Magazin 197704
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Bremen (9<br />
Innensenator Fröhlich:<br />
Für Katastrophen gerüstet<br />
Mit dem gegenwärtigen Stand des<br />
Katastrophenschutzes in Bremen<br />
sei die Hansestadt Bremen durchaus<br />
zufrieden. Die Vergangenheit habe<br />
bewiesen, daß man in der Hansestadt<br />
mit allen Gefahrensituationen stets<br />
fertig geworden sei . So müsse es<br />
auch in der Zukunft sein .<br />
Dies erklärte der Bremer Senator<br />
für Inneres, Helmut Fröhlich, als er<br />
im Roland-Center im Stadtteil Bremen-Huchting<br />
die Ausstellung " Rund<br />
um den Katastrophenschutz" eröffnete.<br />
Fröhlich unterstrich die Bedeutung<br />
der ständigen Einsatzbereitschaft<br />
im Katastrophenschutz und<br />
im Selbstschutz sowie die notwendige<br />
gute Zusammenarbeit der mitwirkenden<br />
Organisation für die Sicherheit<br />
der Bürger.<br />
Der Innensenator bedauerte aber,<br />
daß er eine ähnlich positive Erklärung<br />
nicht auch für den Zivilschutz abgeben<br />
könnte. Er räumte ein, daß durch<br />
das Zusammenwirken freiwilliger<br />
Leistungen der Bürger, der Hilfsorganisationen<br />
und auch der beteiligten<br />
Organisationen schon viel geschehen<br />
sei auf diesem Gebiet. Bremen brauche<br />
auch keinen Vergleich mit anderen<br />
Städten zu scheuen. Dennoch<br />
halte er die bisherigen vorsorgenden<br />
Maßnahmen für den Zivilschutz nicht<br />
für ausreichend .<br />
Die Innen minister und Innensenatoren<br />
der anderen Bundesländer hätten<br />
dieser Meinung zugestimmt, sagte<br />
Senator Fröhlich. Und so hätten sie<br />
gemeinsam den Bundesminister des<br />
Inneren gebeten, die Bemühungen<br />
um die Zivile Verteidigung zu steigern,<br />
um ein ausgewogenes Verhältnis<br />
zur militärischen Verteidigung<br />
sicherzustellen und eine langfristige<br />
Konzeption mit Finanzplanung für<br />
die Zivile Verteidigung zu erarbeiten.<br />
In wenigen Wochen werde die Bundesregierung<br />
die Entscheidung über<br />
ein Programm der Zivilen Verteldigung<br />
fällen. Dabei sei die finanzielle<br />
Ausstattung von entscheidender Bedeutung.<br />
Ihm gehe es um die Förderung<br />
der vorsorgenden Maßnahmen<br />
des Zivilschutzes, wo und wie es<br />
immer möglich sei, betonte der Bremer<br />
Innensenator. Als Beispiel dafür<br />
verwies er auf die am 14. März vom<br />
Bremer Senat beschlossenen Richtlinien<br />
über die Förderung des Behördenselbstschutzes.<br />
Darin sei unter<br />
anderem dessen Aufgabe so umrissen<br />
worden: Schutz von Leben und Gesundheit<br />
der Bediensteten und der<br />
übrigen im Dienstgebäude anwesenden<br />
Personen und Beseitigung oder<br />
Minderung der Schäden im Katastrophen-<br />
und Verteidigungsfall. Es wäre<br />
erfreulich, meinte Senator Fröhlich,<br />
wenn diese Richtlinien auch außerhalb<br />
der Behörden eine Anregung<br />
zur Ausbildung im Selbstschutz vermitteln<br />
würden .<br />
Bremens Innensenator Helmut Fröh·<br />
lich bewies eigene Fertigkeiten Im<br />
Selbstschutz, als er eigenhändig<br />
die brennende Demonstrationspuppe<br />
ablöschte.<br />
Bei der Eröffnung der Katastrophenschutz·<br />
Ausstellung in Bremen erin·<br />
nerte Innensenator Fröhlich an das<br />
angekündigte Konzept der Bundes·<br />
regierung zur Zivilen Verteidigung.<br />
Auch BVS-Präsldent Kuhn (ganz<br />
links) gehörte zu den Festrednern.<br />
Als nachahmenswert bezeichnete<br />
BVS-Präsident Heinz-Robert Kuhn<br />
die von den Bürgern der Hansestadt<br />
bewiesene Bereitschaft gegenüber<br />
dem Selbstschutz. Während die angestrebte<br />
Zahl von ein Prozent der<br />
Bevölkerung, die im Selbstschutz<br />
ausgebildet ist, für die meisten Geme<br />
inden noch ein "Traumsoll " dar·<br />
stelle, habe man sie in Bremen schon<br />
verwirklicht. Die Aufgaben des Katastrophenschutzes<br />
würden noch stän·<br />
dig weiter wachsen, meinte KUhn,<br />
denn unsere Gesellschaft werde<br />
durch die Weiterentwicklung der<br />
Technik immer anfällig gegenüber<br />
Störungen sein .<br />
Selbsthilfe im Betrieb<br />
Im " Nordsee-Hotel Naber" der Seestadt<br />
Bremerhaven fand d ie Jahreshauptversammlung<br />
des Fachverbandes<br />
des Gaststätten- und Hotelgewerbes<br />
Bremerhaven statt. Im Rahmen<br />
der Veranstaltung sprach<br />
Dienststellenleiter Wilhelm Eckhoff<br />
zum Thema " Selbstschutz in Gastställen<br />
und Hotels", das bei vielen<br />
Teilnehmern großes Interesse fand.<br />
Nach einer Einführung über die Aufgaben<br />
des Verbandes, der gemäß<br />
dem Gesetz über die Erweiterung<br />
des Katastrophenschutzes die Aufgabe<br />
hat, Betriebe der gewerblichen<br />
Wirtschaft bei der UnterriChtung und<br />
Ausbildung von Einsatzkräften des<br />
betrieblichen Katastrophenschutzes<br />
zu unterstützen, ging Eckhoff insbesondere<br />
auf die Empfehlungen für<br />
den betrieblichen Katastrophenschutz<br />
vom 6. Juni 1972 ein.<br />
Die Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft<br />
Zivilschutz der Spitzenverbände<br />
der gewerblichen Wirtschaft<br />
sagen aus, daß keine Unternehmensleitung<br />
sich der Sorge um die Sicherheit<br />
der arbeitenden Menschen<br />
ebenso wie der Sorge um die Erhaltung<br />
der Betriebe und ihrer Arbeitsplätze<br />
und der Verantwortung gegenüber<br />
der Allgemeinheit entziehen<br />
kann .<br />
Kurz notiert<br />
Im Anschluß an zwei mehrtägige Informationstagungen<br />
" Zivilschutz"<br />
der Landesstelle Bremen hatten 36<br />
Kommissaranwärter der Landespolizeischule<br />
Bremen Gelegenheit, das<br />
Warnamt 11 bei Bassum zu besichtigen.<br />
In einem Referat, vorgetragen<br />
von VOR Joachim Schöne, erhielten<br />
die angehenden Beamten einen<br />
Überblick über Aufgaben und Arbeit<br />
des Warndienstes in der Bundesre·<br />
publik Deutschland.<br />
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