Michael Risse & Christian Kazan - FaMI
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Maßnahmenkatalog zur<br />
Verbesserung der Außendarstellung<br />
von Staatlichen Archiven<br />
im Rahmen einer Projektarbeit erarbeitet von<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Risse</strong> & <strong>Christian</strong> <strong>Kazan</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
I. Vorwort | S. 03 - 04<br />
II.<br />
Einleitung in den Maßnahmenkatalog<br />
1. Die Erkenntnis steht an erster Stelle | S. 05 - 07<br />
Die Bedeutung der Selbstvermarktung für staatliche Archive<br />
2. Vorbeugen von Defiziten | S. 07 - 08<br />
Welche Überlegungen müssen generell angestellt werden?<br />
III. Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der<br />
Außendarstellung staatlicher Archive<br />
1. Grundlegende Positionen zur Verbesserung der<br />
Außenwahrnehmung | S. 09 - 12<br />
Entmystifizierung, Kontaktdatenmanagement, Corporate<br />
Identity, Veröffentlichungen<br />
2. Informationsdienste im Printbereich | S. 12 - 14<br />
Archivprospekte, -broschüren und Kurzführer<br />
3. Pressearbeit | S. 14 - 16<br />
Ein kontinuierlicher Gang an die Öffentlichkeit<br />
4. Kooperationen und Aufbauarbeit | S. 16 - 17<br />
Das Archiv vor Ort, erster Teil<br />
5. Veranstaltungen und Ausstellungen | S. 17 - 18<br />
Das Archiv vor Ort, zweiter Teil<br />
6. Internetauftritt | S. 18 - 20<br />
Die Präsentation vor weltweitem Publikum<br />
IV. Schlussbemerkungen und Quellen | S. 21 - 22<br />
2
Vorwort<br />
In einer Zeit, in der jede Information nur einen Mausklick entfernt<br />
ist und Suchmaschinen der Gesellschaft eine schier unendliche<br />
Informationsflut bieten, sind Archive aus Sicht der Allgemeinheit<br />
nur noch etwas für Altbackene und Nostalgiker. Sie stellen einen<br />
nur schwer zugänglichen und undurchsichtigen Dienstleister in<br />
der Masse der Informationsanbieter dar, deren Aufgabe für die<br />
Gesellschaft beileibe nicht jedem klar ist. Doch was macht Archive<br />
eigentlich aus? Wie können so augenscheinlich konservative,<br />
althergebrachte Institutionen wie die staatlichen Archive ihre<br />
Daseinsberechtigung unterstreichen, sich neuer Medien zur<br />
Außendarstellung bedienen und neue Nutzergruppen ansprechen,<br />
ohne dabei jedoch ihre Bestimmung aus den Augen zu verlieren?<br />
Dieser Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Außendarstellung<br />
staatlicher Archive soll Ihnen, den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern staatlicher Archive, dabei helfen die heutigen<br />
Ansprüche an Informationen, deren Bereitstellung und vor allem<br />
Vermarktung besser zu erfassen und gleichzeitig Anreiz bieten, die<br />
öffentliche Wahrnehmung Ihrer Einrichtung den Anforderungen<br />
potenzieller Kunden anzupassen.<br />
Doch man spricht bei Veränderungen in diesem Bereich leider nur<br />
einem Teil der Archive aus dem Herzen. Es gibt einige Archive,<br />
möglicherweise die Mehrheit unter ihnen, denen nicht an<br />
verstärkter Popularität gelegen ist. Sie sehen ihre Existenz trotz<br />
drastischer Sparpolitik und leerer Staats- und Landeskassen als<br />
gegeben und gesichert.<br />
Dabei müssen sich gerade Einrichtungen öffentlicher Träger nach<br />
außen hin profilieren, um im internen Verwaltungs- und<br />
Behördenumfeld wahrgenommen und bei Haushalts- und<br />
Personalplanungen ausreichend berücksichtigt zu werden.<br />
Bewusst bleibt die Darstellung der verschiedenen Defizite und<br />
Maßnahmen in dieser Projektarbeit deshalb sehr allgemein, um<br />
nicht auf einzelne Archive zu zielen, sondern die ganze Sparte<br />
anzusprechen und so dem oft verwendeten Vorwurf<br />
entgegenzuwirken, Öffentlichkeitsarbeit wäre in Bundes-, Landesoder<br />
Senatseinrichtungen nicht angebracht bzw. aus diversen<br />
Gründen so nicht zu realisieren.<br />
Es gilt also aufzuzeigen, dass auch mit geringem personellen,<br />
sowie finanziellen Aufwand und unter Wahrung der oft zu<br />
wahrenden Corporate Identity der Träger eine grundlegende<br />
Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung und parallel dazu<br />
der innerbehördlichen Akzeptanz erreicht werden kann. Wobei<br />
3
dafür oftmals nicht einmal neue Wege beschritten, sondern just<br />
bestehendes Engagement verfeinert und hausgemachte Hürden<br />
beseitigt werden müssen.<br />
Das Anliegen dieses Maßnahmenkatalogs ist es, staatliche Archive<br />
anzuhalten, durch kontinuierliche und unmittelbare Veränderungen<br />
in der Außendarstellung „gesellschaftsfähiger“ zu<br />
werden und somit Menschen aller Alters- und Berufsgruppen für<br />
einen Bereich der öffentlichen Verwaltung zu interessieren, der<br />
nachweislich mehr bietet als Bürokratie und Altpapier.<br />
<strong>Michael</strong> <strong>Risse</strong> und <strong>Christian</strong> <strong>Kazan</strong><br />
Berlin-Brandenburg, im Februar 2007<br />
4
Einleitung in den Maßnahmenkatalog<br />
Die Erkenntnis steht an erster Stelle<br />
Die Bedeutung der Selbstvermarktung für staatliche Archive<br />
Bevor mit der eigentlichen Analyse der Außendarstellung<br />
staatlicher Archive begonnen werden kann, muss zunächst deren<br />
Zweck und Wirkung im Bereich der öffentlichen Verwaltung<br />
geklärt werden.<br />
Es stellen sich die Fragen nach dem Warum und Wofür der<br />
Außendarstellung, wo sich doch die Kernaufgabe der<br />
Staatsarchive seit vielen Jahrzehnten mit der Übernahme und<br />
Sicherung der Überlieferungen aller staatlichen Behörden im<br />
entsprechenden Zuständigkeitsbereich beschreiben lässt. Ein<br />
ungefährdetes Bestehen scheint damit für die nahe und ferne<br />
Zukunft als gesichert. Und durch Erschließung, Bereitstellung und<br />
Benutzung sind der Öffentlichkeit doch genügend Mittel gegeben,<br />
sich der einzigartigen Informationen, welche jedes staatliche<br />
Archiv unbestritten verwahrt, zu bedienen. Also warum etwas<br />
daran ändern?<br />
Das Ziel eines modernen Archivs sollte es neben der Bewältigung<br />
