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Albvereinsblatt_2007-2.pdf

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ausbildung. Auf dem Feld der Natur- und Landschaftsführungen<br />

bewegen sich viele Gruppen. Sie zeigen interessierten<br />

Gästen Natur, Kultur, Heimat, Brauchtum und<br />

regionale Produkte. Da die Ausbildungen unterschiedliche<br />

Qualitäten und Ziele haben, hat sich der bundesweite<br />

Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten<br />

im Natur- und Umweltschutz (BANU ) zum Ziel<br />

gesetzt, eine bestimmte Qualität bei den Natur- und<br />

Landschaftsführern anzustreben. Erreichen die Lehrpläne<br />

das gewünschte Niveau, kann die Ausbildung anerkannt<br />

und zertifiziert werden. Natur- und Landschaftsführungen<br />

haben, auch gegen Entgelt, landes- und bundesweit<br />

zugenommen. In Baden-Württemberg gibt es<br />

etwa acht unterschiedliche Qualifikationen und Ausbildungen.<br />

Sie führen Bezeichnungen wie Alb-, Bodenseeoder<br />

Schwarzwald-Guide, Naturparkführer, Gästeführer<br />

oder Gewässerführer. Alle diese Ausbildungen haben bestimmte<br />

Schwerpunkte und Ziele. So werden die Naturschutzverbände<br />

ihre Gäste zu naturkundlichen Höhepunkten<br />

führen, die Gewässerführer werden die Bedeutung<br />

des Wassers in der Landschaft herausstellen und<br />

die Verbände der Landfrauen werden ihre Heimat und<br />

die regionalen Produkte preisen.<br />

Mit der Steigerung und Sicherung der Qualität in der<br />

Ausbildung ist nicht beabsichtigt, die Ausbildungen zu<br />

vereinheitlichen. Die unterschiedlichen Ziele sollen erkennbar<br />

bleiben. Die BANU möchte jedoch, dass die<br />

grundsätzlichen Kenntnisse, um Gruppen erfolgreich zu<br />

führen, verstärkt werden. So geht es um Fragen, die wir<br />

aus unserer Wanderführerausbildung bereits kennen:<br />

Wie führe ich eine Gruppe, wie spreche ich die Teilnehmer<br />

der Gruppe an, wie reagiere ich situationsbedingt<br />

oder wie mache ich eine Wanderung interessant und lebendig,<br />

also Fragen der Führungsdidaktik, der Kommunikation<br />

und Erlebnispädagogik.<br />

Nun stehen die Wandervereine in Baden-Württemberg<br />

vor der Frage, ob sie sich dieser Entwicklung zur Gleichstellung<br />

mit anderen Ausbildungen anschließen und ihre<br />

Lehrgänge um die geforderten Bereiche ergänzen oder<br />

ob sie bei der nach der Konzeption von 1998 bewährten<br />

staatlich anerkannten Ausbildung bleiben wollen.<br />

Bei verschiedenen Informationsveranstaltungen wurde<br />

lebhaft über die neue Entwicklung diskutiert, da befürchtet<br />

wird, mit der BANU-Zertifizierung komme eine<br />

Bürokratisierung und Abhängigkeit zustande. In den Besprechungen<br />

mit den Referenten der Heimat- und Wanderakademie<br />

wurde pro und contra abgewogen. Ebenso<br />

führten die beiden Präsidenten Dr. Rauchfuß und E.<br />

Dieterle Gespräche mit der Akademie für Natur- und Umweltschutz<br />

Baden-Württemberg im Umweltministerium,<br />

die die BANU im Land vertritt. Dabei konnten die Bedenken<br />

einer Reglementierung und Abhängigkeit weitgehend<br />

ausgeräumt werden.<br />

Zu akzeptieren ist, dass die nach dem erweiterten Lehrplan<br />

ausgebildeten Wanderführer jährlich eine Fortbildungsveranstaltung<br />

besuchen sollen. Dies können z. B.<br />

das beliebte, gemeinsam vom Schwäbischen Albverein<br />

und Schwarzwaldverein durchgeführte Wanderführertreffen<br />

oder Fortbildungen aus dem Programmheft der<br />

Heimat- und Wanderakademie sein. Es ist der verständliche<br />

Wunsch, das in der Wanderführerausbildung<br />

Gelernte zu erhalten und zu ergänzen. Auch für die Ausbildungsreferenten<br />

sollen Lehrgänge angeboten werden,<br />

um auf dem Gebiet der Wissensvermittlung auf dem Laufenden<br />

zu bleiben.<br />

Nach Abwägung aller Gesichtspunkte haben sich beide<br />

