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Ausgabe 4/13 (pdf) - Cyty-Braunschweig

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<strong>Braunschweig</strong>er Journal 4<br />

<strong>Ausgabe</strong> 4/20<strong>13</strong><br />

19<strong>13</strong> - <strong>Braunschweig</strong><br />

zwischen Monarchie<br />

und Moderne<br />

Text: Dorothea Körting • Foto: Heidemarie Wilkes<br />

Mit einer Hochzeit fing es<br />

an!Am 24. Mai 19<strong>13</strong> heiratete<br />

Victoria Luise, die einzige<br />

Tochter Kaiser Wilhelm II,<br />

den Welfenprinzen Ernst<br />

August von Hannover, der danach<br />

den Herzogthron in den<br />

<strong>Braunschweig</strong>ischen Stammlanden<br />

bestieg.<br />

Das hundertjährige Jubiläum<br />

war für die Stadt <strong>Braunschweig</strong><br />

ein Anlass, 20<strong>13</strong> zum<br />

Themenjahr zu erklären. Zahlreiche<br />

Ausstellungen, Vorträge,<br />

Festlichkeiten und andere<br />

Veranstaltungen erinnern an<br />

den Wandel und die Veränderungen,<br />

die sich während des<br />

Jubiläumszeitraums in vielen<br />

Bereichen des Lebensumfelds<br />

der Menschen vollzogen<br />

haben: Geschichte, Kultur,<br />

Mode, Technik und andere.<br />

Als einer der ersten Veranstalter<br />

hatte das <strong>Braunschweig</strong>ische<br />

Landesmuseum am<br />

Burgplatz zur Eröffnung der<br />

Ausstellung Herrlich moderne<br />

Zeiten (26. Mai 20<strong>13</strong> bis<br />

9. März 2014) eingeladen.<br />

Während der festlichen<br />

Matinee wurden sachliche<br />

Informationen über Konzept<br />

und Exponate ergänzt durch<br />

Tango-Einlagen, der Modetanz<br />

der 20er Jahre.<br />

Prinz Heinrich von Hannover,<br />

ein Enkel des Jubelpaares, der<br />

sich <strong>Braunschweig</strong> sehr verbunden<br />

fühlt, beschloss mit<br />

locker und charmant vorgetragenen<br />

Anekdoten aus der<br />

Familiengeschichte und persönlichen<br />

Erinnerungen den<br />

festlichen Vormittag.<br />

Prinz Heinrich von Hannover bei der Eröffnung der Ausstellung<br />

„19<strong>13</strong> - Herrliche Zeiten“<br />

Heinrich Büssing, weit<br />

über <strong>Braunschweig</strong>s<br />

Grenzen hinaus bekannt<br />

Text: Friedrich Schaper • Foto: Archiv F. Schaper<br />

Ein Schmiedegeselle, hervorgegangen<br />

aus einer einklassigen<br />

Grundschule in Nordsteimke,<br />

wird Ehrendoktor<br />

und Ehrensenator der TH, angesehener<br />

Unternehmer und<br />

Ehrenbürger der Stadt – welch<br />

ein Weg. Von 1843 bis 1929<br />

wirkte dieser unermüdliche<br />

Konstrukteur.<br />

Dabei sah es anfangs gar nicht<br />

so gut aus. Die Gesellenwanderschaft<br />

endete nach 1 ½ Jahren<br />

aus Geldmangel in Basel.<br />

Nach vier Semestern an der<br />

TH als „Zuhörer“ ging er in<br />

das Konstruktionsbüro des<br />

späteren Eisenbahndirektors<br />

H. Clauß. Büssing meldete<br />

erste Patente an.<br />

Seine 1869 gegründete Velociped-Fabrik<br />

in der Wolfenbüttler<br />

Str. in <strong>Braunschweig</strong> endete<br />

mit Schulden. Das gleiche<br />

Schicksal drohte auch der<br />

ein Jahr später gegründeten<br />

Maschinenbauanstalt sowie<br />

der wenig später mit dem<br />

Geldgeber G. Ungnade gegründeten<br />

Firma für Eisenbahnsignale.<br />

Nach einer Begegnung mit<br />

dem <strong>Braunschweig</strong>er Kaufmannssohn<br />

Max Jüdel wurde<br />

1873 mit dessen Kapitalhilfe<br />

die Eisenbahnsignalbauanstalt<br />

Max Jüdel & Co. gegründet.<br />

Die Firma entwickelte sich<br />

trotz der Weltwirtschaftskrise<br />

nach Startproblemen erfolgreich.<br />

Büssing sorgte im Werk<br />

für die Konstruktion von<br />

Eisenbahntechnik. <strong>Braunschweig</strong><br />

besaß zwar seit 1845<br />

das imposante, von Carl Theodor<br />

Ottmer gebaute Bahnhofsgebäude,<br />

aber es fehlte an der<br />

Sicherheit im Eisenbahnnetz<br />

des <strong>Braunschweig</strong>er Landes.<br />

Büssing hatte einen Weichenhakenverschluss<br />

entwickelt,<br />

koppelte ihn nach einem englischen<br />

Patent mit der Stellvorrichtung<br />

der Signale. So<br />

entstand das „Kurbelstellwerk<br />

Jüdel“. Die sog. Signalabhängigkeit<br />

sorgte für Sicherheit.<br />

Unter Jüdels kaufmännischer<br />

Leitung florierte das Unternehmen<br />

ab 1886 auch an<br />

europäischen Märkten – 1000<br />

Stellwerke wurden verkauft.<br />

Es folgte die neue Bauart der<br />

Hebelstellwerke. Die Zusammenarbeit<br />

mit Siemens &<br />

Halske brachte einen weiteren<br />

Fortschritt: Der Einbau eines<br />

elektrischen Blockwerks, das<br />

die Zugfolge regelte. Diese<br />

Technik, vom Siemens-Ingenieur<br />

Carl Frischen entwickelt,<br />

war bereits seit Jahren<br />

erprobt. Nur wenigen ist heute<br />

bewusst, dass hier der Grundstein<br />

der Sicherungstechnik<br />

der mechanischen Stell-

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