Umwelt_und_Naturkindergarten_Maeder.pdf - Vorarlberg Online
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<strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Natur<br />
ERFAHREN – ERLEBEN – LERNEN – WOHLFÜHLEN<br />
mit offener Struktur<br />
Bildungskonzept
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
<strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Natur<br />
ERFAHREN – ERLEBEN – LERNEN – WOHLFÜHLEN<br />
mit offener Struktur<br />
Bildungskonzept<br />
des Gemeindekindergartens Mäder<br />
Erarbeitet von<br />
Kornelia Flatz, Karin Vogler<br />
(Konzeptleitung)<br />
Rosmarie Lamprecht, Kornelia Ender, Christine Pfattner, Silvia Seeber, Diana Rusch,<br />
Isolde Fussenegger, Sonia Gehrer<br />
<br />
2
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Sind sie älter geworden,<br />
gib ihnen Flügel.<br />
Solange die Kinder klein sind,<br />
gib ihnen Wurzeln.<br />
Unser Leitsatz:<br />
„Durch Erfahren, Erleben <strong>und</strong> Wohlfühlen lernen,<br />
die Natur <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> zu begreifen.“<br />
Liebe Eltern, Gemeinde <strong>und</strong> Interessierte!<br />
Wir möchten Ihnen mit dieser Konzeption<br />
einen Einblick in unsere pädagogische Arbeit<br />
geben <strong>und</strong> Ihnen allgemeine Informationen<br />
über unsere Einrichtung vermitteln.<br />
Das Konzept soll Ihnen <strong>und</strong> Ihrem Kind helfen,<br />
unsere Arbeit <strong>und</strong> die dahinter stehenden<br />
Gr<strong>und</strong>sätze zu verstehen <strong>und</strong> sie so weit als<br />
möglich zu unterstützen.<br />
Versetzen Sie sich beim Lesen des Folgenden<br />
bitte in Ihre eigene Kindheit <strong>und</strong> denken Sie<br />
daran, was Ihnen als Kind Freude <strong>und</strong> Spaß<br />
bereitet hat.<br />
Sicher möchten Sie Ihrem Kind auch eine<br />
unbeschwerte <strong>und</strong> glückliche Kindheit ermöglichen,<br />
damit es zu einem lebensbejahenden<br />
Menschen heranwachsen kann.<br />
Wir hoffen, dass Sie viel Freude am Lesen<br />
haben <strong>und</strong> unsere Arbeit besser verstehen<br />
lernen.<br />
Mit lieben Wünschen für Sie alle<br />
Ihr Kindergartenteam<br />
Erkläre mir<br />
<strong>und</strong> ich vergesse.<br />
Zeige mir<br />
<strong>und</strong> ich erinnere.<br />
In unserer "offenen" <strong>Umwelt</strong> des <strong>Naturkindergarten</strong><br />
haben wir die notwendigen Voraussetzungen<br />
für eine positive Entwicklung<br />
geschaffen, indem wir den Kindern vielfältige<br />
Spiel- <strong>und</strong> Bewegungsmöglichkeiten bieten.<br />
Lass es mich tun<br />
<strong>und</strong> ich begreife.<br />
Konfuzius<br />
<br />
3
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Vorwort:<br />
<br />
4
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Der offene <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Inhalt<br />
Vorwort des Kindergartenteams: 3<br />
Vorwort der Gemeinde: 4<br />
Inhalt 5<br />
Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> pädagogische Prinzipien: 7<br />
• Recht des Kindes 8<br />
• Gesellschaftliche <strong>und</strong> rechtliche Rahmenbedingungen in<br />
8<br />
Österreich<br />
• Pädagogische Prinzipien 8<br />
Kindergarten Mäder früher – heute 9<br />
Die Gesellschaftlichen Veränderungen 10<br />
Was bedeutet offener Kindergarten? 11<br />
1) Veränderte Sichtweise der Kinder 11<br />
2) Veränderte Rolle des Kindergartenpersonals 12<br />
3) Veränderte Angebotsstruktur 13<br />
a. Der Tag im offenen <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder 13<br />
• Impuls: 13<br />
• Angebot: 13<br />
• Stammgruppe: 14<br />
• Jausenstüble: 14<br />
• Regel <strong>und</strong> Grenzen im offenen Kindergarten 14<br />
b. Ganztagsbetreuung im <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder 14<br />
c. Schwerpunktnachmittage: 15<br />
• Projekte: 16<br />
Lirum Larum Löffelstiel<br />
Mäder drumherum<br />
Künstlertreff Kunterbunt<br />
Wo die Wilden Kerle wohnen<br />
4) Ein verändertes Raumkonzept Funktionsräume) 18<br />
• Großbaustelle 18<br />
• Kognitiver Bereich<br />
Erlebnisraum Montessori<br />
• Atelier 19<br />
• Stüble 19<br />
• In der Kindergartenexpositur 20<br />
5) Veränderte Zusammenarbeit mit der Gemeinde 20<br />
<strong>Umwelt</strong> im Offenen <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder 21<br />
1) Ökopsychologie 21<br />
2) <strong>Umwelt</strong>bildung 21<br />
<br />
5
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Schwerpunkt Natur 24<br />
1) Was ist Psychomotorik 24<br />
2) Das Leben <strong>und</strong> Lernen mit allen Sinnen in der Naturzone Mäder 25<br />
Unsere Elternarbeit 27<br />
1) Eltern – Kinder -<br />
27<br />
Kindergartenpädagogin<br />
2) Eltern – Kindergärtnerin 27<br />
3) Elternmitgestaltung,<br />
27<br />
Mitbestimmung <strong>und</strong> Mitarbeit.<br />
Das Spiel im offenen <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder 28<br />
• das freie Spiel 28<br />
• das gelenkte Spiel 28<br />
Beobachtung 30<br />
• Begriffsklärung:<br />
• Ziele der Entwicklungsbeobachtung sind:<br />
• Weitere Schritte:<br />
• Die Beobachtung konzentriert sich auf folgende Aspekte<br />
Qualitätssicherung im Kindergarten 31<br />
P Planung 31<br />
U Umsetzung 31<br />
M Monitoring 31<br />
E Evaluation 32<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> Fortbildung im Team 33<br />
1) Zeiten für Planung <strong>und</strong> Gespräch 33<br />
Brauchtumspflege <strong>und</strong> Feste<br />
Nachwort 35<br />
Literaturhinweise 36<br />
<br />
6
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Der offene <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Ein Lebens- <strong>und</strong> Erfahrungsraum zum Wohlfühlen für Kinder, Eltern, Mitarbeiter <strong>und</strong> Träger<br />
Allgemeine Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> pädagogische Prinzipien<br />
Wir treten ein für die Wertschätzung,<br />
Achtung <strong>und</strong> Würde des Kindes.<br />
Der Kindergarten ist eine sozialpädagogische<br />
Einrichtung <strong>und</strong> hat neben der Betreuungsaufgabe<br />
einen eigenständigen Erziehungs<strong>und</strong><br />
Bildungsauftrag als Elementarbereich des<br />
Bildungssystems. Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung<br />
des Kindes <strong>und</strong> die Beratung<br />
<strong>und</strong> Information der Erziehungsberechtigten<br />
sind von wesentlicher Bedeutung. Der Kindergarten<br />
ergänzt <strong>und</strong> unterstützt dadurch die<br />
Erziehung des Kindes in der Familie.<br />
Der Kindergarten hat seinen Erziehungs- <strong>und</strong><br />
Bildungsauftrag im ständigen Kontakt mit der<br />
Familie <strong>und</strong> anderen Erziehungsberechtigten<br />
durchzuführen <strong>und</strong> insbesondere<br />
erleben zu lassen <strong>und</strong> jedem einzelnen Kind<br />
die Möglichkeit zu geben, seine eigene<br />
soziale Rolle innerhalb der Gruppe zu<br />
erfahren, wobei ein partnerschaftliches,<br />
gewaltfreies <strong>und</strong> gleichberechtigtes Miteinander,<br />
insbesondere auch der Geschlechter<br />
untereinander, erlernt werden soll.<br />
o die Lebenssituation jedes Kindes zu<br />
berücksichtigen,<br />
o dem Kind zur größtmöglichen Selbstständigkeit<br />
<strong>und</strong> Eigenaktivität zu verhelfen,<br />
o seine Lernfreude anzuregen <strong>und</strong> zu<br />
stärken,<br />
o dem Kind zu ermöglichen, seine<br />
emotionalen Kräfte aufzubauen,<br />
o die schöpferischen Kräfte des Kindes unter<br />
Berücksichtigung seiner individuellen<br />
Neigungen <strong>und</strong> Begabungen zu fördern,<br />
o dem Kind Gr<strong>und</strong>wissen über seinen Körper<br />
zu vermitteln <strong>und</strong> seine körperliche<br />
Entwicklung zu fördern,<br />
o die Entfaltung der geistigen Fähigkeiten<br />
<strong>und</strong> der Interessen des Kindes zu<br />
unterstützen <strong>und</strong> ihm dabei durch ein<br />
breites Angebot von Erfahrungsmöglichkeiten<br />
elementare Kenntnisse der <strong>Umwelt</strong><br />
zu vermitteln.<br />
Die Integration behinderter Kinder soll<br />
besonders gefördert werden. Behinderte <strong>und</strong><br />
nicht behinderte Kinder sollen positive<br />
Wirkungsmöglichkeiten <strong>und</strong> Aufgaben innerhalb<br />
des Zusammenlebens erkennen <strong>und</strong><br />
altersgemäße demokratische Verhaltensweisen<br />
einüben können. Auch gegenüber<br />
anderen Kulturen <strong>und</strong> Weltanschauungen soll<br />
Verständnis entwickelt <strong>und</strong> Toleranz gefördert<br />
werden.<br />
Aus: Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder<br />
Der Kindergarten hat dabei die Aufgabe, das<br />
Kind unterschiedliche soziale Verhaltensweisen,<br />
Situationen <strong>und</strong> Probleme bewusst<br />
• Das Recht des Kindes<br />
<br />
7
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Die Bestimmungen der UNO-Konvention<br />
dienen im Wesentlichen dem Schutz von<br />
Kindern, der Bereitstellung von Ressourcen für<br />
Kinder <strong>und</strong> ihrer Partizipation an der Gesellschaft.<br />
Einige uns wichtige Gr<strong>und</strong>rechte der<br />
Kinder, auf die wir besonders Wert legen, sind<br />
folgende:<br />
Person<br />
Beziehung<br />
Lebensraum<br />
Soziale Sicherheit<br />
Freie Meinung<br />
Freizeit <strong>und</strong> Kultur<br />
Privatsphäre<br />
Information<br />
Schutz vor körperlicher <strong>und</strong><br />
geistiger Gewaltanwendung<br />
Kinder<br />
o sind aktive Lerner<br />
o lernen in sozialen Zusammenhängen<br />
o lernen durch spielerische Aktivität <strong>und</strong><br />
aktives Spiel<br />
o brauchen emotionale Sicherheit <strong>und</strong><br />
Zuwendung als Basis für kindliche<br />
Lernprozesse <strong>und</strong> die Entwicklung ihrer<br />
Selbst<br />
o lernen durch Teilhabe <strong>und</strong> Aushandlung<br />
o haben das Recht auf Anerkennung ihrer<br />
Individualität<br />
• Gesellschaftliche <strong>und</strong> rechtliche<br />
Rahmenbedingungen in Österreich:<br />
Der moderne Kindergarten kann nur<br />
erfolgreich geführt werden, wenn er sich am<br />
aktuellen gesellschaftlichen Geschehen<br />
orientiert, aber seine historischen Wurzeln nicht<br />
aus den Augen verliert.<br />
Der Kindergarten Mäder orientiert sich nach:<br />
o <strong>Vorarlberg</strong>er Kindergartengesetz<br />
o Österreichischer Bildungskonzept „Bildung<br />
<strong>und</strong> Erziehung im Kindergarten“ (C.<br />
Niederle)<br />
• Pädagogische Prinzipien<br />
Aus dem Zusammenhang der vorhergehenden<br />
Ausführungen ergeben sich<br />
wichtige Gr<strong>und</strong>sätze für die Gestaltung der<br />
pädagogischen Arbeit in unserem <strong>Umwelt</strong>kindergarten,<br />
die uns bei der Erstellung<br />
unseres Konzepts geleitet haben:<br />
Die Kindergartenpädagogin<br />
