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L eitfaden KRISENINTERVENTION SCHULEN - Landesschulrat für ...

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. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

L e i t f a d e n<br />

zur<br />

<strong>KRISENINTERVENTION</strong><br />

an<br />

<strong>SCHULEN</strong><br />

Schuljahr 2011/12


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Verleger: <strong>Landesschulrat</strong> <strong>für</strong> Vorarlberg, Bahnhofstraße 12, 6901 Bregenz<br />

Für den Inhalt verantwortlich: HR Dr. Maria Helbock, Bahnhofstraße 10<br />

Tel. 05574/4960-210, Handy: 0664/8109340, Email: schulpsychologie@lsr-vbg.gv.at<br />

Mitarbeit: Ing. Günter Hackenberg<br />

Dieser L<strong>eitfaden</strong> zur Krisenintervention an Schulen steht unter folgender Internetadresse auf der Homepage<br />

des <strong>Landesschulrat</strong>es <strong>für</strong> Vorarlberg als Download zur Verfügung: www.lsr-vbg.gv.at → Service → Downloads<br />

Aktualisiert im September 2011


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

INHALT<br />

Seite<br />

Ziel und Umsetzung des L<strong>eitfaden</strong>s zur Krisenintervention ................................... 3<br />

Sinn und Zweck eines Krisenplans ......................................................................... 3<br />

Krisenmanagement ................................................................................................. 3<br />

Verantwortlichkeit .................................................................................................. 4<br />

L<strong>eitfaden</strong> zur Krisenintervention und schulspezifische Umsetzung ...................... 5<br />

Krisenplan <strong>für</strong> Schulen ............................................................................................... 7<br />

Übersicht ................................................................................................................ 7<br />

Erste Maßnahmen ................................................................................................... 7<br />

- Verhalten in der Akutsituation<br />

- Schulisches Krisenmanagement durch die Schulleitung<br />

Schritte zur Krisenbewältigung und Aufarbeitung ............................................... 11<br />

- kurzfristig, mittelfristig, langfristig<br />

Tipps <strong>für</strong> den Umgang mit den Medien bei Krisenfällen ..................................... 12<br />

Schulspezifische Kontaktadressen im Krisenfall (Vorlage) .................................. 13<br />

Schulpsychologischer Dienst des <strong>Landesschulrat</strong>s <strong>für</strong> Vorarlberg ....................... 21<br />

Kriseninterventionsteam KIT Vorarlberg .............................................................. 22<br />

„Umgang mit Krisen“ ……………………………………………………………. 23<br />

Inhaltsübersicht zum Informationspaket des BMUKK (Abteilung I/9,<br />

Schulpsychologie-Bildungsberatung)<br />

ANHANG<br />

‣ Präsentations- und Plakatvorlagen zum schulischen Krisenplan<br />

‣ Checkliste und Protokollbogen <strong>für</strong> das schulische Krisenteam<br />

(Kopiervorlage <strong>für</strong> einen Doppelbogen)<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

Ziel und Umsetzung des L<strong>eitfaden</strong>s <strong>für</strong> das Vorgehen in besonderen<br />

schulischen Notfall- und Krisensituationen<br />

Sinn und Zweck eines Krisenplans<br />

Schicksalhafte Ereignisse, Notfallsituationen und schwere Krisen stellen Menschen<br />

plötzlich vor besondere Anforderungen und Belastungen. Es lässt sich<br />

nicht vorhersagen, wann, wo und in welchem Umfang sie eintreten.<br />

Durch die Konfrontation mit einem solchen traumatisierenden Geschehen entsteht<br />

eine starke Verunsicherung, wenn bewährte Handlungsmuster und Lösungsstrategien<br />

fehlen. Dadurch kann es zu unpassenden und unbedachten Reaktionen<br />

kommen, die wiederum negative Folgen sowohl <strong>für</strong> die Betroffenen als<br />

auch <strong>für</strong> die Verantwortlichen haben.<br />

Ein Krisenplan kann zur Orientierung dienen, damit beim Eintreten eines (Schadens)-Ereignisses<br />

durch besonnenes und angemessenes Handeln<br />

‣ ein Schutz gefährdeter Personen gewährleistet ist<br />

‣ Folgeschäden auf ein Minimum reduziert werden<br />

‣ spätere Vorwürfe vermeidbar sind.<br />

Krisenmanagement<br />

Ein gezieltes, situationsangepasstes schulisches Krisenmanagement auf der<br />

Grundlage eines schulspezifischen Krisenplans ist besonders auch <strong>für</strong> Schulen<br />

notwendig und hilfreich, wenn sie mit schwer wiegenden plötzlichen Ereignissen<br />

wie schweren Unfällen oder Todesfällen, Suizid, Suizidankündigungen<br />

oder Suizidgefährdungen, schweren Gewaltdelikten u.a. konfrontiert werden, bei<br />

denen ihre Schüler/innen, Lehrpersonen usw. direkt oder indirekt betroffen sind.<br />

Es kann dadurch ein rasches, strukturiertes und koordiniertes Vorgehen bei der<br />

Krisenbewältigung, bei der Aufarbeitung traumatisierender Ereignisse und bei<br />

der Planung längerfristiger Maßnahmen erreicht werden.<br />

Als hilfreich haben sich bewährt:<br />

‣ Koordiniertes Vorgehen von<br />

Schule und Schulbehörde<br />

Elternvertreter/in / Personalvertreter/in<br />

Schularzt/-ärztin / Schulpsychologe/in<br />

‣ Pressesprecher<br />

‣ Information und Gespräche mit den Lehrer/innen, mit den Eltern, mit den<br />

SchülerInnen<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 3


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

‣ Information und Gespräche<br />

mit den Lehrer/innen, mit den Eltern, mit den Schüler/innen<br />

‣ Rückmeldungen (Teambesprechungen)<br />

‣ Dokumentation, Gedächtnisprotokolle<br />

Verantwortlichkeit<br />

Verantwortlich <strong>für</strong> das unmittelbare schulische Krisenmanagement und die Koordination<br />

der Maßnahmen ist primär der Schuldirektor/die Schuldirektorin –<br />

unterstützt durch die Schulbehörde (speziell durch den/die zuständige/n LSI<br />

bzw. BSI) und je nach Bedarf durch die schulnahen Helfer (Schulpsychologen/innen,<br />

Schularzt/-ärztinnen, Beratungslehrer/innen u.a.) und durch außerschulische<br />

Expertinnen und Experten.<br />

Hilfe soll unter Ausnutzung der Ressourcen an der Schule selbst sowie je nach<br />

Anlassfall und Bedarf durch Beziehung von zuständigen und kompetenten außerschulischen<br />

