<br />
extrem abgesenkt worden, dass irgendein materieller Anreiz<br />
für diese Leistung nicht mehr gegeben ist, eher das Gegenteil.<br />
Und der umfangreiche Beratungsaufwand in der INR-<br />
Kontrolle samt Verordnungs-Dokumentation geht in einer<br />
kargen Beratungs-Pauschale unter, was keinen Leistungsanreiz<br />
darstellt.<br />
Aus Patientensicht ist vor allem in Gegenden mit schlechter<br />
Nahverkehrs-Struktur der Arztbesuchs-Aufwand eine heftige<br />
Herausforderung von der Belästigung durch Blutabnahmen,<br />
Nachblutungen etc. ganz zu schweigen.<br />
Beim Vorhofflimmern sind deswegen alle Ampeln auf grün<br />
gestellt, wenn ein oraler Gerinnungshemmer auf den Markt<br />
kommt, der ohne Laborkontrollen zu handhaben ist und der<br />
www.fotolia.de<br />
56 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
noch dazu mit besseren Erfolg-Ergebnissen aufwarten kann.<br />
Aber selbst bei Gleichwertigkeit des Erfolgs zu den Vitamin-<br />
K-Antagonisten sind die Vorteile so gravierend für Patienten<br />
und ihre Ärzte, dass eine Therapie-Umstellung als Arbeitserleichterung<br />
und Fortschritt wahrgenommen wird.<br />
Natürlich wird die neue Therapie bezogen auf die generische<br />
Cumarin-Behandlung deutlich teurer sein. Der G-BA<br />
wird sich große Mühe geben müssen, seine Regulierungs-<br />
Instrumente zu schärfen und die AMNOG-Vorschriften<br />
(AMNOG = Arzneimittelmarkt-Neuordnungs-Gesetz)<br />
konsequent umzusetzen. Der am Verhandlungstisch letztendlich<br />
gefundene Therapie-Preis wird maßgeblich das<br />
Umstellungs-Tempo vom derzeit umständlichen Standard<br />
auf die neue Marschrichtung bestimmen.<br />
Aber man wird – vorausgesetzt, die bisher publizierten positiven<br />
Studienergebnisse und eine geringe Nebenwirkungs-<br />
Quote halten Stand und werden bestätigt – den GKV-Versicherten<br />
eine solche therapeutische Erleichterung im Krankheitsmanagement<br />
nur aus Preisgründen nicht dauerhaft<br />
vorenthalten können. Ein weiterer Pluspunkt der neuen<br />
Wirkstoffe gegenüber der Marcumarisierung ist die Vermeidung<br />
des zeitaufwändigen „Bridging“ bei interkurrenten<br />
chirurgischen Eingriffen. Zumindest nicht bei der Gruppe<br />
der Chroniker mit Vorhofflimmern.<br />
Etwas anders wird sich die Wirtschaftlichkeits-Frage bei den<br />
interkurrenten Fällen stellen, wo zur Thrombo-Embolie-<br />
Prophylaxe niedermolekulare Heparine nur für einen kurzen<br />
überschaubaren Zeitraum nötig werden. Es dürfte in den<br />
Gremien Übereinstimmung zu erzielen sein, dass bei gleichem<br />
Erfolg der preiswerteren Therapie-Variante Vorzug zu<br />
geben ist, auch wenn der Wirkstoff gespritzt werden muss,<br />
obwohl es teurere Tabletten gibt. Das ist in einem solidarisch<br />
finanzierten System zumutbar.<br />
Für diese neue Welt der Prophylaxe von Thromboembolien<br />
und Schlaganfällen kommt das AMNOG gerade zur rechten<br />
Zeit. Denn in der Vergangenheit war es immer so, dass neue<br />
Therapie-Ansätze – und darum handelt es sich bei dem<br />
oralen Faktor Xa-Inhibitoren und dem direkten Thrombininhibitor<br />
– hochpreisig vermarktet wurden.<br />
Es ist zu erwarten, dass die Experten im Spitzenverband der<br />
Krankenkassen und im GBA längst wissen, dass ein Paradigmenwandel<br />
ansteht, weil er vor allem den Patienten Erleichterung<br />
bringt und deswegen die Nachfrage nach solchen<br />
Therapien fördert.<br />
Der bisherige Standard mit täglichen Injektionen oder dem<br />
aufwändigen Therapiemanagement mit den Vitamin-K-<br />
Antagonisten hatte jedoch einen Vorteil: die bessere Therapieadhärenz<br />
als Folge eines bestimmten, vorgegebenen<br />
rituellen Procederes. Unter Studienbedingungen leidet<br />
normalerweise die Einnahmetreue nicht. Aber, ob die Therapievereinfachung<br />
unter Praxisbedingungen nicht zu einer<br />
Therapieverschlechterung führen wird, ist derzeit eine offen<br />
diskutierte Frage und Sorge. Alle 12 Stunden regelmäßig zur<br />
Schlaganfallprophylaxe eine Pille lebenslang schlucken zu<br />
müssen ohne Kontrollen und besondere Aktivitäten, ist<br />
fehlerlos nicht erreichbar. Selbst wenn es demnächst auch<br />
Formulierungen geben wird, die nur einmal täglich einzunehmen<br />
sind, ist dieses Problem nicht gelöst. Schon wenige<br />
Stunden nach dar vergessenen Einnahme steigt das Thromboserisiko<br />
stark an.<br />
Während kurzfristige Heparininjektions-Serien bislang<br />
wenig Anlass zu Therapiefehlern gaben, war die Gewährleistung<br />
einer stabilen INR-Einstellung der Patienten mit<br />
Vitamin-K-Antagonisten über lange Zeiträume immer ein<br />
Problem. Wenn aber die Therapievereinfachung mit den<br />
neuen Wirkstoffen demnächst zu einer problematischen<br />
Vernachlässigung der Adhearence führt, was man wegen<br />
des Bequemlichkeitsfaktors und dem Alter der meist multimorbiden<br />
Patienten befürchten muss, dann muss mit einem<br />
Mehr an Komplikationen gerechnet werden, als nach Studienlage<br />
zu erwarten wäre, wodurch ein eindeutiger Applikationsfortschritt<br />
zu einem therapeutischen Nachteil für die<br />
Patienten wird. Daher sollte eine gute Überwachung der<br />
Medikamente nach ihrer Zulassung (Register) gefordert<br />
werden.<br />
Dr. med. Jürgen Bausch, Frankfurt<br />
Fazit<br />
Die Faktor-Xa-Inhibitoren Fondaparinux/Arixtra ® ,<br />
Rivaroxaban/Xarelto ® und der direkte Faktor IIa-<br />
Hemmstoff Dabigatran (Pradaxa ® ) werden die Prophylaxe<br />
von Insulten bei Vorhofflimmern und die<br />
Thrombo-Embolie-Prophylaxe nach großen chirurgischen<br />
Eingriffen nachhaltig verändern. Sie sind oral<br />
verfügbar und bedürfen keines umständlichen Gerinnungs-Monitorings.<br />
Da nach einer vergessenen<br />
Einnahme das Thromboserisiko stark steigt, fragt sich,<br />
ob die Therapieerleichterung dann nicht doch zu<br />
einer Verschlechterung der Versorgung führt.<br />
Die Kosten der generisch verfügbaren Wirkstoffe aus<br />
der Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar ®<br />
u.a.) sind minimal. Die neue Prophylaxe wird deutlich<br />
teurer sein. Dennoch wird man den Patienten<br />
eine solche Erleichterung nur aus Preisgründen nicht<br />
dauerhaft vorenthalten können - man denke an Ältere<br />
mit beschwerlichem Weg zum Arzt.<br />
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 3 Mai 2011 der Zeitschrift<br />
Arzneiverordnung in der Praxis. Wir danken dem<br />
Autor und der Redaktion für die freundliche Nachdruckerlaubnis.<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 57
Mitteilungen der KV<br />
Bedarfsplanung in der vertragsärztlichen Versorgung<br />
(192. Fortschreibung)<br />
1. Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen in <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> hat am 10.05.2011 gemäß § 103 Abs. 1 SGB V in folgenden<br />
Planungsbereichen (identisch mit den jeweiligen Landkreisen und<br />
kreisfreien Städten per 30.06.2007) und bei folgenden Fachgruppen<br />
eine Überversorgung festgestellt und deshalb bzw. aufgrund seines<br />
Beschlusses vom 06.10.2005 Zulassungsbeschränkungen angeordnet:<br />
Planungsbereich Altmarkkreis Salzwedel<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte,<br />
Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich <strong>Anhalt</strong>-Zerbst<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Chirurgen, fachärztlich tätige Internisten,<br />
Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte,<br />
Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Aschersleben-Staßfurt<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Chirurgen, fachärztlich tätige Internisten,<br />
Frauenärzte, Nervenärzte, Orthopäden, Psychotherapeuten,<br />
Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Bernburg<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, fachärztlich tätige Internisten, Kinderärzte,<br />
Nervenärzte, Psychotherapeuten, Radiologen<br />
Planungsbereich Bördekreis<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Kinderärzte, Orthopäden,<br />
Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Burgenlandkreis<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte,<br />
Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Dessau, Stadt / Bitterfeld<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte,<br />
Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Halberstadt<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Chirurgen, fachärztlich tätige Internisten,<br />
Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Orthopäden,<br />
Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Halle<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte,<br />
Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen<br />
Planungsbereich Jerichower Land<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Chirurgen, fachärztlich tätige Internisten,<br />
Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte,<br />
Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Köthen<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Chirurgen, fachärztlich tätige Internisten,<br />
Frauenärzte, Kinderärzte, Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen,<br />
Urologen<br />
Planungsbereich Magdeburg<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte,<br />
Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen<br />