der traditionellen Aufgaben (Übernahme, Erschließung, Sicherung,<br />
etc.), sein, sich der Gesellschaft zu öffnen, eine neue Klientel,<br />
welche bisher vielleicht nicht einmal wusste, was sich hinter den<br />
„meterdicken“ Mauern staatlicher Archive verbirgt, anzusprechen<br />
und die Selbstdarstellung den veränderten Bedürfnissen der<br />
potenziellen Nutzer anzupassen. Zwar befindet man sich nicht auf<br />
dem freien Markt, doch entscheiden auch hier die „Kunden“ nach<br />
ganz persönlichen Maßgaben darüber, welche Informationen sie<br />
brauchen und wie sie diese erlangen wollen. Und so gilt es auch<br />
für staatliche Archive sich der breiten Öffentlichkeit zu<br />
präsentieren, für sich und seine einmalige Informationsüberlieferung<br />
zu werben und so ein Selbstportrait zu schaffen, welches<br />
sich nicht zwanghaft von der Masse abheben muss, aber doch stets<br />
an das Bestehen erinnert. Denn was schadet einer öffentlichen<br />
Einrichtung mehr, als das Nicht-Wahrgenommenwerden?<br />
Man könnte jetzt entgegnen und sagen, dass der Benutzung der<br />
Bestände durch die Öffentlichkeit nur eine sekundäre Bedeutung<br />
zukommt und in erster Linie die eigene Verwaltung von der Arbeit<br />
staatlicher Archive profitieren soll. Dies will hier auch nicht<br />
bestritten werden, jedoch steht es der Förderung der öffentlichen<br />
Benutzung auch keineswegs entgegen. Denn gerade aus der<br />
Situation des öffentlichen Interesses heraus, kann der Eigennutz<br />
des öffentlichen Engagements abgeleitet werden: die Stärkung der<br />
eigenen Position in der internen Bundes- bzw. Länderverwaltung.<br />
5
Zwar hat man sich in den meisten Archiven mit der Zeit an den<br />
Sparzwang, sowie langfristige Einstellungsstops gewöhnt und<br />
gelernt damit zu leben, doch warum nicht aktiv für mehr<br />
Haushaltsmittel werben und sich offensiv für eine Entspannung<br />
der stets knappen Personaldecke im eigenen Haus einsetzen?<br />
Aus einer größeren Popularität im Sinne der Bekanntheit und der<br />
verbesserten Präsentation resultiert eine größere Wahrnehmung in<br />
der Gesellschaft, sowie höhere Benutzungszahlen und dies<br />
wiederum führt dazu, dass auch der eigene Träger bei der<br />
Haushaltsplanung und dem Personalmanagement nicht mehr<br />
ohne weiteres an den oft so gesehenen „Randerscheinungen“ der<br />
Verwaltung vorbei schauen kann.<br />
Wie oft stehen staatliche Behörden in der Kritik der Presse, wie oft<br />
werden Missstände in Ministerien aufgedeckt und wie selten<br />
werden positive Meldungen aus der öffentlichen Verwaltung<br />
publik. Den staatlichen Archiven stehen alle Türen offen sich aus<br />
dem sicheren Rückhalt der öffentlichen Träger heraus auf dem<br />
freien Markt zu engagieren, sich in den Fokus der Öffentlichkeit zu<br />
stellen und im eigenen und dem Namen der Träger durch<br />
zielgerichtete Pressearbeit, organisierte Veranstaltungen und dem<br />
transparenten Darstellen der gesamten Verwaltung für positive<br />
Schlagzeilen zu sorgen.<br />
Nicht ganz außer Acht lassen sollte man bei dieser Darstellung<br />
auch die zahlreichen kommunalen Archive, welchen die<br />
staatlichen Archive ein Vorbild und vor allem ein Vorreiter im<br />
Bereich der Außendarstellung sein sollten.. Denn gerade in dieser<br />
Archivsparte sind Budgets für Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Selbstdarstellung eher die Ausnahme, als die Regel. Doch auch<br />
bzw. gerade in kleineren Gemeinde- oder Stadtarchiven sollte<br />
aktiv für den eigenen Informationsgehalt geworben werden - in<br />
Zeiten der staatlichen Einsparungsmaßnahmen schon allein der<br />
Selbsterhaltung wegen. Dies funktioniert aber nur, wenn man<br />
etablierte und fachkundige Institutionen zum Vorbild hat, die<br />
einem den Weg bereiten, als Ansprechpartner zur Verfügung<br />
stehen und aus eigenen Erfahrungen heraus Hilfestellungen leisten<br />
können.<br />
Abschließend sei noch der Hinweis auf die Behörden und<br />
abgebenden Stellen als Adressaten der Öffentlichkeitsarbeit<br />
gegeben. Sie sind es, die oft nicht genau wissen, welche Aufgaben<br />
Staatsarchive eigentlich haben und bei denen die Weitergabe von<br />
Informationen sicher im Sinne der besseren Zusammenarbeit wäre.<br />
Sie dürfen von den Archiven nicht mehr nur als<br />
„Schriftgutproduzenten“, sondern müssen als Teil der<br />
Öffentlichkeit gesehen werden. Wenn in den Behörden das Wissen<br />
besteht, dass die regelmäßige und vorbereite Abgabe sowohl ihnen<br />
als auch dem Archiv die tägliche Arbeit erleichtert und sie die<br />
6
abgegebenen Unterlagen in guten Händen und zu jeder Zeit<br />
verfügbar wissen, so macht es zu beider Seiten vieles einfacher.<br />
Vorbeugen von Defiziten<br />
Welche Überlegungen müssen generell angestellt werden?<br />
Nach dem Erkennen der Chance, die eine offensive<br />
Außendarstellung bietet, sollte man sich daran machen, das<br />
bisherige Erscheinungsbild des eigenen Archivs etwas genauer<br />
und vor allem kritischer zu untersuchen: Was wird bereits für<br />
existierende und potenzielle Nutzer getan? Wie gestaltet sich das<br />
Bild des Archivs außerhalb der eigenen Mauern und welche<br />
Möglichkeiten sind gegeben, die eigene Wahrnehmung zu<br />
verbessern?<br />
Um diese Fragen zu klären, gilt es mit einem gehörigen Maß an<br />
Selbstkritik die eigenen Bemühungen in diesem Bereich zu<br />
untersuchen und bestehende Fehler zu analysieren. Kein<br />
staatliches Archiv kann es sich heutzutage mehr leisten, sich den<br />
gegebenen Mindestanforderungen hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu verweigern. Und dazu zählt nicht nur das Erstellen von<br />
Findmitteln oder das Unterhalten eines Lesesaals, sondern ebenso<br />
eine stets aktuelle Homepage zu führen, Informationsbroschüren<br />
zur eigenen Institution zu erstellen und Führungen durch die<br />
eigenen Räumlichkeiten anzubieten.<br />
Doch welche Ansprüche stellt der interessierte „Kunde“ an die<br />
Homepage eines Staatsarchivs und welche Angaben will er in<br />