Stellen geleistet werden (z.B. medizinische, psychologische,<br />

rechtliche, polizeiliche, soziale, therapeutische Hilfe).<br />

L<strong>eitfaden</strong> zur Krisenintervention und schulspezifische Umsetzung<br />

Ziel des von der Schulpsychologie erstellten L<strong>eitfaden</strong>s ist es, praktische Anregungen<br />

und Hilfestellung <strong>für</strong> Schulleiter/innen und Lehrer/innen <strong>für</strong> ein „schulisches<br />

Krisenmanagement“ zu geben, um mit besonderen Krisensituationen<br />

bestmöglichst umgehen zu können.<br />

Der L<strong>eitfaden</strong> beinhaltet wichtige Hinweise zu<br />

‣ Sofortmaßnahmen in der Akutsituation<br />

‣ Krisenmanagement durch die Schulleitung<br />

‣ Kurzfristige, mittelfristige und längerfristige Maßnahmen zur Krisenbewältigung<br />

und Aufarbeitung<br />

Checkliste <strong>für</strong> das Krisenmanagement<br />

Sie soll der Schulleitung bzw. dem schulischen Krisenteam bei jedem Ereignisfall<br />

helfen, alle wesentlichen Aspekte und Schritte zur Krisenbewältigung und<br />

Aufarbeitung zu berücksichtigen, die Vereinbarungen zu protokollieren und eine<br />

Verlaufsdokumentation zu erstellen.<br />

Die Konkretisierung bzw. die Anpassung des L<strong>eitfaden</strong>s zur Krisenintervention<br />

an die Voraussetzungen am jeweiligen Schulstandort, die regelmäßige Bekanntmachung<br />

und die laufende Aktualisierung muss durch jede Schule selbst<br />

vorgenommen werden.<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 4


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

Vorschläge zur Erstellung und Umsetzung eines schulspezifischen Krisenplans<br />

‣ Erstellung einer schulspezifischen „Notfallmappe“ mit Ergänzung des L<strong>eitfaden</strong>s<br />

a) durch eine Liste mit schulstandortspezifischen Kontaktadressen der schulinternen<br />

Helfer, z.B. Lehrpersonen mit besonderen Funktionen und Ausbildungen<br />

und der regional zuständigen schulnahen und der außerschulische<br />

Helfer (mit Kompetenzen, Erreichbarkeit usw.) – Vorlage siehe ANHANG<br />

b) durch weitere themenspezifische Informationen (Liste mit einschlägiger<br />

Literatur, Websites, Arbeitsmaterialien, Referenten, Fortbildungen, Selbsthilfegruppen<br />

u.a. - vgl. auch Informationspaket des BMUKK, Abteilung Schulpsychologie-Bildungsberatung<br />

zum Thema „Umgang mit Krisen“).<br />

‣ „Notfallvorsorge bzw. Notfalltraining“ mit dem Lehrerkollegium durch<br />

Besprechung des Kriseninterventionsplans und der schulspezifischen Handlungsmöglichkeiten<br />

bei schwer wiegenden Krisensituationen (evtl. in Zusammenarbeit<br />

mit dem Schulärztlichen Dienst und dem Schulpsychologischen<br />

Dienst).<br />

Über die Schulmedienstelle kann dazu bei Bedarf auch ein vom BMUKK,<br />

Abteilung Schulpsychologie-Bildungsberatung zur Verfügung gestelltes Impuls-<br />

und Lehrvideo mit praktischen Beispielen bezogen werden – siehe<br />

ANHANG (Informationspaket des BMUKK).<br />

‣ Laufende Aktualisierung wichtiger Inhalte (z.B. Ansprechstellen, Telefonnummern<br />

usw.)<br />

‣ Jährlicher Hinweis auf den Krisenplan <strong>für</strong> alle Mitarbeiter/innen; neue Mitarbeiter/innen<br />

damit vertraut machen<br />

‣ Wandplakat bzw. Aushänger über das Verhalten bei Notfällen und in<br />

akuten Krisen (Präsentations-/Plakatvorlagen im ANHANG)<br />

‣ Information der Schulpartner über den schulspezifischen Krisenplan<br />

‣ Teilnahme von Lehrpersonen und anderen an der Schule tätigen Personen an<br />

einschlägigen Fortbildungen.<br />

WICHTIG<br />

Schulleiter/innen und deren Stellvertreter/innen sollten die Liste mit den schulspezifischen<br />

Kontaktadressen <strong>für</strong> den Krisenfall zur möglichst schnellen Organisation<br />

