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Vergabekammer des Landes Brandenburg beim Ministerium für ...

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lungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb aus. Die zu gründende Gesellschaft sollte<br />

mit der Behandlung der im Landkreis <strong>des</strong> Auftraggebers anfallenden und ihm überlassenen<br />

Restabfällen einschließlich ihrer Entsorgung <strong>für</strong> den Zeitraum vom 1. Juni<br />

2005 bis 31. Dezember 2020 beauftragt werden. Nach der Ausschreibung sollten<br />

drei bis sechs Dienstleister zur Angebotsabgabe aufgefordert werden.<br />

An dem Teilnahmewettbewerb nahmen sieben Unternehmen teil, darunter die Antragstellerin.<br />

Die Antragstellerin wurde durch den Auftraggeber zur Abgabe eines ersten<br />

Angebotes, das Grundlage <strong>für</strong> weitere Verhandlungen sein sollte, aufgefordert.<br />

Nach der Einreichung <strong>des</strong> Angebotes der Antragstellerin führte der Auftraggeber mit<br />

ihr Verhandlungen am 17. November 2003 und 10. Dezember 2003 durch.<br />

Der Kreistag <strong>des</strong> Auftraggebers hatte zur zukünftigen Abfallentsorgung bereits am<br />

25. September 2002 unter der Drucksache DS-Nr. ... die europaweite Ausschreibung<br />

der Restabfallentsorgung <strong>des</strong> Landkreises ... ab 2005 mit der Beteiligung <strong>des</strong> Landkreises<br />

an einer gemischtwirtschaftlichen Gesellschaft ... beschlossen. Die Beteiligung<br />

<strong>des</strong> Landkreises an der ... sollte min<strong>des</strong>tens 25,1 % betragen.<br />

Diesen Beschluss hob der Kreistag am 12. Mai 2004 mit Beschluss DS-Nr. ... auf.<br />

Zur Begründung wurde angegeben, dass sich der politische Wille der Mitglieder <strong>des</strong><br />

Kreistages geändert habe. Das Ergebnis der Ausschreibung erfülle nicht die Erwartungen<br />

<strong>des</strong> Kreistages hinsichtlich einer preisgünstigen Lösung, verbunden mit einer<br />

größtmöglichen Transparenz und den entsprechenden Kontroll- und Einflussmöglichkeiten<br />

<strong>des</strong> Kreistages. Die vorgeschlagene Anlagengröße von bis zu 100.000 t<br />

Durchsatz führe nicht zu den erwarteten Preisvorteilen <strong>für</strong> die Gebührenzahler. Das<br />

vorgeschlagene ...-Modell berge aus der Sicht <strong>des</strong> Kreistages unkalkulierbare Risiken<br />

hinsichtlich der zu errichtenden Anlage, da nicht der Bieter, sondern ein Dritter<br />

die Anlage errichte. Dieser Dritte unterliege nicht der Einflussnahme <strong>des</strong> Landkreises<br />

und könne im Insolvenzfall zu einem erheblichen Risiko werden. Die 15-jährige Bindung<br />

an einen Bieter, der nicht gleichzeitig Errichter der Anlage sei, erscheine im<br />

Umfeld der Veränderungen im Bereich der Abfallwirtschaft als zu risikoreich. Eine<br />

vollständige Übertragung der hoheitlichen Aufgabe auf die ... bedürfe einer rechtlichen<br />

Prüfung, sei jedoch nach Kenntnis der Mitglieder <strong>des</strong> Kreistages bereits in ähnlichen<br />

Fällen erfolgt und bringe durch die privatrechtliche Organisationsformen weitere<br />

Einspareffekte.<br />

Diesem Beschluss war ein gemeinsamer Änderungsantrag der CDU- und der SPD-<br />

Fraktion <strong>des</strong> Kreistages vom 20. April 2004 vorausgegangen, der vorsah, die ... mit<br />

der Behandlung <strong>des</strong> Restabfalls <strong>des</strong> Landkreises zu beauftragen. Auf der Grundlage<br />

<strong>des</strong> Änderungsantrages hob der Kreistag in seiner Sitzung am 12. Mai 2004 (DS-Nr.:<br />

... seinen Beschluss DS-Nr.: ... über die Auflösung der ... auf und beauftragte den<br />

Landrat zur Fortsetzung der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ab 1. Juni 2004 einen<br />

neuen Geschäftsführer zu bestellen und den Liquidator abzuberufen.<br />

Mit Schreiben vom 13. Mai 2004 informierte der Auftraggeber die Antragstellerin unter<br />

Bezugnahme auf den Kreistagsbeschluss vom 12. Mai 2004 über die Aufhebung<br />

der Ausschreibung und wies darauf hin, dass der Landkreis die Leistung selbst zu<br />

deutlich geringeren Kosten durchführen könne. Es sei beabsichtigt, hierzu ein neues<br />

Vergabeverfahren einzuleiten. Der Landkreis werde seine 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />

- die ... – mit der Abfallbehandlung ab 1. Juni 2005 beauftragen.

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