Planungsbereich Mansfelder Land<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Kinderärzte, Nervenärzte,<br />
Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Merseburg-Querfurt<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte,<br />
Nervenärzte, Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen<br />
Planungsbereich Ohrekreis<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Chirurgen, fachärztlich tätige Internisten,<br />
Frauenärzte, HNO-Ärzte, Kinderärzte, Nervenärzte, Orthopäden,<br />
Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Quedlinburg<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte,<br />
Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Saalkreis<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Hautärzte, Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen,<br />
Urologen<br />
Planungsbereich Sangerhausen<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Kinderärzte, Orthopäden,<br />
Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Schönebeck<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Chirurgen, fachärztlich tätige Internisten,<br />
Frauenärzte, HNO-Ärzte, Kinderärzte, Nervenärzte, Orthopäden,<br />
Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Stendal<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte,<br />
Orthopäden, Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Weißenfels<br />
Fachgruppen: Chirurgen, fachärztlich tätige Internisten, Frauenärzte,<br />
HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte, Orthopäden,<br />
Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Wernigerode<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte,<br />
Psychotherapeuten, Radiologen, Urologen<br />
Planungsbereich Wittenberg<br />
Fachgruppen: Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, fachärztlich tätige<br />
Internisten, Frauenärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Orthopäden, Psychotherapeuten,<br />
Radiologen, Urologen<br />
58 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
2. Der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen in <strong>Sachsen</strong>-<br />
<strong>Anhalt</strong> hat am 10.05.2011 gemäß § 103 Abs. 3 SGB V in folgenden<br />
Planungsbereichen und bei folgenden Fachgruppen keine Überversorgung<br />
mehr festgestellt und deshalb die folgenden Planungsbereiche<br />
für die betreffenden Fachgruppen entsperrt:<br />
Planungsbereich:<br />
Fachgruppe:<br />
Halberstadt<br />
Augenärzte<br />
Die Entsperrung erfolgt gemäß § 23 der Bedarfsplanungs-Richtlinie-<br />
Ärzte mit der Auflage an die Zulassungsgremien, dass im Planungsbereich<br />
Halberstadt, Fachgruppe Augenärzte nur eine Zulassung erfolgen<br />
darf. Über die Beendigung bestehender Zulassungs- und Leistungsbeschränkungen<br />
von Job-Sharing-Gemeinschaftspartnern und die Beendigung<br />
bestehender Leistungsbegrenzungen bei im Job-Sharing-Verfahren<br />
angestellten Ärzten ist unter Berücksichtigung der sich aus § 23 Absätze<br />
2, 2a und 4 Bedarfsplanungsrichtlinie-Ärzte ergebenden Reihenfolge -<br />
beginnend mit der ältesten hierzu ergangenen Entscheidung - von Amts<br />
wegen bis zur Ausschöpfung der nach Satz 1 möglichen Anzahl von<br />
Zulassungen vorrangig vor Anträgen auf (Neu)Zulassung zu entscheiden.<br />
Planungsbereich<br />
Anzahl ärztliche<br />
psychotherapeuten<br />
Anzahl nur Kinder<br />
und Jugendliche<br />
betreuende<br />
Psychotherapeuten<br />
Saalkreis 2<br />
Sangerhausen 1 1<br />
Schönebeck 3<br />
Stendal 2<br />
Weißenfels 3<br />
Wernigerode 1<br />
Wittenberg 2<br />
Neben einem bestehenden Jobsharingverhältnisses, welches einer<br />
halben Vertragsarztstelle entspricht, kann im Planungsbereich Halberstadt,<br />
Fachgruppe Augenärzte, eine neue Zulassung erfolgen. Unter<br />
mehreren Bewerbern haben die Zulassungsgremien nach pflichtgemäßem<br />
Ermessen unter Berücksichtigung der beruflichen Eignung, der<br />
Dauer der bisherigen ärztlichen Tätigkeit, dem Approbationsalter und<br />
der Dauer der Eintragung in die Warteliste gem. § 103 Abs. 5 Satz 1 SGB<br />
V zu entscheiden. Bei der Auswahl unter mehreren geeigneten Bewerbern<br />
soll die räumliche Wahl des Vertragsarztsitzes und ihre Beurteilung<br />
in Hinblick auf die bestmögliche Versorgung der Versicherten<br />
berücksichtigt werden. Über Zulassungsanträge (vollständig, mit den<br />
erforderlichen Unterlagen nach § 18 Ärzte-ZV) entscheidet das Zulassungsgremium<br />
erstmalig nach Ablauf der Bewerbungsfrist vom<br />
06.06.2011 bis zum 25.07.2011. Zulassungsanträge und die erforderlichen<br />
Unterlagen nach § 18 Ärzte-ZV sind bei der Geschäftsstelle des<br />
Zulassungsausschusses <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, Doctor-Eisenbart-Ring 2,<br />
39120 Magdeburg einzureichen.<br />
Bedarfsplanung Psychotherapeuten<br />
Auf Grund der von den übrigen Fachgruppen abweichenden Berücksichtigung<br />
der Psychotherapeuten in der Bedarfsplanung hat der<br />
Landesausschuss trotz Anordnung von Zulassungsbeschränkungen für<br />
die Fachgruppe der Psychotherapeuten am 10.05.2011 folgende Zulassungsmöglichkeiten<br />
festgestellt:<br />
Planungsbereich<br />
Anzahl ärztliche<br />
Psychotherapeuten<br />
Anzahl nur Kinder<br />
und Jugendliche<br />
betreuende<br />
Psychotherapeuten<br />
Altmarkkreis Salzwedel 2<br />
<strong>Anhalt</strong>-Zerbst 1 1<br />
Aschersleben-Staßfurt 3<br />
Bernburg 2<br />
Bördekreis 2<br />
Burgenlandkreis 2<br />
Dessau-Bitterfeld 5<br />
Halberstadt 2 1<br />
Jerichower Land 2<br />
Köthen 2 2<br />
Magdeburg 5<br />
Mansfelder Land 2<br />
Merseburg-Querfurt 4 3<br />
Ohrekreis 1<br />
Quedlinburg 1<br />
Aktualisierung der ehemaligen Aufhebungsbeschlüsse<br />
Planungsbereich Halle (Saale)<br />
Fachgruppe: Hausärzte<br />
Der Aufhebungsbeschluss der 189. Fortschreibung wird dahingehend<br />
geändert, dass nunmehr sieben Zulassungen erfolgen können.<br />
Planungsbereich Magdeburg<br />
Fachgruppe: Hausärzte<br />
Der Aufhebungsbeschluss der 189. Fortschreibung wird dahingehend<br />
geändert, dass nunmehr zwölf Zulassungen erfolgen können.<br />
Planungsbereich Schönebeck<br />
Fachgruppe: Hausärzte<br />
Der Aufhebungsbeschluss der 186. Fortschreibung wird dahingehend<br />
geändert, dass nunmehr sieben Zulassungen erfolgen können.<br />
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des Landesausschusses<br />
der Ärzte und Krankenkassen <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> im Hause<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, Postfach 1664,<br />
39006 Magdeburg, Telefon (0391) 6276461, Fax: (0391) 6278459.<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 59
Service | Für Sie gelesen<br />
Bernard Werber<br />
Die Invasion<br />
Roman, Wilhelm Heyne Verlag, München 2010, ISBN 978-3-453-52726-3,<br />
a. d. Französischen v. M. Mosblech, M. Hofmann, a. v. Reinhardt,<br />
Taschenbuch im Kleinoktav-Format, 1407 S., € 16,-<br />
Sind Staaten bildende Insekten in<br />
ihrem Verband mehr als die Summe<br />
ihrer einzelnen Individuen? Sind<br />
Ameisen wirklich eine Weltmacht und<br />
taugen sie für soziale Modellvorstellungen?<br />
Titel, Untertitel und Umfang<br />
der Trilogie reizen zum Zugreifen.<br />
Wenn ein Taschenbuch fast anderthalb<br />
tausend Seiten hat, passt es wohl kaum<br />
noch in eine Jacken- oder Manteltasche.<br />
Es provoziert in seiner Kompaktheit<br />
den Leser, der es auch nicht als<br />
sehr handfreundlich erfahren wird.<br />
Zudem dürfte die Haltbarkeitsdauer<br />
seiner Einbandheftung limitiert sein.<br />
Ob es dann zufällig in die drei Bücher<br />
zerfällt, aus denen hier eine Trilogie<br />
kreiert wurde, ist unwahrscheinlich.<br />
Bernard Werber, Wissenschaftsjournalist<br />
und offensichtlich erfolgreicher<br />
französischer Buchautor, überwiegend<br />
des fantastischen Sujets, legte bereits in<br />
den 90er Jahren im zeitlichen Versatz<br />
seine Romane „Die Ameisen“, „Der<br />
Tag der Ameisen“ und „Die Revolution<br />
der Ameisen“ vor. Es geht also erst<br />
einmal um diese Familie der Insekten,<br />
hier vor allem der roten Waldameisen,<br />
die handelnde Masse des Buchinhaltes<br />
sind. Hinzu kommen natürlich<br />
Personen aus der Gesellschaft, die<br />
irgendwie einen Bezug zu den Tierchen<br />
haben müssen.<br />
Im ersten Buch des Dreierpacks wird<br />
die Konstruktion des Gesamtwerkes<br />
deutlich. Es ist dann auch der stärkste<br />
der drei Teile. In ihm werden die<br />
Subjekte der Handlung vorgestellt und<br />
die Basis des weiteren Ablaufes gelegt.<br />
Zwei Handlungsstränge und ihre<br />
Aktiven kommen zum Zuge. Da ist<br />
zum ersten die Familie Wells, Nachkommen<br />
eines eigenbrötlerischen<br />
Insektenforschers und Erben seines<br />
Hauses mit furchtbar tiefem Keller in<br />
Fontainebleau bei Paris. Zum Erbe<br />
gehört auch eine „Enzyklopädie des<br />
relativen und absoluten Wissens“ des<br />
Erblassers Edmond Wells. Ihre drei<br />
Bände gelangen, verteilt über die drei<br />
Bücher, in die Hände der Romanhelden.<br />
Der Keller bildet den symbolischen<br />
und realen Einstieg in eine<br />
andere Welt des Denkens und Erlebens,<br />
in die Welt der Ameisen. Zuerst<br />
aber landen noch weitere, mehr oder<br />
weniger zufällig einbezogene Personen<br />
des öffentlichen Dienstes in ihrer<br />
Amtsausübung nota bene in die<br />