und Intervention (z.B. Einberufung des schulischen Krisenteams) auch zu<br />

Hause greifbar haben.<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 5


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

SOFORTMASSNAHMEN in der Akutsituation<br />

durch den/die Ersthelfer/in<br />

Ersten Überblick gewinnen<br />

Ruhe bewahren und Panikhandlungen<br />

entgegenwirken<br />

Betroffene aus dem Gefahrenbereich bringen,<br />

weitere Gefährdungen verhindern<br />

Erste Hilfe leisten<br />

Je nach Bedarf kompetente Soforthilfe organisieren<br />

(z.B. Rettung bzw. Arzt / Ärztin / Polizei / Feuerwehr<br />

verständigen)<br />

Verständigung der Schulleitung<br />

Sicherstellen bzw. veranlassen, dass die Erziehungsberechtigten<br />

des/der betroffenen Schülers/in von<br />

kompetenten Personen verständigt werden<br />

KRISENMANAGEMENT<br />

durch die Schulleitung<br />

(Unmittelbar nach Bekannt werden des Ereignisses)<br />

Situationsklärung mit Dokumentation<br />

Mobilisierung eines schulischen Krisenteams<br />

zur Beratung, Festlegung und Koordination der<br />

kurzfristigen, mittelfristigen, längerfristigen<br />

Maßnahmen der Krisenbewältigung und der<br />

Krisenaufarbeitung<br />

‣ Krisenstrategie und Aufgabenverteilung<br />

‣ Kontakt zu weiteren Helfern und Experten<br />

aufnehmen (je nach Anlassfall und Bedarf)<br />

‣ Einleitung des Beratungs- und Begleitungsprozesses<br />

‣ Entlastung der schulischen Helfer/in sichern<br />

Verständigung<br />

‣ der zuständigen Schulbehörde (BSI, LSI,<br />

Amtsführender Präsident des LSR- jeweils im<br />

Dienstweg)<br />

‣ der Elternvertreter / evtl. Schülervertreter/in<br />

‣ der Lehrer/innen-Personalvertreter/in (falls<br />

Lehrer direkt ins Geschehen involviert waren)<br />

Koordination der Initiativen und – falls erforderlich<br />

– der Medienkontakte<br />

KURZFRISTIG<br />

Erstinformation<br />

<strong>für</strong> direkt Betroffene – persönlichen Kontakt, evtl. mit<br />

KIT<br />

<strong>für</strong> die Klasse/n - durch den Klassenvorstand oder<br />

andere kompetente Lehrperson<br />

<strong>für</strong> Lehrer/innen und Eltern - durch den/die Direktorin<br />

(evtl. zusammen mit involviertem/n Lehrerkollegen)<br />

‣ über den Vorfall und aktuellen Wissensstand (soweit<br />

es <strong>für</strong> die jeweilige Zielgruppe relevant ist)<br />

‣ Grundlegende Sachinformationen im Zusammenhang<br />

mit dem Geschehen<br />

‣ Einzel- und Gruppengespräche<br />

‣ Hinweise und Vorbereitung <strong>für</strong> die nächsten Initiativen<br />

(z.B. Trauergottesdienst und Beerdigung)<br />

Bei Bedarf Zusammenarbeit mit Experten<br />

MITTELFRISTIG<br />

Aufarbeitung des Ereignisses<br />

mit den Schülern/innen, Lehrern/innen und Eltern<br />

(nach Planung u. Koordination des schulischen Krisenteams)<br />

‣ Gemeinsame Besprechung aller direkt betroffenen,<br />

in der/den jeweiligen Klasse/n unterrichtenden Lehrer<br />

zur Koordination der Maßnahmen/Hilfen im<br />

Unterricht oder bei Schulprojekten.<br />

‣ Zusammenarbeit mit Experten/innen<br />

‣ Rückmeldungen und Abschlussgespräch<br />

LANGFRISTIG<br />

Initiativen zur Prävention, Schulentwicklung<br />

Seite 7<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst ÜBERSICHT


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

VERHALTEN IN DER AKUTSITUATION<br />

1. ÜBERBLICK gewinnen<br />

• Was ist passiert?<br />

• Wo ist der Ort des Geschehens?<br />

• Wer ist in Gefahr?<br />

• Wer ist verletzt?<br />

• Welche Verletzungen?<br />

2. HILFE leisten<br />

• Ruhe bewahren und einer Panik entgegenwirken<br />

• Betroffene und gefährdete Personen aus dem<br />

Gefahrenbereich bringen<br />

• Akutgefahr vermindern, evtl. Erste Hilfe<br />

• sich um Verletzte kümmern bis fachliche Hilfe da ist<br />

3. HELFER organisieren, je nach Bedarf<br />

FEUERWEHR Tel. 122<br />

POLIZEI Tel. 133<br />

RETTUNG Tel. 144<br />

Krisenintervention und und Notfallseelsorge (KIT)<br />

über Rettungszentrale Tel. 05522 / 201<br />

Prakt. Arzt/Ärztin<br />

(Schul)Psychologe/in<br />

4. SCHULLEITUNG verständigen<br />

Direktor/in Tel....................................................................<br />

Stellvertretung Tel. ...........................................................<br />

Benachrichtigung der Eltern von betroffenen Schülern<br />

durch qualifizierte Person/en<br />

bei Todesfall durch Gendarmerie – eventuell in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kriseninterventionsteam KIT<br />

SCHULISCHES KRISENMANAGEMENT<br />

durch die Schulleitung<br />

RASCHEN ÜBERBLICK GEWINNEN UND SOFORT REAGIEREN<br />

Situationsklärung mit Dokumentation<br />

BENACHRICHTIGEN<br />

Zuständige(n) BSI bzw. LSI<br />

Schulpartner (Elternvertreter, Klassen-, Schulforum, SGA)<br />

Personalvertretung (wenn Lehrpersonen mit betroffen sind)<br />

SCHULISCHES KRISENTEAM EINBERUFEN UND LEITEN<br />

Aufgaben:<br />

Beratung, Festlegung und Koordination der Maßnahmen zur Bewältigung<br />

und Aufarbeitung des Ereignisses<br />

Krisenstrategie gemeinsam erarbeiten<br />

kurzfristige, mittelfristige, längerfristige Initiativen<br />

Kontakt zu weiteren Helfern und Experten<br />

Einleitung des Beratungs- und Begleitungsprozesses<br />

Entlastung der schulischen Helfer sichern<br />

Ablaufschritte und Protokoll laut CHECKLISTE<br />

KOORDINIEREN der Maßnahmen und der Informationsweitergabe<br />

(bei Bedarf auch Medieninformation)<br />

Seite 9<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst ÜBERSICHT


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

Schritte zur<br />

Krisenbewältigung und Aufarbeitung<br />

Kurzfristig<br />

Erstinformation<br />

a) <strong>für</strong> Schüler/innen<br />

durch den Klassenvorstand oder andere kompetente Lehrperson/en, bei Bedarf in<br />

Zusammenarbeit mit Experten/innen<br />

b) <strong>für</strong> Lehrer/innen und Eltern<br />

durch den/die Direktor/in (evtl. zusammen mit den involvierten Lehrerkollegen/<br />

-innen)<br />

‣ über den Vorfall und aktuellen Wissensstand (soweit es <strong>für</strong> die jeweilige<br />

Zielgruppe relevant ist)<br />

‣ Grundlegende Sachinformationen im Zusammenhang mit dem Geschehen<br />

‣ Einzel- und Gruppengespräche<br />

‣ Hinweise und Vorbereitung <strong>für</strong> die nächsten Initiativen<br />

(z.B. Besuchsdienst, Trauergottesdienst und Beerdigung)<br />

Bei Bedarf Zusammenarbeit mit Experten/innen<br />

Mittelfristig<br />

Aufarbeitung des Ereignisses<br />

mit den Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern<br />

(nach Planung u. Koordination des Krisenteams)<br />

‣ Gemeinsame Besprechung aller direkt betroffenen, in der/den jeweiligen Klasse/n<br />

unterrichtenden Lehrer/innen zur Koordination der Maßnahmen/Hilfen im Unterricht<br />

oder bei Schulprojekten<br />

‣ Zusammenarbeit mit Experten<br />

‣ Rückmeldungen und Abschlussgespräch<br />

Langfristig<br />

Initiativen zur Prävention, Schulentwicklungsprojekte<br />

z.B. Projekte mit Klassen, Elternabend, Lehrer/innen-Fortbildungen, Arbeitsgruppen u.a.<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 11


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

Tipps <strong>für</strong> den Umgang mit Medien<br />

in Krisensituationen<br />

! Bei einer Krise, einem Konflikt oder einem Unglück gilt gegenüber den Medien<br />

vor allem eine Devise: Agieren statt reagieren.<br />

! Im Krisenmanagement ist Tempo gefragt. Geschwindigkeit vor Vollständigkeit,<br />

lautet das oberste Gebot.<br />

! Wichtig ist geschlossenes Auftreten. Dazu zählen rechtzeitige Rollen- und<br />

