Reflexe Ausgabe September 2007 - vdms
Reflexe Ausgabe September 2007 - vdms
Reflexe Ausgabe September 2007 - vdms
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<strong>Reflexe</strong><br />
v e r b a n d d e r m e d i z i n i s c h e n m a s s e u r e d e r s c h w e i z<br />
<strong>vdms</strong><br />
Zeitschrift<br />
für physikalische Therapie<br />
V E R B A N D<br />
SEPTEMBER <strong>2007</strong><br />
• WISSEN<br />
Neurolymphatische<br />
Reflexpunkte<br />
• GEIST & PSYCHE<br />
Emotional Freedom<br />
Techniques TM<br />
• PRAXIS<br />
Sekundäres<br />
Armlymphödem<br />
• KONTAKT<br />
Deutsches Institut für<br />
Ortho-Bionomy ®<br />
• <strong>vdms</strong><br />
setzt IMPULSE<br />
Impuls-Tag und<br />
Impuls-Abende 2008<br />
• WEITERBILDUNG<br />
Ayurveda-TherapeutIn<br />
V E R B A N D P R A X I S<br />
T H E M A<br />
<strong>Reflexe</strong>
01.2003<br />
geht, geht weit<br />
17 MEDIZIN & GESCHICHTE<br />
Ortho-Bionomy®<br />
E U R O L Y M P H<br />
Geißeln<br />
A T I S<br />
der<br />
C H<br />
Menschheit<br />
E R E F L E X P U N K T E<br />
D I E M U S K U L A T U R – V O R D E R A N S I C H T<br />
domastoideus<br />
ackenstrecker<br />
ackenbeuger<br />
inor<br />
laris<br />
ialis<br />
erior<br />
uppe<br />
ngus<br />
achii<br />
teres<br />
atus<br />
oidei<br />
ceps<br />
orius<br />
cilis<br />
mius<br />
leus<br />
erior<br />
soas<br />
acus<br />
uppe<br />
unkt<br />
abel<br />
uppe<br />
denlatur<br />
uppe<br />
imus<br />
REFLEXE SEPTEMBER ? <strong>2007</strong> V I E N R H B A A LT N D<br />
2<br />
THEMA PRAXIS VERBAND<br />
4 WISSEN<br />
Dr. med. Klaus G. Weber:<br />
Neurolymphatische Reflextherapie<br />
7 FÜR SIE GELESEN<br />
Neurolymphatische Reflexpunkte<br />
nach Chapman & Goodheart<br />
8 FORSCHUNG<br />
Marlene Bierer-Fischer: Ist das<br />
Gehirn ein soziales Konstrukt?<br />
10 GEIST & PSYCHE<br />
Erich Keller: Emotional Freedom<br />
Techniques<br />
13 DISKUSSION<br />
Die Prinzipien der Wundheilung<br />
14 ERNÄHRUNG<br />
Junges Gemüse – Frische Früchte<br />
15 MENSCH & ARBEIT<br />
Entschleunigung – Wer langsam<br />
Thema: <strong>Reflexe</strong><br />
Subclavius<br />
Zwerchfell<br />
Levator scapulae<br />
W I S S E N<br />
NEUROLYMPHATISCHE<br />
REFLEXPUNKTE<br />
Kaumuskulatur<br />
Deltoideus<br />
Die Neurolymphatische Reflextherapie wird<br />
seit bald 100 Jahren im Rahmen der Osteopathie<br />
praktiziert. Sie ist aber auch Teil<br />
der Kinesiologie. Ihr grosser Nutzen liegt<br />
in der Diagnostik und der Therapie organischer<br />
und funktioneller Beschwerden.<br />
Mehr auf S. 4<br />
18 METHODENPORTRÄT<br />
Erich Weiß: Die Manipulativmassage<br />
– zum 10. Todestag<br />
des Schweizer Massagearztes<br />
Dr. med J. C. Terrier<br />
22 PRAXIS<br />
Peter Volk: Die Behandlung des<br />
sekundären Armlymphödems nach<br />
Mammaamputation<br />
29 RATGEBER<br />
Aktuelle Büchertipps:<br />
• Selbsthilfe in Gruppen<br />
• Krankenkasse<br />
• Rezeptfrei gesund mit Schweizer<br />
Hausmitteln<br />
29 KONGRESS<br />
• 5. Windener Lymphtag<br />
30 KONTAKT<br />
Das Deutsche Institut für<br />
Teres major<br />
Supraspinatus<br />
Arm<br />
M E T H O D E N P O R T R ÄT<br />
Trapezius<br />
kranaler Anteil<br />
Pectoralis minor<br />
Popliteus<br />
Pectoralis major<br />
pars sternalis<br />
Pectoralis major<br />
pars clacicularis<br />
Latissimus dorsi<br />
Supinator<br />
Trapezius mittlerer<br />
und kaudaler Anteil<br />
Triceps<br />
Latissimus dorsi<br />
Quadratus lumborum<br />
Tibialis anterior<br />
Gluteus medius<br />
und minimus<br />
Priformis<br />
DIE MANIPULATIVMASSAGE<br />
NACH DR. MED. J. C. TERRIER<br />
Peroneus Gruppe<br />
Flexor hallucis longus<br />
Flexor hallucis brevis<br />
Opponens pollicis<br />
Die Manipulativmassage nach Terrier ist<br />
eine propriozeptionsfördernde, schmerztherapeutische<br />
Weichteiltechnik für Gelenke<br />
und Wirbelsäule. Fachleute sind sich einig:<br />
Sie stellt eine der bewährtesten, komplexesten<br />
und logischsten Techniken dar.<br />
Mehr auf S. 18<br />
32 VERBAND <strong>vdms</strong><br />
• Weiterbildungsprogramm 2008<br />
32 • <strong>vdms</strong> setzt Impulse: Impuls-Tag<br />
und Impuls-Abende 2008<br />
34 • Mitglieder für Mitglieder<br />
• Schulbesuch bei der Prophylaxe<br />
• Kurznachrichten<br />
35 PORTRÄT<br />
André Benoit: «Einfach nur schön»<br />
36 WEITERBILDUNG<br />
• Ausbildungslehrgang zum/zur<br />
Ayurveda-Therapeuten<br />
• Herzliche Gratulation zur<br />
bestandenen BeBo®-Prüfung!<br />
37 • Neues im Kursangebot bis<br />
Jahresende<br />
38 • Was ist Rebounding?<br />
39 AGENDA<br />
• Fort- & Weiterbildungen <strong>2007</strong>/08<br />
• Kongresse & Co.<br />
• Links<br />
W E I T E R B I L D U N G<br />
AUSBILDUNG ZUM<br />
AYURVEDATHERAPEUTEN<br />
Das grosse Interesse an den Kursen zum<br />
Ayurveda hat den <strong>vdms</strong> bewogen, zusammen<br />
mit der Europäischen Akademie<br />
für Ayurveda eine umfassende, fundierte<br />
Ausbildung zum Ayurveda-Therapeuten<br />
anzubieten.<br />
Mehr auf S. 37<br />
uere<br />
latur<br />
inis<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong><br />
Titelbild: «Wir bekennen Farbe», so lautet Tensor das fasciae Jahresthema latae <strong>2007</strong> des <strong>vdms</strong>. Das ist ein<br />
berufspolitisches, aus- und weiterbildungsorientiertes, dienstleistungsbezogenes Versprechen<br />
– ja Bekenntnis gar – wie auch Philosophie. © fotolia.de Mehr auf S. 3<br />
© Deutsches Institut für Ortho-Bionomy ®<br />
Dr.med. Klaus G. Weber Michaela Wiese<br />
V O R S C H A U D E Z . 2 0 0 7<br />
THEMA: Schmerz
Liebe Leserinnen<br />
und Leser<br />
«Wir bekennen Farbe»,<br />
so lautet das Jahresthema <strong>2007</strong><br />
des <strong>vdms</strong>. Das ist ein berufspolitisches,<br />
aus- und weiterbildungsorientiertes,<br />
dienstleistungsbezogenes<br />
Versprechen – ja Bekenntnis gar –<br />
wie auch Philosophie.<br />
So halten Sie heute die Verbandszeitschrift<br />
im neuen Kleid und Farben in der<br />
Hand. Der neue, farbige, inhaltlich und<br />
gestalterisch attraktivere Auftritt der «<strong>Reflexe</strong>»<br />
ist auch als Symbol zu sehen.<br />
traktiv und einladend zu gestalten. Gerade<br />
diese Farbe der Dienstleistung ist für den<br />
<strong>vdms</strong> Bekenntnis und Auftrag.<br />
Farben sind in ihrer Physikalität Bewegung,<br />
Bewegung von Licht in unterschiedlicher<br />
Länge und Geschwindigkeit.<br />
Auch der <strong>vdms</strong> will bewegen. Anregen,<br />
stimulieren und Impulse setzen. Das kann<br />
– darf – muss auch kontrovers, entsprechend<br />
– und gegensprechend, schliesslich<br />
komplementär sein: Farben sind komplementär.<br />
Der <strong>vdms</strong> will genau dies künftig<br />
zu Gunsten der erwähnten Ziele verstärkter<br />
zeigen.<br />
Farben – Licht – Bewegung. Wie alles<br />
was in der Natur geschieht, vollzieht sich<br />
M W E I D R I B Z IE N K E & N G N E S N C H FA I C R H B E T ! E E V D E I R TO B A R N I A D L<br />
als Ausgleich von polaren – scheinbaren<br />
Die Themen und Rubriken werden ab<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong> jeweils einer spezifischen<br />
– Gegensätzen. Licht – Dunkelheit, Wärme<br />
– Kälte, Anziehungskraft – Fliehkraft (zen-<br />
3<br />
Grundfarbe zugeordnet. Das erleichtert<br />
trifugal, zentripetal), Ein- / Ausatmen, der<br />
nicht nur den rascheren Zugang zu einem<br />
Herzschlag. Es gibt kein physiologisches,<br />
Beitrag, gibt klare Übersicht und vermit-<br />
kein physikalisches System ohne die Regu-<br />
telt Ordnung, Struktur und Zuteilung. Dies<br />
lation zwischen zwei Polen. Diese Regula-<br />
◗ Jo Marty, Präsident,<br />
– Farbe sei Dank – ohne streng, stur, flach<br />
tion – wenn beide Pole sein dürfen – ergibt<br />
für den Vorstand und<br />
zu wirken. Allegorisch steht genau dies<br />
schliesslich Harmonie. Der <strong>vdms</strong> will die<br />
das Sekretariat<br />
auch in der Absicht des <strong>vdms</strong>. Ein vertrau-<br />
Harmonie anstreben, indem frecher, ke-<br />
des <strong>vdms</strong><br />
ensvoller rasch agierender und nie sturer<br />
cker, selbstbewusster, bunter die Pole der<br />
Ansprechpartner für die kompetente Fach-<br />
notwendigen Gegensätze gelebt, angeregt,<br />
frau, den versierten Therapeuten zu sein.<br />
integriert werden dürfen, können.<br />
I M P R E S S U M<br />
Aktuelle <strong>Ausgabe</strong>: <strong>September</strong> <strong>2007</strong>,<br />
Nr. 130, 28. Jahrgang<br />
Auflage: 1500 Exemplare<br />
Erscheinungsweise: 4mal jährlich<br />
Herausgeber<br />
Verband der medizinischen Masseure der<br />
Schweiz <strong>vdms</strong><br />
Schachenallee 29<br />
CH-5001 Aarau<br />
Telefon 062 823 02 70<br />
Fax 062 823 06 22<br />
info@<strong>vdms</strong>.ch; www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Redaktion<br />
Mirjam Infanger-Christen (mic; Leitung);<br />
Paola Giannini Sidler (Kantonsmanagement);<br />
Beatrice Widmer (Inseratewesen)<br />
Preise Abonnement<br />
Inland: Fr. 50.– pro Jahr, inkl. Porto<br />
Ausland: auf Anfrage<br />
Insertionspreise <strong>2007</strong><br />
Verlangen Sie unser Informationsblatt für<br />
Inserenten!<br />
Gestaltung<br />
grafik & design, Stäfa<br />
Druck<br />
Engelberger Druck AG, Stans<br />
Ebenfalls als Symbol anzusehen: die Vielfalt<br />
der Beiträge, die profund von erfahrenen<br />
Experten verfasst werden. Auch der<br />
<strong>vdms</strong>, der von allen Fachverbänden der<br />
medizinischen Masseure und wohl auch<br />
anderer Therapeutengruppen das umfangreichste,<br />
vielseitigste Aus- und Weiterbildungsprogramm<br />
anbietet und durchführt,<br />
entschied sich seit Jahren, ausschliesslich<br />
mit den besten Referenten mit der tiefsten<br />
Fachkenntnis zusammenzuarbeiten. Diese<br />
schätzen den hohen Kenntnisstand und<br />
den besonderen Grad des Interesses der<br />
Seminarteilnehmer/innen als einzigartige<br />
«Farbnote» des <strong>vdms</strong>-Ausbildungszentrums<br />
in Aarau. Apropos Aarau: Sie haben<br />
sicherlich die neuen Farben der Kurs- und<br />
Erholungsräume mit Wohlgefallen bemerkt?<br />
In jedem <strong>Reflexe</strong> sollen die Dienstleistungen<br />
des <strong>vdms</strong> für seine Mitglieder<br />
eine eigene Farbe ausstrahlen. Übertragbar<br />
auch dies auf die klare Zielsetzung des<br />
<strong>vdms</strong>: Verschiedene Fachgruppen sowie<br />
die Mitarbeiterinnen des Sekretariates (bestimmt<br />
für alle Besucher echte Farbtupfer<br />
an Umgänglichkeit, Dienstleistungsorientiertheit<br />
und Erfahrung) arbeiten an Modellen<br />
und Konzepten, um den Verband<br />
für alle Mitglieder und Interessenten at-<br />
Die Farben der «<strong>Reflexe</strong>» in ihrer besonderen<br />
Bedeutung, wobei wir uns dabei<br />
an dem grossen Schweizer Farbforscher<br />
Prof. Dr. Max Lüscher orientieren:<br />
l Blau: Einordnung, Ruhe, Zufriedenheit,<br />
innere Ordnung, Klarheit<br />
l Orange: Anregung, Aktivität, Selbstsicherheit,<br />
Stärke<br />
l Gelb: Veränderung, innere Gelöstheit,<br />
Freiheit, Lösungsorientierung<br />
l Grün: Ausgeglichenheit, Festigkeit,<br />
Beachtung, Tätigkeit<br />
Dass Farben auf uns Menschen wirken<br />
wusste schon Goethe, dass Farben ein<br />
Schlüssel zur Aktivität, zur Orientierung,<br />
zu Tatendrang und Entspannung sein<br />
können hat Prof. Dr. Max Lüscher wissenschaftlich<br />
zweifelsfrei belegt.<br />
Dass Sie als <strong>vdms</strong>-Mitglied, als Leser/in<br />
dieser Zeitschrift, eine Farbe aussenden,<br />
die uns wichtig und wertvoll<br />
ist, ist für uns klar. Wenn wir mit dieser<br />
Zeitschrift im neuen Kleide, mit unseren<br />
Anstrengungen zum attraktivsten Verband<br />
der Medizinischen Masseure für Sie einen<br />
Farbtupfer in Ihren Alltag schenken, freut<br />
uns dies ganz besonders.<br />
l<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
W I S S E N T H E M A<br />
Neurolymphatische Reflexpunkte<br />
Die Therapie mit neurolymphatischen Reflexpunkten<br />
ist eine spezielle Massagetechnik, die sich aus<br />
der Osteopathie weiterentwickelt hat. Sie wird<br />
heute im Rahmen der Ortho-Bionomy praktiziert,<br />
einem komplexen System manueller Techniken.<br />
Über die neurolymphatischen Reflexpunkte<br />
werden Störungen innerer Organe wie auch des<br />
Bewegungsapparats positiv beeinflusst.<br />
◗ Dr. med. Klaus G. Weber<br />
4<br />
Geschichte<br />
Der amerikanische Osteopath Dr. Fran-<br />
des «Becken-Schilddrüsen-Syndroms» zur<br />
globalen Stoffwechselaktivierung und Um-<br />
tan an eine Belastung der Ileozäkalklappe<br />
oder bei Schmerzen an der unteren Spitze<br />
cis Chapman entdeckte zu Beginn des 20.<br />
stimmung.<br />
des Schulterblattes an die Adduktoren des<br />
Jahrhunderts, dass Störungen innerer<br />
Oberschenkels?<br />
Organe von genau abgegrenzten Verquellungszonen<br />
an der Oberflächenfaszie be-<br />
Dr. Charles Owens sammelte und veröffentlichte<br />
Chapmans Entdeckungen.<br />
Wirkmechanismen<br />
gleitet werden. Er untersuchte diese Verquellungen<br />
systematisch hinsichtlich ihrer<br />
Beziehungen zu anderen Körperstrukturen<br />
Owens «endokrine» Interpretation der Wirkungen<br />
der neurolymphatischen Reflexzonen<br />
ist nach heutigem Kenntnisstand über-<br />
Chapman-Punkte<br />
Die Wirkung der Chapman-Punkte auf<br />
und in ihrer diagnostischen und therapeu-<br />
holt. Gleichwohl fand die Methode wegen<br />
die inneren Organe lässt sich zum großen<br />
tischen Bedeutung.<br />
ihrer praktischen Relevanz u.a. Eingang in<br />
Teil auf segmentalreflektorische Mecha-<br />
die reguläre osteopathische Ausbildung.<br />
nismen zurückführen. Das wird deutlich,<br />
Seine Erfahrungen ordnete er einem<br />
wenn man sich die Lage und Zuordnung<br />
«neurolymphatischen Reflexgeschehen» zu:<br />
1964 stellte der amerikanische Chiro-<br />
der dorsalen Zonen für die inneren Organe<br />
«Lymphatisch»: Chronische Belastungen<br />
praktor George J. Goodheart neurolympha-<br />
ansieht. So ist die dorsale Dickdarmzone<br />
und krankhafte Veränderungen innerer Or-<br />
tische Punkte zur Beeinflussung der Musku-<br />
praktisch identisch mit der BGM-Zone für<br />
gane mit lymphatischer Beteiligung führen<br />
latur vor. Als Mitbegründer der angewandten<br />
den Dickdarm. Daneben spielen Verknüp-<br />
zu einer gleichzeitigen lymphatischen Ver-<br />
Kinesiologie ging es ihm um die muskulären<br />
fungen aus der embryologischen Entwick-<br />
quellung der dazugehörigen reflektorisch<br />
Bezüge der Punkte mehr zu diagnostischen<br />
lung und über die vegetative und hormo-<br />
verbundenen oberflächlichen Zonen. Um-<br />
denn zu therapeutischen Zwecken.<br />
nelle Regulation eine Rolle.<br />
gekehrt erreichen wir therapeutisch über<br />
die Zonen die inneren Organsysteme. Die<br />
In der Ortho-Bionomy, einer ressour-<br />
Insbesondere die Behandlungsgruppen<br />
Allgemeinreaktionen und die anfängliche<br />
cenorientierten weichen manuellen Be-<br />
zeigen, dass Chapman auf weitere empi-<br />
Ödemausschwemmung nach der Behand-<br />
handlungsmethode, die aus der Osteopa-<br />
rische Zusammenhänge, vielleicht auf<br />
lung bestätigen die Annahme, dass lym-<br />
thie weiterentwickelt wurde, nutzen wir<br />
Kenntnisse der traditionellen Naturheil-<br />
phatisch bzw. im Zwischenzellraum Wir-<br />
heute die neurolymphatischen Punkte so-<br />
kunde zurückgriff. In der Gruppe für den<br />
kungen erzielt werden.<br />
wohl zur Behandlung innerer Organe wie<br />
Verdauungstrakt spielt zum Beispiel die<br />
«Neuro»: Ein viszerofasziales, das in-<br />
für den Bewegungsapparat. Viele Punkte<br />
Schilddrüse eine wichtige Rolle. Sie ist zwar<br />
nere Organ mit der Oberflächenfaszie<br />
für die inneren Organe und die Muskula-<br />
kein Verdauungsorgan, ihre Störungen ge-<br />
verbindendes Reflexgeschehen ist zu ver-<br />
tur liegen an der jeweils gleichen Stelle.<br />
hen aber mit erheblichen Veränderungen<br />
muten, weil nach Stimulation der Chap-<br />
der Verdauungsfunktionen einher.<br />
man Punkte innerhalb von Sekunden kör-<br />
Besonders interessant ist die Verknüp-<br />
perliche Reaktionen auf die Behandlung<br />
fung beider Anwendungsmöglichkeiten<br />
Unerklärbar bleibt bisher, warum die<br />
nachweisbar sind. Es handelt sich nicht<br />
in der Praxis, da sie immer wieder unser<br />
Chapman-Punkte anatomisch genau defi-<br />
um einen Reflex im engsten Sinne wie<br />
Verständnis der Wechselwirkungen der<br />
niert in sehr kleinen Arealen liegen, wäh-<br />
beim Patellarsehnenreflex.<br />
parietalen mit den viszeralen Körper-<br />
rend die Segmentinervation große Flächen<br />
strukturen bereichert. Bei anhaltenden<br />
versorgt. Die Genauigkeit geht so weit, dass<br />
Neben Einzelpunkten beschrieb Chap-<br />
Muskelbeschwerden lohnt der Blick auf<br />
sich auf den ventralen Dickdarmzonen die<br />
man Funktionsgruppen wie die endokrine<br />
die Muskel- und die Organkarte um Quer-<br />
Lage des Dickdarmabschnittes feststellen<br />
Gruppe, die Infektionsgruppe, die Gruppe<br />
verweise zu suchen. Wer denkt schon bei<br />
lässt, in dem die jeweilige Störung (Ver-<br />
für die Verdauung und die große Gruppe<br />
Oberarm- und Schulterschmerzen spon-<br />
krampfung, Entzündung, Polyp etc.) liegt.<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
C H A P M A N - P U N K T E I N V O R D E R A N S I C H T<br />
paarige Organe sind auf jeweils beiden Seiten repräsentiert<br />
C H A P M A N - P U N K T E I N V O R D E R A N S I C H T<br />
Tonsille Ohr<br />
Tonsille<br />
Zunge<br />
offene Ileocöcalklappe Zunge<br />
offene Ileocöcalklappe<br />
Schilddrüse<br />
Armneuralgie/Brust<br />
Schilddrüse<br />
Armneuralgie/Brust<br />
Neurasthenie<br />
Neurasthenie<br />
Leber/Gallenblase<br />
Leberschwäche<br />
Leber/Gallenblase<br />
Pankreas<br />
Leberschwäche<br />
geschlossene Ileocöcalklappe<br />
Pankreas<br />
geschlossene Ileocöcalklappe<br />
Nebenniere<br />
Ohr<br />
Appendix/Mesoappendix<br />
Nebenniere<br />
Niere<br />
Appendix/Mesoappendix<br />
Blase<br />
Niere<br />
Blase<br />
offene Ileocöcalklappe<br />
offene Ileocöcalklappe<br />
Bauchdecke/Leistenring<br />
Prostata/Uterus<br />
Bauchdecke/Leistenring<br />
Prostata/Uterus<br />
Ovar (neben Symphyse)<br />
Ovar (neben Symphyse)<br />
Prostata/Ligamentum Latum<br />
(Tractus iliotibialis)<br />
Prostata/Ligamentum Latum<br />
(Tractus iliotibialis)<br />
rechte Dickdarmflexur<br />
rechte Dickdarmflexur<br />
geschlossene Ileocöcalklappe<br />
geschlossene Ileocöcalklappe<br />
paarige Organe sind auf jeweils beiden Seiten repräsentiert<br />
Nase<br />
Rachen Nase<br />
Rachen<br />
Speiseröhre<br />
Nasennebenhöhle/Kehlkopf<br />
Speiseröhre<br />
Arm<br />
Nasennebenhöhle/Kehlkopf<br />
Arm<br />
Kleinhirn<br />
Kleinhirn<br />
Nacken<br />
Nacken Auge/Bindehaut<br />
Auge/Bindehaut<br />
Bronchien/Speiseröhre/<br />
Herz<br />
obere<br />
Bronchien/Speiseröhre/<br />
Lunge<br />
untere Herz Lunge<br />
obere Magensekretion Lunge<br />
untere Magentonus Lunge<br />
Magensekretion<br />
Milz Magentonus<br />
Milz Dünndarm<br />
Dünndarm<br />
Pylorus<br />
atonischer Blase Dickdarm<br />
Blase<br />
Harnröhre<br />
Myom<br />
Harnröhre<br />
Enddarm<br />
Myom<br />
Sigma<br />
Enddarm<br />
Sigma<br />
Dickdarm<br />
Pylorus<br />
atonischer Dickdarm<br />
Dickdarm<br />
linke Dickdarmflexur<br />
linke Dickdarmflexur<br />
Leistendrüse/Weißfluß<br />
Leistendrüse/Weißfluß<br />
01.2003<br />
© Deutsches Institut für Ortho-Bionomy ®<br />
01.2003 Dr.med. Klaus G. Weber Michaela Wiese<br />
© 72108 Deutsches Rottenburg Institut Tel. für 0 Ortho-Bionomy 74 72 - 2 47 96 ®<br />
Dr.med. Klaus G. Weber Michaela Wiese<br />
72108 Rottenburg Tel. 0 74 72 - 2 47 96<br />
Abb. 1 Neurolymphatische Reflexpunkte für die inneren Organe nach Chapman<br />
N E U R O L Y M P H A T I S C H E R E F L E X P U N K T E<br />
F ÜN R E UD RI E O LM Y UM SPKH UA LTA I TS UC R H E – RVE OF RL ED XE PR UA N KS TI CE<br />
H T<br />
F Ü R D I E M U S K U L A T U R – V O R D E R A N S I C H T<br />
Levator Subclavius scapulae<br />
Sternocleidomastoideus<br />
Levator scapulae<br />
Nackenstrecker<br />
Sternocleidomastoideus<br />
Nackenbeuger<br />
Nackenstrecker<br />
Teres minor<br />
Nackenbeuger<br />
Subscapularis<br />
Teres minor<br />
Brachioradialis<br />
Subscapularis<br />
Serratus Brachioradialis anterior<br />
Adduktoren<br />
Serratus anterior<br />
Gruppe<br />
Flexor pollicis longus<br />
Adduktoren Biceps Gruppe brachii<br />
Flexor Pronator pollicis longus teres<br />
Biceps brachii<br />
Pronator Infraspinatus teres<br />
Infraspinatus<br />
Rhomboidei<br />
Rhomboidei<br />
Quadriceps<br />
Quadriceps Sartorius<br />
Gracilis<br />
Gastrocnemius Sartorius<br />
Gracilis Soleus<br />
Tibialis Gastrocnemius posterior<br />
Soleus<br />
Tibialis posterior<br />
Psoas<br />
Iliacus<br />
Psoas<br />
Sakrospinale Gruppe<br />
Iliacus<br />
Sakrospinale<br />
Orientierungspunkt<br />
Gruppe<br />
Nabel<br />
Orientierungspunkt<br />
Sakrospinale Gruppe Nabel<br />
