Reflexe Ausgabe September 2007 - vdms
Reflexe Ausgabe September 2007 - vdms
Reflexe Ausgabe September 2007 - vdms
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dert wird, ohne zusätzliche Traumatisierung<br />
physiologische Funktionsreize anzubieten.<br />
Terrier beobachtete in Verbindung<br />
mit andauernden Verletzungszuständen<br />
peripherer Gelenke regelmäßig reflektorische<br />
Veränderungen der segmental zugeordneten<br />
Wirbelsäulenabschnitte und gab<br />
deshalb die Empfehlung, die Wirbelsäule<br />
in den Behandlungsplan einzuschließen.<br />
Auch bei anhaltenden neurovegetativen<br />
Störungen nach orthopädischen Operationen<br />
sieht Terrier den Einsatz der Manipulativmassage<br />
neben der Krankengymnastik<br />
gerechtfertigt, um auch hier dem<br />
Gelenk die fehlenden mechanischen Funktionsreize<br />
anzubieten. Besonders in der<br />
frühen postoperativen Nachbehandlung<br />
ist dabei die vorher erwähnte «symbolische»<br />
Durchführung der mobilisierenden<br />
Massage erforderlich.<br />
An dieser Stelle ist mit Bedauern festzustellen,<br />
daß bewährte therapeutische<br />
Massagen, die seit Jahrzehnten Bestandteil<br />
einer komplexen Physiotherapie bei Gelenkerkrankungen<br />
waren, immer seltener in<br />
ärztlichen Behandlungsplänen zu finden<br />
sind. Selbst in der manuellen Therapie<br />
werden Massagen nur in Ausnahmefällen,<br />
etwa als Quermassage an Sehnen oder Insertionen<br />
empfohlen. Dafür nehmen unter<br />
dem Oberbegriff «neuromuskuläre Therapie»<br />
Muskeldehn- und Entspannungstechniken<br />
einen breiten Raum ein. Aktive und<br />
passive Muskeldehnungen, Muskelenergietechniken,<br />
wie die postisometrische Relaxation<br />
oder die reziproke Hemmung von<br />
Antagonisten, werden leider der Massage<br />
zur Beseitigung von muskulären Tonusstörungen<br />
vorgezogen. Damit droht der<br />
dauernde Verlust einer tradierten Behandlungsweise.<br />
Es ist zu hoffen, daß der hohe<br />
therapeutische Wert der Manipulativmassage<br />
in Zukunft erkannt und anerkannt<br />
wird und Bestandteil einer modernen mechanischen<br />
Reflextherapie in der Gelenkund<br />
Wirbelsäulenbehandlung wird.<br />
Prof. E. Senn:<br />
«Die Manipulativmassage<br />
stellt eine der bewährtesten,<br />
komplexesten und logischsten<br />
Techniken dar».<br />
Zum Schluß eine Begriffsklärung: Die<br />
von Terrier für seine Therapieform gewählte<br />
Bezeichnung entstand in einer Zeit, als<br />
unter Manipulieren allgemein jede Art von<br />
passiver Mobilisation verstanden wurde.<br />
Erst später wurde der Begriff Manipulation<br />
für passive Gelenktechniken reserviert, bei<br />
denen die normale Beweglichkeit mit einem<br />
zusätzlichen Bewegungsimpuls überschritten<br />
wird. Typisch dafür sind die ärztlichen<br />
chirotherapeutischen «Handgriffe» an hypomobilen<br />
Zwischenwirbelgelenken. Um<br />
den Verdacht zu vermeiden, eine dem<br />
Arzt vorbehaltene Therapie anzuwenden,<br />
haben wir die Massage mit dem Untertitel<br />
«mobilisierende Weichteiltechnik für Gelenke<br />
und Wirbelsäule» versehen. l<br />
K U R S Z U M T H E M A<br />
Mobilisierende Weichteiltechnik<br />
Manipulativmassage nach Dr. Terrier, Grundkurs<br />
Die in den fünfziger Jahren von Dr. med. J.C. Terrier entwickelte und publizierte Methode der<br />
mobilisierenden Weichteiltechnik stellt eine pragmatische Brücke zwischen der Massage und<br />
der manuellen Therapie dar. Denn, es gibt keine Funktionsstörung eines Gelenkes ohne<br />
Weichteilreaktionen.<br />
t Kursinhalt<br />
l Anatomie in vivo / Palpationstechnik<br />
l Einführung in die neurophysiologischen<br />
Grundlagen<br />
l Einführung in die Physiologie des kollagenen<br />
Bindegewebes<br />
l Einführung in die Wirkungsmechanismen der<br />
Manipulativmassage<br />
l Funktionelle Pathologie in verschiedenen<br />
Regionen<br />
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers<br />
und des VPT, des Verbands Physikalische<br />
Therapie, Hamburg. www.vpt-online.de<br />
Dozent René van de Velde, Instruktor für Manipulativmassage nach Dr. Terrier,<br />
Lehrer manuelle Medizin, PT / MT / Ausbildungsleiter IAP<br />
Daten Teil 1: HWS / Gelenke der oberen Extremität<br />
Teil 1/1: Fr. – Sa., 16. – 17. Nov. <strong>2007</strong><br />
Teil 1/2: Fr. – Sa., 14. – 15. Dez. <strong>2007</strong><br />
Teil 2: LWS / Gelenke der unteren Extremität<br />
Teil 2/1: Fr. – Sa., 29. Febr. – 1. März 2008<br />
Teil 2/2: Fr. – Sa., 20. – 21. Juni 2008<br />
Teil 3: Funktionell mobilisierende Massage des Schultergelenkes in<br />
der Seitenlage nach den Gesichtspunkten der Manipulativmassage<br />
/ Refresher<br />
Teil 3: Fr. – Sa., 7. – 8. Nov. 2008<br />
Hinweis Jeder Kursteil kann einzeln gebucht werden. Alle Teile bilden in sich<br />
geschlossene Einheiten<br />
Zeit 9.00 – 12.00 Uhr und 13.00 – 17.00 Uhr<br />
Kursstunden 7 pro Kurstag<br />
Kosten Mitglieder <strong>vdms</strong> Fr. 195.00 / Nichtmitglieder Fr. 225.00 pro Kurstag<br />
Bekleidung Bequeme Kleidung<br />
Mitbringen Schreibmaterial, 2 grosse Badetücher<br />
Voraussetzung Med. MasseurIn <strong>vdms</strong>/FA, PhysiotherapeutIn, interessierte Fachpersonen<br />
Teilnehmerzahl max. 20<br />
Anmeldeschluss 4 Wochen vor Kursbeginn<br />
A U T O R<br />
Erich Weiß<br />
(Internationale Arbeitsgemeinschaft für<br />
Manipulativmassage e.V. I.A.F.M.)<br />
Fidel-Kreuzer-Straße 17<br />
D-86825 Bad Wörishofen<br />
www.manipulativmassage.de<br />
l Aspekte der funktionelle Untersuchung /<br />
Behandlung der Dysfunktionen<br />
l Behandlungstechniken / Manöver in den<br />
verschiedenen Regionen<br />
t Kursziel<br />
Die Anwendung dieser Methode als wertvolle<br />
Ergänzung in jedem manualtherapeutischen<br />
Konzept.<br />
M E T H O D E N P O R T R ÄT P R A X I S<br />
21<br />
<strong>September</strong> <strong>2007</strong> <strong>Reflexe</strong>