Kompetenzverteilung ebenso wie das Festlegen der internen Kommunikation<br />

und etwaiger Sprachregelungen.<br />

! Schaffen Sie im Ernstfall innerhalb kürzester Zeit eine Informations- und<br />

Kommunikationsinfrastruktur.<br />

+ Argumente und Informationsmaterialien rasch aufbereiten. Wer nicht mit<br />

schnellen Informationen zur Stelle ist, hat bei Medien Terrain verloren, das<br />

kaum oder überhaupt nicht wieder gut zu machen ist.<br />

+ Klare, unmissverständliche Information ist gefragt. Wer es nicht versteht,<br />

selbst bei komplexen Sachverhalten präzise und nachvollziehbare Darstellungen<br />

oder Erklärungen zu präsentieren, verliert.<br />

+ Fachausdrücke oder technische Definitionen müssen erläutert und interpretiert<br />

werden. Verwenden Sie ganz bewusst einfache, griffige und plakative Erklärungsmodelle.<br />

+ Mögliche Krisenszenarien lassen sich in ruhigeren Zeiten entwerfen, einschätzen<br />

und trainieren. So ist man – mit verschiedenen Lösungsansätzen in<br />

der Lade – auf mögliche negative Ereignisse oder Situationen vorbereitet.<br />

- Verhaltensmuster wie Abschotten, Untertauchen oder Nicht-Erreichbarkeit<br />

sind als Taktik oder Strategie völlig ungeeignet und daher zu verwerfen.<br />

- Die schlimmsten „Killer-Phrasen“, die man in Krisenfällen anwenden kann,<br />

sind: „Nein, dazu sage ich nichts ...“ oder „Kein Kommentar!“ Vergessen Sie<br />

sofort diese Floskeln.<br />

- Vermeiden Sie es bei heiklen, öffentlichkeitswirksamen Themen unbedingt, ein<br />

Medium zu bevorzugen, z.B. über „Exklusiv-News“. Sie machen sich alle anderen<br />

Medien zum Feind.<br />

Quellennachweis:<br />

Heinz Fischer: 100 Tipps <strong>für</strong> die Medienarbeit. Leykam Buchverlag, Graz 2001<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 12


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

Ansprechstellen zur Unterstützung in schulischen Krisensituationen<br />

Stand 03.10.11<br />

Schulbehörde<br />

Funktion/Dienststelle Name Adresse Ort Telefon Handy<br />

<strong>Landesschulrat</strong> <strong>für</strong> Vorarlberg<br />

Direktorin des<br />

<strong>Landesschulrat</strong>s<br />

Landesschulinspektorin (LSI)<br />

<strong>für</strong> allgem. Pflichtschulen<br />

LSI <strong>für</strong> Sonderpädagogik und<br />

Integration<br />

Mag. Dr. Evelyn Marte-<br />

Stefani<br />

Bahnhofstraße 12 6900 Bregenz 05574/4960-500 0664/8109301<br />

Karin Engstler Bahnhofstraße 12 6900 Bregenz 05574/4960-310 0664/8109315<br />

Günter Gorbach Bahnhofstraße 12 6900 Bregenz 05574/4960-340 0664/8109310<br />

LSI <strong>für</strong> Berufsschulen Karl-Hermann Benzer Bahnhofstraße 12 6900 Bregenz 05574/4960-330 0664/8109321<br />

LSI <strong>für</strong> AHS Mag. Dr. Christine Schreiber Bahnhofstraße 12 6900 Bregenz 05574/4960-350 0664/8109350<br />

LSI <strong>für</strong> mittlere und höhere<br />

technische und gewerbliche<br />

Lehranstalten, Handelsschulen<br />

und Handelsakademien<br />

LSI <strong>für</strong> humanberufliche<br />

Schulen<br />

Bezirksschulräte<br />

DI Walter Herbolzheimer Bahnhofstraße 12 6900 Bregenz 05574/4960-370 0664/8109312<br />

Mag. Christine Schneider-<br />

Sagmeister<br />

Bahnhofstraße 12 6900 Bregenz 05574/4960-390 0664/8109311<br />

Bezirksschulinspektoren<br />

(BSI) Bezirk Bregenz<br />

Wolfgang Rothmund<br />

Christian Kompatscher<br />

Bahnhofstraße 41<br />

6900 Bregenz<br />

05574/4951-52755<br />

05574/4951-52750<br />

0664/8109316<br />

0664/8109314<br />

BSI Bezirk Dornbirn Arno Wohlgenannt Claudiastraße 2 6850 Dornbirn 05572/308-53750 0664/8109317<br />

BSI Bezirk Feldkirch Mag. Maria Kolbitsch-Rigger Schlossgraben 1 6800 Feldkirch 05522/3591-54750 0664/8109318<br />

BSI Bezirk Bludenz Judith Sauerwein Schloss-Gayenhof-Platz 2 6700 Bludenz 05552/6136-51750 0664/8109319<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst KRISENPLAN FÜR <strong>SCHULEN</strong> - Kontaktadressen


. KRISENPLAN AN <strong>SCHULEN</strong> .<br />

Ansprechstellen zur Unterstützung in schulischen Krisensituationen<br />

Stand 03.10.11<br />

Schulpsychologischer Dienst<br />

Name Adresse Ort Telefon / Handy<br />

Landesreferentin<br />

<strong>für</strong> Schulpsychologie –<br />

Bildungsberatung im LSR<br />

Abteilungsleitung<br />

Bezirksstellen<br />

Beratungsstelle Bregenz<br />

Dr. Maria Helbock<br />

Dr. Max Haid<br />

Mag. Tamara Feurstein<br />

Mag. Petra Tonetti<br />

<strong>Landesschulrat</strong><br />

Bahnhofstraße 10<br />

6901 Bregenz 05574/4960-210<br />

0664 / 810 93 40<br />

Kapuzinergasse 1 6900 Bregenz 05574/58674<br />

Beratungsstelle Dornbirn MMag. Daniela Bickel Realschulstraße 6 6850 Dornbirn 05572/28148<br />

Beratungsstelle Feldkirch Univ.-Doz. Dr. Walter Bitschnau Carinagasse 11 6800 Feldkirch 05522/76168<br />

Beratungsstelle Bludenz<br />

Dr. Martin Nikolussi<br />

Mag. Dr. Brigitta Amann<br />

Josef-Wolf-Platz 2 6700 Bludenz 05552/63863<br />

Psychologinnen des Österreichischen Zentrums <strong>für</strong> psychologische Gewaltprävention im Schulbereich (ÖZPGS)<br />