Sakrospinale Beckenbodenmuskulatur<br />
Gruppe<br />
Beckenbodenmuskulatur<br />
Ischiocrurale Gruppe<br />
Ischiocrurale Gruppe<br />
Gluteus maximus<br />
Gluteus maximus<br />
schräge und quere<br />
Bauchmuskulatur<br />
schräge und quere<br />
Bauchmuskulatur<br />
Rectus abdominis<br />
Rectus abdominis<br />
Subclavius<br />
Zwerchfell<br />
Zwerchfell<br />
Kaumuskulatur<br />
Deltoideus<br />
Kaumuskulatur<br />
Deltoideus<br />
Teres major<br />
Teres Supraspinatus major<br />
Arm<br />
Supraspinatus<br />
Trapezius<br />
Arm<br />
kranaler Anteil<br />
Trapezius<br />
Pectoralis<br />
kranaler Anteil<br />
minor<br />
Popliteus Pectoralis minor<br />
Pectoralis major<br />
Popliteus pars sternalis<br />
Pectoralis major<br />
Pectoralis pars sternalis major<br />
pars clacicularis<br />
Pectoralis Latissimus major dorsi<br />
pars Supinator clacicularis<br />
Latissimus dorsi<br />
Supinator Trapezius mittlerer<br />
und kaudaler Anteil<br />
Triceps Trapezius mittlerer<br />
und Latissimus kaudaler dorsi Anteil<br />
Triceps<br />
Latissimus Quadratus lumborum dorsi<br />
Quadratus Tibialis anterior lumborum<br />
Tibialis Gluteus anterior medius<br />
und minimus<br />
Gluteus Priformismedius<br />
und minimus<br />
Peroneus Priformis Gruppe<br />
Flexor hallucis longus<br />
Peroneus Flexor hallucis Gruppe brevis<br />
Flexor Opponens hallucis pollicis longus<br />
Flexor hallucis brevis<br />
Opponens pollicis<br />
Tensor fasciae latae<br />
Tensor fasciae latae<br />
01.2003<br />
© Deutsches Institut für Ortho-Bionomy ®<br />
01.2003 Dr.med. Klaus G. Weber Michaela Wiese<br />
© 72108 Deutsches Rottenburg Institut Tel. für 0 Ortho-Bionomy 74 72 - 2 47 96 ®<br />
Dr.med. Klaus G. Weber Michaela Wiese<br />
72108 Rottenburg Tel. 0 74 72 - 2 47 96<br />
Abb. 2 Neurolymphatische Reflexpunkte für die Muskulatur nach Goodheart<br />
R E F L E X P U N K T E T H E M A<br />
5<br />
Gooodheart-Punkte<br />
Für die Muskelpunkte scheinen segmentalreflektorische<br />
Mechanismen eine<br />
geringere Rolle zu spielen. Muskel-Faszienketten,<br />
in deren Verlauf die Punkte<br />
liegen spielen eine viel größere Rolle. Oft<br />
liegen die Muskelzonen faszial in Verlängerung<br />
der jeweiligen Muskeln oder als<br />
«Gegenpunkte» in den Antagonisten.<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Die Einsatzmöglichkeiten der neurolymphatischen<br />
Punkte sind weit gefächert.<br />
Sie unterstützen unter anderem<br />
● die regelrechte Funktion der inneren<br />
Organe<br />
● die Wohlspannung und Koordination<br />
der Muskulatur<br />
● das vegetative Nervensystem und die<br />
Stressverarbeitung<br />
● die Aktivierung des Stoffwechsels<br />
● die hormonelle Regulation<br />
Behandlungsregeln<br />
Die Organ-Punkte sind in primäre und<br />
sekundäre Zonen unterteilt, wobei die weniger<br />
wichtigen sekundären meist auf der<br />
Körperrückseite liegen. Bei den Muskelpunkten<br />
ist die Wertigkeit weniger deutlich<br />
unterschieden.<br />
Aktive Zonen sind schon bei leichtem<br />
Druck sehr empfindlich und weisen einen<br />
nachklingenden Schmerz auf. Sie sind<br />
deutlich abgegrenzt und kaum verschieblich.<br />
Seltener können derb verquollene<br />
Zonen erst ab der 2. oder 3. Behandlung<br />
schmerzhaft werden.<br />
Die Behandlungsdauer darf pro Punkt<br />
10 Sekunden nicht überschreiten. Bei vegetativ<br />
labilen Patienten empfehlen wir eine<br />
Erstbehandlung mit nur wenigen Punkten<br />
um ihre Reaktion kennen zu lernen.<br />
Bei Ausbleiben einer dauerhaften Besserung<br />
muss eine weitere medizinische<br />
Abklärung erfolgen.<br />
Nach jeder Behandlung muss der Patient<br />
reichlich Wasser trinken. Damit vermeiden<br />
Sie unangenehme Begleitreaktionen.<br />
Behandlungsbeispiele<br />
Rotationseinschränkung der HWS:<br />
Die Behandlung von Rotationseinschränkungen<br />
der HWS zeigt die Effektivität<br />
der neurolymphatischen Reflexpunkte.<br />
Mehr als die Hälfte aller Patienten profitiert<br />
davon. Die Zone Nasennebenhöhle wirkt<br />
zugleich auf die tiefe Nackenmuskulatur,<br />
die Extensoren, Flexoren und Rotatoren<br />
des Nackens. Sie liegt auf der Halbierungslinie<br />
am Unterrand des Schlüsselbeins<br />
bzw. am Oberrand der zweiten Rippe, der<br />
ersten dort tastbare Rippe. Aktive Punkte<br />
imponieren als sehr druckempfindliche,<br />
derbe, gerstenkorn- bis bohnengroße, wenig<br />
verschiebliche Knötchen.<br />
Behandlung:<br />
Um den Punkt nach den Prinzipien<br />
der Ortho-Bionomy schmerzarm, besser<br />
schmerzfrei zu behandeln, nähern wir<br />
das umliegende Gewebe der Chapman-<br />
Zone an. Wir bauen dem Reflexpunkt ein<br />
«Nest». Der Patient liegt auf dem Rücken,<br />
die Behandlerin steht gegenüber der Befundseite.<br />
Sie ertastet die aktive Zone.<br />
Mit der anderen Hand zieht sie den Arm<br />
des Patienten leicht so zu sich hin, bis die<br />
Zone unter ihrem Tastfinger optimal entspannt<br />
ist. Sie verweilt ruhig 10 – 15 Sekunden<br />
auf dem Punkt oder massiert ihn<br />
ganz sanft wie bei einer Lymphdrainage.<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
R E F L E X P U N K T E T H E M A<br />
Danach überprüft man vorsichtig die<br />
Beweglichkeit zunächst in die freie Richtung,<br />
anschließend in die vorher eingeschränkte<br />
Richtung.<br />
Zwei ungewöhnliche Behandlungsbeispiele:<br />
In einem Kurs übten wir kurz die<br />
Behandlung am Punkt Nasennebenhöhle.<br />
Beim nächsten Seminar erzählte eine<br />
Teilnehmerin, dass sie zu ihrem großen<br />
Erstaunen nach 10 Jahren ihren Geruchssinn<br />
wiedererhalten habe. Leider habe das<br />
einer Fraktur operativ verblockt<br />
worden waren und alle<br />
ihre massive Dreheinschränkungen<br />
dadurch verursacht<br />
sahen. Über den neurolymphatischen<br />
Punkt wurden die<br />
anderen Nackenabschnitte<br />
so entlastet, dass sie die Einschränkung<br />
weit gehend zu<br />
kompensieren vermochten. l<br />
Abb. 3. Entlastung des<br />
Punktes Nasennebenhöhle/<br />
auch zu einer Gewichtszunahme geführt,<br />
tiefe Nackenmuskulatur<br />
da das Essen wieder besser schmeckte.<br />
Literatur<br />
Weber K., Bayerlein R.: Neurolympha-<br />
Nach einem Vortrag bat mich eine Zu-<br />
Chaitow, L.: Neuromuskuläre Techniken in<br />
tische Reflextherapie nach Chapman<br />
6<br />
hörerin, den Punkt bei ihr zu demonstrieren.<br />
Die Bewegungseinschränkung bes-<br />
der manuellen Medizin und Osteopathie,<br />
München: Urban & Fischer, 2002<br />
und Goodheart, Anwendungen in der<br />
Ortho-Bionomy, Osteopathie und ange-<br />
serte sich sofort. Drei Monate später kam<br />
Owens, Ch.: An Endocrine Interpretation<br />
wandten Kinesiologie; Sonntag, Stuttg-<br />
sie, weiter beschwerdefrei, in ein Seminar<br />
of Chapman‘s <strong>Reflexe</strong>s. 2nd ed. Chat-<br />
art 2. Auflage <strong>2007</strong><br />
und berichtete, dass drei Halswirbel nach<br />
tanooga, TN, Chattanooga Printing &<br />
Weber, K., Wiese, M.; Weiche manuelle<br />
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Dr. med. Klaus G. Weber<br />
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Walther, D. S.: Applied Kinesiology, Systems<br />
DC, Pueblo Colorado 1998<br />
Weber K., Wiese M.: Kraniosakrale Therapie,<br />
Ressourcenorientierte Behandlungskonzepte,<br />
Springer Heidelberg 2003<br />
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2. Auflage Stuttgart 2006<br />
Wiese M, Weber K. Dynamische und energetische<br />
Techniken in Physiotherapie<br />
und Manueller Medizin, Sonntag,<br />
Stuttgart <strong>2007</strong><br />
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<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Neurolymphatische Reflextherapie<br />
nach Chapman & Goodheart<br />
Die Neurolymphatische Reflextherapie<br />
wird seit bald 100 Jahren im<br />
Rahmen der Osteopathie praktiziert.<br />
Sie ist aber auch Teil der Kinesiologie.<br />
Dass ihr grosser Nutzen in<br />
Diagnostik und Therapie organischer<br />
und funktioneller Beschwerden auch<br />
in Deutschland erkannt wurde, verdankte<br />
sie aber letztlich der Ortho-<br />
Bionomy, einer weichen manuellen<br />
Behandlungstechnik, die seit 20<br />
Jahren in Deutschland gelehrt wird.<br />
mic. Viszerale Techniken hatten lange einen<br />
schweren Stand: Die Bindegewebsmassage<br />
etwa, die nur selten auf den Verordnungsblättern<br />
von Ärzten steht, fristet,<br />
sofern der Therapeut in der Wahl seiner<br />
Techniken nicht frei ist, ein bescheidenes<br />
Dasein. Mit der Osteopathie und mit in ihr<br />
geschulten Therapeuten wurden vermehrt<br />
Ärzte und Patienten auf viszerale Techniken<br />
aufmerksam. Mit der Neurolymphatischen<br />
Reflextherapie nach Chapman und Goodheart<br />
dürfte sich dank des Werks Klaus G.<br />
Webers und Reinhard Bayerleins eine weitere<br />
Reflextechnik Gehör verschaffen.<br />
Therapiespektrum der Reflexpunkte<br />
nach Chapman<br />
Der Amerikaner Francis Chapman, der<br />
vor 110 Jahren mit seinem Studium der<br />
Osteopathie begonnen hatte, erkannte in<br />
jahrzehntelanger Praxis, dass Störungen<br />
innerer Organe sich an genau definierten<br />
Arealen auf der Oberflächenfaszie zeigten,<br />
und zwar als Verquellungen. Diese untersuchte<br />
Chapman auf ihre diagnostische und<br />
therapeutische Relevanz hin. Es zeigte sich,<br />
dass kurz nach der Stimulation der Chapman-Punkte<br />
körperliche Reaktionen eintraten.<br />
Als neurolymphatisch bezeichnete<br />
Chapman die Reflexpunkte, da «chronische<br />
krankhafte Veränderungen innerer Organe<br />
mit lymphatischen Belastungen [...] zu einer<br />
gleichsinnigen lymphatischen Verquellung<br />
der dazugehörigen Reflexzonen» führen.<br />
Der amerikanische Chiropraktor George<br />
Goodheart schliesslich erkannte die grosse<br />
Bedeutung der Chapman-Punkte für die<br />
Behandlung der Muskulatur, ein Aspekt,<br />
der Eingang in die Kinesiologie fand. Die<br />
grosse Synthese der therapeutischen Möglichkeiten<br />
der Reflexpunkte nach Chapman<br />
erfolgt in der Ortho-Bionomy, die mit Hilfe<br />
der autoregulativen Mechanismen des<br />
Körpers, die dank der Chapman-Punkte<br />
angeregt werden, nicht nur innere Organe,<br />
sondern auch Erkrankungen des Stützund<br />
Bewegungsapparates behandelt.<br />
Mit Reflexmassagen und ergo auch mit<br />
der Behandlung der neurolymphatischen<br />
Reflexpunkte nach Chapman werden<br />
segmentale und segmentübergreifende<br />
Vernetzungsmechanismen genutzt sowie<br />
lokale strukturelle und trophische Wirkungen<br />
erzielt.<br />
Ortho-Bionomy<br />
Dieses komplexe System, «das sowohl<br />
Gelenk- als auch Weichteil- und Viszeraltechniken,<br />
kraniosakrale Techniken und<br />
Reflextechniken sowie die Arbeit am energetischen<br />
System des Menschen beinhaltet»,<br />
entwarf der Osteopath Arthur Pauls.<br />
Seine Behandlungstechnik wird seit 1974<br />
in Kanada und den USA und seit 1987 in<br />
Deutschland gelehrt. Neu am Therapieansatz<br />
Pauls’ war, dass er «ganz konsequent<br />
nicht gegen das jeweils vorliegende<br />
strukturelle oder energetische Symptom<br />
anging, sondern vielmehr den angeblich<br />
‹pathologischen› Mustern folgt. [...] Ein<br />
angespannter Muskel will sich verkürzen.<br />
Also werden in der Ortho-Bionomy Ansatz<br />
und Ursprung angenähert, und damit das<br />
vorliegende Muster, d.h. der Verkürzungsimpuls,<br />
verstärkt oder gar überzeichnet.»<br />
Das Symptom wird als «Ausdruck der letztund<br />
im Augenblick bestmöglichen Selbstorganisation»<br />
gewertet. Da die Ortho-Bionomy<br />
auf der strukturellen, dynamischen,<br />
energetischen und somatopsychischen<br />
Ebene ansetzt, darf sie als ganzheitlich bezeichnet<br />
werden.<br />
Wertvolle Lektüre<br />
Weber und Bayerlein bieten in ihrem<br />
Buch nicht nur einen ausgezeichneten,<br />
leicht verständlichen Überblick über die<br />
Klaus G. Weber / Reinhard Bayerlein:<br />
Neurolymphatische Reflextherapie<br />
nach Chapman und Goodheart.<br />
Anwendung in der Ortho-Bionomy,<br />
Osteopathie und Kinesiologie.<br />
Stutttgart 2004, Sonntag-Verlag, 196 Seiten,<br />
Fr. 82.00. ISBN 3-8304-9005-4<br />
Die 2., erweiterte Auflage erscheint demnächst.<br />
theoretischen Grundlagen. Auch die Ausführungen<br />
zur Praxis sind sehr anschaulich<br />
und präzise. Von grossem informativem<br />
Wert zeugt Kapitel IV, welches die<br />
Kombinationsmöglichkeiten mit anderen<br />
Therapieverfahren aufzeigt. Insgesamt<br />
regt die Lektüre der Neurolymphathische<br />
Reflexpunkte nach Chapman und Goodheart<br />
den Leser an, jene auch für seine<br />
therapeutische Arbeit zu entdecken. Das<br />
Buch bietet eine exzellente Einführung ins<br />
Thema; um die Techniken zu erlernen, ist<br />
eine fundierte Ausbildung allerdings unabdingbar.<br />
l<br />
DIE AUTOREN<br />
Reinhard Bayerlein,<br />
ist Heilpraktiker und Dozent für TCM/Akupunktur,<br />
Autor zahlreicher Bücher und Artikel sowie<br />
Redakteur einer Schweizer Akupunkturzeitschrift.<br />
Er verfasste unter anderem die Bücher Rebounding.<br />
Training und Therapie mit dem Minitrampolin<br />
(Haug, 2006) und Lehrbuch und Repertorium<br />
zur Bach-Blüten-Therapie (Pflaum, <strong>2007</strong>).<br />
Bayerlein ist in Crailsheim/Deutschland tätig.<br />
www.crailsheim-physiotherapie.de<br />
Dr. med. Klaus G. Weber,<br />
ist Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren,<br />
Homöopathie und Ortho-Bionomy-Ausbilder.<br />
Von ihm stammen u.a. die Bücher Weiche<br />
manuelle Techniken der Ortho-Bionomy (Co-<br />
Autorin: Michaela Wiese, Sonntag-Verlag, 2006)<br />
und Dynamische und energetische Techniken<br />
(Co-Autorin: Michaela Wiese, Sonntag 2006).<br />
Weber leitet zusammen mit seiner Frau das<br />
Deutsche Institut für Ortho-Bionomy.<br />
www.ortho-bionomy.de<br />
F Ü R S I E G E L E S E N T H E M A<br />
7<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
F O R S C H U N G T H E M A<br />
Ist das Gehirn<br />
ein soziales<br />
Konstrukt ?<br />
◗ Marlene Bierer-Fischer<br />
8<br />
Neuere Erkenntnisse der Neurobiologie<br />
bekräftigen den lösungsund<br />
ressourcenorientierten Ansatz<br />
in der systemischen Beratung und<br />
Therapie.<br />
Wunderwerk<br />
Gehirn, das nicht<br />
anders kann als lernen<br />
(© Linda Bucklin – Fotolia.com)<br />
Nachdem die Wissenschaft noch im<br />
letzten Jahrhundert eine Vielzahl von Verhaltensweisen<br />
(von Tieren und Menschen)<br />
auf das Erbgut zurückgeführt hat, weiss<br />
die moderne Neurobiologie, dass sehr viel<br />
mehr als bisher angenommen erlernt und<br />
/ oder sozial geprägt ist. So ist z.B. in der<br />
Tierwelt das Absterben der Lachse nach<br />
dem Laichen nicht genbedingt, sondern<br />
eine Folge von brutalem Stress! Was wir<br />
Menschen daraus lernen können, soll weiter<br />
unten dargestellt werden. Wie sehen<br />
nun die gewonnenen Erkenntnisse der<br />
Neurobiologie aus? Die lineare Vorstellung<br />
über das menschliche Gehirn (Produktion,<br />
Gebrauch, Abnutzung, Degeneration) wird<br />
abgelöst von einem Verständnis, welches<br />
dynamische Prozesse in den Vordergrund<br />
stellt:<br />
Das Gehirn kann nicht anders als<br />
lernen. Was das Gehirn lernt und seine<br />
Lernfähigkeit sind abhängig davon, wie<br />
der Mensch das Gehirn nutzt und wie er<br />
sozial eingebunden ist!<br />
Bildgebende Verfahren (z.B. die Kernspintomografie)<br />
zeigen, dass während der<br />
Schwangerschaft (!) durch die Gene die<br />
grösstmögliche Anzahl von Synapsen bereitgestellt<br />
wird; eine optimale Nutzung<br />
und spätere Entfaltung dieses Potenzials<br />
geschieht aber nur dann,<br />
● wenn Lernen erlebnisorientiert, also<br />
emotional ist und<br />
● dabei gleichzeitig mehrere Bereiche im<br />
Gehirn angesprochen werden und<br />
● als Wichtigstes: emotional sichere Bindungen<br />
gegeben sind.<br />
Herrscht ein Klima von Angst / Stress,<br />
kann Lernen im positiven Sinn nicht stattfinden:<br />
Spezielle Nervenzellen (die Spiegelneuronen)<br />
(Bauer 2005), die zuständig<br />
sind für Lernen durch Beobachtung / Lernen<br />
am Modell und Lernen durch Resonanz,<br />
blockieren bei Angst und unkontrollierbarem<br />
Stress (z.B. Schulangst) und: der<br />
Prozess des Lernens sowie die Lerninhalte<br />
werden mit «Angst» gekoppelt.<br />
Sichere emotionale Bindungen erleben<br />
Kinder auf verschiedenen Ebenen:<br />
● Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten<br />
und Ressourcen («Ich kann was!»)<br />
● Vertrauen in sozialen Beistand («Wenn<br />
ich nicht weiterkomme, ist jemand da,<br />
der mir hilft!»)<br />
● Vertrauen in die Sinnhaftigkeit / Stimmigkeit<br />
= Kohärenzgefühl («Alles<br />
wird gut!»)<br />
Diese Sicherheitsbindungen sind für<br />
Kinder in ihrer Entwicklung essentiell,<br />
damit die hochkomplexen Verschaltungen<br />
und Funktionen des Grosshirns (Präfrontalkortex)<br />
überhaupt aufgebaut werden<br />
können: das eigene Selbstbild, die Motivation,<br />
Impulskontrolle sowie emotionale<br />
und soziale Kompetenzen.<br />
Die komplexen Verschaltungen im<br />
Frontalhirn können nur dann genutzt<br />
werden, wenn «Ruhe» da ist, d.h. keine<br />
Angst – sondern Vertrauen in die eigenen<br />
Kompetenzen, Vertrauen in sozialen<br />
Beistand und in das Leben generell. Geraten<br />
wir Erwachsene in grossen, subjektiv<br />
unkontrollierbaren Stress, «fällt als erstes<br />
das Grosshirn aus», d.h. wir vergessen<br />
unsere erworbenen sozialen Fähigkeiten;<br />
wir fallen dann zurück in kindliche Verhaltensmuster<br />
(Türen schlagen, schreien)<br />
oder sogar in archaische Muster (Angriff,<br />
Verteidigung oder Erstarrung).<br />
Unser Gehirn lernt ständig – es kann<br />
nur «lernen» (Spitzer). Was passiert beim<br />
Lernen im Gehirn?<br />
Wenn Menschen neue Wahrnehmungen<br />
machen, werden Suchprozesse<br />
gestartet, in denen das Neue mit dem bisherigen<br />
abgeglichen wird. Es können sich<br />
folgende Optionen ergeben:<br />
● Das neue Wahrnehmungsmuster ist<br />
schon bekannt, alt = neu; d.h. die alte<br />
Bahnung im Gehirn wird verstärkt.<br />
● Das neue Wahrnehmungsmuster ist unbekannt,<br />
wird aber als «Blödsinn» eingestuft<br />
und verworfen.<br />
● Das neue Wahrnehmungsmuster beinhaltet<br />
Elemente, die schon bekannt sind<br />
und solche Elemente, die neu sind. Durch<br />
einen längeren Suchprozess wird das neue<br />
Wahrnehmungsmuster in den bisherigen<br />
Schatz von Erfahrungen integriert. Wäh-<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
end des Suchprozesses herrscht eine<br />
produktive Unruhe / Erregung, die in ein<br />
Aha-Erlebnis mündet. Ruhe kehrt ein, das<br />
innere Belohnungszentrum wird aktiviert.<br />
Use it or lose it<br />
Eine weitere wichtige Erkenntnis<br />
lautet: «Use it or lose it» – und das bedeutet:<br />
Nutze die vielen Verschaltungsmöglichkeiten<br />
im Gehirn (es gibt viele<br />
verschiedene Möglichkeiten, Dinge zu<br />
tun = Wahlmöglichkeiten!!!) – oder die<br />
Verschaltungen werden verkümmern und<br />
in der Folge durch körpereigene Fermente<br />
aufgelöst und abgebaut. (Hüther)<br />
So können sich Handlungsmuster und<br />
-strategien, die ständig eingeübt und wiederholt<br />
werden, weil sie Erfolg gebracht<br />
haben / immer noch bringen, zu «Autobahnen»<br />
im Gehirn entwickeln, d.h. zu oft<br />
und viel benutzten breiten Strassen, deren<br />
Gebrauch schon automatisch geworden<br />
ist. Sie sind in das Gehirn «eingebrannt».<br />
So fällt es uns schwer, neue Verhaltensalternativen<br />
zu entwickeln, weil dafür neurologisch<br />
noch keine Bahnungen («Strassen<br />
bzw. Autobahnen») angelegt sind.<br />
(Spitzer)<br />
Das Phänomen des Lachssterbens<br />
kann folgendermassen eingeordnet werden:<br />
Während der Laichzeit und ihrer enormen<br />
Kraftanstrengung, flussaufwärts zu<br />
schwimmen, sind die Lachse so fokussiert,<br />
dass sie alles um sich herum ausblenden<br />
für eine längere Zeit (einseitige Nutzung<br />
ihres Gehirns!). Haben sie dann schliesslich<br />
abgelaicht, finden sie sich wieder in<br />
seichtem Gewässer mit tausenden Artgenossen<br />
auf engstem Raum – für Lachse bedeutet<br />
das: purer Stress, d.h. Lachse sterben<br />
an den Folgen des Stress. (Hüther)<br />
Was heisst das für uns Menschen? Jede<br />
längere einseitige Nutzung des Gehirns tut<br />
uns nicht gut und begünstigt damit bei<br />
veränderten Lebensbedingungen Stress<br />
(Beispiel: berufliche Fokussierung blendet<br />
alle andere Lebenswerte aus) – wir büssen<br />
Wahlmöglichkeiten und damit Lebensoptionen<br />
ein.<br />
In unsere Beratung kommen Kunden /<br />
Klienten mit ihren «Problem-Autobahnen»<br />
(Hüther), d.h. Strategien, die einst erfolgreich<br />
waren und jetzt in heutigen Situationen<br />
dysfunktional sind. Wie können wir<br />
die Klienten unterstützen, neue neuronale<br />
Verschaltungen zu bahnen und diese zu<br />
aktivieren, d.h. Neues und Erwünschtes<br />
zu lernen? Auch hier bekräftigt die Neurobiologie<br />
das, was wir schon wissen und<br />
praktizieren:<br />
● «Positives Lernen» kann nur in angstund<br />
