PDF-Download Magazin - Hochschule für Technik Rapperswil
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Sprungbrett<br />
Name: Urs Thomann<br />
Jahrgang: 1975<br />
Studienrichtung: Raumplanung<br />
Abschlussjahr: 2002<br />
Lehre als: Zimmermann<br />
Heutige Funktion: Selbständiger Berater<br />
<strong>für</strong> Raumplanung und Städtebau in Russland und<br />
in der Ukraine<br />
Ihr persönliches Erfolgsrezept?<br />
Die Russen sagen von sich, dass sie nie aufgeben.<br />
Wer mit ihnen arbeitet, muss vor allem Hartnäckigkeit<br />
mitbringen. Man sollte sich – bei allem<br />
Respekt – nicht zu viele Gedanken über mögliche<br />
Verluste machen.<br />
Die drei wichtigsten Sachen in Ihrem Leben?<br />
1. Meine Arbeit und ihre Resultate<br />
2. Geistesverwandte und gegenseitige<br />
Unterstützung<br />
3. Physische und geistige Mobilität<br />
Wenn ich heute 20 wäre, würde ich …<br />
… mich nicht damit zufrieden geben, Computertechnologien<br />
nur als Anwender zu beherrschen.<br />
Ihre schönste Erinnerung an die HSR Zeit?<br />
Die Stimmung während den Nachtschichten beim<br />
Modellbauen im «Bärengraben», in den Atelierarbeitsplätzen<br />
im Gebäude 1.<br />
Welchen Tipp würden Sie unseren<br />
Absolventinnen und Absolventen an der<br />
Diplomfeier mit auf den Weg geben?<br />
Die Chance nutzen, sich bei verschiedenen Arbeitgebern<br />
möglichst vielseitig zu entfalten und<br />
sich danach nicht vor der beruflichen Selbständigkeit<br />
zu scheuen.<br />
Schweizer Topografie oder russische Weite?<br />
Persönlich mag ich lieber einen offenen, weiten<br />
Horizont. Als Raumplaner und Städtebauer sind<br />
die natürlichen Zäsuren und Übergänge der<br />
Schweizer Topografie hingegen eher ein Segen.<br />
Millionenstadt oder Dorf?<br />
Die Millionenstadt: Sie macht es ihren Einwohnern<br />
unmöglich, ihren Alltag durchzuplanen. Dies<br />
legt eine unternehmerische Energie frei und man<br />
nimmt die relative Bedeutung von Ereignissen<br />
besser wahr.<br />
Russische Datscha oder Schweizer Chalet?<br />
Eine Datscha mit Banya (russische Sauna) im<br />
Garten wäre erstrebenswert.<br />
Borschtsch oder Bratwurst?<br />
Ukrainischer Borschtsch schmeckt mir äusserst<br />
gut und ich esse ihn wöchentlich mindestens<br />
einmal. Trotzdem, eine echte YB-Bratwurst<br />
gehört unbedingt zu einem gelungenen Heimaturlaub.<br />
Welches ist ihre Lieblingsstadt und warum?<br />
Helsinki. Die robuste, mit landschaftlich geprägten<br />
Freiräumen durchsetzte städtebauliche<br />
Grundstruktur von respektabler Dichte schafft<br />
eine äusserst angenehme Mischung zwischen<br />
Urbanem und Rustikalem, die sich auch im<br />
Lebensgefühl ihrer Bewohner erkennen lässt.<br />
Ihre drei Raum-Unwörter<br />
Raumtraum, raumfüllend, Raumbedarf<br />
Ihre drei Raum-Favoritenwörter<br />
Freiraum, raumdefinierend, Raumdeckung<br />
(Manndeckung mochte ich nie)<br />
Woran erkennt man den typischen<br />
Raumplaner?<br />
Unter Studenten daran, dass er/sie noch nicht so<br />
genau weiss, was und wohin er wirklich will. Unter<br />
den Berufstätigen daran, dass er/sie das Wasser,<br />
das sie predigen, auch selber trinken – und vice<br />
versa.<br />
Eine gute Raumplanerin, ein guter<br />
Raumplaner …<br />
… unterscheiden Eigenheiten und Konstellationen<br />
eines Ortes. Sie entwerfen Konzepte, die sich<br />
auch in einem sich verändernden Umfeld verwirklichen<br />
lassen. Sie vermitteln ihre Ideen sowohl mit<br />
überzeugenden Fakten als auch mit verführerischen<br />
Bildern.<br />
50 HSR <strong>Magazin</strong> 2 / 2013