einem Archivprospekt gedruckt wissen? Welche Rolle spielt das<br />
Layout für den Gesamteindruck? Um dies zu ermitteln, muss man<br />
sich in die Rolle der Nutzer versetzten, Internetauftritte anderer<br />
Archive besuchen, vielleicht auch einfach nur mit offenen Augen<br />
den „Markt“ beobachten, dabei aber die eigenen Ansprüche an<br />
moderne Informationsdienste und -dienstleister nicht vergessen.<br />
Zwei wesentliche Fragen sollten dabei immer im Mittelpunkt der<br />
Überlegungen stehen: (1) Wessen Bedürfnisse will man mit dem<br />
öffentlichen Handeln befriedigen?, und: (2) Was will das Archiv<br />
mit seinem öffentlichen Handeln erreichen?<br />
Wo die erste Frage klar auf die Ansprüche der potenzieller<br />
Benutzer und deren Ermittlung durch Marktforschung bzw.<br />
Marktbeobachtung zielt, beinhaltet die Zweite just das Eigeninteresse<br />
des Archivs, aus dem heraus man sich für die eine oder<br />
andere Form der öffentlichen Darstellung und Präsentation<br />
entschieden hat.<br />
7
Nur wenn diese Fragestellungen getrennt von einander, aber stets<br />
in Verbindung beantwortet werden, kann Öffentlichkeitsarbeit<br />
funktionieren und für beide Seiten effektiv sein. Es gilt also sowohl<br />
eigene, als auch fremde Interessen zu erkennen und mit<br />
professioneller Arbeit und gezieltem Engagement zu befriedigen.<br />
8
Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der<br />
Außendarstellung staatlicher Archive<br />
Grundlegende Positionen zur Verbesserung der<br />
Außenwahrnehmung<br />
a) Entmystifizierung<br />
Was sich nun hinter dem Begriff „Archiv“ verstecken mag, ist für<br />
den Archivar sicherlich keine ernstzunehmende Frage, so man<br />
nicht gerade über den Wandel der Archive durch eine unter<br />
anderem immer digitaler werdende Welt diskutiert. Doch was<br />
versteht der außen stehende Betrachter dieses Begriffs unter<br />
selbigem? Dunkle Katakomben, in welchen ergraute Herren ihrem<br />
steten Handeln hinterher gehen? Einen Link, der die alten<br />
Neuigkeiten einer beliebigen Internetseite auflistet? Oder einfach<br />
Google in seiner Gänze?<br />
Dass diesen drei Antworten ein wohlwollendes Kopfschütteln von<br />
archivarischer Seite entgegenschlagen würde, ist selbstverständlich.<br />
Klischees sind derweil nur Klischees, wie eben das vom<br />
ergrauten Archivar in meterhohen Papiertürmen verschollen, mit<br />
dicker Hornbrille und geflicktem Jackett und ein Archiv mit<br />
Google definieren zu wollen oder aber einfach zu vergleichen,<br />
spottete wohl ebenso jedweder Wirklichkeit. Und wieder stellt sich<br />
aber die Frage: Woher kommt dieses Unwissen? Jeder hat eine<br />
recht genaue Ahnung von einer Bibliothek und ebenso von einem<br />
Museum, bei Archiven wird der Wahrheitsgehalt in den<br />
Antworten aber zu einer Ansammlung von Vermutungen.<br />
Das Problem ist sicherlich zum Teil schlicht ein hausgemachtes:<br />
Archive lassen es in ihrer eigenen öffentlichen Darstellung<br />
durchaus an Präsenz mangeln. Nun aber einfach durch die<br />
Magazinhallen mit dem Kopf voran nach draußen zu stürmen,<br />
wäre ebenso falsch, wie sich weiter mit sich selbst zu beschäftigen,<br />
sich am jetzigen Stand der Dinge festzuklammern und einfach in<br />
seiner Enklave auszuharren. Dass dieser Maßnahmenkatalog<br />
einige Punkte aufzeigen soll, die nicht zuletzt aufgrund von mehr<br />
oder minder bestehenden Defiziten ausgewählt wurden, wurde bis<br />
zum jetzigen Zeitpunkt hinlänglich formuliert. Doch Grundlage<br />
allen Tuns von Seiten der – in diesem Fall staatlichen – Archive,<br />
sollte sein, dass eigene Mysterium aufzuheben.<br />
Wem ist es denn schon bekannt, dass die staatlichen Archive<br />
einem jeden zu Recherchezwecken zur Verfügung stehen, der ein<br />
berechtigtes Interesse insbesondere, „wenn die Benutzung zu<br />
amtlichen, wissenschaftlichen, heimatkundlichen, familienge-<br />
9
schichtlichen, publizistischen, unterrichtlichen oder Bildungszwecken<br />
sowie zur Wahrnehmung berechtigter persönlicher<br />
Belange“ (BbgArchivG, § 9 [2]) glaubhaft machen kann? Eher<br />
wenigen. Und auch, wenn der wiedergegebene Passus recht<br />
kompliziert daherkommen mag, so ist die Archivbenutzung<br />
dennoch nicht sonderlich umständlicher anzutreten, als es die<br />
Bibliotheksbenutzung ist.<br />
Doch eben solche Informationen, nicht zuletzt die Definition der<br />
Archive als wichtiger, wenn auch spezieller Teil der Informationslandschaft,<br />
müssten erst einmal publik gemacht werden,<br />
völlig unerheblich, ob dies nun durch einfache Faltblätter und<br />
Broschüren, öffentlichkeitswirksame Pressearbeit, einem<br />
Internetauftritt, oder eben relativ anspruchsvolle Veröffentlichungen<br />
wie Repertorien, Archivführer oder Schriftenreihen<br />
geschehen. So lange die Archive diesen einen maßgeblichen Schritt<br />
aus der Tür heraus nicht beherzt genug gehen, genau so lange,<br />
werden sie ein eher einsames, hinter Bibliotheken und Museen<br />
verstecktes Dasein fristen. Sicherlich, ein Archiv ist nun einmal<br />
keine Bibliothek und kann nicht jedem Anspruch gerecht werden,<br />
doch das soll es ja auch nicht. Sich jedoch nur darauf zu berufen,<br />
dass die Benutzer irgendwie irgendwann schon kommen werden –<br />
ob durch Verweise von Seiten der Bibliotheken, oder weil der<br />
Dozent für die Dissertation darauf hingewiesen hat, ist hierbei<br />
völlig irrelevant – wäre der falscheste aller Wege.<br />
b) Kontaktdatenmanagement und grundlegende Informationen für<br />
potenzielle Benutzer<br />
Wie bei allen Teilen, die letztlich die Öffentlichkeitsarbeit in ihrer<br />
Gesamtheit präsentieren werden soll, muss auch im Hinblick auf<br />
die nach außen zu tragenden Kontaktdaten überlegt werden,<br />
welche von potenziellem Interesse sein werden. Allerdings sollte<br />
der Blick über die Daten selbst hinausgehen, sodass auch Angaben<br />
über Öffnungszeiten, allgemeine Erreichbarkeiten und eventuell<br />
auch Angaben über Recherchemöglichkeiten und Grundlagen der<br />
