TAG DES OFFENEN DENKMALS - Landeshauptstadt Kiel
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In dem Kesselhaus waren drei fest eingemauerte Dampfdoppelkessel<br />
aufgestellt, Platz für eine Erweiterung um einen vierten<br />
Kessel war eingeplant. Über unterirdische Kanäle wurden alle<br />
Krankenhausgebäude des Marinelazaretts von diesem Gebäude<br />
aus mit Fernwärme versorgt, nur die Wohngebäude an der<br />
Adalbertstraße hatten eigene Heizungssysteme.<br />
Der ursprünglich 35 m hohe Schornstein wurde in der Nachkriegszeit<br />
auf den heutigen Zustand mit ca. 20 m Höhe gekürzt.<br />
Das freitragende Dach mit einer offen liegenden Holzkonstruktion<br />
ist im Mittelteil 9 m hoch, an den Seiten 6,75 m. An der südlichen<br />
Gebäudeseite befand sich, durch eine feste Wand abgetrennt,<br />
die Desinfektionsanstalt mit Desinfektionsapparat, Dusche und<br />
Umkleide.<br />
Ehemaliges Marine-Garnisonslazarett,<br />
Kesselhaus<br />
Heiligendammer Straße 15, <strong>Kiel</strong>-Wik<br />
Das ehemalige Marine-Garnisonslazarett wurde 1903-1907 nach<br />
den Plänen des Berliner Baurates Schwartzkopff in der damals<br />
hochmodernen Pavillonbauweise errichtet. Inmitten einer parkartigen,<br />
baumbestandenen Grünanlage mit einer streng geordneten<br />
Wegeführung wurden die Krankenpavillons um Verwaltungs- und<br />
Wirtschaftsgebäude, Gebäude für Beamte und den ärztlichen<br />
Direktor, Operationsgebäude, Leichenhaus, Tierställe, so wie das<br />
Maschinen- und Kesselhaus ergänzt. Am 25. August 1980 wurde<br />
das Gelände mit seinen Gebäuden und prägenden Elementen wie<br />
der Papierbirkenreihe unter Denkmalschutz gestellt.<br />
Einige der Gebäude wurden mit der Zeit abgebrochen, einige sind<br />
als Nachverdichtung für Wohnbebauung hinzugekommen. Ein<br />
Rundgang durch das Gelände zeigt, welche Gebäude dringend<br />
einer neuen Nutzung und Sanierung bedürfen, aber auch, wo<br />
dieses bereits vorbildlich gelungen ist.<br />
Heute steht das Kesselhaus als eine von zwei Teileinheiten auf<br />
einem rd. 3.100 qm großen Grundstück, das sich im Eigentum der<br />
Atelierhaus im Anscharpark GmbH und Co. KG befindet.<br />
Das Kesselhaus bildet von seiner Lage und Erkennbarkeit her den<br />
Auftakt für den geplanten Schleusenpark, der sich bis zum Kanal<br />
hin entwickeln soll. Gleichzeitig stellt der gut sichtbare Schornstein<br />
eine Verbindung zwischen dem Tirpitzhafen, dem denkmalgeschützten<br />
Flandernbunker und dem Anschargelände her, wenn<br />
man von Süden bzw. dem Hindenburgufer kommend den Spuren<br />
der <strong>Kiel</strong>er Stadtgeschichte folgt.<br />
Im Kesselhaus sollen zukünftig Brennöfen für Keramik und<br />
eine Druckwerkstatt stehen. Die Maschinenhalle bietet Raum<br />
für Kunstaktionen und Ausstellungen. An der südlichen und<br />
westlichen Gebäudeseite soll ein Cafe/Bistro die Besucher des<br />
Anscharparks mit den schon lang ersehnten heißen und kalten<br />
Getränken und kleinen Snacks versorgen. Im Cafebetrieb und im<br />
künstlerischen Raum sollen Menschen mit Handicap Arbeitsbereiche<br />
haben.<br />
An dem südlichen Ende des eingefriedeten Geländes steht ein<br />
markanter Turm, der Schornstein des ehemaligen Kesselhauses.