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Aus der Kreisgruppe - Bund Naturschutz in Bayern ev

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BN aktuell<br />

Agro-Gentechnik<br />

Gentechnik-Versuchsfeld <strong>Bayern</strong><br />

Als Gentechnik bezeichnet man jene Methoden und Verfahren <strong>der</strong> Biotechnologie, welche auf den Kenntnissen <strong>der</strong> Molekularbiologie<br />

und Genetik aufbauen und <strong>in</strong>s Erbgut e<strong>in</strong>greifen. Die wichtigsten Anwendungsfel<strong>der</strong>:<br />

• Rote Gentechnik Human- und Tiermediz<strong>in</strong>: Diagnostik, <strong>ev</strong>entuell Gentherapie<br />

• Weiße Gentechnik Produktion von Enzymen, Kunststoff, Medikamenten<br />

• Graue Gentechnik Mikroorganismen sanieren „Altlasten“<br />

• Grüne Gentechnik Agro-Gentechnik, verän<strong>der</strong>t das Erbgut von Pflanzen und Tieren<br />

Alle Anwendungen <strong>der</strong> Gentechnik s<strong>in</strong>d mit Risiken behaftet. Der E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong>, Produktion und Dekontam<strong>in</strong>ation<br />

(rot, weiß, grau) könnte nach heutigem Wissen jedoch gestoppt werden, wenn erkannt würde, dass sie gefährliche, nicht<br />

akzeptable Nebenwirkungen hätten. Ganz an<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> grünen, <strong>der</strong> Agro-Gentechnik.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong> Zurück.<br />

S<strong>in</strong>d erst genetisch verän<strong>der</strong>te Organismen<br />

<strong>in</strong> die Umwelt ausgebracht,<br />

dann lassen sie sich nicht e<strong>in</strong>mal mit<br />

extrem großem Aufwand aus <strong>der</strong><br />

Umwelt entfernen. Durch Pollenflug<br />

o<strong>der</strong> durch Insekten verteilt sich das<br />

verän<strong>der</strong>te Genmaterial nahezu ungeh<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

und kann so die Natur irr<strong>ev</strong>ersibel<br />

verän<strong>der</strong>n. Selbst erkannte<br />

Fehler werden unumkehrbar.<br />

Die Größe des Risikos ist<br />

unbekannt.<br />

Wirkungsgefüge von Erbsubstanz,<br />

Prote<strong>in</strong>en und Regelmechanismen<br />

<strong>der</strong> Lebewesen<br />

s<strong>in</strong>d noch weitestgehend unbekannt.<br />

Der BSE-Skandal ist<br />

uns hier e<strong>in</strong>e deutliche Warnung.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e muss die<br />

Entwicklung von Allergien<br />

und Resistenzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmittelherstellung<br />

<strong>in</strong>folge gentechnischer<br />

Methoden ausgeschlossen se<strong>in</strong>. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus geht es um die Beachtung<br />

des Tierschutzes, den Schutz<br />

<strong>der</strong> Biodiversität, die Vermeidung<br />

von unkontrollierter <strong>Aus</strong>breitung<br />

und <strong>Aus</strong>kreuzung gentechnisch verän<strong>der</strong>ter<br />

Pflanzen – e<strong>in</strong>schließlich<br />

<strong>der</strong> Verdrängung und Reduzierung<br />

natürlich vorkommen<strong>der</strong> Arten <strong>in</strong><br />

ihren Lebensräumen. Und um den<br />

Schutz des Bodens mit se<strong>in</strong>em komplexen<br />

Bodenleben.<br />

Schaden für die Umwelt.<br />

Die Hoffnungen richteten sich darauf,<br />

die Ressourceneffizienz durch<br />

die Steigerung <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Erträge zu erhöhen – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

auf den kargen Böden und unter<br />

den widrigen Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

– und den E<strong>in</strong>satz<br />

von Chemie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

zu verr<strong>in</strong>gern.<br />

Es gibt bisher ke<strong>in</strong>e seriösen Untersuchung,<br />

die diese Ziele erreicht<br />

sieht. Dass ausgerechnet die Herstellerfirmen<br />

von Pflanzenschutz-Giften<br />

zur Reduzierung ihres Hauptumsatz-<br />

und Gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gers beitragen sollen<br />

ersche<strong>in</strong>t nicht glaubhaft. Tatsächlich<br />

hat sich auch <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz solcher Gifte<br />

<strong>in</strong> den USA – dem Hauptanbaugebiet<br />

<strong>der</strong> gentechnisch verän<strong>der</strong>ten<br />

Pflanzen – erheblich gesteigert. Ertragsteigerungen<br />

s<strong>in</strong>d allenfalls kurzfristig<br />

zu beobachten und wandeln<br />

sich auf Dauer <strong>in</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>erträge.<br />

- 4 -<br />

Der geknebelte Verbraucher.<br />

Jedem Menschen muss die Möglichkeit<br />

erhalten bleiben, sich so zu ernähren,<br />

wie er es selbst für gesund<br />

und ökologisch und ethisch unbedenklich<br />

hält. Dafür ist e<strong>in</strong>e klare<br />

und umfassende Kennzeichnung von<br />

gentechnisch verän<strong>der</strong>ten Nahrungsmitteln<br />

und Produkten erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die Realität ist an<strong>der</strong>s. In vielen Erzeugerlän<strong>der</strong>n<br />

(voran USA)<br />

werden die Genprodukte erst<br />

gar nicht von konventionellen<br />

unterschieden son<strong>der</strong>n vermischt.<br />

Pollenflug und unre<strong>in</strong>es<br />

Saatgut gefährden den Anbau<br />

unverän<strong>der</strong>ter Pflanzen.<br />

Und die Kennzeichnungsordnung<br />

ist eher leisetreterisch.<br />

Die Wahlfreiheit des mündigen<br />

Verbrauchers ist stark gefährdet.<br />

Die Macht <strong>der</strong> Konzerne.<br />

Gentechnisch verän<strong>der</strong>te Pflanzen<br />

und Tiere unterliegen dem Patentrecht,<br />

Nachzucht ist verboten! O<strong>der</strong><br />

die Pflanzen s<strong>in</strong>d gentechnisch so<br />

verän<strong>der</strong>t, dass die Ernte nicht mehr<br />

keimen kann. Somit muss das Saatgut<br />

immer wie<strong>der</strong> neu <strong>in</strong> Lizenz erworben<br />

werden. Das immer neu angeführte<br />

Argument, mit Gentechnik<br />

ließe sich <strong>der</strong> Hunger <strong>in</strong> <strong>der</strong> dritten<br />

Welt bekämpfen, wird damit <strong>in</strong>s<br />

Gegenteil verkehrt. Für Kle<strong>in</strong>bau-

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