stressfreien Räumen stattfinden, und<br />
der Aufbau eines tragfähigen vertrauensvollen<br />
Rapports ist unabdingbar (Therapeutische<br />
Grundhaltung der Wertschätzung<br />
und Würdigung des Klienten sowie<br />
z.B. der Einsatz von Entspannungstechniken,<br />
die den Körper und die Atmung mit<br />
einbeziehen)<br />
● Dissoziation vom Problemzustand bewirkt<br />
eine emotionale Distanz zum Problem<br />
und unterstützt damit einen kreativen<br />
Lösungsfindungsprozess (klassische<br />
Interventionen: z.B. sich das Ganze als<br />
Film / als Foto anschauen; vom Gipfel aus<br />
ins Tal der Situation schauen; das Problem<br />
verdinglichen / externalisieren; «Die eine<br />
Seite in Ihnen …, wohingegen die andere<br />
Seite in Ihnen … »; «Was könnten Sie jetzt<br />
im Moment tun, um Abstand zu Ihrem<br />
Problem herzustellen?»)<br />
● Der Fokus in der Beratung sollte so<br />
früh wie möglich auf Ressourcen und Lösungen<br />
gerichtet sein (Interventionen: die<br />
klassischen Fragen nach Ausnahmen und<br />
nach Zeiten, wo es besser war sowie die<br />
Wunderfrage und alle hypothetischen Fragen;<br />
Etablierung des sicheren Platzes und<br />
evtl. innerer Helfer, um von dort auf das<br />
II. Symposion<br />
Gehirn und Körper<br />
Embodiment –<br />
Die Verkörperung von Erfahrung<br />
7. und 8. März, Heidelberg, Initiert von<br />
Prof. Dr. Gerald Hüther u. Dr. Christian Gottwald<br />
Wir befinden uns in einem aufregenden<br />
Entwicklungsprozess, in dem der interdisziplinäre<br />
Austausch zwischen der Hirnforschung<br />
und der Körperpsychotherapie besonders<br />
nahe liegend ist. Es ist höchste Zeit, das wichtigste<br />
Erfahrungsinstrument des Menschen<br />
zurückzuerobern: den Körper. Wer Menschen<br />
berät, therapiert, erforscht, muss immer auch<br />
den Körper einbeziehen.<br />
In Vorträgen befassen sich ausgewiesene Experten<br />
in einer verständlichen Sprache mit den<br />
theoretischen, neurobiologischen und physiologischen<br />
Grundlagen der wechselseitigen Beeinflussbarkeit<br />
von psychischen und körperlichen<br />
K O N G R E S S<br />
Problem zu schauen; «Was würde ihnen<br />
denn jetzt den Rücken stärken?»<br />
● Die erlebnisorientierte Gestaltung der<br />
Sitzungen begünstigt das Erlernen von gewünschtem<br />
Verhalten (z.B. durch Spontan-<br />
Inszenierungen, Skulpturarbeit, VAKOG,<br />
so dass die Sitzung «unter die Haut geht»<br />
und verschiedene Wahrnehmungskanäle<br />
gleichzeitig aktiviert werden). l<br />
Literaturhinweise:<br />
Hüther, Gerald; Brainwash – Einführung<br />
in die Neurobiologie für Therapeuten<br />
und Pädagogen (DVD); Auditorium<br />
Verlag 2006<br />
Hüther, Gerald; Wie aus Stress Gefühle<br />
werden – Betrachtungen eines Hirnforschers;<br />
Vandenhoeck & Ruprecht 1999<br />
Spitzer, Manfred; Erfolgreich lernen in Kindergarten<br />
und Schule (DVD); Auditorium<br />
Verlag 2005<br />
Bauer, Joachim; Warum ich fühle, was du<br />
fühlst – Intuitive Kommunikation und<br />
das Geheimnis der Spiegelneurone;<br />
Hoffmann und Campe 2005<br />
Quelle: 1. Newsletter <strong>2007</strong> des Instituts für Fortund<br />
Weiterbildung, München. www.i-f-w.de<br />
Prozessen. Vertieft und praktisch umgesetzt werden<br />
diese neuen Erkenntnisse in Workshops unter<br />
der kompetenten Anleitung erfahrener Körperbzw.<br />
PsychotherapeutInnen.<br />
Sowohl in den Vorträgen wie auch in den<br />
Workshops geht es darum, theoretisch herauszuarbeiten,<br />
wie Erfahrungen auf körperlicher Ebene<br />
verankert werden, und am Beispiel verschiedener<br />
Therapieverfahren praktisch zu zeigen, wie im<br />
Körper eingegrabene Erfahrungen und dysfunktionale<br />
Muster aufgelöst, erweitert und als neue<br />
psycho-somatische Muster verankert werden<br />
können.<br />
Mit diesem Symposion wird den Teilnehmern<br />
ein Einblick in verschiedene, bereits seit langem<br />
erfolgreich eingesetzte, aber auch in neue, innovative<br />
Verfahren körperorientierter therapeutischer<br />
Interventionen geboten. Gemeinsam<br />
sollen die diesen Verfahren zugrunde liegenden<br />
neurobiologischen und physiologischen Wirkmechanismen<br />
herausgearbeitet werden.<br />
Programm und weitere Informationen unter: www.gehirnundkoerper.de<br />
A U T O R I N<br />
Marlene Bierer-Fischer<br />
Heilpraktikerin für Psychtherapie<br />
Zentnerstr. 19/III, D-80798 München<br />
www.marlene-bierer-fischer.de<br />
G E H I R N F O R S C H U N G T H E M A<br />
9<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
G E I S T & P S YC H E T H E M A<br />
◗ Erich Keller<br />
Emotional Freedom<br />
Techniques<br />
(EFT) TM<br />
(Energetische Psychologie)<br />
10<br />
Die EFT-Methode des Amerikaners Gary Craig ist eine neuartige Vorgehensweise<br />
zur Auflösung energetischer Blockaden und gehört in den<br />
Bereich energetischer Psychologie – sie ist jedoch keine Psychotherapie.<br />
Sie basiert auf den Erkenntnissen und Erfahrungen des klinischen Psychologen<br />
Roger J. Callahan aus den 70er und 80er Jahren. In den USA ist<br />
die Effektivität von EFT durch empirische Studien nachgewiesen.<br />
Ziel der Methode ist<br />
eine Wiederherstellung<br />
des ungestörten<br />
Energieflusses<br />
im Körper.<br />
EFT ist eine schnell und effektiv wirkende<br />
Methode zur Auflösung von Ängsten, Phobien,<br />
Ärger, Wut, Schuldgedanken, Depressionen,<br />
Süchten, Stress, emotionalen<br />
Blockaden, Leistungs- und Erfolgsdefiziten,<br />
Veränderungsblockaden, allen begrenzenden<br />
Situationen in den Bereichen<br />
der menschlichen Interaktion, vielen funktionalen<br />
Beschwerden wie Migräne, Kopfschmerzen,<br />
stressbedingten Schmerzen<br />
usw.<br />
Störung des körperlichen<br />
Energiefelds<br />
EFT mit seiner ganz einfachen Erkenntnis<br />
«Der Grund aller negativer Emotionen<br />
und deren körperlichen Folgeerscheinungen<br />
liegt in einer Unterbrechung oder<br />
Störung des körperlichen Energiefeldes»<br />
stellt die meisten Vorstellungen der konventionellen<br />
Psychologie oder Psychotherapie<br />
auf den Kopf. Wenn die Ursache für<br />
alle negativen Emotionen in einer Unterbrechung,<br />
einer Störung im Energiesystem<br />
des Körpers zu suchen ist, werden zur<br />
Auflösung keine langen und oft quälenden<br />
Gespräche oder Konfrontationen mit dem<br />
früher Erlebten notwendig, genauso wenig<br />
wie jahrelange Analysen.<br />
Ziel der EFT<br />
Ziel der Methode ist eine Wiederherstellung<br />
des ungestörten Energieflusses im<br />
Körper. Diese Unterbrechung im Energiefluss<br />
ist nach Gary Craig der direkte Grund<br />
für die emotionale Verstimmung und Not.<br />
D.h. also, wenn die Erinnerung keine Unterbrechung<br />
im Energiesystem des Körpers<br />
verursacht, können folglich auch kein negatives<br />
Gefühl und keine funktionale Störung<br />
(somatische oder psychosomatische<br />
Beschwerden) entstehen.<br />
Hier finden wir auch die Erklärung dafür,<br />
warum manche Menschen von ihren<br />
Erinnerungen gequält werden und andere<br />
nicht.<br />
Fazit des EFT ist, dass alle körperlichen<br />
und psychischen Störungen dieselben<br />
Ursachen haben, nämlich eine Unterbrechung<br />
im Energiesystem des Körpers.<br />
EFT-Behandlung<br />
Vielen Problemen liegen hinderliche<br />
oder sabotierende Glaubenssätze oder<br />
Überzeugungen zugrunde. Diese können<br />
im Laufe der EFT-Behandlung aufgespürt<br />
werden – oftmals offenbaren sie sich von<br />
selbst im Gespräch. In diesen Glaubenssätzen<br />
widerspiegelt sich die persönliche<br />
Interpretation des Erlebens des betroffenen<br />
Klienten.<br />
Mit EFT können wir zunächst die<br />
emotionalen Wurzeln neutralisieren und<br />
dann ebenso die negativen Wirkungen der<br />
Glaubensätze, die im Sinne einer Selbsterfüllenden<br />
Prophezeiung wirken, auflösen.<br />
Auch jegliches Trauma kann mit EFT<br />
erfolgreich angegangen werden, denn das<br />
Trauma ist in Wirklichkeit vorbei und existiert<br />
nur in der Erinnerung. Die Angst<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Jeder kann diese Methode in<br />
kurzer Zeit lernen und an sich<br />
selbst und anderen ausführen.<br />
vor der stressenden Erinnerung der dabei<br />
erlebten Gefühle bleibt, die sich als negative,<br />
schmerzhafte, panikartige Emotionen<br />
oder Süchte oder Schmerzen manifestiert.<br />
oder Ausbildungen reicht vom Lernen der<br />
Methode, über den Umgang mit komplexen<br />
Themen bis zur professionellen Anwendung<br />
der Methode für verschiedenste<br />
Bereiche. Auch für spezielle Bereiche wie<br />
Lern-, Sprech- oder Darstellungsblockaden,<br />
Sportblockaden, Kinderthemen, Konflikte<br />
in Unternehmen u.v.m. werden Kurse<br />
maßgeschneidert angeboten.<br />
Anwendungsgebiete von EFT<br />
Mit EFT können grundsätzlich eine<br />
Harmonisierung des Energieflusses hergestellt<br />
und Energieblockaden aufgelöst werden,<br />
die mit diesen Themen einhergehen:<br />
1) Jeglicher Stress.<br />
2) Körperliche und nervöse Disharmonien,<br />
stressbedingte Schmerzen, chronische<br />
Schmerzen, degenerative Störungen<br />
● Leistungsblockaden und Erfolgsblockaden<br />
(Sport, Beruf, Schule, Hobby)<br />
● Posttraumatisches Stresssyndrom PTSD<br />
● Innere Unruhe<br />
4) Emotionale Konflikte. Beispielsweise:<br />
● Ärger<br />
● Liebeskummer<br />
● Wut<br />
● Traurigkeit<br />
● Schuldgefühle ● Schamgefühle<br />
● Eifersucht ● Suizidgefahr<br />
● Enttäuschung ● Gebrochenes Herz<br />
● Körper- und Figurprobleme l<br />
A U T O R<br />
Erich Keller<br />
EFT-Practitioner, Psychologischer<br />
Berater, Coach,<br />
Trainer, Kursleiter, Autor<br />
Gelbenholzenerstr. 25<br />
D-82256 Fürstenfeldbruck<br />
Telefon 0049 (0)8141 18436<br />
erich-keller@gmx.de; www.erich-keller.de<br />
G E I S T & P S YC H E T H E M A<br />
11<br />
Klopf-Akupunktur<br />
Im Wesentlichen ist EFT eine psychologische<br />
Version der Akupunktur, außer<br />
und funktionale Beschwerden. Auch<br />
Allergien, Stoffwechselstörungen.<br />
3) Psychische Disharmonien, mentale<br />
Blockaden. Wie:<br />
K U R S Z U M T H E M A<br />
Einführung in die Emotional Freedom<br />
Techniques TM am 8. Mai 2008<br />
dass keine Nadeln eingesetzt werden.<br />
● Ängste<br />
● Süchte aller Art<br />
Dozent: Erich Keller, Fürstenfeldbruck<br />
Statt dessen werden spezifische Meridian-<br />
● Phobien<br />
● Depressionen<br />
Kursausschreibung in der Weiterbildungs-<br />
Punkte stimuliert, indem sie mit den Fin-<br />
● Psychosen<br />
● Chron. Müdigkeit<br />
broschüre 2008 oder unter:<br />
gern geklopft werden, während die Person<br />
sich auf ihr Problem konzentriert.<br />
● Essstörungen<br />
● Traumata<br />
● Zwangsvorstellungen, Zwangsstörungen<br />
www.<strong>vdms</strong>.ch › Weiterbildung<br />
Die Methode funktioniert so, dass<br />
zunächst schrittweise mit dem gearbeitet<br />
wird, das der Klient selbst benennen<br />
kann. Im Falle von chronischen Rückenschmerzen<br />
beginnt man mit dem körperlichen<br />
Symptom: Rückenschmerzen. Wenn<br />
während des Klopfens offensichtlich wird,<br />
I N S E R AT<br />
dass diesen Schmerzen beispielsweise<br />
Stress mit einem Partner zugrunde liegt,<br />
die sich im Schulter-Nacken-Bereich als<br />
Verspannungen zeigen, kann man sich der<br />
Auflösung dieses Themas zuwenden und<br />
eventuell mit den Glaubenssätzen «Ich<br />
fühle mich durch meinen Partner kontrolliert»<br />
oder «Mein Partner steckt mir im Nacken»<br />
arbeiten.<br />
Auf allen Ebenen, der körperlichen,<br />
emotionalen und mentalen, wird dieselbe<br />
Methode angewandt, die jeweils in der Weise<br />
angepasst werden kann, dass das zu bearbeitende<br />
Thema genau angesprochen wird.<br />
Das Besondere an der EFT-Methode ist<br />
nicht nur die Effektivität, sondern auch die<br />
Schnelligkeit, in der fühlbare und dauerhafte<br />
Ergebnisse erreicht werden können.<br />
Jeder kann diese Methode in kurzer<br />
Zeit lernen und an sich selbst und anderen<br />
ausführen. Das Angebot an Kursen<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
I N S E R AT E<br />
12<br />
Trioflex<br />
Combi 200L<br />
Aktion gilt für: Trioflex Liegen, Phyaction U + CL<br />
Phyaction Balance, Combi 200L,<br />
Pulson 200 ( Gültig bis 02.07.<strong>2007</strong> )<br />
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6010 Kriens, 041 241 04 04, www.ratio.ch<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Die Prinzipien<br />
der Wundheilung<br />
Klassiker zum Thema Wundheilung<br />
1993 publizierten Peter D. Asmussen und Brigitte Söllner Die Prinzipien<br />
der Wundheilung, ein Werk, das rasch zum Klassiker avancierte, in fünf<br />
Sprachen übersetzt wurde und zehn Jahre später nicht mehr erhältlich<br />
war. Da der Hippokrates-Verlag vorerst keine Neuauflage plante, brachte<br />
Gerhard Kammerlander von der Akademie für Zertifiziertes Wundmanagement<br />
® dieses Standardwerk in Sachen Wundheilung als Sonderdruck heraus<br />
– ein grosses Verdienst, ist das Werk doch nach wie vor unverzichtbar<br />
für alle, die sich mit dem Thema Wundheilung auseinandersetzen.<br />
Peter D. Asmussen / Brigitte Söllner:<br />
Die Prinzipien der Wundheilung, hg. von Gerhard<br />
Kammerlander. Sonderausgabe Akademie-<br />
ZWM © , Embrach 2005. 144 Seiten, Fr. 68.00.<br />
Erhältlich nur bei der Akademie<br />
für Zertifiziertes Wundmanagement ® , Embrach,<br />
www.wfi.ch oder Telefon 044 876 03 00<br />
D I S K U S S I O N T H E M A<br />
13<br />
mic. «Die Darstellung der Wundheilungsvorgänge,<br />
der verschiedenen Wundtypen<br />
sowie der Wundheilungsstörungen ist in<br />
diesem Buch, in einer bisher unerreichten<br />
Klarheit, gelungen», so Gerhard Kammerlander<br />
im Vorwort zur Sonderausgabe.<br />
Dem Autorenteam Asmussen / Söllner gelingt<br />
zudem der Spagat, ein Werk zu verfassen,<br />
das sich an Betroffene und beteiligte<br />
Fachpersonen gleichermassen wendet.<br />
Kompakt werden der Aufbau der Haut<br />
und die Zusammensetzung des Blutes, die<br />
Mechanismen und die Formen der Wundheilung,<br />
die verschiedenen Wundarten<br />
und deren Heilung, die Faktoren, welche<br />
die Wundheilung beeinflussen und Störungen<br />
der Wundheilung aufgezeigt. Eine<br />
Kurzzusammenfassung findet sich auf<br />
beinahe jeder Seite in einem hellblau gerasterten<br />
Kästchen, wodurch der «eilige»<br />
Leser einen schnellen Überblick gewinnt.<br />
Das ausgezeichnete Bild- und Grafikmaterial<br />
illustriert den Text auf exzellente<br />
Weise. Ein Sachregister und ein Glossar<br />
beschliessen das Buch.<br />
Johannes Petres, ein Pionier der operativen<br />
Dermatologie, nahm in seinem Vorwort<br />
zur Erstausgabe von 1993 vorweg,<br />
was sich bald zeigen sollte: «Dieses Buch<br />
kann als zukünftiges Standardwerk für jeden<br />
angesehen werden, der mit der Wundbehandlung<br />
befasst ist – vom Arzt bis hin<br />
zum interessierten Laien».<br />
l<br />
K U R S Z U M T H E M A<br />
Moderne Wundbehandlung<br />
vom 16. Oktober 2008<br />
Dozentin: Heidy Gisler, Gettnau<br />
Kursausschreibung in der Weiterbildungsbroschüre<br />
2008 oder unter<br />
www.<strong>vdms</strong>.ch › Weiterbildung<br />
K O N G R E S S<br />
23. – 24. November <strong>2007</strong><br />
Vernetzung im modernen<br />
Wundmanagement<br />
Das Wundmanagement stellt immer wieder ein<br />
komplexes Problem für den Patienten, den Arzt<br />
und das Pflegepersonal dar. Die Weiterbildung<br />
von Entscheidungsträgern und Anwendern sowie<br />
ein Netzwerk zu den meinungsbildenden<br />
Experten sind ein wichtiger Bestandteil für neue<br />
Erkenntnisse in diesem Bereich. Die Nachfrage<br />
nach neuen und innovativen Produkten ist zudem<br />
eine grosse Herausforderung an die Entwicklung<br />
und die marktführenden Unternehmen.<br />
Hier will das Symposium eine Plattform bieten.<br />
Informationen:<br />
MedPro Novamed AG<br />
Badstrasse 43 Tel. 071 394 94 94<br />
CH-9230 Flawil Fax 071 394 94 95<br />
www.novamed.ch info@novamed.ch<br />
Diabetischer Fuss im Verlauf einer Therapiedauer von neun Monaten, behandelt von der Zertifizierten Wundmanagerin Heidy Gisler,<br />
Gettnau.<br />
Bilder: Heidy Gisler, www.wundambulatorium.ch<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
E R N Ä H R U N G T H E M A<br />
14<br />
Junges Gemüse,<br />
frische Früchte<br />
Lust auf gesunde und leichte<br />
Ernährung – das verspricht das<br />
neue Kochbuch Junges Gemüse,<br />
frische Früchte der Kampagne «5 am<br />
Tag». Erfrischend frisch und saisonal<br />
kochen ist das Motto des neuen Buchs.<br />
Als Rezeptautoren wirken angehende<br />
Ernährungsberaterinnen und -berater<br />
der Schule für Ernährungsberatung in<br />
Bern, die damit zeigen wollen, «dass<br />
Genuss und Gesundheit sich nicht<br />
ausschliessen müssen».<br />
mic/pd. Kochen liegt wieder im Trend. Vor<br />
allem Jugendliche und junge Erwachsene<br />
haben Spass, gemeinsam zu kochen und<br />
zu essen. Egal, ob in der WG oder in der<br />
ersten eigenen Wohnung: Schnell soll es<br />
gehen, gut schmecken soll es und gesund<br />
darf es auch sein. Mit «Junges Gemüse, frische<br />
Früchte» gibt es jetzt das Kochbuch<br />
der anderen Art, das zeigt, wie man sich<br />
gesund und gleichzeitig köstlich und abwechslungsreich<br />
ernähren kann.<br />
Von jungen Menschen<br />
für junge Menschen<br />
Nach Saison geordnet finden sich Rezepte,<br />
die zeigen, wie man mit frischem<br />
Gemüse und Früchten einfach, gesund und<br />
gut kochen kann. Das sinnenfrohe Kochen<br />
mit Spass und ohne Stress steht im Mittelpunkt.<br />
«Die Menüs sind so gestaltet, dass<br />
sie auch von Leuten, die im Kochen noch<br />
nicht über viel Erfahrung verfügen, leicht<br />
und mit wenig Aufwand zubereitet werden<br />
können», sagen die Ernährungsberaterinnen<br />
und -berater. Sie haben Wert darauf<br />
gelegt, dass alle Zutaten einfach zu kaufen<br />
sind. Besonders wichtig war ihnen bei der<br />
Einteilung der Rezepte in Frühling, Sommer,<br />
Herbst und Winter darauf zu achten,<br />
dass das Gemüse und die Früchte jeweils<br />
frisch aus der Region zu bekommen sind.<br />
Abwechslungsreiche und<br />
saisonale Gerichte<br />
Frühlingssalat, Spargel-Pizza und pfeffrige<br />
Erdbeeren mit Schokoladentörtchen:<br />
die Rezepte zum Jahresanfang stellen erste<br />
zarte Frühlingsboten vor und vereinen<br />
Geschmacksrichtungen auf überraschende<br />
und inspirierende Weise. Die Sommerrezepte<br />
tragen den heissen Aussentemperaturen<br />
Rechnung: Frische Salate, kalte<br />
Suppen und verschiedene Dipps zum Beispiel<br />
mit Früchten oder Lachs. Im Herbst<br />
wartet das Kochbuch mit einer Maroni-<br />
Kürbis-Suppe, einer Gemüsepolenta oder<br />
einer fruchtig Khakicreme à l’Orange auf.<br />
Genau das Richtige, um sich auf den ersten<br />
Schnee vorzubereiten. Für kalte Wintertage<br />
schlägt das Kochbuch eine heisse<br />
Gewürzlimonade, versunkenes Wintergemüse<br />
oder verwöhnte Orangen vor.<br />
Fünf Portionen pro Tag<br />
sollen es sein<br />
Herausgegeben ist «Junges Gemüse,<br />
frische Früchte» von der Kampagne «5 am<br />
Tag», die von der Krebsliga Schweiz, der<br />
Gesundheitsförderung Schweiz und dem<br />
Bundesamt für Gesundheit getragen wird.<br />
Ziel der Kampagne ist, den Konsum von<br />
Gemüse und Früchten in der Schweiz in<br />
den nächsten Jahren zu steigern. «Dies<br />
ist dringend nötig», sagt Ursula Zybach,<br />
Kampagnenleiterin «5 am Tag», denn eine<br />
ausreichende Ernährung mit Früchten und<br />
Gemüse trägt wesentlich zur Gesundheit<br />
und zum Wohlbefinden bei. «Obwohl die<br />
Schweizer Bevölkerung schon sehr viel<br />
über gesunde Ernährung weiss, ist der<br />
Konsum von Gemüse und Früchten viel<br />
zu niedrig.» Fünf Portionen pro Tag sollten<br />
es sein, denn, so zeigen wissenschaftliche<br />
Studien, eine früchte- und gemüsereiche<br />
Ernährung ist wichtig für die Gesundheit.<br />
Probe aufs Exempel<br />
«Von jungen Menschen für junge Menschen»<br />
deklarieren die Herausgeber die Autorschaft<br />
und das Zielpublikum des Kochbuchs.<br />
Nichtsdestotrotz wagte ich mich<br />
als bald 40Jährige an die Rezepte heran.<br />
Junges Gemüse – frische Früchte<br />
powered by 5 a day, Fona Verlag,<br />
Lenzburg, <strong>2007</strong>, 125 Seiten, Fr. 23.–.<br />
ISBN 978-3-03780-581-6<br />
Im Buchhandel oder bei der SGE<br />
(www.sge-ssn.ch) erhältlich.<br />
So begab ich mich auf den Samstagsmarkt<br />
in der Stadt Luzern – allein dieser macht<br />
Lust auf mehr Gemüse und Früchte! Auf<br />
meinem Einkaufszettel stand, was für «Tacos<br />
Ariana» und «Gefülltes Brot» zu besorgen<br />
war. Voller Freude las meine 5jährige<br />
Tochter die Zutaten aus – beim Essen meiner<br />
Kompositionen war die Freude allerdings<br />
verflogen (wahrscheinlich sind meine<br />
Töchter mit ihren fünf resp. drei Jahren<br />
zu jung – oder ich bin eine miserable Köchin;<br />
begeistert war die Ältere, Annika,<br />
allerdings von Frankensteins Monstern,<br />
welche die Herbst-Rezepte des Kochbuchs<br />
einleiten...). Diese doch ernüchternde Reaktion<br />