isolierte und sonderbare Gesellschaft<br />
in der Tiefe. Rätselhafte Türen und<br />
Scharen von Ratten verbauen ihnen<br />
die Rückkehr.<br />
Parallel dazu wird die Geschichte mit<br />
den roten Ameisen erzählt. Ihre Aktivitäten<br />
und ihr Verhalten als Mitglieder<br />
verbreiteter und zahlreicher Staatsgesellschaften<br />
in der Art- und Volkserhaltung<br />
bilden den einen Handlungsablauf<br />
des Buches. Es ist der Kampf um<br />
die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />
im Zusammenspiel mit der Umwelt<br />
und den anderen, konkurrierenden<br />
oder ernährenden, verwandten oder<br />
familienfremden Lebewesen. Hier<br />
wird bekanntes, wenn auch z. T.<br />
neueres biologisches Wissen zu einer<br />
für den Neuling spannenden Abhandlung<br />
umgearbeitet. Natürlich haben<br />
die Handelnden hier auch eine Identifikation,<br />
die Königin einen Namen, die<br />
Mannschaften Nummern, das Arbeitsvolk<br />
nur Berufsbezeichnungen. Die<br />
dritte literarische Form, immer wieder<br />
unmittelbar im Romanverlauf auftauchend,<br />
sind Texte aus der o. g. Enzyklopädie.<br />
Sie stehen mehr oder weniger<br />
im Bezug zu der aktuellen Handlung<br />
und bilden sozusagen den pädagogischen<br />
oder ideologischen Hintergrund.<br />
Das Buch greift durchaus auf die<br />
Methoden eines Spannungsaufbaus<br />
zurück, kann diesen jedoch nicht<br />
konsequent durchhalten. Teil I erzählt<br />
von dem Funktionieren dieser hochinteressanten<br />
Insektenpopulation, die<br />
jedoch mehr auf Expansion als auf<br />
reinen Bestandserhalt hinausläuft. Die<br />
forschende Biologie wird das u. U.<br />
bestätigen können. Das im Text verarbeitete<br />
Modell ist in den wissenschaftlichen<br />
Publikationen nachweisbar.<br />
Kastenbildung, Nahrungsbeschaffung,<br />
Fortpflanzung, Kolonienbildung – das<br />
ist der Natur entlehnter Romanstoff.<br />
Aber der Autor lässt hier schon Züge<br />
der individuellen Intelligenz der Tiere<br />
aufscheinen und bringt sie somit in die<br />
Nähe des ganz andersartigen<br />
Menschen. Es soll ja auch mehr als<br />
eine naturwissenschaftliche Schilderung<br />
sein, mehr Abenteuer, mehr<br />
Beziehung etc. Es geht immerhin um<br />
des Überleben des Staates und seiner<br />
Nutznießer, um Kämpfe, Eroberungen,<br />
60 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Tötung von Fress- und Existenzfeinden. Größere und kleinere Verluste<br />
an Artgenossen spielen nicht die Rolle. Und dann kommt auch die<br />
Spionage mit ins Spiel. Da wird es doch sehr menschlich. Schließlich<br />
entdecken die Ameisen den Menschen, den sie Finger nennen und bald<br />
schon wegen der bösen Erfahrungen mit ihm größtenteils zum Feind<br />
erklären, in Minderheit zu den Göttern zählen. Die sich daraus ergebende<br />
philosophisch-religiöse Argumentation bleibt, nebenbei bemerkt,<br />
im ganzen Roman schlicht.<br />
Der zweite Teil des Buches schildert den Vernichtungsfeldzug der<br />
Ameisen gegen die Menschen in Anlehnung an ein Kreuzzugsmuster.<br />
Auch hier handeln Menschen parallel und in Kontakt mit den Ameisen.<br />
Es sind dies die bildhübsche Journalistin und Tochter des verstorbenen<br />
Forschers und Enzyklopädisten sowie ein ermittelnder Kriminalkommissar.<br />
Es war nämlich zu rätselhaften Todesfällen von Insektizidentwicklern<br />
gekommen, die die Ameisen zu verantworten hatten. Hier wird<br />
natürlich auch menschliche Erotik ins Spiel gebracht. Im dritten Teil<br />
Mit aller Kraft verdrängt.<br />
Entrechtung und Verfolgung<br />
„nicht arischer“ Ärzte in<br />
Hamburg 1933 bis 1945<br />
Studien zur jüdischen Geschichte Band 11<br />
schließlich kommt es zur Konfrontation einer Schulband mit dem bürgerlichen<br />
Staat. Ameisen und Menschen kommen sich kommunikativ immer<br />
näher. Die Technik dazu war inzwischen entwickelt worden. Das Ganze<br />
endet schließlich in einem Gerichtsprozess. Da hat die angeklagte Spitzenameise<br />
Nr. 103 nur noch gute Züge. Sie wird zum Verfechter der<br />
Natur und ihrer Einforderungen an die Menschen. Man hat hier etwas<br />
Mühe, es zu Ende zu lesen.<br />
Die Sprache des Autors ist treffend und durchaus ausdrucksstark, zumindest<br />
in den vorliegenden Übersetzungen. Die ganze Trilogie leidet aber<br />
an einer den Leser ermüdenden Ineinanderschachtelung der unzähligen<br />
Ereignisse, handelnden Personen und Weg-, Orts- und Handlungsbeschreibungen.<br />
Es ist das eine fantasierte Geschichte mit eindeutigem<br />
Drang zum Actionthriller. Andererseits aber weist sie auch Merkmale der<br />
Naivität eines Zeichentrickfilms für jüngere Zuschauer auf. Das Profil der<br />
Charaktere scheidet sich in schwarz und weiß, Ihre Handlungen kann<br />
man nur als gut und böse einstufen. Weder der Ameise noch dem<br />
Menschen wird der Roman wahrscheinlich gerecht. Und die eingangs<br />
formulierten Erwartungen des Lesers lassen sich nicht erschließen. Und<br />
auch Darwin dürfte milde lächeln über das Werk. Jedoch wird man nach<br />
der Lektüre der 1407 Seiten einer Ameise in der freien Natur mit gewissem<br />
Respekt begegnen, ja, sie vielleicht sogar höflich ansprechen wollen.<br />
Eine weitere Einsicht eröffnet sich noch Rezensenten: Man kann tatsächlich<br />
nach geraumer Zeit aus drei vereinzelt publizierten Romanen später<br />
eine Trilogie machen. Dass sich Bäume für die Herstellung des Buches<br />
lt. Danksagung des Autors geopfert hätten, dürfte ein Missverständnis<br />
sein. Sie wurden sicher nicht gefragt!<br />
F.T.A. Erle, Magdeburg<br />
Dölling und Galitz Verlag, 2009,<br />
broschiert, 80 schwarz-weiß- Abbildungen,<br />
456 S., inkl. CD-Rom mit den Biografien<br />
der jüdischen Hamburger Ärzte,<br />
ISBN 978-3937904849, € 24,90<br />
Das Buch thematisiert den Prozess der<br />
umfassenden beruflichen und gesellschaftlichen<br />
Entrechtung der als „nicht<br />
arisch“ diffamierten Ärzte Hamburgs<br />
im Nationalsozialismus. Fast ein<br />
Viertel der Hamburger Ärzteschaft<br />
wurde durch die nationalsozialistische<br />
Gesetzgebung aufgrund ihrer nationalsozialistischen<br />
Herkunft entrechtet.<br />
Die Autorin untersucht die schrittweise<br />
„Ausschaltung“, dann offene Verfolgung<br />
der Ärzte und berücksichtigt<br />
dabei die Rolle der Hamburger Ärzteschaft<br />
und ihrer Organisationen.<br />
Beigefügt ist eine vollständige Biografiensammlung<br />
der verfolgten Ärzte auf<br />
CD.<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 61
Kultur<br />
Placebo in der Medizin<br />
Herausgegeben von der Bundesärztekammer<br />
auf Empfehlung ihres Wissenschaftlichen<br />
Beirats<br />
Denkmalschutz ist Klimaschutz<br />
Energiesparen und die Erhaltung unseres kulturellen Erbes sollten miteinander<br />
vereinbar sein. In vielen Fällen beeinträchtigt die energetische<br />
Sanierung aber den Charakter eines Baudenkmals – zum Beispiel, indem<br />
die historische Fassade durch Dämmstoff verdeckt wird.<br />
Elf Organisationen aus den Bereichen Architektur und Denkmalschutz,<br />
unter ihnen die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, fordern jetzt in dem<br />
Positionspapier „Denkmalschutz ist Klimaschutz“ ein neues Programm<br />
der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).<br />
Deutscher Arzte-Verlag,<br />
Januar 2011, broschiert,<br />
ISBN 978-3769134919,<br />
193 S., € 29,95<br />
Kaum ein medizinischer Terminus<br />
wird so häufig verwendet wie<br />
„Placebo“. Fast jeder glaubt zu wissen,<br />
was man darunter versteht, ohne aber<br />
meist wirklich erklären zu können, was<br />
genau damit gemeint ist und – vor<br />
allem – wie Placebo funktioniert.<br />
Verschaffen Sie sich einen Überblick,<br />
z.B. über neueste Studien, ethische<br />
Fragestellungen und rechtliche<br />
Rahmenbedingungen. Nutzen Sie die<br />
tiefergehenden Kenntnisse der<br />
Placeboforschung, um erwünschte<br />
Arzneimittelwirkungen zu maximieren,<br />
unerwünschte Wirkungen von<br />
Medikamenten zu verringern und<br />
Kosten im Gesundheitswesen zu<br />
sparen.<br />
• Entwicklung und aktueller Stand<br />
• Placebo in Forschung, Klinik und<br />
Praxis<br />
• ethische und rechtliche Aspekte<br />
• interdisziplinär zusammengesetzte<br />
Expertengruppe<br />
Ohne in die Gestalt der Fassade einzugreifen, wurde das Fachwerkhaus Lange<br />
Gasse 7 in Quedlinburg energetisch saniert.<br />
Bisher gehen Förderprogramme ausnahmslos von den Energiestandards<br />
aus, die nur von Neubauten erfüllt werden können. Es müsse also ein<br />
spezielles Förderprogramm für Denkmale ins Leben gerufen werden, das<br />
Altbauten in ihrer Individualität berücksichtigt. Entsprechend der Anzahl<br />
von Baudenkmalen, die drei Prozent des Gebäudebestandes unseres<br />
Landes ausmachen, fordert das Bündnis, dass künftig mindestens drei<br />
Prozent der KfW-Gelder für ihre energetische Sanierung zur Verfügung<br />
gestellt werden. Es müssten sich auch ausgewiesene Energieberater in<br />
der Denkmalpflege qualifizieren, so die elf Organisationen, und neue<br />
Förderprogramme unter der Einbindung unabhängiger Institutionen<br />
weiterentwickelt werden. Man erhofft sich so, einerseits neue Anreize für<br />
Denkmaleigentümer zu schaffen und andererseits sicherzustellen, dass<br />
diese in den Genuss staatlicher Fördermittel kommen. Denn schließlich<br />