o ist Gestalterin einer anregenden Lern – <strong>und</strong><br />
Erfahrungsumwelt<br />
o Dialogpartnerin <strong>und</strong> Impulsgeberin<br />
o orientiert ihre Arbeit an der Lebenswelt <strong>und</strong><br />
dem Bedarf der Kinder <strong>und</strong> Eltern<br />
o ist geprüfte Fachperson in Fragen der<br />
Erziehung, Bildung <strong>und</strong> Förderung der<br />
Kinder<br />
Die Einrichtung<br />
o sichert allen Kindern – unabhängig von<br />
Geschlecht, Herkunft, <strong>und</strong> sozialem Status<br />
– Lern- <strong>und</strong> Entwicklungschancen<br />
o fördert durch Begegnungsangebote in der<br />
Natur selbstständiges Entdecken (Piaget),<br />
<strong>und</strong> eine wertschätzende, achtsame<br />
Beziehung zu Natur <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
<br />
8
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Kindergarten Mäder früher – heute<br />
1969 konnte durch die frei gewordenen Räume der<br />
ehemaligen Volksschule Mäder der passende<br />
Raum gef<strong>und</strong>en werden, um einen eingrüppigen<br />
Kindergarten mit der Kindergärtnerin Rosina Spalt zu<br />
eröffnen<br />
Schon 1970 wurde wegen der großen Nachfrage<br />
ein weiterer Raum zur Gruppenteilung zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Ein Jahr darauf finanzierte die Gemeinde Mäder<br />
Turn- <strong>und</strong> Spielgeräte für den Spielplatz.<br />
Von 1980 bis 1990 wurde der Kindergarten<br />
zweigruppig geführt <strong>und</strong> das Personal konstant auf<br />
2 Kindergärtnerinnen <strong>und</strong> eine Kindergartenhelferin<br />
aufgestockt.<br />
1990 wurde das aktuelle Kindergartengebäude<br />
mit 3 Gruppenräumen <strong>und</strong> diversen<br />
Nebenräumen durch Bürgermeister Hildebert<br />
Ender <strong>und</strong> Architekt Dipl. Ing. Klaus Pfeifer<br />
seiner Funktion übergeben.<br />
Aus Platzgründen installierte die Gemeinde<br />
1999 in der benachbarten Volksschule weitere<br />
Räumlichkeiten für eine vierte Kindergartengruppe.<br />
<br />
9
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Die gesellschaftlichen Veränderungen<br />
Wie lebten eigentlich die Kinder in der guten<br />
alten Zeit?<br />
Und wie lebten die Eltern? Welche<br />
Erziehungsziele wurden verfolgt?<br />
Diese <strong>und</strong> ähnliche Fragen stellt man sich,<br />
wenn man versucht, die veränderten<br />
Kindheiten von früher <strong>und</strong> heute zu verstehen.<br />
Kindheit am Anfang dieses Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
bedeutete Erziehung zu Gehorsam, Unterwürfigkeit<br />
<strong>und</strong> Patriotismus. Körperliche Gewalt<br />
<strong>und</strong> Misshandlungen gegen Kinder gehörten<br />
damals zu den alltäglichen Dingen des<br />
Lebens.<br />
Daran hat sich im Laufe der Zeit – GOTT SEI<br />
DANK – einiges geändert.<br />
dass wir in einer anderen Welt aufgewachsen<br />
sind.<br />
Wir sind offen für Veränderung.<br />
Ein großer Teil unserer Generation ist in so<br />
genannten intakten Familien aufgewachsen.<br />
Der Vater sorgte für den Lebensunterhalt <strong>und</strong><br />
die Mutter für den Haushalt. Am Vormittag<br />
waren die Kinder im Kindergarten <strong>und</strong> wurden<br />
von den netten Tanten versorgt. Dort lernten<br />
sie ein angemessenes Sozialverhalten, lustige<br />
Spiele <strong>und</strong> wurden mit gezielten Beschäftigungen<br />
auf die Schule vorbereitet. Nachmittags<br />
konnten sie mit den anderen Kindern des<br />
Wohnviertels draußen spielen.<br />
Heute finden sich neben der klassischen<br />
Familie noch viele andere Formen des<br />
Zusammenlebens. Die Zahl der allein<br />
erziehenden Mütter wird immer größer.<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
1996 1998 2000 2002 2004<br />
Alleinerzieher<br />
Ausländerkinder<br />
Statistik Kindergarten Mäder<br />
Traditionelle Werte wie Gehorsam, Verpflichtung,<br />
Ordnung <strong>und</strong> Unterordnung, religiöse<br />
<strong>und</strong> kirchliche Bindungen verlieren mehr <strong>und</strong><br />
mehr ihre Bedeutung.<br />
Blicken wir Eltern von heute einmal auf unsere<br />
Kindheit zurück (es ist immerhin schon ca. 30<br />
Jahre her), haben wir manchmal das Gefühl,<br />
<br />
10<br />
An ihre Stelle treten neue Werte wie<br />
Selbstständigkeit, Durchsetzungsfähigkeit,<br />
Lebensfreude <strong>und</strong> Konsum. Wir leben in einer<br />
Zeit, in der allgemein verbindliche Werte
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
schwammig geworden sind, <strong>und</strong> es wird<br />
immer schwieriger, den Kindern brauchbare<br />
Orientierungshilfen zu geben.<br />
Wie können wir unseren Kindern das Spielen<br />
mit anderen Kindern ermöglichen <strong>und</strong> sie<br />
gleichzeitig in ihren Stärken <strong>und</strong> Interessen<br />
fördern?<br />
Und wer schickt seine Kinder ohne schlechtes<br />
Gewissen alleine nach draußen zum Spielen<br />
<strong>und</strong> bevorzugt nicht wenigstens ab <strong>und</strong> zu das<br />
Stillsitzen der Kinder vor verschiedenen Medien<br />
wie Fernseher, Computer <strong>und</strong> Game Boy?<br />
Wir sind offen für<br />
eigenverantwortliches Handeln <strong>und</strong><br />
Tun des Kindes.<br />
An dieser Stelle merkt man, dass ein<br />
Kindergartenplatz schon lange nicht mehr nur<br />
für Kinder berufstätiger Eltern sehr wichtig ist.<br />
Der Kindergarten bietet den Kindern<br />
Entwicklungsmöglichkeiten, die man im<br />
privaten Rahmen nicht mehr schaffen kann.<br />
Außerhalb des Kindergartens sind viele Kinder<br />
in Vereinen oder organisierten Freizeitgruppen<br />
tätig. Doch wo bleibt dann die heute so<br />
wichtige FREIZEIT, die SPIELZEIT der Kinder?<br />
Wer sich die Zeit nimmt, über diese Thematik<br />
intensiv nachzudenken, wird feststellen, dass<br />
es gut ist, wenn sich der Kindergarten auf<br />
diese veränderte Kindheit einstellt <strong>und</strong> sich<br />
genauso weiterentwickelt wie unsere Kinder.<br />
Viele Veränderungen sind zu Beginn fremd,<br />
<strong>und</strong> Fremdes stößt oft auf Ablehnung.<br />
Wir, die Mitarbeiterinnen des Kindergartens,<br />
setzen uns dafür ein, dass auch „moderne<br />
Kindheiten" schöne Kindheiten sind.<br />
Was bedeutet offener Kindergarten?<br />
"Offener Kindergarten" ist ein zusammenfassender<br />
Begriff, der für viele Bereiche der<br />
pädagogischen Arbeit im Kindergarten steht.<br />
Insofern ist dies nicht mit einem Satz zu<br />
beantworten. "Offene Arbeit" verwirklicht sich in<br />
allen Bereichen der Begleitung der Kinder.<br />
können <strong>und</strong> ungestört in einer entspannten<br />
<strong>und</strong> ruhigen Atmosphäre spielen <strong>und</strong> lernen.<br />
Sichtweisen der offenen Kindergartenarbeit:<br />
Durch die größeren Entfaltungsmöglichkeiten<br />
erfahren die Kinder eine Bereicherung ihres<br />
Umfeldes <strong>und</strong> werden offener für Neues <strong>und</strong><br />
Anderes.<br />
Offenheit bedeutet vor allem offen sein für<br />
die Bedürfnisse der Kinder, ihre Wünsche, ihre<br />
Entwicklungsstufen, ihre Entfaltungswünsche.<br />
Sie bieten uns allen einen Lebens- <strong>und</strong><br />
Erfahrungsraum, um sich wohl zu fühlen.<br />
Unsere verschiedenen Erlebnisbereiche führen<br />
dazu, dass die Kinder mit viel Eigenständigkeit<br />
ihre Ich-, Wir- <strong>und</strong> Sachkompetenz entwickeln<br />
<br />
11<br />
1. Veränderte Sichtweise der Kinder<br />
Hier möchten wir wichtige Gedanken <strong>und</strong><br />
Sichtweisen großer Pädagogen einfließen<br />
lassen. So sprachen diese Reformer von einer<br />
„Pädagogik vom Kinde aus“.<br />
Wir lösen uns von der Vorstellung, das Kind<br />
zum Objekt erzieherischen Handelns zu<br />
machen <strong>und</strong> wollen keine Akteure für die<br />
Entwicklung des Kindes sein.
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Jean Piaget (1896 – 1980)<br />
Nach Jean Piaget ist<br />
Entwicklung ein konstruktiver,<br />
spontaner <strong>und</strong><br />
selbstgerichteter Vorgang,<br />
den der Mensch<br />
eigenverantwortlich gestaltet<br />
<strong>und</strong> steuert. So ist<br />
das Kind „Akteur seiner<br />
Entwicklung“. Er fordert<br />
nicht, dass Kinder alles<br />
tun können, was sie wollen, verlangt aber,<br />
dass sie das wollen, was sie tun.<br />
Maria Montessori (1870 – 1952)<br />
„Das Kind ist Baumeister<br />
des Menschen“. Nach<br />
Maria Montessori formen<br />
nicht Erwachsene das<br />
Kind, sondern das Kind<br />
entwickelt sich von<br />
Geburt an nach seinem<br />
inneren Bauplan. Kinder<br />
müssen ihre Tätigkeit frei wählen können, ihren<br />
Spielpartner, ihr Tempo sowie die Dauer der<br />
Beschäftigung selbst bestimmen <strong>und</strong> außerdem<br />
in ihrer <strong>Umwelt</strong> Materialien vorfinden, mit<br />
denen sie sich selbstständig handelnd auseinander<br />
setzen können.<br />
Margarete Schörl (1912 – 1991)<br />
Nach Margarete Schörl ist<br />
dem Kleinkind sein Tun<br />
wichtiger als das Ziel<br />
seines Tuns. Darum sollen<br />
Kinder immer neu mit<br />
Spielraum, Spielbedingungen<br />
<strong>und</strong> Spielideen<br />
experimentieren können<br />
<strong>und</strong> nicht mit Spielzeug<br />
abgefertigt <strong>und</strong> beschäftigt werden.<br />
Schörl weist vielfach auf die Spontanaktivität<br />
des Kindes hin <strong>und</strong> sagt: „Kein Erzieher oder<br />
Lehrer kann Spontanaktivität im Kind ersetzen.“<br />
Jedoch können viele Verbote, Gebote,<br />
Anleitungen <strong>und</strong> Einstellungen Spontanaktivität<br />
verhindern.<br />
Janusz Korczak (1878 – 1942)<br />
Korczak lag es fern<br />
ein pädagogisches<br />
System aufzubauen.<br />
Vielmehr<br />
suchte er nach<br />
dem Wesentlichen<br />
in einer Situation –<br />
<strong>und</strong> versuchte den Menschen in seiner<br />
Einmaligkeit zu entdecken <strong>und</strong> zu<br />
beschreiben. Für ihn war der oberste<br />
Gr<strong>und</strong>satz die uneingeschränkte Liebe zum<br />
Kind <strong>und</strong> die Achtung der kindlichen<br />
Persönlichkeit.<br />
Er sagt: „Wir sollten Achtung haben vor der<br />
gegenwärtigen St<strong>und</strong>e, vor dem heutigen<br />
Tag. Wie soll das Kind imstande sein, morgen<br />
zu leben, wenn wir ihm heute nicht gestatten,<br />
ein vertrauensvolles, bewusstes Leben zu<br />
führen?“<br />
Wir sind offen für zeitgerechte<br />
pädagogische Ansätze.<br />
2. Veränderte Rolle des Kindergartenpersonals<br />
Entsprechend dem veränderten Bild vom Kind<br />
stellt Beobachten den Gr<strong>und</strong>stein der Arbeit<br />
im Kindergarten dar: Aufgabe der Pädagogin<br />
ist es, Kinder in ihren Tätigkeiten <strong>und</strong> Handlungen<br />
intensiv <strong>und</strong> gezielt zu beobachten<br />
<strong>und</strong> dies zu dokumentieren. Im Gespräch mit<br />
Kolleginnen werden Beobachtungsergebnisse<br />