meiner beiden Kinder zeigte mir,<br />
dass diese offensichtlich auch Zielgruppe<br />
der Kampagne «5 am Tag» sind: Gemüsemuffel<br />
auch sie... Angenehm überrascht<br />
hingegen mein Mann; allerdings bekundeten<br />
er wie ich Mühe, die Tacos auf «anständige»<br />
Art zu essen. Mein Fazit: das<br />
Kochbuch ist eine Inspiration selbst für<br />
ältere resp. junggebliebene Menschen.<br />
Und: Mit vermehrtem «Monster-Einsatz»<br />
könnten vielleicht irgendwann auch heikle<br />
Kindermäuler «bekehrt» werden. l<br />
I N F O R M AT I O N<br />
«5 am Tag»<br />
«5 am Tag» ist eine Kampagne zur Förderung<br />
des Gemüse- und Früchtekonsums der Krebsliga<br />
Schweiz, der Gesundheitsförderung Schweiz<br />
und des Bundesamtes für Gesundheit. Lizenznehmer<br />
von «5 am Tag» sind Exofrucht, FRESH<br />
AG.CH, Freshbox, Hero, Kronenbourg, Obipektin<br />
AG, Rammelmeyer AG, sm servicemanagement<br />
GmbH und Zeste Juice Bars.<br />
www.5amtag.ch<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Wer langsam geht, geht weit<br />
Peter Wild, Theologe und Germanist,<br />
plädiert für die Entdeckung des eigenen<br />
Rhythmus, um Hektik und Stress<br />
zu entrinnen resp. um damit besser<br />
umgehen zu können. Wie dies gelingen<br />
kann, zeigt er in seinem Buch auf.<br />
mic. Peter Wild bezeichnet Wer langsam<br />
geht, geht weit als persönliches Buch, in<br />
dem es nicht darum gehe, «noch einmal<br />
ausführlich gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />
Faktoren zu analysieren oder<br />
allgemeine Grundsätze zum Ausstieg aus<br />
der Hektik zu formulieren». Vielmehr will<br />
er aufzeigen, was ihm persönlich hilft oder<br />
geholfen hat, «in einem fordernden Berufsleben<br />
und mitten in den gesellschaftlichen<br />
Ansprüchen nicht unterzugehen», um so<br />
auch anderen Menschen in ähnlichen Situationen<br />
eine Orientierung zu bieten.<br />
Raum schaffen<br />
Zentraler Aspekt in der (Wieder)-entdeckung<br />
des eigenen Rhythmus ist, so Wild,<br />
dass Raum geschaffen wird für all das, was<br />
einem Freude und Kraft gibt, und dies ausserhalb<br />
von Familie und Beruf. Morgen- und<br />
Abendrituale, die von innerer Sammlung<br />
geprägt sind, helfen mit, die »Vielfalt des<br />
eigenen Lebens zu entdecken». Es gilt, seine<br />
Sinne zu schärfen, achtsam zu werden,<br />
innezuhalten, der Hektik eine unendliche<br />
Ruhe entgegenzuhalten, sich aus einer lärmenden<br />
Umgebung in eine zu Beginn fast<br />
kaum auszuhaltende Stille zurückzuziehen,<br />
sich im fliessenden Atem zu erfahren; eine<br />
Umkehr durch Einkehr zu erzielen. Die Meditationsübungen,<br />
mit denen Peter Wild die<br />
einzelnen Kapitel bereichert, helfen dem<br />
Leser letztlich, sofern er sich denn darauf<br />
einlässt, wieder besser im Leben zu stehen,<br />
indem er anders zu gehen lernt. Fragen, die<br />
der Autor an den Leser richtet, sorgen für<br />
den nötigen Blickwechsel, lassen ihn auf<br />
Distanz zu sich gehen. – Und immer wieder<br />
ist Loslassen Teil des Programms.<br />
nach einer erzwungenen oder gesuchten<br />
Aus-Zeit ihren Neuanfang bewusst gestalten;<br />
alle, die den Wunsch haben, eine<br />
therapeutisch begleitete Lebensphase<br />
spirituell zu vertiefen; jene, die im Sinne<br />
einer Prophylaxe rechtzeitig eine Neuorientierung<br />
anstreben und beginnen, die<br />
Gewichte in ihrem Alltag neu zu verteilen.<br />
Wer langsam geht, geht weit bietet viele<br />
interessante Aspekte und Übungen und<br />
erweist sich so für all jene, die den eigenen<br />
Rhythmus (wieder)entdecken wollen<br />
und eben Alternativen zur Überholspur<br />
suchen, als ausgezeichneter Ratgeber. l<br />
A U T O R<br />
Peter Wild,<br />
geboren 1946, ist<br />
Theologe, Germanist und<br />
Religionswissenschaftler.<br />
Er arbeitet als Erwachsenenbildner<br />
der Evangelisch-reformierten Landeskirche<br />
Zürich und als freiberuflicher Leiter<br />
von Meditationskursen. Daneben ist er Autor<br />
zahlreicher Bücher zu Meditation und anderen<br />
Themen der Spiritualität.<br />
Geben oder nehmen Sie sich Zeit?<br />
Peter Wild:<br />
Wer langsam geht, geht weit.<br />
Alternativen zur Überholspur.<br />
Schwabenverlag AG, Ostfildern 2006.<br />
168 Seiten, ab Fr. 24.55.<br />
ISBN 978-3-7966-1294-7<br />
M E N S C H & A R B E I T T H E M A<br />
15<br />
Zielgruppen<br />
Autor Peter Wild definiert die Zielgruppen<br />
seines Buchs wie folgt: alle, die<br />
sich mitten in einem packenden Berufsund<br />
Familienalltag eingestehen müssen,<br />
dass sie sich selbst allmählich abhanden<br />
kommen, und diesen Selbstverlust nicht<br />
einfach hinnehmen; jene, die nach einer<br />
Krise, einem gesundheitlichen Einbruch,<br />
© foto.fritz. www.fotolia.de<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
I N S E R AT E<br />
Qualität muss nicht immer teuer sein<br />
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16<br />
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044 787 70 80 | info@mtr-ag.ch
Geißeln der Menschheit<br />
Kulturgeschichte der Seuchen<br />
◗ Dr. med. Giovanni Fantacci,<br />
FMH für Allgemeinmedizin, Niederhasli (CH)<br />
Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden<br />
wir auch dieses Jahr wieder mit<br />
der Vogelgrippe in Angst und Schrecken<br />
versetzt werden. Deshalb lohnt<br />
sich den Blick von diesem nervösen<br />
Alltagsgeschehen auf die Geschichte<br />
der Seuchen insgesamt zu lenken.<br />
Stefan Winkle, emeritierter Professor<br />
für Hygiene in Jena und Hamburg hat<br />
im stolzen Alter von 94 Jahren den Mut<br />
gehabt, eine erweiterte Neufassung<br />
des Buches «Geisseln der Menschheit<br />
– Kulturgeschichte der Seuchen» herauszugeben.<br />
1997 ist die erste und im vorletzten<br />
Jahr nun die dritte Auflage erschienen.<br />
Niemand hätte diesen Erfolg vorauszusagen<br />
gewagt. Immerhin handelt es sich<br />
dabei um ein enzyklopädisches Buch mit<br />
1533 Seiten (knapp 400 Seiten sind Anmerkungen).<br />
Alle bedeutsamen Infektionskrankheiten<br />
werden darin behandelt: von<br />
der ansteckenden Gelbsucht bis zur Wundinfektion,<br />
von den Geschlechtskrankheiten<br />
bis zum Typhus, Malaria und Gelbfieber,<br />
aber auch so exotische Infektionskrankheiten<br />
wie die Papageienkrankheit oder die<br />
Tanzwut. Es ist aber nicht nur eine Darstellung<br />
der einzelnen Krankheiten, sondern<br />
es ist zugleich eine Geschichte von<br />
Versuch und Irrtum, von erwachendem<br />
Verständnis für das Unsichtbare, ein Geschichte<br />
des Kampfes um Einsichten und<br />
Erkenntnisse. Deshalb beginnt das Buch<br />
mit einem Abriss des Krankheitsverständnisses,<br />
das sich über die Jahrhunderte<br />
grundlegend verändert hat. In der Neuauflage<br />
wurde das Buch erweitert um das<br />
Kapitel der Biowaffenproblematik (vom<br />
russischen Biowaffenprogramm bis zu den<br />
Anthraxanschlägen in den USA im Jahre<br />
2002). Die Schilderungen von Winkle sind<br />
scharf und detailreich, er kann dabei aus<br />
seinem grossen Fundus von Erfahrungen<br />
schöpfen. So erlebte er im 2. Weltkrieg als<br />
Mikrobiologe im Robert-Koch-Institut in<br />
Berlin den Ausbruch der Tularämieepidemie<br />
(Hasenpest) an der Ostfront hautnah<br />
mit. Es ist unglaublich, mit welcher Akribie<br />
er aus historischen Dokumenten zitiert<br />
und dem Leser diese Fakten in geordneter<br />
Weise präsentiert. Das Buch liest sich wie<br />
ein Kriminalroman, in dem der Leser von<br />
den Ereignissen in den Bann gezogen wird.<br />
Es ist ein einmaliges Werk, das jedem historisch<br />
Interessierten viele neue Aspekte<br />
der Seuchengeschichte eröffnet. Die Neuauflage<br />
enthält ein Personenregister und ist<br />
im Artemis & Winkler Verlag erschienen. l<br />
Mittelalterliche Darstellungen von<br />
Krankheit und Tod von Hieronymus Bosch<br />
(links unten) und Albrecht Dürer (oben).<br />
Stefan Winkle:<br />
Geißeln der Menschheit –<br />
Kulturgeschichte der Seuchen.<br />
Artemis & Winkler Verlag 2005. 3. erw. Auflage,<br />
1533 Seiten, Fr. 146.–, ISBN 3-538-07159-4<br />
17<br />
I N S E R AT<br />
M E D I Z I N & G E S C H I C H T E T H E M A<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
M E T H O D E N P O R T R ÄT P R A X I S<br />
◗ Erich Weiß<br />
Die Manipulativmassage –<br />
«Autorenmassagen», Massagesysteme, die von Einzelpersonen entwickelt<br />
eine propriozeptionsfördernde,<br />
schmerztherapeutische<br />
Weichteiltechnik für<br />
Gelenke und Wirbelsäule<br />
18<br />
wurden, haben von jeher die Mechanotherapie bereichert, so die Periostmassage<br />
von Prof. Vogler, die Bindegewebsmassage von E. Dicke oder<br />
die hier vorgestellte Manipulativmassage nach Dr. Terrier. Diese auch als<br />
«mobilisierende Weichteiltechnik für Gelenke und Wirbelsäule» definierte<br />
Behandlungsweise ist erst in den letzten Jahren durch zahlreiche regionale<br />
Kursangebote, durch Vorträge und Workshops, bei Kongressen und<br />
durch Artikel in Fachzeitschriften bekannt geworden, obwohl sie schon<br />
vor vierzig Jahren in einer Monographie «Die Manipulativmassage im<br />
Rahmen der physikalischen Therapie» beschrieben worden ist.<br />
Zum 10. Todestag<br />
des Schweizer<br />
Massagearztes<br />
Dr. med. J. C. Terrier<br />
Da der vielbeschäftigte Facharzt für Rehabilitationsmedizin<br />
und Manualtherapeut<br />
und führende Funktionär in ärztlichen<br />
Gesellschaften für manuelle Medizin wenig<br />
Zeit fand, Kurse in der von ihm entwickelten<br />
segmental-reflektorischen Massage<br />
zu veranstalten, blieb die «grundsätzliche<br />
Bedeutung und der therapeutische Reichtum»<br />
(Zitat von Prof. E. Senn) dieser komplexen<br />
Gelenksbehandlung weitgehend<br />
unbekannt.<br />
Erst der Kontakt zur «Sebastian-<br />
Kneipp-Schule» – Berufsfachschule für<br />
Physiotherapie in Bad Wörishofen – in<br />
den achtziger Jahren veranlaßte den inzwischen<br />
pensionierten Leiter einer großen<br />
Rehaklinik inBaden bei Zürich Kurse<br />
anzubieten. Neben dem Standort Wörishofen<br />
entstanden im Laufe der Zeit weitere<br />
Kursorte an Schulen, Fortbildungsinstituten<br />
und Kliniken, wo Dr. Terrier in<br />
kleinen Lehrgängen seine Methode vermittelte.<br />
Hierbei gewann er auch eine<br />
kleine Schar von Kursassistenten, denen<br />
er nach gründlicher Schulung später das<br />
Prädikat «Instruktor» verlieh. Kurz vor<br />
seinem Tod im Jahr 1992 konnte er das<br />
Erscheinen seines Lehrbuchs «Technik der<br />
Manipulativmassage» im Ebert Verlag, Lübeck<br />
erleben. Weiterhin wurde in diesem<br />
Jahr auf seine Veranlassung die «Internationale<br />
Arbeitsgemeinschaft für Manipulativmassage<br />
e.V.» mit dem Sitz in Bad Wörishofen<br />
gegründet. Die I.A.F.M. hat sich<br />
die Aufgabe gestellt, die Manipulativmassage<br />
als eigenständige Therapieform im<br />
Rahmen der physikalischen Therapie zu<br />
pflegen und sie in Kursen zu lehren. Der<br />
ärztlich-wissenschaftliche Beirat der Arbeitsgemeinschaft<br />
(Prof. E. Senn und Dr.<br />
med. B. Terrier) hat sich das Ziel gesetzt,<br />
klinische Forschung zu betreiben, um den<br />
hohen therapeutischen Stellenwert der<br />
Manipulativmassage deutlich zu machen<br />
und sie als besondere Weichteiltechnik in<br />
die Ausbildungsgänge der Manualtherapie<br />
zu integrieren.<br />
Ziel der Manipulativmassage<br />
ist das Gelenk mit seinem<br />
Weichteilmantel als geschlossene<br />
Funktionseinheit.<br />
Zur Entstehung der Manipulativmassage<br />
Die Manipulativmassage verdankt ihre<br />
Entstehung der sorgfältigen dynamischen<br />
Palpation reflexgestörter Sehnen, Muskeln<br />
und Bänder in Gelenknähe, Strukturen,<br />
die mit dem knöchernen Gelenk eine<br />
funktionelle Einheit bilden (Arthron oder<br />
Bewegungssegment). Die Erkennung der<br />
Funktionsstörung und schmerzrelevanten<br />
Strukturen waren für den Rheumatologen<br />
Terrier die Voraussetzung, um mit der damals<br />
eingeführten therapeutischen Lokalanästhesie<br />
mit Infiltrationen die pathologischen<br />
Reflexkreise zu unterbrechen.<br />
Immer wieder meldeten Patienten nach<br />
der palpatorischen Funktionsuntersuchung<br />
die Abnahme von Schmerzen und<br />
Bewegungseinschränkungen. Es lag nahe,<br />
daraus zu schließen, daß diese Art der Untersuchung<br />
schon eine therapeutische Qualität<br />
besitze. In den folgenden Jahren entwickelte<br />
Terrier für die Bedürfnisse seiner<br />
rheumatologisch-orthopädischen Praxis in<br />
einem schöpferischen Prozeß seine Reflexmassage<br />
«am bewegten Körperteil». Seine<br />
Technik verband auf vorher unbekannte<br />
Weise die kleinflächige Druckmassage der<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
periartikulären Weichteilstrukturen, wie<br />
Muskelgewebe, Sehnen, Insertionen, Bänder<br />
und Kapselanteile mit der simultanen<br />
Längs- und Querdehnung dieser Strukturen<br />
unter einer passiven Gelenkmobilisation.<br />
Terrier bezeichnet die Kombination<br />
eines Massagehandgriffs mit der passiven<br />
Gelenkbewegung als «Manöver». Für jede<br />
Gelenksregion und für jeden Wirbelsäulenabschnitt<br />
entstand in seiner «Werkstatt»<br />
ein umfangreiches Behandlungsprogramm,<br />
das mit gewebsspezifischer Massage und<br />
lokalisierter Dehnung eine vor Terrier<br />
unbekannte Reiz- und Reflextherapie für<br />
arthromuskuläre Beschwerdebilder entstehen<br />
ließ. Mit seinen Erfahrungen als Manualtherapeut<br />
ergänzte er sein Verfahren<br />
durch Gelenkspieltechniken. So wird bei<br />
einzelnen Manövern Traktions- oder Gleitmobilisation<br />
eingesetzt. Eine Spezialität<br />
sind sogenannte Lateralisationstechniken<br />
für Scharniergelenke. Hierbei wird durch<br />
rhythmische Adduktion und Abduktion<br />
die Gelenkspalte zum «Klaffen» gebracht.<br />
Damit soll das Gelenkspiel verbessert und<br />
kleine Kongruenzstörungen und tonische<br />
Sperren beseitigt werden.<br />
Für seine Massage erfand der in klassischer<br />
Massage ausgebildete Arzt eine<br />
völlig neuartige Technik. Häufig beteiligen<br />
sich beide Hände gleichzeitig an der Massage,<br />
wobei eine Hand als «Kontakthand»<br />
den Massagegriff ausführt, während die<br />
andere Hand als «Druck- oder Führungshand»<br />
eingesetzt wird. Dadurch wird die<br />
Massagehand von ermüdender Arbeit<br />
befreit und kann so Gewebstastaufgaben<br />
übernehmen, die für jede therapeutische<br />
Massage unbedingt erforderlich ist und<br />
wesentlich die Dosierung der Massage gestaltet.<br />
In der Manipulativmassage wird<br />
das «mechanische Reizpotential» der Hände<br />
wie bei keiner anderen Technik eingesetzt.<br />
Neben der Massage mit den Fingerkuppen<br />
wird mit einzelnen Fingergliedern<br />
oder dem Daumen als «Werkzeug» gearbeitet.<br />
Aber auch die Knöchel, die ulnare<br />
Handkante und bei einigen Manövern sogar<br />
die weiche Beugeseite des Unterarms.<br />
Bei anderen Manövern wird die klassische<br />
Ein- oder Zweihandknetung eingesetzt.<br />
Die Erfahrung, daß Druck eine schmerzverdeckende<br />
Wirkung besitzt, führte Terrier<br />
zum Einsatz von «Schmerzklammer»-<br />
griffen an Gelenken.<br />
Wer mit der mobilisierenden Massage<br />
nach Terrier arbeitet, erhält durch den<br />
Wechsel von Dehnung und Entspannung<br />
deutlich mehr Tastinformationen, besonders<br />
über tiefliegende Muskeln und Sehnen.<br />
Die gezielte örtliche Dehnung der<br />
gelenknahen Weichteilstrukturen ist aus<br />
jeder Winkelstellung des Gelenkes möglich<br />
und wirksam, also auch noch bei<br />
stark eingeschränkter Beweglichkeit.<br />
Für die oft erforderliche Massage von<br />
Myotendinosen und reflektorischen Muskelverspannungen<br />
in Muskelbäuchen, die<br />
mit der Manipulativmassage nicht erreicht<br />
werden, setzen wir gerne die von der norwegischen<br />
Schule von Evjenth entwickelte<br />
Funktionsmassage ein. Hier wird wie bei<br />
der Manipulativmassage der Muskel oder<br />
die Sehne aus angenäherter Stellung unter<br />
Druck massiert und gleichzeitig gedehnt.<br />
Differentialtherapeutisch empfehlen wir<br />
weiterhin die Quermassage nach Cyriax.<br />
Diese Methoden, denen die kontrollierte<br />
Dehnung von Weichteilstrukturen gemeinsam<br />
ist, wirken, wie noch später erwähnt<br />
wird, über die Stimulation der Propriozeptoren.<br />
Die mobilisierende Massage findet bei<br />
Terrier bei schwereloser Lagerung des Gelenkes<br />
und der jeweiligen Gliedmaße statt.<br />
Dazu wird die behandelte Gelenksregion<br />
meist mit beiden Händen großflächig<br />
und gelenknah erfaßt und in einen sehr<br />
engen «schienenden» Kontakt zum Therapeuten<br />
gebracht. Arm und Bein werden<br />
zum Beispiel bei der Schulterbehandlung<br />
im Sitzen und bei der Hüftbehandlung in<br />
Seitenlage jeweils von einem Unterarm<br />
des Behandlers getragen, wie bei einer<br />
Schlingenaufhängung. Zur Mobilisierung<br />
Schulterbehandlung<br />
(Ausgangsstellung)<br />
des Kniegelenkes während der Massage<br />
stellt der Therapeut ein gebeugtes Bein<br />
auf den Behandlungstisch und lagert<br />
das Bein des Patienten auf seinem Oberschenkel.<br />
Die schwerelose Lagerung, die<br />
Schienung unmittelbar am Gelenk und der<br />
enge körperliche Kontakt, Terrier nennt<br />
das «mechanische Solidarisierung», bildet<br />
die Voraussetzung für die muskuläre Entspannung<br />
des Patienten und ermöglicht<br />
die sichere Führung des entlasteten Gelenks<br />
im schmerzfrei verbliebenen Bewegungsraum.<br />
Das Arbeiten mit sehr kurzen<br />
Hebeln gestattet ein völlig anstrengungsfreies<br />
und kraftsparendes Mobilisieren<br />
auch schwerer Gliedmaßen durch geringe<br />
Schwerpunktverlagerungen und minimale<br />
Rotationsbewegungen des Behandlers.<br />
Die Mobilisation vermeidet schädliche<br />
Kompression, nutzt häufig die bewegungserleichternde<br />
Wirkung der Traktion<br />
und erweitert indirekt den schmerzfreien<br />
Bewegungsraum des Gelenkes durch die<br />
Beseitigung muskulärer Verspannung. Die<br />
angestrebte Entspannung der gelenkeigenen<br />
Muskeln wird durch die rhythmische<br />
Wiederholung der Manöver gefördert.<br />
Der wiederholte Wechsel von Dehnung<br />
und Lockerung von agonistisch und antagonistisch<br />
tätigen Muskeln, Sehnen und<br />
Kapselbandstrukturen macht die rasche<br />
Beseitigung von Muskeldysbalancen verständlich.<br />
Die Manipulativmassage<br />
erteilt mechanische Reize an<br />
die Sinnesorgane des Stützund<br />
Bewegungsapparates.<br />
Schulterbehandlung<br />
(Endstellung)<br />
M E T H O D E N P O R T R ÄT P R A X I S<br />
19<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
M E T H O D E N P O R T R ÄT P R A X I S<br />
Kniebehandlung<br />
(Manöver A1)<br />
Bei akuten und subakuten Gelenkstö-<br />
Tonusmuster für die Haltung, für die Gelenkstellung<br />
und für Bewegungen bereitzustellen.<br />
Nozizeptive Afferenzen aus den<br />
Strukturen desselben Segments, besonders<br />
aus Gelenk und Muskel, beeinträchtigen<br />
die Propriozeption und die Leistung der<br />
Motoneurone.<br />
Die Folgen lassen sich besonders auffällig<br />
an hypertonen und hypotonen Verspannungen<br />
der segmentalen Muskeln<br />
erkennen. Damit einhergehend sind Koordinationsstörungen<br />
und Bewegungseinschränkungen<br />
durch die Störung der<br />
Biomechanik und des Gelenkspiels zu<br />
Efferenzen, die für Schmerzen, lokale<br />
Durchblutungsstörungen und neurovegetativen<br />
Dystrophien verantwortlich sind.<br />
Besonders deutlich ist die Schmerzverdeckung<br />
bei Dauerschmerzen, die als Rezeptorenschmerzen<br />
von langsam leitenden C-<br />
Fasern zum Rückenmark gelangen.<br />
Indikationen der Manipulativmassage<br />
im Rahmen einer physiologischen<br />
Schmerztherapie<br />
Die wichtigste Indikation für die Manipulativmassage<br />
in der Praxis des Rehabilitationsmediziners<br />
Terrier bildeten die<br />
reversiblen frühen Stadien der Arthrose.<br />
rungen, bei denen mobilisierende Tech-<br />
beobachten. Die segmentale Erregung der<br />
Belastungsabhängige Schmerzen, die zum<br />
niken oder Massagen allein schmerzver-<br />
sympathischen Seitenhornzellen erzeugt<br />
großen Teil von periartikulären Strukturen<br />
20<br />
stärkend und deshalb kontraindiziert sind,<br />
ist ein Behandlungsversuch mit der Mani-<br />
gleichzeitig einen segmental-reflektorischen<br />
Komplex, der an den sich entwi-<br />
gemeldet werden, reflektorische Myotendinosen,<br />
später auch Bewegungsschmerz<br />
pulativmassage zu erwägen. Die in ihrer<br />
ckelnden Reflexzonen abzulesen ist. In<br />
von Weichteilstrukturen, palpable oder<br />
neurophysiologischen Wirkung verwand-<br />
verschiedener Ausprägung und zeitlichem<br />
spontane Insertionsschmerzen bei aktiver<br />
ten mechanischen Reize der Druckmas-<br />
Abstand entstehen Headsche Zonen, Bin-<br />
Bewegung, Anlaufschmerzen sind bei Prä-<br />
sage, der Dehnung und der schonenden<br />
degewebszonen, Muskelzonen, Periost-<br />
arthrosen lange vor dem Nachweis radio-<br />
passiven Mobilisierung ergeben durch<br />
und Insertionszonen.<br />
