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Bälger - Anduin

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lich fetter Kerl auf mich ein. Irgendein höheres<br />

Tier. Schien zur Armee zu gehören. Als<br />

nächstes erneut eine solche Maschine, wie<br />

ich sie gerade benutzen durfte, und dann<br />

nichts neues mehr. Die Entführung aus den<br />

Firmenhallen von Tedron und meine Reise<br />

hierher. Als die Prozedur abgeschlossen war<br />

wurde ich abgeschnallt. Ich stieg zwar noch<br />

etwas wackelig auf den Beinen, jedoch<br />

als neuer Mensch, von diesem Gerät. Ich<br />

erinnere mich. Ich war immer schon Bob<br />

Lee. Irgendwie war ich sogar davon überzeugt,<br />

dass ich selbst in meinem Unterbewusstsein<br />

immer Bob Lee gewesen war. Ich<br />

war zurückgekehrt.<br />

In den nächsten Tagen passierte nichts<br />

Aufregendes. Ich konnte mich erinnern, dass<br />

die drei mein Team waren, mit denen ich<br />

so manch lukrativen Auftrag durchgeführt<br />

hatte. Morris der Zwerg war ein wahres<br />

technisches Genie. Er hatte zum Beispiel<br />

auch die Maschine gebaut, mit der sie mir<br />

mein Wissen zurückgegeben hatten. Nachdem<br />

ich erfahren hatte, dass das meiste<br />

Zeug in dem Gerät nicht Originalbauteile,<br />

sondern irgendwelche Ersatzdinger waren,<br />

war ich schon etwas sauer auf ihn. Wie<br />

konnte er mich denn so als Versuchskaninchen<br />

missbrauchen?<br />

Der zuvor noch recht verschwiegene<br />

Elf hieß Boris. Er sagte auch sonst recht<br />

wenig, was ihn auch irgendwie sympathisch<br />

machte. Er war unser Sportsmann. Die<br />

Mauern, die er nicht überwinden konnte,<br />

mussten erst gebaut werden.<br />

Und dann war da noch Sarah. Sie war<br />

die „Diebin“ und sie beherrschte ihren Beruf<br />

perfekt. Kein Schloss, dass sie nicht knackte,<br />

keine Taschen, die sie ohne das Wissen des<br />

Besitzers umstülpte. Was sie noch interessanter<br />

machte war, dass sie mit mir das Bett<br />

teilte. So habe ich auch noch ein paar interessante<br />

Nächte erlebt, wenn du verstehst,<br />

was ich meine...<br />

An den Tagen erzählte mir die Gruppe,<br />

was passiert war, als sie mich verloren<br />

hatten. Sie erzählten von der Suche und<br />

dem anschließenden Befreiungsplan. Nichts<br />

Aufregendes für meinen neuen Geschmack.<br />

Und so vergingen drei Tage. Ich hatte mich<br />

wieder so richtig eingelebt, als ich in der<br />

dritten Nach unsanft von Morris geweckt<br />

wurde.<br />

Ich bemerkte sofort, dass ich in meinem<br />

Bett relativ viel Platz hatte. Sarah war nicht<br />

da. Als sich meine Augen an das Licht, das<br />

der Zwerg eingeschalten hatte, gewöhnt<br />

hatte, sah ich auch den besorgten Ausdruck<br />

in seinem Gesicht. „Was ist passiert Morris?“<br />

Ich sah, wie er versuchte wie die Katze<br />

um den heißen Brei zu schleichen. „Sag es<br />

mir Morris, was ist passiert!“, schrie ich<br />

ihn förmlich an. „Sie haben sie Bob. Sie<br />

haben Sarah verdammt noch mal entführt.“<br />

„Wer?“ „Die Bloodhounds.“ Ah, ich erinnerte<br />

mich. Die Bloodhounds waren eine<br />

kleine Schlägergruppe, die sich im Untergrund<br />

verschanzt hatten. Wir sind ihnen<br />

öfter auf den Nerven rumgetrampelt...<br />

Hmmm... War das die Bestrafung dafür? Ich<br />

wusste, dass sie vollkommen schlecht organisiert<br />

waren und es ein Leichtes ist mit<br />

ihnen fertig zu werden. Aus diesem Grund<br />

ergriff ich die Tat.<br />

Ich sprang aus dem Bett und sammelte<br />

meine Ausrüstung zusammen. Als ich mich<br />

anzog fragte ich Morris noch: „Wo haben<br />

sie sie denn genau hingebracht? Weißt du<br />

das?“ Er murmelte: „Ich denke schon... Aber<br />

was hast du vor?“ „Ich werde da reingehen.<br />

Allein. Ihr bleibt hier als meine Rückendekkung.<br />

Wir bleiben über Funk in Kontakt.<br />

Sollte ich dann Hilfe benötigen, so melde<br />

ich mich bei euch.“ „Aber...“ „Nichts aber.<br />

Tu was ich dir gesagt habe.“ Bei den letzten<br />

