Pfarrblatt Februar 2010 - Katholische Kirche Steiermark
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gruß gott<br />
februar <strong>2010</strong> - april <strong>2010</strong><br />
aus dem leben in unseren pfarren<br />
<strong>Kirche</strong>nschmuck mit Symbolcharakter<br />
Unsere Frau „Obersakristani“, Michaela Steiner,<br />
versteht es vorzüglich nach dem Motto: Wenig<br />
ist mehr, im Blumenschmuck interessante<br />
Akzente passend zum <strong>Kirche</strong>njahr in unserer<br />
Pfarrkirche in Kirchdorf zu setzen. So wird uns<br />
in der Fastenzeit ein Marmorstein auf violettem<br />
Seidentuch hinweisen, dass wir unseren<br />
Mitmenschen nicht Steine in den Weg legen<br />
sollten oder auf anderen nicht wie ein schwerer<br />
Stein lasten sollten. Der Marmorstein kann<br />
auch unsere eigene Schuld symbolisieren, die<br />
wir wie in einem Rucksack gepackt im Bußsakrament<br />
unserem barmherzigen Vater im Himmel<br />
anvertrauen dürfen mit der Zuversicht, dass wir<br />
Vergebung erlangen und erleichtert auf Ostern<br />
zugehen können. Zu Ostern symbolisiert ein<br />
Kranz aus Lianen und Heu gefertigt mit aufgebrochenen<br />
Eierschalen und in der Mitte mit<br />
keimendem, frischen Weizen den ganzen Bogen<br />
von der Dornenkrone bis hin zum Halleluja der<br />
Osternacht. Das aufgebrochene Ei hat das Leben<br />
freigegeben, es kann auch als Symbol für<br />
das Überwinden des Grabes durch Christus gesehen<br />
werden. Das Weizenkorn muss sterben,<br />
vergehen, um neues Leben zu ermöglichen. Das<br />
frische Grün des Weizens lässt uns die Fülle des<br />
Lebens, die uns versprochen ist, erahnen. Eine<br />
rote Rose am Gründonnerstag oder neben der<br />
Osterkerze vermittelt uns die Liebe Gottes zu<br />
uns. Gottes Sohn nimmt alle Sünden auf sich,<br />
geht aus Liebe zu uns in den Tod. Er überwindet<br />
die Finsternis des Todes, um uns die Gewissheit<br />
zu schenken, dass der Tod der Beginn neuen Lebens<br />
in einer anderen Wirklichkeit ist. Ich freue<br />
mich auf die reinigende Kraft der Fastenzeit und<br />
auf die Leichtigkeit des Seins in der Auferstehungsfreude<br />
von Ostern.<br />
Irmgard Zimmermann<br />
Brief des Pfarrers<br />
„DIE MITTE DER NACHT IST<br />
DER ANFANG DES TAGES“<br />
Es gibt Nächte, die mag man besonders gern.<br />
Für mich ist es die zu Ostern, weil es eine Nacht<br />
ist, die ganz besonders vom Licht durchbrochen<br />
ist. Jene Nacht, nach der die Sonne besonders<br />
schön aufgeht, nach der man ausgeruht ist,<br />
auch wenn man spät zu Bett gegangen ist, weil<br />
die Freude so stark ist.<br />
Freude nimmt den Schlaf, macht aber nicht<br />
müde, sondern glücklich, und ein Christ, eine<br />
Christin kann an Ostern glücklich sein, weil wir<br />
daran erinnert werden, dass für uns alle der herrlichste<br />
Morgen angebrochen ist, der Morgen,<br />
der zum Staunen und zum Danken einlädt, der<br />
Morgen, der uns sagt: einmal wirst du aufstehen<br />
und nie mehr müde werden, einmal wirst<br />
du aufstehen und dich nur noch freuen, einmal<br />
wirst du aufstehen und nicht mehr an die Sorgen<br />
des nächsten Tages denken müssen. Einmal wirst<br />
du aufstehen und alle, die dich treffen, werden<br />
lachen, niemand wird dir böse sein, und es wird<br />
nur noch Liebe sein und Fröhlichkeit und Verständnis.<br />
Ich glaube, deshalb lässt es sich auch<br />
leichter leben, weil ich weiß, dass die Dunkelheit<br />
der Nächte des Lebens letztlich gebrochen ist<br />
und dass eine Klarheit herrscht, auch wenn ich<br />
sie noch nicht ganz sehen kann. Aber es kommt<br />
der Tag, da ich das durchschauen werde, was<br />
da mit meinem Leben war, mit meinem Leben<br />
der Unbegreiflichkeiten, mit meinem Leben der<br />
Missverständnisse, der Dunkelheiten, der Ausweglosigkeiten.<br />
Ich werde sehen, wozu all das<br />
gut war, was immer mir Fragen hinterlassen hat.<br />
Ich werde sehen, wozu mein persönliches Leben<br />
gut war, ich werde die Menschen erkennen, wie<br />
sie sind, und nicht, wie sie nach mir hätten sein<br />
sollen.<br />
Einfach und schlicht, die Osternacht freut mich<br />
deshalb, weil einmal eine Nacht kommt, die sich<br />
in einen ewigen Tag verwandelt und mir sagt:<br />
darin lag der Sinn. Ich wünsche Ihnen eine segensreiche<br />
Fastenzeit und ein fröhliches Fest des<br />
Lebens.<br />
Ihr Pfarrer Hans Feischl