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liches Moment der Selbst

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FILMSCHAU African Threads And Laces<br />

Me broni ba, Ghana/US 2009<br />

Erscheinung in den USA <strong>der</strong> 1960er-Jahre, etwa<br />

im »Black Is Beautiful« <strong>der</strong> BLACK PANTHERS<br />

(Agnès Varda), in <strong>der</strong> Avantgarde Schwarzer<br />

Haarmode Ende <strong>der</strong> 1990er im US-amerikanischen<br />

Detroit (HOT IRONS, Andrew Dosunmu), den<br />

Dragperformances in den New Yorker Ballrooms<br />

(PARIS IS BURNING, Jennie Livingston) o<strong>der</strong><br />

SAPE-Shows aus Kinshasa und Brüssel in GHET-<br />

TO MILLIONAIRES (Gilles Remiche)? Zina Saro-<br />

Wiwa fragt in THIS IS MY AFRICA: »Schließe<br />

Deine Augen und denk an Afrika. Was siehst Du?«<br />

Die Filme <strong>der</strong> Reihe geben viele, sehr verschiedene<br />

Antworten. Die Filmreihe behandelt jedoch<br />

nicht nur die »Laces« (Spitzen), son<strong>der</strong>n auch die<br />

»Threads« (Fäden) – und auch dies nicht nur in<br />

metaphorischer Weise.<br />

Die Auftragsarbeit FÜR DIE MODE DER WELT<br />

(Robert Polak) zeichnet die »Erfolgstory« <strong>der</strong><br />

Vorarlberger Stickerei-Industrie nach. Neben<br />

Nigeria bedient sie viele an<strong>der</strong>e Län<strong>der</strong> aller Kontinente.<br />

In MAMA BENZ (Karin Junger) geht es<br />

um die lange Geschichte von Vlisco, dem größten<br />

nie<strong>der</strong>ländischen Textilproduzenten und Exporteur<br />

<strong>der</strong> berühmten »Waxprints« (Wachsdruckstoffe):<br />

Die Textilien bzw. textile Drucktechnik wurde<br />

ursprünglich aus Indonesien importiert, die Stoffe<br />

sind bis heute in weiten Teilen Westafrikas sehr,<br />

sehr populär. Die Filmemacherin verfolgt die Marketingstrategie<br />

des Unternehmens bei <strong>der</strong> Installation<br />

einer neuen Filiale in Burkina Faso. Es wird<br />

deutlich, wie in den Büros des nie<strong>der</strong>ländischen<br />

Mutterkonzerns pseudo-afrikanische Ideale<br />

konstruiert werden. – Dass die Vereinnahmung<br />

o<strong>der</strong> Aneignung von Kulturgütern o<strong>der</strong> kulturellen<br />

Praktiken in einer historisch segregierten Gesellschaft<br />

notwendig an ihre Grenzen stößt, macht<br />

<strong>der</strong> Film BLACKING UP: HIP-HOP’S REMIX OF<br />

RACE AND IDENTITY (Robert Clift) deutlich.<br />

Von Schwarzen Künstlern in den 1970er-Jahren<br />

ge- und erfunden, später als politisches Ventil von<br />

<strong>der</strong> Schwarzen Jugend entdeckt, zum Lebens- und<br />

Kleidungsstil geworden, ist Hip-Hop zunehmend<br />

auch ein Magnet für viele weiße Jugendliche. Dies<br />

führt u. a. zu zunächst unüberbrückbaren Mißverständnissen,<br />

<strong>der</strong>en Wurzeln in uralten, oft aufgewärmten<br />

Klischees und Stereotypen zu finden sind.<br />

Ben Diogaye Beye zeigt ironisch in LES PRINCES<br />

NOIRS DE SAINT-GERMAIN-DES-PRÈS, wie<br />

diese Klischees auf vergnügliche Weise nutzbar<br />

gemacht werden können.<br />

filmheft # 1 11

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