Worten zog ich die Schiene an meiner<br />

Magnum durch, um eine Patrone in den<br />

Lauf zu bekommen. Dann setzte ich mich<br />

in Bewegung und jagte den Zwerg vor mir<br />

her.<br />

Er führte mich durch die Kanalisation<br />

weiter hinab in tiefer gelegene Gänge.<br />

Immer tiefer und tiefer, bis wir an einer Art<br />

Halle ankamen, an deren Ende längs ein<br />

Gang nach links und rechts führte. Wir stiegen<br />

auch noch die letzte Leiter hinab und<br />

wandten uns an das linke Gangstück. Es<br />

war noch perfekt in Schuss. Die drin angebrachten<br />

Neonröhren gaben sogar noch<br />

soviel Licht ab, dass man alles gut erkennen<br />

konnte. Der Gang war von bläulicher Farbe<br />

und schien sich in die Endlosigkeit zu ziehen.<br />

Ansonsten war er vollkommen schmucklos.<br />

Der Zwerg wandte sich an mich: „Hier<br />

ist es. Am Ende des Ganges müsste das<br />

Lager der Bloodhounds sein. Sei vorsichtig.“<br />

„Schon okay, ich kann auf mich aufpassen.“<br />

Mit diesen Worten wandte ich mich<br />

um und ging mit gezogener Waffe in den<br />

Gang hinein. Als ich noch einen kurzen Blick<br />

über die Schulter riskierte, sah ich, wie eilig<br />

Morris es hatte von hier wegzukommen.<br />

Dieser Angsthase. Wenn er seine Technik<br />

hatte und diese an anderen ausprobieren<br />

38<br />

konnte, dann war er mutig. Aber ansonsten<br />

vollkommen feige.<br />

Ich lief den Gang entlang. Außer meinen<br />

Schritten war hier nichts zu hören. Ich<br />

dämpfte sie noch, denn ich wollte ja nicht<br />

zu früh auffallen. Nach fünf Minuten Marsch<br />

hatte sich immer noch nichts an diesem<br />

Gang geändert. Er führte weiter ins Unendliche<br />

und auch ein Blick zurück sah nicht<br />

besser aus. Nach weiteren fünf Minuten<br />

hörte ich etwas. Ein leises, langgezogenes<br />

Stöhnen. Mir stellten sich alle Haare am<br />

Nacken auf. Was war das? Ich hielt nun die<br />

Waffe fest in beiden Händen. Ein erneutes<br />

Stöhnen fuhr mir durch Mark und Bein. Lag<br />

da jemand im sterben? Das Geräusch schien<br />

von der Wand rechts von mir zu kommen.<br />

Langsam und vorsichtig presste ich mein<br />

Ohr auf diese Stelle. Ich fühlte die vollkommen<br />

glatte Oberfläche. Ich war dennoch<br />

geschockt. Die Wand fühlte sich körperwarm<br />

an! Und ich konnte noch etwas<br />

fühlen. Das Mauerwerk schien zu leiden.<br />

Ich zog sofort mein Ohr zurück. Was verdammt<br />

noch mal ging hier vor sich?<br />

Ich hetzte weiter. Das unheimliche Stöhnen<br />

wurde immer lauter. Kurz bevor es<br />

vollkommen unerträglich war brach es ab.<br />

Ich blieb stehen. Der Gang sah aus wie eh<br />

und je. Neugierig ging ich erneut auf die<br />

Wand zu. War das zuvor eine Illusion gewesen?<br />

Ich legte meine Hand auf den Stein<br />

und war fast enttäuscht, als sich dieser vollkommen<br />

kalt anfühlte. Dann hörte ich ein<br />

hohes, schrilles Kichern und von der Wand<br />

spürte ich, dass sich etwas über mich lustig<br />

machte! Wie aus einem Instinkt heraus ging<br />

ich einen Schritt zurück und gab einen<br />

Schuss auf die Mauer ab. Sofort verstummte<br />

das Lachen. Erneut tastete ich mich zu der<br />

Wand und bemerkte, dass es nun Schmerzen<br />

hatte.<br />

Befriedigt über diese Tatsache lief ich den<br />

Gang weiter entlang. Nach zehn Minuten<br />

kam ich an eine Kreuzung. Verdammt noch<br />

mal. Dieser dumme Zwerg hatte mich in<br />

den falschen Gang geschickt. Oder hatte er<br />

nur vergessen die Kreuzung zu erwähnen?<br />

Die vier Gänge, die sich von hier aus entfalteten,<br />

sahen alle genau gleich aus. Bläulich<br />

und unendlich. Wo zum Teufel war ich<br />

denn hier hingeraten? Ich entschied mich<br />

dafür geradeaus weiterzulaufen. Ich dachte,<br />

dass ich so in das Lager käme.<br />

Nach ein paar Schritten blickte ich nochmals<br />

zurück und sah, dass die Kreuzung verschwunden<br />

war. An ihre Stelle war eine

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