logischer Arthrosezeichen Ausdruck einer<br />
Reizsummation auch bei einer niedrigen<br />
Periarthropathie, die ohne konsequente<br />
Schmerzschwelle eine wirksame Therapie.<br />
Terrier bezeichnete diese Arbeitsweise<br />
Die Manipulativmassage<br />
Therapie schicksalsmäßig zur Zerstörung<br />
des Gelenkes führt. Ein «Paradegelenk»<br />
als «symbolische Ausführung». Er betonte<br />
auch, daß bei seiner Massage Haut und<br />
Unterhaut nur als «Nebenprodukt» ange-<br />
aktiviert die Propriozeptoren<br />
und hemmt die segmentalen<br />
für die Terrierbehandlung ist das Schultergelenk<br />
und seine von Weichteilstörungen<br />
geprägte Periarthropathie.<br />
sprochen werden, weil die Reizung der<br />
Propriozeptoren des Bewegungsapparates<br />
im Vordergrund steht.<br />
Schmerzreaktionen.<br />
Die auffallend starke und schnell ein-<br />
Das schmerzende, ruhigge-<br />
Massage auf neurophysiologischer<br />
Grundlage<br />
In der modernen Neurophysiologie<br />
fand der wissenschaftlich denkende junge<br />
setzende Schmerzverdeckung der Manipulativmassage<br />
findet ebenfalls eine<br />
neurophysiologische Erklärung durch den<br />
Nachweis von schmerzhemmenden Zellen<br />
im Hinterhorn des Rückenmarks. Die zu-<br />
stellte Gelenk leidet unter<br />
dem Mangel an Funktionsreizen.<br />
Arzt befriedigende Begründungen für sei-<br />
erst von Melzack und Wall beschriebene<br />
Als weitere Heilanzeige erwiesen sich<br />
ne Massage. Die adäquaten mechanischen<br />
Schmerzkontrollpforte wird besonders<br />
Folgezustände von Gelenktraumen, wie<br />
Reize von Druck, Zug, Dehnung, Kompres-<br />
durch Afferenzen der schnell leitenden<br />
z.B. der Distorsion. Hier sind Störungen<br />
sion und Gewebsverformung sprechen vor<br />
Propriozeptoren geschlossen, weil die prä-<br />
der neurovegetativen Regulation als trau-<br />
allem das in Gelenknähe besonders dich-<br />
synaptische Hemmung die Schmerztrans-<br />
matische Entzündung zu beobachten, die<br />
te Netz von Propriozeptoren an, die im<br />
mission zumindest zeitweilig verhindert.<br />
sich im ungünstigsten Fall zur Algodystro-<br />
Dienste der Tiefensensibilität stehen. Die<br />
Damit wird gleichzeitig die segmentale<br />
phie entwickelt. Hier hat die Manipula-<br />
als Muskelspindeln, Sehnenspindeln und<br />
Nozireaktion unterbunden. Entscheidend<br />
tivmassage die Aufgabe, dem Gelenk, das<br />
Mechanorezeptoren der Gelenkskapsel tä-<br />
ist dabei die Dämpfung der sympathischen<br />
durch Schonhaltung und Schmerz behin-<br />
tigen Sinneszellen registrieren und melden<br />
in einem unaufhörlichen Afferenzstrom<br />
die aktuelle Tonussituation der Muskeln<br />
und die Stellungs- und Bewegungsvorgänge<br />
der Gelenke. Die Mechanorezep-<br />
Mobilisierende Massage<br />
toren bilden den Beginn der bahnenden<br />
der LWS in Seitenlage<br />
und hemmenden Muskelsehnenreflexe.<br />
Durch die gemeinsame Fazilitation der<br />
Alpha- und Gamma-Motoneurone in den<br />
Vorderhörnern des Rückenmarks erfüllt<br />
diese Einrichtung die Aufgabe, optimale<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
dert wird, ohne zusätzliche Traumatisierung<br />
physiologische Funktionsreize anzubieten.<br />
Terrier beobachtete in Verbindung<br />
mit andauernden Verletzungszuständen<br />
peripherer Gelenke regelmäßig reflektorische<br />
Veränderungen der segmental zugeordneten<br />
Wirbelsäulenabschnitte und gab<br />
deshalb die Empfehlung, die Wirbelsäule<br />
in den Behandlungsplan einzuschließen.<br />
Auch bei anhaltenden neurovegetativen<br />
Störungen nach orthopädischen Operationen<br />
sieht Terrier den Einsatz der Manipulativmassage<br />
neben der Krankengymnastik<br />
gerechtfertigt, um auch hier dem<br />
Gelenk die fehlenden mechanischen Funktionsreize<br />
anzubieten. Besonders in der<br />
frühen postoperativen Nachbehandlung<br />
ist dabei die vorher erwähnte «symbolische»<br />
Durchführung der mobilisierenden<br />
Massage erforderlich.<br />
An dieser Stelle ist mit Bedauern festzustellen,<br />
daß bewährte therapeutische<br />
Massagen, die seit Jahrzehnten Bestandteil<br />
einer komplexen Physiotherapie bei Gelenkerkrankungen<br />
waren, immer seltener in<br />
ärztlichen Behandlungsplänen zu finden<br />
sind. Selbst in der manuellen Therapie<br />
werden Massagen nur in Ausnahmefällen,<br />
etwa als Quermassage an Sehnen oder Insertionen<br />
empfohlen. Dafür nehmen unter<br />
dem Oberbegriff «neuromuskuläre Therapie»<br />
Muskeldehn- und Entspannungstechniken<br />
einen breiten Raum ein. Aktive und<br />
passive Muskeldehnungen, Muskelenergietechniken,<br />
wie die postisometrische Relaxation<br />
oder die reziproke Hemmung von<br />
Antagonisten, werden leider der Massage<br />
zur Beseitigung von muskulären Tonusstörungen<br />
vorgezogen. Damit droht der<br />
dauernde Verlust einer tradierten Behandlungsweise.<br />
Es ist zu hoffen, daß der hohe<br />
therapeutische Wert der Manipulativmassage<br />
in Zukunft erkannt und anerkannt<br />
wird und Bestandteil einer modernen mechanischen<br />
Reflextherapie in der Gelenkund<br />
Wirbelsäulenbehandlung wird.<br />
Prof. E. Senn:<br />
«Die Manipulativmassage<br />
stellt eine der bewährtesten,<br />
komplexesten und logischsten<br />
Techniken dar».<br />
Zum Schluß eine Begriffsklärung: Die<br />
von Terrier für seine Therapieform gewählte<br />
Bezeichnung entstand in einer Zeit, als<br />
unter Manipulieren allgemein jede Art von<br />
passiver Mobilisation verstanden wurde.<br />
Erst später wurde der Begriff Manipulation<br />
für passive Gelenktechniken reserviert, bei<br />
denen die normale Beweglichkeit mit einem<br />
zusätzlichen Bewegungsimpuls überschritten<br />
wird. Typisch dafür sind die ärztlichen<br />
chirotherapeutischen «Handgriffe» an hypomobilen<br />
Zwischenwirbelgelenken. Um<br />
den Verdacht zu vermeiden, eine dem<br />
Arzt vorbehaltene Therapie anzuwenden,<br />
haben wir die Massage mit dem Untertitel<br />
«mobilisierende Weichteiltechnik für Gelenke<br />
und Wirbelsäule» versehen. l<br />
K U R S Z U M T H E M A<br />
Mobilisierende Weichteiltechnik<br />
Manipulativmassage nach Dr. Terrier, Grundkurs<br />
Die in den fünfziger Jahren von Dr. med. J.C. Terrier entwickelte und publizierte Methode der<br />
mobilisierenden Weichteiltechnik stellt eine pragmatische Brücke zwischen der Massage und<br />
der manuellen Therapie dar. Denn, es gibt keine Funktionsstörung eines Gelenkes ohne<br />
Weichteilreaktionen.<br />
t Kursinhalt<br />
l Anatomie in vivo / Palpationstechnik<br />
l Einführung in die neurophysiologischen<br />
Grundlagen<br />
l Einführung in die Physiologie des kollagenen<br />
Bindegewebes<br />
l Einführung in die Wirkungsmechanismen der<br />
Manipulativmassage<br />
l Funktionelle Pathologie in verschiedenen<br />
Regionen<br />
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers<br />
und des VPT, des Verbands Physikalische<br />
Therapie, Hamburg. www.vpt-online.de<br />
Dozent René van de Velde, Instruktor für Manipulativmassage nach Dr. Terrier,<br />
Lehrer manuelle Medizin, PT / MT / Ausbildungsleiter IAP<br />
Daten Teil 1: HWS / Gelenke der oberen Extremität<br />
Teil 1/1: Fr. – Sa., 16. – 17. Nov. <strong>2007</strong><br />
Teil 1/2: Fr. – Sa., 14. – 15. Dez. <strong>2007</strong><br />
Teil 2: LWS / Gelenke der unteren Extremität<br />
Teil 2/1: Fr. – Sa., 29. Febr. – 1. März 2008<br />
Teil 2/2: Fr. – Sa., 20. – 21. Juni 2008<br />
Teil 3: Funktionell mobilisierende Massage des Schultergelenkes in<br />
der Seitenlage nach den Gesichtspunkten der Manipulativmassage<br />
/ Refresher<br />
Teil 3: Fr. – Sa., 7. – 8. Nov. 2008<br />
Hinweis Jeder Kursteil kann einzeln gebucht werden. Alle Teile bilden in sich<br />
geschlossene Einheiten<br />
Zeit 9.00 – 12.00 Uhr und 13.00 – 17.00 Uhr<br />
Kursstunden 7 pro Kurstag<br />
Kosten Mitglieder <strong>vdms</strong> Fr. 195.00 / Nichtmitglieder Fr. 225.00 pro Kurstag<br />
Bekleidung Bequeme Kleidung<br />
Mitbringen Schreibmaterial, 2 grosse Badetücher<br />
Voraussetzung Med. MasseurIn <strong>vdms</strong>/FA, PhysiotherapeutIn, interessierte Fachpersonen<br />
Teilnehmerzahl max. 20<br />
Anmeldeschluss 4 Wochen vor Kursbeginn<br />
A U T O R<br />
Erich Weiß<br />
(Internationale Arbeitsgemeinschaft für<br />
Manipulativmassage e.V. I.A.F.M.)<br />
Fidel-Kreuzer-Straße 17<br />
D-86825 Bad Wörishofen<br />
www.manipulativmassage.de<br />
l Aspekte der funktionelle Untersuchung /<br />
Behandlung der Dysfunktionen<br />
l Behandlungstechniken / Manöver in den<br />
verschiedenen Regionen<br />
t Kursziel<br />
Die Anwendung dieser Methode als wertvolle<br />
Ergänzung in jedem manualtherapeutischen<br />
Konzept.<br />
M E T H O D E N P O R T R ÄT P R A X I S<br />
21<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
P R A X I S P R A X I S<br />
22<br />
Die Behandlung des sekundären<br />
Armlymphödems nach<br />
Mammaamputation<br />
◗ Peter Volk<br />
Das postmastektomische sekundäre Armlymphödem dürfte das klassische<br />
Krankheitsbild in der manuellen Lymphdrainage- und Ödemtherapie<br />
sein. Wenn jährlich etwa 40000 Frauen in der BRD mit der Diagnose<br />
Mamma-Ca operiert und/oder bestrahlt werden und wenn ca. 10% ein<br />
sekundäres Arm- oder Brustlymphödem bekommen, stellt diese Gruppe<br />
eine große Zahl von Patienten in der ambulanten Lymphdrainagepraxis.<br />
Aber auch Männer können von diesem Schicksal betroffen sein, die Zahl<br />
liegt schätzungsweise bei 1/1000 aller Betroffenen.<br />
Abb. 20 Anlegen einer Kompressionsbandage<br />
Die einzige signifikant nachgewiesene<br />
Therapieform ist bei diesem Krankheitsbild<br />
die manuelle Lymphdrainage- und<br />
Ödemtherapie. Die Basisbehandlung umfasst:<br />
● manuelle Lymphdrainage- und Ödemtherapie<br />
● Hautpflege<br />
● Kompressionsbandage bzw. Kompressionsbestrumpfung<br />
● Bewegungstherapie / Krankengymnastik<br />
Diese Behandlungsmethode wird nach<br />
Dr. Asdonk physikalische Ödemtherapie<br />
oder auch komplexe physikalische Entstauungstherapie<br />
genannt.<br />
Topographische Lymphgefäßanatomie<br />
der Brust- und Armregion<br />
Bei der Lymphgefäßanatomie richten<br />
wir uns nach dem Lehrbuch von Stefan<br />
Kubik, Lehrbuch der Lymphologie (Földi<br />
und Kubik). Die Brust drainiert ihre<br />
Lymphflüssigkeit hauptsächlich zu den<br />
axillären Lymphknoten (ca. 80%-90%),<br />
der restliche Teil drainiert zu den parasternalen<br />
Lymphknoten. Als Abflussnebenwege<br />
sollen hier aber auch der epigastrische<br />
Weg und der supraklavikuläre Weg<br />
genannt werden. Physiologisch sind diese<br />
Abflusswege zwar unbedeutend, doch bei<br />
der Behandlung eines sekundären Mammaödems<br />
werden diese Nebenwege zum<br />
wichtigen Abflussgebiet.<br />
Lymphabfluss aus dem Arm<br />
Beim Lymphabfluss aus dem Arm<br />
unterscheiden wir ein oberflächliches,<br />
subcutanes und ein tiefes, subfasziales<br />
Lymphgefäßsystem. Sie enden beide in<br />
den axillären Lymphknoten. Kennt man<br />
diese Abflusswege, so versteht sich der<br />
Zusammenhang zwischen operativer<br />
Ausräumung der Axilla und dem Entstehen<br />
eines sekundären Armlymphödems.<br />
Folgt nach der Operation zusätzlich eine<br />
Radiotherapie, dann ist die Gefahr eines<br />
«dicken» Armes noch höher. Das gleiche<br />
gilt für eine brusterhaltende Operation.<br />
Der Hauptlymphabfluss der Brust geht zu<br />
den axillären Lymphknoten, werden diese<br />
ausgeräumt, sehen wir manchmal ein<br />
sekundäres Mammaödem. Auch hier erhöht<br />
sich die Häufigkeit bei zusätzlicher<br />
Bestrahlung.<br />
Axilläre Lymphknoten<br />
Die Zahl der Lymphknoten in der Axilla<br />
ist sehr variabel. In der Literatur reichen<br />
die Angaben von 10 bis 50 Lymphknoten.<br />
Erzählt uns bei der Behandlung ein Patient:<br />
«Bei mir wurden 12 Lymphknoten<br />
ausgeräumt», so besagt diese Äußerung<br />
eigentlich noch nicht viel. Hat dieser Patient<br />
von Natur aus 35 Lymphknoten, dann<br />
ist die Zahl der ausgeräumten Knoten<br />
relativ wenig, hat er aber nur 14 Lymphknoten,<br />
so ist die Wahrscheinlichkeit der<br />
Entstehung eines sekundären Armlymphödems<br />
gegeben.<br />
Wichtig für die Behandlung von Armlymphödemen<br />
nach axillärer Dissektion,<br />
mit der manuellen Lymphdrainage, ist die<br />
Tatsache, dass der ganze Körper mit einem<br />
feinen Lymphkapillarnetz überzogen ist.<br />
Dieses Lymphkapillarnetz überbrückt<br />
auch die lymphatischen Wasserscheiden.<br />
Bei ausgeräumter Achselhöhle drainieren<br />
wir mit unseren Lymphdrainagegriffen<br />
über dieses Lymphgefäßsystem zur kontralateralen<br />
Brustseite.<br />
THERAPIE<br />
Grifftechnik der manuellen<br />
Lymphdrainage:<br />
Die Griffe der manuellen Lymphdrainage<br />
sind eine weiche, manuelle Gewebsverformung,<br />
bei der wir den Lymphabfluss<br />
steigern, ohne dabei die Gewebsflüssigkeitsbildung<br />
anzuregen.<br />
Drehgriffe:<br />
Bei den Drehgriffen – die meistens<br />
beidhändig, wechselweise ausgeführt werden<br />
– beschreiben die vier Finger und der<br />
Daumen einen flächigen Kreis in die gleiche<br />
Richtung, deshalb werden diese Griffe<br />
auch «gleichsinnige Daumen-Hand-Kreise»<br />
genannt.<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Schöpfgriffe:<br />
Bei diesen Griffen – die entweder einhändig<br />
oder beidhändig wechselweise ausgeführt<br />
werden – kommt der Daumen den<br />
vier Fingern kreisend flächig entgegen,<br />
deshalb werden diese Griffe auch «gegensinnige<br />
Daumen-Hand-Kreise» genannt.<br />
Quergriffe:<br />
Der Quergriff ist zusammengesetzt, die<br />
eine Hand «schöpft» mit dem Schöpfgriff,<br />
die andere gibt mit einem abgeänderten<br />
Drehgriff «weiter», deshalb nennen wir<br />
Grundsätzlich gilt für Ödemgriffe:<br />
Jeder Griff dauert in der Ausführung so<br />
lange, wie das Ödem unter den Fingern<br />
des Therapeuten spürbar nachgibt. Darin<br />
unterscheiden sich diese Griffe wesentlich<br />
von denen der manuellen Lymphdrainage.<br />
Dort gilt der Grundsatz: Jeder Griff dauert<br />
ca. 1 Sekunde.<br />
Befunderhebung<br />
Vor Beginn der Behandlung wird eine<br />
Befunderhebung durchgeführt; sie besteht<br />
im Wesentlichen aus der Anamnese, der<br />
Abb. 1 Einseitiges Armlymphödem nach<br />
totaler Mastektomie<br />
A R M LY M P H Ö D E M P R A X I S<br />
diesen Griff im Unterricht auch «schöpfen,<br />
Inspektion und der Palpation. Dazu kom-<br />
weitergeben».<br />
men noch einige Zusatztests. Hier nun einige<br />
wenige Punkte der Befundaufnahme:<br />
Stehende Kreise:<br />
Sie werden bei der Behandlung ein-<br />
oder beidhändig, mit 4 neben 4 Fingern auf<br />
Anamnese<br />
Generell stellen sich immer die Fragen:<br />
23<br />
Lymphknoten oder aber auch mit 4 auf 4<br />
«Was empfinden Sie, weshalb kommen<br />
Fingern zur Intensivbehandlung eingesetzt.<br />
Sie in die Lymphdrainagebehandlung,<br />
Abb. 2 Brusterhaltende Mamma-OP<br />
haben Sie irgendwelche Probleme?». Bei<br />
Ödemgriffe:<br />
Die Erfahrung hat bei der Behandlung<br />
der speziellen Befragung des Patienten<br />
interessiert uns besonders, was gemacht<br />
von sekundären Lymphödemen gezeigt,<br />
wurde. Es gibt sehr viele Variationsmög-<br />
dass die Griffe der manuellen Lymphdraina-<br />
lichkeiten bei der Operation. Die totale<br />
ge im Lymphödemgebiet nicht ausreichend<br />
Brustentfernung (Abb.1), die brusterhal-<br />
sind. In der Feldbergklinik Dr. Asdonk,<br />
tende Operation (Abb.2), die Entfernung<br />
der damals ersten und einzigen lympholo-<br />
des Tumorknotens, aber auch die beidsei-<br />
gischen Klinik in Deutschland, haben sich<br />
tige Mammaamputation (Abb.3). Bei allen<br />
am Patienten bei der Therapie die spezi-<br />
Operationsverfahren fragen wir immer<br />
ellen Ödemgriffe entwickelt, welche Frau<br />
nach der Entfernung evtl. von Achsel-<br />
Bartetzko-Asdonk in den frühen 80er Jah-<br />
lymphknoten.<br />
Abb. 3 Doppelseitige Mammaamputation<br />
ren veröffentlichte.<br />
Danach stellt sich die Frage nach der<br />
Ödemverdrängungsgriffe:<br />
Durch langanhaltende flächige Griffe<br />
Bestrahlung. Wer in seiner Lymphdrainagepraxis<br />
Patienten betreut, die vor 30<br />
(manchmal 20- 30 Sekunden), wird der<br />
Jahren bestrahlt wurden, kennt den Un-<br />
ultrafiltrative Anteil der Ödemflüssigkeit<br />
terschied zu denjenigen, welche heute<br />
über eine Steigerung der Reabsorption in<br />
bestrahlt wurden. Heutzutage sieht man<br />
die Blutkapillaren, aber auch über die Fül-<br />
in den meisten Fällen an der Haut keine<br />
lung der Lymphkapillaren beseitigt. Diese<br />
Bestrahlungsanzeichen, man muss den<br />
Griffe werden ein- oder beidhändig ausge-<br />
Patienten danach fragen.<br />
führt und an speziellen Körperstellen z.B.<br />
an Gelenken mit abgeänderten Variationen<br />
angewendet.<br />
Eine Tumortherapie kann auch nur<br />
durch Bestrahlung alleine, ohne Operation<br />
Abb. 4 Operierte Patientin mit Mamma-<br />
Karzinom während der Bestrahlung<br />
durchgeführt werden.<br />
Ödemverschiebegriff<br />
Durch langsam tief eingehende Griffe<br />
soll die eiweißreiche Ödemflüssigkeit<br />
Eine weitere Frage lautet: «Wann war<br />
die Operation und wann die letzte Bestrah-<br />
Es gibt durchaus die<br />
durch -Gewebsspalten entlang fibrillärer<br />
Strukturen verschoben werden, bis die<br />
lung?» Es gibt durchaus auch die Möglichkeit,<br />
während der Bestrahlung (Abb.4)<br />
Möglichkeit, während der<br />
Flüssigkeit von intakten Lymphgefäßen<br />
aufgenommen und mit Hilfe der Lymphva-<br />
oder Chemotherapie zu behandeln. Das<br />
bestrahlte Gebiet wird ausgelassen und die<br />
Bestrahlung oder Chemo-<br />
somotorik weiterbefördert werden kann.<br />
Auch diese Ödemgriffe werden in ver-<br />
gesamte Behandlung im Sinne der Schonung<br />
durchgeführt. Der Therapeut muss<br />
therapie zu behandeln.<br />
schiedenen Ausführungen angewendet.<br />
sich aber, bevor er solch eine Behandlung<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
P R A X I S P R A X I S<br />
Abb. 8 «Schürzengriff» für die Beweglichkeitsprüfung<br />
des Schultergelenks mit Außenrotation<br />
Abb. 9 «Schürzengriff» für die Beweglichkeitsprüfung<br />
des Schultergelenks mit Innenrotation<br />
Abb. 10 Malignes Armlymphödem<br />
beginnt, darüber im Klaren sein, dass der<br />
und Arminnenseite, anschließend fordern<br />
Patient vielleicht vor der Behandlung an-<br />
wir den Patienten auf die Hände hoch zu<br />
ruft, um diese abzusagen. Patienten haben<br />
halten und den Schürzengriff, einmal im<br />
häufig nach der Bestrahlung oder der Che-<br />
Genick (Abb.8) für die Außenrotation und<br />
24<br />
motherapie das Problem, dass es ihnen<br />
«schlecht» ist und eine Behandlung bzw.<br />
einmal hinter dem Rücken (Abb.9) für die<br />
Innenrotation, zu machen.<br />
der Weg zur Behandlung unmöglich ist.<br />
Deshalb wäre in diesen Fällen zu raten, mit<br />
Danach messen wir das Ödem. Bei<br />
Abb. 7 Eindrückbare Dellen bei einem Armlymphödem<br />
der Lymphdrainagebehandlung erst nach<br />
Abschluss der Maßnahme zu beginnen.<br />
einseitigen Lymphödemen messen wir das<br />
Ödemvolumen in Prozent zur gesunden<br />
Seite mit der 2-Punkte-Messung nach Prof.<br />
Eine weitere Frage lautet, ob vielleicht<br />
Kuhnke. Bei beidseitigen Lymphödemen<br />
eine Brustrekonstruktion durchgeführt<br />
messen wir das Volumen einer 4 cm dicken<br />
wurde und. wenn ja, was für ein Material<br />
Scheibe beider Extremitäten. Das Volumen<br />
dabei verwendet wurde, fremdes oder kör-<br />
bestimmen wir aus der Umfangsmessung.<br />
pereigenes? (Abb.5)<br />
Wichtig ist, die Messpunkte genau zu definieren,<br />
um diese, bei den Messkontrollen,<br />
Inspektion<br />
Bei der Inspektion achten wir darauf,<br />
exakt wieder zu finden.<br />
Abb. 6 Einseitige Mastektomie mit Lymphangiosis<br />
carcinomatosa<br />
wie der Patient sich auszieht. Ausweichbewegungen<br />
werden auf diesem Weg sofort<br />
sichtbar, oder der Patient teilt seine<br />
Anzeichen eines malignen Lymphödems<br />
Als Ergänzung zur Befunderhebung<br />
Beschwerden bezüglich seiner Beweglich-<br />
sollen hier noch einige Anzeichen des<br />
keit mit. Asymetrien, Einziehungen, Nar-<br />
malignen Lymphödems (Abb.10) genannt<br />
benverlauf, Hautveränderungen (Ulcerati-<br />
werden:<br />
onen, Hautmetastasen, Röntgenerythem,<br />
Teleangiektasien, Lymphangiosis carcino-<br />
● zentrale Betonung (Schulter-Oberarm)<br />
matosa (Abb.6)) und das Ödemausmaß<br />
● Übergreifen des Ödems auf den<br />
sind einige Punkte, auf die wir achten.<br />
gleichseitigen Rumpfquadranten<br />
● rasche Ödemverschlechterung<br />
Palpation<br />
Bei der Palpation achten wir zuerst<br />
● fortschreitende Armplexusschädigung<br />
● verstärkte Venenzeichnung an der<br />
Abb. 5 Brustrekonstruktion mit M.-latissimusdorsi-Schwenklappen-Technik<br />
auf die Hauttemperatur. Danach wird das<br />
Ödem durchgetastet. Die unterschied-<br />
Armwurzel<br />
● venöser Umgehungskreislauf der<br />
Bei der Palpation achten<br />