<strong>und</strong> Handlungsmöglichkeiten diskutiert, reflektiert<br />
sowie für weitere methodisch-didaktische<br />
Planungsschritte verwertet.<br />
Die Kindergartenpädagogin ist Fachperson für<br />
die verschiedensten Aspekte der Begleitung<br />
von Kindern <strong>und</strong> Eltern .<br />
Zu ihrem Aufgabenfeld gehören weiters die<br />
Kooperation mit dem Träger, die Vernetzung<br />
mit der Gemeinde sowie institutionsübergreifendes<br />
Arbeiten.<br />
<br />
12
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
3. Veränderte Angebotsstruktur<br />
a. Der Tag im offenen <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
7.30 – 8.30 Ankommen <strong>und</strong> Freispiel<br />
8.30 – 9.00 Morgenkreis in der Stammgruppe<br />
9.00 – 11.00 Freispiel mit Impulsen <strong>und</strong><br />
Angeboten.<br />
11.00 – 11.30 Ausklang <strong>und</strong> Abschied<br />
• Impuls:<br />
Das spontane Aufgreifen <strong>und</strong> Verfestigen von<br />
aktuellen Bedürfnissen der Kinder.<br />
Beispiel:<br />
Ein Kind erzählt vom jungen H<strong>und</strong> zu Hause<br />
<strong>und</strong> spielt dieses Tier nach. Das Interesse<br />
dieses Kindes, aber auch seiner Fre<strong>und</strong>e, wird<br />
durch aktive Unterstützung der Kindergärtnerin<br />
begleitet (H<strong>und</strong>eleine, H<strong>und</strong>egeschichte,<br />
H<strong>und</strong>ebesuch, H<strong>und</strong>ebuch ...)<br />
Wir machen Angebote, weil wir uns an den<br />
Interessen <strong>und</strong> Bedürfnissen unserer Kinder<br />
orientieren, . Die Kinder kommen mit Fragen<br />
<strong>und</strong> Anliegen <strong>und</strong> signalisieren uns in vielen<br />
Dingen, dass sie unsere Unterstützung <strong>und</strong><br />
Anleitung wollen. Sie fordern uns dazu heraus,<br />
ihnen unsere Erfahrungen, unser Wissen,<br />
unseren Sachverstand, aber vor allem unser<br />
Verständnis für ihr Lernen über Spiel <strong>und</strong><br />
Bewegung zur Verfügung zu stellen.. Kinder<br />
haben Wissenshunger, sie wollen Sachinformationen<br />
über Dinge, die sie interessieren <strong>und</strong><br />
beschäftigen. Dies alles bieten wir in der Zeit<br />
des "Angebotes".<br />
Wir sind offen für aktive <strong>und</strong> eigene<br />
Entscheidungen des Kindes.<br />
Bei jeder Planung von Angeboten sind vor<br />
allem die Interessen <strong>und</strong> Bedürfnisse der<br />
Kinder zu berücksichtigen:<br />
o Kinder zu lassen <strong>und</strong> Kinder zu fordern,<br />
o Leistungsverhalten wachsen zu lassen im<br />
Spiel <strong>und</strong> Leistungsverhalten anzuregen<br />
<strong>und</strong> zu steigern im gezieltem Tun,<br />
o Kinder selbstbestimmt handeln zu lassen<br />
<strong>und</strong> über Angebote <strong>und</strong> Projekte neues<br />
Lernen anzuregen <strong>und</strong> herauszufordern,<br />
o Kinder ihr Akteur-Sein zu ermöglichen <strong>und</strong><br />
als Erwachsene selbst Akteure sein wollen.<br />
• Angebot:<br />
Zunächst betrachten wir den Lebensraum<br />
Kindergarten mit all seinen Möglichkeiten als<br />
Angebot an die Kinder. Wir haben unseren<br />
Kindergarten so gestaltet, dass die Kinder zum<br />
selbstbestimmten Tun herausgefordert werden.<br />
Wir Mitarbeiterinnen wollen keine<br />
"Animateure" sein, sondern engagierte Begleiterinnen,<br />
die so wenig wie möglich eingreifen,<br />
damit sich wirklich selbstständiges Handeln<br />
<strong>und</strong> Spielen entwickeln kann.<br />
Wenn offen mit den Kindern geplant wird <strong>und</strong><br />
sie selbsttätig forschen, ausprobieren <strong>und</strong><br />
organisieren können, ist jedes Angebot für<br />
Kinder interessant. Kinder haben Hunger auf<br />
neue Erfahrungen <strong>und</strong> spannende Erlebnisse.<br />
Wenn Angebote durch situativen Bezug mit<br />
den Kindern geplant werden, sind diese<br />
motiviert <strong>und</strong> haben Lust <strong>und</strong> Freude am<br />
gemeinsamen Tun.<br />
Dabei halten wir an einem Gr<strong>und</strong>prinzip fest:<br />
nicht für die Kinder handeln, sondern mit<br />
ihnen planen <strong>und</strong> sich gemeinsam auf den<br />
Weg machen ins "Abenteuer Leben".<br />
Es gibt Themen in unserem Kindergarten, die<br />
immer wieder vorkommen:<br />
<br />
13
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Beobachtungen in Natur <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>, jahreszeitliches<br />
Brauchtum, Waldwochen, Schulprojekt:<br />
Kinder auf die neue Situation Schule<br />
vorbereiten, Berufe kennen lernen, Kennenlernen<br />
fremder Kulturen, mit der Natur im<br />
Einklang leben, genügsam sein <strong>und</strong> Verantwortung<br />
für die <strong>Umwelt</strong> tragen, Tiere.<br />
• Stammgruppe:<br />
In unserem Kindergarten sind die Kinder vier<br />
Stammgruppen zugeordnet.<br />
Uns Mitarbeiterinnen ist es wichtig, dass Kinder<br />
<strong>und</strong> Eltern sich einer Gruppe zugehörig fühlen,<br />
um sich bei uns besser orientieren zu können.<br />
Es erleichtert Kindern <strong>und</strong> Eltern den Einstieg in<br />
unseren Kindergarten, wenn sie wissen, dass<br />
sie sich mit ihren Fragen, ihren Sorgen <strong>und</strong><br />
Nöten an eine feste Bezugsperson wenden<br />
können. Ohne Stammgruppen könnten wir uns<br />
unsere so praktizierte offene Arbeit nicht<br />
vorstellen.<br />
Das tägliche Ritual des Morgenkreises in der<br />
Stammgruppe gibt den Kindern eine größere<br />
Sicherheit, auch erfahren sie den<br />
Zusammenhalt <strong>und</strong> die Gemeinschaft einer<br />
Gruppe.<br />
• Jausenstüble:<br />
Das Jausenkonzept wird mit den Eltern<br />
gemeinsam erarbeitet, es wird unsererseits an<br />
ein Jausenbuffett mit den Schwerpunkten:<br />
Ges<strong>und</strong>e Ernährung, Abfallvermeidung <strong>und</strong><br />
Fairer Handel gedacht.<br />
• Regeln <strong>und</strong> Grenzen im offenen<br />
Kindergarten:<br />
So wie es in unserem Kindergarten einen<br />
großen Freiraum für die individuelle<br />
Gestaltung des Tagesablaufes gibt, muss es<br />
auch Regeln <strong>und</strong> Grenzen geben, an die sich<br />
alle Beteiligten verbindlich halten müssen. Sie<br />
geben allen einen festen <strong>und</strong> verlässlichen<br />
Rahmen für den Alltag. Dabei ist es uns<br />
wichtig, dass es nicht zu viele Regeln gibt, die<br />
in ihrer Einhaltung <strong>und</strong>urchschaubar werden,<br />
sondern möglichst wenige, klare <strong>und</strong> für<br />
Kinder nachvollziehbare Regeln. Die Folgen<br />
einer Regelverletzung müssen den Kindern<br />
bekannt sein. Darüber hinaus gibt es, je nach<br />
Situation – die Kinder fragen uns – flexible<br />
Absprachen zwischen ihnen <strong>und</strong> uns.<br />
Unsere offene Atmosphäre trägt dazu bei,<br />
dass wir Absprachen treffen, die wir nicht<br />
kontrollieren müssen. Hier ist die Basis für unser<br />
Vertrauen zu unseren Kindern. Wir haben den<br />
Eindruck, die Kinder spüren, dass wir ihre<br />
Interessen ernst nehmen <strong>und</strong> diesen auch<br />
nachgehen. Unser Anliegen die Regeln einzuhalten<br />
ist die Basis gegenseitiger Achtung <strong>und</strong><br />
Gleichberechtigung der Bedürfnisse aller.<br />
Beispiel: Wenn sich ein Kind für ein Angebot<br />
entscheidet, bleibt es dabei (begrenzte<br />
Kinderzahlen im Funktionsräumen ...).<br />
Regeln sind dazu da, die<br />
Umgebung entspannt zu<br />
halten – nicht um über ein<br />
Kind zu bestimmen, was es<br />
tun soll.<br />
b. Ganztagsbetreuung im <strong>Umwelt</strong><strong>und</strong><br />
<strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
7.00 – 8.30 Ankommen, frühstücken,<br />
freies Spiel<br />
8.30 – 9.00 Morgenkreis in der<br />
Stammgruppe<br />
9.00 – 11.30 Freies Spiel <strong>und</strong> Angebot im<br />
offenen Kindergarten<br />
11.30 – 13.30 Mittagstisch<br />
13.30 – 15.30 Schwerpunktnachmittag im<br />
offenen Kindergarten (außer<br />
Mittwoch)<br />
15.30 – 17.30 Nachmittagsbetreuung<br />
<br />
14
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Für die meisten Eltern ist eine zuverlässige<br />
Kinderbetreuung der entscheidende Punkt,<br />
Familie <strong>und</strong> Beruf in Einklang zu bringen.<br />
Qualitativ gute <strong>und</strong> leicht erreichbare<br />
Einrichtungen für Kindergartenkinder sind ein<br />
wichtiger Beitrag seitens der Gemeinde, die<br />
vielfältigen Lebensformen von Kindern <strong>und</strong><br />
Eltern zu stützen <strong>und</strong> zu entlasten.<br />
Unsere Ganztagsgruppe soll eine<br />
Wohlfühloase für Kind <strong>und</strong> Eltern sein.<br />
Nach getaner Kindergartenarbeit kommen die<br />
Kinder in die Wohlfühloase zurück, um<br />
gemeinsam Mittag zu essen, sich vom<br />
Morgen auszuruhen oder/ <strong>und</strong> im kleinen<br />
Rahmen zu spielen.<br />
Schwerpunktnachmittage im offenen Kindergarten<br />
13.30 Uhr bis 15.30 Uhr<br />
Auch die Kinder der Ganztagsgruppe<br />
besuchen ihre ausgewählten Projektnachmittage.<br />
Glück ist, das zu mögen,<br />
was man muss<br />
<strong>und</strong> das zu dürfen,<br />
was man mag.<br />
Henry Ford<br />
Nachmittagsbetreuung von 15.30 Uhr bis<br />
17.30 Uhr<br />
Dei Kinder, die die verlängerten Öffnungszeiten<br />
am Nachmittag in Anspruch nehmen,<br />
kommen wieder in die Stammgruppe zurück<br />
<strong>und</strong> lassen den Tag mit freiem Spiel <strong>und</strong><br />
mitgebrachter Jause ausklingen, um denn<br />
flexibel von den Eltern abgeholt zu werden.<br />
c. Schwerpunktnachmittage<br />
Wir sind offen für familienfre<strong>und</strong>liche<br />
◊ Zeitlicher Ablauf:<br />
Atmosphäre<br />
Willkommensphase von 7.00 Uhr bis 8.30 Uhr<br />
Während dieser Zeit kann das Kind nach<br />
seinen Bedürfnissen mit dem Spiel in verschiedenen<br />
Spielbereichen beginnen, sein<br />
mitgebrachtes Frühstück essen oder sich noch<br />
für eine Weile in der Schlummerwolke zurückziehen,<br />
um dann gemeinsam mit seinen<br />
Spielkameraden nach dem gemeinsamen<br />
Morgenkreis in der Stammgruppe um 9.00 Uhr<br />
in den offenen Kindergarten zu gehen.<br />
Montag 13.30 – 15.30 Lirum Larum<br />
Löffelstiel<br />
(Sprache)<br />
Dienstag 13.30 – 15.30 Mäder<br />
Drumherum<br />
(Natur- <strong>und</strong><br />
Sachbegegnung)<br />
Mittwoch 13.30 – 18.00 Reflexion,<br />
Planung<br />
Vorbereitung<br />
Donnerstag 13.30 – 15.30 Künstlertreff<br />
Kunterbunt<br />
(Kreativität <strong>und</strong><br />
Fantasie)<br />
Freitag 13.30 – 15.30 Wo die wilden<br />
Kerle wohnen<br />
(Sport <strong>und</strong> Natur)<br />
Mittagsbetreuung von 11.30 Uhr flexibel bis<br />
13.30 Uhr<br />
<br />
15<br />
Dreimal jährlich besteht die Möglichkeit, die<br />
Kinder für einen oder mehrere Schwerpunkt-
nachmittage <strong>und</strong> deren Projekte anzumelden.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Personalsituation ist die Teilnehmerzahl<br />
