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Kiefern, Sand und märkische Schaufler - Wild und Hund

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Endmoränengeschiebe<br />

<strong>und</strong> Dünen gestalten<br />

das Landschaftsrelief<br />

auf dem Gebiet der<br />

Hegegemeinschaft<br />

handhabte Abschussvorgaben ermöglichten<br />

den Bestandsaufbau. Die Überreglementierung<br />

des Abschusses führte dann allerdings<br />

zu einem unerwünschten Anstieg<br />

des Bestandes. Bis 2003 folgte eine schrittweise<br />

Liberalisierung <strong>und</strong> Vereinfachung,<br />

die durch die gemeinsame Richtlinie für<br />

die Hege <strong>und</strong> Bejagung des Schalenwildes<br />

der Länder Brandenburg <strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />

im September 2001 sowie<br />

die aktuelle Hegerichtlinie der DHG Baruther<br />

Urstromtal (siehe Tabelle) vorläufig<br />

abgeschlossen wurden.<br />

„Es ging vor allem darum, von einer Negativ-<br />

zur Positiv-Auslese zu kommen. So<br />

wird in der Hegerichtlinie von 2003 nur<br />

noch kurz <strong>und</strong> prägnant dargestellt, welche<br />

Stücke zu schonen sind“, erläutert Bärbel<br />

Kuhlbrodt, Leiterin der Revierförsterei<br />

Kemnitz. „Die althergebrachten <strong>und</strong> wild-<br />

Försterin Bärbel Kuhlbrodt<br />

mit „ihrem“ <strong>Schaufler</strong>. Acht Jahre<br />

<strong>und</strong> 3,2 Kilogramm<br />

Geweihgewicht<br />

Steckbrief<br />

Die Damwild-Hegegemeinschaft Baruther Urstromtal<br />

Größe:<br />

63 608 Hektar. Die Damwild-Bezugsfläche umfasst 39 188 Hektar (Wald<br />

<strong>und</strong> Schilf plus 200-Meter-Gürtel). Höhe: 50 bis 90 Meter ü. NN<br />

Landschaftsbild: Typisches in der Eiszeit entstandenes Endmoränen-Relief. Überwiegend<br />

arme, sandige Böden (20 bis 35 Bodenpunkte). Das Waldbild wird von<br />

der Kiefer dominiert (Eiche, Birke). Die landwirtschaftlich genutzten<br />

Flächen werden vornehmlich mit Roggen, Tritikale, Mais, Kartoffeln <strong>und</strong><br />

einigen Sonderkulturen, vor allem Spargel, bestellt.<br />

Damwild: Das Damwildvorkommen umfasst aktuell knapp 1 000 Stück. Die <strong>Wild</strong>bretgewichte<br />

sind im landesweiten Vergleich (Brandenburg) hoch.<br />

Ebenso die Trophäengewichte (bis 4 Kilogramm).<br />

Andere <strong>Wild</strong>arten: Seeadler, Fischadler, Muffelwild, Marderh<strong>und</strong> <strong>und</strong> Waschbär. Hinzu<br />

kommen die üblichen Niederwildarten in relativ geringen Besätzen, was<br />

allerdings nicht für das Raubwild, insbesondere den Fuchs, gilt.<br />

Besonderheiten: Sieben-Seen-Landschaft bei Dobbrikow, angrenzend der Hagelberg im<br />

Hohen Fläming sowie die größte europäische Binnen-Wanderdüne im<br />

heutigen Naturschutzgebiet Jüterborg (ehemals Truppenübungsplatz).<br />

biologisch unsinnigen Güteklassen gibt es<br />

bei uns nicht mehr. Wir führen nahezu einen<br />

reinen Altersklassenabschuss durch.“<br />

Ebenso galt es, in der Findungs- <strong>und</strong><br />

Aufbauphase Kleinstaaterei <strong>und</strong> egoistisches<br />

Revierdenken zu überwinden. Der<br />

entscheidende Schritt bei der Lösung dieses<br />

Problems war die Gruppenbildung in<br />

den Jahren 1996 <strong>und</strong> 1997. 40 Jagdbezirke<br />

haben sich in acht Gruppen mit revierübergreifender<br />

Abschussplanung <strong>und</strong> -<br />

durchführung zusammengef<strong>und</strong>en. Vom<br />

Aufgang bis zum Ende der jeweiligen Jagdzeiten<br />

hat jedes Mitgliedsrevier die Möglichkeit,<br />

auf alles zu jagen, was der Gruppenabschussplan<br />

freigibt. Letzterer ist zunächst<br />

bis zum 30. November eines jeden<br />

Jagdjahres bindend. Ab dem 1. Dezember<br />

wird dann der in der gesamten Hegegemeinschaft<br />

bisher nicht getätigte Abschuss<br />

für alle Gruppen freigegeben. Dabei haben<br />

dann sämtliche Gruppen-Reviere des Einstandsgebietes<br />

alles bis zum 30. November<br />

nicht erlegte Damwild gemeinschaftlich<br />

frei.<br />

Dieser<br />

Gesamtgruppenabschuss<br />

führte mit einem Schlag zu einer wesentlichen<br />

Verbesserung der Abschussplanerfüllung.<br />

„Die Stimmung innerhalb der Gruppen<br />

ist gut. Ganz entscheidend dazu beigetragen<br />

hat die Vorgehensweise des Vorstandes,<br />

über sämtliche beabsichtigten Änderungen<br />

im Rahmen der alljährlichen<br />

Hauptversammlung abstimmen zu lassen“,<br />

führt Georg Ebell, Pächter des GJB<br />

Kemnitz, aus. Hartmut Schröder, sein Niebeler<br />

Reviernachbar fügt an: „Durch die<br />

Gruppenbildung <strong>und</strong> den Gesamtgruppenabschuss<br />

ab dem 1. Dezember wurde<br />

auch den wenigen noch verbliebenen<br />

»Maurern« die Motivation genommen, im<br />

eigenen Revier überhöhte <strong>Wild</strong>bestände<br />

vorzuhalten.“ Die 17 Reviere, die bisher<br />

FOTOS: ANDREAS DAVID

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