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Finanzbericht 2012 - Die Post

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<strong>Die</strong> Schweizerische <strong>Post</strong><br />

FINANZBERICHT <strong>2012</strong><br />

Entwicklungen<br />

Trends<br />

Liberalisierung auf<br />

dem Prüfstein<br />

Physische und<br />

digitale Lösungen<br />

verschmelzen<br />

Rechtlich-politisch: Liberalisierung<br />

Im Allgemeinen werden Netzindustrien zunehmend liberalisiert. Gleichzeitig wird im Zuge dieser Veränderungen<br />

vermehrt kritisch hinterfragt, ob die ursprünglichen Ziele der bisherigen Liberalisierungsschritte<br />

erreicht wurden. Dennoch wird die Europäische Union den <strong>Post</strong>sektor bis zum Jahr 2013<br />

vollständig liberalisiert haben. <strong>Die</strong> bisherige Erfahrung in der EU zeigt, dass sich der Wett bewerb auch<br />

in vollständig liberalisierten Briefmärkten nur langsam entwickelt. Im Paket- und im Expressmarkt<br />

hingegen spielt der Wettbewerb gut. In der Schweiz hat sich der Gesetzgeber vorerst gegen eine<br />

sofortige vollständige Briefmarktöffnung entschieden. Der Bundesrat wird dem Parlament spätestens<br />

drei Jahre nach Inkrafttreten des neuen <strong>Post</strong>gesetzes (1. Oktober <strong>2012</strong>) einen Evaluationsbericht zum<br />

weiteren Vorgehen bezüglich der Marktöffnung vorlegen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist für den vollständigen Wegfall<br />

des Restmonopols für Inlandsbriefe bis 50 Gramm gerüstet und erwirtschaftet bereits über 80 Prozent<br />

des Umsatzes im Wettbewerb. In den restlichen 20 Prozent steht sie in Konkurrenz mit elektronischen<br />

Kommunikationsformen. In einem liberalisierten Markt besteht die Herausforderung für den<br />

Gesetzgeber und die <strong>Post</strong>unternehmen darin, Voraussetzungen zu schaffen, um weiterhin eine qualitativ<br />

hochwertige und eigenwirtschaftliche Grundversorgung in der Schweiz zu sichern. Es ist absehbar,<br />

dass aufgrund der sinkenden Briefmengen auch das Restmonopol mittel- bis langfristig nicht als<br />

Finanzierungsbasis für die Grundversorgung für <strong>Post</strong>dienste ausreichen wird. <strong>Die</strong> Aufhebung des<br />

Restmonopols ist deshalb nicht die massgebliche Herausforderung für die <strong>Post</strong>, sondern der technologische<br />

und gesellschaftliche Wandel und die damit verbundenen veränderten Kundenbedürfnisse.<br />

Sozial-gesellschaftlich: Urbanisierung und Kundenbedürfnisse<br />

<strong>Die</strong> Urbanisierung führt zu steigendem Verkehrsaufkommen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong> ist davon in verschiedenen<br />

Bereichen betroffen: effiziente Citylogistik, Mobilitätslösungen für Pendler, Rentabilisierung der Netze<br />

und Zugangspunkte. <strong>Die</strong> zunehmende Komplexität verstärkt die Nachfrage nach einfachen Lösungen<br />

und die Orientierung an klassischen Werten wie Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit. <strong>Die</strong> «digitale<br />

Kultur» mit dem Internet als Informationsinfrastruktur verändert die Gesellschaft nachhaltig. <strong>Die</strong><br />

«Digital Natives» (ab Jahrgang 1984, mit der Digitalisierung aufgewachsen) prägen die Geschäftsmodelle,<br />

die Kommunikationskanäle und die Leistungsmerkmale der Angebote zunehmend.<br />

Technologisch: Digitalisierung<br />

<strong>Die</strong> Digitalisierung des Lebens wird getrieben durch die exponentielle Entwicklung der Technologien<br />

(Prozessor- und Speicherkapazitäten, Bandbreiten, kontaktlose Übermittlung, mobile Geräte). <strong>Die</strong>s<br />

ermöglicht Effizienzgewinne und neue Anwendungen und senkt die Hemmschwelle für die Substitution<br />

von physischen durch elektronische Informationsträger laufend. Das Zusammenführen von<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen (Konvergenz) ermöglicht es Unternehmen, neue Märkte zu erschliessen. <strong>Die</strong> <strong>Post</strong><br />

erhält zum Beispiel die Chance, physische wie digitale Lösungen zu vernetzen und sich als integrale<br />

Kommunikationsanbieterin weiterzuentwickeln.<br />

Ökonomisch: Globalisierung und Wettbewerb<br />

<strong>Die</strong> instabile Wirtschaftsentwicklung und die Globalisierung des Wettbewerbs zwingen die Unternehmen,<br />

ihre Mittel effizient einzusetzen und verstärken den Druck auf die <strong>Post</strong>, komparative Standortvorteile<br />

zur Kostenoptimierung abzuschöpfen. Gleichzeitig können Nachteile in der Grösse oder<br />

der geografischen Reichweite durch Kooperationen gezielt neutralisiert werden.<br />

Ökologisch: Nachhaltigkeit<br />

<strong>Die</strong> Verknappung natürlicher Ressourcen erhöht die Sensibilität von Kunden, Investoren und Gesetzgebern<br />

für ökologische Nachhaltigkeit. <strong>Die</strong> Nachfrage nach «grünen» Produkten steigt. Ein optimaler<br />

Mix aus Energieeffizienz und erneuerbaren Energien wird aus Sicht der Unternehmen zu einem<br />

kritischen Faktor, um die Kostenspirale zu durchbrechen, oder im Einzelfall, um sich neue Wettbewerbsvorteile<br />

zu verschaffen.

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