sind Kulturdenkmale schon allein aufgrund ihrer langen Lebensdauer<br />
klima- und umweltschonend.<br />
Kontakt und Informationen: Deutsche Stiftung Denkmalschutz,<br />
Dr. Holger Rescher, Tel. 0228/90 91-113<br />
Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion Monumente (Ausgabe 2-2011),<br />
Magazin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn; Text: Dr. des. Julia Ricker;<br />
Foto: Roland Rossner<br />
62 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Medizingeschichte 3D<br />
Aus dem Deutschen Medizinhistorischen Museum Ingolstadt<br />
Das Deutsche Medizinhistorische Museum wurde 1973 im ehemaligen Anatomiegebäude<br />
der Universität Ingolstadt eröffnet. Es zeigt die Entwicklung der<br />
abendländischen Medizin von der Antike bis heute. Dazu gehört auch ein barock<br />
gestalteter Arzneipflanzengarten.<br />
Die Pest wird häufig mit dem Mittelalter<br />
in Verbindung gebracht, obwohl<br />
sie – nachdem die so genannte „Pest<br />
des Justinian“ im 7. Jahrhundert abgeklungen<br />
war – erst Mitte des 14. Jahrhunderts<br />
wieder in den Chroniken<br />
greifbar wird. Ob der schreckliche<br />
Seuchenzug, der als „Schwarzer Tod“<br />
in die Geschichte einging, tatsächlich<br />
durch das Bakterium Yersinia pestis<br />
ausgelöst war, sei dahingestellt. Sicher<br />
ist jedoch, dass Europa damals von<br />
einer Epidemie bislang unbekannter<br />
Ausdehnung erfasst wurde. Schätzungen<br />
sprechen davon, dass ein<br />
Drittel der europäischen Bevölkerung<br />
starb. Ein so katastrophales Ausmaß<br />
erreichte das Seuchengeschehen nie<br />
wieder. In den folgenden Jahrhunderten<br />
kam es in den Städten Europas<br />
jedoch immer wieder zu „großen<br />
Sterben“. Erst im frühen 18. Jahrhundert<br />
zog sich die Pest endgültig aus Europa<br />
zurück.<br />
In diesen vier Jahrhunderten lernte die<br />
europäische Bevölkerung mit den<br />
Seuchenjahren zu leben. Die Stadtverwaltungen<br />
erließen Medizinalordnungen,<br />
die Pestheiligen Rochus und<br />
Sebastian erfreuten sich großer Beliebtheit.<br />
Im 17. Jahrhundert kursierten<br />
dann auch Abbildungen von Pestärzten<br />
in einer speziellen Schutzkleidung mit<br />
einer grotesk anmutenden „Pestarztmaske“,<br />
die sie beim Krankenbesuch<br />
vor der Ansteckung schützen sollte.<br />
An diesen Masken lässt sich ablesen,<br />
wie man sich in der vorbakteriellen Ära<br />
die Ansteckung durch die Pest erklärte:<br />
Sehr verbreitet war die Vorstellung,<br />
dass die Pest durch eine aus Osten<br />
kommende verdorbene Luft ausgelöst<br />
sei, den „Pesthauch“ oder das<br />
„Miasma“. Diesem Pesthauch galt es<br />
etwas entgegenzusetzen, und deshalb<br />
barg die schnabelartige Nase der Maske<br />
einen mit duftenden Essenzen<br />
getränkten Schwamm, der die Atemluft<br />
mit dem aromatischen Geruch von<br />
Zimt, Nelken und Ähnlichem veredelte.<br />
Auch Feuer und Räucherungen<br />
galten als probates Mittel zur Reinigung<br />
der Luft und zum Verdrängen des Pesthauches.<br />
Die Wahl des Räucherwerks<br />
richtete sich dabei nach dem Geldbeutel:<br />
wer es sich leisten konnte, ließ<br />
mit Weihrauch und Myrrhe räuchern,<br />
Arme griffen zu Wacholder oder gar zu<br />
Hornspänen. Wenn es beim Räuchern<br />
dann stank wie die Pest, hatte man sein<br />
Ziel erreicht ...<br />
Die Erfahrung zeigte, dass die Pest<br />
zudem eine stoffliche Ansteckungskomponente<br />
haben musste, weil sie<br />
auch durch Waren oder Kleidungsstücke<br />
übertragen wurde. Gegen diesen<br />
Krankheitsstoff, das „Contagium“, trug<br />
der Pestarzt ein bodenlanges Gewand<br />
aus gewachstem Stoff oder glattem<br />
Leder. Die langen Ärmel gingen direkt<br />
in lederne Stulpenhandschuhe über.<br />
Zudem waren die Augenöffnungen der<br />
Maske durch Scheiben aus Glas oder<br />
Kristall verschlossen, die vor dem Blick<br />
des Kranken schützen sollten, den man<br />
ebenfalls für ansteckend hielt.<br />
Diese fast lückenlose Verhüllung dürfte<br />
für den Pestarzt durchaus eine Schutz-<br />
Pestarztmaske. Stoff, Leder, Glas, um 1700,<br />
Maße 61 x 36 x 45 cm<br />
wirkung entfaltet haben. Wirklich<br />
sicher waren aber nur diejenigen Ärzte,<br />
die rechtzeitig die Flucht ergriffen. So<br />
riet auch der Nürnberger Wundarzt<br />
und Meistersinger Hans Folz 1459:<br />
„Fleuch pald, fleuch ferr, kum wieder<br />
spot! / Das sind drei krewter in der not<br />
/ für all apptecken und doctor.“<br />
Privatdozentin Dr. Marion Maria Ruisinger,<br />
Deutsches Medizinhistorisches Museum,<br />
Anatomiestraße 18-20, 85049 Ingolstadt,<br />
E-Mail: marion.ruisinger@ingolstadt.de,<br />
Internet: www.dmm-ingolstadt.de<br />
Dieser Artikel erschien in der Ausgabe<br />
4/2011, Seite 217 des Bayerischen <strong>Ärzteblatt</strong>es.<br />
Wir danken der Redaktion und der<br />
Autorin für die freundliche Nachdruckgenehmigung.<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 63
Kultur<br />
Stiftung Moritzburg - Kunstmuseum des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien<br />
Ausstellung bis zum 24. Juli 2011<br />
Glanz der Macht - Schätze des<br />
Habsburgischen Kaiserreichs<br />
Künstler: Ulrich I. Ment, um 1570 - nach<br />
1634 Augsburg, Nautiluspokal<br />
um 1620/30, H. 30 cm<br />
© Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Mit kostbaren Werken aus der Kunstkammer<br />
des Kunsthistorischen<br />
Museums Wien erstrahlt in der Stiftung<br />
Moritzburg in den nächsten Monaten<br />
der „Glanz der Macht“ des Habsburgischen<br />
Kaiserreiches. Der Gang durch<br />
die Ausstellung mit über 60 herausragenden<br />
Einzelstücken gibt einen<br />
einmaligen Einblick in diese weltweit<br />
einzigartige Sammlung, die ein<br />
eindrucksvolles Gegenstück zum<br />
Dresdner Grünen Gewölbe darstellt.<br />
Da die Wiener Kunstkammer derzeit<br />
neu eingerichtet wird, die Wiedereröffnung<br />
ist für Ende 2012 vorgesehen,<br />
ergab sich für die Stiftung Moritzburg<br />
die seltene Möglichkeit, einen repräsentativen<br />
Teil der Bestände nach<br />
Halle in das Kunstmuseum des Landes<br />
<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> zu holen. Es ist die<br />
umfangreichste Kunstkammerausstellung<br />
außerhalb Wiens seit vielen<br />
Jahren. Sie wurde vom Kurator der<br />
Kunstkammer im Kunsthistorischen<br />
Museum Wien, Mag. Paulus Rainer,<br />
erarbeitet, und zuvor im Schmuckmuseum<br />
Pforzheim gezeigt. Nach Halle<br />
ist sie im Fitzwilliam Museum in<br />
Cambridge zu sehen.<br />
Die Moritzburg zu Halle ist dabei als<br />
Ausstellungsort für die verschwenderische<br />
Prachtentfaltung des Habsburgischen<br />
Kaiserhauses geradezu prädestiniert,<br />
war auf ihr im frühen 16. Jahrhundert<br />
doch eine der prachtvollsten<br />
Schatzkammern jener Zeit untergebracht.<br />
Denn in der ehemaligen Residenz<br />
der Erzbischöfe von Magdeburg<br />
befanden sich einst große Schätze,<br />
darunter das so genannte Hallesche<br />
Heiltum, die berühmte Reliquiensammlung<br />
von Luthers Gegenspieler<br />
Kardinal Albrecht von Brandenburg.<br />
Die Ausstellung „Glanz der Macht“<br />
dokumentiert alle in der Wiener<br />
Sammlung vertretenen Gattungen des<br />
Kunsthandwerks mit maßgeblichen<br />
Werken: In ihnen spiegelt sich<br />
Geschichte und sie erzählen<br />
Geschichten. Das Spektrum reicht vom<br />
ältesten identifizierbaren Kleinod aus<br />
habsburgischem Besitz, dem um 1400<br />
aus einem Saphir geschnittenem Ring<br />
aus dem Besitz Herzog Ernst „des<br />
Eisernen“ (1377-1424), über die mit<br />
unglaublicher Virtuosität und unübertrefflichem<br />
Verständnis für das Material<br />
geschaffenen Werke der Steinschneidekunst<br />
des Mailänder Meisters<br />
Alessandro Masnago bis hin zu Goldschmiedearbeiten,<br />
wie den aus einem<br />
Stück getriebenen Hutschmuck mit der<br />
Darstellung eines Reiterkampfes nach<br />
dem Vorbild Leonardo da Vincis. Ein<br />
herausragendes Werk, weniger<br />
Schmuckstück als Kleinplastik, das von<br />
einem unbekannten Meister geschaffen<br />
wurde, dessen künstlerisches<br />
Vermögen den Vergleich mit der Arbeit<br />
64 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Benvenuto Cellinis nicht scheuen<br />
muss.<br />
Andere Stücke brillieren durch die<br />
kunstvolle Fassung exotischer Materialien<br />
– etwa ein Trinkgefäß aus Rhinozeroshorn,<br />
ein Nautiluspokal, in seiner<br />
Zeit Symbol des äußersten Luxus, oder<br />
ein Deckelpokal aus einer Kokosnuss<br />
und Elfenbeinschnitzereien. Auch<br />
Kuriositäten, deren Ausbildung eine<br />
besondere Laune der Natur zugrunde<br />
lag, wie eine seltene Achatmuschel mit<br />
Amethystdruse haben bereits frühzeitig<br />
und immer wieder die besondere<br />
Beachtung von Besuchern der Kunstkammer<br />
gefunden.<br />
Die Bedeutung der Kunstkammer<br />
reicht jedoch weit über den außerordentlichen<br />
künstlerischen Rang des<br />
einzelnen Werkes hinaus. So bildet<br />
sich in den unterschiedlichen Sammlungsschwerpunkten<br />
sowie anhand<br />
der gesammelten Objekte selbst auch<br />
die Persönlichkeit einzelner Herrscher<br />
des Hauses Habsburg ab. Insbesondere<br />
der Tiroler Landesfürst Erzherzog<br />
Ferdinand II., dessen Sammlung auf<br />
Schloss Ambras mit in die Kunstkammer<br />
der Habsburger eingeflossen<br />
ist, aber auch der eigentliche Initiator,<br />