lichen Ödemkonsistenzen – weich, teigig,<br />
hart –, können Dellen eingedrückt werden<br />
Schulter<br />
● Überwärmung des Ödems<br />
wir zuerst auf die Haut-<br />
(Abb.7), oder gibt es Gewebsfibrosen sind<br />
für die Behandlung von Bedeutung.<br />
● Lymphangiosis carcinomatosa<br />
● vergrößerte Lymphknoten<br />
temperatur. Danach wird<br />
Bei den Zusatztests achten wir u.a.<br />
● sichtbare Metastasen<br />
das Ödem durchgetastet.<br />
auf allfällige sensible oder motorische<br />
Störungen, sowie das Bewegungsausmaß<br />
des Schultergürtels. Zunächst ein Händedruck<br />
mit überkreuzten Händen, dann ein<br />
Streichen über die Haut der Armaußen-<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Abb. 11 Basisbehandlung: Stehende 4-Fingerkreise<br />
im «Terminus»<br />
Therapie des sekundären<br />
Armlymphödems<br />
Die Therapie des sekundären Arm-<br />
Abb. 12 4-Fingerkreise von der betroffenen zur<br />
gesunden Brustseite<br />
2. Das Barrierengebiet, die Unterbrechung<br />
des Lymphflusses, zwischen Ödemund<br />
Abflussgebiet: Mit abgeänderten Grif-<br />
Abb. 13 «Regenerationsgriff» in der Achselhöhle<br />
sen im Bereich der Jugularis-Lymphknotenkette,<br />
der Akzessorius-, der occipitalen,<br />
prae- und retroaurikulären Lymphknoten-<br />
A R M LY M P H Ö D E M P R A X I S<br />
lymphödems nach Mammaamputation<br />
fen, im Sinne der Schonung, wird z.T. mit<br />
ketten wird die Hals- oder «Basisbehand-<br />
hat grundsätzlich immer den gleichen<br />
Behandlungsaufbau und dauert normaler-<br />
kleinen, feinen Kreisen die Regeneration<br />
gefördert. Ziel ist die Überbrückung für<br />
lung» durchgeführt.<br />
25<br />
weise laut Kassenverordnung 45 Minuten.<br />
den Lymphabfluss aus dem Ödemgebiet.<br />
Durch die operative Abflussunterbre-<br />
Grundsätzlich heißt, dass es bei diesem,<br />
chung der betroffenen Axilla muss die ge-<br />
zum Teil auch sehr kompliziertem Krank-<br />
3. Das Ödemgebiet: Mit den Griffen der<br />
sunde Brustseite deren Funktion überneh-<br />
heitsbild, natürlich auch Ausnahmen gibt.<br />
manuellen Lymphdrainage und den spe-<br />
men, deshalb folgt jetzt die Behandlung<br />
Bei zusätzlich erforderlichen Bewegungsü-<br />
ziellen Ödemgriffen wird die mehr oder<br />
der gesunden Brust.<br />
bungen, Wundversorgung oder Kompressi-<br />
weniger eiweißreiche Ödemflüssigkeit be-<br />
onsbandagierung, um nur einige Beispiele<br />
seitigt.<br />
Entsprechend dem Ergebnis der Be-<br />
anzuführen, kann die Behandlung auch 60<br />
Minuten dauern, auch der Behandlungsaufbau<br />
kann in speziellen Fällen variieren.<br />
Patient in Rückenlage<br />
● Halsbehandlung von vorne<br />
funderhebung wird die betroffene Brustseite<br />
behandelt. Die Narbe ist dabei ein<br />
wichtiges Kriterium für einen suffizienten<br />
Sollten die Patienten zusätzliche schwere<br />
● Behandlung der gesunden Brustseite<br />
Lymphabfluss. Es gibt die unterschied-<br />
radiogene Schäden, Plexusparesen, Lymph-<br />
● Behandlung von der betroffen zur<br />
lichsten Narbenführungen und -beschaf-<br />
angiosis carcinomatosa usw. oder zusätz-<br />
gesunden Brustseite<br />
fenheiten: Verschiebbar und durchgängig,<br />
liche internistische Erkrankungen haben,<br />
● Behandlung der betroffenen Brustseite<br />
hart und mit dem darunterliegenden Ge-<br />
so wird eine stationäre Behandlung in<br />
● Behandlung des betroffenen Arms<br />
webe verbacken oder aber kaum zu sehen<br />
einer lymphologischen Klinik unumgänglich.<br />
Die Nachbehandlung kann dann wiederum<br />
in der ambulanten Lymphdrainage-<br />
Patient in Bauchlage<br />
● Nackenbehandlung<br />
und zu tasten. Eventuell ist eine spezielle<br />
Narbenbehandlung erforderlich.<br />
praxis durchgeführt werden.<br />
● Behandlung der gesunden Rückenseite<br />
Mit großflächigen stehenden 4-neben-<br />
Behandlungsablauf<br />
Bei der Behandlung des sekundären<br />
● Behandlung von der betroffenen zur<br />
gesunden Rückenseite<br />
● Behandlung der betroffenen Rücken-<br />
4-Fingerkreisen behandeln wir von der betroffenen<br />
Seite über die sagittale Wasserscheide<br />
zur gesunden Brustseite (Abb.12).<br />
Armlymphödems handelt es sich um eine<br />
seite<br />
Die gleichen Wege werden mit wechsel-<br />
sogenannte Drei-Stufen-Behandlung:<br />
● Nachbehandlung des betroffenen<br />
weisen Drehgriffen wiederholt. Über die<br />
Arms<br />
Intercostal- und Parasternalräume versu-<br />
1. Das Abflussgebiet, zwischen dem<br />
chen wir den zusätzlichen Lymphabfluss<br />
Venenwinkel oder der Area jugulosubcla-<br />
Die Kontaktaufnahme geschieht durch<br />
in die Tiefe zu fördern.<br />
via: Hier wird mit den Griffen der manu-<br />
flächige Ausstreichungen im Halsbereich<br />
ellen Lymphdrainage die Lymphvasomo-<br />
und mit stehenden 4-Finger-Kreisen im<br />
Bei der Behandlung des ödematisier-<br />
torik im Lymphabflussgebiet angeregt, um<br />
Bereich des Venenwinkels, nach Vodder<br />
ten Arms muss darauf geachtet werden,<br />
die Lymphflüssigkeit aus dem Ödemgebiet<br />
auch «Terminus» genannt (Abb.11), be-<br />
dass keine Griffe in die ausgeräumte und/<br />
besser aufzunehmen und dem Blutkreis-<br />
ginnen wir den Hauptlymphabfluss zu<br />
oder bestrahlte Achselhöhle durchgeführt<br />
lauf zuzuführen.<br />
«öffnen». Mit großflächigen 4-Finger-Krei-<br />
werden. Lediglich die Regenerationsgriffe<br />
zu Beginn der Armbehandlung werden in<br />
der Achselhöhle durchgeführt (im Unterricht<br />
weise ich immer auf den schon grammatischen<br />
Unterschied hin: «Wir arbeiten<br />
nicht in die, sondern in der Achselhöhle!»)<br />
(Abb.13). Alle Griffe am Oberarm umge-<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
P R A X I S P R A X I S<br />
26<br />
Abb. 14 4-neben-4-Fingerkreise zwischen<br />
Axilla und «Terminus»<br />
Abb. 15 Wechselweise Drehgriffe am<br />
Oberarm<br />
Abb. 16 Rundumödemgriff<br />
hen die Axilla, die Therapie erfolgt über<br />
das laterale, cephale Lymphgefäßbündel<br />
zum Venenwinkel. Überall, wo es bei der<br />
Behandlung des Armes sinnvoll ist, werden<br />
Ödemgriffe in den Behandlungsablauf<br />
mit eingebaut. (Abb. 14. 15. 16)<br />
Der Patient dreht sich auf den Bauch,<br />
wir beginnen mit der Nackenbehandlung:<br />
Mit flächigen, stehenden 4-Finger-Kreisen<br />
im Bereich des «Terminus» (Abb.17), des<br />
Nacken-Hinterhaupts und der Schulterkante<br />
beginnt die Behandlung von hinten. Es<br />
folgt, analog zur Behandlung von vorne,<br />
die Vorbehandlung der gesunden Rückenseite<br />
und mit großflächigen Griffen von<br />
der betroffenen zur gesunden Rückenseite<br />
über die sagittale Wasserscheide. Über die<br />
Intercostal- und Intervertebralräume versuchen<br />
wir wiederum einen zusätzlichen<br />
Abflussweg in die Tiefe zu fördern.<br />
Zuletzt wird der ödematisierte Arm<br />
noch einmal nachbehandelt, mit großflächigen,<br />
tiefeingehenden Griffen, und, falls<br />
erforderlich, mit Ödemgriffen wird besonders<br />
der Oberarm behandelt (Abb.18).<br />
Nach der manuellen Lymphdrainage<br />
folgt entweder die Kompressionsbandagierung<br />
(Abb.19) oder das Anziehen des<br />
Kompressionstrumpfes (Abb.20, S.22). Bei<br />
der Versorgung mit einem Kompressionsstrumpf<br />
muss darauf geachtet werden, dass<br />
es sich um einen maßgefertigten Kompressionsstrumpf<br />
handelt. Er muss flachgestrickt<br />
sein mit Naht. Gewöhnlich reicht<br />
die Kompressionsklasse 2, bei Lähmung<br />
darf die Klasse 1 wegen der fehlenden Sensibilität<br />
nicht überschritten werden.<br />
nachts gibt es spezielle Nachtstrümpfe,<br />
oder aber der Patient benutzt einen «alten<br />
ausgedienten» Armstrumpf, der nicht<br />
mehr so stramm am Arm sitzt. In der Kompressionsbestrumpfung<br />
oder in der Kompressionsbandage<br />
werden die Bewegungsübungen<br />
durchgeführt. Die Kompression<br />
wirkt auf die Skelettmuskulatur als Widerlager.<br />
Bei jeder Muskelkontraktion im betroffenen<br />
Arm wird die Lymphflüssigkeit<br />
in den Lymphgefäßen den Klappen folgend<br />
weitertransportiert.<br />
Patienteninformation unerlässlich<br />
Zum Abschluss dieses Artikels soll<br />
noch erwähnt werden, dass wir Therapeuten<br />
während einer Behandlungsserie<br />
die Patienteninfo nicht vernachlässigen<br />
dürfen. Es ist erstaunlich, wie wenig manche<br />
Betroffene über die Entstehung eines<br />
Armlymphödems wissen; sie kennen die<br />
Verhaltensmaßnahmen im Alltag nicht<br />
und sind deshalb meistens dankbar, mit<br />
jemandem, der kompetent ist, über dieses<br />
Thema zu sprechen. Die Deutsche Gesellschaft<br />
für Lymphologie hat ein Merkblatt<br />
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Lehrinstitut für Lymphologie an der<br />
Feldbergklinik.<br />
Földi, M., Lehrbuch der Lymphologie, S.<br />
Kubik (Hrsg), Urban & Fischer<br />
Herpertz, Ulrich, Ödeme und Lymphdrainage,<br />
Schattauerverlag<br />
Peter Volk<br />
Abb. 17 Stehende 4-Fingerkreise im «Terminus»,<br />
Behandlung von hinten<br />
Es gibt Armstrümpfe mit separatem<br />
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Es ist erstaunlich, wie<br />
wenig manche Betroffene<br />
über die Entstehung eines<br />
Armlymphödems wissen.<br />
Abb. 18 Nachbehandlung des ödematisierten<br />
Oberarms<br />
Abb. 19 Patientin mit Kompressionsarmstrumpf<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
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29<br />
5. Windener Lymphtag<br />
Die Arbeitsgemeinschaft manuelle<br />
Lymphdrainage veranstaltet zusammen<br />
mit der Deutschen Gesellschaft<br />
für Lymphologie am 10. November<br />
<strong>2007</strong> den 5. Windener Lymphtag in der<br />
Festhalle in Winden im Elztal, Ortsteil<br />
Niederwinden. Das zentrale Thema ist<br />
«Das dicke Bein».<br />
Wie bei den ersten Lymphtagen beginnt<br />
der Vormittag nach der Eröffnung<br />
der Industrieausstellung um 8.30 Uhr<br />
mit den Workshops. Die Anatomie der<br />
Blut- und Lymphgefäße der unteren Extremität<br />
und des Beckens sind die ersten<br />
Programmpunkte. Apparative Diagnoseverfahren<br />
und die große Frage, ob mit der<br />
manuellen Lymphdrainage Krebszellen<br />
gestreut werden können, schließen die erste<br />
Workshopgruppe ab.<br />
Die 2. Gruppe ist unterteilt und erfährt<br />
den Unterschied, den es beim Anlegen<br />
einer Kompressionsbandage, bei unterschiedlichsten<br />
Ödemen, zu beachten gibt.<br />
Außerdem wird noch eine Venengymnastik<br />
gezeigt.<br />
Durch den Wechsel der Gruppen können<br />
wieder alle Teilnehmer an allen Workshopthemen<br />
mitbekommen.<br />
Nach der Mittagspause beginnen die<br />
Fachvorträge, wobei der erste Beitrag für<br />
alle Anwesenden ein unvergessliches Erlebnis<br />
sein wird.<br />
Den Ductus thoracicus werden wir<br />
in einem Sonographiefilm in Vivo sehen.<br />
Danach werden die häufigsten Ödeme<br />
mit ihrer Entstehung und Therapie vorgestellt.<br />
Das arterielle-, das venöse- und<br />
das Lymph ödem aus angiologischer Sicht,<br />
sowie alle, an der unteren Extremität, vorkommenden<br />
Ödeme.<br />
Ebenfalls zu den Ödemen der unteren<br />
Extremität gehört das Genitalödem,<br />
welches zuerst aus ärztlicher und dann<br />
aus therapeutischer Seite abgehandelt<br />
wird.<br />
Gegen 17.30 Uhr wird die Tagung beendet<br />
sein, Eintrittspreis beträgt Fr. 45,–.<br />
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Tel. 044-739 88 88 · mail@medidor.ch · www.sissel.ch<br />
Tel. 044-739 88 88 mail@medidor.ch www.sissel.ch<br />
Das Deutsche<br />
Institut für<br />
Ortho-Bionomy ®<br />
Bionomy liegt<br />
darin, dass sie<br />
konsequent<br />
die Ressourcen<br />
des Menschen<br />
nutzt, seine<br />
Fähigkeiten zur<br />
Aktivierung der<br />
Die Besonderheit<br />
der Ortho-<br />
Selbstorganisation.<br />
Ortho-Bionomy, der Begriff bedeutet<br />
«nach den Regeln des Lebens<br />
arbeiten». Sie ist eine Weiterentwicklung<br />
der Osteopathie.<br />
◗ Michaela Wiese und Dr. med Klaus G. Weber<br />
Der Begründer, der Anglokanadier Arthur<br />
L. Pauls, lehrte die Methode zunächst in<br />
den USA. Nach einer Einladung nach Genf<br />
im Jahre 1984 verbreitete sich die Ortho-<br />
Bionomy von der französischen Schweiz<br />
aus ins Tessin, nach Frankreich, Deutschland,<br />
Österreich und Italien. Im Kanton<br />
Waadt lag der erste regelmäßige Seminarort.<br />
Zum Jahreswechsel 1993/1994 gründeten<br />
wir in Rottenburg bei Stuttgart<br />
(etwa 2 Std. von Zürich) mit dem Deutschen<br />
Institut für Ortho-Bionomy das erste<br />
deutsche Fortbildungszentrum um der<br />
Ausbildung in Ortho-Bionomy® zu therapeutischen<br />
Zwecken einen festen organisatorischen<br />
Rahmen zu geben. Unsere Berufe<br />
als klinisch erfahrene Sozialarbeiterin<br />
und als naturheilkundlich orientierter Arzt<br />
haben die Inhalte und Strukturen mit beeinflusst.<br />
Nach einigen Zwischenstationen wurde<br />
im April 2006 ein lang gehegter Traum<br />
wahr. Am Metzelplatz 5 konnten wir in<br />
einem Haus unsere beruflichen Tätigkeiten<br />
in der Praxis und im Institut zusammenführen.<br />
Die Ortho-Bionomy<br />
Die Besonderheit der Ortho-Bionomy<br />
liegt darin, dass sie konsequent die Ressourcen<br />
des Menschen nutzt, seine Fähigkeiten<br />
zur Aktivierung der Selbstorganisation.<br />
Funktionseinschränkungen können<br />
Zeichen einer Kompensation sein – zum<br />
Beispiel das Entlastungshinken nach Knöchelverstauchung<br />
– oder als Hinweis auf<br />
eine «Verwirrung» der Selbstregulation<br />
verstanden werden. Der Mensch ist dann<br />
nicht mehr in der Lage Funktionen auf-<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Institut am Metzelplatz<br />
In unseren Seminaren werden Sie<br />
viele Ausbilderinnen und Ausbilder<br />
aus mehreren europäischen Ländern<br />
mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen<br />
kennen lernen.<br />
K O N TA K T P R A X I S<br />
Blick in den Kursraum<br />
recht zu erhalten, die ihm vorher mühe-<br />
31<br />
los zur Verfügung standen. Aus diesem<br />
Gedanken ergeben sich wichtige Behandlungsprinzipien,<br />
über die die Methode<br />
definiert wird. Dazu zählt, dass es wenig<br />
Sinn macht, primär gegen Symptome vorzugehen,<br />
die doch an erster Stelle Ausdruck<br />
der aktuellen Selbstorganisation<br />
sind. Die Behandlung ist erstaunlich effek-<br />
In unseren Seminaren werden Sie viele<br />
und in Holland als berufliche Fortbildung<br />
tiv, anhaltend wirksam und wird von den<br />
unterschiedliche Ausbilderinnen und Aus-<br />
anerkannt.<br />
Patienten als entlastend und sehr wohltuend<br />
erlebt. Wir freuen uns, Ihnen in einem<br />
Folgeheft ausführlich die Grundlagen und<br />
Möglichkeiten der Ortho-Bionomy vorstellen<br />
zu können.<br />
Die Ausbildung am Institut<br />
Schwerpunkt unseres Instituts ist na-<br />
bilder aus mehreren europäischen Ländern<br />
mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen<br />
kennen lernen.<br />
Die berufliche Fortbildung<br />
Zur beruflichen Fortbildung für Behandler<br />
und Interessenten mit Kenntnissen<br />
der Ortho-Bionomy gibt es interdiszipli-<br />
Publikationen und fachliches<br />
Forum<br />
Um die Ortho-Bionomy einem größeren<br />
Publikum bekannt zu machen haben<br />
wir mit großen Fachverlagen, der Thieme-Gruppe<br />
und dem Springer-Verlag,<br />
eine Reihe von Lehrbüchern zu Themen<br />
türlich das Angebot der regulären Ausbil-<br />
näre Fachtagungen und Seminare mit neu-<br />
der Ortho-Bionomy veröffentlicht. Neben<br />
dung zum diplomierten Ortho-Bionomy<br />
rophysiologischen und Reflextechniken,<br />
dem Lehrbuch der weichen manuellen<br />
Behandler. Die Vollausbildung umfasst<br />
zu denen auch die neurolymphatische Re-<br />
Techniken, sind bisher u. a. die «Kraniosa-<br />
mindestens 38 Tage und steht allen In-<br />
flextherapie gehört. Mit der Lehrstätte für<br />
krale Therapie», die «Neurolymphatische<br />
teressent/Innen offen. Die Themen sind<br />
Fußreflextherapie nach Marquardt bieten<br />
Reflextherapie» und als letztes Buch «Dy-<br />
weit gespannt und reichen von der struk-<br />
wir seit vielen Jahren Spezialkurse für Or-<br />
namische und energetische Techniken» er-<br />
turellen Behandlung des Bewegungsap-<br />
tho-Bionomy am Fuß an.<br />
schienen. Daneben haben wir im Institut<br />
parates über kraniosakrale und viszerale<br />
Neben den eher ortho-bionomy-spezi-<br />
Themenbroschüren aufgelegt. Neu ist das<br />
Techniken hin bis zu so genannten energe-<br />
fischen Themenkursen für die Behandlung<br />
lebendige Forum auf unserer Homepage,<br />
tischen Aspekten. Selbstverständlich kann<br />
der Schulter, der Beckenregion, der Faszien<br />
das dem fachlichen Austausch der Teil-<br />
man nur einen Teil der Seminare zur eige-<br />
und inneren Organe etc. finden Sie bei uns<br />
nehmer und Interessenten dient.<br />
l<br />
nen beruflichen Fortbildung besuchen.<br />
Seminare zur Schock- und Trauma-Arbeit,<br />
Sechs mal im Jahr besteht die Mög-<br />
zur Advanced Energy Psychology und der<br />
lichkeit in die Ausbildung einzusteigen.<br />
Sie haben dabei die Wahl zwischen den<br />
Wochenend- und den 4-tägigen Wochenseminaren.<br />
Nach der Erfahrung der letzten<br />
Jahre empfehlen wir wenn möglich die<br />
Wochenseminare zu wählen, da man dabei<br />
leichter und tiefer in die Arbeit findet.<br />
In unserer Institutsbroschüre erfahren Sie<br />
alles über Inhalte und Struktur der Kurse.<br />
dynamischen Wirbelsäulentherapie nach<br />
Popp.<br />
Bedeutsam ist für manche auch die<br />
rechtliche Anerkennung der Kurse als<br />
berufliche Fortbildung für selbstständige<br />
Masseure, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten<br />
und Ärzte. Bisher wurden unsere<br />
Kurse auch vom schweizerischen EMR<br />
KONTAKT<br />
Deutsches Institut für Ortho-Bionomy<br />
Michaela Wiese und<br />
Dr. med. Klaus G. Weber<br />
Metzelplatz 5<br />
D-72108 Rottenburg<br />
Tel. 0049-7472-24796<br />
e-mail: info@ortho-bionomy.de<br />
www.ortho-bionomy.de<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
W E I T E R B I L D U N G 2 0 0 8 V E R B A N D<br />
32<br />
Weiterbildungen 2008<br />
Die Weiterbildungsbroschüre 2008 Spiraldynamik, zur Trigger-Punkt-Therapie,<br />
des <strong>vdms</strong> liegt seit Mitte <strong>September</strong> <strong>2007</strong><br />
vor. Der <strong>vdms</strong> setzt in seinem Programm<br />
vom kommenden Jahr auf Bewährtes<br />
und Neues, Fortbildungen von wenigen<br />
Tagen und mehrtägige, umfassende Ausbildungen.<br />
Schwerpunkt ist etwa die Ausbildung<br />
zum Ayurveda-Therapeuten, die<br />
am 11. Januar 2008 startet und in Aarau<br />
und Zürich stattfindet. Ein weiteres Novum<br />
sind der Impuls-Tag und die Impuls-<br />
Abende. Hier wird ein buntes Kaleidoskop<br />
an Themen präsentiert.<br />
Der Interessierte darf sich aber auch<br />
zur Progressiven Muskulären Ent-<br />
spannung nach Jacobson oder zur Craniosacral-Therapie<br />
freuen. Etliche Kurse<br />
stehen im Dienst der psychologischen<br />
Kompetenzen eines Medizinischen Masseurs.<br />
Doch dies ist längst nicht alles.<br />
Lassen Sie sich überraschen – der <strong>vdms</strong><br />
hält für Sie 2008 134 Tage und 6 Abende<br />
mit spannender Weiterbildung bereit! Falls<br />
Sie die Weiterbildungsbroschüre des <strong>vdms</strong><br />
noch nicht erhalten, da Sie nicht auf dem<br />
Verteiler stehen, melden Sie sich beim Sekretariat<br />
oder schauen Sie vorbei auf:<br />
auf bewährte Kurse wie etwa jenen zur www.<strong>vdms</strong>.ch, Weiterbildung l<br />
<strong>vdms</strong> setzt Impulse<br />
Impuls-Tag, Samstag, 9. Februar 2008<br />
Fort- und<br />
Weiterbildungen<br />
<strong>vdms</strong> verband der medizinischen masseure der schweiz<br />
B E W Ä H R T E S N E U E S E N T D E C K U N G I M P U L S<br />
2008<br />
Fort- und Weiterbildungsbroschüre 2008:<br />
Bewährtes trifft auf Neues.<br />
Der <strong>vdms</strong> will Impulse setzen und<br />
auf seine Arbeit als Berufsverband Medizinischer<br />
Masseure bei Kunden und Patienten<br />
aufmerksam machen. Der Vorstand<br />
hat daher einen Impuls-Tag und <strong>vdms</strong>-Impuls-Abende<br />
ins Leben gerufen, welche<br />
im kommenden Jahr stattfinden werden.<br />
Zudem möchte er mit verschiedenen Organisationen<br />
auf dem Platz Aarau, aber auch<br />
mit den Inserenten einen sogenannten Impuls-Kreis<br />
bilden, dessen Mitglieder für die<br />
Abendvorträge werben würden. Impuls-<br />
Tag wie Impuls-Abende stehen letztlich<br />
auch im Dienst der Mitgliederwerbung.<br />
t Die Referate im Überblick<br />
Wie erkläre ich jemandem was Farbtherapie<br />
ist?!?<br />
Im Vortrag werden die Teilnehmenden<br />
l einen kurzen theoretischen Einblick in die<br />
Geschichte erhalten<br />
l Goethes Farbenkreis kennen lernen<br />
l Spielerisch mit Farben in Kontakt kommen<br />
l Erfahrungen sammeln und austauschen<br />
l Anregungen und Tipps erhalten für den<br />
Hausgebrauch<br />
l Differenzieren können zwischen therapeutischem<br />
Einsatz und Hausgebrauch und<br />