Benutzung enthalten sein könnten.<br />
In diesem Punkt möchte ich mich auf Faltblätter, Broschüren und<br />
überhaupt die „kleineren“ Produkte der Öffentlichkeitsarbeit<br />
beschränken; letztlich aus dem schlichten Grund, dass solche<br />
Angaben in dieser Form in einem Findbuch oder einer<br />
Beständeübersicht etwas deplatziert wirken würden.<br />
Bei den genannten Daten handelt es sich derweil ebenso um<br />
postalische Adressen, Telefon- und Faxnummern, wie auch um<br />
Internet- und E-Mail-Adressen. Im Rahmen eines Faltblattes<br />
genügen sicherlich die zentralen Ansprechpartner wie eben z.B.<br />
der Benutzerdienst, wohingegen je nach Inhalt einer etwas größer<br />
angelegten Broschüre, die sich eventuell in kurzer Form zumindest<br />
10
teilweise der Geschichte des Archivs annimmt, oder aber einfach<br />
dezidierter auf einzelne Bereiche wie die Tektonikgruppen<br />
eingeht, können natürlich entsprechende Kontakte mit<br />
aufgenommen werden.<br />
Die Wahrung der Aktualität dieser Angaben, sollte stets oberhalb<br />
unterster Prioritäten stehen. Man könnte durchaus sagen, dass<br />
nichts ärgerlicher für den potenziellen Benutzer wäre, als am<br />
anderen Ende der Telefonleitung einen Ton vernehmen zu<br />
müssen, der ihm lediglich mitteilen möchte, dass die gewählte<br />
Nummer keinerlei Anschluss wird generieren lassen können. Aus<br />
diesem Punkt dürfte recht gut hervorgehen, dass Öffentlichkeitsarbeit<br />
fraglos nicht nur ein finanzielles sondern in ebenso großem<br />
Umfang ein personelles Unterfangen ist.<br />
c) Corporate Identity<br />
Wichtiger Bestandteil guter Außendarstellung ist ein einheitliches<br />
Auftreten durch die Masse der nach außen getragenen Produkte,<br />
völlig unerheblich ob es sich um schlichte Faltblätter,<br />
Mitteilungsblätter, Veröffentlichungen, Plakate oder den<br />
Internetauftritt handelt. Hier tritt die so genannte Corporate<br />
Identity auf den Plan. Sie soll nicht nur den Wiedererkennungswert<br />
der verschiedenen gewählten Medien und Informationsdienste<br />
steigern, sondern auch die Zugehörigkeit zur<br />
jeweiligen Institution bzw. zum jeweiligen Verwaltungsbereich<br />
und die Zusammengehörigkeit aller Medien unter einander klar<br />
machen.<br />
Die Corporate Identity umfasst maßgeblich ein einheitliches<br />
Layout, welches in seinem Rahmen selbstverständlich je nach<br />
Medium angepasst werden muss. Dies beinhaltet wiederkehrende<br />
Symbole, Farben und typographische Elemente. Mit Bestand der<br />
Corporate Identity sollte im Regelfall auch eine gewisse<br />
Professionalität der Medien gegeben sein.<br />
Natürlich ist bei den mitunter knappen finanziellen Mittel nicht<br />
immer die Möglichkeit gegeben, sich an eine Druckerei des<br />
Vertrauens zu wenden und wahrlich hat nicht jedes staatliche<br />
Archiv die Möglichkeiten all das in Eigenregie zu verantworten.<br />
Doch sollten das keine Ausreden sein, sondern lediglich Punkte,<br />
die in die Gestaltungsüberlegungen einbezogen werden.<br />
d) Notwendigkeit von Veröffentlichungen<br />
Wenn man nun von den typischen öffentlichkeitswirksamen<br />
Mitteln absieht, das heißt die Faltblätter, Archivführer und<br />
(zumindest in Teilen) Beständeübersichten außen vor ließe, wären<br />
Veröffentlichungen von der Seite staatlicher Archive eben weniger<br />
als Öffentlichkeitsarbeit zu benennen, da sie nicht selten aus<br />
11
ohnehin dem Aufgabenkanon entspringenden Tätigkeiten<br />
resultieren, wie beispielsweise die Repertorien, denn vielmehr als<br />
„Arbeitsergebnisse, und die eigentliche Öffentlichkeitsarbeit […]<br />
bestünde nur darin, diese Ergebnisse gezielt unmittelbar nach der<br />
Fertigstellung der Öffentlichkeit vorzustellen“ (K. Krimm/H. John<br />
[Hrsg.]: Archiv und Öffentlichkeit. Aspekte einer Beziehung im Wandel –<br />
Stuttgart : Kohlhammer, 1997).<br />
Um es auf den Punkt zu bringen: Bei den Veröffentlichungen<br />
handelt es sich in den wenigsten Fällen um eine mehr oder minder<br />
klassische Öffentlichkeitsarbeit, da selbige vielmehr die<br />
Präsentation der eben genannten Veröffentlichungen bedeutet.<br />
Dennoch stellen Veröffentlichungen einen außerordentlichen<br />
Beitrag hinsichtlich der Außendarstellung eines Archivs, da sie im<br />
Falle einzelner Findbücher entsprechende einzelne Bestände in<br />
ihrer Gänze einem interessierten Publikum vorstellen, da im Falle<br />
von Gesamt- oder Beständeübersichten das gesamte Archiv mit all<br />
seinen Beständen präsentiert wird, oder aber: da im Falle von<br />
vielbändigen Schriftenreihen fundiertes archiv-historisches Wissen<br />
vermittelt werden kann, welches dem potenziellen Benutzer bei<br />
seinen Recherchen nicht selten zusätzlichen Nutzen bringen kann.<br />
Sicherlich könnte man die Liste noch beliebig fortsetzen, Inventare,<br />
Archivführer und dergleichen mehr sowie auch Mischformen<br />
anführen, doch das würde diesen Rahmen leider sprengen.<br />
Diesen allgemeinen Teil abschließend kann man bezüglich der<br />
Veröffentlichungen konstatieren, dass sich als nicht klassische<br />
Öffentlichkeitsarbeit dennoch einen großen Dienst für die<br />
Darstellung des Archivs nach außen hin tun. Deshalb sollten<br />
zumindest ausgesprochen wichtige Veröffentlichungen auch in<br />
Faltblättern bzw. Broschüren erwähnt werden, um zusätzlich<br />
darauf aufmerksam zu machen.<br />
Informationsdienste im Printbereich<br />
Archivprospekte, -broschüren und Kurzführer<br />
Jedes staatliche Archiv besitzt sie und doch lassen einige in Punkto<br />
Gestaltung, inhaltlicher Aufbau und Informationsumfang noch<br />
immer zu wünschen übrig. Informationsdienste aus dem Bereich<br />
der Printmedien werden zu oft noch aus durch die Nachfrage der<br />
Öffentlichkeit erzeugtem Zwang heraus erstellt und weniger als<br />
Chance angesehen, sich selbst ins rechte Licht zu rücken. Denn<br />
Broschüren die Rechtschreibfehler enthalten, in „Comic Sans MS“<br />
gedruckt, oder vom hauseigenen Kopierer gezogen wurden,<br />