Zentrale der Schulpsychologie-<br />

Bildungsberatung<br />

Dr. Christine Lenz Bahnhofstraße 10 6901 Bregenz 0664 / 810 93 60<br />

Beratungsstelle Dornbirn Mag. Tina Salzgeber Realschulstraße 6 6850 Dornbirn 0664 / 810 93 61<br />

Beratungsstelle Feldkirch Mag. Carina Kerle, MA Carinagasse 11 6800 Feldkirch 0664 / 810 93 62<br />

Schulärztlicher Dienst (Namen und Erreichbarkeit der jeweils zuständigen Schulärzte / Schulärztinnen sind den Schulen bekannt)<br />

Landesschularztreferent Dr. med. Helmut Bertolini <strong>Landesschulrat</strong><br />

Bahnhofstraße 12<br />

6901 Bregenz 05574/42204<br />

0664/2002149<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst KRISENPLAN FÜR <strong>SCHULEN</strong> - Kontaktadressen


. Krisenintervention an Schulen .<br />

Beratungslehrer/innen (nur <strong>für</strong> Pflichtschulen zuständig)<br />

Schuljahr 2011/12<br />

Stammschule der Beratungslehrer/innen ist die Heilstättenschule Carina<br />

6800 Feldkirch, St.-Antoniusstraße 7<br />

Direktion: Christine Schillings<br />

Tel. Nr. 05522/73508, Mobil 0664/6255820, E-Mail: direktion@lscar1.snv.at<br />

Bezirk Bludenz<br />

Susanne Ammann 0664/6255 821 susanne.ammann@lscar1.snv.at<br />

Cornelia Caldonazzi 0664/6255 822 cornelia.caldonazzi@lscar1.snv.at<br />

Herbert Fink 0664/6255 861 herbert.fink@lscar1.snv.at<br />

Bezirk Feldkirch<br />

Herbert Fink 0664/6255 861 herbert.fink@lscar1.snv.at<br />

Walter Metzler 0664/6255 823 walter.metzler@lscar1.cnv.at<br />

Dr. Markus Schatzmann 0664/6255 022 markus.schatzmann@lscar1.snv.at<br />

Ursula Schöch 0664/6255 860 ursula.schoech@lscar1.cnv.at<br />

Martin Türtscher 0664/6255 829 martin.tuertscher@lscar1.cnv.at<br />

Lisa Zechner 066476255 014 elisabeth.zechner@lscar1.cnv.at<br />

Bezirk Dornbirn<br />

Judith Bohle-Nußbaumer 0664/2688 701 judith.bohle@lscar1.snv.at<br />

Dagmar Feurstein 0664/6255 825 dagmar.feurstein@lscar1.cnv.at<br />

Mag. Birgit Längle 0664/6255 824 birgit.laengle@lscar1.cnv.at<br />

Gabriele Müller-Klagian 0664/6255 012 gabriele.mueller@lscar1.cnv.at<br />

Dietmar Stockklauser 0664/2688 662 dietmar.stockklauser@lscar1.snv.at<br />

Bezirk Bregenz<br />

Mag. Dietmar Fesenmeier 0664/6255 826 dietmar.fesenmeier@lscar1.cnv.at<br />

Günther Grabner 0664/6255 859 guenther.grabner@lscar1.cnv.at<br />

Armin Hartmann 0664/6255 020 armin.hartmann@ lscar1.cnv.at<br />

Mag. Birgit Längle 0664/6255 024 birgit.laengle@lscar1.cnv.at<br />

Mag. Karin Matt-Schwendinger 0664/6255 828 karin.matt@lscar1.cnv.at<br />

Andrea Moosbrugger 066476255 011 andrea.moosbrugger@lscar1.cnv.at<br />

Serpil Polat 066476255 013 serpil.polat@lscar1.cnv.at<br />

Eva Maria Reitmann 0664/6255 839 eva-maria.reitmann@lscar1.cnv.at<br />

Elke Spiegel 0664/6255 818 elke.spiegel@lscar1.cnv.at<br />

MMag. Michaela Uitz 0664/2676 122 michaela.uitz@lscar1.snv.at<br />

Krisenbegleitlehrer/in<br />

Judith Fischer 0664/6255 019 judith.fischer@lscar1.cnv.at<br />

Peter Mayrhofer 0664/6255 858 peter.mayrhofer@lscar1.cnv.at<br />

Assistenzlehrerinnen000000 <strong>für</strong> Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung<br />

Dagmar Juiatti 0664/6255 021 dagmar.juriatti@lscar1.cnv.at<br />

Daniela Schäfer 0664/2688 128 daniela.schaefer@lscar1.snv.at<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 15


. Krisenintervention an Schulen .<br />

Standortspezifische KONTAKTADRESSEN in Krisenfällen<br />

Notfallhilfe (jederzeit erreichbar)<br />

Tel. Nr.<br />

EURO-NOTRUF 112<br />

FEUERWEHR 122<br />

POLIZEI<br />

Hinweis: Über die Gendarmerie Notrufnummer können<br />

rund um die Uhr auch die Adressen von verfügbaren Krisendiensten<br />

im Land erfahren werden<br />

133<br />

RETTUNG 144<br />

ARZTNOTDIENST 141<br />

KIT-Team (Krisenintervention und Notfallseelsorge)<br />

Bietet psychosoziale Betreuung unmittelbar nach einem<br />

traumatischen Ereignis<br />

Familienkrisendienst (schnelle und unbürokratische Hilfe<br />

bei akuten Konfliktsituationen, in denen das Wohl des<br />

Kindes oder Jugendlichen gefährdet ist)<br />

an Wochenenden und Feiertagen durchgängig und an<br />

Wochentagen zwischen 18.00 und 8.00 Uhr morgens<br />

05522/3510-364<br />

Erreichbar über die Telefonseelsorge,<br />

alle Gendarmerieposten<br />

und über das KIT<br />

Telefonseelsorge, Kinder- und Jugendtelefon 142<br />

Schulinterne Helfer/innen und Fachleute im Schulbereich<br />

Name bzw. Institution<br />

Tel. Nr.<br />

Schularzt/-ärztin<br />

Schulpsychologe/in<br />

Für den Bezirk zuständige Schulpsychologe/in ..................<br />

Landesreferat des Schulpsychologischen Dienstes .............. Tel. 05574/ 4960-210<br />

