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Reflexe Ausgabe September 2007 - vdms

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Wer langsam geht, geht weit<br />

Peter Wild, Theologe und Germanist,<br />

plädiert für die Entdeckung des eigenen<br />

Rhythmus, um Hektik und Stress<br />

zu entrinnen resp. um damit besser<br />

umgehen zu können. Wie dies gelingen<br />

kann, zeigt er in seinem Buch auf.<br />

mic. Peter Wild bezeichnet Wer langsam<br />

geht, geht weit als persönliches Buch, in<br />

dem es nicht darum gehe, «noch einmal<br />

ausführlich gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />

Faktoren zu analysieren oder<br />

allgemeine Grundsätze zum Ausstieg aus<br />

der Hektik zu formulieren». Vielmehr will<br />

er aufzeigen, was ihm persönlich hilft oder<br />

geholfen hat, «in einem fordernden Berufsleben<br />

und mitten in den gesellschaftlichen<br />

Ansprüchen nicht unterzugehen», um so<br />

auch anderen Menschen in ähnlichen Situationen<br />

eine Orientierung zu bieten.<br />

Raum schaffen<br />

Zentraler Aspekt in der (Wieder)-entdeckung<br />

des eigenen Rhythmus ist, so Wild,<br />

dass Raum geschaffen wird für all das, was<br />

einem Freude und Kraft gibt, und dies ausserhalb<br />

von Familie und Beruf. Morgen- und<br />

Abendrituale, die von innerer Sammlung<br />

geprägt sind, helfen mit, die »Vielfalt des<br />

eigenen Lebens zu entdecken». Es gilt, seine<br />

Sinne zu schärfen, achtsam zu werden,<br />

innezuhalten, der Hektik eine unendliche<br />

Ruhe entgegenzuhalten, sich aus einer lärmenden<br />

Umgebung in eine zu Beginn fast<br />

kaum auszuhaltende Stille zurückzuziehen,<br />

sich im fliessenden Atem zu erfahren; eine<br />

Umkehr durch Einkehr zu erzielen. Die Meditationsübungen,<br />

mit denen Peter Wild die<br />

einzelnen Kapitel bereichert, helfen dem<br />

Leser letztlich, sofern er sich denn darauf<br />

einlässt, wieder besser im Leben zu stehen,<br />

indem er anders zu gehen lernt. Fragen, die<br />

der Autor an den Leser richtet, sorgen für<br />

den nötigen Blickwechsel, lassen ihn auf<br />

Distanz zu sich gehen. – Und immer wieder<br />

ist Loslassen Teil des Programms.<br />

nach einer erzwungenen oder gesuchten<br />

Aus-Zeit ihren Neuanfang bewusst gestalten;<br />

alle, die den Wunsch haben, eine<br />

therapeutisch begleitete Lebensphase<br />

spirituell zu vertiefen; jene, die im Sinne<br />

einer Prophylaxe rechtzeitig eine Neuorientierung<br />

anstreben und beginnen, die<br />

Gewichte in ihrem Alltag neu zu verteilen.<br />

Wer langsam geht, geht weit bietet viele<br />

interessante Aspekte und Übungen und<br />

erweist sich so für all jene, die den eigenen<br />

Rhythmus (wieder)entdecken wollen<br />

und eben Alternativen zur Überholspur<br />

suchen, als ausgezeichneter Ratgeber. l<br />

A U T O R<br />

Peter Wild,<br />

geboren 1946, ist<br />

Theologe, Germanist und<br />

Religionswissenschaftler.<br />

Er arbeitet als Erwachsenenbildner<br />

der Evangelisch-reformierten Landeskirche<br />

Zürich und als freiberuflicher Leiter<br />

von Meditationskursen. Daneben ist er Autor<br />

zahlreicher Bücher zu Meditation und anderen<br />

Themen der Spiritualität.<br />

Geben oder nehmen Sie sich Zeit?<br />

Peter Wild:<br />

Wer langsam geht, geht weit.<br />

Alternativen zur Überholspur.<br />

Schwabenverlag AG, Ostfildern 2006.<br />

168 Seiten, ab Fr. 24.55.<br />

ISBN 978-3-7966-1294-7<br />

M E N S C H & A R B E I T T H E M A<br />

15<br />

Zielgruppen<br />

Autor Peter Wild definiert die Zielgruppen<br />

seines Buchs wie folgt: alle, die<br />

sich mitten in einem packenden Berufsund<br />

Familienalltag eingestehen müssen,<br />

dass sie sich selbst allmählich abhanden<br />

kommen, und diesen Selbstverlust nicht<br />

einfach hinnehmen; jene, die nach einer<br />

Krise, einem gesundheitlichen Einbruch,<br />

© foto.fritz. www.fotolia.de<br />

<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>

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