sprechen in der heutigen Zeit niemanden mehr an und wirken<br />
oftmals negativer als einfach keine Prospekte bereitzustellen.<br />
12
Es gilt also zunächst zu bestimmen, welche Bedürfnisse mit den<br />
Kurzführer bzw. der Archivbroschüre befriedigt werden wollen<br />
und welchem Interesse das Archiv mit dem Erstellen solcher<br />
Informationsdienste folgt.<br />
Kurzführer sollen in erster Linie Erstbenutzer, aber auch die<br />
allgemeine Archivklientel knapp und prägnant über das Archiv,<br />
seinen Sprengel und die Arbeitsmodalitäten für die Nutzer<br />
informieren. Neben der direkten Vorbereitung auf die Benutzung,<br />
sollte dem Archiv aber auch daran gelegen sein, mit der Auslage<br />
solcher allgemeinen Broschüren an strategisch klugen Punkten<br />
(andere Archive, Museen, Universitäten, aber auch auf der<br />
archiveigenen Homepage als PDF) neue „Kunden“ anzusprechen<br />
und die Informationen durch Mund- und Hand-zu-Hand-<br />
Propaganda sich quasi selbst verbreiten zu lassen.<br />
Auf diese Weise kann man, ähnlich den Artikelserien im<br />
Pressebereich, durch ständige Präsenz die Wahrnehmung in der<br />
Bevölkerung dauerhaft prägen. Generell sollten in Broschüren und<br />
Kurzführern folgende inhaltliche Punkte berücksichtigt werden,<br />
um dem Benutzer ein Mindestmaß an Information zu bieten:<br />
- den Namen des Archivs und seines Trägers,<br />
- die Anschrift des Archivs inklusive der Kontaktdaten<br />
(Telefonnummern, E-Mail- und postalische Adressen),<br />
- Nennung der Internetpräsentation für weitere<br />
Informationen und zur Kontaktaufnahme,<br />
- Hinweise auf die Anbindung an die öffentlichen<br />
Personennahverkehr bzw. über vorhandene Parkplätze,<br />
- die Öffnungszeiten des Lesesaals,<br />
- die archivische Zuständigkeit und die Standorte der<br />
verschiedenen Tektonikgruppen,<br />
- und letztlich Angaben zu den Arbeitsbedingungen und<br />
Arbeitsvoraussetzungen hinsichtlich der Benutzung.<br />
Doch nicht nur allgemeine Informationen, sondern gerade<br />
spezielle Inhalte lassen sich in Prospekten und Broschüren sehr gut<br />
verarbeiten. So bietet es sich an, eigenständige Handreichungen zu<br />
einzelnen, oft benutzten oder hervorzuhebenden Beständen, oder<br />
auch zu einzelnen Tektonikgruppen zu erstellen. Der Nutzer erhält<br />
so einen tiefer gehenden Einblick in eine bestimmte Materie und<br />
kann sich selbstständig über einzelne Themen und deren Zugangsund<br />
Benutzungsbedingungen informieren sowie die genannten<br />
Findmittel selbst ermitteln und sichten. Derartiges Handeln erspart<br />
zwar nicht das Einführung- bzw. Nutzergespräch, kann aber<br />
durchaus Vorwissen und Selbstständigkeit bei Nutzern schaffen.<br />
Bestimmt der Inhalt eines Flyers den Informationsgehalt für seinen<br />
Leser, so gilt es, vor allem bei der Auslage außerhalb der eigenen<br />
Einrichtung, durch die Gestaltung und das Layout das Interesse<br />
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auf die Broschüre zu lenken. Hierzu sollte eine professionelle<br />
Gestaltung durch einen Grafiker respektive Werbekaufmann<br />
erfolgen. Wenn diese Möglichkeit jedoch im eigenen,<br />
angeschlossenen Verwaltungsapparat nicht besteht, sollte in jedem<br />
Fall eine externe Firma damit beauftragt werden, die<br />
Vorstellungen des Archivs bzgl. des Aussehens zu realisieren und<br />
gleichzeitig der dort vorhandenen Fachkompetenz unabhängige<br />
Erfahrungswerte einbringen. Dabei gilt es auf eine dem Thema<br />
und der eigenen Institution angemessenen Farb- und Schriftwahl<br />
zu achten und ein aus Kostengründen standardisiertes<br />
Papierformat zu wählen. So sollte zumindest die gegebene<br />
Corporate Identity des Archivs bzw. des Trägers verwendet<br />
werden, um einen möglichst hohen Wiedererkennungswert zu<br />
schaffen und neben dem eigenen Namen, auch die Zugehörigkeit<br />
zur Verwaltung zu symbolisieren.<br />
Pressearbeit<br />
Ein kontinuierlicher Gang an die Öffentlichkeit<br />
Als Instrument der eigenen Darstellung oft nicht ausreichend<br />
genutzt, stellt die Pressearbeit eines der effektivsten Werbemittel<br />
für ein Archiv dar. Neben den Werbemaßnahmen und<br />
Einladungen ist die Berichterstattung in der Presse besonders für<br />
die „Vermarktung“ des Archivs bedeutsam.<br />
Durch Zeitungsartikel, sowie die Radio- und Lokalfernsehpräsenz,<br />
aber auch das Werben über Plakate wird in kürzester Zeit eine<br />
breite Öffentlichkeit angesprochen und auf das werbende Archiv<br />
bzw. dessen Angebot aufmerksam gemacht.<br />
Das Archiv kann sich so durch die richtige Platzierung des eigenen<br />
Engagements ein selbstbestimmtes Image verschaffen und<br />
potenzielle Nutzer für sich interessieren. Gegenstand solcher<br />
Berichterstattung bilden dabei oftmals Ausstellungseröffnungen,<br />
Tagungen, die Präsentation von Veröffentlichungen oder just<br />
Informationen und Fakten zu bestimmten zeitaktuellen Themen<br />
und Jubiläen aus den eigenen Beständen.<br />
Doch um entsprechende Berichterstattung betreiben zu können,<br />
müssen Kontakte zur regionalen und überregionalen Presse<br />
bestehen. Diese sind in allen staatlichen Archiven in mehr oder<br />
weniger ausgeprägter Form vorhanden, es bietet sich jedoch an,<br />
diese auch regelmäßig zu pflegen und so möglichst feste<br />
Ansprechpartner bei den einzelnen Verlags- und Sendeanstalten<br />
zu erlangen. Dabei ist es wichtig dem Gegenüber von der eigenen<br />
Veranstaltung bzw. allgemein von dem eigenen Handeln zu<br />
überzeugen und Interesse an den „Geschichten aus dem Archiv“<br />
zu vermitteln. Denn nur so werden aus vereinzelten Berichten,<br />
14
eventuell Sende- oder Artikelreihen, und nichts ist besser als die<br />
Möglichkeit zur kontinuierlichen Präsenz in einer Zeitung oder<br />
einem Radiosender, im kulturellen Leben und letztendlich im<br />
Bewusstsein der Bevölkerung.<br />
Um jedoch eine dauerhafte Berichterstattung zu erlangen, muss<br />
