Bälger - Anduin
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Unter der Lupe...<br />
FAZIT:<br />
D&D Fans kommen auf ihre Kosten durch<br />
die zahlreichen Neuerungen und Verbesserungen.<br />
Spieler anderer Rollenspiele sollten<br />
sich den Kauf sehr gut überlegen. Einen einfachen<br />
Einstieg hat man hier nicht zur Hand<br />
und auch keinen günstigen. So ist das Spieler-Set<br />
mit 60,- DM bestimmt nicht zu teuer,<br />
aber da man noch zwei weitere Regelbücher<br />
benötigt, sieht die Rechnung schon ganz<br />
anders aus. Wer aber ein ausgereiftes Regelsystem<br />
für seine Hack&Slay Abende sucht,<br />
der ist mit dem Spieler Set gut bedient.<br />
[stefan brutscher]<br />
[midgard-site@gmx.de]<br />
Risk 2210 A.D.<br />
Art:<br />
Brettspiel<br />
Spielerzahl: 2 - 5<br />
Spieldauer: 90 - 180 Minuten<br />
Verlag: Avalon Hill<br />
Preis: ca. 110,- DM<br />
Preis/Leistung: <br />
Aufmachung: <br />
Spielspaß: <br />
Gesamt:<br />
<br />
Es kommt relativ selten vor, dass ein<br />
Brettspiel bei uns 5 volle Punkte in der<br />
Gesamtwertung abräumt. Dieses Spiel hat<br />
es geschafft, obwohl es nicht für unter<br />
100,- DM zu erhalten sein dürfte. Warum<br />
unsere Testspielrunde (die aus sieben Leuten<br />
bestand) dennoch eine so gute Wertung<br />
abgegeben hat, will ich nun erklären.<br />
Das Gewicht der Schachtel ist schon recht<br />
erstaunlich, findet man beim Öffnen doch<br />
455 Plastikfiguren (verschieden große Mechs<br />
und Commander), einen großen Spielplan,<br />
haufenweise Spielkarten und einige Nebenspielkarten.<br />
Beim Lesen der übersichtlichen und gut<br />
gestalteten (aber englischen) Anleitung<br />
erfährt man, dass das Spiel in zwei verschiedenen<br />
Versionen gespielt werden kann.<br />
Die erste entspricht dem bekannten und<br />
seit Jahrzehnten zum Standardspielerepertoire<br />
in deutschen Spieleregalen zählenden<br />
Risiko.<br />
Es geht darum, mit seinen Armeen die<br />
Weltherrschaft an sich zu reissen. Dazu wird<br />
auf einer Weltkarte gespielt, die in verschiedene<br />
Territorien und Kontinente aufgeteilt<br />
ist. Je nach Anzahl der Territorien und vollständigen<br />
besetzten Kontinente bekommt<br />
man jede Runde neue Einheiten. Zusätzlich<br />
darf man eine Karte ziehen, sobald man in<br />
einer Runde mindestens einen erfolgreichen<br />
ANgriff durchführen konnte. Diese Karten<br />
lassen sich nach bestimmten Regeln ebenfalls<br />
in Einheiten umtauschen.<br />
Nur die Missionskarten wurden nicht mit<br />
beigelegt, die Spielziele wie „Befreien Sie<br />
Asien, Afrika und Südamerika“ für jeden<br />
Spieler getrennt und geheim festlegten.<br />
Die zweite Version dagegen verlegt das<br />
Spiel 2000 Jahre in die Zukunft. Viele Territorien<br />
wurden umbenannt (aus der iberischen<br />
Halbinsel wurde zum Beispiel das<br />
Königreich Andorra) und neu zusammengefasst.<br />
Zusätzlich wurden Unterwasserkolonien<br />
(New York ist eine davon, da<br />
scheinbar die Ostküste der USA überschwemmt<br />
wurde) und dogar Mondkolonien<br />
eingeführt.<br />
Weiterhin wurden Commander dem Spiel<br />
hinzugefügt, die besonders starke Einheiten<br />
repräsentieren. Sie können sich beispielsweise<br />
mit einem W8 statt einem W6 im<br />
Kampf beteiligen, machen die Besiedlung<br />
unter Wasser oder auf dem Mond möglich<br />
und erlauben es, besondere Aktionskarten<br />
zu ziehen. Ebenfalls neu sind die Energiechips,<br />
die man jede Runde erhält und mit<br />
denen man sowohl Commander als auch<br />
jene Aktionskarten kaufen kann.<br />
Die Aktionskarten sind ebenso wie die<br />
Commander in fünf Kategorien unterteilt:<br />
Water, Land, Lunar, Nuclear und Diplomat.<br />
Je nach Art erlauben sie unterschiedliche<br />
Aktionen wie zum Beispiel Armageddon<br />
(auf einer Nuclear Karte, die in zufällig<br />
bestimmten Territorien Einheiten vernichtet)<br />
oder Stealth MODs (auf verschiedenen<br />
Kartenarten, die es erlauben, einige zusätzliche<br />
Einheiten zu platzieren).<br />
Das Spiel findet nicht mehr bis zum bitteren<br />
Ende statt (wobei man auch dies als<br />
alternatives Ende spielen kann), sondern in<br />
fünf Runden. Wer am Ende dieser Zeit am<br />
meisten Territorien einnehmen konnte ist<br />
der Sieger des Spiels.<br />
Während die erste Version ganz stark<br />
glückabhängig ist und kaum taktische Züge<br />
zuläßt, spielt sich die zweite Version sehr<br />
viel taktischer. Dennoch ist bei beiden die<br />
Glückskomponente höher als bei vielen<br />
anderen Strategiespielen. Beim Spiel in der<br />
Zukunft hat man mehr Einheiten jede Runde<br />
zur Verfügung und das Geschehen auf dem<br />
Spielplan kann sich schlagartig ändern. Der<br />
Mond zum Beispiel ist recht leicht zu<br />
erobern, aber sehr schwer zu verteidigen.<br />
Dabei bringt er zwölf Einheiten pro Runde<br />
und stellt somit einen guten Rohstoffliferanten<br />
dar.<br />
Am Erscheinungsbild der Spiels gibt es<br />
nichts zu meckern: die Karten sind übersichtlich<br />
und leicht verständlich, die Plastikfiguren<br />
gut gearbeitet und der Spielplan in<br />
keinster Weise verwirrend, obwohl er sehr<br />
bunt wirkt. Das Zukunftsthema wurde konsequent<br />
und überaus gelungen umgesetzt.<br />
Die neue Version der Regeln macht aus<br />
einem Spiel, das immer wieder aus dem<br />
Schrank geholt wird und damit zwangsweise<br />
einen hohen Langzeitspielspaß bietet,<br />
ein noch besseres und interessanteres Spiel.<br />
Daher hat es sich die 5 Punkte unserer Meinung<br />
nach verdient.<br />
FAZIT:<br />
Wer das alte Risiko besitzt sollte sich den<br />
Kauf in Anbetracht des hohen Preises gut<br />
überlegen. Wer aber nichts gegen Risiko an<br />
sich hat und es sich eh zulegen wollte, der<br />
sollte das zusätzliche Geld investieren und<br />
sich zwei Spiele auf einmal kaufen!<br />
[tommy heinig]<br />
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