möglicherweise mit neuer Lust auf Farben<br />
nach Hause zurückkehren<br />
Wie unser Denken unser «Dasein und<br />
Sosein» bestimmt<br />
Interessante Zusammenhänge zwischen un-<br />
Ab 8.30 Uhr Begrüssungskaffee<br />
09.00 Uhr Musikalische Begrüssung<br />
09.15 – 10.45 Uhr Farbtherapie: Wie erkläre ich jemandem was Farbtherapie ist?!?<br />
Referentin: Marianne von Weissenfluh<br />
10.45 – 11.00 Uhr Pause<br />
11.00 – 12.30 Uhr Wie unser Denken unser «Dasein oder Sosein» bestimmt<br />
Referent: Dr. med. Jürg Hess FMH<br />
12.30 – 14.00 Uhr Kleiner Imbiss (offeriert vom <strong>vdms</strong>)<br />
Besuchen Sie während der Mittagspause die umfangreiche<br />
Produkteausstellung unserer Inserenten und profitieren Sie<br />
von den Spezialangeboten!<br />
14.00 – 15.30 Uhr Gemmotherapie<br />
Referent: Jo Marty, Präsident Biochemischer Verein<br />
15.30 – 15.45 Uhr Pause<br />
15.45 – 17.00 Uhr Krankheit oder Gesundheit, kein Gegensatz<br />
Referent: Dr. G. Spring, Physiker und Sportcoach<br />
Kursstunden Der Tag wird mit 6 Weiterbildungsstunden bestätigt<br />
Kosten inkl. Mitglieder <strong>vdms</strong> Fr. 80.00 / Nichtmitglieder Fr. 135.00<br />
Mittagsimbiss *Begrüssungsmitglieder Fr. 47.00<br />
*(Neumitglieder ab 1.9.<strong>2007</strong> bis 31.1.2008)<br />
Aussteller und Inserenten kostenlos als Treue<br />
serer Hirnfunktion, unseren Denkmustern und<br />
körperlichen Ausdrucksformen in Form von<br />
Krankheiten.<br />
In diesem Vortrag wird die Hirnentwicklung<br />
von der Embryonalanlage bis zum Erwachsenenalter<br />
sehr differenziert dargestellt. Es wird<br />
detailliert aufgezeigt, welche wichtigen Einflüsse<br />
schon in der Schwangerschaft und dann besonders<br />
in der Kindheit und Pubertät von aussen<br />
auf unser Gehirn einwirken. Was passiert und<br />
resultiert, wenn wichtige Entwicklungsschritte<br />
nicht oder nicht richtig vollzogen werden? Welche<br />
Entwicklung gesellschaftlicher, individueller<br />
und krankheitsbedingter Vorkommnisse unserer<br />
Zeit ist auf solche gestörten oder unvollendeten<br />
Gehirnentwicklungen zurückzuführen?<br />
Was können Eltern, Pädagogen, Therapeuten,<br />
Verantwortliche im weitesten Sinne<br />
steuern oder der richtigen Regulation zuführen?<br />
Was können die Perspektiven der Zukunft sein<br />
und was würde dies für eine Umgestaltung<br />
unseres Denkens heissen?<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Wie wirkt sich der Konsum der Bildschirmmedien<br />
(Fernsehen, Video, Computer) auf die<br />
Gehirnentwicklung der Kinder aus? Wie beeinflusst<br />
er das Gehirn eines Erwachsenen? Sind<br />
«neue» Krankheitsbilder wie ADS, Allergien,<br />
Soziopathie, Burnout-Syndrom etc. Folgen einer<br />
falschen oder ungenügenden Verschaltung<br />
unserer Netzwerke im Gehirn und haben wir<br />
deshalb so «hilflose» Lebensmuster entwickelt?<br />
Diese und viele weitere interessante<br />
Fragen und Perspektiven werden an diesem<br />
Vortrag beleuchtet und nach einer möglichen<br />
Antwort gesucht.<br />
Impuls-Abende 2008<br />
Montag, t Intelligente Kinder, schlechte Schüler: Einfluss der Ernährung auf<br />
11. Februar 2008 mentale Leistung, Konzentration, Lernausdauer etc.<br />
Referent: Jo Marty<br />
Montag, t Visuelle Wahrnehmungsstörungen: Irlen-Syndrom<br />
17. März 2008 Referent: Fritz Steiner, Irlen Diagnostiker<br />
Montag, t Am liebsten beides – Entscheidungen sinnvoll treffen<br />
28. April 2008 Referent: Lukas Niederberger<br />
Dienstag, t Was kann Homöopathie?<br />
27. Mai 2008 Referentin: Bernadette Furrer<br />
I M P U L S – A B E N D E 2 0 0 8 V E R B A N D<br />
Gemmotherapie<br />
Pure Heilkraft und Stimulanz aus Pflanzen- und<br />
Baumknospen seit ca. 50 Jahren in Frankreich,<br />
Belgien unter Fachkreisen populär, bei uns erst<br />
wenig eingesetzt.<br />
In der Gemmotherapie werden vorwiegend<br />
Knospen und andere teilungsaktive Pflanzengewebe<br />
als Tonikum oder Therapeutikum<br />
eingesetzt. In den frischen, jungen Geweben<br />
der Pflanzen stecken Lebens- und Wachstumskräfte,<br />
die reinigend, ausleitend, regulierend<br />
und anregend wirken. Die enorme Vielfalt von<br />
spezifischen Wirkstoffen, die zum Teil in den<br />
Blättern und Blüten fehlen, enthalten Gemmomittel<br />
z.B. das gesamte genetische Programm<br />
der Pflanze wie Wachstumsfaktoren (Auxine,<br />
Gibbereline usw.), Nukleinsäuren, sehr energiereiche<br />
Phosphatverbindungen, Karbon- und<br />
Aminosäuren. Diese Stoffe sind am Aufbau des<br />
Pflanzenkörpers beteiligt und können mit den<br />
Mineralien, Spurenelementen, Flavonoiden,<br />
Gerb- und Bitterstoffen, kräftige Impulse im<br />
menschlichen Organismus vermitteln.<br />
Donnerstag, t Der Kick für’s Immunsystem: Möglichkeiten der erfolgreichen<br />
25. Sept. 2008 und einfachen Unterstützung des Immunsystems<br />
Referent: Dr. Rau, Chefarzt, Paracelsusklinik, Biolog. Medizin<br />
Donnerstag, t Erfolg in der Kommunikation<br />
30. Oktober 2008 Referent: Jean-Paul Anderhub, ASK-Coach<br />
Anmeldung Wir sind Ihnen dankbar für Ihre Online-Anmeldung!!<br />
Kursstunden Es werden pro Vortrag 2 WB-Stunden bestätigt<br />
Zeit 19.30 – 21.30 Uhr inkl. Zeit für Fragen<br />
Kosten Mitglieder <strong>vdms</strong> Fr. 15.00 / Nichtmitglieder Fr. 20.00<br />
<strong>vdms</strong>-Impuls-Kreis Fr. 15.00 / Inserenten kostenlos<br />
Die Kosten sind an der Abendkasse zu bezahlen<br />
gie und Pathologie: Der menschliche Körper als<br />
«neutraler Organismus», der auf unterschiedliche<br />
Einflüsse reagieren kann, seine ganz<br />
eigene Intelligenz bewahrt, die unabhängig zu<br />
unseren subjektiven Empfindungen stehen. Die<br />
Weisheit des Körper basiert auf verschiedenen<br />
Strategien, die je nach unseren Verhaltensweisen<br />
Im Impuls-Referat wird aufgezeigt, wie die<br />
Körper-Verstandes-Dualität (Body-Mind-Relation)<br />
und deren Kybernetischen Zusammenhänge<br />
ablaufen. Dazu erläutert der Referent<br />
einige elementare Verhaltensweisen und<br />
Möglichkeiten, was wir tun können, damit unser<br />
Organismus diejenigen «Programme» wählt,<br />
«gestartet» werden.<br />
damit wir uns vital und wohl fühlen.<br />
l<br />
33<br />
In der Schweiz gibt es mittlerweile ca. 40<br />
Gemmomittel. Ihr Einsatz reicht vom Schnupfen<br />
bis zum «pflanzlichen Cortison». Die Mittel sind<br />
sehr einfach in der Anwendung, wirken in aller<br />
Regel rasch und werden von allen Anwendern<br />
gut vertragen. Die Gemmotherapie ist eine<br />
zukunftsweisende, schonende Behandlungsform,<br />
die sich mit allen andern Therapien ideal<br />
kombinieren lässt. Der Referent ist einer der<br />
wenigen in der Schweiz, der die Möglichkeiten<br />
der Gemmotherapie seit längerem kennt, Daten<br />
zu dieser bewährten, einfachen Therapie von<br />
Therapeuten und Ärzten sammelt und in Seminaren<br />
die Ergebnisse seiner Arbeit weiter gibt.<br />
Krankheit oder Gesundheit, kein Gegensatz,<br />
sondern Überlebensstrategie des Körpers<br />
Eine nicht alltägliche Sichtweise über Physiolo-<br />
Ihr VDMS-Partner für<br />
alle Versicherungsfragen.<br />
AXA Winterthur<br />
Hauptagentur Raymond Gerzner<br />
Centralstrasse 4, 2540 Grenchen<br />
Telefon 032 654 22 82<br />
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I N S E R AT<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
V O R S TA N D / M I TG L I E D E R V E R B A N D<br />
■ Neuorganisation Vorstand<br />
Mitglieder<br />
für Mitglieder<br />
Der <strong>vdms</strong> bekennt Farbe und leitet<br />
Massnahmen ein, die ihn als modernen<br />
Berufsverband, der den vielfältigen<br />
Aufgaben gewachsen ist, profilieren.<br />
Dabei ist er auf die Mitarbeit seiner<br />
Mitglieder angewiesen.<br />
mic. Jürg Mast, Verena Bühler, Christine<br />
Bühler, Andrea Hess und Paola Giannini<br />
Sidler heissen die Mitglieder, die sich bis-<br />
sen. Jürg Mast bearbeitet im Auftrag des<br />
Vorstands das Dossier Lohnempfehlungen<br />
/ Behandlungstarife. Ziel ist, aufgrund<br />
von umfassenden Daten zu Arbeitsbedingungen<br />
und Lohnstruktur Richtlinien<br />
für Behandlungstarife und Lohnempfehlungen<br />
abgeben zu können, die sich an<br />
der Realität orientieren.<br />
Verena Bühlers Mitarbeit steht im Zeichen<br />
wissenschaftlicher Recherche. Ihr<br />
Engagement fokussiert wissenschaftliche<br />
Untersuchungen, die auch für den Medizinischen<br />
Masseur von Interesse sind.<br />
In Andrea Hess fand der Vorstand<br />
die öffentlich zugänglich sind, prüft. Ziel<br />
ist, dass der Verband über eine aktuelle,<br />
möglichst umfassende Datenbank verfügt,<br />
die gezielt für Mailings genutzt werden<br />
kann. Es geht darum, möglichst viele Therapeuten<br />
über die Angebote des <strong>vdms</strong> zu<br />
informieren.<br />
Christine Bühler liefert wertvolle Inputs<br />
zum Thema Weiterbildung und steht<br />
mit der Ressortverantwortlichen Heidi<br />
Winterberg in Kontakt.<br />
Bereits seit längerem berät Paola Giannini<br />
Sidler den Verband in Strategiefragen.<br />
Ferner ist sie Mitglied der Arbeitsgruppe<br />
lang für konkrete Aufgaben gewinnen lies-<br />
ein Mitglied, das Adressverzeichnisse,<br />
Medizinischer Masseur.<br />
l<br />
34<br />
<strong>vdms</strong> bei der Prophylaxe, Bern<br />
Am 30. Juni <strong>2007</strong> stellten Heidi Winterberg,<br />
Vizepräsidentin <strong>vdms</strong>, und<br />
Beatrice Widmer, Sekretariat <strong>vdms</strong>, den<br />
Verband im Prophylaxe-Gesundheitsund<br />
Schulungszentrum vor, dies auf<br />
Einladung der Prophylaxe hin.<br />
Das Schulungszentrum Prophylaxe AG besteht<br />
seit 1985. Es fördert die Ausbildung von pflichtbewussten<br />
Masseuren und Masseurinnen, die<br />
Weiterbildung von Masseuren und bietet Seminarveranstaltungen<br />
im Bereich alternativer und<br />
präventiver Gesundheitsvorsorge an. Es legt Wert<br />
auf die lerngerechte Ausbildung fach-, sach- und<br />
sozialkompetenter Medizinischer Masseure/<br />
innen FA und ebensolcher Berufsmasseure.<br />
Seit November 1999 ist der Schulungsbereich<br />
durch die SQS nach ISO 9001 zertifiziert, im<br />
INFORMATIONEN<br />
Wir wurden von der Schulleiterin,<br />
Annette Schelker, und einer motivierten<br />
Abschlussklasse freundlich empfangen.<br />
Gerne nutzten wir die Gelegenheit, den<br />
<strong>vdms</strong> und unser gesamtes Dienstleistungsangebot<br />
zu präsentieren. Vor allem zu<br />
Oktober 2002 folgte die eduQua-Zertifizierung.<br />
Der Schwerpunkt des Schulungszentrums liegt<br />
in erster Linie auf der Ausbildung Medizinischer<br />
Masseurinnen und Masseure mit Fähigkeitsausweis.<br />
Das Ausbildungsprogramm der Prophylaxe<br />
ist seit dem 29. Juni 2006 definitiv vom Schweizerischen<br />
Roten Kreuz anerkannt. Die Grundausbildung<br />
ist in Module aufgeteilt, welche sich nach<br />
individuellen und eigenen Lernzielen zusammenstellen<br />
lässt.<br />
Prophylaxe<br />
Gesundheits- und Schulungszentrum AG<br />
Niesenweg 4<br />
3012 Bern<br />
Telefon 031 302 44 50<br />
www.prophylaxe-bern.ch<br />
den Themen Berufspolitik, EMR und der<br />
Zusammenarbeit mit anderen Berufsverbänden<br />
haben die angehenden Berufsleute<br />
kritische Fragen gestellt. Wir durften den<br />
Schülerinnen und Schülern Verbandsunterlagen,<br />
je einen Geschenkgutschein im Wert<br />
von Fr. 100.– sowie ein kostenloses Jahresabonnement<br />
unserer <strong>Reflexe</strong> – Zeitschrift<br />
für physikalische Therapie überreichen.<br />
Seit unserem Besuch haben zehn von<br />
14 TeilnehmerInnen des Lehrganges Klasse<br />
A04 die Prüfung erfolgreich bestanden.<br />
Im Namen des <strong>vdms</strong> heissen wir die soeben<br />
diplomierten Medizinischen Masseure<br />
und Masseurinnen FA im Berufsstand<br />
ganz herzlich willkommen und wünschen<br />
ihnen viel Erfolg und Befriedigung in ihrer<br />
Tätigkeit.<br />
Wir bedanken uns bei Annette Schelker<br />
für den sympathischen Empfang und<br />
wünschen ihr und ihrem Team weiterhin<br />
viel Erfolg und Motivation.<br />
Heidi Winterberg, Vizepräsidentin <strong>vdms</strong><br />
Beatrice Widmer, Sekretariat <strong>vdms</strong><br />
Kurznachrichten<br />
● <strong>vdms</strong> – OdA MM<br />
Seit dem 29. Juni <strong>2007</strong> ist der <strong>vdms</strong><br />
Mitglied der OdA MM, die sich als breit<br />
abgestützte Trägerschaft für die Interessen<br />
der Medizinischen Masseure einsetzt.<br />
● Ergänzung<br />
In der Rubrik Politik & Praxis der Juni-<br />
<strong>Ausgabe</strong> der <strong>Reflexe</strong> publizierten wir einen<br />
Text zur Arbeitsgruppe OdA MM. Der Artikel<br />
wurde uns von der AG Berufsbildung<br />
MM zur Verfügung gestellt (pd ist das offizielle<br />
Kürzel für Pressedienst).<br />
● <strong>vdms</strong> – Europäische Akademie für<br />
Ayurveda<br />
Am 23. Juni <strong>2007</strong> nahmen Vizepräsidentin<br />
Heidi Winterberg und Beatrice<br />
Widmer, Sekretariat <strong>vdms</strong>, am Tag der offenen<br />
Tür der Europäischen Akademie für<br />
Ayurveda in Zürich teil. In interessanten<br />
Vorträgen, etwa zu den Themen Essen im<br />
Ayurveda, Tradition und Technik der ayurvedischen<br />
Ölmassage oder Ayurveda und<br />
Burnout, und Gesprächen lernten sie Vertreterinnen<br />
und Vertreter sowie Dozenten<br />
der Europäischen Akademie für Ayurveda<br />
kennen, mit welcher der <strong>vdms</strong> im Herbst<br />
den Lehrgang zum Ayurveda-Therapeuten<br />
startet.<br />
l<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Einfach nur schön…<br />
◗ <strong>vdms</strong>-Mitglied André Benoit<br />
André Benoit hat sich 15 Jahre nach<br />
seiner Ausbildung zum Medizinischen<br />
Masseur selbständig gemacht. Mittlerweile<br />
ist der 55-Jährige 100 Tage<br />
sein eigener Meister und kommt zum<br />
Schluss: «Es ist einfach nur schön».<br />
Lesen Sie mehr über den ehemaligen<br />
Floristen, der über Umwege zur Medizinischen<br />
Massage fand und heute im<br />
«Gwächshuus» in Hedingen und in der<br />
Strafanstalt Böschwies arbeitet.<br />
mic. André Benoit blickt, wie so mancher<br />
Medizinische Masseur, auf einen ungewöhnlichen<br />
Werdegang zurück: Einst<br />
Florist, dann Gastronom und schliesslich<br />
Medizinscher Masseur. Sein Interesse für<br />
manuelle Therapie weckte die Reflexzonentherapie<br />
am Fuss. Als es darum ging,<br />
einen Entscheid zugunsten des Gastgewerbes<br />
oder der Massage zu fällen, fiel die<br />
Wahl auf die Massage. «Da machst Du also<br />
schnell die Ausbildung zum Medizinischen<br />
Masseur beim <strong>vdms</strong>», habe er sich gesagt.<br />
Aber hoppla: schnell ging es dann doch<br />
nicht. Es waren drei anspruchsvolle Jahre<br />
Ausbildung, die er 1992 abschloss. Dann<br />
stand er da, ohne Stelle. Ins Gastgewerbe<br />
zurück wollte er nicht. Also, was nun?<br />
Was man von sich weist...<br />
Per Zufall, so es denn diesen gibt,<br />
fand André Benoit ein Stelleninserat, angeschlagen<br />
beim <strong>vdms</strong>. Darin suchte das<br />
Spital Limmattal in Schlieren einen Medizinischen<br />
Masseur. Ins Spital wollte er<br />
eigentlich nicht, wiewohl er in der Zwischenzeit<br />
im Waidspital in Zürich gearbeitet<br />
hatte. Die Selbständigkeit war es, was<br />
ihm vorschwebte. Dennoch: er ging hin,<br />
bekam die Stelle und siehe da: es gefiel<br />
dem frischgebackenen Masseur. Na ja,<br />
dachte er, ein Jahr ist das schon okay. Es<br />
wurden allerdings 14 Jahre daraus, wohl,<br />
weil er gut ins Physioteam integriert gewesen<br />
sei und ein Optimum an Selbständigkeit<br />
genossen habe.<br />
Die grosse philosophische Frage<br />
Vor fünf, sechs Jahren dann die grosse<br />
philosophische Frage, welche er zusammen<br />
mit einem befreundeten Ehepaar diskutierte:<br />
Was kann man in unserem Leben<br />
noch machen, von ihm noch erwarten<br />
(André Benoit war damals 50 Jahre alt)?<br />
Die Kollegin und Benoit waren sich einig:<br />
man wollte sich irgend einmal selbständig<br />
machen. Es vergingen wieder Jahre, bis<br />
dieser Wunsch endlich Formen anzunehmen<br />
begann. Das Gewächshaus in Hedingen<br />
wurde in einen Gewerbebau umfunktioniert.<br />
Für dieses Projekt fingen Andre<br />
Benoit und seine Bekannte Feuer. Mit viel<br />
Verzögerung konnten die Therapeuten<br />
dieses Jahr ihre Räumlichkeiten beziehen.<br />
André Benoit blickt nun auf 100 Tage Selbständigkeit<br />
zurück und kommt lachend<br />
zum Schluss: «Es ist einfach nur schön!».<br />
Endlich könne er sich für seine Patienten<br />
ausreichend Zeit nehmen.<br />
Spannende Aufgabe in Strafanstalt<br />
Böschwies<br />
Seit bald 10 Jahren arbeitet der Medizinische<br />
Masseur zudem in der Strafanstalt<br />
Böschwies. Zu diesem Job sei er wie die<br />
«Jungfrau zum Kind und wieder über den<br />
<strong>vdms</strong>» gekommen, sei diese Stelle doch<br />
beim <strong>vdms</strong> in Aarau ausgeschrieben gewesen.<br />
Das Stichwort Böschwies sagte ihm<br />
nichts; aus «Gwunder» habe er sich in der<br />
Strafanstalt beworben, denn eine Stelle<br />
suchte er ja nicht. Nach einem zweistündigen<br />
Gespräch mit dem Direktor bekam<br />
er die Stelle in der Abteilung Suchtproblematik.<br />
Da seine Chefin im Spital Limmattal<br />
meinte, dass er «dorthin passe», konnte<br />
er sein Pensum auf 70% reduzieren. Es<br />
sei eine spannende Aufgabe, die er in der<br />
Strafanstalt wahrnehme, erklärt André Benoit.<br />
Kochen & Wandern<br />
Wo findet der fröhliche André Benoit<br />
denn einen Ausgleich zu seiner Arbeit?<br />
«Im Kochen und Wandern!» antwortet er.<br />
Er sei ein passionierter Koch, der oft tagelang<br />
in seiner kleinen Küche stehe. Mit<br />
seinen kulinarischen Kreationen erfreue<br />
er Freunde, die sich gerne bei ihm an den<br />
Tisch setzten. Benoit liebe es, dann jeweils<br />
den Tisch besonders zu dekorieren. Wenn<br />
ein Florist am Werk ist, dürfte auch die<br />
Dekoration ein Fest der Sinne werden...<br />
Genauso, wie er Gesellschaft liebe,<br />
mache er gerne ganz allein ausgedehnte<br />
Wanderungen. Er geniesse dann die Stille<br />
und beobachte die Natur, nehme diese mit<br />
allen Sinnen wahr.<br />
Stärken & Schwächen<br />
Der Medizinische Masseur mit dem<br />
herzerfrischenden Lachen bezeichnet seinen<br />
Beruf als einer der schwierigsten, die<br />
er bislang kennengelernt habe, da jener<br />
körperlich und psychisch fordere. «Eine gewisse<br />
Gelassenheit», die ihm eigen ist, ist<br />
sicher entscheidend, wie er sich den Anforderungen<br />
des Berufs stellt. Eine Schwäche<br />
sei allerdings die mangelnde Geduld mit<br />
sich selber. Mit seinen Mitmenschen habe<br />
er eine Engelsgeduld, bloss mit sich hapere<br />
es. Doch es seien mittlerweile Fortschritte<br />
auszumachen, meint er lachend. l<br />
I N F O R M AT I O N E N<br />
Physiotherapie / Medizinische Massage /<br />
Kosmetik im Gwächshuus<br />
Affolternstrasse 7<br />
8908 Hedingen<br />
Tel. 044 760 36 16<br />
Fax 044 760 36 17<br />
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Swiss PhysioCare sucht zur Verstärkung des Teams<br />
Med. MasseurInnen FA SRK<br />
für betriebsinterne Behandlungen an verschiedenen Standorten: Zürich, Bern, Thun, Basel,<br />
St. Gallen, Solothurn, Zug, Luzern, Lausanne, Genf, Lugano, Chiasso.<br />
Geregelte Teilzeiteinsätze, Stundenlohn 38.- brutto, Kostenlose Fortbildungen in Triggerpunkt-<br />
Therapie bei erfahrenen Instruktoren der David G. Simons Academy, DGSA<br />
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Christian Gröbli<br />
E-Mail: cgroebli@swiss-physiocare.ch<br />
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P O R T R ÄT V E R B A N D<br />
35<br />
I N S E R AT<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
K U R S E 2 0 07 V E R B A N D<br />
36<br />
Ausbildungslehrgang zur/m<br />
Ayurveda-Therapeuten<br />
Ayurveda gilt als eine der ältesten Therapiemethoden zur<br />
Gesunderhaltung des Körpers und des Geistes sowie der Seele.<br />
t Kursinhalt<br />
l Theorie und Praxis: Grundlagen Ayurveda<br />
l Ganzkörpermassage mit Abhyanga in 3- und<br />
7-Stellungen<br />
l Diagnose und Marma-Anatomie für Therapeuten<br />
l Rückenmassage und -therapie<br />
l Fuss- und Kopfmassage (Padabhyanga)<br />
l Schmerztherapie und Syndrombehandlung<br />
l Ernährungs- und Präventionskonzepte<br />
l Ausleitende Massagetechniken mit Seidenhandschuhen,<br />
Kräuterpulvern und -beuteln<br />
l Bauchmassage, emotionale Begleitung,<br />
Supervison<br />
l Ölgüsse für Kopf und Körper, Supervison,<br />
individuelle Behandlungsstrategien<br />
t Kursziel<br />
Die TeilnehmerInnen werden die ayurvedischen<br />
Therapie-Behandlungen kompetent<br />
und erfolgreich in den Praxisalltag integrieren<br />
und individuelle Behandlungsstrategien umsetzen<br />
können.<br />
Dozenten Dr. med. Kalyani Chopra, Siegfried Heilscher, Hans Rhyner,<br />
Jinendra Furrer, Dr. med. Uwe Kehnscherper, Kerstin Rosenberg,<br />
Siegfried Heilscher (Garshan, Udvarthana Pinda sveda)<br />
Daten Teil 1: 11. Januar – 13. Januar 2008<br />
Teil 2: 11. Februar – 14. Februar 2008<br />
INFOABEND Teil 3: 28. März – 31. März 2008* * Unterricht findet<br />