oder 0664 / 810 93 40<br />

Beratungslehrer/in<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 17


. Krisenintervention an Schulen .<br />

Behörden<br />

Name bzw. Institution<br />

Tel. Nr.<br />

Bezirksschulrat<br />

Jugendwohlfahrt in der zuständigen Bezirkshauptmannschaft<br />

/ 8 – 18 Uhr<br />

(u.a. Familien-Krisendienst, Wohn- und Auffanggruppen)<br />

Weitere Ansprechstellen zur Beratung, Weitervermittlung und Hilfe in<br />

Krisenfällen<br />

Name bzw. Institution<br />

Tel. Nr.<br />

Krisenambulanz des KH Maria Ebene<br />

(bei Suchtproblematik)<br />

Psychiatrische Ambulanz des LKH Rankweil<br />

(u.a. bei Suizidproblematik)<br />

Institut <strong>für</strong> Sozialdienste, regionale Beratungsstelle<br />

05522/72746<br />

05522/403-0<br />

Kinder- und Jugendanwalt 05522/84900<br />

Elternvertretung, Lehrer/Innenvertretung<br />

Name<br />

Tel. Nr.<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 19


Krisenintervention an Schulen<br />

Schulpsychologischer Dienst<br />

Hilfestellungen in besonderen schulischen Krisensituationen<br />

Der Schulpsychologische Dienst ist eine <strong>für</strong> Schulen zuständige und kostenlose Service- und<br />

Beratungseinrichtung bei psychologischen Fragen und Problemstellungen. In besonderen Krisensituationen<br />

muss jeweils <strong>für</strong> den spezifischen Fall abgeklärt werden, ob und wie eine<br />

schulpsychologische Hilfestellung erfolgen soll bzw. kann.<br />

‣ Die Schulpsychologen/innen führen Erstgespräche mit der Person, die in einem<br />

„schulischen Krisenfall“ Hilfe sucht (telefonisch oder vor Ort).<br />

‣ Schulpsychologische Unterstützung und evtl. Begleitung im Krisenmanagement –<br />

falls dies seitens der Schule gewünscht wird<br />

z.B. durch Beratung des Direktors bzw. einer Lehrperson, durch beratende Mitarbeit<br />

im schulischen Krisenteam<br />

‣ Psychologische Arbeit mit Betroffenen (Schüler, Lehrpersonen) zur Unterstützung<br />

und/oder zur Begleitung bei der Aufarbeitung des krisenhaften Geschehens (einzeln,<br />

in Gruppen, mit der Klasse), z.T. in Zusammenarbeit mit anderen Helfern.<br />

‣ Beratende und/oder aktive Mithilfe bei längerfristigen Maßnahmen, die im Zusammenhang<br />

bzw. als Folge einer bestimmten schulischen Krisensituation initiiert<br />

werden. (z.B. Projekte, Informationen)<br />

‣ Mithilfe in der Kompetenzerweiterung bezüglich psychologischer Grundkenntnisse<br />

im Umgang mit Krisen und krisenhafter Entwicklungen (Fachinformationen, Referate,<br />

Teilnahme an Konferenzen, an schulischen und interdisziplinären Teamgesprächen<br />

u.a.)<br />

‣ Längerfristige psychotherapeutische Betreuung (nur vereinzelt möglich)<br />

Erreichbarkeit der Schulpsychologie im Krisenfall<br />

Telefonisch an der <strong>für</strong> den Schulbezirk zuständigen schulpsychologischen Beratungsstelle.<br />

Da die Schulpsycholog/inn/en wegen Außendiensten nicht jederzeit erreichbar sind, kann bei<br />

Bedarf von der Zentralstelle des Schulpsychologischen Dienstes im <strong>Landesschulrat</strong><br />

(Tel. 05574/4960-210 oder Handy-Nr. 0664/8109340) eine raschest mögliche Kontaktaufnahme<br />

eines Schulpsychologen / einer Schulpsychologin organisiert oder evtl. eine andere<br />

Hilfeleistung vermittelt werden.<br />

Telefonnummern des Schulpsychologischen Dienstes in allen Bundesländern (Zentralstellen)<br />

VORARLBERG:<br />

Burgenland: 02682 / 710-131<br />

Kärnten: 0463 / 56659<br />

Niederösterreich: 02742 / 280-4700<br />

Oberösterreich: 0732 / 7071-2321<br />

05574/ 4960-210 (Bezirksstellen siehe Adressteil im Krisenplan)<br />

Salzburg: 0662 / 8083-4221<br />

Steiermark: 0316 / 345-199<br />

Tirol: 0512 / 576561<br />

Wien: 01 / 52525 / 77505<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 21


Krisenintervention an Schulen<br />

Krisenintervention & Notfallseelsorge (KIT) - Vorarlberg<br />

Die Krisenintervention & Notfallseelsorge (KIT) ist eine Organisation, die Menschen, die in<br />

eine Krise geraten sind, hilft. Die psychosoziale Betreuung unmittelbar nach einen traumatischen<br />

Ereignis soll helfen, die akute Belastung der Betroffenen zu verringern und Folgeerkrankungen<br />

zu vermeiden.<br />

Aufgaben des KIT<br />

KIT sieht den Menschen in seiner ganzheitlichen Dimension. Durch eine rasche Intervention<br />

unmittelbar nach einem traumatischen Erlebnis versuchen die Mitarbeiter, akute Belastungen<br />

zu mindern und mögliche Folgewirkungen (z.B. posttraumatische Belastungsstörungen) zu<br />

vermeiden.<br />

Meist ist keine Psychotherapie notwendig, um das Erlebte zu verarbeiten, sondern eine kurzfristige<br />

psychosoziale Hilfestellung. KIT empfiehlt bei Bedarf weiterführende Betreuungsdienste.<br />

Ein KIT-Team kann ausschließlich über die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle alarmiert werden.<br />

Notruf: 122 und 144<br />

Telefonnummer 05522 / 201 (= Rettungs- und Feuerwehrleitstelle)<br />

Organisation<br />

KIT wird von folgenden Trägerorganisationen geleitet:<br />

Caritas, Katholische Kirche, Evangelische Kirche H.B., Rotes Kreuz, Feuerwehr, Bergrettung,<br />

Wasserrettung, Ärztekammer (Notfallreferat), Verband der Psychotherapeuten, Gendarmerie,<br />

Institut <strong>für</strong> Sozialdienste<br />

Diese Trägerorganisationen geben den rechtlichen und organisatorischen Rahmen <strong>für</strong> die<br />

Tätigkeiten von KIT vor. Der/die Vorsitz wird alle 2 Jahre alternierend gewählt..<br />

Derzeitiger Vorsitzender: Dr. Stefan Allgäuer (Geschäftsführer des Instituts <strong>für</strong> Sozialdienste)<br />