Wandervereine entschlossen, den Umfang ihrer Wanderführerausbildung<br />

um die geforderten Bereiche zu ergänzen.<br />

Dies bedeutet jedoch, dass die Ausbildung zum<br />

Wanderführer um ein Wochenende verlängert wird. Im<br />

Gegenzug ist jedem Beteiligten, wie teilweise auch schon<br />

bisher, künftig freigestellt, wie er den 1. Hilfe-Lehrgang<br />

absolviert. Beim Abschluss-Lehrgang muss das Zeugnis<br />

eines 1. Hilfe-Lehrgangs vorliegen, das dem Umfang eiaus<br />

dem Verein<br />

30<br />

nes Wochenend-Lehrgangs entspricht und nicht älter als<br />

drei Jahre sein darf.<br />

Die BANU wirbt in ihrem Programm mit einem Zertifikat.<br />

Nun geht es darum, einen Lehrgangsplan aufzustellen,<br />

der nach wie vor Wanderführer-Lehrgang ist,<br />

aber eben auch den Kriterien nach BANU entspricht. Dazu<br />

wird ein Antrag auf Anerkennung unserer Wanderführer-Ausbildung<br />

als gleichwertiger Zertifikats-Lehrgang<br />

bei der BANU eingereicht. Wir hoffen, dass wir bei<br />

dem vorgelegten Lehrplan die Anerkennung erreichen.<br />

Das Zertifikat des Deutschen Wanderverbandes, ebenso<br />

unsere Ausbildung als »staatlich anerkannt« durch<br />

das Kultusministerium, bleiben erhalten.<br />

Sicherlich haben einzelne, nach 1998 ausgebildete Wanderführer<br />

Interesse an diesem Zertifikat. Dies bedeutet,<br />

dass sie ein zusätzliches Wochenende aufbringen müssen<br />

für die Fächer Führungsdidaktik, Kommunikation,<br />

Tourismus, Recht und Erlebnispädagogik. Die Namen<br />

dieser Fächer klingen anspruchsvoll. Fast alles wurde jedoch<br />

in den bereits besuchten Lehrgängen behandelt.<br />

Der Stoff erfährt an diesem zusätzlichen Wochenende<br />

jedoch eine Vertiefung und Erweiterung.<br />

Sollte die Anerkennung erreicht werden, wird der Schwäbische<br />

Albverein mit den Lehrgängen bereits im Frühjahr<br />

<strong>2007</strong>, der Schwarzwaldverein erst ab Herbst <strong>2007</strong><br />

beginnen.<br />

Hans- Martin Stübler, Heimat- und Wanderakademie<br />

Naturdenkmal Anhauser Linde zerstört<br />

OG Dettingen. Der Dettinger Wappenbaum, die große<br />

Linde an der alten Straße nach Anhausen, ist dem Sturm<br />

»Oratia« am 3.10.2006 zum Opfer gefallen. Nur ein »Torso«<br />

mit dem Schaft des Baumriesen von 8,55 m Stammumfang<br />

und ca. 20 m<br />

Höhe und ein mächtiger<br />

Ast sind übrig geblieben.<br />

Aber eben<br />

genug, dass dieser lebensfähige<br />

Rest des<br />

Baumes der Nachwelt<br />

erhalten bleibt. So jedenfalls<br />

hat die zuständige<br />

Behörde im<br />

Landratsamt Heidenheim<br />

entschieden. Inzwischen<br />

sind Zweige<br />

und Äste und das<br />

»Schnitzholz« entsorgt<br />

worden. Die<br />

großen Äste werden<br />

demnächst im westlichen<br />

Areal um die Linde<br />

gelagert. Die »Winterlinde«,<br />

die Fachleute<br />

auf ein Alter von<br />

450 Jahren schätzen,<br />

war schon zu ihren<br />

»Lebzeiten« ein beliebtes<br />

Ausflugsziel. Um ein vielfaches größer ist der Besucherstrom<br />

nach dem »Fall« des Baumes. Die OG, die<br />

um die Denkmalpflege sehr bemüht ist, möchte die Erinnerung<br />

an diesen Baum aufrecht erhalten. Vorgesehen<br />

ist eine Erinnerungstafel mit den bekannten Daten. Darüber<br />

hinaus wollen wir in einer Dokumentation, wie einer<br />

Multimedia-Schau, die Geschehnisse um diesen weithin<br />

bekannten Baum künftigen Generationen weitergeben.<br />

Dazu benötigen wir die Mithilfe der Bevölkerung.<br />

Wir sammeln Dias, Fotos, Filme, Geschichte und Geschichten<br />

um diesen Baum, techn. Daten, Auszüge aus<br />

alten Karten, Luftaufnahmen, Zeitungsberichte und gerne<br />

auch Gedichte und Sagen in diesem Zusammenhang.<br />

Kontakt: Paul Frey, Sonnrain 12, 89547 Gerstetten-Dettingen,<br />

Tel. 07324/ 3374, dettinger.linde@sdtnet.de<br />

Hans Heyer<br />

Hans Heyer Martin Wißmann

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