Ayurveda- Teil 4: 9. Mai – 10. Mai 2008 gemeinsam<br />
Lehrgang Teil 5: 28. Juni – 29. Juni 2008 mit der AMTC7<br />
Montag, Teil 6: 23. August – 25. August 2008* in Zürich statt,<br />
26. Nov. <strong>2007</strong> Teil 7: 9. Oktober – 11. Oktober 2008 die restlichen<br />
19.00 Uhr Teil 8: 29. November – 30. November 2008 Ausbildungstage im<br />
Teil 9: 22. Januar – 24. Januar 2009 <strong>vdms</strong> in Aarau<br />
Kursstunden 182 (ganzer Ausbildungslehrgang)<br />
Kosten Mitglieder <strong>vdms</strong> Fr. 5‘200.00 / Nichtmitglieder Fr. 6’500.00<br />
plus Fr. 400.00 Prüfungsgebühren<br />
Bekleidung Bequeme Arbeitskleidung (enganliegend)<br />
Mitbringen Schreibmaterial<br />
Voraussetzung Med. MasseurIn <strong>vdms</strong> / FA, PhysiotherapeutIn,<br />
interessierte Fachpersonen<br />
Teilnehmerzahl max. 18, <strong>vdms</strong>-Mitglieder haben Vorrang<br />
Anmeldeschluss 6 Wochen vor Ausbildungsbeginn<br />
■ Beckenbodentraining – Stabilität aus der Mitte<br />
Herzliche Gratulation!<br />
Am 28. Juni <strong>2007</strong> schlossen Eva Lea Glatt,<br />
Brigitte Honegger, Kathrin Müller mit Bravour<br />
den <strong>vdms</strong>-Kurs Beckenbodentraining<br />
– Stabilität aus der Mitte ab. Dozentin<br />
Judith Krucker-Manser, die seit Jahren<br />
Beckenboden-Kursleiterinnen nach dem<br />
BeBo®-Konzept ausbildet, wird auch im<br />
kommenden Jahr den Kurs Beckenbodentraining<br />
– Stabilität aus der Mitte beim<br />
<strong>vdms</strong> anbieten, und zwar am 28.-29. August<br />
(Teil 1), 30.-31. Oktober (Teil 2) und<br />
am 27. November 2008 (Teil 3, Prüfung).<br />
BeBo ® -Ausbildung<br />
pd. Die BeBo®-Ausbildung zum/zur<br />
dipl. Beckenboden Kursleiter/-in wird<br />
seit 1996 angeboten. Sie ist ein Güte- und<br />
Markenzeichen für eine fundierte Ausbildung<br />
für Fachleute. Mit den Fachbüchern<br />
«Entdeckungsreise zur weiblichen Mitte»<br />
und «Die versteckte Kraft im Mann» ist es<br />
BeBo® Gesundheitstraining gelungen, die<br />
Grundlage für qualitativ hochstehende<br />
Kurse zu gewährleisten.<br />
Die Ausbildung zum/zur dipl. Beckenbodenkursleiter/in<br />
nach dem BeBo®<br />
Konzept richtet sich an Personen aus den<br />
Fachgebieten Geburtshilfe, Therapie, Training<br />
und Gesundheit. Im Anschluss an<br />
die Ausbildung besteht die Möglichkeit,<br />
ein abwechslungsreiches Weiterbildungsprogramm<br />
zum Thema Beckenboden/ Beckenbodentraining<br />
zu besuchen.<br />
Das bewährte BeBo® Konzept ist klar<br />
und verständlich strukturiert, deshalb einfach<br />
zu erlernen und nachvollziehbar in<br />
der Anwendung und beim Unterrichten.<br />
Unterstützt mit verschiedenen Lernme-<br />
thoden gelingt der Weg vom theoretischen<br />
Wissen zur praktischen Anwendung.<br />
Ziel ist, mit der Ausbildung einen<br />
massgeblichen Beitrag in der Prävention<br />
zum Thema Beckenboden und Inkontinenz<br />
zu leisten.<br />
Fachabschluss<br />
Mit dem Abschluss der Diplomausbildung<br />
sind Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer<br />
befähigt, Beckenbodenkurse nach<br />
dem BeBo®-Konzept zu leiten. Die Absolventen/-innen<br />
können mit entsprechenden<br />
Zusatznachweisen in der Schweiz die<br />
Krankenkassenanerkennung (Qualitop)<br />
beantragen.<br />
l<br />
I N F O R M AT I O N E N<br />
BeBo® Verlag & Training GmbH<br />
Judith Krucker-Manser<br />
Friedackerstrasse 52<br />
8050 Zürich<br />
Telefon +41 (0)44 312 30 77<br />
Telefax +41 (0)44 312 30 55<br />
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www.beckenboden.com<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Neues im Kursangebot bis Jahresende<br />
■ 7. Dezember <strong>2007</strong><br />
Dysfunktionen des<br />
zervikothorakalen Übergangs<br />
Der zervikothorakale Übergang kann<br />
als mögliche Quelle für Zervikoradikulopathien,<br />
Nacken-, Schulter-, Ellbogenschmerz,<br />
aber auch für den oberen<br />
thorakalen Schmerz oder Schmerzen im<br />
periscapulären Bereich in Betracht gezogen<br />
werden (Maigne 2000). Schmerzen in<br />
diesem Übergangsbereich sind meist multifaktoriell.<br />
Daher werden komplexe Behandlungsansätze,<br />
die biomechanisches<br />
Verständnis, pathomechanisches Wissen<br />
und neuromuskuloskelettale Therapiekonzepte<br />
verbinden, eingesetzt.<br />
Der Workshop vermittelt anatomische<br />
und pathoanatomische Eigenschaften des<br />
zervikothorakalen Übergangs sowie biomechanische<br />
Kenntnisse. Schmerzsyndrome<br />
dieses Bereichs werden hinsichtlich<br />
ihrer lokalen Symptome und solcher in<br />
weiter entfernten Gebieten erörtert und<br />
diskutiert.<br />
Im praktischen Teil werden wir Techniken<br />
zur Behandlung sowohl muskulärer<br />
als auch neuromuskulärer Dysfunktionen<br />
vorstellen und üben. Die Kursteilnehmer<br />
lernen, die Ausgangsstellung best möglich<br />
an dem aktuellen Zustand des Patienten<br />
und an sein Problem anzupassen. Dadurch<br />
können das Behandlungsergebnis<br />
optimiert und Progressionen während der<br />
Behandlung vorgenommen werden.<br />
Zeit, um Anwendungen und Auswahl<br />
der Techniken zu diskutieren, steht zur<br />
Verfügung. Dabei wird der klinische Entscheidungsprozess<br />
mit seinem wissenschaftlichen<br />
Hintergrund gefordert und<br />
gefördert.<br />
Dozentin: Birgitt Wilhelm, Bachelor of Physiotherapy,<br />
Master of Muskuloskeletal studies<br />
K U R S E 2 0 07 V E R B A N D<br />
37<br />
■ 23. – 24. November <strong>2007</strong><br />
Regulation des Immunsystems<br />
durch Reflexzonentherapie<br />
Die körpereigene Abwehr entscheidet ein am Fuss<br />
Leben lang über Gesundheit und Krankheit.<br />
Unser Immunsystem ist ein hochkomplexes<br />
«Organ» – scheinbar ohne<br />
Zentrale, chaotisch, autark. Die Zellen des<br />
Immunsystems bilden jedoch eine Art «biologische<br />
Demokratie» mit Billionen von<br />
Zellindividuen, die untereinander kommunizieren<br />
und Steuerungsprozesse vernetzt<br />
und autonom lenken. Exogene wie auch<br />
endogene Faktoren beeinflussen unsere<br />
Abwehrkräfte in hohem Masse.<br />
Die Reflexzonentherapie am Fuss als<br />
Ordnungstherapie vermag Prozesse gezielt<br />
zu steuern. An diesem Seminar werden<br />
die Teilnehmenden mit der komplexen Behandlung<br />
am Fuss im Zusammenhang mit<br />
Immunstörungen vertraut gemacht.<br />
Das Ziel dieser Fortbildungstage ist die<br />
Erweiterung der therapeutischen und persönlichen<br />
Kompetenz sowie die Qualitätssicherung<br />
der RZF-Methode.<br />
Dozent: Reto Haag-Lamp, Med. Masseur<br />
FA, Erwachsenenbildner FA, Fachlehrer<br />
für physikal. und komplement. Therapie<br />
t Kursinhalt<br />
l Reflektorische Lymphbehandlung am Fuss<br />
l Bimanuelles Arbeiten, erweiterte Grifftechnik<br />
l Kollaterale und kontralaterale Behandlung in<br />
den Reflexzonen<br />
l Erfahrungsaustausch<br />
t Kursziel<br />
l Vollständige reflektorische Lymphbehandlung<br />
am Fuss<br />
l Erweitern der Professionalität und Fachkompetenz<br />
l Zonensicherheit<br />
■ 25. – 26. November <strong>2007</strong><br />
Ödeme im<br />
Kopfbereich<br />
Die Kopflymphödeme nach Krebserkrankungen<br />
und deren operative und radiotherapeutische<br />
Behandlungen sind für den<br />
Therapeuten in der ambulanten Lymphdrainagepraxis<br />
immer eine grosse Herausforderung.<br />
Die Kopfbehandlung, welche<br />
in manchen Fällen auch eine Mundinnendrainage<br />
umfasst, wird auch bei einer<br />
Vielzahl anderer Krankheitsbilder angewandt.<br />
t Kursthemen<br />
l Intra- und extracranialer Lymphabfluss,<br />
l Krankheitsbilder im Kopfbereich, bei denen<br />
die Manuelle Lymphdrainage zum Einsatz<br />
kommt,<br />
l der Behandlungsplan und Behandlungsaufbau,<br />
l Bewegungsübungen für den Gesichts- und<br />
Kopfbereich,<br />
l Behandlungsabläufe üben,<br />
l wiederholen der Mundinnendrainage<br />
Dozent: Peter Volk, Physiotherapeut und<br />
Fachlehrer für Lymphdrainage und<br />
Ödemtherapie<br />
Weitere Kurse<br />
sind unter<br />
www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
› Weiterbildung<br />
abrufbar.<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
R E B O U N D I N G V E R B A N D<br />
38<br />
Von Cape Canaveral<br />
nach Udligenswil<br />
Wie der Zufall es wollte, flatterten eines<br />
Tages Kursunterlagen zum Rebounding<br />
in den Briefkasten Helene Stolls. Spontan<br />
entschloss sie sich, einen Schnuppertag<br />
zu besuchen. Von diesem Tag an<br />
liess Rebounding die Medizinische Masseurin<br />
aus Udligenswil (LU) nicht mehr<br />
los. Seit Jahren gibt Helene Stoll mittlerweile<br />
selber Kurse in Rebounding, beim<br />
<strong>vdms</strong> am 29. und 30. November <strong>2007</strong>,<br />
und tut es so der NASA gleich...<br />
mic. Helene Stoll besuchte Supervisionen<br />
im Chi-Zentrum in Dietikon, vor allem bei<br />
Birgit Buschmann, die zusammen mit Ingrid<br />
Luginbühl als Vorreiterin des Reboundings<br />
in der Schweiz bezeichnet werden<br />
kann. «Ich habe die beiden immer wieder<br />
angehalten, doch eine fundierte Ausbildung<br />
in der Schweiz anzubieten», erklärt<br />
Stoll. Vier, fünf Jahre später war es dann<br />
soweit: das Chi-Zentrum schrieb eine einjährige<br />
Ausbildung in Rebounding aus.<br />
Seit Jahren organisiert inzwischen auch<br />
Helene Stoll laufend Kurse und Seminare<br />
in Rebounding, in ihrer Praxis, aber auch<br />
bei Banken und anderen Unternehmen.<br />
t Kursinhalt<br />
l Aufbau eines sicheren Fundaments<br />
l richtige Haltungs- und Bewegungskoordination<br />
l Vertrauen in den eigenen Körper<br />
l richtiges Atmen, Verbessern des Gleichgewichtes<br />
l im Fluss sein mit sich<br />
l Herz-Kreislauf-System aktivieren<br />
Methode<br />
Auf dem Rebounder, einem speziellen<br />
Minitrampolin, werden Gleichgewicht und<br />
Koordination (Zusammenspiel der beiden<br />
Gehirnhälften) spielerisch gefördert. und<br />
Herz-Kreislauf-System, Lymph- und Immunsystem<br />
sowie die Lungentätigkeit in<br />
ihrer Funktion angeregt und unterstützt.<br />
Forschungsergebnisse der amerikanischen<br />
Weltraumbehörde NASA, welche die Methode<br />
entwickelt hat, haben gezeigt, «dass<br />
Rebounding die effizienteste und gleichzeitig<br />
gelenkschonendste Trainingsmethode<br />
ist, um fit und gesund zu werden und<br />
zu bleiben», so das Chi-Zentrum, Dietikon,<br />
auf seiner Webseite. Noch heute werde mit<br />
Rebounding die Grundkondition der Astronauten<br />
trainiert, fügt Helene Stoll an.<br />
v d m s – K U R S Z U M T H E M A<br />
Rebounding-Kurs 29. / 30. Nov. 07<br />
l Verspannungen lösen und den Energiefluss<br />
aktivieren<br />
l gezieltes Krafttraining für Fuss-, Bein-,<br />
Beckenboden- und Oberkörpermuskulatur<br />
l Ausdauer u. Durchhaltevermögen trainieren<br />
l das Lymphsystem aktivieren und Entgiftungs-<br />
und Entschlackungsprozess unterstützen<br />
l Reboundmassage<br />
Dozentin Helene Stoll<br />
Daten Donnerstag – Freitag, 29. – 30. November <strong>2007</strong><br />
Zeit 10.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr<br />
Ort <strong>vdms</strong>, Schachenallee 29, 5000 Aarau<br />
Kosten Mitglieder <strong>vdms</strong> Fr. 300.00 / Nichtmitglieder Fr. 350.00<br />
Bekleidung Bequeme Kleidung, Trainer und Baumwollsocken<br />
Teilnehmerzahl max. 14<br />
Anmeldeschluss 4 Wochen vor Kursbeginn<br />
Reboundtrainerin<br />
Helene Stoll<br />
setzt seit<br />
vielen Jahren<br />
erfolgreich auf<br />
Rebounding.<br />
Den Weg nach Europa habe Rebounding<br />
über Schweden und Deutschland<br />
schliesslich in die Schweiz gefunden. Eine<br />
Erfolgsbewegung wie heute Pilates es sei<br />
habe Rebounding vielleicht vor 15-20 Jahren<br />
erlebt, jedoch nie im gleichen Ausmass<br />
wie Pilates. Dennoch finde die Methode<br />
mehr und mehr Eingang in die Therapiepraxen;<br />
so habe das UniSpital Zürich oder<br />
die Klinik Gais den Rebounder für therapeutische<br />
Zwecke angeschafft, und länger<br />
je mehr fände man jenen auch in Physiotherapiepraxen,<br />
ergänzt Helene Stoll.<br />
Zielgruppe<br />
Rebounding eigne sich für jung und<br />
alt, Sportler und Patienten gleichermassen,<br />
führt Helene Stoll aus. Rebounding<br />
sei aufgrund ihrer Erfahrungen ein wichtiger<br />
Bestandteil ihrer Therapiemassnahmen<br />
geworden, so Stoll weiter. Lachend<br />
meint sie, dass ein Rebound-Trampolin<br />
ein originelles Geburtsgeschenk sei, das<br />
man auch im hohen Alter noch brauchen<br />
könne. Als Baby nämlich helfen die feinen<br />
Schwingungen bei Magenkrämpfen, im<br />
Alter trainiere es das Gleichgewicht.<br />
Besonders Patienten, die an Diskushernie-Problemen,<br />
an Kniebeschwerden<br />
oder Herzproblematiken litten, fänden<br />
im Rebounding ein ganzheitliches, schonendes<br />
Training, das letztlich den ganzen<br />
Körper ins Lot bringe. Oft gehe sie, so die<br />
Medizinische Masseurin weiter, bei sehr<br />
verspannten Patienten erst einmal auf den<br />
Rebounder. Dabei lege sich der Patient auf<br />
das Mini-Trampolin, das sie nun stehend<br />
mit sanften Bewegungen ins Schwingen<br />
bringe. Anschliessend sei dann eine manuelle<br />
Therapie möglich. Sie staune täglich<br />
immer wieder aufs Neue, welche Möglichkeiten<br />
im Rebounder steckten, meint Helene<br />
Stoll. Dass auch die Patienten der Reboundtrainerin<br />
von der Methode angetan<br />
sind, beweist die Tatsache, dass gewisse<br />
seit 8-10 Jahren regelmässig in die Therapie<br />
mit dem Rebounder kommen. l<br />
<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>
Fort- & Weiterbildungen <strong>vdms</strong> 07<br />
■ 21. – 22. <strong>September</strong><br />
Halswirbelsäulen-Distorsionstrauma<br />
■ 27. <strong>September</strong><br />
Low-fat-Diät versus Low-carb-Diät<br />
■ 28. <strong>September</strong><br />
Management von Schwindel<br />
und Gleichgewichtsstörungen<br />
■ 17. – 21.Oktober<br />
Brüggertherapieausbildung WZFB und Orthopädischer<br />
Rückenschulleiter(Teil1/2)<br />
■ 19. – 20. Oktober<br />
So führe ich meine Praxis zum Erfolg<br />
■ 21. Oktober<br />
So finde ich eine Stelle als medizinische<br />
Masseurin / medizinischer Masseur<br />
■ 22. – 23. Oktober<br />
Tui Na – Behandlung für Rücken und<br />
Becken<br />
■ 26. – 27. Oktober<br />
SIG und seine benachbarten Strukturen<br />
Hüfte und LWS<br />
■ 29. – 30. Oktober <strong>2007</strong><br />
Spiraldynamik (Aufbaukurs)<br />
■ 1. – 2. November<br />
Wirbelsäulentherapie nach Dorn und<br />
Breuss-Massage (Zusatzkurs)<br />
■ 3. November<br />
CPR-Refresher<br />
■ 5.-6. November<br />
Lymphologische Kompressionsverbände<br />
in der ambulanten Praxis<br />
■ 10. – 11. November<br />
Röntgenbilder (Aufbaukurs)<br />
■ 12. November<br />
Was ist Phytotherapie?<br />
■ 16. – 17. November<br />
Mobilisierende Weichteiltechniken<br />
nach Dr. Terrier (Grundkurs – Teil 1)<br />
■ 23. – 24. November<br />
Regulation des Immunsystems durch<br />
Reflexzonentherapie am Fuss<br />
■ 25. – 26. November<br />
Ödeme im Kopfbereich<br />
■ 26. November<br />
Infoveranstaltung zum <strong>vdms</strong>-Weiterbildungslehrgang<br />
Ayurveda-Therapeut/in<br />
Ausbildungsbeginn: 11.1.2008 (s.S. 36)<br />
■ 29. – 30. November<br />
Was ist Rebounding?<br />
■ 30. November – 1. Dezember<br />
Elektrotherapie:<br />
Mit «Spannung» erwartet...<br />
■ 7. Dezember<br />
Dysfunktionen des zervikothorakalen<br />
Übergangs<br />
■ 14. – 15. Dezember<br />
Mobilisierende Weichteiltechniken<br />
nach Dr. Terrier (Grundkurs – Teil 2)<br />
■ 11. Januar 2008<br />
Beginn der Ausbildung zum Ayurveda-<br />
Therapeuten / zur Ayurveda-Therapeutin<br />
(Details Seite 36)<br />
■ 11. – 12. Januar 2008<br />
Wirbelsäulentherapie nach Dorn und<br />
Breuss-Massage (Aufbaukurs)<br />
WICHTIGE INFOS<br />
Anmeldeschluss für sämtliche Kurse:<br />
4 Wochen vor Kursbeginn<br />
Anmeldung und Kursbeschreibungen unter<br />
www.<strong>vdms</strong>.ch. Oft hat es noch einige Plätze<br />
frei. Erkundigen Sie sich, selbst wenn der<br />
Anmeldeschluss vorbei ist!<br />
Bestellen Sie unser Fort- und Weiterbildungsprogramm<br />
2008!<br />
Links<br />
Weitere Kurse unter<br />
www.<strong>vdms</strong>.ch<br />
Deutsche Gesellschaft für Ortho-<br />
Bionomy ® e.V.<br />
www.ortho-bionomy-deutschland.com<br />
Deutsches Institut für Ortho-Bionomy ®<br />
www.ortho-bionomy.de<br />
Emotional Freedom Techniques (EFT) TM<br />
www.erich-keller.de<br />
www.eft-info.com<br />
www.iasag.ch<br />
I.A.F.M. Internationale Arbeitsgemeinschaft<br />
für Manipulativmassage e.V.<br />
www.manipulativmassage.de<br />
Schweizerischer Verband der Ortho-<br />
Bionomy ® / Association Suisse<br />
d‘Ortho-Bionomy ®<br />
www.ortho-bionomy-ch.ch<br />
Kongresse & Co.<br />
■ 20. bis 22. <strong>September</strong> <strong>2007</strong><br />
31. Jahreskongress der DGL<br />
Ort: Phillips-Universität Marburg www.unimarburg.de.<br />
Infos: www.dglymph.de<br />
■ 30. <strong>September</strong> <strong>2007</strong><br />
Weltherztag<br />
■ 8. – 9. November <strong>2007</strong><br />
Nationales Pflegesymposium<br />
Ort: SPZ/GZI Nottwil.<br />
■ 10. November <strong>2007</strong><br />
5. Windener Lymphtag<br />
Thema: «Das dicke Bein». Ort: Festhalle<br />
Niederwinden, Elztal (Details S. 30).<br />
■ 23. – 24. November <strong>2007</strong><br />
Den Fokus im Gesamten erkennen<br />
– Vernetzung im modernen Wundmanagement.<br />
Ort: St. Gallen, Olma-<br />
Messegelände. Infos: www.novamed.ch<br />
■ 7./8. März 2008<br />
II. Symposion Gehirn und Körper:<br />
Embodiment – Die Verkörperung von<br />
Erfahrung (Details S. 9).<br />
■ 19. April 2008<br />
Generalversammlung des <strong>vdms</strong><br />
Impuls-Tag des <strong>vdms</strong><br />
■ 9. Februar 2008<br />
Mit Vorträgen u.a. zur Farbtherapie,<br />
Gemmotherapie und Neurobiologie.<br />
Ort: <strong>vdms</strong>, Schachenallee 29, Aarau.<br />
Zeit: 8.30 – 17.00 Uhr (Details S. 32).<br />
Impuls-Abende des <strong>vdms</strong><br />
■ 11. Februar 2008<br />
Intelligente Kinder, schlechte Schüler:<br />
der Einfluss der Ernährung auf<br />
mentale Leistung, Konzentration,<br />
Lernausdauer etc. Referent: Jo Marty.<br />
■ 28. April 2008<br />
Am liebsten beides –<br />
Entscheidungen sinnvoll treffen.<br />
Referent: Lukas Niederberger.<br />
■ 27. Mai 2008<br />
Was kann Homöopathie?<br />
Referentin: Bernadette Furrer.<br />
■ 25. <strong>September</strong> 2008<br />
Der Kick fürs Immunsystem: Möglichkeiten<br />
der erfolgreichen und einfachen<br />
Unterstützung des Immunsystems.<br />
Referent: Dr. med. Thomas Rau.<br />
■ 30. Oktober 2008<br />
Erfolg in der Kommunikation.<br />
Referent: Jean-Paul Anderhub.<br />
A G E N DA V E R B A N D<br />
39<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>
Neues Therapieprinzip gegen Schmerzen:<br />
«Pain Relief Technique»<br />
mit Leukotape ® K<br />
✗ Schmerzausschaltung durch Störsignale<br />
und durch Entstauung<br />
✗ Sehr gute Erfolge – auch bei<br />
chronischen Schmerzen!<br />
✗ Patientengerecht und patientenfreundlich<br />
Basiskurs: Philosophie und Konzept, Wirkungen und Besonderheiten,<br />
Materialkunde, verschiedene Anlagetechniken (Muskel-, Ligament-,<br />
Korrektur- und Fascientechnik), spezielle Krankheitsbilder (Diagnostik und<br />
Symptome): Achillodynie/Wade, Oberspanngelenk, Lendenwirbelsäule,<br />
Halswirbelsäule, Haltungsfehler, Kniegelenk.<br />
Aufbaukurs (Voraussetzung für die Teilname ist der vorgängige Besuch des<br />
Basiskurses): Wiederholung der 10 wichtigsten und häufigsten Tapeanlagen,<br />
Tapen von speziellen Krankheitsbildern (Wadenkrämpfen, Spreiz-, Senkund<br />
Plattfuss, Hallux valgus, Runners Knee, Kopf- und Nackenschmerzen<br />
(M. splenius), Asthma, Frozen Shoulder.<br />
Referenten: Manuel Deucher, dipl. Sportphysiotherapeut SPT, Experte SFCV<br />
und Kursleiter SAFS und Christian Keller, dipl. Physiotherapeut und S-E-T<br />
Instruktor.<br />
Preis und Leistungen: Fr. 400.–/Kurs. 15 Stunden Unterricht inkl. Tapematerial,<br />
Schulungsdokumentation, Tape-Schere, Zertifikat, Snacks und<br />
Getränke in den Pausen.<br />
Annullation: Bis 14 Tage vor Kursbeginn entstehen keine Kosten, ab<br />
14 Tagen bis 1 Tag werden 50 % der Kurskosten belastet. Bei einer<br />
Abmeldung ab 24 Stunden vor Kursbeginn oder Nichterscheinen werden<br />
die gesamten Kurskosten verrechnet.<br />
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Ich melde mich für folgenden LEUKOTAPE ® K «Pain Relief Technique» Kurs verbindlich an (bitte ankreuzen):<br />
Basiskurse in Burgdorf: ❐ Sa/So, 4./5. August 07 (wenige Plätze frei) ❐ Fr/Sa, 12./13. Oktober 07<br />
Basiskurse in Dübendorf: ❐ Sa/So, 27./28. Oktober 07 ❐ Fr/Sa, 23./24. November 07 ❐ Fr/Sa, 7./8. Dezember 07<br />
Aufbaukurs in Burgdorf: ❐ Fr/Sa, 28. und 29. <strong>September</strong> 07<br />
Kursdaten im 2008: ❐ Senden Sie mir die neuen Kursdaten (ab November verfügbar)<br />
Name: Vorname: Strasse / Nr.:<br />
PLZ / Ort: Kd.-Nr.: Telefon:<br />
FAX: Datum: Unterschrift:<br />
Einsenden:<br />
SIMON KELLER AG, Lyssachstr. 83, 3400 Burgdorf, Tel. 034 420 08 00, Fax 034 420 08 01, E-Mail: info@simonkeller.ch