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Biodiesel & Sportschifffahrt in der Euregio Bodensee” - nova-Institute

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UNION ZUR FÖRDERUNG VON OEL- UND PROTEINPFLANZEN E.V.<br />

1<br />

1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Die Verwendung von <strong>Biodiesel</strong> (Rapsmethylester, RME) <strong>in</strong><br />

Dieselmotoren ist allgeme<strong>in</strong> anerkannt und Stand <strong>der</strong><br />

Technik (UFOP 2001). Die wesentlichen Vorteile s<strong>in</strong>d:<br />

• <strong>Biodiesel</strong> wird aus Rapsöl hergestellt und ist deswegen<br />

e<strong>in</strong> nachwachsen<strong>der</strong> Energieträger.<br />

• Er stammt aus heimischer Produktion, ist ungiftig und<br />

weitgehend CO 2 -neutral.<br />

• Die Ökobilanz von <strong>Biodiesel</strong> (Gärtner et al. 2002) ist<br />

ausgesprochen positiv und besser als die von naturbelassenem<br />

Pflanzenöl. Die Energiebilanz bei <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung,<br />

also das Verhältnis von e<strong>in</strong>gesetzter Energie zu<br />

gewonnener Energie, beträgt 1:2,4. (Scharmer 2001,<br />

UFOP 2003)<br />

Se<strong>in</strong>e Schadstoffemissionen s<strong>in</strong>d genauso gut o<strong>der</strong> besser<br />

(Ruß, Kohlenmonoxid CO, unverbrannte Kohlenwasserstoffe<br />

HC) als die von Dieselkraftstoff bzw. nur ger<strong>in</strong>gfügig<br />

schlechter (Stickoxide NOx).<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Studie soll die Verwendung von <strong>Biodiesel</strong><br />

<strong>in</strong> Sportbooten auf dem Bodensee näher untersucht<br />

werden.<br />

2 <strong>Biodiesel</strong> und Sportboote<br />

Die positiven Eigenschaften von <strong>Biodiesel</strong> legen se<strong>in</strong>e<br />

Verwendung auch <strong>in</strong> Sportbooten nahe. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Bodensee, <strong>der</strong> e<strong>in</strong> schiffbares Gewässer und zugleich e<strong>in</strong><br />

Tr<strong>in</strong>kwasserspeicher für Millionen von Menschen darstellt,<br />

ist e<strong>in</strong> prädest<strong>in</strong>iertes Gebiet für den E<strong>in</strong>satz von<br />

<strong>Biodiesel</strong>. So unterstützt auch das Umweltbundesamt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Studie (Kraus et al. 1999) die Verwendung von <strong>Biodiesel</strong><br />

auf B<strong>in</strong>nengewässern: „Zu befürworten ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz<br />

von RME als Treibstoff dort, wo beson<strong>der</strong>e Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den Gewässerschutz gelten, etwa <strong>in</strong> <strong>der</strong> B<strong>in</strong>nenschifffahrt,<br />

weil die gute biologische Abbaubarkeit<br />

des Rapsöls die Verschmutzungsgefahr verr<strong>in</strong>gert.“ Dieses<br />

Vorhaben mit se<strong>in</strong>er nachhaltigen Energienutzung entspricht<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Bodensee-Agenda 21. So wird dort<br />

über das Projekt geurteilt: „Aus ökologischen Aspekten<br />

beson<strong>der</strong>s positiv zu bewerten, wenn auch mit begrenztem<br />

E<strong>in</strong>satzbereich.“ (AGENDA 21)<br />

Während die Umrüstung von Pkw-Motoren auf <strong>Biodiesel</strong><br />

Stand <strong>der</strong> Technik ist, liegen für Wasserfahrzeuge kaum<br />

Erfahrungen vor. In e<strong>in</strong>er Studie wurde die Verwendung<br />

von RME <strong>in</strong> Fischereibooten zwar untersucht (Dethloff et<br />

al. 1998), für Sportboote lagen bislang aber kaum Erfahrungen<br />

vor. Bei Sportbooten s<strong>in</strong>d die Verhältnisse <strong>in</strong>sofern<br />

an<strong>der</strong>s als bei Pkw-Motoren, weil Sportboote nur<br />

wenige Stunden pro Jahr gefahren werden und die Motoren<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e von Segelbooten meistens nur im Teillastbereich<br />

betrieben werden und kaum Betriebstemperatur<br />

erreichen. Beim E<strong>in</strong>satz von RME <strong>in</strong> Sportbooten spielen<br />

deswegen die bekannte Gefahr <strong>der</strong> Schmierölverdünnung<br />

beim Kaltstart und im Teillastbereich sowie die begrenzte<br />

Haltbarkeit des <strong>Biodiesel</strong>s e<strong>in</strong>e große Rolle. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt die bekannte hygroskopische (wasseranziehende)<br />

Eigenschaft des <strong>Biodiesel</strong>s, die naturgemäß <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> feuchten Umgebung auf e<strong>in</strong>em Gewässer e<strong>in</strong>e größere<br />

Bedeutung spielt als bei Pkw-Motoren. Deswegen<br />

wurde das Projekt „<strong>Biodiesel</strong> und <strong>Sportschifffahrt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Euregio</strong> Bodensee“ im Jahr 2000 gestartet.

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