pro Nachmittag auf 45 Kinder<br />
begrenzt.<br />
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
motiviert <strong>und</strong> steigen aktiv <strong>und</strong> begeistert in<br />
das Projekt ein.<br />
Lirum Larum Löffelstiel<br />
• Projekte:<br />
Projekte sind für uns Vorhaben, die aus einer<br />
ganzen Reihe unterschiedlicher Aktivitäten <strong>und</strong><br />
Angebote zu einem Thema entstehen. Es sind<br />
Themen, die über einen längeren Zeitraum für<br />
die Kinder angeboten werden. Sie müssen<br />
aber nicht immer von allen Mitarbeiterinnen<br />
durchgeführt <strong>und</strong> für alle Kinder unseres<br />
Kindergartens geplant <strong>und</strong> aktuell sein. Z. B.<br />
hat jede Mitarbeiterin in speziellen Bereichen<br />
ihre eigenen Fähigkeiten <strong>und</strong> Neigungen, die<br />
sie entsprechend einsetzt; somit haben wir<br />
eine große Spannweite an Schwerpunkten.<br />
Durch das Arbeiten in Projekten bieten wir den<br />
Kindern vielfältige Möglichkeiten der Beteiligung.<br />
Projekte sind inhaltlich anspruchsvoll<br />
gestaltet <strong>und</strong> sprechen die Lust am Lernen<br />
<strong>und</strong> den Erlebnishunger der Kinder besonders<br />
an. Diese Form der Arbeit gibt uns die<br />
Möglichkeit, neben alltäglichen Angeboten<br />
andere Elemente in die Praxis aufzunehmen<br />
<strong>und</strong> für neue Erlebnisse der Kinder <strong>und</strong> der<br />
Erwachsenen innerhalb <strong>und</strong> außerhalb des<br />
Kindergartens zu sorgen. Wir<br />
Kindergärtnerinnen sind Begleiterinnen <strong>und</strong><br />
begeben uns im Projekt mit den Kindern auf<br />
den Weg des Forschens <strong>und</strong> gewinnen immer<br />
wieder neue Erkenntnisse.<br />
Durch die Projekte spüren die Kinder eine noch<br />
größere “Lust auf die Welt”, als wir sie ihnen in<br />
unserer alltäglichen Arbeit im Kindergarten<br />
schon bieten, denn Projekte bieten uns <strong>und</strong><br />
den Kindern eine Erweiterung unseres<br />
Handlungsspielraumes <strong>und</strong> somit neue Spiel<strong>und</strong><br />
Lernmöglichkeiten auch außerhalb des<br />
Kindergartengeländes.<br />
Bei dem Projektthema “Schule” sind die Kinder<br />
beteiligt, die im folgenden Jahr die Schule<br />
besuchen werden.<br />
Kinder wollen groß werden, alles selbst ausprobieren<br />
<strong>und</strong> machen, sie wollen ihr Können<br />
erweitern <strong>und</strong> haben in den Projekten die<br />
Möglichkeit zur Mitgestaltung <strong>und</strong> aktiver<br />
Mitwirkung. Haben Projektthemen einen<br />
situativen Bezug, sind Kinder besonders<br />
<br />
16<br />
Sprache ist viel mehr als das, was mit dem<br />
M<strong>und</strong> geschieht. Sprache ist der Zugang zur<br />
Welt. Alle Sinne müssen bei der Aufnahme,<br />
der Verarbeitung <strong>und</strong> der Produktion der<br />
Sprache integriert werden.<br />
Blaues Blaubeerenmus<br />
bleibt blau,<br />
wenn blaues<br />
Blaubeerenmus<br />
blau bleibt.<br />
In jeder Kindergruppe in Mäder gibt es Kinder<br />
mit Sprachverzögerungen <strong>und</strong> Auffälligkeiten.<br />
Für einige Kinder ist Deutsch die Zweitsprache.<br />
Für andere ist eine zweite Sprache ( Englisch,<br />
Spanisch ...) von großem Interesse.<br />
Im offenen <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong><br />
Mäder unterstützen wir die integrative Sprachförderung.<br />
Beispiele:<br />
o „Das kommt mir aber spanisch vor“:<br />
Lateinamerikanische Kulturvermittlung mit<br />
Spracherlebnissen.<br />
o „Blaues Blaubeerenmus“: Sprachförderung<br />
mit allen Sinnen – schmecken, schlecken,<br />
strecken, lecken.<br />
Mäder drumherum<br />
In der Natur eignen sich Kinder gr<strong>und</strong>legende<br />
Kompetenzen an, die sie für die ganzheitliche<br />
Entwicklung brauchen. Durch den Erlebnisraum<br />
Mäder erfährt das Kind eine intensive
Auseinandersetzung <strong>und</strong> entdeckt seinen<br />
ureigenen Forscherdrang.<br />
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Künstlertreff Kunterbunt<br />
Um kreativ zu sein,<br />
muss man<br />
manchmal<br />
aus der Reihe<br />
tanzen.<br />
Kreativität <strong>und</strong> Phantasie spielen eine wichtige<br />
Gr<strong>und</strong>lage für jedes spätere Lernen.<br />
In seinem Tun liegt eine Vielfalt von sozialem<br />
<strong>und</strong> emotionalem Potenzial, das sich durch<br />
wertschätzende Begleitung der Erwachsenen<br />
entwickeln <strong>und</strong> heranreifen kann.<br />
In ihrem <strong>Umwelt</strong>erleben sind die Kinder aktive<br />
<strong>und</strong> verantwortungsvolle Mitgestalter der<br />
Gemeinde.<br />
Beispiel:<br />
o E5 zu Gast im Kindergarten (Energieprojekt)<br />
o Karlchen Schlaufuchs ( Schulprojekt)<br />
o Übrm Kumma flügand Breama (ich<br />
schütze, was ich liebe)<br />
Kinder<br />
kennen weder<br />
Vergangenheit<br />
noch Zukunft.<br />
Und – was uns<br />
Erwachsenen<br />
kaum passiert –<br />
sie genießen<br />
die Gegenwart.<br />
Jean Bruyere<br />
<br />
17<br />
Beispiele<br />
o Tausendsassa H<strong>und</strong>ertwasser<br />
o Galaxie Fantasie<br />
Wo die Wilden Kerle wohnen<br />
Durch Bewegung entsteht Körperbewusstsein.<br />
Das Selbstvertrauen wird gestärkt, Abwehrkräfte<br />
werden mobilisiert. Bewegung wirkt sich<br />
positiv auf den gesamten Bewegungsapparat<br />
aus. Wir trauen uns zu jeder Jahreszeit <strong>und</strong> bei<br />
jeder Witterung hinaus.<br />
Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur<br />
schlechte Kleidung.<br />
Beispiele;<br />
Aufgepasst, rasende Racker (Rollerskaten,<br />
Scooter fahren, Landhockey, Seifenkisten ...)
Im Wald, da sind die Räuber (Waldabenteuer)<br />
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
lange es möchte <strong>und</strong> daran interessiert ist.<br />
Abschließend wird alles wieder ordentlich auf<br />
4. Ein verändertes Raumkonzept<br />
(Funktionsräume)<br />
dem anstammten Platz im Regal eingeräumt.<br />
Wir Erzieherinnen geben auf Wunsch eine<br />
Einführung, ebenso gut kann auch ein älteres<br />
Kind einem jüngeren helfen, oder ein Kind auf<br />
Gr<strong>und</strong> seiner Beobachtung selbständig damit<br />
arbeiten.<br />
Der offene Kindergarten ist das unausgesprochene<br />
Angebot: „Komm, geh aus dir heraus,<br />
wage etwas hier ist Spielraum, er gehört dir,<br />
fülle ihn aus!“<br />
(Gerhard Huber u.a., „Psychomotorik in Theorie<br />
<strong>und</strong> Pädagogik“, Dortm<strong>und</strong> 1990, S.174)<br />
Im <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
bieten wir den Kindern <strong>und</strong> Eltern die<br />
Möglichkeit einer Ganztagesbetreuung an, die<br />
in das Konzept des offenen Kindergartens<br />
integriert ist. Der Stammkindergarten ist in<br />
verschiedene Erlebnisräume ( Funktionsräume)<br />
eingeteilt.<br />
• Großbaustelle<br />
Die Kinder können mit unterschiedlichem<br />
Konstruktionsmaterial ideenreich, großflächig<br />
bauen <strong>und</strong> haben die Möglichkeit, ihr Spiel<br />
über St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Tage fortzuführen.<br />
Holzbausteine, Natursteine, Rindenstücke.<br />
• Kognitiver Bereich<br />
Erlebnisraum Montessori<br />
In diesem Bereich sind uns die fünf Sinne<br />
besonders wichtig. Im alltäglichen Leben<br />
werden sie unbewusst angeregt <strong>und</strong> wir<br />
versuchen dies durch gezielten Angebote zu<br />
unterstützen, z. B. durch Kimspiele.<br />
Die Montessori-Materialien liegen in offenen<br />
Regalen nach ihrem Bereich sortiert für die<br />
Kinder immer griffbereit zur Verfügung. Es<br />
herrscht das Prinzip der Einmaligkeit: Alles ist<br />
nur einmal vorhanden. Wird es aus dem Regal<br />
geholt, kann das Kind damit umgehen, so<br />
<br />
18<br />
Die Übungen des täglichen Lebens<br />
Hier können Kinder schütten <strong>und</strong> löffeln,<br />
nähen <strong>und</strong> kochen, putzen <strong>und</strong> waschen,<br />
Schuhe putzen, eine Kerze anzünden,<br />
Knöpfe schließen <strong>und</strong> öffnen, Dinge nachempfinden<br />
<strong>und</strong> vor allem praktisch erlernen,<br />
was wir Erwachsene spielend <strong>und</strong> nebenher<br />
erledigen. Denn jedes Kind will lernen, strebt<br />
nach Selbständigkeit <strong>und</strong> möchte wie der<br />
Erwachsene sein. Montessori erwählte aus<br />
ihrer Beobachtung der Kinder den Spruch:<br />
„Hilf mir es selbst zu tun“.<br />
Es ist genau so wie bei mir<br />
zu Hause. Ich könnte mir<br />
auch nicht vorstellen,<br />
Küche, Büro, Wohnzimmer,<br />
Schlafzimmer usw. in<br />
einem Raum zu haben.<br />
Die Sinnesmaterialien<br />
Alle Sinne werden einzeln angesprochen <strong>und</strong><br />
durch spezielle Materialien differenziert geschult,<br />
als Beispiel nenne ich die Farbtäfelchen.<br />
Hier lernt das Kind Farben kennen <strong>und</strong><br />
benennen, zu assoziieren, Abstufungen zu<br />
unterscheiden usw. Es lernt sogar in einem<br />
Sprachspiel alle Steigerungsformen der
Benennung kennen. Es lernt spielerisch<br />
anhand von „rosa Turm“, den „roten Stangen“,<br />
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
ergänzt oder unter einem anderen<br />
Themenaspekt eingerichtet.<br />
der „braunen Treppe“, den Einsatzzylindern zu<br />
ordnen, zu klassifizieren, zu differenzieren <strong>und</strong><br />
zu kontrastieren. Dazu gehört auch der<br />
Umgang mit Oberflächenbeschaffenheiten,<br />
Geräuschen, Geschmacks- <strong>und</strong> Geruchsrichtungen.<br />
Denn nichts ist im Geiste, was<br />
vorher nicht in den Sinnen war.<br />
Mathematikmaterialien<br />
Vom konkreten Material bis hin zu theoretischen<br />
Rechenoperationen <strong>und</strong> dem<br />
Eintragen in kleine Rechenheftchen ist alles<br />
möglich. Es kann bis 1000 gezählt <strong>und</strong> Perlen<br />
entsprechend der Pfeile zugeordnet werden,<br />
es wird wild addiert, multipliziert, dividiert <strong>und</strong><br />
subtrahiert, es kann das Einmaleins ausgelegt<br />
<strong>und</strong> das H<strong>und</strong>erterbrett gefüllt werden. Zahlen<br />
werden nachgespürt <strong>und</strong> ausgemalt. Freude<br />
an Zahlen <strong>und</strong> Riesensummen ist spürbar.<br />
Die kosmischen Materialien<br />
Die Welt ist riesengroß <strong>und</strong> bunt. Deshalb gibt<br />
es Experimente <strong>und</strong> viele Möglichkeiten zu<br />
testen. Aber auch: Warum gibt es Tag <strong>und</strong><br />
Nacht. Welches Tier lebt in Südamerika,<br />
welche Spuren hinterlässt ein Hase im<br />
Schnee? Wie funktioniert ein Vulkan? Die<br />
Jahreszeiten im Wechsel. Wie sieht die Blüte<br />
vom innen aus <strong>und</strong> welche Blattformen gibt<br />
es?<br />
• Stüble<br />
Das Stüble lädt zur gemütlichen Jause ein, sie<br />
ist Begegnungsstätte für Kinder <strong>und</strong><br />
Mitarbeiterinnen.<br />
Sprachmaterialien<br />