Die operativen Geschäfte werden von dem/der KIT-Koordinator/in geführt. Diese/r wird von<br />

den Trägerorganisationen einstimmig bestellt.<br />

Derzeitige Koordinatorin: Isabel Meunier, BA Tel. 05522/3510-364, Mobil: 0664/6255529<br />

KIT-Büro: Krisenintervention Notfalleelsorge Vorarlberg (Landesfeuerwehrschule)<br />

6800 Feldkirch, Florianistraße 1, Email: office@kit-vorarlberg.at<br />

Die Mitarbeiter kommen aus den verschiedensten Berufen: Krankenschwestern, Priester, Psychotherapeuten,<br />

Mitglieder von Einsatzorganisationen, Angestellte, Hausfrauen, Sozialarbeiter.<br />

Sie stehen in regionalen 2-er Teams 24 Stunden an 365 Tagen in Bereitschaft.<br />

Quelle: http://www.kit-vorarlberg.at<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 22


Krisenintervention an Schulen<br />

Informationen zum Umgang mit Krisen und Katastrophen<br />

Die Internetseite der Schulpsychologie-Bildungsberatung zum „Umgang mit Krisen und Katastrophen“<br />

finden Sie unter http://www.schulpsychologie.at/krisen<br />

Informationspaket des BMUKK, Abteilung I/9 - Schulpsychologie-Bildungsberatung<br />

Dieses Informationspaket enthält folgende Bausteine:<br />

Themenblock 1: Krisen-, Suizid-, Gewaltprävention<br />

1. Seminarvideo „Was jetzt tun?“<br />

2. L<strong>eitfaden</strong> der Schulpsychologie-Bildungsberatung: „Soforthilfe in Krisensituationen“<br />

3. „Suizidprävention in Österreich“. Eine Darstellung des Kriseninterventionszentrums Wien<br />

von Univ.Prof. Dr. Gernot Sonneck, Uni Wien<br />

4. Überblick über hilfreiche Broschüren der Schulpsychologie-Bildungsberatung<br />

Themenbereich 2: Traumabewältigung<br />

1. Folienvorlagen „Posttraumatische Reaktionen. Die Erinnerung an die Katastrophe –<br />

Kinder lernen damit zu leben“ von Dr. Brigitte Lueger-Schuster, Uni Wien<br />

2. „Die sieben Säulen der Zukunft“. Broschüre der Schulpsychologie-Bildungsberatung zum<br />

Umgang mit Terrordrohung und Zukunftsangst<br />

3. Video „Wie redet man mit Kindern nach Terrorberichten im Fernsehen?“<br />

Die Videos können auch bei der Vorarlberger Schulmedienstelle entlehnt werden:<br />

Nr. 42 8872 Video „Was jetzt tun?“<br />

Nr. 42 8873 Video „Wie redet man mit Kindern nach Terrorberichten im Fernsehen?“<br />

Schulmedienstelle, Vorarlberger Landhaus, 6901 Bregenz<br />

Tel. 05574/511-22155, Fax: 05574/511-22169,<br />

Internet: www.vorarlberg.at/vorarlberg/bildung_schule/schule/schulmediencenter/start.htm<br />

Weitere Fachinformationen und Arbeitsmaterialien / Auswahl von Internetadressen:<br />

www.krisenintervention.tsn.at (Krisenintervention an Schulen – Webbasierte Handmappe<br />

mit Checklisten <strong>für</strong> Lehrkräfte)<br />

www.notfallpsychologie.at (Notfallpsychologischer Dienst Österreich)<br />

http://www.notfallseelsorge.de Inhaltsverzeichnis Kinder<br />

http://www.arbeitskreis-krisenintervention.de<br />

http://www.krisenintervention-muenchen.de<br />

http://www.veid.de/1042.0.html (Richtlinien <strong>für</strong> das Verhalten in der Schule nach Suizid)<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Seite 23


Krisenintervention an Schulen<br />

Verhalten bei Notfällen<br />

und in akuten Krisensituationen<br />

‣ Überblick gewinnen<br />

• Was ist passiert?<br />

• Wo ist der Ort des Geschehens?<br />

• Wer ist in Gefahr?<br />

• Wer ist verletzt?<br />

• Welche Verletzungen?<br />

‣ Hilfe leisten<br />

• Ruhe bewahren und einer Panik entgegen wirken<br />

• Betroffene und gefährdete Personen aus dem<br />

Gefahrenbereich bringen<br />

• Akutgefahr vermindern, evtl. Erste Hilfe leisten<br />

• sich um Verletzte kümmern bis fachliche Hilfe da ist<br />

‣ Helfer/in organisieren, je nach Bedarf<br />

Euro-Notruf Tel. 112<br />

Feuerwehr Tel. 122<br />

Polizei Tel. 133<br />

Rettung Tel. 144<br />

(Schul-)Arzt/Ärztin ......................................................................<br />

(Schul-)Psychologe/in ................................................................<br />

Krisenintervention und Notfallseelsorge (KIT) Vorarlberg wird<br />

bei Bedarf über die Rettungskräfte zum Einsatz gerufen<br />

(Tel. 05522 / 201).<br />

‣ Schulleitung verständigen<br />

Direktor/in: Tel. ............................................................................<br />

Bei Nichterreichbarkeit:<br />

Stellvertretung: Tel. .....................................................................<br />

Benachrichtigung der Eltern von betroffenen Schüler/innen durch<br />

qualifizierte Person/en<br />

(bei Todesfall durch Gendarmerie – eventuell in Zusammenarbeit mit<br />

dem Kriseninterventionsteam KIT)<br />

Präsentations- und Plakatvorlage


Krisenintervention an Schulen<br />

Schulisches Krisenmanagement<br />

durch die Schulleitung<br />

Raschen Überblick gewinnen und sofort reagieren<br />

Situationsklärung mit Dokumentation<br />

Benachrichtigen<br />

Zuständige(n) BSI bzw. LSI<br />

Schulpartner (Elternverein, Klassenforum, Schulforum-SGA)<br />

Personalvertretung (wenn Lehrpersonen mit betroffen sind)<br />

Schulisches Krisenteam einberufen und leiten<br />

Aufgaben:<br />

Beratung, Festlegung und Koordination der Maßnahmen zur<br />

Bewältigung und Aufarbeitung des Ereignisses<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Krisenstrategie gemeinsam erarbeiten<br />