die Qualität der Berichte stets den Anforderungen entsprechen.<br />
Stellt sich nur die Frage, wie eine gute Pressemitteilung oder ein<br />
informativer Veranstaltungshinweis verfasst sein sollte? Dazu sind<br />
drei Vorüberlegungen anzustellen:<br />
1) Was ist für den Leser bzw. Hörer von Interesse?<br />
Hierbei geht es um das Erkennen der Interessen der Leser und<br />
Hörer, z.B. durch Markforschung und Marktbeobachtung.<br />
2) Welche Informationen sollen vermittelt werden?<br />
Wenn festgestellt wurde, welche Interessen bestehen, gilt es<br />
dementsprechende Informationen in den eigenen Beständen zu<br />
ermitteln und für die jeweilige Präsentationsform aufzuarbeiten,<br />
um die Interessen der „Kunden“ zu befriedigen.<br />
3) Wie wird die Information präsentiert?<br />
Wurde sowohl das Interesse der „Kunden“ ermittelt, als auch die<br />
dieses Interesse befriedigende Informationen recherchiert und<br />
vorbereitet, sollte zur Präsentation nun die Darstellung durch die<br />
verschiedenen auf die medientypischen und archiveigenen<br />
Interessen abgestimmt werden (Differenzierung der<br />
Darstellungsbesonderheiten in Zeitung, Zeitschrift, Radio oder<br />
aber Fernsehen).<br />
Auch der inhaltliche Aufbau einer Pressemitteilung obliegt festen<br />
Regeln, welche es zu beachten gilt. So sollten zum Beispiel<br />
wichtige Informationen wie das Wer, Was, Wann und Wo generell<br />
an den Anfang gestellt, Besonderheiten einer Veranstaltung oder<br />
die Aktualität eines Themas hervorgehoben und nur kurze,<br />
einfache Sätze ohne Fremdwörter und Abkürzungen benutzt<br />
werden.<br />
Zeitungsartikel sollten ähnlich aufgebaut sein und anstelle langer,<br />
komplizierter Formulierungen, just Akzente setzen. Die<br />
Ausgestaltung und Informationstiefe wird dabei immer durch die<br />
Klientel der für die Veröffentlichung des Artikels gewählten<br />
Zeitung oder Zeitschrift bestimmt. So versteht es sich von selbst,<br />
dass Texte in Tageszeitungen eine andere inhaltliche<br />
Strukturierung erfordern als Veröffentlichungen in Fachzeitschriften.<br />
15
Generell sollte bei jedweder Form der Pressearbeit stets die<br />
Seriosität der Information und des entsprechenden publizierenden<br />
Mediums, sowie die korrekte Darstellung vor Veröffentlichung<br />
verantwortungsvoll geprüft werden. Denn, so viele Vorteile die<br />
Präsenz in den Medien dem Archiv auch bietet, kann die<br />
Verbreitung falscher, unglücklich dargestellter bzw. nicht korrekt<br />
recherchierter Informationen im Namen des Archivs zu einem<br />
ausgesprochenen Imageschaden führen, welcher nicht nur das<br />
Archiv sondern die gesamte dazugehörige Verwaltung treffen<br />
kann.<br />
Kooperationen und Aufbauarbeit<br />
Das Archiv vor Ort, erster Teil<br />
Zweck von Kooperationen und Aufbauarbeit ist das gemeinsame<br />
Lernen von einander sowie (maßgeblich bezüglich der<br />
Aufbauarbeit) der Wunsch, ein gewisses geschichtliches Interesse<br />
zu wecken. In beiderlei Hinsicht handelt es sich um großteilig<br />
gleichberechtigte Zusammenarbeiten; sicherlich wird das Archiv<br />
aber im Falle der Aufbauarbeit die Lehrerposition einnehmen und<br />
somit doch bestimmende Partei sein.<br />
Was ist überhaupt der Sinn solcher Zusammenarbeiten?<br />
Abgesehen davon, dass sie Zeit und Personal und womöglich auch<br />
Geld kosten, könnte man ihnen – abgesehen von den Überstunden<br />
– nur wenig Gutes abverlangen, jedoch: das wäre nur allzu<br />
kurzfristig gedacht. Der Kooperateur von heute, kann es auch<br />
morgen wieder sein und der heute unterrichtete Schüler könnte<br />
morgen Benutzer sein.<br />
Wenn sich eine gewisse Zahl an Menschen ohnehin keine<br />
wahrheitsgemäße Vorstellung von einem Archiv machen kann,<br />
was ihr nun aber nicht zur Last gelegt werden soll, was spräche<br />
dann dagegen, im Rahmen thematisch mit dem Archiv<br />
kompatibler musealer Ausstellungen auch entsprechende<br />
Archivalien, selbst wenn sie nur in reprographischer Form<br />
ausgestellt würden, dieser Ausstellung angedeihen zu lassen?<br />
Wäre dies nicht ein letztlich gar recht günstiger, aber doch<br />
effektvoller Schritt durch die Tür in die Öffentlichkeit?<br />
Ein anderes Beispiel: Dass es sich bei Archiven um keine<br />
Bibliotheken handelt, wurde besonders in dieser Handreichung<br />
schon mehrfach erwähnt; ebenso dürfte es selbstverständlich sein,<br />
dass sich Archive auch bei jüngeren Bürgern als die<br />
Informationszentren, die sie sind, nicht unbedingt profiliert haben<br />
– wenn das schon bei den erwachsenen Bürgern nur bedingt der<br />
Fall ist. Die Überlegung ist es, einer Gruppe an bisweilen<br />
interessierten Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, anhand<br />
16
ealexistenter und begreifbarer Unterlagen Geschichte zu zeigen.<br />
Genau das ist es schließlich, was in den Archiven lagert:<br />
Geschichte; diesen Fakt aber nicht nach außen zu tragen und somit<br />
der Öffentlichkeit eben nicht klar zu machen, dass sich in Archiven<br />
nicht ausschließlich mittelalterlich-kryptische Urkunden befinden,<br />
die man ohnehin Studium im Entferntesten nicht zu entschlüsseln<br />
vermag, wäre ein ausgesprochen großes Versäumnis, weshalb sich<br />
am Ende der Gedanke aufdrängt, an der Wurzel anzusetzen, einen<br />
Vortrag im Rahmen zum Beispiel des Geschichtsunterrichts in<br />
einem Archiv halten zu lassen.<br />
Der Nutzen liegt auf der Hand. Sicherlich sind keine exorbitanten<br />
Anstiege der Benutzerzahlen zu verbuchen – das wäre<br />
vollkommen illusorisch. Doch es würde das Bewusstsein für die<br />
Historie geschärft, ein weiterer Schleier vom Archiv fort getragen<br />
und nebenbei der Unterricht interessanter gestaltet worden.<br />
Sicherlich muss immer im Rahmen der eigenen Möglichkeiten<br />
abgewogen werden, was machbar ist. Das ist jedoch bei jedweder<br />
öffentlichkeitswirksamen Unternehmung Tatsache, doch während<br />
dank PISA-Studien auf die Jugendlichen nicht die hellsten<br />
Sonnenstrahlen niedergingen, wäre es doch eine ausgesprochene<br />
