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Jahresbericht 2010 - Deutsche Alpenvereinssektion Berchtesgaden

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Madeira - „Marianne rules the waves”<br />

Die Insel Madeira liegt im Atlantik und dieser ist ein stürmisches Meer. Auch hat die<br />

Insel geschichtlich sehr enge Bezüge zu Britannien. So liegt es nahe, hier an den<br />

englischen Traditionsmarsch „Britannia rules the waves” zu denken.<br />

Als wir 22 <strong>Berchtesgaden</strong>er in Madeira ankommen und nur ganz bescheiden die<br />

Stadt Funchal besichtigen wollen, gehen die Wogen nicht nur im Atlantik hoch,<br />

sondern auch in den abschüssigen Gassen. Als Regen kann man das nicht mehr bezeichnen!<br />

Da oben hat doch jemand einen Kübel umgestoßen, denke ich. Biblisch<br />

gesprochen, tun sich auch noch die Brunnen der Tiefe auf. Etwas prosaischer ausgedrückt:<br />

Die Kanalisation kann die Wassermenge nicht mehr aufnehmen. Doch<br />

Marianne führt uns unbeirrt im knöchel- bis kniehohen Wasser durch die unbekannte<br />

Stadt.<br />

Beim Abendessen versuche ich mich auf Spanisch zu verständigen - niemand will<br />

mich verstehen! (Anmerkung: wir sind in Portugal). So glättet Marianne die Wogen<br />

auf Englisch.<br />

Wanderung zum Cabo Sao Laurenzo. 200 Meter unter uns röhrt der Atlantik gegen<br />

Sci-Fi-Felsnadeln. Die senkrechten Klippen kann nur der Requisiteur von „Fluch der<br />

Karibik” hingestellt haben. Marianne blickt gelassen hinab.<br />

Die Boca do Risco ist zu Deutsch die gefährliche Scharte. Ohne Grund wird sie wohl<br />

nicht so heißen. Ein schmaler, ungesicherter Pfad schlängelt sich hoch über der<br />

Brandung und tief unter einem kräftigen Wasserfall. Marianne betrachtet ungerührt<br />

diese Wogen.<br />

Steiler, heißer Abstieg nach Ribeira Brava. Da hier kein Wasser ist, könnten allenfalls<br />

Gruppenwogen auftauchen - aber dieser Gedanke ist müßig.<br />

Die nächste Levada-Einfassung ist fußbreit und verlangt sicheres Gehen. Das Wasser<br />

fließt so schnell, dass man mit dem Radl Mühe hätte, die Geschwindigkeit zu<br />

halten. Auch diese Tour verläuft mit Ruhe.<br />

Der Pico do Arriero ist so hoch wie der Jenner, gebärdet sich aber, als wären wir nahe<br />

der Antarktis. Ein eisiger Sturm pfeift und der Nebel wogt. Marianne kann das<br />

nicht anfechten.<br />

Fazit: Bei der nächsten Tour auf eine Insel in den roaring fourties gehen wir sicher<br />

mit!<br />

Peter Lyssy<br />

Anmerkungen: Die „Wogen glätten musste ich gewiss nicht innerhalb unserer zünftigen<br />

„Stockgruppe” - wir 22 haben uns prächtig vertragen. Jeden Tag wanderten<br />

wir eine neue Route mit immer neuen Eindrücken. Trotzdem blieb Zeit für das<br />

Dachschwimmbecken, für Besichtigungen und Bummel durch Funchal, für eine<br />

sausende Fahrt im Korbschlitten, für den exotischen Blumengarten…<br />

Madeira war rundum eine tolle Sache. Trotz des hohen organisatorischen Aufwands<br />

- drum brauch ich eine schöpferische Pause - fällt mir im nächsten Jahr bestimmt<br />

wieder was ein!<br />

Übrigens gab’s am 26. März im Rahmen der Berginale einen ausführlichen Vortrag<br />

mit ganz vielen Bildern.<br />

Marianne Brasin<br />

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