(kurzfristige, mittelfristige, längerfristige Initiativen)<br />

Kontakt zu weiteren Helfern und Experten<br />

Einleitung des Beratungs- und Begleitungsprozesses<br />

Entlastung der schulischen Helfer sichern<br />

Ablaufschritte und Protokoll laut CHECKLISTE<br />

Koordinieren der Maßnahmen und der Informationsweitergabe<br />

(bei Bedarf auch Medieninformation)<br />

Präsentations- und Plakatvorlage


Krisenintervention an Schulen<br />

Schritte zur<br />

Krisenbewältigung und Aufarbeitung<br />

Kurzfristig<br />

Erstinformation<br />

<strong>für</strong> Schüler<br />

durch den Klassenvorstand oder andere kompetente Lehrperson/innen<br />

<strong>für</strong> Lehrer/innen und Eltern<br />

durch den/die Direktor/in (evtl. zusammen mit Lehrerkollegen/-innen)<br />

‣ über den Vorfall und aktuellen Wissensstand (soweit es <strong>für</strong> die jeweilige<br />

Zielgruppe relevant ist)<br />

‣ Grundlegende Sachinformationen im Zusammenhang mit dem Geschehen<br />

‣ Einzel- und Gruppengespräche<br />

‣ Hinweise und Vorbereitung <strong>für</strong> die nächsten Initiativen<br />

(z.B. Besuchsdienst, Trauergottesdienst und Beerdigung)<br />

Bei Bedarf Zusammenarbeit mit Experten/innen<br />

Mittelfristig<br />

Aufarbeitung des Ereignisses<br />

mit den Schülern, Lehrern und Eltern<br />

(nach Planung u. Koordination des Krisenteams)<br />

‣. Gemeinsame Besprechung aller direkt betroffenen, in der/den jeweiligen<br />

Klasse/n unterrichtenden Lehrer/innen zur Koordination<br />

der Maßnahmen/Hilfen im Unterricht oder bei Schulprojekten.<br />

‣ Zusammenarbeit mit Experten/innen<br />

‣ Rückmeldungen und Abschlussgespräch<br />

Langfristig<br />

Initiativen zur Prävention, Schulentwicklungsprojekte<br />

Präsentations- und Plakatvorlage


Krisenintervention an Schulen<br />

CHECKLISTE UND PROTOKOLLBOGEN<br />

<strong>für</strong> das schulische Krisenteam<br />

Mitglieder des Krisenteams <strong>für</strong> das „Krisenmanagement“<br />

(Schulleiter/in, bestimmte Lehrperson/en an der Schule sowie bei Bedarf situationsspezifisch z.B.<br />

Schularzt/-ärztin, Schulpsychologe/in, Beratungslehrer/in, weitere/r Experte/in)<br />

Name und Funktion<br />

Erreichbarkeit / Tel. Nr.<br />

1. KLÄRUNG der akuten Problemlage, des Geschehens, des (Schadens)Ereignisses<br />

(evtl. detaillierte Aufzeichnungen als Beilage in diesen Bogen einlegen)<br />

Abgeklärt durch Datum <br />

WAS ist passiert?<br />

WO?<br />

WANN?<br />

<br />

Betroffene/Beteiligte<br />

<br />

Bereits eingesetzte<br />

Maßnahmen und Hilfen<br />

2. HELFER/IN bzw. EXPERTE/IN, die zur Bewältigung und Aufarbeitung des Geschehens<br />

(zusätzlich) benötigt werden<br />

Name, Tel.Nr. verständigt von am <br />

Pädagogische Hilfe<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Medizinische Hilfe<br />

Psychologische Hilfe<br />

Rechtliche Hilfe<br />

Polizeiliche Hilfe<br />

Soziale Hilfe<br />

andere Hilfen<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Krisenplan-Checkliste Seite 1


Krisenintervention an Schulen<br />

3. SOFORTIGE MASSNAHMEN<br />

Erstinformationen<br />

über den Vorfall und den aktuellen Wissensstand (Sachinformationen und Hinweise auf<br />

nächste Initiativen, soweit es <strong>für</strong> die jeweilige Zielgruppe relevant ist),<br />

evtl. in Zusammenarbeit mit inner- und außerschulischen Experten<br />

<br />

Zuständige Behörde<br />

(BSI bzw. LSI)<br />

durch wen in welcher Form wann<br />

Schulleitung<br />

<br />

Lehrkörper Schulleitung<br />

<br />

Eltern Schulleitung<br />

und/oder<br />

Klassenvorstand<br />

bzw. Klassenlehrer/in<br />

Schüler/innengruppe<br />

Klasse(n)<br />

Klassenvorstand<br />

bzw. Klassenlehrer/in<br />

<br />

Medieninformation<br />

(bei Bedarf)<br />

Schulleitung<br />

Einzelgespräche mit<br />

Betroffenen<br />

mit wem<br />

durch wen, in welcher Form wann<br />

<br />

mit Lehrer/in<br />

<br />

mit Eltern<br />

<br />

mit Schüler/in<br />

<br />

mit<br />

_____________<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Krisenplan-Checkliste Seite 2<br />

-


Krisenintervention an Schulen<br />

4. SITUATIONSBEZOGENE WEITERE INITIATIVEN UND MASSNAHMEN ZUR<br />

AUFARBEITUNG (mittel- und längerfristig)<br />

Unterstützung, Betreuung, Beratung, Therapie<br />

(<strong>für</strong> einzelne Schüler/in, <strong>für</strong> die Klasse, <strong>für</strong> Lehrer/in)<br />

durch wen<br />

wann<br />

<br />

<br />

_____________________________________<br />

<br />

_____________________________________<br />

<br />

_____________________________________<br />

Aktivitäten, Veranstaltungen, Projekte<br />

(z.B. Besuchsdienst, Gottesdienstgestaltung ....)<br />

_____________________________________<br />

_____________________________________<br />

Längerfristig (z.B. Veranstaltungen und Projekte<br />

zur Prävention, zur Schulentwicklung usw.)<br />

<br />

_____________________________________<br />

<br />

_____________________________________<br />

Weitere Planungspunkte und Organisation:<br />

Koordinationsbesprechungen der schulinternen und schulexternen Helfer/innen betreffend<br />

Initiativen<br />

Hilfe und Entlastung <strong>für</strong> Helfer/innen (z.B. Supervision)<br />

Rechtzeitige Klärung von Finanzierungsfragen (z.B. <strong>für</strong> Expertenhonorare, Projektkosten,<br />

....)<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Krisenplan-Checkliste Seite 3


Krisenintervention an Schulen<br />

5. RÜCKMELDUNGEN UND ABSCHLUSSBESPRECHUNG<br />

mit den Verantwortlichen und Beteiligten der Krisenintervention<br />

Datum Gesprächsteilnehmer inhaltliche Zusammenfassung<br />

6. ANMERKUNGEN, evtl. weitere Planung, Konsequenzen u.a.<br />

LSR <strong>für</strong> Vorarlberg / Schulpsychologischer Dienst Krisenplan-Checkliste Seite 4

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