Lautgetreu kann das Kind Buchstaben legen,<br />
dadurch Laute zu Wörtern formen, diese<br />
abschreiben, selbstständig erlesen <strong>und</strong> im<br />
Raum den Gegenstand suchen; kleine<br />
Aufträge entziffern, diese ausführen, ganze<br />
Sätze abschreiben <strong>und</strong> Buchstaben anmalen;<br />
kleine Leseheftchen erlesen, selber Schreibheftchen<br />
füllen <strong>und</strong> sich die Welt der<br />
Buchstaben erschließen.<br />
• Atelier<br />
Der Kreativraum eröffnet den Kindern<br />
Möglichkeiten zum schöpferischen Gestalten.<br />
• Rollenspiel <strong>und</strong> kosmischer Bereich<br />
Verkleidungsutensilien, Puppenküche, Sofa,<br />
Matratze, Decken <strong>und</strong> Kissen sind für die<br />
verschiedenartigsten Rollenspiele geeignet. Je<br />
nach Bedarf <strong>und</strong> Interesse wird der Raum<br />
gemeinsam mit den Kindern umgeräumt,<br />
<br />
19<br />
Wertvoll Erfahrungen sammeln die Kinder<br />
durch den Gebrauch von (Hand-)Werkzeugen.<br />
Unsere Werkbank ist daher mit echtem<br />
Werkzeug ausgerüstet. Nur so können die<br />
Handwerker die Wirklichkeit aus erster Hand<br />
erfahren. Nach entsprechender Anleitung
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
trauen wir den Kindern den selbständigen<br />
Gebrauch der Werkzeuge zu.<br />
Neben der Werkbank haben wir Tische, auf<br />
denen bebastelt, gemalt <strong>und</strong> geknetet wird.<br />
Eine Staffelei lädt zum großflächigen Malen<br />
ein. Ein Matschtisch, mit Modelliersand gefüllt,<br />
eröffnet interessante Tast- <strong>und</strong> Bauerlebnisse.<br />
Jedes Kind hat in diesem Raum eine<br />
Eigentumsschublade, in der es seine kleinen<br />
Kunstwerke aufbewahren kann.<br />
Die Kinder haben Zugang zu vielfältigem<br />
Materialangebot.<br />
• Kindergartenexpositur<br />
o Materiallager<br />
5. Veränderte Zusammenarbeit mit der<br />
Gemeinde<br />
Die Einbeziehung des Gemeindelebens in die<br />
Kindergartenarbeit ist im Gr<strong>und</strong>e kein neuer<br />
pädagogischer Bildungsansatz. Im Bildungsplan<br />
für den Kindergarten werden im<br />
Zusammenhang mit dem Bildungsbereich<br />
„<strong>Umwelt</strong>bewältigung“ die Bildungs- <strong>und</strong><br />
Erziehungsziele „Kennenlernen der näheren<br />
<strong>und</strong> weiteren Umgebung des Kindergartens“<br />
sowie „Kennenlernen öffentlicher Einrichtungen<br />
genannt.<br />
Bei der gemeindeorientierten Öffnung des<br />
Denn was die<br />
Kinder heute<br />
erleben, das<br />
wächst mit ihnen<br />
in die Zukunft<br />
hinein.<br />
( Aus: Rebecca Wild: Kinder in Pesta)<br />
Hier findet sich der nötige Rückzugsraum für<br />
Kinder der Ganztagesgruppe aber auch der<br />
Wahrnehmungs- <strong>und</strong> Sprachförderungsraum<br />
für besondere Angebote.<br />
Kindergartens geht es darum, die Kindergartenarbeit<br />
stärker an den aktuellen<br />
Geschehnissen der Gemeinde – sei es im<br />
kommunalen oder kirchlichen Bereich –<br />
auszurichten <strong>und</strong> das Gemeindeleben aktiv<br />
mitzugestalten.<br />
Der gemeindeorientierte Kindergarten steht<br />
mit anderen Institutionen <strong>und</strong> Einrichtungen<br />
der Gemeinde in örtlicher <strong>und</strong> fachlicher<br />
Verbindung.<br />
Spiel- <strong>und</strong> Lernorte für Kinder <strong>und</strong> Erwachsene<br />
werden im Sinne eines ganzheitlichen<br />
Bildungskonzeptes vernetzt.<br />
Zusätzlich stehen dem Personal folgende<br />
weitere Räume zur Verfügung:<br />
o Küche<br />
o Büro<br />
o Putzraum<br />
o Flur<br />
<br />
20
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
<strong>Umwelt</strong> im Offenen <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
1) Ökopsychologie<br />
Die ökologische Psychologie<br />
sucht menschliches Verhalten<br />
aus der Wechselwirkung mit der<br />
<strong>Umwelt</strong> zu erforschen <strong>und</strong> zu<br />
verstehen.<br />
<strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Persönlichkeit sind Systembestandteile,<br />
die sich einander gegenseitig<br />
bedingen. (Urie Bronfenbrenner)<br />
Kind <strong>und</strong> Kindergarten befinden sich in einem<br />
wechselseitigen Anpassungsprozess: Das bedeutet,<br />
dass sich die Bildungs- <strong>und</strong> Erziehungsarbeit<br />
im Kindergarten immer wieder an die<br />
wechselnden Bedürfnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten der<br />
Kinder anpassen muss.<br />
2) <strong>Umwelt</strong>bildung<br />
<strong>Umwelt</strong>bildung als Schwerpunkt in Kindertagesstätten<br />
ist ein bedeutender Bildungsauftrag <strong>und</strong><br />
kann von der umweltfre<strong>und</strong>lichen Betriebsführung<br />
ihren Ausgang nehmen oder von der<br />
Pädagogik. Beide Teilbereiche sind in der Praxis<br />
häufig miteinander verknüpft: In die<br />
Veränderung der Betriebsführung können je<br />
nach Situation Kinder eingeb<strong>und</strong>en werden –<br />
<strong>und</strong> damit ist die Pädagogik gefragt. Setzt die<br />
<strong>Umwelt</strong>bildung bei der Pädagogik an (z. B. in<br />
Form von Projekten), so entwickelt sich daraus<br />
häufig eine Veränderung der Betriebsführung.<br />
Entwicklung bedeutet nach Urie Bronfenbrenner<br />
die Art <strong>und</strong> Weise, wie ein Individuum seine<br />
<strong>Umwelt</strong> wahrnimmt <strong>und</strong> sich mit ihr auseinander<br />
setzt.<br />
Aus ökopsychologischer Perspektive wird Entwicklung<br />
als lebenslanger Prozess gesehen <strong>und</strong><br />
bezieht sich auf das sich verändernde Individuum<br />
in einer sich wandelnden Welt.<br />
Kinder wachsen in verschiedenen <strong>Umwelt</strong>systemen<br />
auf.<br />
Der Kindergarten stellt eines dieser Systeme dar,<br />
ist aber zugleich in andere <strong>Umwelt</strong>systeme<br />
integriert. Eine seiner Aufgaben ist es, die<br />
Vielzahl dieser Systeme für die Kinder<br />
transparent zu machen <strong>und</strong> sie in die Bildungsarbeit<br />
einzubeziehen.<br />
<br />
21<br />
Ein Beispiel:<br />
Die Kindergartenpädagogin beobachten, dass<br />
viele Kinder immer wieder lange <strong>und</strong> ausgiebig<br />
sehr gerne mit Wasser spielen. Zur gleichen Zeit<br />
informiert sie der Träger über gestiegene<br />
Gebühren bzgl. des Wasserverbrauchs. Die<br />
Erzieherinnen überlegen: Was können wir tun?<br />
Welchem Verhalten räumen wir Priorität ein? Sie<br />
einigen sich auf zwei Standpunkte: Aufforderung<br />
zum Wassersparen; wenn Kinder das Wasser als<br />
Spielelement lustvoll nutzen, lehnen sie es ab.<br />
Einsparungen beim Brauchwasser<br />
(Toilettenspülung, Gartenbewässerung,<br />
Spülmaschine u. a. m.) wollen sie gerne<br />
vornehmen. Gleichzeitig möchten sie Kinder für<br />
das kostbare Nass sensibilisieren. Sie sind offen<br />
für die Entwicklung eines Projektes über den<br />
Weg des Trinkwassers. Die Kindergärtnerinnen<br />
<br />
Ökologie:<br />
Wissenschaft von den<br />
Wechselwirkungen<br />
lebender Organismen<br />
mit der <strong>Umwelt</strong> .
wissen auch, dass viele Kinder ihre für<br />
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Ernährung, dem Energieverbrauch, Lärmschutz,<br />
den <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> getroffenen<br />
Beschlüsse auf das Zuhause übertragen. Daher<br />
informieren sie von sich aus die Eltern über ihre<br />
Ideen <strong>und</strong> laden sie zum Mitmachen ein.<br />
In diesem Beispiel sind die umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Betriebsführung <strong>und</strong> die Pädagogik miteinander<br />
verzahnt. Pädagogisches Handeln dagegen<br />
geschieht immer mit aktiver Beteiligung der<br />
Kinder sowie nach Möglichkeit mit deren<br />
Familien <strong>und</strong> kann bis in die Verantwortlichkeitsbereiche<br />
der Gemeinde hineinreichen.<br />
<strong>Umwelt</strong>bildung ist niemals wertfrei zu sehen,<br />
vielmehr steht sie ganz bewusst für eine<br />
Werteerziehung. <strong>Umwelt</strong>bildung ist daher in<br />
ethisches Empfinden eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> so eng<br />
mit Religionspädagogik verknüpft.<br />
den damit verb<strong>und</strong>enen Weiterentwicklungen<br />
technischer Möglichkeiten <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />
dem Konsumverhalten allgemein. Die<br />
Entwicklungen in in jedem einzelnen Bereich<br />
schreiten enorm rasch voran <strong>und</strong> können nur<br />
mit Hilfe von Experten erkannt werden. Niemand<br />
erwartet, dass Erzieherinnen Fachleute für<br />
<strong>Umwelt</strong>fragen sind, aber sie sollen wissen, dass<br />
sie ihr Wissen je nach Situation aktualisieren<br />
müssen <strong>und</strong> sie sollen wissen, wo sie sich<br />
Fachwissen holen können. Sie sind also auf<br />
Vernetzungspartner angewiesen.<br />
Wir befinden uns auf dem Weg in die<br />
Wissensgesellschaft. Wissen ist das Kapital<br />
unserer Gesellschaft, Wissen ist die Gr<strong>und</strong>lage,<br />
auf der sich Bildung vollziehen kann. Das ist<br />
Gr<strong>und</strong> genug, sich ein Wissen über die<br />
Bedingungen unserer <strong>Umwelt</strong> anzueignen. Auf<br />
jeden Fall sollten Kindergartenpädagoginnen<br />
neugierig sein <strong>und</strong> nicht nachlassen, Fragen zu<br />
stellen <strong>und</strong> Experten zu Rate zu ziehen.<br />
Kinder brauchen keine<br />
Spielsachen, sondern<br />
Sachen <strong>und</strong> Kinder zum<br />
Spielen.<br />
Wir sind offen für öffentliche<br />
verkehrsmittel<br />
Beispiele:<br />
o Bewahrung der Schöpfung<br />
o Achtung vor Andersartigkeit<br />
o Achtung vor dem Leben<br />
<strong>Umwelt</strong>bildung baut auf Naturerlebnissen auf,<br />
kann jedoch nicht auf die Wissensvermittlung<br />
verzichten.<br />
Kindergartenpädagoginnen haben die<br />
Verantwortung, den Kindern Wissen über unsere<br />
<strong>Umwelt</strong> kindgemäß zugänglich zu machen. Die<br />
Wege dazu führen<br />
o über das Beobachten in einer<br />
anregungsreichen Umgebung,<br />
o über die Ermunterung zum selbsttätigen<br />
Nachforschen, Ausprobieren <strong>und</strong><br />
Experimentieren,<br />
o über das Zugänglichmachen verschiedener<br />
Informationsquellen, auch durch Nutzung<br />
der neuen Medien.<br />
<strong>Umwelt</strong> ist äußerst komplex <strong>und</strong> beschränkt sich<br />
nicht nur auf die Natur. Sie umfasst ebenso die<br />
bebaute <strong>Umwelt</strong>, widmet sich Fragen der<br />
<br />
22
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
<strong>Umwelt</strong>bildung ist auf Vernetzungspartner<br />
angewiesen.<br />
Aus dem bisher Gesagten geht bereits hervor,<br />
dass Kindergartenpädagoginnen verlässliche<br />
(<strong>und</strong> seriöse) Partner brauchen. Bei komplexen<br />
Vorgängen können sie sich nicht unbedingt nur<br />
auf eine Person verlassen, sondern müssen sich<br />
bei anderen Experten rückversichern.<br />
