Albvereinsblatt_2007-2.pdf
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SCHWÄBISCHER<br />
ALBVEREIN<br />
AKTIV<br />
OG Tuttlingen. Der Tuttlinger Hausberg »Witthoh« oberhalb<br />
von Emmingen ab Egg gelegen, ist bei vielen Albvereinlern<br />
und Wanderern für seine<br />
einmalige Fernsicht über den Hegau<br />
und den Bodensee bis hin zur<br />
gewaltigen Alpenkette bekannt.<br />
1936 erbaute die OG Tuttlingen<br />
dort einen Aussichtsstand, versehen<br />
mit einer Orientierungstafel.<br />
An einem exponierten Platz gelegen,<br />
ist das Bauwerk der Witterung<br />
sehr ausgesetzt und musste schon<br />
einige Male saniert werden. Die<br />
Kosten für eine Sanierung, welche<br />
im vergangenen Jahr durchgeführt<br />
werden musste, beliefen sich auf<br />
über 8.000 €. Ein Zuschuss des Naturparks Obere Donau<br />
erleichterte es der OG, diese Maßnahme durchzuführen.<br />
Max Faude<br />
Naturschutz<br />
OG Großbottwar. Zum zweiten Mal wurde die OG mit<br />
dem von der Bottwartal-Kellerei in Großbottwar gestifteten<br />
Umweltpreis, neben zwei weiteren Vereinen, ausgezeichnet.<br />
Naturschutzwart Herbert Dietrich konnte<br />
mit seinen Helfern und Mitgliedern 1100.- € Preisgeld<br />
und eine Kiste Wein anlässlich einer kleinen Feierstunde<br />
im Festsaal der<br />
Bottwartal-Kellerei<br />
entgegennehmen. Damit<br />
wurde die ehrenamtliche<br />
Arbeit der<br />
OG ausgezeichnet, die<br />
seit 15 Jahren unter<br />
Leitung und Organisation<br />
von Herbert<br />
Dietrich jeweils in den<br />
Wintermonaten regelmäßig<br />
getan wird.<br />
Auf Großbottwarer Markung werden vier Natur- und<br />
Landschaftsschutzgebiete gepflegt, darunter Steppenheidewaldsaum,<br />
Trockenmauern mit Steinriegeln, Sandsteinfelsen<br />
und Halbtrockenrasen. Dafür wurden schon<br />
über 2.250 Arbeitsstunden aufgewendet.<br />
Werner Fuchs<br />
OG Mühlheim. Die Heidelandschaft des Kraftstein wurde<br />
vor nunmehr 20 Jahren zum Naturschutzgebiet erklärt.<br />
Im Regierungsbezirk Freiburg gibt es, auch im Bezug<br />
auf die Größe, nichts Vergleichbares. Eine Besonderheit<br />
unserer Kraftsteiner Heide ist das relativ große<br />
Vorkommen des Gelben Enzians. Im letzten Jahr wurden<br />
mehr als 300 Blütenstängel<br />
gezählt. Obwohl<br />
die Vorkommen<br />
dieser Pflanze in vielen<br />
Gebieten einen<br />
Rückgang erleiden<br />
müssen, verzeichnen<br />
wir auf dem Kraftstein<br />
noch Zuwachs. Trotzdem<br />
ist sie durch immer<br />
weiter zunehmende<br />
Verbuschung<br />
und durch Fichtenanflug<br />
bedroht. Um dieser Entwicklung zu begegnen, hat<br />
die OG mit ca. 250 Arbeitsstunden eine Pflegemaßnahme<br />
durchgeführt, wobei sie durch die Naturschutzbehörde<br />
unterstützt wurde. Vor allem wurde der Wildwuchs<br />
ausgestockt und dürres Holz entfernt. Peter Glatz<br />
OG Rottenburg. Vom 1. Mai bis Ende Juli wird wiederum<br />
der Wildrosengarten in Rottenburg (Magdeburger<br />
32<br />
Str. 33) geöffnet sein. Hier findet der Besucher etwa 30<br />
Wildrosenarten, die in Südwestdeutschland verbreitet<br />
sind. Besichtigungen sind in der angeführten Zeit jederzeit<br />
möglich. Zur Bestimmung wird das im Verlag des<br />
Schwäbischen Albvereins erschienene Buch »Wildrosen<br />
und Weißdorne Mitteleuropas« von Georg Timmermann<br />
