Magazin 197704
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im gemeinsamen Ordensgeist getroffene<br />
Absprachen konnten wir eine<br />
ausgezeichnete Zusammenarbeit mit<br />
dem MHD sicherstellen.<br />
Verbindung zum<br />
Order of St. John<br />
Wir standen auch in dauernder guter<br />
Verbindung zum britischen Order of<br />
SI. John. Im Februar 1954 besuchte<br />
ich Lenden, wo ich von unserem britischen<br />
Bruderorden besonders liebenswürdig<br />
empfangen wurde und<br />
die Einrichtung etc. der SI. John-Ambulance<br />
besichtigen konnte. Im Mai<br />
1954 kam der Leiter der SI. John-Ambulance,<br />
Brigadier Sir Daily, nach<br />
Köln, dem wir einen unserer ersten<br />
Großeinsätze beim dortigen Katholikentag<br />
vorführen konnten. Im März<br />
1955 besuchte uns der Lord-Prior<br />
des Order of SI. John, Lord Wakehurst,<br />
der von unserem bisherigen<br />
Aufbau und von einer ihm vorgeführten<br />
Helfer-Übung sichtlich beeindruckt<br />
war.<br />
Erster Auslandseinsatz<br />
Während des ungarischen Aufstandes<br />
im Jahr 1956 hatte die JUH dann ihren<br />
ersten Einsatz im Ausland . In einem<br />
viele Kilometer breiten Abschnitt an<br />
der österreichisch- ungarischen Grenze<br />
wurden mehrere JUH-Stützpunkte<br />
eingerichtet, von denen aus unsere<br />
Helfer die zahllosen ungarischen<br />
Flüchtlinge auffingen, versorgten und<br />
mehrere Tage betreuten. Als dies die<br />
eine hohe Stellung im Order of SI.<br />
John einnehmende Lady Mountbatten,<br />
die sich ebenfalls im Notgebiet aufhielt,<br />
sah , war sie so beeindruckt,<br />
daß sie mir in Eisenstadt im Burgenland<br />
spontan eine namhafte Spende<br />
für die JUH überreichte.<br />
Wachablösung<br />
Im Jahr 1956 trat Klaus v. Heimendahl<br />
als Bundesgeschäftsführer an die<br />
Stelle des in die Bundeswehr eintretenden<br />
Generals Smilo Frhr. v. Lüttwitz.<br />
Er war seit Jahren mit unserer<br />
Arbeit vertraut, so daß sich die für<br />
die JUH so bedeutungsvolle Führungsarbeit<br />
der Zentrale in gleich bleibend<br />
hervorragender Weise fortsetzen<br />
konnte. Inzwischen war der Ausbau<br />
unserer Helfer-Organisation so weit<br />
fortgeschritten, daß die JUH für alle<br />
anfallenden regionalen und überregionalen<br />
Einsätze zur Verfügung stand.<br />
Mit den ersten - zwar nur wenigen<br />
Krankenkraftfahrzeugen, die teilweise<br />
durch Spenden oder durch Eigeninitiative<br />
einzelner Standorte beschafft<br />
worden waren, war es möglich, Großveranstaltungen<br />
wie Kirchentage,<br />
Landsmannschaftstreffen, Sportveranstaltungen<br />
ebenso zu betreuen wie<br />
die zahlreichen örtlichen Einsätze<br />
in Krankenhäusern , an Badeplätzen,<br />
usw. Mit den örtlichen Stellen der<br />
Deutschen Lebensrettungsgesellschaft<br />
und mit dem Technischen Hilfswerk<br />
bestand eine gute Zusammenarbeil.<br />
NRW - stärkst er Landesbezirk<br />
Ständige Bewährung erforderten der<br />
ab 1959 eingerichtete Dienst an den<br />
Bundesautobahnen und die ab 1958<br />
erfolgte Eingliederung in den Katastrophenschutz<br />
der Länder. Bei allen<br />
diesen Einsätzen stand der stärkste<br />
Landesbezirk Nordrhein-Westfalendamals<br />
unter der Leitung des RR Henning<br />
Baron v. Fölkersamb - stets an<br />
erster Stelle, zumal sich in diesem<br />
größten Bundesland die meisten Einsatzmöglichkeiten<br />
ergaben. Diese<br />
Feststellung soll aber nichts an der<br />
Tatsache ändern, daß in allen Landesbezirken<br />
einschließlich West-Berlin<br />
mit großem Fleiß und mit hohem Idealismus<br />
am weiteren Ausbau der JUH<br />
und im Dienst am Nächsten gearbeitet<br />
wurde. Stichwortartig sei an dieser<br />
Stelle auch an den Dienst im Krankenhaus,<br />
an die häusliche Krankenpflege<br />
und an die mit Beginn der 60er Jahre<br />
einsetzende Au sbildung von Schwesternhelferinnen<br />
erinnert.<br />
Ständige Opferbereitschaft<br />
Was allgemein in den ersten zehn<br />
Jahren des Bestehens der JUH an<br />
Einsatz- und Opferbereitschaft geleistet<br />
worden ist, erscheint mir im<br />
nachhinein einmalig zu sein . Für viele<br />
Helfer und Helferinnen waren der Einsatz<br />
an jedem Wochenende und das<br />
Opfer fast der gesamten Freizeit keine<br />
Seltenheil. Seitens der Leitung und<br />
aller Führungsorgane wurde vor allem<br />
darauf geachtet, daß die Ordensidee,<br />
der christliche Geist der Nächstenhilfe<br />
aufrechterhalten blieben. Stets erinnere<br />
ich mich des eindrucksvollen<br />
Bildes, als der seinem verewigten Vater<br />
gefolgte Herrenmeister, Wilhelm<br />
Karl Prinz v. Preußen , nach Beendigung<br />
des evangelischen Kirchentages<br />
1958 im weiten Rund des Berliner<br />
Olympia-Stadions der aus fast allen<br />
Landesbezirken verstärkten Helferschaft<br />
seinen Dank und seine Anerkennung<br />
für den geleisteten Einsatz<br />
aussprach. Hier wie über der gesamten<br />
JUH-Arbeit stand der traditionsreiche<br />
JOhanniterspruch:<br />
Der Krankentransport der JU H hat im allgemeinen Sanitätsdienst sowie bei<br />
außerordentlichen Notständen und Einsatz In Unfall- und Katastrophenfällen<br />
seinen festen Platz.<br />
Christi Feinde zu dämpfen,<br />
zu helfen in Krankheit und Not,<br />
das ist der Johanniter<br />
uralt Aufgebot!<br />
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