Magazin 197704
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Unfall - was tun?<br />
"Aktionsgemeinschaft<br />
Unfallhilfe 77" -<br />
300000 Schulabgänger<br />
in ganz Bayern<br />
sollen eine kostenlose<br />
Erste-H il fe-Broschü re<br />
bekommen<br />
" Der wenig später eingetroffene<br />
Notarzt konnte nur noch den Tod<br />
des Verunglückten feststellen."<br />
Hinter diesem lapidaren Satz, mit<br />
dem leider viel zu häufig die Unfallberichte<br />
der Polizei, der Feuerwehr<br />
und der Rettungsorganisationen<br />
schließen, verbirgt sich oftmals eine<br />
über das persönliche Leid der Angehörigen<br />
hinausgehende, für uns<br />
alle erschreckende Tatsache: die<br />
Unfähigkeit, in Notsituationen richtig<br />
zu helfen. Zu Unfallorten gerufene<br />
Rettungssanitäter stellen immer wieder<br />
fest, daß durch Unkenntnis zufälliger<br />
Helfer Verletzungen und Erkrankungen<br />
noch schlimmer wurden,<br />
als sie anfangs waren.<br />
Die drei Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund,<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
und Malteser-Hilfsdienst<br />
haben sich deshalb zu einer<br />
" Aktionsgemeinschaft Unfallhilfe<br />
77" zusammengefunden. Unfallchirurgen<br />
und Leiter von Sanitätsorganisationen,<br />
die tagtäglich mit Unfallfolgen<br />
konfrontiert werden, haben eine<br />
praxisnahe Broschüre geschaffen,<br />
die einprägsam in Wort und Bild alle<br />
häufigen Notfälle und Hilfsmaßnahmen<br />
behandelt. Der Bayerische<br />
Staatsminister für Unterricht und<br />
Kultus, Prof. Dr. Hans Maier, unterstützt<br />
diese Aktion mit seinem Vorwort.<br />
Das Ziel der Aktionsgemeinschaft<br />
ist es, jedem Schulabgänger<br />
in Bayern die Broschüre kostenlos<br />
zu überreichen.<br />
Jeder Bürger kann dazu beitragen,<br />
diese Aktion zu unterstützen. Einzahlungen<br />
erbittet die Aktionsgemeinschaft<br />
auf das Konto: Postscheckamt<br />
München Nr. 202G-80S. Vielleicht<br />
trägt diese Spende eines Tages dazu<br />
bei, die Gesundheit oder das Leben<br />
des Spenders selbst zu retten.<br />
o,e<br />
Aktionsgemeinschaft<br />
Unfallhilfe '77<br />
Optimale Versorgung<br />
Die optimale Krankenversorgung<br />
im Einsatzbereich der ASB-Rettungswache<br />
Gräfenberg (Bayern) ist nunmehr<br />
gewährleistet.<br />
Da sich herausgestellt hat, daß bei<br />
größeren Unfällen die bisher vorhandenen<br />
Hilfs- und Transportmittel oft<br />
nicht ausreichten, ergriff die Geschäftsführerin<br />
der Wache, Ingrid<br />
Hertel, die Initiative. Nach langen Verhandlungen<br />
erreichte sie , daß der<br />
ASB-Landesverband Bayern aus eigenen<br />
Mitteln einen Rettungs-Transportwagen<br />
für Gräfenlj>erg anschaffte.<br />
Diese Maßnahme, die ejndeutig dem<br />
Wohle der Bevölkerung diene, habe<br />
ein tiefes Loch in den Säckel des<br />
ASB gerissen, wie/l~grid Hertel betonte.<br />
Um so bedauerlicher sei es,<br />
daß bisher weder von der Stadt noch<br />
vom Landkreis auch nur eine DM<br />
für diesen gemeinnützigen Zweck<br />
eingegangen sei. Eine rühmliche<br />
Ausnahme bilde die Stadt- und Kreissparkasse<br />
Gräfenberg-Forchheim,<br />
die eine großzügig bemessene<br />
Spende überwiesen habe. Einzige<br />
Hoffnung, die prekäre finanzielle<br />
Lage der Rettungswache etwas zu<br />
entspannen, bliebe die in Kürze zu<br />
erwartende Haussammlung, deren<br />
Erlös dazu dienen soll, die Innenau5-<br />
rüstung des neuen Fahrzeuges zu<br />
vervollständigen.<br />
Der Rettungswagen wird genauso<br />
rund um die Uhr eingesetzt, wie bisher<br />
schon der " Notarztwagen" und<br />
die beiden Krankentransportfahrzeuge.<br />
Zum " Notarztwagen" erklärte<br />
die Geschäftsführerin, daß laut Gesetz<br />
von jedem Ort aus innerhalb<br />
von zehn Autominuten eine ärztliche<br />
Versorgung vorhanden und gewährleistet<br />
sein soll. Da über im Einsatzbereich<br />
der Rettungswache Gräfenberg<br />
das nächste Krankenhaus, in<br />
welcher Richtung auch immer, in<br />
Foto des Notarztwagens der ASB<br />
Rettungswache Gräfenberg.<br />
frühestens 20 bis 25 Fahrminuten<br />
erreichbar ist, müßte nun überlegt<br />
werden, wie dieser Misere abzuhelfen<br />
wäre.<br />
Bei schweren Unfällen häufig erforderliche<br />
Infusionen dürfen bekanntlich<br />
nur von einem Arzt vorgenommen<br />
werden . Erfreulicherweise erklärte<br />
sich der in Hilpoltstein niedergelassene<br />
Arzt, Dr. Vogel sang, bereit,<br />
im Einsatzbereich der ASB-Rettungswache<br />
Gräfenberg in dem vom Gesetz<br />
geforderten Sinne tätig zu werden.<br />
Dazu gehört jedoch, daß der<br />
Arzt zu jeder Zeit schnellstens benach<br />
richtig werden kann . Aus diesem<br />
Grunde wurde Dr. Vogelsang ein<br />
kleiner mit Sprechfunk ausgerüsteter<br />
" Notarztwagen" (Golf) zur Verfügung<br />
gestellt. So kann er im Notfall jederzeit<br />
sofort an den Unfallort gerufen<br />
werden .<br />
Der neue Rettungstransportwagen<br />
und das Notarztauto arbeiten im sogenannten<br />
" Rendezvous-System "<br />
zusammen . Das heißt: Wenn ein<br />
schwerer Unfall gemeldet wird, muß<br />
der Arzt zunächst telefonisch alarmiert<br />
werden. Dieser meldet sich<br />
dann über Funk vom Notarztwagen<br />
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