Kaiser Rudolf II in Prag, sowie Kaiserin<br />
Maria Theresia in Wien haben ihre<br />
individuellen Spuren in Aufbau und<br />
Struktur dieses einzigartigen Bestandes<br />
hinterlassen.<br />
Dabei lässt sich als durchgehende<br />
Konstante feststellen, dass die Sammeltätigkeit<br />
der jeweiligen Herrscher<br />
immer auch politischen Intentionen<br />
folgte und den Herrschaftsanspruch<br />
des Kaiserhauses festigen sollte. So<br />
untermauerten zum Beispiel die den<br />
antiken Cäsarendarstellungen nachempfundenen<br />
Porträts von Herrschern<br />
aus dem Hause Habsburg mit ihrer<br />
Berufung auf das römische Kaiserreich<br />
deren dynastischen Anspruch. Auch<br />
Kunstkammerstücke, die unter<br />
Verwendung exotischer Materialien<br />
geschaffen wurden, stehen nicht nur<br />
für absolute Exklusivität, sie belegen<br />
überdies den weltumspannenden<br />
Einfluss der Habsburgischen Dynastien,<br />
der es möglich machte, internationale<br />
Künstler von höchstem Rang<br />
mit der Anfertigung besonderer Pretiosen<br />
zu beauftragen. Auch die in die<br />
Sammlung integrierten Memorabilien<br />
halten die Erinnerung an herausragende<br />
Vertreter der Dynastie wach und<br />
stellen sie gleichzeitig als historische<br />
Vorbilder dar. Aus der Sammlung von<br />
Kuriositäten, oft exotischer Herkunft,<br />
seltenen Artefakten, wissenschaftlichen<br />
Gerätschaften und Kunstwerken<br />
entwickelte sich so etwas wie ein<br />
künstlerisches Gesamtdenkmal des<br />
kaiserlichen Hauses Habsburg.<br />
Ein repräsentativer Katalog, in dem alle<br />
Ausstellungsstücke ganzseitig abgebildet<br />
sind, begleitet die Ausstellung.<br />
In diesem Buch werden die neuesten<br />
Erkenntnisse, die den aktuellen<br />
Wissenschaftsdiskurs widerspiegeln,<br />
präsentiert und Aspekte der aktuellen<br />
Kunst- bzw. Schatzkammerforschung<br />
erörtert.<br />
Kamee mit Brustbild eines Mohren ; Enseigne um<br />
1530/1540, Dm. 4,9 cm<br />
© Kunsthistorisches Museum Wien<br />
Katalog zur Ausstellung:<br />
Paulus Rainer<br />
Glanz der Macht<br />
Kaiserliche Pretiosen aus der Wiener<br />
Kunstkammer<br />
Hrsg. von Sabine Haag, Cornelie Holzach und<br />
Katja Schneider, mit Beiträgen von Rudolf<br />
Distelberger und Thomas Kuster<br />
Leinen mit Schutzumschlag, 224 S., zahlr. Farbabb.,<br />
ISBN 978-3-85256-558-3<br />
Im Museumsladen für 29,90 € erhältlich<br />
Cofanetto (Etui) aus Elfenbein für vier<br />
Parfümflakons und einen Trichter<br />
4. Viertel 17. Jahrhundert<br />
H. 7,5 cm, B. 6,4 cm, T. 4,1 cm<br />
© Kunsthistorisches Museum Wien<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 65
Das OZEANEUM<br />
in Stralsund<br />
Unterwasserwelten der nördlichen Meere<br />
In diesem Jahr feiert das Deutsche<br />
Meeresmuseum seinen 60. Geburtstag.<br />
1951 bezog eine kleine Sammlung als<br />
städtisches Naturkundemuseum das<br />
ehemalige Katharinenkloster in Stralsund,<br />
das bis dato als Gymnasium<br />
genutzt wurde. Das Haus entwickelte<br />
sich zu dem international anerkannten<br />
Museum der Meereskunde und<br />
Fischerei der DDR. Mit der Wanderausstellung<br />
„Meer und Museum“ im<br />
Jahre 1981 konnte das meistbesuchte<br />
Museum Ostdeutschlands auch im<br />
damaligen Westdeutschland sowie in<br />
Dänemark auf sich aufmerksam<br />
machen. Nach der Wende wurde das<br />
Haus in eine Stiftung überführt und<br />
umbenannt in Deutsches Meeresmuseum.<br />
Neben dem Stammhaus in der Stralsunder<br />
Altstadt verfügte Deutschlands<br />
einziges Museum für Meereskunde<br />
und Fischerei bislang über zwei<br />
weitere Standorte. Im Nationalpark<br />
Vorpommersche Boddenlandschaft,<br />
am Darßer Ort, informiert das NATU-<br />
REUM seit 1991 über Landschaft und<br />
Tierwelt des Darß. 1999 öffnete auf der<br />
Insel Dänholm das NAUTINEUM als<br />
Ausstellungszentrum für Fischerei,<br />
Meeresforschung, Hydrografie und<br />
Seewasserstraßen. Seit dem Sommer<br />
2008 werden im OZEANEUM Stralsund<br />
die Unterwasserwelten der nördlichen<br />
Meere sowie Exponate der<br />
Meereserforschung gezeigt. Das Deutsche<br />
Meeresmuseum erreichte 2009<br />
mit über 1,2 Mio. Gästen Platz drei der<br />
besucherstärksten Museen in Deutschland<br />
und gehört mit dem Eintrag in das<br />
Blaubuch zu den kulturellen Leuchttürmen<br />
der neuen Bundesländer.<br />
Das OZEANEUM<br />
Die Nutzungsmöglichkeiten am<br />
Standort Katharinenkloster sind bereits<br />
seit Jahren ausgereizt, sodass eine<br />
Erweiterung nötig war, um dem<br />
Anspruch des Hauses, zu den<br />
führenden Museen zu gehören, auch<br />
in Zukunft gerecht zu werden. Ende<br />
der 90er Jahre nahm der Gedanke an<br />
einen Neubau konkrete Formen an,<br />
woraufhin im Januar 2001 ein internationaler<br />
Architekturwettbewerb ausgelobt<br />
wurde. Die Stadt Stralsund stellte<br />
für den Neubau ein Grundstück auf der<br />
nördlichen Hafeninsel zur Verfügung.<br />
Der Gewinner des Wettbewerbs, das<br />
renommierte Büro Behnisch & Partner,<br />
entwarf einen aus vier Baukörpern<br />
bestehenden Gebäudekomplex. Die<br />
vier Gebäude beinhalten:<br />
Gebäude 1: Familienrestaurant<br />
„Hafenblick“, Ausstellungen „Weltmeer<br />
- Die Vielfalt des Lebens“, „Die<br />
Ostsee“ und „Erforschung und<br />
Nutzung der Meere“<br />
Gebäude 2: Ostseeaquarium<br />
Gebäude 3: Nordseeaquarium mit 2,6<br />
Mio.-Liter-Becken „Offener Atlantik“,<br />
Tunnelaquarium, Nordpolaraquarium<br />
und Ausstellung „Ein Meer für Kinder“,<br />
Dachterrasse mit Pinguinanlage<br />
Gebäude 4: Ausstellung „1:1 Riesen<br />
66 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
Das Museum ist durch seinen<br />
Öffnungszeiten:<br />
Erlebnischarakter für ein breites<br />
Publikum konzipiert und lädt zur<br />
lebendigen Auseinandersetzung mit<br />
den Unterwasserwelten ein.<br />
Krypta unterhalb des großen Beckens<br />
ganzjährig Montag - Sonntag:<br />
9.30 - 19.00 Uhr<br />
erweiterte Öffnungszeiten von<br />
Juni - September:<br />
9.30 - 21.00 Uhr<br />
Eintrittspreise:<br />
Erwachsene:<br />
14,00 Euro<br />
Kinder und Ermäßigte: 8,00 Euro<br />
www.ozeaneum.de<br />
Johannes-Maria Schlorke<br />
der Meere“<br />
Im historischen Speicher neben dem<br />
OZEANEUM befinden sich die Verwaltung,<br />
Funktionsräume der Museumspädagogik,<br />
ein Kongresszentrum<br />
sowie Bereiche des Familienrestaurants<br />
„Hafenblick“ und die Barlounge<br />
„Quartier 66“.<br />
Das OZEANEUM wird als gemeinnützige<br />
GmbH betrieben, die sich selber<br />
tragen muss.<br />
Das Museum ist durch seinen Erlebnischarakter<br />
für ein breites Publikum<br />
konzipiert und lädt zur lebendigen<br />
Auseinandersetzung mit den Unterwasserwelten<br />
ein. Das Original-<br />
Exponat steht dabei im Mittelpunkt des<br />
Museumskonzeptes - die Vielfalt an<br />
Originalen im OZEANEUM ist einzigartig.<br />
Veranstaltungen, pädagogische<br />
Angebote und wissenschaftliche<br />
Symposien vervollständigen das breite<br />
Angebot des OZEANEUMs.<br />
Die wissenschaftliche Arbeit des<br />
Museums und das Engagement für die<br />
Erforschung der Meere bilden die Basis<br />
für die Konzeption der Ausstellung.<br />
Diese fundierte Grundlagenarbeit stellt<br />
sicher, dass die Ausstellung aktuellen<br />
Erkenntnissen entspricht und weit<br />
mehr ist als bloße Unterhaltung. Hier<br />
wird deutlich, dass wissenschaftlicher<br />
Austausch und weltweite Zusammenarbeit<br />
zur Einzigartigkeit dieses<br />
Projektes beitragen. Die herausragende<br />
Architektur des Hauses bildet neben<br />
den Ausstellungen einen optischen<br />
Höhepunkt des OZEANEUMs.<br />
| Pi Meeresmuseum<br />
Hafenansicht des OZEANEUMs<br />
Humboldtpinguine im OZEANEUM vor der<br />
Kulisse der Stralsunder Altstadt<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 67
Personalia<br />
Laudatio<br />
zum 80. Geburtstag von<br />
Prof. Dr. med. habil. Axel Simon<br />
Am 09. Mai feierte Prof. Dr. Axel Simon, ehem. Direktor des<br />
Institutes für Gerichtliche Medizin der Martin-Luther-Universität,<br />
seinen achtzigsten Geburtstag. Zu seiner Ehrung wurde<br />
durch sein ehemaliges Institut unter der Leitung von Prof. Dr.<br />
Lessig ein Symposium organisiert, das von seinen Schülern<br />
aber auch von am Institut tätigen wissenschaftlichen Mitarbeitern<br />
der Nachfolgegeneration gestaltet wurde. Eine besondere<br />
Freude für den Jubilar dürften die Grußadresse des<br />
Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin<br />
Prof. Dr. Pollak und das von Prof. Dr. Dürwald, ehem.<br />
Direktor des Institutes für gerichtliche Medizin in Leipzig,<br />
gehaltene Schlusswort gewesen sein.<br />
Nachstehend die leicht überarbeitete Fassung der gehaltenen<br />
Laudatio:<br />
Prof. Simon wurde in Riga geboren und gelangte durch die<br />
Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit nach Halle. Hier<br />
studierte er von 1949 bis 1955 Medizin. Schon während des<br />
Studiums muss ihn das Fach „Gerichtliche Medizin“ fasziniert<br />
haben, denn bereits in den frühen 50er Jahren war –wie<br />
das Archiv des Halleschen Institutes für Rechtsmedizin<br />
belegt- ein Famulus Simon dort als Obduzent tätig.<br />
So mag es nicht verwundern, dass er im Mai 1955 mit einem<br />
gerichtsmedizinischen Thema: „Über Wasserleichen, insbesondere<br />