und Theo Müller empfohlen. Führungen können vereinbart<br />
werden mit Dr. agr. Gerold Jaeger, Rottenburg, Tel.<br />
07472/441366. Höhepunkte für die Bestimmung der<br />
Wildrosen sind einmal die Zeit der Blüte, die sich je nach<br />
Witterung und Art etwa von Mitte Mai bis Ende Juni erstreckt,<br />
sowie die Reifezeit der Hagebutten, etwa von<br />
Ende August bis zum Auslaufen der Vegetationszeit –<br />
dann allerdings ist ein Besuch nur mit Führung möglich.<br />
Dr. Gerold Jaeger<br />
OG Tuttlingen. Seit den 1950er Jahren leistet die OG<br />
in einem Orchideengebiet bei Tuttlingen Naturschutzarbeit.<br />
Lag der Schwerpunkt in früheren Jahren beim<br />
Streifendienst und der Aufklärung der Besucher, mußten<br />
dann doch noch größere Pflegemaßnahmen eingeleitet<br />
werden, um den Orchideen, insbesondere dem<br />
Frauenschuh, Überlebenschancen zu geben. Bei diesen<br />
Pflegearbeiten wird die OG seit 1998 vom Pflegetrupp<br />
des Gesamtvereins unterstützt. Diese kontinuierliche Naturschutzarbeit<br />
der OG wurde nun am 11.12.2006 durch<br />
den Umweltpreis der Firma Aesculap, Tuttlingen, belohnt.<br />
Der Preis ist für die OG und ihre Helfer Ansporn,<br />
in den Bemühungen zum Erhalt des Orchideenstandorts<br />
nicht nachzulassen.<br />
Walter Lang<br />
OG Unterhausen. Im Jahr 2006 rief die OG fünf Mal zu<br />
Pflegeeinsätzen auf. Es beteiligten sich insgesamt 57 ehrenamtliche<br />
Helfer und OG-Mitglieder zu 280 Stunden<br />
ehrenamtlicher Arbeit. Auch Maschinen, wie Motormäher,<br />
-sense, -säge, kamen mit 24 Stunden zum Einsatz.<br />
Die Einsatzgebiete waren zugewachsene Hänge, verbuschte<br />
Großgehölze, Wachholdergebüsche in den Gebieten<br />
Imenberg, Vorderes Sättele und Hochberg. Die<br />
Ziegen- und Schafherde hat auch ihren Anteil geleistet.<br />
Der Pflegetrupp des<br />
Gesamtvereins hatte<br />
zuvor grobes Gehölz<br />
und Gebüsch umgesägt.<br />
Auch dieses<br />
Schnittgut wurde von<br />
den Helfern abgeräumt<br />
und verbrannt.<br />
Die Einsätze forderten<br />
zum Teil ein festes<br />
Standvermögen<br />
der Helfer, da das Gelände<br />
teilweise sehr<br />
abschüssig, steil und schwer begehbar war. Der Bürgermeister<br />
von Lichtenstein, Herr Knorr, war bei den Einsätzen<br />
mit dabei.<br />
Edeltraud Klug<br />
OG Willmandingen. Enzian, Knäuel-Glockenblume, Salbei<br />
und Silberdistel, Großer Perlmutterfalter, Heuschrecken<br />
und Grillen brauchen viel Licht und Wärme<br />
zum Überleben. Ihr Lebensraum sind die Wachholderheiden<br />
und Trockenrasenflächen auf der Schwäbischen<br />
Alb. Diese zu erhalten ist eine Herausforderung für den<br />
Schwäbischen Albverein. Die OG hat unter fachkundiger<br />
Anleitung von Förster Alexander Schick und den Forstwirten<br />
Michael Strobel und Markus Hess mit 30 Mitgliedern<br />
der OG diese Herausforderung angenommen.<br />
Im Oktober 2006 wurden die Wachholderheideflächen<br />
am Ruchberg und am »Dicken Wäldle« mit Motorsägen,<br />
Freischneider und Rebscheren von Bäumen, Büschen<br />
und Sträuchern befreit. Dank des engagierten Einsatzes<br />
der vielen freiwilligen Helfern werden diese seltenen<br />
Pflanzen und Tiere auch in Zukunft ihre Lebensräume auf<br />
der Schwäbischen Alb finden. Hans-Dieter Bernhardt