100 TAGE ROT-GRÜN - SP Schweiz
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links.bs/bl<br />
JUNI 2005<br />
regional<br />
14<br />
HINTERBANK<br />
WIR SIND<br />
EUROPAFÄHIG!<br />
VON SUSI TWELVEPOINTS<br />
Die <strong>Schweiz</strong> ist europafähig!<br />
Unsere grossen Nachbarländer –<br />
Motoren der europäischen Einigung<br />
– weit abgeschlagen hinter<br />
uns! Klare Voten für die <strong>Schweiz</strong><br />
von den neuen EU-Ländern im<br />
Osten. Und die <strong>Schweiz</strong> verschenkt<br />
ihre Punkte mit nobler<br />
Geste an die Staaten des Balkans<br />
– bis anhin kaum Zielgebiet nationaler<br />
Integrationsbemühungen.<br />
Wem haben wir dies zu verdanken?<br />
Der bereits vorgezogenen<br />
Personenfreizügigkeit mit<br />
den neuen EU-Mitgliedstaaten<br />
im Baltikum. Sämtliche Bemühungen<br />
der SVP, dieses Geschäft<br />
im September zu torpedieren,<br />
sind bereits gescheitert. Vier<br />
estnische Gastarbeiterinnen<br />
pflücken nicht als unterbezahlte<br />
Saisonarbeiterinnen im Hochsommer<br />
Kirschen im Baselbiet,<br />
sondern bringen uns zurück auf<br />
die Landkarte des guten europäischen<br />
Musikgeschmackes. Zuvor<br />
essen sie im Mai für die Fotografen<br />
Raclette und erbringen den<br />
speditiven und totalen Integrationsbeweis.<br />
Da spielt es keine<br />
Rolle, dass wir dieses Machwerk<br />
einem nicht ganz lupenreinen<br />
Produzenten deutscher Provenienz<br />
verdanken. Das einheimische<br />
Schaffen, in den vergangenen<br />
Jahren mit grossen Anstrengungen,<br />
aber letztlich erfolglos<br />
vorgetragen von einheimischen<br />
Megastars wie Piero, Gunvor<br />
oder Francine Jordi, ist im Rückzug<br />
begriffen. Europa hat ein Bekenntnis<br />
abgelegt für die weltoffene<br />
<strong>Schweiz</strong>!<br />
Schengen/Dublin? Makulatur<br />
der Geschichte! Europa ist über<br />
Satelliten medial längst vernetzt.<br />
Selbst AUNS und SVP sind nicht<br />
in der Lage, mit noch so strengen<br />
Grenzkontrollen die europäische<br />
Musikproduzentenmafia, welche<br />
uns gemäss Auffassung der<br />
letzten verbliebenen Alt-Linken<br />
musikalisch bis zur Erschöpfung<br />
zu zermürben versucht, aufzuhalten.<br />
Suzie Twelvepoints.<br />
DAS THEMA<br />
MIGRATIONS-LINKSRUTSCH<br />
Zu den Resultaten der Wahlen in die Basler Bürgergemeinde<br />
Die Linke in Feststimmung<br />
Die <strong>SP</strong> hat gewonnen. Bei den<br />
Wahlen in die Basler Bürgergemeinde<br />
konnten 3 Sitze dazugewonnen<br />
werden. Stark abgeschnitten<br />
haben die MigrantInnen<br />
türkischer Herkunft. Jetzt fordert<br />
die <strong>SP</strong> drei Sitze im Bürgerrat.<br />
VON NICOLE AMACHER<br />
46 623 Stimmberechtigte, davon<br />
26 880 Frauen, 19 743 Männer haben<br />
entschieden. Bei einer Stimmbeteiligung<br />
von 46 Prozent, für Bürgergemeinderatswahlen<br />
eine hohe<br />
Stimmbeteiligung, wurden zwölf <strong>SP</strong>-<br />
BürgergemeinderätInnen gewählt.<br />
Davon sind sieben Frauen und fünf<br />
Männer.<br />
Bernadette Herzog (bisher), Mehmet<br />
Kabakci, Eda Ilkhan, Mehtap<br />
Tosun, Ali Göktas, Christine Bürgin<br />
(bisher), Mehmet Turan (bisher),<br />
Patrick Loeb (bisher), Raffaella Kristmann<br />
(bisher), Leonhard Burckhardt,<br />
Lilli Strassmann (bisher), Christa<br />
Zweiacker (bisher) – das sind unsere<br />
alten und neuen BürgergemeinderätInnen.<br />
4 neue links-grüne Sitze<br />
Die Sitzverteilung: <strong>SP</strong> bisher 9,<br />
neu 12; FDP bisher 6, neu 5; LDP 6<br />
(gehalten), VEW bisher<br />
2, neu 1 Sitz; CVP<br />
5 (gehalten), Grünes<br />
Bündnis bisher 3, neu<br />
4; <strong>Schweiz</strong>er Demokraten,<br />
bisher 1, neu<br />
nicht mehr vertreten;<br />
D<strong>SP</strong> bisher 4, neu 3;<br />
SVP bisher 3, neu 4,<br />
Linke Liste bisher 1, neu nicht mehr<br />
vertreten. Die Gewinne der Linken<br />
gehen auf Kosten der Mitte.<br />
Neu stehen 16 links-grüne 24<br />
mitte-bürgerlichen Parlamentsmitgliedern<br />
gegenüber.<br />
Drei von sieben<br />
Sitzen ist der<br />
Anspruch.<br />
BILD: ROLF KELLER<br />
MigrantInnen stark<br />
Fazit dieser Wahl: Das Potenzial der<br />
türkischen MigrantInnen ist gross.<br />
Die Zusammenarbeit mit Basler<br />
MigrantInnen wurde vor einigen Jahren<br />
von Sekretariat und Präsidium<br />
lanciert und erfolgreich umgesetzt.<br />
Schon bei den Grossratswahlen<br />
wurde klar, dass die Migrationsgruppierung<br />
stark vernetzt und politisch<br />
aktiv ist. Die Wahl von fünf MigrantInnen<br />
in die Bürgergemeinde ist als<br />
bahnbrechend zu bezeichnen.<br />
Damit konnte eine uralte Forderung<br />
der <strong>SP</strong> eingelöst werden. Das<br />
Wahl- und Stimmrecht für MigrantInnen<br />
ohne <strong>Schweiz</strong>er<br />
Pass wurde von<br />
der bürgerlichen<br />
Verfassungs fraktion<br />
aus der Verfassung<br />
gekippt. Wenn die<br />
eingebürgerten MigrantInnen<br />
sich parteipolitisch<br />
einbinden,<br />
werden sie zum Machtfaktor im<br />
Kanton. Es wird Zeit, dass die 29,2<br />
Prozent der BewohnerInnen des Kantons<br />
ihre Heimat mitgestalten.<br />
Forderung nach drei <strong>SP</strong>-Bürgerratssitzen<br />
Seit Jahren wird der <strong>SP</strong> ein zweiter<br />
Sitz im Bürgerrat verwehrt. Die <strong>SP</strong><br />
war bisher mit Bernadette Herzog<br />
vertreten. Jetzt ist offensichtlich, dass<br />
die <strong>SP</strong> Anspruch auf weitere Sitze im<br />
Bürgerrat hat. Drei von sieben ist<br />
der Anspruch. Es stehen viele qualifizierte<br />
KandidatInnen bereit.<br />
Nicole Amacher ist Parteisekretärin der <strong>SP</strong><br />
Basel-Stadt.