Als erstes bieten sich womöglich Väter <strong>und</strong><br />
Mütter an, die in einer bestimmten Sparte tätig<br />
sind sowie die Gemeinde Mäder, die sich die<br />
Ökologie als Schwerpunkt gesetzt hat <strong>und</strong> mit<br />
verschiedensten Institutionen verknüpft ist.<br />
<strong>Umwelt</strong>bildung bezieht sich auf die aktuelle<br />
Situation <strong>und</strong> auf die Zukunft der Kinder.<br />
In der Regel entwickeln sich Projekte zur<br />
<strong>Umwelt</strong>bildung aus einer aktuellen Situation<br />
heraus. Einige Beispiele:<br />
o Im Zusammenhang mit einer<br />
Gartenumgestaltung interessieren sich die<br />
Kinder für die Lebensbedingungen eines<br />
Tieres, z. B. den Igel oder den Regenwurm<br />
o Güne Meile<br />
o E5<br />
o Sonnenfest<br />
o Ökogarten Mäder<br />
o Gezielter Einkauf von Fairhandelsprodukten<br />
Aus jedem dieser oder ähnlicher Anlässe kann<br />
sich ein Projekt entwickeln, das eine<br />
Veränderung zugunsten eines ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
umweltfre<strong>und</strong>lichen Lebensstils zum Ziel hat. Die<br />
Kinder erleben dabei Erwachsene, die sich für<br />
eine Verbesserung ihrer aktuellen Lebensbedingungen<br />
stark machen <strong>und</strong> die sich<br />
gleichzeitig für den Erhalt einer ges<strong>und</strong>en<br />
<strong>Umwelt</strong> einsetzen. Insofern richtet sich<br />
<strong>Umwelt</strong>bildung immer auch auf die Zukunft der<br />
Kinder. Kinder erkennen das durchaus – auch<br />
ohne große Worte – <strong>und</strong> können daraus<br />
Hoffnung für eine lebenswerte Zukunft<br />
schöpfen.<br />
Lasst die Kinder spontan<br />
spielen, damit sie sich<br />
entwickeln kännen.<br />
<br />
23
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Schwerpunkt Natur<br />
Zu einer ganzheitlichen Entwicklung eines Kindes<br />
gehört Bewegung unabdingbar dazu, ja sie<br />
stellt eine Gr<strong>und</strong>lage für die geistige <strong>und</strong><br />
seelische Entwicklung dar. Mit einem Fachwort<br />
heißt dies: Psychomotorik.<br />
1) Was ist Psychomotorik?<br />
Heinar Kipphardt bezeichnet mit der<br />
Psychomotorik die enge Wechselbeziehung<br />
zwischen seelischen <strong>und</strong> körperlichen Vorgängen.<br />
Das sind alle bewussten Bewegungsabläufe,<br />
wie z.B. Gehen, Sprechen <strong>und</strong> Tasten.<br />
Gefühle <strong>und</strong> Stimmungen drücken sich in<br />
Körperhaltungen <strong>und</strong> Bewegungen aus.<br />
Umgekehrt können Emotionen durch körperliche<br />
Aktivitäten beeinflusst werden. So liegt in der<br />
Bewegung die Verbindung von Körper, Geist<br />
<strong>und</strong> Seele. Diese in Einklang zu bringen, sehen<br />
wir als unsere Aufgabe. Denn Sinne, Motorik,<br />
Gefühle <strong>und</strong> Sprache sind Anfang <strong>und</strong> Ursprung<br />
geistiger Entwicklung.<br />
Jean Piaget spricht von der "sensomotorischen<br />
Entwicklung" (= die Wahrnehmung mit allen<br />
Sinnen). Das heißt, die Basis der Intelligenz ist<br />
die Wahrnehmung mit allen Sinnen über die<br />
Bewegung. Je mehr die Kinder aus sich heraus<br />
durch Bewegung die <strong>Umwelt</strong> erleben, desto<br />
günstiger verläuft die psychische <strong>und</strong> geistige<br />
Entwicklung der Kinder. Alles, was Kinder mit<br />
ihren Sinnen greifen können, können sie auch<br />
begreifen.<br />
Spontaneität, Bewegungsdrang <strong>und</strong> Neugier<br />
sind die Triebfedern für die Entwicklung der<br />
Sinne. Und durch Bewegungssituationen<br />
entstehen auch immer soziale Lernprozesse.<br />
"Psychomotorik" verstehen wir als ein Konzept<br />
ganzheitlicher Erziehung <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />
durch Wahrnehmung <strong>und</strong><br />
Bewegung.<br />
Für ein Kind, dem sich die<br />
erregende Welt der Natur<br />
öffnen soll, ist es vor allem<br />
wichtig zu fühlen – <strong>und</strong> erst auf<br />
dieser Gr<strong>und</strong>lage Wissen<br />
aufzubauen.<br />
Mit dem Begriff Psychomotorik wird die enge Verbindung<br />
des Geistig-Seelischen <strong>und</strong> des Körperlich-Motorischen gekennzeichnet<br />
Psychomotorik fördert<br />
sensorische<br />
Fähigkeiten<br />
motorische<br />
Fähigkeiten<br />
<br />
24<br />
geistige<br />
Fähigkeiten<br />
<br />
sozial-emotionale<br />
Fähigkeiten
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Psychomotorisches Lernen findet statt, wenn<br />
Kinder ihren Spiel- <strong>und</strong> Bewegungsbedürfnissen<br />
nachgehen können <strong>und</strong> darüber hinaus bei<br />
allen sonstigen Tätigkeiten praktische Erfahrungen<br />
sammeln. Psychomotorisches Lernen<br />
findet verstärkt statt, wenn Kinder eine<br />
bewegungsfördernde <strong>Umwelt</strong> vorfinden.<br />
Einfach gesagt: Jeder Bewegungsablauf ist ein<br />
psychomotorischer Ablauf – auch ohne eine<br />
Spielidee von uns Kindergartenpädagoginnen.<br />
2) Das Leben <strong>und</strong> Lernen mit allen Sinnen in der<br />
Naturzone Mäder<br />
Das Spielen unter freiem Himmel, unbegrenzt<br />
von Wänden <strong>und</strong> Regeln, die ein Spielen im<br />
Haus nun einmal mit sich bringt, bietet einen<br />
weiteren Raum für die körperliche, geistige <strong>und</strong><br />
seelische Entwicklung unserer Kinder.<br />
Frische Luft <strong>und</strong> der jahreszeitliche Wechsel der<br />
Temperaturen trainieren das Immunsystem.<br />
Die Freude an der Bewegung sowie die Grob<strong>und</strong><br />
Feinmotorik werden zusätzlich gefördert.<br />
Und das Spiel im Freien wird sogar zu einem<br />
Sicherheitstraining, denn Kinder, die eine gute<br />
Körperbeherrschung haben, sind weniger<br />
unfallgefährdet.<br />
Der direkte Kontakt zu den Elementen Erde, Luft<br />
<strong>und</strong> Wasser – <strong>und</strong> in begrenztem Umfang auch<br />
zum Feuer – spricht alle Sinne der Kinder an.<br />
Jeder von uns hat sicher schon einmal das<br />
sinnliche Vergnügen das Geruches von Regen<br />
erlebt, wenn im Sommer nach einem Schauer<br />
der Boden dampft. Wir riechen vermoderte<br />
Blätter im Herbst. Die Märzsonne kribbelt auf der<br />
Haut ... – Wie fühlt sich der Matsch am Boden<br />
Wart, rief der Frosch, ich<br />
komme nach.<br />
Und richtig ist er fortgeflogen,<br />
Das heißt, nach unten hin im<br />
Bogen,<br />
So dass er schnell <strong>und</strong> ohne<br />
Säumen,<br />
Nach mehr als zwanzig<br />
Purzelbäumen,<br />
Zur Erde kam mit lautem<br />
Quak,<br />
Nicht ohne großes<br />
Unbehagen.<br />
Wilhelm Busch<br />
mehr können die Kinder auf unserem Außengelände<br />
machen. Die Liebe zur Natur kann in<br />
unseren Kindern nur dann entstehen <strong>und</strong><br />
wachsen, wenn sie diese hautnah erleben<br />
können.<br />
Unser naturnahes Außengelände ist spielanregend,<br />
kreativitäts- <strong>und</strong> bewegungsfördernd<br />
<strong>und</strong> bietet unseren Kindern vielfältige Spiel- <strong>und</strong><br />
Bewegungsmöglichkeiten.<br />
o Es sind Nischen, Weidenhäuser <strong>und</strong><br />
Bauwagen vorhanden, in denen sich unsere<br />
Kinder in ungestörtes Spiel <strong>und</strong> Rollenspiele<br />
zurückziehen können.<br />
o Es gibt viele Büsche, Bäume <strong>und</strong> Ecken,<br />
hinter denen sie sich verstecken <strong>und</strong> etwas<br />
Spannendes verborgen halten können.<br />
o Es fordert zum Klettern, Rutschen, Hangeln,<br />
Kriechen, Laufen, Springen, Runterrollen,<br />
Matschen usw. auf.<br />
einer Pfütze an <strong>und</strong> wie rau ist die Rinde eines<br />
Baumes? All diese Erfahrungen <strong>und</strong> noch viel<br />
<br />
25
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Der Schmetterling<br />
o Es bietet Raum für:<br />
o Ballspiele jeder Art<br />
o Tempelhüpfen<br />
o Dreirad fahren<br />
o Fallschirmspiele<br />
o Wasser , Sand <strong>und</strong> Steine elementar<br />
erleben.<br />
o Löwenkäfige <strong>und</strong> Aussichtsturm<br />
Schmutz <strong>und</strong> Dreck<br />
gehn immer weg.<br />
Ein Mann entdeckte im Gebüsch eine<br />
Schmetterlingspuppe. Jeden Tag kam<br />
er nun vorbei um zu sehen, ob sich<br />
etwas verändert hätte. Tatsächlich<br />
erwischte er eines Tages den Moment,<br />
als der Schmetterling anfing, das enge<br />
Gefängnis um sich herum<br />
abzustreifen. Mühsam begann er<br />
seinen Körper aus der engen Hülle<br />
heraus zu zwängen.<br />
Der Mann bekam Mitleid mit dem<br />
kleinen Insekt, das offenbar große<br />
Mühe hatte, den Rest des Kokons<br />
abzustreifen <strong>und</strong> wollte ihm deshalb<br />
gerne helfen. Er holte eine kleine<br />
Schere <strong>und</strong> schnitt die Hülle auf, <strong>und</strong><br />
flugs krabbelte der Schmetterling<br />
endgültig in seine neue Freiheit.<br />
Fasziniert wartete der Mann nun, was<br />
passieren würde. Doch das Tierchen<br />
krabbelte schwerfällig herum, die<br />
schlaffen Flügel festgeklebt am viel zu<br />
dicken Körper.<br />
Am nächsten Tag fand er es tot am<br />
Boden liegen.<br />
Was er in seiner gut gemeinten<br />
Ungeduld nicht beachtet hatte war,<br />
dass diese schrecklich anzusehende<br />
Mühsal des Schmetterlings, sich aus<br />
der engen Hülle zu befreien, ein<br />
notwendiger Schritt war, um aus dem<br />
zu dicken Körper Blut in die Flügel zu<br />
pumpen, so dass dieser fähig sein<br />
würde, damit zu fliegen. Die Moral der<br />
Geschichte:<br />
Anstrengung ist manchmal genau<br />
das, was wir im Leben brauchen.<br />
Wenn Gott uns erlauben würde, ohne<br />
jedes Hindernis durchs Leben zu<br />
gehen, würden wir nie so stark werden,<br />
wie wir es eigentlich sein könnten.<br />
<br />
26
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Unsere Elternarbeit<br />
Die Erziehung in unserem Kindergarten ist<br />
familienunterstützend <strong>und</strong> ergänzend. Deshalb<br />
ist es wichtig, dass wir offen <strong>und</strong><br />
vertrauensvoll miteinander umgehen. Der<br />
Kindergarten hat den gesetzlichen Auftrag<br />
Eltern in die Arbeit mit einzubeziehen:<br />
Die Kindergartenpädagoginnen sollen mit den<br />
Erziehungsberechtigten zum Wohle der Kinder<br />
zusammenarbeiten.<br />
Für uns Mitarbeiterinnen ist die Zusammenarbeit<br />
mit den Eltern von großer Bedeutung,<br />
weil unsere Kindergartenarbeit nur in gutem<br />
Einvernehmen mit den Eltern erfolgreich sein<br />
kann.<br />
Eltern sind in jeder Hinsicht unsere<br />
Ansprechpartner, wenn es um Entwicklungsbedingungen<br />
ihrer Kinder geht.<br />
• Persönliche Beratungsgespräche<br />
Das Elterngespräch ist eine wichtige<br />
Voraussetzung für ein gutes Miteinander. Es<br />
hat Einfluss auf die Beziehungsebene, die<br />
Identifikation mit der Einrichtung <strong>und</strong> die<br />
Qualität der Arbeit.<br />
Wenn Beratungsbedarf besteht, ob seitens des<br />
Kindergartens oder von den Eltern her, dann<br />
