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Albvereinsblatt_2004-5.pdf

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FORUM<br />

Gemeinsames Wanderführertreffen<br />

Schwarzw<br />

arzwald- ald- und Schwäbischer Albver<br />

ereinein<br />

Seit Jahren nehmen viele Wanderführer die Treffen gerne<br />

wahr, zu denen die Heimat- und Wander-Akademie Baden-<br />

Württemberg einlädt. Am 24. und 25. April <strong>2004</strong> in Seewald-Besenfeld/<br />

Schwarzwald war erstmalig der Schwarzwaldverein<br />

mit dabei. Und es war eine rundum gelungene<br />

Veranstaltung, organisiert und geleitet von den Fachwarten<br />

Wandern des Schwäbischen Albvereins, Karl-Heinz Lautenschlager,<br />

und des Schwarzwaldvereins, Gunter Schön. 82<br />

Teilnehmer waren der Einladung gefolgt, denn das abwechslungsreiche<br />

Programm versprach zwei interessante Tage.<br />

Vielleicht lag es an der faszinierenden Schönheit der Schwarzwald-Landschaft,<br />

dass von Anfang an eine gute und harmonische<br />

Stimmung herrschte. Die Wanderer begaben<br />

sich u. a. „auf die Spuren von Felix dem Seewald<br />

Fuchs“, eine Wanderung auf dem Natur- und Erlebnispfad<br />

Besenfeld. Die vielen Teilnehmer machten<br />

es notwendig, zwei Gruppen zu bilden. Wer sich für<br />

Wald und Natur entschied, schloss sich Förster<br />

Rastetter an und wer größeres Interesse für Geschichte<br />

und Kultur hatte, wanderte mit Hauptfachwart<br />

Gunter Schön. Der Natur- und Erlebnispfad,<br />

eingerichtet und betreut vom Schwarzwaldverein<br />

OG Besenfeld, verläuft auf der Hochfläche<br />

rund um Besenfeld und informiert auf 17 Tafeln über<br />

Tiere, Pflanzen und Umweltschäden in Wald und Flur.<br />

44 Wegweiser mit kniffligen Fragen von Felix und<br />

seinen Freunden lassen der Fantasie freien Lauf.<br />

Gunter Schön erzählte aus seinem unerschöpflichen<br />

Wissen unter anderem von den Erdriesen (althochdeutsch<br />

„risen“ gleich „fallen, herabgleiten“), die<br />

hier vor über 200 Jahren angelegt wurden zum Holztransport.<br />

Baumstämme wurden „geriest“, indem man sie<br />

unter Ausnützung ihrer Schwerkraft und unter Zuhilfenahme<br />

spezieller Einrichtungen zu Tal rutschen ließ. Im nördlichen<br />

Schwarzwald überwogen Erdriesen, eine in die Erde gegrabene<br />

Rutsche. Sie dienten ausschließlich der Langholzbringung.<br />

Für das Zu-Tal-Bringen von Holz in unwegsamen<br />

Bergwäldern leisteten Riesen unschätzbare Dienste.<br />

Ohne sie wäre vielerorts eine Holznutzung überhaupt nicht<br />

möglich gewesen. Die Hochphase des Riesbetriebs fällt im<br />

Schwarzwald mit der Blütezeit des Holz-Flößens zusammen.<br />

Sie dauerte vom Ende des 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />

Maria Kammleiter<br />

20 JahrJ<br />

ahre e Pflege des Naturschutzgebietes<br />

Albeckhang in Sulz a. Neckar<br />

Über 500 Bürger der Stadt Sulz kamen am Sonntag, den<br />

6. Juni <strong>2004</strong>, in das Naturschutzgebiet „Albeckhang“, um<br />

zusammen mit Landrat Dr. Michel und Bürgermeister Hieber<br />

eine Tafel zum Naturschutzgebiet einzuweihen. Entworfen<br />

von Dr. Kretschmar von der Bezirksstelle für Naturschutz<br />

in Freiburg und gesponsert von der Kreissparkasse Rottweil,<br />

waren 20 Jahre Pflege des Naturschutzgebietes Anlass<br />

genug, diese Informationstafeln aufzustellen.<br />

Die 1971 zum Naturschutzgebiet erhobene Wacholderheide,<br />

die sich im Besitz des Landes Baden-Württemberg<br />

befindet, wurde seit 1984 mit viel Engagement von vielen<br />

Beteiligten unter der Regie von Frau Kainz von der Staatlichen<br />

Liegenschaftsverwaltung Rottweil jährlich gepflegt.<br />

Neben verschiedenen Pflegefirmen, die die in Sukzession<br />

sich befindenden Flächen zusammen mit dem Forstamt<br />

freigeschnitten haben, war insbesondere die Ortsgruppe<br />

Sulz des Schwäbischen Albvereins unermüdlich tätig, den<br />

Steilhang freizuräumen. Nur durch die Schaffung von vielen<br />

großen Freiflächen war es dem örtlichen Schäfer Mauch<br />

möglich, ab Mitte der 80er Jahre wieder regelmäßig den<br />

Hang zu beweiden, und dies mit bis zu vier Weidegängen<br />

pro Jahr. Der Albverein leistete zusammen mit verschiedenen<br />

Schulklassen in den letzten 20 Jahren über 5400<br />

Stunden Arbeit im Naturschutzgebiet. Die Vielfalt der seltenen<br />

Pflanzen- und Tierarten, die am Albeckhang vorkommen,<br />

sind ein Zeichen für den Erfolg. Über 350 Pflanzenarten,<br />

darunter seltene Orchideen wie die<br />

Bocksriemenzunge bereichern dieses Naturschutzgebiet.<br />

Zusammen mit dem Wahrzeichen der Stadt Sulz, die Ruine<br />

Albeck, bietet dieses Gebiet eine traumhafte Kulisse. Hier<br />

erlebt man Naturschutz hautnah, ohne dass der Mensch<br />

ausgeschlossen wird.<br />

Norbert Utzler<br />

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