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Beispiel Bangladesch:<br />
Ländliche Zubringerstraßen<br />
Bestnote für ein Vorhaben, das<br />
den Zugang zu sozialen Dienstleistungen<br />
und Märkten verbessern<br />
sollte, indem es ländliche<br />
Zubringerstraßen ganzjährig befahrbar<br />
machte und Marktplätze<br />
ausbaute – das ist das Resultat<br />
der Ex-post-Evaluierung in Bangladesch.<br />
Die „sehr gute, deutlich<br />
über den Erwartungen liegende“<br />
Wirkung des Vorhabens ist das<br />
Ergebnis hoher Relevanz, erfolgreicher<br />
Implementierung und<br />
intensiver Nutzung: Wer Zugang<br />
hat zu Schulen, Krankenhäusern<br />
und Märkten, findet eher einen<br />
Weg aus der Armut.<br />
Bangladesch: Mit Straßenwartung und Baumpflege bauen sich besonders arme Frauen eine<br />
Existenz auf.<br />
Frauen profitieren überproportional<br />
Ergebnis: sehr gut – Note 1<br />
Jahr für Jahr wird Bangladesch überflutet.<br />
Seine niedrige Küstenlage, häufige Zyklone<br />
in der Bucht von Bengalen und zwei<br />
breite Ströme, die Wasser der Schneeschmelze<br />
aus dem Himalaya transportieren,<br />
machen das Land extrem anfällig für<br />
Überschwemmungen. Wichtige Zugangswege<br />
zu Märkten, Schulen und Krankenhäusern<br />
werden dadurch abgeschnitten.<br />
Um den ganzjährigen Zugang zu diesen<br />
sozialen Dienstleistungen und Märkten zu<br />
sichern, förderte das BMZ über Technische<br />
Zusammenarbeit (TZ) und FZ – in Kooperation<br />
mit der Asiatischen Entwicklungsbank<br />
– ein Projekt zur Verbesserung von<br />
ländlichen Zubringerstraßen und Märkten.<br />
Die deutsche TZ steuerte 6 und die FZ<br />
15 der insgesamt 81 Mio. EUR bei.<br />
Das Ergebnis ist beeindruckend: Innerhalb<br />
von drei Jahren stieg das Einkommen<br />
sozial benachteiligter Frauen und armer<br />
Haushalte <strong>nicht</strong> nur wie angestrebt um<br />
20 %, sondern um fast 50 %. Im Vergleich<br />
dazu sank das Einkommen einer Vergleichsgruppe<br />
ohne Förderung um 11 %.<br />
Von insgesamt 23 Mio. Menschen in der<br />
Projektregion profitierte fast die Hälfte<br />
direkt oder indirekt, darunter überproportional<br />
viele benachteiligte Bevölkerungsgruppen.<br />
Über die gesamte Lebensdauer<br />
des Vorhabens (20 Jahre) werden mit<br />
insgesamt 82.000 Beschäftigungsjahren<br />
(Schätzung) beträchtliche Beschäftigungseffekte<br />
erzielt.<br />
Insbesondere bedürftige Frauen haben<br />
von den arbeitsintensiven Maßnahmen<br />
profitiert. Angestellt in sogenannten<br />
Labour Contracting Societies, sind sie für<br />
die leichteren Arbeiten bei der Instandhaltung<br />
der Straßen zuständig und übernehmen<br />
die Pflege der Straßenränder<br />
und Böschungen sowie Schutz und Pflege<br />
der Baumpflanzungen. Ein an die Beschäftigung<br />
gekoppelter Sparplan – ein Teil<br />
der Gehälter wird angelegt – ermöglicht<br />
den Frauen nach drei bis fünf Jahren eine<br />
Existenzgründung, die etwa zwei Drittel<br />
dazu befähigt hat, ihren Lebensunterhalt<br />
selbstständig zu bestreiten.<br />
Eine gesamtwirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse<br />
nach Abschluss des Projekts<br />
weist eine Verzinsung der investierten<br />
Mittel von 38,1 % aus – weit höher als<br />
die bei Projektprüfung geschätzten 12 %.<br />
Dieses Ergebnis ist für ländliche Entwicklungsmaßnahmen<br />
sehr gut und übersteigt<br />
die ursprünglichen Erwartungen<br />
bei Weitem.<br />
16 | Teil 1: Ergebnisse 2011/2012