Magazin 197704
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Er würde uns bei Bedarf zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Kommt es trotz allem zu einer großen<br />
Olverschmutzung, dann sind sich<br />
heute weltweit die Experten einig,<br />
daß bei solchen Bedingungen wie<br />
den unsrigen, es überhaupt nur möglich<br />
ist, zu " dispergieren" oder " abzuschöpfen".<br />
Das Dispergieren mit - heute nur noch<br />
nicht-toxischen - Dispergatoren ist<br />
relativ einfach anzuwenden, wenn<br />
auch teuer. Durch das Versprühen<br />
der Dispergatoren verteilt sich das<br />
01 schneller und besser auf der Wasseroberfläche<br />
und kann dadurch<br />
schneller bakteriell abgebaut werden .<br />
Bei kälterem Wasser und bei bestimmten<br />
Oien, auch wenn das 01 erst einige<br />
Zeit nach dem Austritt aus dem Tanker<br />
besprüht werden kann, ist das Verfahren<br />
nicht mehr sehr wirksam.<br />
Aoschöpftechniken für die Bedingungen<br />
der hohen See und des Küstenmeeres<br />
sind weltweit z. Z. noch in<br />
cler Entwicklung. Wir hoffen, noch<br />
In diesem Frühjahr auf Grund der<br />
E'gebnisse umfangreicher Test-Versuche<br />
in den USA auch bei uns eine<br />
Entscheidung über das anzuwendende<br />
z. Z. beste Verfahren treffen zu können.<br />
Alle anderen Techniken wie etwa das<br />
Abbrennen, der Einsatz schwimmender<br />
Bindemittel und das Absenken<br />
des Ols auf den Meeresgrund kommen<br />
aus ökologischen oder aus wirtschaftlichen<br />
und praktisch-technologischen<br />
Gründen unter den hier vorliegenden<br />
Verhältnissen nicht in Betracht oder<br />
sind nur unter bestimmten, festgelegten.<br />
nur im seltenen Einzelfall vorhandenen<br />
Bedingungen möglich.<br />
ZS- MAGAZIN:<br />
In diesem Jahr kann der von Vertretern<br />
des Bundes und der Küstenländer<br />
Niedersachsen, Schleswig-Holstein,<br />
Bremen und Hamburg gebildete Olunfallausschuß<br />
auf eine zehnjährige Tätigkeit<br />
zurückblicken. Welche Erfahrungen<br />
konnten in dieser Zeit gesammelt<br />
werden?<br />
Präsident Reute r:<br />
Der Olunfaliausschuß See/ Küste hat<br />
nach dem Studium des weltweit damals<br />
noch recht neuen Problems der<br />
Bekämpfung solcher Olverschmutzungen<br />
und der Durchführung mehrerer<br />
Großversuche mit den von der Wirtschaft<br />
angebotenen Bekämpfungstechniken<br />
1970 seine ,,1echnischen<br />
Vorschläge", die mit der weitergehenden<br />
technischen Entwicklung fortgeschrieben<br />
werden, und 1971 seine<br />
"organisatorischen und finanziellen<br />
Vorschläge" den Regierungen des<br />
Bundes und der Küstenländer vorge-<br />
22<br />
legt. Aus diesen Vorschlägen ist 1975<br />
ein Verwaltungsabkommen zwischen<br />
dem Bund und den vier Küstenländern<br />
entstanden. Hiernach ist in der Radarzentrale<br />
des Wasser- und Schiffahrtsamtes<br />
Cuxhaven ein zentraler MeIdekopf<br />
(ZMK) eingerichtet worden, in<br />
dem alle eingehenden Meldungen<br />
über Olverschmutzungen gesammelt<br />
und ausgewertet werden. Wird eine<br />
große Olverschmutzung in unserem<br />
Gebiet der hohen See (die Nordsee<br />
ist hierfür durch in1ernationale Abkommen<br />
in bestimmte Zonen eingeteilt)<br />
bekannt, dann wird eine Einsatzgruppe<br />
(ELG) einberufen, die aus eihem<br />
Vertreter des Bundes und (je)<br />
einem Vertreter des (der) bedrohten<br />
Küstenlandes (-länder) besteht. Diese<br />
ELG entscheidet, ob überhaupt etwas<br />
und wenn ja, was zur Bekämpfung<br />
im Einzelfall geschieht. Solche ELG 's<br />
sind bisher 5-