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Action and Self - Hannahdenker.de

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Das „Ich“ o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r „Agent“ wird durch die Augen <strong>de</strong>r „An<strong>de</strong>ren“ als „Objekt“ betrachtet und<br />

bewertet. Das Selbst konstituiert sich dadurch, dass das Selbst <strong>de</strong>n Blick <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>utsamen<br />

An<strong>de</strong>ren einnimmt und auf sich selbst als ein „Objekt“ schaut.<br />

Dannefer geht davon aus, dass es sich bei diesem Prozess um ein Charakteristikum <strong>de</strong>r<br />

Selbstbildung h<strong>and</strong>ele und dass es die Fähigkeit beinhalte, über sich selbst nach<strong>de</strong>nken zu<br />

können. Durch <strong>de</strong>n Blick <strong>de</strong>r <strong>and</strong>eren sei das Individuum in <strong>de</strong>r Lage, sich selbst zu<br />

<strong>de</strong>finieren, sich in Relation zu <strong>and</strong>eren zu setzen und sich seines eigenen St<strong>and</strong>punktes klar zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Dannefer geht sogar so weit, dass <strong>de</strong>r gesamte Realitätssinn <strong>de</strong>s Individuums aus<br />

einem sozial-konstitutiven Prozess entstehe. Was <strong>de</strong>r Einzelne sinnvoll und plausibel fin<strong>de</strong>t,<br />

hänge von <strong>de</strong>m Inhalt <strong>de</strong>r Kommunikation mit be<strong>de</strong>utsamen An<strong>de</strong>ren ab. Dies macht <strong>de</strong>utlich,<br />

welchen enormen Einfluss das soziale Umfeld auf das Individuum haben kann. Natürlich<br />

gehört dazu nicht allein <strong>de</strong>r Freun<strong>de</strong>skreis, son<strong>de</strong>rn ebenso die Familie, auf <strong>de</strong>ren Rolle ich an<br />

<strong>and</strong>erer Stelle noch zu sprechen kommen möchte.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass „gesellschaftlicher Druck“ sich zusammensetzt<br />

aus einem Wechselspiel zwischen Individuum und sozialem System. Diese wechselseitigen<br />

Prozesse spielen eine zentrale Rolle bei <strong>de</strong>r Selbstbildung und -werdung (durch <strong>de</strong>n Blick <strong>de</strong>r<br />

be<strong>de</strong>utsamen An<strong>de</strong>ren). Daraus lässt sich <strong>de</strong>r Schluss ziehen, dass Peer-groups auf sehr<br />

feinsinnig-subtile Weise einen normativen Druck erzeugen können.<br />

Gruppenverpflichtung und innere Motive<br />

Brunstein, Schultheiss und Maier setzen sich in ihrem Aufsatz „The Pursuit of Personal<br />

Goals – a motivational approach to well-being <strong>and</strong> life adjustment“ (1999) u.a. mit <strong>de</strong>r Frage<br />

nach persönlichen Zielen und <strong>de</strong>n Folgen für das Wohlbefin<strong>de</strong>n ausein<strong>and</strong>er. Für meine<br />

Fragestellung ist es von großer Wichtigkeit, dass die Autoren daraufhin weisen, dass sowohl<br />

internale als auch externale Faktoren in die Konstruktion von persönlichen Zielen involviert<br />

sind. Die Autoren zitieren Cantor (1994):<br />

„In or<strong>de</strong>r to set goals that are both realistic <strong>and</strong> fulfilling, a person has to weight his or her<br />

own values, interests, <strong>and</strong> needs against the tasks, <strong>de</strong>m<strong>and</strong>s, <strong>and</strong> affordances inherent in his or<br />

her sociocultural environment.” (Cantor, 1994 zitiert nach Brunstein, Schultheiss & Maier,<br />

1999)

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