zur Frage des sogenannten Badetodes“ zum Doktor<br />
der Medizin promovierte und, nachdem er ein Jahr als<br />
Pflicht assistent am Bezirkskrankenhaus Dessau-Alten gearbeitet<br />
hatte, im September 1956 am Institut für Gerichtliche<br />
Medizin und Kriminalistik in Leipzig die Weiterbildung zum<br />
Facharzt für Gerichtliche Medizin aufnahm.<br />
Hier hatte er das große Glück unter dem - nicht nur in der<br />
Rechtsmedizin - hoch verehrten Nestor des Faches Otto<br />
Prokop arbeiten und lernen zu dürfen. Er tat das offensichtlich<br />
sehr erfolgreich, denn bereits bevor er am 01.09.1959<br />
Facharzt für Gerichtliche Medizin wurde, delegierte man ihn<br />
als Oberarzt nach Halle, wo er am nach dem Weggang von<br />
Koch verwaisten Institut die fachlichen Belange zu vertreten<br />
hatte.<br />
Zuvor hatte er 1958 das Amtsarztexamen abgelegt.<br />
Unter dem Direktorat von Vamosi wurde er dann im<br />
September 1963 zum 1. Oberarzt am Institut für Gerichtliche<br />
Medizin der Martin-Luther-Universität ernannt. 1969 erfolgte<br />
seine Habilitation mit der Schrift „Über immunologische<br />
Wechselbeziehungen bei Mensch und Tier als Störfaktor bei<br />
serologischen Untersuchungen der Art- und Gruppenspezifität“.<br />
Nach erneuter kommissarischer Leitung des Institutes wurde<br />
er im September 1970 zum ordentlichen Professor und<br />
Direktor des Instituts für Gerichtliche Medizin der Martin-<br />
Luther-Universität Halle berufen. Diese Funktion hatte er bis<br />
zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden 1992 inne.<br />
Während der Zeit seines Direktorates war Prof. Simon mein<br />
Vorgesetzter. Rückblickend erinnere ich mich an einen in<br />
den ersten Jahren sehr strengen Chef, später wich die Strenge<br />
einer mit Nachsicht und Verständnis gepaarten Konsequenz.<br />
Konsequent erwartete er von seinen Schülern, dass sie<br />
wissenschaftlich arbeiten. Ohne Promotion gab es keine<br />
Zulassung zur Facharztprüfung. Er forderte und unterstützte<br />
- trotz der damals eingeschränkten Reisemöglichkeiten - den<br />
Ideen - und Gedankenaustausch mit den Fachkollegen des<br />
In- und Auslandes.<br />
<strong>Als</strong> gerichtsmedizinischer Praktiker war er exzellent. In<br />
diesem Zusammenhang erinnere ich mich an einen<br />
Ausspruch Prof. Prokops, der mir während eines Konsultatitionsaufenthaltes<br />
im Berliner Institut sagte: „Im Sektionssaal<br />
können Sie bei uns nichts lernen, das können Sie beim Simon<br />
viel besser.“<br />
Er schulte uns im folgerichtigen kausalen Denken und erwartete<br />
unbedingte Korrektheit. Gutachten und Sektionsprotokolle<br />
hatten Kausalketten widerzuspiegeln, sie waren<br />
eindeutig und floskellos zu formulieren. Eine Aufzählung von<br />
Befunden ohne erkennbare kausale Verknüpfung war<br />
verpönt.<br />
Gutachten wurden ohne Ansehen der Person des zu Begutachtenden<br />
und des Auftraggebers nach bestem Wissen<br />
erstellt. Dieses ethische Prinzip rechtsmedizinischer Tätigkeit<br />
lebte er seinen Schülern vor, und diese haben es verinnerlicht.<br />
Auch seine wissenschaftlichen Publikationen waren zu<br />
einem großen Teil praxisorientiert. Hervorzuheben sind die<br />
von ihm 1968 erstmals beschriebenen vitalen Reaktionen<br />
unter dem vorderen Längsband der Lendenwirbelsäule, die<br />
als SIMONsche Blutungen in die Literatur eingingen. Neben<br />
der forensischen Pathologie war die forensische Serologie<br />
ein weiterer Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätig-<br />
68 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
keit. Aber auch zur Geschichte der Gerichtsmedizin und<br />
nicht zuletzt zu medizinrechtlichen Fragen hat er publiziert.<br />
Die Zusammenarbeit zwischen Juristen und Medizinern lag<br />
ihm überhaupt sehr am Herzen. So war er zu Beginn der 70er<br />
Jahre maßgeblich an der Initiierung des medizinisch-juristischen<br />
Arbeitskreises im Bezirk Halle beteiligt.<br />
Die Verdienste Prof. Simons um das Fach Gerichtsmedizin<br />
sive Rechtsmedizin spiegeln sich auch in Funktionen und<br />
Ehrungen wider. So wurde er 1987 Ehrenmitglied der Polnischen<br />
Gesellschaft für Gerichtliche Medizin und Kriminologie<br />
und 1988 Ehrenmitglied der Tschechoslowakischen<br />
Gesellschaft für Gerichtliche Medizin. 1978 wurde ihm die<br />
Richard-Kockel-Medaille der Gesellschaft für Gerichtliche<br />
Medizin der DDR verliehen, und 1983 erhielt er den Titel<br />
Medizinalrat.<br />
Lieber Prof. Simon, für die Teilnehmer Ihres Ehrensymposium<br />
war es eine große Freude, mit Ihnen Ihren achtzigsten<br />
Geburtstag feiern zu dürfen. Wir bewundern Ihre beneidenswerte<br />
geistige Frische und wünschen Ihnen noch viele glückliche<br />
und zufriedene Jahre.<br />
Doz. Dr. Uta Romanowski, Teutschenthal<br />
Um seine Geliebte, die Tochter des Försters, heiraten zu können, ist<br />
Wilhelm bereit Förster zu werden. Ein erfolgreicher Probeschuss ist<br />
die Bedingung für die Hochzeit, aber je näher diese Probe rückt, desto<br />
unsicherer wird Wilhelm in seinen Schießkünsten. In seiner Verzweiflung<br />
verschreibt er sich der Magie und ergreift die angebotenen<br />
geheimnisvollen Patronen, die ihr Ziel niemals verfehlen sollen. Beim<br />
Schießtraining verbraucht Wilhelm alle Kugeln und muss für den<br />
bevorstehenden Probeschuss neue herstellen. Dafür tritt er mit dem<br />
Schwarzen Ritter in Verbindung und beschwört somit das Verhängnis<br />
herauf.<br />
Termine:<br />
14.07., 15.07.<br />
26.07., 27.07.<br />
Termine: 19.08., 26.08., 27.08., 03.10., 21.10.<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 69
Personalia<br />
Wir gratulieren<br />
zum 60. Geburtstag<br />
02. 07. Dipl.-Med. Christine Siegler<br />
Heinrich-Georg-Neuß-Straße 2<br />
38875 Elbingerode (Harz)<br />
03. 07. Dipl.-Med. Hanna Sueß<br />
Thomas-Müntzer-Straße 12<br />
39590 Tangermünde<br />
06. 07. Dipl.-Med. Renate Wentzel<br />
Birkenhain 3<br />
06905 Bad Schmiedeberg<br />
09. 07. Dr. med. Martina Kölbel<br />
Seestraße 6<br />
04827 Machern<br />
10. 07. Priv.-Doz. Dr. med. Ralph Stuttmann<br />
Senefelderstraße 6<br />
06114 Halle (Saale)<br />
10. 07. Dr. med. Klaus Thomalla<br />
Zum Tiergartentor 4 a<br />
04680 Colditz<br />
17. 07. Dr. med. Heidrun Köhler<br />
Georgstraße 4 b<br />
38889 Blankenburg (Harz)<br />
18. 07. Dr. med. Hartmut Stöwhas<br />
Medinger Feld 15<br />
29549 Bad Bevensen<br />
20. 07. Dr. med. habil. Bernd Wattig<br />
Stecklenberger Allee 5<br />
06502 Thale<br />
29. 07. Dipl.-Med. Ilona Gräfe<br />
Dr.-Breitscheidt-Straße 2<br />
38889 Blankenburg (Harz)<br />
zum 65. Geburtstag<br />
03. 07. Dr. med. Bärbel Dworschak<br />
Seminarstraße 16<br />
39307 Genthin<br />
06. 07. Horst Richter<br />
Farsleber Straße 56<br />
39128 Magdeburg<br />
15. 07. Dr. med. habil. Arnulf Hagen<br />
Ahornweg 10<br />
06193 Frößnitz<br />
16. 07. Dipl.-Med. Annette Schmidt<br />
Forsthaus 90<br />
06537 Kelbra (Kyffhäuser)<br />
18. 07. Dr. med. Peter Höhne<br />
Goetheweg 2<br />
38871 Ilsenburg<br />
24. 07. Dr. med. Ursula Risch<br />
Hauptstraße 55<br />
38836 Vogelsdorf<br />
27. 07. Dipl.-Med. Ulla Buhlmann<br />
Geusaer Straße 83<br />
06217 Merseburg<br />
28. 07. Dr. med. Loretta Glöckner<br />
Fritz-Kießling-Straße 6<br />
06132 Halle (Saale)<br />
zum 70. Geburtstag<br />
01. 07. Dr. med. Dorothea Stephan<br />
Apothekerstraße 6<br />
06217 Merseburg<br />
01. 07. Dipl.-Med. Gerhard Glotzbach<br />
Wiesenweg 19<br />
39638 Gardelegen<br />
04. 07. SR Dr. med. Hannelore Fiedler<br />
Behneweg 11<br />
39116 Magdeburg<br />
05. 07. Dr. med. Christa Wiedmann<br />
Eschenweg 30<br />
39120 Magdeburg<br />
08. 07. SR Andreas Schiffner<br />
Schulstraße 32<br />
38489 Rohrberg<br />
10. 07. Dr. med. Klaus Schütze<br />
Otto-Kanning-Straße 45<br />
06120 Halle (Saale)<br />
10. 07. Dr. med. Karin Jeschke<br />
Schillerstraße 7<br />
06869 Coswig (<strong>Anhalt</strong>)<br />
10. 07. Dr. med. Wolf Knacke<br />
Harsdorfer Straße 7<br />
06188 Landsberg<br />
11. 07. MR Dr. med. Helmut Ramisch<br />
Oskar-Wilde-Straße 8<br />
06618 Naumburg (Saale)<br />
14. 07. Dr. med. Christa Peil<br />
Lettiner Straße 3 d<br />
06120 Halle (Saale)<br />
15. 07. PD Dr. med. habil. Heinz Sochor<br />
Hermann-Löns-Straße 3<br />
39116 Magdeburg<br />
15. 07. MR Dr. med. Hubert Standke<br />
Jahnstraße 22<br />
06217 Merseburg<br />
18. 07. Peter Just<br />
Robert-Koch-Straße 3 a<br />
06712 Zeitz<br />
18. 07. Prof. Dr. med. habil. Bernd Osten<br />
Veilchenweg 4 a<br />
06118 Halle (Saale)<br />
18. 07. MR Dr. med. Winfried Hahn<br />
Wallburgstraße 3 a<br />
06847 Dessau-Roßlau<br />
19. 07. SR Dr. med. Erika Drechsler<br />
Johann-Andreas-Segner-Str. 5<br />
06108 Halle (Saale)<br />
70 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
20. 07. Ursula Giffhorn<br />
Zipkeleber Weg 54<br />
39114 Magdeburg<br />
24. 07. Dr. med. Joachim Fiedler<br />
Kleiststraße 10<br />
39108 Magdeburg<br />
24. 07. Dr. med. Helga Sokolowski<br />
Fritz-Reuter-Straße 13<br />
38486 Klötze<br />
24. 07. Dr. med. Sabine Höche<br />
Fliederweg 47 b<br />
06130 Halle (Saale)<br />
26. 07. Prof. Dr. med. habil. Hedda Reinhardt<br />
Magdeburger Straße 23<br />
39116 Magdeburg<br />
26. 07. Karin Moniak<br />
Allerstraße 9<br />
06846 Dessau-Roßlau<br />
28. 07. Dr. med. Eckhard op de Hipt<br />
Mohsstraße 4<br />
06846 Dessau-Roßlau<br />