bietet sich dafür eine besonders vereinbarte<br />
Sprechst<strong>und</strong>e an. Meistens ist ein Problem der<br />
Anlass.<br />
Beratungsgespräche sind ein wichtiger<br />
Bestandteil der Elternarbeit des <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Naturkindergarten</strong>s Mäder.<br />
1) Eltern – Kinder – Kindergartenpädagogin<br />
• Kindergartenanmeldung<br />
Je früher es der Kindergartenpädagogin<br />
gelingt, mit den Eltern in einen Dialog zu<br />
treten, desto mehr Zeit bleibt für eine gute<br />
Zusammenarbeit zum Wohle des Kindes.<br />
Beim Aufnahmegespräch erhält das Kind<br />
die ersten positiven Eindrücke <strong>und</strong> die<br />
Eltern erfahren etwas über die pädagogische<br />
Konzeption.<br />
• Eltern-Kind Schnuppertage<br />
„Woascht Oma, d`Mama<br />
goht hüt in Kindi gi lerna!<br />
• Tür-<strong>und</strong>-Angel-Gespräche<br />
Diese dienen zum aktuellen Informationsaustausch.<br />
Die Gespräche beim Bringen<br />
<strong>und</strong> Abholen des Kindes machen einen<br />
nicht unerheblichen Teil der Kommunikation<br />
zwischen Eltern <strong>und</strong> Institution aus<br />
<strong>und</strong> signalisieren das gegenseitige<br />
Interesse am Kind.<br />
• „Gügsletage“:<br />
Eltern besuchen die Institution in<br />
Beobachterrolle<br />
2) Eltern – Kindergärtnerin<br />
o Konzeptpräsentation<br />
Kinderm<strong>und</strong><br />
• Elternabende zu aktuellen <strong>und</strong><br />
relevanten Themenbereichen.<br />
Gemeinsame Anlässe verbinden <strong>und</strong><br />
bereichern die Kindergartenarbeit. Aktueller<br />
Kenntnisstand ermöglicht, dass die<br />
Anliegen nach innen <strong>und</strong> außen<br />
transportiert werden.<br />
Elternabende dienen zur Information,<br />
Diskussion <strong>und</strong> Bedürfnisorientierung.<br />
3) Elternmitgestaltung, Mitbestimmung <strong>und</strong><br />
Mitarbeit.<br />
• Eltern bringen ihre Wünsche, Meinungen<br />
<strong>und</strong> Bedürfnisse ein.<br />
• Eltern beraten <strong>und</strong> planen Projekte mit<br />
<strong>und</strong> sind in der Umsetzung dabei.<br />
• Eltern bestimmen mit, wie oft, wann <strong>und</strong><br />
zu welchen Themen Elternabende,<br />
Projekte <strong>und</strong> Aktionen stattfinden sollen<br />
<strong>und</strong> entlasten durch ihre Mitarbeit das<br />
Kindergartenpersonal in<br />
organisatorischen Belangen.<br />
<br />
27
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Das Spiel im offenen <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Kinder im Vorschulalter lernen im Spiel, denn<br />
die Spielfähigkeit eines Kindes steht in<br />
direktem Zusammenhang zu seiner Lernfähigkeit.<br />
Das Spiel ist wichtig für eine<br />
ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Es ist<br />
eine kindgemäße Form der Betätigung, in der<br />
die Bewegung, die Gefühle, das Denken <strong>und</strong><br />
das soziale Handeln gefördert werden.<br />
Wir räumen dem Spiel, der Bewegung <strong>und</strong><br />
den Handlungsmöglichkeiten in unserer<br />
Begleitung der Kinder einen hohen Stellenwert<br />
ein <strong>und</strong> wissen, dass wir so den Bedürfnissen<br />
<strong>und</strong> Interessen <strong>und</strong> auch den Lern- <strong>und</strong><br />
Erfahrungsmöglichkeiten der Kinder für ihre<br />
Entwicklung gerecht werden.<br />
Die Kinder müssen (wieder)<br />
spielen lernen, damit sie<br />
spielend lernen können.<br />
Schon kleine Kinder – noch bevor sie krabbeln<br />
können – sind ständig aktiv in Bewegung. Sie<br />
benutzen alle Sinne (tasten, riechen,<br />
schmecken, sehen, hören) <strong>und</strong> lernen nach<br />
<strong>und</strong> nach ihr Tun, sich selbst <strong>und</strong> ihre nähere<br />
Umgebung kennen. Diese kleinen Persönlichkeiten<br />
sind neugierig auf ihre Welt <strong>und</strong> wollen<br />
sie entdecken.<br />
Kommen die Kinder zu uns in den<br />
Kindergarten, wird ihre Welt wieder ein Stück<br />
erweitert. Sie lernen zunächst fremde Erwachsene<br />
kennen <strong>und</strong> eine Vielzahl unbekannter<br />
Kinder, eine neue, erlebnisreiche Umgebung<br />
<strong>und</strong> den bewussten Umgang mit vielfältigen<br />
Materialien. Diese neue Welt weckt die<br />
Neugierde der Kinder <strong>und</strong> fordert sie zum<br />
Entdecken <strong>und</strong> Handeln auf.<br />
<br />
28<br />
Im Spiel kann das Kind all seine Fähigkeiten<br />
frei entfalten <strong>und</strong> sich ausdauernd <strong>und</strong><br />
konzentriert mit einer Sache beschäftigen. Das<br />
Spiel ist eine selbst gewünschte Handlungsform<br />
der Kinder. Im Spiel werden Erlebnisse<br />
<strong>und</strong> Erfahrungen der Kinder nachgelebt <strong>und</strong> in<br />
ihr Denken <strong>und</strong> Handeln eingebaut. Im Spiel<br />
erreichen Kinder alle Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten,<br />
die sie für die Schule brauchen, denn<br />
ein Kind, das spielt, lernt auch immer.<br />
Das Spiel zeigt Kindern, was ihnen möglich ist,<br />
sie erfahren im Spiel auch ihre Grenzen im<br />
Miteinander mit anderen Kindern.<br />
Spiel ist ein Ventil, um vorhandene Gefühle<br />
auszuleben. Kinder benutzen das Spiel als<br />
hervorragendes Ausdrucksmittel, um anderen<br />
ihre Sorgen <strong>und</strong> Freuden, Hoffnungen <strong>und</strong><br />
Ängste mitzuteilen.<br />
Wir unterscheiden zwei Formen des Spiels:<br />
• Das freie Spiel<br />
Das Kind wählt Spiel, Mitspieler, Ort, Zeit<br />
<strong>und</strong> Material nach eigenen Wünschen <strong>und</strong><br />
Interessen aus. Es entwickelt im Freispiel<br />
seine Phantasie <strong>und</strong> Kreativität <strong>und</strong> lernt<br />
seine Grenzen kennen.<br />
• Das gelenkte Spiel<br />
Die Kindergartenpädagoginnen bringen<br />
Spielvorschläge ein, geben den Impuls des<br />
"Angebotes" <strong>und</strong> verfolgen dabei ein<br />
bestimmtes Ziel. Ideen <strong>und</strong> Vorschläge der<br />
Kinder werden in das gelenkte Spiel mit<br />
einbezogen.<br />
Beide Spielformen gehen ineinander über <strong>und</strong><br />
sind gleichwertig.
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Das Kennenlernen von Gegenständen <strong>und</strong><br />
Sachzusammenhängen geschieht in spielerischer<br />
Form im Handeln <strong>und</strong> Erleben.<br />
Beispiele:<br />
Experimentieren, Werken, Gestalten <strong>und</strong><br />
Formen, Basteln, Töpfern, Malen (wenig<br />
vorgegebene Schablonen – kindgerechtes,<br />
phantasievolles freies Gestalten), Kochen,<br />
Backen, religiöse Feste gestalten <strong>und</strong> feiern,<br />
Rollenspiel, Bewegungsspiele, Konstruktionsspiele,<br />
Sand- <strong>und</strong> Wasserspiele, Bilderbücher,<br />
Gespräche, Märchen <strong>und</strong> Geschichten,<br />
Singen, Tanzen, Singspiele, Musik hören,<br />
musizieren mit Orff'schen Instrumenten,<br />
Meditationen, Phantasiereisen, Massage- <strong>und</strong><br />
Entspannungsübungen, Rhythmik, u.v.m.<br />
„Das Kind ist Baumeister<br />
des Menschen“.<br />
Aus diesen vielfältigen Spielmöglichkeiten<br />
wählen die Kinder nach ihren Interessen <strong>und</strong><br />
Bedürfnissen aus.<br />
Der <strong>Naturkindergarten</strong> legt Wert auf:<br />
o Spiel <strong>und</strong> Arbeitsmaterial aus natürlichen<br />
Rohstoffen<br />
o Holzspielzeug<br />
o Porzellangeschirr<br />
o giftfreie <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Materialien<br />
o Abfallvermeidung<br />
o Ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> bewusste Ernährung<br />
o Recycling<br />
o Verkehrsvermeidung <strong>und</strong> Benutzung<br />
öffentlicher Verkehrsmittel<br />
o Sparsamer Umgang mit natürlichen<br />
Ressourcen<br />
<br />
29
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Beobachtung<br />
Als Gr<strong>und</strong>lage für die Reflexion der<br />
pädagogischen Arbeit, als Ausgangspunkt für<br />
die Planung <strong>und</strong> Umsetzung von pädagogischen<br />
Angeboten <strong>und</strong> als Basis für den<br />
engagierten Austausch <strong>und</strong> die Kooperation<br />
mit Eltern <strong>und</strong> Familien dient die genaue<br />
Beobachtung.<br />
Deshalb ist es sinnvoll, alle Dokumentationen,<br />
die Auskunft geben können über Bildungs- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsprozesse eines Kindes, in einer<br />
geordneten Form zusammenzuführen.<br />
Begriffsklärung:<br />
Entwicklungsbeobachtung ist eine Methode in<br />
der pädagogischen Arbeit im Kindergarten,<br />
um zu einem Gesamtbild der Kindergartengruppe,<br />
aber auch zu einem besseren<br />
Verständnis gegenüber dem Verhalten von<br />
Kindern zu gelangen. Entwicklungsbeobachtung<br />
dient der regelmäßigen, zielgerichteten<br />
<strong>und</strong> systematischen Wahrnehmung des<br />
einzelnen Kindes in der Gruppe. Im<br />
Kindergarten werden damit Teilbereiche des<br />
Erlebens <strong>und</strong> Verhaltens von Kindern erfassbar.<br />
Die Entwicklungsbeobachtung dient als<br />
Gr<strong>und</strong>lage der gezielten <strong>und</strong> reflektierten<br />
pädagogischen Arbeit im Kindergarten.<br />
Wir sind offen für<br />
bedürfnisorientierte<br />
Planungsansätze<br />
Ziele der Entwicklungsbeobachtung sind:<br />
o Den Verlauf der Entwicklung der Kinder zu<br />
erkennen <strong>und</strong> individuelle Förderung<br />
anzubieten.<br />
Dies gilt insbesondere bei einer Beeinträchtigung<br />
oder Verzögerung der kindlichen<br />
Entwicklung.<br />
o Gemeinsame <strong>und</strong> unterschiedliche<br />
Bedürfnisse <strong>und</strong> Interessen der Gruppe zu<br />
erfassen.<br />
o Eltern f<strong>und</strong>ierte Informationen über die<br />
Entwicklung ihrer Kinder geben zu können.<br />
o Kooperationspartnern f<strong>und</strong>ierte<br />
Informationen über den Verlauf der<br />
Entwicklung von Kindern geben zu können.<br />
(Hinweis: Im Falle der Weitergabe von<br />
Informationen an Dritte ist das Einverständnis<br />
der Eltern erforderlich!)<br />
o Die Ziele der eigenen Arbeit regelmäßig<br />
überprüfen zu können (Erfolgskontrolle).<br />
Die Beobachtung konzentriert sich auf<br />
folgende Aspekte:<br />
Man sieht nur mit dem<br />
Herzen gut, das<br />
Wesentliche ist für das Auge<br />
unsichtbar. (Antoine de Saint-Exupery<br />
o Sozialverhalten<br />
o Emotionale Entwicklung<br />
o Lernen (Kognitive Entwicklung)<br />
o Sprachliche Entwicklung<br />
o Kreativität<br />
o Spielverhalten (Motivation)<br />
o Körperliche Entwicklung<br />
Weitere Schritte:<br />
<br />
30<br />
Im Anschluss daran erfolgt eine Auswertung<br />
der Beobachtungsergebnisse im Gruppenteam<br />
(Gesamtteam). Die im Anhang beigefügten<br />
Merkmale zur Kinderbeobachtung<br />
dienen der Erzieherin als Orientierungshilfe für<br />
die Einschätzung des Verlaufs der Entwicklung<br />
des beobachteten Kindes.
