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Reflexe Ausgabe September 2007 - vdms

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P R A X I S P R A X I S<br />

26<br />

Abb. 14 4-neben-4-Fingerkreise zwischen<br />

Axilla und «Terminus»<br />

Abb. 15 Wechselweise Drehgriffe am<br />

Oberarm<br />

Abb. 16 Rundumödemgriff<br />

hen die Axilla, die Therapie erfolgt über<br />

das laterale, cephale Lymphgefäßbündel<br />

zum Venenwinkel. Überall, wo es bei der<br />

Behandlung des Armes sinnvoll ist, werden<br />

Ödemgriffe in den Behandlungsablauf<br />

mit eingebaut. (Abb. 14. 15. 16)<br />

Der Patient dreht sich auf den Bauch,<br />

wir beginnen mit der Nackenbehandlung:<br />

Mit flächigen, stehenden 4-Finger-Kreisen<br />

im Bereich des «Terminus» (Abb.17), des<br />

Nacken-Hinterhaupts und der Schulterkante<br />

beginnt die Behandlung von hinten. Es<br />

folgt, analog zur Behandlung von vorne,<br />

die Vorbehandlung der gesunden Rückenseite<br />

und mit großflächigen Griffen von<br />

der betroffenen zur gesunden Rückenseite<br />

über die sagittale Wasserscheide. Über die<br />

Intercostal- und Intervertebralräume versuchen<br />

wir wiederum einen zusätzlichen<br />

Abflussweg in die Tiefe zu fördern.<br />

Zuletzt wird der ödematisierte Arm<br />

noch einmal nachbehandelt, mit großflächigen,<br />

tiefeingehenden Griffen, und, falls<br />

erforderlich, mit Ödemgriffen wird besonders<br />

der Oberarm behandelt (Abb.18).<br />

Nach der manuellen Lymphdrainage<br />

folgt entweder die Kompressionsbandagierung<br />

(Abb.19) oder das Anziehen des<br />

Kompressionstrumpfes (Abb.20, S.22). Bei<br />

der Versorgung mit einem Kompressionsstrumpf<br />

muss darauf geachtet werden, dass<br />

es sich um einen maßgefertigten Kompressionsstrumpf<br />

handelt. Er muss flachgestrickt<br />

sein mit Naht. Gewöhnlich reicht<br />

die Kompressionsklasse 2, bei Lähmung<br />

darf die Klasse 1 wegen der fehlenden Sensibilität<br />

nicht überschritten werden.<br />

nachts gibt es spezielle Nachtstrümpfe,<br />

oder aber der Patient benutzt einen «alten<br />

ausgedienten» Armstrumpf, der nicht<br />

mehr so stramm am Arm sitzt. In der Kompressionsbestrumpfung<br />

oder in der Kompressionsbandage<br />

werden die Bewegungsübungen<br />

durchgeführt. Die Kompression<br />

wirkt auf die Skelettmuskulatur als Widerlager.<br />

Bei jeder Muskelkontraktion im betroffenen<br />

Arm wird die Lymphflüssigkeit<br />

in den Lymphgefäßen den Klappen folgend<br />

weitertransportiert.<br />

Patienteninformation unerlässlich<br />

Zum Abschluss dieses Artikels soll<br />

noch erwähnt werden, dass wir Therapeuten<br />

während einer Behandlungsserie<br />

die Patienteninfo nicht vernachlässigen<br />

dürfen. Es ist erstaunlich, wie wenig manche<br />

Betroffene über die Entstehung eines<br />

Armlymphödems wissen; sie kennen die<br />

Verhaltensmaßnahmen im Alltag nicht<br />

und sind deshalb meistens dankbar, mit<br />

jemandem, der kompetent ist, über dieses<br />

Thema zu sprechen. Die Deutsche Gesellschaft<br />

für Lymphologie hat ein Merkblatt<br />

für armlymphödemgefährdete Patienten<br />

erstellt. Unter www.dglymph.de kann im<br />

Internet Kontakt aufgenommen werden. l<br />

Literaturhinweis<br />

Eigene Aufzeichnungen beim Unterricht<br />

von Herrn Dr. Asdonk 1979 -1984 im<br />

Lehrinstitut für Lymphologie an der<br />

Feldbergklinik.<br />

Földi, M., Lehrbuch der Lymphologie, S.<br />

Kubik (Hrsg), Urban & Fischer<br />

Herpertz, Ulrich, Ödeme und Lymphdrainage,<br />

Schattauerverlag<br />

Peter Volk<br />

Abb. 17 Stehende 4-Fingerkreise im «Terminus»,<br />

Behandlung von hinten<br />

Es gibt Armstrümpfe mit separatem<br />

Handteil oder aber als Ganzes gefertigte.<br />

Der Kompressionshandschuh kann mit<br />

oder ohne Fingerling gestrickt werden. Für<br />

A U T O R<br />

Fachlehrer für Lymphdrainage- und<br />

Ödemtherapie DGL<br />

Hauptstr. 91<br />

D-79297 Winden i.E.<br />

Es ist erstaunlich, wie<br />

wenig manche Betroffene<br />

über die Entstehung eines<br />

Armlymphödems wissen.<br />

Abb. 18 Nachbehandlung des ödematisierten<br />

Oberarms<br />

Abb. 19 Patientin mit Kompressionsarmstrumpf<br />

<strong>Reflexe</strong> <strong>September</strong> <strong>2007</strong>

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