28. 07. Dipl.-Med. Petko Steffanov<br />
Neuer Weg 1<br />
06193 Nauendorf<br />
31. 07. Dr. med. Astrid Rose<br />
An der Fischlake 4<br />
39307 Brettin<br />
31. 07. Dr. med. Inge Bilkenroth<br />
An der Aue 8<br />
06679 Hohenmölsen<br />
zum 75. Geburtstag<br />
01. 07. SR Dr. med. Horst Beyer<br />
Triftstraße 9<br />
38486 Klötze<br />
10. 07. Prof. Dr. med. habil. Helmut Späte<br />
Klopstockstraße 49<br />
06118 Halle (Saale)<br />
12. 07. SR Dr. med. Dieter Schmidt<br />
Dr.-Grosz-Straße 5<br />
39126 Magdeburg<br />
18. 07. Dr. med. Dieter Schenk<br />
Döcklitzer Tor 29<br />
06268 Querfurt<br />
20. 07. Dr. med. Heinz Joppe<br />
Kreyssigstraße 68<br />
14770 Brandenburg<br />
27. 07. MR Prof. Dr. sc. med. Christel Taube<br />
Fuchsienweg 17<br />
06118 Halle (Saale)<br />
28. 07. MR Bärbel Paetz<br />
Platanenallee 3<br />
29410 Salzwedel<br />
zum 80. Geburtstag<br />
03. 07. Dr. sc. med. Gerhard Ruhle<br />
Schillerstraße 2<br />
06114 Halle (Saale)<br />
03. 07. Dr. med. Hilde Fischer<br />
Burgmühlenstraße 14<br />
38855 Wernigerode<br />
19. 07. Dr. med. Peter Schmidt<br />
Lessingstraße 10<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
zum 81. Geburtstag<br />
06. 07. Doz. Dr. sc. med. Ingeborg Giegler<br />
Humboldtstraße 17<br />
38820 Halberstadt<br />
zum 82. Geburtstag<br />
08. 07. Dr. med. habil. Horst Waller<br />
Fliederweg 25<br />
06130 Halle (Saale)<br />
zum 83. Geburtstag<br />
02. 07. Prof. Dr. med. habil. Ursula-Renate Renker<br />
Pestalozzistraße 24<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
03. 07. Dr. med. Heinz Rahrig<br />
Jakobstraße 2<br />
39104 Magdeburg<br />
09. 07. OMR Dr. med. Klaus Scherließ<br />
Puschkinstraße 28<br />
06385 Aken (Elbe)<br />
zum 84. Geburtstag<br />
06. 07. Dr. med. Christa Elz<br />
Adam-Kuckhoff-Str. 5<br />
06108 Halle (Saale)<br />
20. 07. SR Anni Haseloff<br />
Klewitzstraße 5<br />
39112 Magdeburg<br />
zum 85. Geburtstag<br />
01. 07. Dr. med. Gertrud Janik<br />
Hegelstraße 13<br />
06114 Halle (Saale)<br />
zum 91. Geburtstag<br />
25. 07. Dr. med. Kurt Wolters<br />
Wehrenpfennigstraße 5<br />
06484 Quedlinburg<br />
zum 95. Geburtstag<br />
29. 07. OMR Dr. med. Luitfried Bergmann<br />
Coswiger Landstraße 3<br />
06886 Lutherstadt Wittenberg<br />
zum 96. Geburtstag<br />
17. 07. SR Dr. med. Gerda Schubert<br />
Luisenstraße 20 a<br />
39387 Oschersleben (Bode)<br />
Sollten Sie mit der Veröffentlichung Ihres Geburtstages<br />
nicht einverstanden sein, so bitten wir Sie, dies<br />
rechtzeitig der Ärztekammer bekanntzugeben.<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 71
Anzeigenschluss für das Septemberheft<br />
des <strong>Ärzteblatt</strong>es <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
ist der 03.08.2011<br />
Wir suchen ständig Ärzte aller Fachgebiete,<br />
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Stellenangebote<br />
Medizinisches<br />
Versorgungszentrum<br />
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Das Medizinische Versorgungszentrum<br />
an der Sternbrücke<br />
Psychiatrie- Psychotherapie- Suchtmedizin<br />
sucht ab sofort<br />
Facharzt/ Fachärztin Neurologie und Psychiatrie<br />
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Psychiatrie und Psychotherapie<br />
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Planckstraße 4-5 . 39104 Magdeburg<br />
Telefon (0391) 5 65 66-0 . Fax (0391) 5 65 66 20<br />
www.suchttagesklinik.de . E-Mail: webmaster@tagesklinik-dr-kielstein.de<br />
Unternehmen der Salzlandkliniken GmbH<br />
Das Klinikum, Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Ottovon-Guericke-Universität<br />
Magdeburg, ist ein Krankenhaus der Basisversorgung mit 284<br />
Betten. Die Lage unmittelbar südlich von Magdeburg mit sehr guter Verkehrsanbindung<br />
macht den Standort attraktiv.<br />
Wir suchen umgehend eine/einen<br />
Chefärztin/-arzt<br />
für den Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
sowie eine/einen<br />
Fachärztin/-arzt<br />
Wünschenswert wäre es, wenn der/die Bewerber/-in die Anforderung zur Umsetzung<br />
des Verletzungsartenverfahrens und die Weiterbildungsbefugnis im Schwerpunkt “Unfallchirurgie”<br />
sowie eine Befähigung zum Durchgangsarzt erfüllen würde. Besonderen<br />
Wert legen wir auf Führungsqualitäten, unternehmerisches Denken und Handeln sowie<br />
Bereitschaft zur kollegialen Kooperation.<br />
Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie verfügt derzeit über 38 Betten.<br />
Wir bieten:<br />
• einen zeitgemäßen Dienstvertrag,<br />
• eine interessante, verantwortungsvolle Tätigkeit,<br />
• ein angenehmes Arbeitsklima,<br />
• Unterstützung zur Fort- und Weiterbildung.<br />
Die gesamte Stellenausschreibung sowie weitere Informationen zum Anforderungsprofil<br />
und der Klinik finden Sie im Internet unter www.kh-sbk.de<br />
Über Ihr Interesse und eine aussagefähige Bewerbung würden wir uns sehr freuen; senden<br />
Sie diese bitte an die Geschäftsführung der Klinikum Schönebeck GmbH,<br />
Köthener Str. 13, 39218 Schönebeck.<br />
72 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
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Mühlgasse 18b · 07356 Bad Lobenstein<br />
Tel.: +49(0)3 66 51/5 50 75 · Fax: 5 50 74<br />
E-Mail: dgfan@t-online.de · www.dgfan.de<br />
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MVZ-Neubesetzung: Facharzt (m/w) für Orthopädie<br />
Die Pfeifferschen Stiftungen sind eine Komplexeinrichtung der Diakonie mit verschiedenen Arbeitsgebieten im sozialen Bereich.<br />
Sie betreiben zwei Krankenhäuser und sind alleiniger Gesellschafter des Medizinischen Versorgungszentrums Cracau der Pfeifferschen Stiftungen GmbH.<br />
Für die Nachbesetzung einer Arztpraxis suchen wir zum nächstmöglichen Termin eine / einen:<br />
Fachärztin / Facharzt für Orthopädie am Standort Schönebeck<br />
Wir bieten:<br />
• ein Anstellungsverhältnis ohne finanzielles Risiko<br />
• eigenständiges Arbeiten<br />
• leistungsorientierte Vergütung<br />
• Einbindung in Fort- und Weiterbildung der Klinik für Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie des Klinikums in den Pfeifferschen Stiftungen<br />
(weiterführende Kooperation denkbar)<br />
Die Stelle ist auch für Teilzeit geeignet.<br />
Für persönliche Rückfragen steht Herr Dr. H.-P. Schlaudt, Geschäftsführer<br />
des MVZ, unter der Telefonnummer 0391 8505-9900 zur Verfügung.<br />
Bewerbung:<br />
Wenn Sie sich dieser interessanten Aufgabe in unserer evangelischen<br />
Einrichtung stellen möchten, bewerben Sie sich bitte schriftlich an:<br />
Pfeiffersche Stiftungen<br />
Personalabteilung<br />
Pfeifferstraße 10<br />
39114 Magdeburg<br />
www.pfeiffersche-stiftungen.de<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 73
Radiolog. Gem.praxis (Raum Magdeburg)<br />
mit konv. Röntgen, Mammographie, US, CT<br />
und MR sucht<br />
FA / FÄ für Radiologie<br />
zwecks Übernahme oder Anstellung.<br />
Zuschriften bitte unter Chiffre-Nr. 319 an die Agentur Müller Marketing<br />
GmbH (Anzeigenannahme/-verwaltung) Dürerstr. 2, 39112 Magdeburg<br />
Am Standort Eilenburg suchen wir zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt eine Fachärztin/einen Facharzt<br />
für Anästhesiologie für die Funktion als<br />
Oberarzt/-ärztin und Leiter/-in<br />
der Notaufnahme<br />
Ihr Aufgabengebiet:<br />
• Leitung und Weiterentwicklung der Zentralen<br />
Notaufnahme<br />
• Sicherstellung der zeitnahen und kompetenten<br />
Notfallversorgung<br />
• Prozessoptimierung im Rahmen der personellen<br />
und sachlichen Ressourcen<br />
• Mitwirkung an QM-Maßnahmen<br />
• Einsatz im Fachbereich Anästhesie und Intensivmedizin<br />
Für diese Position stellen wir uns eine medizinisch<br />
hoch qualifizierte Persönlichkeit vor, die<br />
neben der Facharztkompetenz über die Zusatzbezeichnung<br />
Notfallmedizin verfügt. Von den<br />
Bewerberinnen/den Bewerbern erwarten wir<br />
einen kooperativen Arbeitsstil, Patientenzuwendung,<br />
Einsatzbereitschaft und das Verständnis betriebswirtschaftlicher<br />
Zusammenhänge in einem<br />
zukunftsorientierten Klinikmanagement.<br />
Unsere Patienten und Mitarbeiter profitieren von<br />
gleichermaßen übersichtlichen wie unbürokratischen<br />
Strukturen, kurzen „Dienstwegen“ und<br />
einem angenehmen familiären Arbeitsklima in<br />
einem kollegialen Umfeld. Die zahlreichen Weiter-<br />
und Fortbildungsmöglichkeiten, auch im<br />
Verbund mit der Schwesterklinik in Delitzsch,<br />
qualifizieren die Klinik zu einem attraktiven modernen<br />
Arbeitsplatz.<br />
Wir bieten eine verantwortungsvolle Tätigkeit<br />
mit Gestaltungspotential in einem engagierten<br />
Team, leistungsgerechte Bezahlung auf der<br />
Grundlage unseres Tarifvertrags mit dem Marburger<br />
Bund und gern auch Unterstützung bei<br />
der Wohnungssuche. Die Möglichkeit einer betrieblichen<br />
Altersversorgung besteht ebenfalls.<br />
Die alte Wettiner-Residenz Eilenburg mit seiner<br />
über 1.000-jährigen Geschichte liegt im schönen<br />
Flusstal der Mulde südlich der Dübener Heide und<br />
ist sowohl mit Bus und Bahn als auch dem Auto<br />
vom nahe gelegenen Leipzig schnell erreicht. Kindertagesstätten,<br />
Grund- und alle weiterführenden<br />
Schulen sind in Eilenburg vorhanden.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie im Büro<br />
des Chefarztes, Herrn Dr. med. Lutz Badura<br />