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Werden in der gemeinsamen Auswertung der<br />
Beobachtung im Gruppenteam besondere<br />
Auffälligkeiten (mögliche Abweichungen/<br />
Defizite) festgestellt, wird empfohlen,<br />
Fachdienste hinzuzuziehen <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
eine weitere Beobachtung durch Fachdienste<br />
nach Absprache mit den Eltern<br />
anzuregen.<br />
Qualitätssicherung im Kindergarten<br />
In der Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
Qualitätssicherung haben wir uns für das<br />
System P.U.M.E. entschieden.<br />
Planung, Umsetzung Monitoring Evaluation,<br />
<strong>und</strong> sind integrale Bestandteile unserer<br />
Kindergartenarbeit. Sie erfordern ein kooperatives<br />
Klima, in dem jeder Einzelne bereit ist,<br />
sein eigenes Tun gemeinsam mit seinen<br />
Partnern kritisch zu überprüfen <strong>und</strong><br />
Konsequenzen für sein zukünftiges Handeln<br />
<strong>und</strong> Verhalten daraus zu ziehen.<br />
Dermaßen zum Anliegen aller Betroffenen<br />
gemacht, kann dieses System zu einem Stück<br />
gelebter Organisationspraxis werden.<br />
P<br />
P<br />
U<br />
M<br />
E<br />
Planung<br />
Planung<br />
Umsetzung<br />
Monitoring<br />
Evaluation<br />
Ausgangspunkt für eine<br />
Planung sind die Mängel<br />
<strong>und</strong> die Potenziale, die Nöte<br />
<strong>und</strong> die Hoffnungen, die<br />
Hindernisse <strong>und</strong> die Energien<br />
der Kinder, Eltern, Gemeinde<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiterinnen.<br />
In einem weiteren Konkretisierungsschritt<br />
planen alle Beteiligten Ziele, Resultate,<br />
Aktivitäten <strong>und</strong> Mittel. Dieser Grobraster fließt<br />
dann weiter in die persönliche Feinzielplanung<br />
ein.<br />
U Umsetzung<br />
Umsetzung heißt, die<br />
Resultate aus der Planung,<br />
dem Monitoring <strong>und</strong> der<br />
Evaluation als Gr<strong>und</strong>lage für<br />
die Durchführung der<br />
konkreten Kindergartenarbeit<br />
zu verwenden. Dadurch wird ein<br />
bedürfnisorientiertes Arbeiten mit Kind, Eltern,<br />
Träger <strong>und</strong> Mitarbeiter möglich.<br />
M<br />
Monitoring<br />
Monitoring ist das System<br />
ständiger Produktion <strong>und</strong><br />
Sammlung von Daten <strong>und</strong><br />
Informationen während der<br />
Durchführung der Kindergartenarbeit.<br />
Monitoring nimmt Aspekte auf, die im Plan<br />
vorskizziert wurden.<br />
Eine zentrale Rolle kommt dabei den<br />
Indikatoren zu. Indikatoren liefern Informationen<br />
darüber, wie <strong>und</strong> in welchem Ausmaß<br />
sich durch unser Handeln oder auch durch<br />
Außeneinflüsse Veränderungen <strong>und</strong> Ergebnisse<br />
einstellen.<br />
Mit dem Monitoring möchten wir über<br />
Veränderungen qualitativer <strong>und</strong> quantitativer<br />
Art frühzeitig informiert werden. Dazu<br />
beobachten wir <strong>und</strong> sammeln Eindrücke,<br />
Daten <strong>und</strong> Informationen.<br />
Der Mensch wird in seiner Ganzheitlichkeit ins<br />
Zentrum gestellt <strong>und</strong> es werden Verände-<br />
<br />
31
ungen sowohl auf der Sachebene als auch<br />
auf der Gefühlsebene wahrgenommen. Nur<br />
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
• Drittens: Aufbauend auf Analyse <strong>und</strong><br />
Beurteilung der Vergangenheit werden<br />
unter Beachtung beider Ebenen <strong>und</strong> deren<br />
gegenseitiger Beeinflussung kann es uns<br />
gelingen, die wesentlichen Veränderungen<br />
<strong>und</strong> die dahinter stehenden Motive aufzunehmen.<br />
E<br />
Evaluation<br />
Evaluation heißt, das<br />
Vorhergesehene <strong>und</strong><br />
Geplante der Kindergartenarbeit<br />
mit der<br />
Durchführung <strong>und</strong> ihren<br />
Resultaten zu vergleichen.<br />
Auf Gr<strong>und</strong> dieses Vergleichs wird dann auf<br />
eventuelle zukünftige Anpassungen geschlossen:<br />
• Erstens eine Zusammenstellung<br />
nachvollziehbarer Informationen über<br />
die Vergangenheit bis hin zum<br />
Zeitpunkt der Evaluation (Analyseteil);<br />
• Zweitens eine persönliche Meinung zur<br />
Vergangenheitsanalyse (Beurteilung);<br />
Schlussfolgerungen oder Empfehlungen für<br />
die Zukunft gezogen.<br />
Interne Evaluation<br />
Jede Mitarbeiterin erkennt durch Reflexion <strong>und</strong><br />
Auswertung ihren persönlichen Handlungsbedarf.<br />
So kann sie diesen in der neuen<br />
zielorientierten Handlung umsetzen.<br />
Externe Evaluation<br />
Die externe Evaluation ist der Blick <strong>und</strong> das<br />
Gutachten von außen.<br />
In diesem Bereich wird die Gemeinde Mäder<br />
in die Verantwortung genommen.<br />
Die E.E. stellt eine Gelegenheit dar, die<br />
Planung zu hinterfragen um anschließend<br />
Entscheidungen über eine eventuelle<br />
Veränderung zu treffen.<br />
Durch diese Arbeit wird die Kindergartenarbeit<br />
transparent <strong>und</strong> die Institution erhält ihr<br />
persönliches Profil. Interdisziplinäres Arbeiten<br />
wird konkret.<br />
Es ist Unsinn<br />
sagt die Vernunft<br />
Es ist was es ist<br />
sagt die Liebe<br />
Es ist Unglück<br />
sagt die<br />
Berechnung<br />
Es ist nichts als<br />
Schmerz<br />
sagt die Angst<br />
Es ist aussichtslos<br />
sagt die Einsicht<br />
Es ist was es ist<br />
sagt die Liebe<br />
Es ist lächerlich<br />
sagt der Stolz<br />
Es ist leichtsinnig<br />
sagt die Vorsicht<br />
Es ist unmöglich<br />
sagt die Erfahrung<br />
Es ist was es ist<br />
sagt die Liebe<br />
Erich Fried<br />
<br />
32
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> Fortbildung im Team<br />
Als Team müssen wir Mitarbeiterinnen im<br />
Hinblick auf eine gute pädagogische Kindergartenarbeit<br />
an einem Strang <strong>und</strong> in die<br />
gleiche Richtung ziehen. Dazu gehört Mut sich<br />
zu öffnen <strong>und</strong> offen zu sein für Neues.<br />
Wir sind mutig uns zu öffnen<br />
<strong>und</strong> offen zu sein für Neues.<br />
Wir stützen uns auf gegenseitige Akzeptanz<br />
<strong>und</strong> Wertschätzung.<br />
Qualitätsarbeit bedeutet heute Teamarbeit.<br />
zuzulassen, damit aktuelle <strong>und</strong> zukünftige<br />
(!) Anforderungen schon in der Gegenwart<br />
strukturiert gesehen <strong>und</strong> aufgenommen<br />
werden können;<br />
o regelmäßige Dienstbesprechungen mit<br />
allen Beteiligten für fachliche Gespräche<br />
<strong>und</strong> Arbeitsplanungen zu nutzen;<br />
o motiviert, neugierig <strong>und</strong> engagiert,<br />
innovativ <strong>und</strong> integrativ an einer Teamkultur<br />
mitzuarbeiten, sodass trotz aller neu<br />
auftauchenden Probleme <strong>und</strong> Fragestellungen<br />
das Klima für eine sachorientierte<br />
Pädagogik sichergestellt ist.<br />
Zeiten für Planung <strong>und</strong> Gespräch<br />
Teamqualität zeigen heißt:<br />
o in lebendiger Auseinandersetzung<br />
miteinander persönliche <strong>und</strong> fachliche<br />
Unterschiede zu entdecken <strong>und</strong> durch<br />
Weiterentwicklung eine gemeinsame Sicht<strong>und</strong><br />
Verhaltensbasis aufzubauen;<br />
o Selbstverantwortung zu übernehmen <strong>und</strong><br />
an den Stellen zu zeigen, an denen eine<br />
fachliche Profilierung angezeigt ist;<br />
o persönliche Ressourcen <strong>und</strong> eigene<br />
Potenziale immer wieder aufs Neue zu entdecken,<br />
aufzunehmen <strong>und</strong> auszubauen;<br />
o sich mit der Arbeit, den Zielen <strong>und</strong><br />
fachlichen Aufgaben der eigenen<br />
Einrichtung zu identifizieren, um dem Haus<br />
ein unverwechselbares Profil zu geben;<br />
o zurückliegende Erfahrungen auf ihren<br />
heutigen Wert zu überprüfen <strong>und</strong> neue<br />
Perspektiven sowie brauchbare Visionen<br />
Täglich<br />
7.30 – 8.00<br />
Mittwoch<br />
13.30 – 15.30<br />
Mittwoch<br />
15.30 – 18.00<br />
Nach Bedarf<br />
Mind. 3x<br />
jährlich<br />
Morgenblitzlicht<br />
Tagesabsprache:<br />
Kinder <strong>und</strong> Eltern werden<br />
von einer Mitarbeiterin<br />
empfangen <strong>und</strong> begrüßt<br />
Austausch<br />
Kinderbeobachtung <strong>und</strong><br />
Reflexion<br />
Planung <strong>und</strong> Vorbereitung<br />
Supervision<br />
Fachspezifische Fortbildung<br />
sowohl intern als auch extern<br />
<br />
33
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Brauchtumspflege <strong>und</strong> Feste im Kindergarten<br />
Kinder brauchen Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse<br />
im Umgang mit Traditionen, denn dies gibt<br />
ihnen ein Gefühl der Sicherheit <strong>und</strong><br />
Geborgenheit. Immer wieder erleben sie,<br />
daß das, was heute noch da war, sich<br />
morgen schon verändert hat. Das macht<br />
Angst. Nur wenn Kinder sich fest verwurzelt<br />
fühlen, können sie die Herausforderungen<br />
unserer Zeit bewältigen. In der<br />
Auseinandersetzung mit dem soziokulturellen<br />
Wandel erfahren sie aber zugleich, daß<br />
Veränderungen "normal" <strong>und</strong> Teil des heutigen<br />
Lebens sind, so daß sie diese eher akzeptieren<br />
können.<br />
Ob spontane Feste, wie in diesem Gedicht<br />
beschrieben, oder Feiern zu bestimmten<br />
Anlässen, sie sind fest in unserem<br />
Kindergartenalltag integriert.<br />
Feste <strong>und</strong> Feiern stellen Höhepunkte im<br />
Jahreskreis dar. Der Gemeinschaftssinn der<br />
Kinder <strong>und</strong> das bessere Kennenlernen werden<br />
gefördert. Die Kinder erleben eine besondere<br />
Form der Gemeinschaft. Bei allen Festen<br />
sollen die Bedürfnisse <strong>und</strong> Wünsche der Kinder<br />
im Mittelpunkt stehen.<br />
Feste feiern<br />
Man sollte öfter einmal Feste feiern,<br />
<strong>und</strong> nicht erst wenn eins fällt.<br />
Man kann sie ohne Gäste feiern<br />
Und ohne Geld.<br />
Ein hübsches Fest heißt: Fre<strong>und</strong>e-Suchen.<br />
Ein lustiges heißt: Lachen-Fest.<br />
Es gibt das Fest der Pflaumenkuchen,<br />
Die Vorfreude auf das Fest, sowie der Spaß<br />
<strong>und</strong> der Frohsinn bei einer Feier sollen ein<br />
besonderes Erlebnis sein. So ist es<br />
selbstverständlich, dass wir auch bei der<br />
Planung <strong>und</strong> Gestaltung der Feiern vor allem<br />
die Kinder, aber auch bei öffentlichen Festen,<br />
die Eltern mit einbeziehen wollen.<br />
das Drachenfest.<br />
Ich könnte euch noch viele nennen,<br />
doch hoff‘ ich, ihr versteht<br />
Man muß auch gr<strong>und</strong>los feiern können,<br />
wenn’s sonst nicht geht<br />
Rudolf Neumann<br />
Feste im kirchlichen<br />
Jahreskreis<br />
Erntedank<br />
St. Martin<br />
Nikolaus<br />
Advent<br />
Weihnachten<br />
Ostern<br />
Sonstige Feste<br />
Geburtstag<br />
Projektbezogene Feste<br />
Fasching<br />
Übernachtungsfest<br />
Sommerfest<br />
<br />
34
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Wenn ich träume<br />
Ich träume mir ein Land,<br />
wo ich so groß sein kann wie ein Elefant –<br />
<strong>und</strong> erträume mir dabei einen rosaroten<br />
Himmel,<br />
wo ich hinaufreiten kann mit einem<br />
Schimmel.<br />
Ich träume mir ein Land,<br />
wo alles böse sofort verschwand –<br />
<strong>und</strong> erträume mir noch eine Märchenfee,<br />
damit mir nie wieder tut was weh.<br />
Ich träume mir ein Land,<br />
dort pfeift der Wind mir aus der Hand –<br />
<strong>und</strong> erträume mir ich wäre kein Kind,<br />
möchte halt sein, wie die Erwachsenen so<br />
sind.<br />
Ich erträume mir ein Land,<br />
wo ich keine Angst mehr vor was haben<br />
muß –<br />
<strong>und</strong> erträume mir auch dort zu<br />
übernachten,<br />
wo andere hierauf auf mich warten.<br />
Kinderträume machen uns Mut, die<br />
uns anvertrauten Kinder<br />
„loszulassen“ <strong>und</strong> ihnen hilfreiche<br />
Begleiter auf dem Weg zu ihrem<br />
eigenen Ich <strong>und</strong> ihrem eigenen<br />
Leben zu sein.<br />
Das Kindergartenteam Mäder<br />
Ich träume mir ein Land,<br />
wo Kinder spielen dürfen wie sie wollen –<br />
<strong>und</strong> erträume mir: nichts müsste ich sein<br />
lassen,<br />
nur weil Erwachsene laute Kinderspiele<br />
hassen.<br />
Ich träume mir ein Land,<br />
wo unendliche Ruhe ich fand –<br />
<strong>und</strong> erträume mir dazu ein Himmelreich,<br />
das ganz meinen Träumen gleicht.<br />
Ich träume mir ein Land,<br />
wo nur Liebe <strong>und</strong> Friede gedeiht –<br />
<strong>und</strong> erträume mir ein Land,<br />
wo es im Sommer auch mal schneit.<br />
<br />
35
Konzept: Offener <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Naturkindergarten</strong> Mäder<br />
Literaturhinweise:<br />
Titel Autor ISBN<br />
Erlebnisorientiertes Lernen im<br />
offenen Kindergarten<br />
Offener Kindergarten<br />
Bildungsqualität im<br />
Kindergarten<br />
Thomas Kühne<br />
Gerhard Regel<br />
Gerhard Regel<br />
Axel Jan Wieland<br />
Waltraud Hartmann<br />
Martina Stoll<br />
3-930826-07-0<br />
3-923002-74-2<br />
3-215-12141-7<br />
Mit Kindern die Natur<br />
erleben<br />
Urie Bronfenbrenner<br />
Kindergartenpädagogik<br />
<strong>Online</strong> Handbuch<br />
Joseph Corwell 3-927279-97-8<br />
www.lexikonia.de<br />
www.wikipedia.de<br />
Armin Krenz<br />
www.kindergartenpaedagogik.de<br />
Sinneswerkstatt Renate Zimmer 3-451-26976-7<br />
Mut machen zur<br />
gemeinsamen Erziehung<br />
Zeitgemäße Pädagogik im<br />
offenen Kindergarten<br />
Joachim Büchsenschütz<br />
3-923002-70-X<br />
Kindergarten 2010. Traum -<br />
Vision - Realität<br />
Ingeborg Becker-Textor 3-451-22987-0<br />
<br />
36