Bericht über das Geschäftsjahr 2011 - Bausparkasse Mainz AG
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14 Lagebericht<br />
Risikobericht<br />
Risikoinventur<br />
Die BKM führt mindestens einmal jährlich eine Risikoinventur<br />
durch. Ziel der Risikoinventur ist die Identifikation und Bewertung<br />
aller Risiken, denen die BKM in Ausübung ihrer<br />
Geschäftstätigkeit ausgesetzt ist. Im Rahmen der jüngsten<br />
Risikoinventur wurden die nachstehenden Risiken als wesentliche<br />
Risiken klassifiziert:<br />
Adressenausfallrisiko<br />
Marktpreisrisiko (Zinsänderungsrisiko)<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Operationelles Risiko<br />
Adressenausfallrisiko<br />
Unter dem Adressenausfallrisiko ist der potenzielle Verlust zu<br />
verstehen, welcher durch den gesamten oder teilweisen Ausfall<br />
eines Geschäftspartners entstehen kann. Das Kreditgeschäft<br />
der BKM besteht grundsätzlich aus der Vergabe von Krediten<br />
für selbstgenutztes Wohneigentum. Durch die grundpfandrechtliche<br />
Absicherung und die breite Streuung dieser Darlehen<br />
sind die Risiken eng begrenzt.<br />
Zur Steuerung des Adressenausfallrisikos im Kundenkreditgeschäft<br />
setzt die BKM u.a. ein Antragsscoring ein. Das<br />
Antragsscoring nutzt ausgewählte, statistisch relevante<br />
Kundenmerkmale, um die erwartete Ausfallwahrscheinlich-<br />
keit von Kundenkrediten einzuschätzen. Die Informationen<br />
zur geschätzten Ausfallwahrscheinlichkeit und die daraufhin<br />
zugeordnete Risikoklasse werden bei der Entscheidung <strong>über</strong><br />
die Kreditvergabe herangezogen. Durch <strong>das</strong> Antragsscoring<br />
ist die BKM in der Lage, Entscheidungen <strong>über</strong> Kreditanträge<br />
unter Beachtung der individuellen Risikolage zu treffen und<br />
einen risikogerechten Zins zu ermitteln.<br />
Die im Bestand der BKM befindlichen Kundenkredite unter-<br />
liegen einem quartalsweisen Bestandsscoring, <strong>das</strong> eine Zuordnung<br />
aller Kundenkredite zu unterschiedlichen Rating-<br />
klassen ermöglicht.<br />
Im Bereich der Wertpapiereigenanlagen erfolgt bei Investitionen<br />
eine Anlagebeschränkung auf Adressen, die nach<br />
dem <strong>Bausparkasse</strong>ngesetz zugelassen sind. Zudem ist <strong>das</strong><br />
Anlagespektrum bei Neuanlagen auf Wertpapiere aus dem<br />
oberen Investmentgrade-Bereich (mindestens Rating A3 bzw.<br />
A- / bei mehreren Ratings gilt jeweils <strong>das</strong> schlechteste Rating)<br />
beschränkt. Strukturierte Anleihen und forderungsbesicherte<br />
Wertpapiere (ABS, CDO und vergleichbare Titel) werden<br />
nicht erworben. Die emittentenbezogenen internen Limite<br />
gewährleisten eine hohe Diversifizierung des Wertpapierportfolios.<br />
Die Bonität der Emittenten wird <strong>über</strong> <strong>das</strong> Rating renommierter<br />
Agenturen gemessen und beobachtet. Zusätzlich wird<br />
eine externe Bonitätsprüfung eingeholt. Die Geschäftsleitung<br />
wird fortlaufend <strong>über</strong> die aktuellen Entwicklungen unterrichtet.<br />
Sämtlichen erkennbaren Risiken wurde im Jahresabschluss<br />
durch die Bildung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen<br />
angemessen Rechnung getragen.<br />
Marktpreisrisiko<br />
Das Marktpreisrisiko wird durch Veränderungen von Marktpreisen<br />
und -kursen (z. B. Zinsen) bestimmt. Aufgrund der<br />
Geschäftsstruktur der BKM ist nur <strong>das</strong> Zinsänderungsrisiko<br />
von wesentlicher Bedeutung. Die BKM ermittelt und steuert<br />
<strong>das</strong> Zinsänderungsrisiko unter regelmäßiger Anwendung eines<br />
Value-at-Risk (VaR)-Verfahrens auf Basis der historischen<br />
Simulation. Hierbei kommen ein historischer Betrachtungszeitraum<br />
von 1.500 Tagen, eine Haltedauer von 90 Tagen und<br />
ein Konfidenzniveau von 99,0 % zum Einsatz. Das mit dieser<br />
Methode ermittelte Zinsänderungsrisiko beschreibt den maximal<br />
möglichen Wertverlust aller zinstragenden Aktiva und<br />
Passiva der BKM, der mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,0 %<br />
innerhalb der zugrunde gelegten Haltedauer nicht <strong>über</strong>schritten<br />
wird. Dar<strong>über</strong> hinaus ermittelt die BKM ihr Zinsänderungsrisiko<br />
regelmäßig unter Anwendung der von der Aufsichtsbehörde<br />
hierfür vorgegebenen Parallelverschiebung der Zinskurve um<br />
2,0 Prozentpunkte in beide Richtungen.<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Das Liquiditätsrisiko bezeichnet die Gefahr, <strong>das</strong>s keine ausreichenden<br />
Geldmittel zur Erfüllung von Zahlungsverpflichtungen<br />
bei deren Fälligkeit verfügbar sind. Die BKM steuert ihren Liquiditätsbedarf<br />
mittels einer zahlungsstromorientierten Liquiditätsplanung<br />
<strong>über</strong> einen 12-monatigen Zeithorizont. Fälligkeiten von<br />
Verbindlichkeiten werden taggenau <strong>über</strong>wacht. Dar<strong>über</strong> hinaus<br />
werden die Vorgaben der Liquiditätsverordnung beachtet.<br />
Die Liquiditätskennziffer wurde während des <strong>Bericht</strong>sjahres<br />
stets eingehalten und belief sich zum Jahresende auf 3,72<br />
(Vj. 2,96). Damit wurde die von den Aufsichtsbehörden ge-<br />
forderte Mindestgröße von 1,0 deutlich <strong>über</strong>troffen. Die<br />
Zahlungsfähigkeit der BKM ist aufgrund ausreichender<br />
Liquiditätsreserven gesichert.<br />
Operationelles Risiko<br />
Das operationelle Risiko bezeichnet Risiken, die aus<br />
den Geschäftsabläufen eines Unternehmens resultieren.<br />
Diese können durch Unzulänglichkeiten bzw. Fehler in<br />
Geschäftsprozessen, Projekten oder Systemen entstehen oder