Möglichkeit für Archive, eventuell in Kooperation mit weiteren<br />
informationellen Einrichtungen, wie Museen, Bibliotheken, den<br />
Häusern der Geschichte sowie den jeweiligen Landeszentralen für<br />
politische Bildung hier eine Bildungslücke den Schulen helfend<br />
zur Hand gehend zu schließen.<br />
Veranstaltungen und Ausstellungen<br />
Das Archiv vor Ort, zweiter Teil<br />
Sie sind arbeits-, zeit- und manchmal auch kostenintensiv, in<br />
jedem Fall aber nervenaufreibend hinsichtlich der<br />
Planungsaufwands, der Organisation und dann folgt letztlich auch<br />
der Tag der Durchführung: Veranstaltungen sowie deren<br />
besonderer Unterteil Ausstellungen sind zwar im Regelfall recht<br />
erfolgreiche und somit effektive Öffentlichkeitsarbeiten, bündeln<br />
aber im Vorlauf außerordentlich viele Kräfte – besonders<br />
personeller Natur.<br />
Sinn und Zweck dieser Veranstaltungen ist sicherlich hinlänglich<br />
bekannt. Es geht im Falle von Veranstaltungen wie zum Beispiel<br />
Tagen der offenen Tür um eine zeitweise „Durchschaubarmachung“<br />
des Archivs mit den immer ähnlichen Motiven von<br />
Seiten der Initiatoren: Präsentation des Archivs in seiner Verwaltungsrolle,<br />
Abbauen von Berührungsängsten sowie unter anderem<br />
das Gestatten von Blicken in alltägliche Arbeitsgänge sind<br />
bisweilen, können aber in jedem Fall Inhalte solcher Tage sein.<br />
17
Während ein solcher Tag der offenen Tür also mehrere<br />
Veranstaltungsformen umfassen kann und dies regelmäßig auch<br />
tut, sind ausschließliche Führungen oder Schulungen zum einen<br />
zwar in ihrer Form limitiert, bieten dafür aber die Möglichkeit<br />
intensiver in das jeweilige auf die entsprechende Art präsentierte<br />
Themengebiet einzutauchen. Eine Führung durch die<br />
Magazinräumlichkeiten kann konservatorische Probleme ebenso<br />
veranschaulichen, wie sie schlichtweg den Informationsfundus des<br />
Archivs verdeutlichen kann. Eine Schulung kann der Aufbauarbeit<br />
zu Gute kommen, oder aber „alten Hasen“ beispielsweise auf dem<br />
Gebiet der Familienforschung neue Hinweise und Tipps, vielleicht<br />
sogar Erkenntnisse mit auf den Weg geben.<br />
Ausstellung sind dahingehend eine Besonderheit, als sich der<br />
Frage nun einmal gestellt werden muss, welche Erfolgsaussichten<br />
eine Ausstellung, ausschließlich aus Schriftstücken bestehend,<br />
haben würde? Es wäre natürlich vermessen, staatlichen Archiven<br />
eine solch scheuklappenartig verengte Auswahl an<br />
Archivalienarten zuzusprechen, doch sind Realien respektive<br />
Musealien eher mit einem Seltenheitswert belastet.<br />
Photographische Sammlungen gibt es da schon etwas häufiger,<br />
vielleicht auch ein paar Plakate und Karten, Pläne oder aber den<br />
ein oder anderen mehr oder minder interessanten Nachlass, der<br />
dann vielleicht doch eine Realie oder Musealie enthält. Man sollte<br />
sich auf diesem Feld der Öffentlichkeitsarbeit eventuell nur<br />
begrenzt alleine austoben. Tage der offenen Tür können durch<br />
kleine Ausstellung aus dem hauseigenen Archivalienfundus<br />
sicherlich recht mühelos angereichert werden, für völlig allein<br />
stehende Ausstellungen reicht es aber eher in den seltensten<br />
Fällen, weshalb in dieser Hinsicht die eigene Position an der Seite<br />
eines Museums und dessen entsprechender Ausstellung wäre.<br />
Trotz dieser Einschränkung muss das Feld der Veranstaltungen<br />
dennoch als eines der effektivsten bezüglich seiner öffentlichen<br />
Wirkung gewertet werden, wobei es sicherlich auch das – im<br />
wörtlichen Sinne – anstrengendste sein dürfte. Und um es mit den<br />
(wenn auch explizit auf die Führungen bezogenen) Worten von<br />
Gerhard Taddey zu sagen: „Sie sind ein echtes Stück<br />
Öffentlichkeitsarbeit.“ (K. Krimm/H. John [Hrsg.]: Archiv und<br />
Öffentlichkeit. Aspekte einer Beziehung im Wandel – Stuttgart :<br />
Kohlhammer, 1997).<br />
Internetauftritt<br />
Die Präsentation vor weltweitem Publikum<br />
Nachdem die gebräuchlichsten eher klassischen Mittel und<br />
Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit genannt wurden, verbleibt<br />
im Rahmen der so genannten neuen Medien eine ganz besondere<br />
18
Form der Außendarstellung: der Internetauftritt. Grenzen<br />
hinsichtlich der dort vermittelbaren Inhalte gibt es beinahe keine –<br />
wobei Konzeptionierung, ausführende Arbeiten und im Anschluss<br />
eine stete Aktualisierung sehr viel Aufmerksamkeit verlangen.<br />
In der Natur der Sache liegt es, dass diese Archivpräsentation viele<br />
verschiedene Aufgaben übernehmen kann, für die man andernfalls<br />
auf der einen Seite Faltblätter benötigte, auf der anderen<br />
Archivführer, da die Benutzungsordnung in Papierform,<br />
Findbücher, Beständeübersichten, Kontaktdaten, etc. pp. –<br />
kurzum: diese Art der öffentlichen Präsentation bietet die Möglichkeit<br />
beinahe alle bereits genannten öffentlichkeitswirksamen<br />
Produkte miteinander zu kombinieren und gebündelt zu<br />
präsentieren. Doch auch das geht erst, nachdem die Seite gefunden<br />
und ihre Existenz bekannt gemacht wurde.<br />
Es gibt – ohne die technische Seite allzu sehr beleuchten zu wollen<br />
– im Rahmen der Programmierung der Seiten des Internetauftritts<br />
des Archivs genügend Möglichkeiten, diese über die gängigen<br />
Suchmaschinen besser, schneller und zuverlässiger für Online-<br />
Rechercheure aller Colleur findbar zu machen. Ebenso gibt es<br />
Archivdatenbanken, bei denen man die Anmeldung recht<br />
problemlos selbst vollführen kann und sicherlich sind dies nicht<br />
die einzigen Möglichkeiten, denn immerhin kann auch außerhalb<br />
des World Wide Web auf die Internetpräsenz hingewiesen<br />
werden: z.B. in den Faltblättern, in den offiziellen Schreiben des<br />
Archivs auf deren Kopf die Internetadresse ja auch angegeben<br />
werden könnte, ungeachtet dessen, dass sie im Regelfall aus der E-<br />
Mail-Adresse heraus lesbar ist.<br />
Weg von er Findbarkeit, hin zur Inhaltswahrheit. Denn hier liegt<br />
