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Zentralisierung im zweischichtigen Bibliothekssystem der Universität ...

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Bittere Not und drängen<strong>der</strong> Büchermangel,<br />

hervorgerufen durch die großen Bücherverluste<br />

in Europa, zwingen gebieterisch zu<br />

einer Zentralisation [...]. Dass dabei kleinere<br />

Körperschaftsbibliotheken, die für sich nicht<br />

mehr lebensfähig sind, in <strong>der</strong> großen<br />

Zentrale aufgehen müssen, wird nicht zu<br />

vermeiden sein, beson<strong>der</strong>s wenn sie<br />

verlorene Bestände <strong>der</strong> Zentralbibliothek<br />

weitgehend ersetzen können. Auch will uns<br />

scheinen, dass manche Instituts- und<br />

Seminarbibliotheken über Gebühr<br />

aufgeschwellt sind; die Rückführung des<br />

entbehrlichen Teils ihrer Bestände in die<br />

Universitas wäre zu wünschen. 1<br />

1. EINLEITUNG<br />

Die Äußerung Hermann Tiemanns, des späteren Direktors <strong>der</strong> Staats- und Universitätsbibliothek<br />

Hamburg, <strong>im</strong> Juli 1945, in <strong>der</strong> er die Neuordnung des Verhältnisses von Zentral- und Institutsbibliotheken<br />

for<strong>der</strong>te, ist zwar best<strong>im</strong>mt durch die spezifischen Probleme <strong>der</strong> Bibliotheken in <strong>der</strong><br />

unmittelbaren Nachkriegszeit. 2 Sein damaliges Plädoyer für eine Stärkung <strong>der</strong> zentralen Universitätsbibliothek<br />

zu Lasten <strong>der</strong> Institutsbibliotheken erweist sich aber vor dem Hintergrund gegenwärtiger<br />

Entwicklungen <strong>im</strong> Hochschulbibliothekssystem <strong>der</strong> Universität Hamburg auch als bemerkenswert<br />

aktuell.<br />

Bereits Mitte <strong>der</strong> 1980er Jahre wurden die dezentral verteilten Bestände <strong>der</strong> Institute des Fachbereiches<br />

Wirtschaftswissenschaften <strong>der</strong> UNIVERSITÄT HAMBURG und <strong>der</strong> HOCHSCHULE FÜR<br />

WIRTSCHAFT UND POLITIK in einer Zentralbibliothek zusammengefasst. Seit 2000 verfügt das<br />

Universitätsklinikum über eine Zentralbibliothek 3 , und <strong>der</strong>zeit befindet sich die ZENTRALBIBLIOTHEK<br />

RECHT, die die dislozierten Bestände von 19 Instituten aufnehmen soll, <strong>im</strong> Bau. Insgesamt ist die<br />

Tendenz <strong>im</strong> <strong>Bibliothekssystem</strong> <strong>der</strong> Hamburger Universität unverkennbar, größere bibliothekarische<br />

Einheiten aus den einzelnen Institutsbibliotheken verwandter Wissenschaftsgebiete zu bilden, soweit<br />

entsprechende bauliche Maßnahmen (seien es Neubauten o<strong>der</strong> Nachnutzungen vorhandener<br />

Gebäude) dies ermöglichen.<br />

1 Hermann Tiemann, Gedanken zum Aufbau des Hamburger Büchereiwesens, Hamburg 1945, zitiert nach Klaus<br />

Gottsleben, Führer durch die Hamburger Bibliotheken und ihre Geschichte, 7., neubearb. und um eine<br />

Geschichte <strong>der</strong> Hamburger Bibliotheken erw. Aufl., Hamburg, 1997, S.409.<br />

2 Zur Geschichte <strong>der</strong> Hamburger Stadtbibliothek <strong>im</strong> 2. Weltkrieg vgl. Klaus Garber, Verlust des kollektiven Gedächtnisses.<br />

Der Untergang <strong>der</strong> alten Hamburger Stadtbibliothek <strong>im</strong> Sommer 1943, in: Auskunft. Mitteilungsblatt<br />

Hamburger Bibliotheken 14/1994, Nr.2, S.77-91; Otto-Ernst Krawehl, Verlagert, verschollen, zum Teil restituiert.<br />

Die Auslagerungen <strong>der</strong> Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische<br />

Geschichte 83/1997, Nr.2, S.237-277.<br />

3 Vgl. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Ärztliche Zentralbibliothek, in: The Effectice Library. Vision,<br />

Planning Process and Evaluation in the Digital Age. Documentation of New Library Buildings in Europe, edited by<br />

Elmar Mittler, Göttingen 2002, S.129-133; Heidemarie Stahl, Zentralbibliothek des UKE hat neue Räume<br />

bezogen. Bestände aus 42 Bibliotheken zusammengeführt. In: Uni hh. Berichte, Meinungen aus <strong>der</strong> Universität<br />

Hamburg 31/ 2000, Nr. 3, S. 38-39.

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