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Drucksache 11/583<br />

Deutscher Bundestag — 11. Wahlperiode<br />

Nach Auffassung der Gutachter hat sich die Regionalpolitik<br />

in diesem Zeitraum als effizient erwiesen.<br />

— Die These von einem hohen Mitnahmeeffekt der<br />

Regionalförderung wird nach Auffassung der Gutachter<br />

durch die Untersuchungsergebnisse eindeutig<br />

widerlegt. Im Durchschnitt der Jahre 1978<br />

bis 1982 betrug die Relation zwischen zusätzlich<br />

induzierten, d. h. sonst nicht durchgeführten Investitionen<br />

und eingesetzten öffentlichen Mitteln<br />

1,97, d. h.: Fördermittel in Höhe von 1 Mio. DM<br />

haben zu zusätzlichen Investitionen in Höhe von<br />

rd. 2 Mio. DM geführt.<br />

— Die regionale Entwicklung wird wesentlich durch<br />

gesamtwirtschaftliche Faktoren bestimmt. 1978 bis<br />

1982 wirkten ein hohes Zinsniveau und ein niedriger<br />

Auslastungsgrad der gesamtwirtschaftlichen<br />

Produktionskapazitäten der Regionalförderung<br />

entgegen. So entspricht die Wirkung einer Änderung<br />

des gesamtwirtschaftlichen Zinsniveaus um<br />

einen Prozentpunkt auf Investition, Beschäftigung<br />

und Produktion in den Fördergebieten 1978 bis<br />

1982 etwa 50 % der Wirkung der gesamten Regionalförderung<br />

auf diese Zielgrößen. Demnach<br />

würde ein Anstieg des gesamtwirtschaftlichen<br />

Zinsniveaus um zwei Prozentpunkte die positiven<br />

Wirkungen der Regionalförderung — absolut gesehen<br />

— weitestgehend kompensieren.<br />

Wenn 1982 der gesamtwirtschaftliche Auslastungsgrad<br />

um einen Prozentpunkt höher als in<br />

Wirklichkeit gelegen hätte (87,6 % statt 86,6 %),<br />

dann hätte dies für die Fördergebiete eine zusätzliche<br />

Beschäftigung von 37 000 Personen (d. h.<br />

70 % höher als der durchschnittliche Beschäftigungseffekt<br />

der Regionalförderung) bedeutet. Die<br />

Gutachter schlußfolgern hieraus, daß der Erfolg<br />

der Regionalförderung angesichts des z. T. gravierenden<br />

Einflusses anderer Faktoren nicht an der<br />

absoluten Problemlage einer Förderregion und<br />

auch nicht einmal an der Entwicklung der Fördergebiete<br />

im Vergleich zu Nichtfördergebieten abgelesen<br />

werden kann. Vielmehr ist nach ihrer Auffassung<br />

entscheidend, wie sich die einzelnen Förderregionen<br />

ohne Regionalförderung entwickelt hätten.<br />

Bei gegenläufiger Wirkung gesamtwirtschaftlicher<br />

Determinanten ist es dann als Erfolg der Regionalförderung<br />

anzusehen, wenn sie mit positiven<br />

Beiträgen zu Investition, Beschäftigung und Produktion<br />

in den Fördergebieten wie 1978 bis 1982<br />

noch stärkere Beschäftigungs- und Produktionseinbrüche<br />

als tatsächlich eingetreten verhindert<br />

hat.<br />

9.3.8.2. In einem anderen Gutachten hat eine Forschergruppe<br />

der Universität T rier einen Einfluß der<br />

wichtigsten Strukturvariablen — Kontrollstruktur, Betriebsgrößenstruktur,<br />

Branchenstruktur, Raum- bzw.<br />

Siedlungsstruktur, Förderstruktur und Funktionalstruktur<br />

— auf die regionale Entwicklung des Verarbeitenden<br />

Gewerbes untersucht. Die Gutachter haben<br />

hierfür drei unterschiedliche Ansätze angewandt:<br />

— Umwandlung der vom Bundesamt für gewerbliche<br />

Wirtschaft geführten Förderfallstatistik in eine För<br />

derbetriebsstatistik und Verknüpfung dieser Förderbetriebsstatistik<br />

mit der Kartei des Produzierenden<br />

Gewerbes beim Statistischen Bundesamt,<br />

— Betriebsbefragung im Verarbeitenden Gewerbe in<br />

Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland,<br />

— makroökonomische Analyse des Zusammenhangs<br />

zwischen regionalpolitischen Zielvariablen und ihrer<br />

(vermutlichen) Bestimmungsfaktoren (Korrelationsberechnungen).<br />

Im Hinblick auf die Förderung des Verarbeitenden<br />

Gewerbes im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe hat<br />

diese Untersuchung u. a. folgende Ergebnisse erzielt:<br />

-<br />

Das GA-Fördergebiet hat gegenüber Nichtfördergebiet<br />

aufgeholt:<br />

— Die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes (geförderte<br />

und nichtgeförderte) haben sich 1978 bis<br />

1982 im Fördergebiet günstiger entwickelt (Zahl<br />

der Betriebe, Zahl der Arbeitsplätze, Investitionsvolumen)<br />

als die der Nichtfördergebiete.<br />

— Die Gruppe der geförderten Bet riebe weist 1978 bis<br />

1982 hinsichtlich Zahl, Beschäftigung und Investitionen<br />

eine günstigere Entwicklung auf als die<br />

Gruppe der nichtgeförderten Bet riebe.<br />

— Die geförderten Bet riebe schneiden noch günstiger<br />

ab, wenn sie mit den nichtgeförderten Betrieben im<br />

Fördergebiet verglichen werden. In diesem Fall<br />

sind nicht nur ihre Entwicklungskennziffern günstiger,<br />

sondern auch ihre bet rieblichen Strukturund<br />

Leistungskennziffern.<br />

Die Gemeinschaftsaufgabe weist 1975 bis 1982 ein<br />

günstiges Fördermuster auf:<br />

— Sog. Dauersubventionierungen (dreimal und<br />

mehr) kommen nur selten vor (17 % der geförderten<br />

Betriebe mit 28 % des geförderten Investitionsvolumens).<br />

Zudem weisen die mehrfach geförderten<br />

Betriebe eine überdurchschnittlich günstige<br />

Beschäftigtenentwicklung auf.<br />

— Arbeitsplatzschaffende Errichtungs- und Erweiterungsinvestitionen<br />

machen den weitaus größten<br />

Teil der Förderung aus (75 % der geförderten Betriebe<br />

und des Investitionsvolumens). Bet riebe mit<br />

Errichtungsförderung erhalten häufig zu einem<br />

späteren Zeitpunkt noch eine Erweiterungsförderung<br />

(28 % der geförderten Bet riebe mit 37 % des<br />

geförderten Investitionsvolumens).<br />

— Betriebe mit Neuerrichtungsförderung und mehrfach<br />

geförderte Bet riebe mit ausschließlicher Errichtungs-<br />

und Erweiterungsförderung weisen<br />

eine sehr günstige Beschäftigtenentwicklung<br />

(+14 % bzw. +8,4 %) auf (zum Vergleich: nichtgeförderte<br />

Betriebe —12,0 %).<br />

— Die geförderten Bet riebe sind auch in bezug auf<br />

ihre Ausstattung mit höherwertigen Unternehmensfunktionen<br />

eine positive Auslese der Betriebe<br />

des Fördergebiets.<br />

Die Fördergebiete haben ihre Position im Vergleich zu<br />

den Nichtfördergebieten anscheinend auch unter

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