(03423/667-802). Bei Interesse senden Sie bitte<br />
Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen bis<br />
zum 01.07.2011 an die nebenstehende Adresse.<br />
<strong>Als</strong> modernes Krankenhaus<br />
der Grundund<br />
Regelversorgung<br />
mit den Fachrichtungen<br />
Innere<br />
Medizin, Chirurgie,<br />
Anästhesiologie,<br />
Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe, Radiologie<br />
und HNO-<br />
Belegabteilungen an<br />
den Klinikstandorten<br />
Delitzsch und<br />
Eilenburg mit einer<br />
Gesamtkapazität<br />
von 300 Planbetten,<br />
bietet die Einrichtung<br />
in Neu- und<br />
Erweiterungsbauten<br />
an beiden Standorten<br />
die medizintechnischen<br />
und<br />
personellen Voraussetzungen<br />
für eine<br />
hochwertige ganzheitliche<br />
Versorgung<br />
bei Erkrankungen<br />
und Notfällen. Seit<br />
dem Jahre 2000 ist<br />
die Einrichtung eine<br />
GmbH mit dem<br />
Landkreis Nordsachsen<br />
als Gesellschafter.<br />
Wir freuen uns auf<br />
Ihre Bewerbung!<br />
Kreiskrankenhaus<br />
Delitzsch GmbH<br />
Personalabteilung<br />
z. H. Frau Arndt<br />
Dübener Str. 3-9<br />
04509 Delitzsch<br />
Impressum<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Offizielles Mitteilungsblatt der<br />
Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Herausgeber:<br />
Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Doctor-Eisenbart-Ring 2<br />
39120 Magdeburg<br />
Telefon (03 91) 60 54-6<br />
Telefax (03 91) 60 54-7000<br />
E-Mail: info@aeksa.de<br />
Redaktion:<br />
Engelhardt, H.<br />
Friebel, H., Dr. - Chefredakteur (v. i. S. P.)<br />
Lögler, H. (verantwortlich f. d. Fortbildungsteil)<br />
Reinecke, J.<br />
Wagner, C.<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Bosselmann, H.-P., Dr.<br />
Brandstädter, W., Prof. Dr.<br />
Krause, W.-R., Dr.<br />
Schöning, R., Dr.<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
Doctor-Eisenbart-Ring 2<br />
39120 Magdeburg<br />
Telefon (03 91) 60 54-78 00<br />
Telefax (03 91) 60 54-78 50<br />
E-Mail: redaktion@aeksa.de, wagner@aerzteblatt-sachsen-anhalt.de,<br />
engelhardt@aerzteblatt-sachsen-anhalt.de<br />
Anzeigenannahme und -verwaltung<br />
Müller Marketing GmbH - Agentur für Marketing und Kommunikation<br />
Dürerstraße 2<br />
39112 Magdeburg<br />
Telefon (03 91) 53 23 227<br />
Telefax (03 91) 53 23 233<br />
Anzeigenleitung: Petra Lesche<br />
z. Z. Anzeigenpreisliste Nr. 11 vom 01.01.2011<br />
E-Mail: anzeigen@aerzteblatt-sachsen-anhalt.de<br />
Herstellung:<br />
dreihochdrei - Agentur für Mediendesign<br />
Dürerstraße 2<br />
39112 Magdeburg<br />
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Telefax (03 91) 53 23 233<br />
Zuschriften redaktioneller Art bitten wir nur an die Redaktion zu richten.<br />
Für drucktechnische Fehler kann die Redaktion keine Ver antwortung übernehmen.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos<br />
wird keine Haftung über nommen. Mit der Annahme von Originalbeiträgen<br />
zur Veröffentlichung erwirbt der Herausgeber das uneingeschränkte Verfügungsrecht.<br />
Die Redaktion behält sich Änderungen redak tioneller Art vor.<br />
Für den Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge sind allein die Autoren<br />
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nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers statthaft.<br />
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Die Zeitschrift erscheint monatlich, jeweils zum 1. des Monats.<br />
Bezugsgebühr jährlich 48,00, ermäßigter Preis für Studenten 36,00;<br />
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Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen zum Ende des<br />
Kalenderjahres.<br />
Für die Mitglieder der Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist der Bezugspreis mit<br />
dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
Diese Zeitschrift wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.<br />
ISSN 0938-9261<br />
74 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7
30. Juli – 27. Augus<br />
Karten in der Touristinformation Wernigerode,<br />
Volksstimme Service-Stellen, Ticket Online,<br />
biber-ticket-Hotline 0 18 05 / 12 13 10<br />
www.biberticket.de, www.ticketonline.de<br />
www.pkow.de, Tel. 0 39 43 / 94 95 14<br />
Telefonverzeichnis der<br />
Ärztekammer <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
- nach der Nr. (0391) 60 54 - benutzen Sie bitte folgende Durchwahlen:<br />
Referat/Abteilung Name Telefon: Fax:<br />
Poststelle/Zentrale Frau Jandt 7010 7011<br />
Frau Dahlke 7020 7021<br />
Präsidentin<br />
Frau Dr.<br />
Heinemann-Meerz 7100<br />
Büro der Präsidentin Frau Möller 7110 7111<br />
Ärztlicher Geschäftsführer Herr Dr. Schöning 7200 7201<br />
Sekretariat Frau Kleim 7210 7211<br />
Kaufm. Geschäftsführerin Frau Schmidt 7300 7301<br />
Sekretariat Frau Schneider 7310 7311<br />
Buchhaltung Frau Schulze 7320 7321<br />
Frau Bernert 7340 7341<br />
Beitragswesen Frau Engberg 7350 7351<br />
Rechtsabteilung<br />
Frau Ass. Hoffmann<br />
Frau Ass. Montes de Oca<br />
Herr Ass. Brehme<br />
Frau Bösenberg 7400 7401<br />
Frau Zedler 7450 7451<br />
Frau Reinhardt 7460 7461<br />
Informatik/Meldewesen Herr Krausnick 7500 7501<br />
Frau Linke 7510 7511<br />
Herr Schneider 7520 7521<br />
• Meldestelle S-Z Frau Flohr 7550 7551<br />
I-R Frau Schäfer 7560 7561<br />
A-H Frau Heyer 7570 7571<br />
Weiterbildung<br />
Frau Carmen Wagner<br />
Frau Neumann 7610 7611<br />
Frau Große 7620 7621<br />
Frau Bange 7630 7631<br />
Frau Kipp 7640 7641<br />
Frau Weidt 7650 7651<br />
Frau Bergmann 7660 7661<br />
Akademie für medizinische Herr Jonzeck<br />
Fort- und Weiterbildung Frau Böhrs 7720 7750<br />
Frau Stahl 7730 7750<br />
Frau Bauer 7760 7750<br />
Herr Lögler 7710 7751<br />
Herr Zacharias 7770 7751<br />
Redaktion <strong>Ärzteblatt</strong> Frau Cornelia Wagner 7800 7850<br />
Frau Reinecke 7800 7850<br />
Frau Engelhardt 7810 7850<br />
Pressereferentin Frau Pohl 7820<br />
Medizinische Frau Heber 7900 7901<br />
Fachangestellte Frau Sievert 7910 7911<br />
Frau Straube 7920 7921<br />
Qualitätssicherung/ Frau Dr. Wolf 7950 7951<br />
• Projektgeschäftsstelle Frau Körner 7960 7961<br />
Frau Tiepelmann 7970 7971<br />
• Ärztliche Stelle Röntgen/ Frau Schumann 7930 7931<br />
Nuklearmed./Strahlentherapie<br />
Geschäftsstelle Magdeburg Herr Dr. Eichelmann 7410<br />
Frau Zedler 7450 7451<br />
Geschäftsstelle Dessau Frau Bahn (0340) 213175 2202058<br />
Geschäftsstelle Halle Frau Zsikla (0345) 3880936 2902025<br />
Ärzteversorgung S-A Frau Michallok (0345) 3880937<br />
Patientenberatung Do. 14-16 Uhr Herr Dr. Rosahl (0340) 213175<br />
16. Wernigeröder<br />
Schlossfestspiele<br />
2011<br />
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Die Sänger sind aus über 240 Bewerbern ausgewählt,<br />
das Programm steht und der Vorverkauf ist angelaufen<br />
– die Festspielorganisatoren laden vom 30. Juli bis 27.<br />
August bereits zum 16. Mal mit einer Vielzahl von<br />
Veranstaltungen auf das Schloss Wernigerode und in<br />
den Fürstlichen Marstall ein.<br />
Die unwiderstehliche Verbindung von Natur und Kultur<br />
macht den besonderen Reiz der Wernigeröder Schlossfestspiele<br />
aus: junge, hochtalentierte Sänger am Anfang<br />
ihrer Karriere und das Philharmonische Kammerorchester<br />
Wernigerode unter der musikalischen Leitung<br />
von MD Christian Fitzner gestalten auch in diesem Jahr<br />
wieder die Operettenabende auf dem Schloss Wernigerode.<br />
Mit Johann Strauß‘ „Die Fledermaus“ steht in diesem<br />
Jahr eine hintersinnige und anspielungsreiche Operette<br />
im Mittelpunkt. Die Inszenierung von Renate Rochell<br />
verspricht ein sommerlich leichtes, ironisches Abenteuer<br />
zu werden, welches das leidenschaftliche Spiel<br />
des jungen Sängerensembles in der romantischen<br />
Kulisse des Wernigeröder Schlosses in den Vordergrund<br />
stellt .<br />
Anknüpfend an den Erfolg des letzten Jahres werden in<br />
diesem Jahr gleich drei Wandelkonzerte die großen und<br />
erstmalig auch die kleineren Besucher durch das Wernigeröder<br />
Schloss führen. Verschiedene Formationen des<br />
Wernigeröder Kammerorchesters werden unterschiedliche<br />
Räume des Schlosses mit Musik erfüllen und die<br />
Besucher dazu einladen unter der Moderation von<br />
Orchestermanagerin Lysann Weber einen etwas<br />
anderen Rundgang durch die historischen Gemäuer zu<br />
erleben.<br />
In ähnlicher Weise sind am Freitag, 19. August auch<br />
Kinder ab 7 Jahren eingeladen so manches Schlossgeheimnis<br />
zu entlarven und durch das Schloss zu wandeln.<br />
Konzertant umrahmt werden die Openair-Opernächte<br />
auf dem historischen Schlosshof und das Kinder- und<br />
Familienprogramm von dem Eröffnungskonzert und der<br />
Last Night.<br />
Weitere Informationen zu den Schlossfestspielen:<br />
www.pkow.de<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7 75
Die Fledermaus<br />
WERNIGERÖDER<br />
SCHLOSS<br />
FESTSPIELE<br />
30. Juli – 27. August ’11<br />
Karten in der Touristinformation Wernigerode,<br />
Volksstimme Service-Stellen, Ticket Online,<br />
biber-ticket-Hotline 0 18 05 / 12 13 10<br />
www.biberticket.de, www.ticketonline.de<br />
www.pkow.de, Tel. 0 39 43 / 94 95 14<br />
76 <strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 22 (2011) 7