eine maßgebliche Schwierigkeit bezüglich der Gestaltung der<br />
Internetpräsenz: es gilt schließlich, die Seiten auf der einen Seite<br />
nicht mit Content zu überfrachten, auf der anderen Seite die<br />
Möglichkeiten aber dennoch entsprechend auszureizen. Auch<br />
wenn wir in diesem Maßnahmenkatalog keine Archive namentlich<br />
nennen wollten, so bietet sich dies in diesem Fall aber an, da eine<br />
Auflistung allen im Idealfall im Rahmen des Internetauftritts zu<br />
nennenden Contents, könnte sich mitunter über Seiten ziehen.<br />
Zwei Archive, die eine ausgesprochen gute Arbeit im Rahmen<br />
ihrer Internetpräsentationen abgeliefert haben, sind das<br />
Bundesarchiv (www.bundesarchiv.de) und das Landesarchiv Berlin<br />
(www.landesarchiv-berlin.de); wobei letzteres optisch die einen Tick<br />
ansprechendere Lösung darstellt und damit zeigt, dass gutes<br />
Aussehen und guter Inhalt fraglos unter einen Hut zu bringen<br />
sind.<br />
Warum ein solcher Internetauftritt mittlerweile unerlässlich<br />
geworden ist, um in der heutigen digitalisierten Zeit nicht nur die<br />
19
eigene Stellung innerhalb der Heerschar von<br />
Informationsdienstleistern zu behaupten, sondern sie auch zu<br />
erlangen, bedarf der Nachfrage eigentlich nicht. Und dies lässt sich<br />
inhaltlich auf den gesamten Themenkomplex archivischer<br />
Außendarstellung übertragen.<br />
Würde man den Nutzen eines solchen Internetauftritts dennoch<br />
definieren wollen, so würde es auf den folgenden Satz<br />
hinauslaufen: Der Nutzen archivischer Internetauftritte liegt zum einen<br />
in der Schaffung einer transparenten, sich selbst als<br />
Informationsvermittler respektive –dienstleister verstehenden Institution,<br />
und zum anderen in der Projektion ihres Wertes durch ihre Angebote zur<br />
Öffentlichkeit hin.<br />
20
Schlussbemerkungen und Quellen<br />
Schlussbemerkungen<br />
Dass die genannten Unternehmungen gerade in den Anfängen für<br />
das gesamte Archiv einen bisweilen erheblichen Mehraufwand<br />
und eine entsprechende Mehrbelastung bedeuten, ist sicherlich<br />
nicht von der Hand zu weisen; der Erfolg jedoch wird dafür<br />
entschädigen.<br />
Ebenso wenig kann man unterschlagen, dass eine stete Präsenz<br />
durch die Preisgabe von Informationen, mitunter brisanter<br />
Themen (bezogen auf die in Archiven verwahrten Unterlagen), das<br />
Risiko birgt, dass bestimmte Gruppen, diese für ihre eigenen<br />
Zwecke und Meinungsäußerungen zweckentfremden und<br />
gebrauchen können. Vor allem radikale, terroristische und<br />
staatsfeindlichen Personen (-gruppen), welche durch die<br />
Öffentlichkeitsarbeit über die Existenz von Informationen<br />
unterrichtet werden könnten, sind hiermit gemeint. Zum Schutz<br />
heißt es hier, die Augen offen zu halten und gegebenenfalls<br />
entsprechende Maßnahmen zu treffen, um die Zweckentfremdung<br />
des Archivguts bzw. dessen Inhalts möglichst früh erkennbar zu<br />
machen und durch entsprechende Sanktionen zu unterbinden.<br />
Eine weitere, wenn auch weniger extreme Gefahr liegt natürlich<br />
darin, dass aufgrund eines allzu sprunghaften Anstiegs der<br />
Benutzerzahlen oder aber Anfragen, die Archive in ihrer Arbeit<br />
ausgebremst werden könnten, da die Kapazitäten nicht ausreichen.<br />
Zwar ist das ebenso als recht seltener Fall zu bezeichnen, wie der<br />
im vorhergehenden Absatz geschilderte Umstand, doch das heißt<br />
nicht, dass es nicht passieren könnte. Auch hier müssen die Archiv<br />
sich frühestmöglich durch Regelungen in den<br />
Benutzungsordnungen, Dienstanweisungen und weitere machbare<br />
Maßnahmen schützen.<br />
Nun muss man aber abschließend auch sagen, dass viele der<br />
erwähnten und beschriebenen Sachverhalte bereits heutzutage in<br />
den staatlichen Archiven eine ausgesprochene Anwendung finden.<br />
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Häusern sind zwar<br />
ab und an doch recht groß, können aber selbst im Negativbeispiel<br />
als immerhin zwecksgemäß eingestuft werden. Letzten Endes ist<br />
es auf der einen Seite eine immer schneller fortlaufende<br />
Entwicklung in der globalen Informationsgesellschaft, bei der auch<br />
die Archive mithalten müssen um nicht ins Hintertreffen zu<br />
geraten, wobei auch ein Umdenken vonnöten ist, dass sich die<br />
Archive als mehr, denn einfache Schriftgutverwalter<br />
ausgesonderter Altregistraturen verstehen .<br />
21
Quellen:<br />
Lutz, Alexandra: Vom „bloßen Geklapper“ zur „zwingenden<br />
Notwendigkeit“? : Eine Untersuchung zu den Formen und dem<br />
Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit in Staatsarchiven fünf<br />
verschiedener Bundesländer und dem Bundesarchiv am Standort<br />
Koblenz. - Marburg, 2003, 55 S.<br />
Archiv und Öffentlichkeit : Aspekte einer Beziehung im Wandel ;<br />
zum 65. Geburtstag von Hansmartin Schwarzmaier /hrsg. von<br />
Konrad Krimm und Herwig John. – Stuttgart : Kohlhammer, 1997.<br />
Murken, Jens: Vom Nutzen und Nachteil des Tages der Archive<br />
für die Archive. : Eine Evalution. - Potsdam, 2005, 85 S.<br />
Reimann, Norbert (Hrsg.): Praktische Archivkunde. Ein Leitfaden<br />
für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste.<br />
Fachrichtung Archiv. Münster: Ardey-Verlag, 2004.<br />
Gesetz über die Sicherung und Nutzung von öffentlichem<br />
Archivgut im Land Brandenburg (Brandenburgisches<br />
Archivgesetz - BbgArchivG) Vom 7. April 1994 (GVBl. I S. 94)<br />
www.archiv.today.net<br />
www.vda.archiv.net<br />
www.archivschule.de<br />
www.landesarchiv-bw.de<br />
www.gsta.spk-berlin.de<br />
www.bundesarchiv.de<br />
www.archive.nrw.de<br />
www.landeshauptarchiv-brandenburg.de<br />
www.archive.hessen.de<br />
www.staatsarchiv-marburg.hessen.de<br />
www.berliner-archive.de<br />
www.landeshauptarchiv-schwerin.de<br />
www.auswaertigesamt.de/diplo/de/Aamt/PolitischeArchiv/Uebersicht.html<br />
M. <strong>Risse</strong> & C. <strong>Kazan</strong> Potsdam & Berlin, den 16. Februar 2007<br />
22